¬Der¬ Deutschthümler : eine Erzählung aus dem Tiroler Volksleben
Schützen auf, es rust der Kaiser! 87 machte ihn die angeborne Ungebundenheit, die immerdurstige Kehle und die Sucht nach Kriegsbeute der Kleinvenediger manchmal hinter den Ohren kratzen, ja er hatte Mühe ihnen zu beweisen, da ss das Posthaus auf dem Brenner nicht schon in Welschland stehe, so mancher wollte schon da anfangen, Beute zu machen. Hoab'n sie im schon oalli welsche G'sichter? fragte das Greggaug dm Hauptmann, und ihr Geparlar' versteh' i a nit, also?! A bisl
weiter, a bist weiter! sagte begütigend der Hauptmann, wir sind noch in Stockdeutschland, wir haben noch nicht einmal Brixen und Bozen passiert. Und das sind doch noch deutsche Städte! Ah so, mviederte das Greggaug, ein ellenlanges Ge sicht machend. Aber Bozen ist doch schon Feindesland, der Kalchdolb'n ist d'rein g'wös'n und hat g'sagt, er hoab dort nur welsch röd'n g'hort. Was weiß der Kalchdolm, versetzte der Hauptmann, was nit Nikolauserisch ist, ist ihm welsch. Bozen ist deutsch, das werde ich wohl besser wissen
. Aber hinter Bozen fängt das Wälschland gleich an, fuhr das Greggaug fragend fort. Noch lange nicht, sagte der ungeduldig werdende Hauptmann. Und um sich von weiteren lästigen Fragen zu befreien, ließ er ein paar Maß Wein aufspaziere!?, und unsere neugierigen Kleinvenediger waren wieder guter Laune. Wären wir nun vor den Wälschen, hieß es, jetzt gieng es! — Wir wenden nun unser Auge wieder zurück nach Innsbruck und lassen unsere Kleinvenediger inzwischen untersuchen, wo das Welschland beginnt. Sic