¬Das¬ Dekanat Lana und Meran : (mit beachtenswerten Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 4)
der Jungsrauenkirche zu Brixen, an welcher Konrad ein Kollegiatstift errichtet hatte, alles ihm auf die Kirche Algund Zustehende Rechts) Dieses verblieb dem Chorkapitel bis zur Sekularisation im Jahre 1803, in welchem der Landessürst als Patron der Pfarre Algund eintrat.^) Den Zehent Zu Algund und die Alpe Pofal überläßt dann 1248 Bischof Egno von Brixen um 7 Fuder Weingilt bestands- weise auf fünf Jahre dem Herrn Heinrich Taranti) Die Herren Von Tarantsberg scheinen längere Zeit im Besitze der Pfarre
(oder nur dieses Zehents?) gewesen zu sein. Im 14. Jahrhundert be saßen die Edlen von Reichenberg vom Bischöfe von Chur das Viz- tumamt in Vinschgau und bezogen als Benefizium auch den Ze- hent von Algund.b) Die Pension, welche ein jeweiliger Pfarrer in Algund jähr lich an das Kollegiatstist zu entrichten hatte, wurde 1281 mit Be willigung des Bischofs von Chur auf 170 Pf. (34 fl.) erhöht und erreichte in der Folge 120 fl., wovon der Propst, die Kirche und jeder Chorherr in gleicher Teilung 15 fl. erhielt
.^) In letzter Zeit bis 1822, betrug dieselbe 225 fl. Tir. W. — Wie aus einem Ur bar des Bischofs von Chur erhellt, hatte die Kirche von Algund 16 Pf. B. und der Hof des Bischofs von Brixen daselbst 60 sili- HNSS zu den Gefällen des Bischofs von Chur Zu zinsen und außer dem die Kirche den ganzen Dienst zu leisten.') — Im Jahre 1365 (Schloß Tirol, s. Juni) bekennt Herzog Rudolph von Österreich, daß Bischof Johann von Brixen von seinen Gütern, Hueben und Leuten in Algund zu keiner und größeren Dienstleistung
verhalten werden solle, als wie er von altersher zu leisten schuldig gewesen ist.b) Vom Pfarrer Heinrich, um 1220, kennen wir nur den Namen. Um das Jahr 1257 verlieh der Dompropst zu Brixen mit Einwilligung des Kollegiatstiftes die Pfarre Algund einem i) Der hl. Erhard ist erst 1952 heilig gesprochen, indes allerdings sehr bald weitum verehrt worden, Bozen, Brixen. — Z) Ferd. Ztschr. v. 1894, S. 171. — s) Sinnach. IV, 86 und 102. — Arch. f. Gesch. u, Altert. Ti rols I, 339. — 5) Arch. f. Gesch. v. Graub
,, IV, g, Urk. Nr. 4. — «) Sin- nacher IV, 8tz. — ') Moor, Arch. f. d. Gsch. v. Graub. II, 100; im Jahre 1298 klagte das Domkapitel gegen den eigenen Bischof, weil er das Amt in Algund, woraus das Stift jährlich 24 Fuder Wein (ein Fuder — 11 Wiener Eimer ode r 8 Bozner Uhren) bezog, gegen geringes Geld an die Karlinger und die Mafen von Tirol verpfändete (Sinnacher V, 39). — Sinnacher, V, 430.