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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
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Seite 149 von 612
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 606 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Signatur: III A-29.436/2
Intern-ID: 524851
17.6 Der Streit um das Kino in Schlanders Sowohl die wenigen zugänglichen Unterlagen als auch die Gesprä che mit älteren Schlandersern, die Dekan Augschöll persönlich erlebt haben, ergeben immer wieder Hinweise darauf, dass das An fang der 1950er-Jahre in Schlanders von einigen Bürgern gegründe te Kino zu relativ starken Auseinandersetzungen zwischen Dekan Augschöll und den Intiatoren des Kinos geführt hat. Selbst in der Beantwortung der kurialen Fragebögen zur Vorbereitung

der bei den Pastoralvisitationen von 1949 und 1957 wird vom Ortsseelsor ger auf dieses Problem mit Nachdruck hingewiesen und werden sei nerseits diesbezügliche Klagen laut. Dies geht sogar so weit, dass Augschöll bereits im Jahre 1957 nach erst zehnjähriger Tätigkeit in Schlanders und in einem Alter von noch nicht 60 Jahren den Bi schof um eine Ablösung von dieser schwierigen Wirkstätte ersucht. So ist es unverzichtbar, hier kurz auf die Auseinandersetzung um das Kino in Schlanders einzugehen. Da in Schlanders in den 1920er

- und 1930er-Jahren sehr viel Militär stationiert wurde, wohnten in Schlanders natürlich auch relativ viele Italiener. Viele Offiziere und Unteroffiziere ließen sich nach Beendigung ihrer Dienstzeit hier oft endgültig nieder und heirateten zum Teil auch einheimi sche (deutschsprachige) Frauen. Um dem Militär und auch der Zi vilbevölkerung eine Möglichkeit zur Freizeitgestaltung zu bieten, wurde in der Kaserne ein Kino eingerichtet. Daraufhin ging eine Gruppe von deutschsprachigen Schlander sern

an die Errichtung eines deutschsprachigen Kinos, und zwar so wohl aus wirtschaftlichen als auch aus Unterhaltungsgründen. Von dieser Bürgergruppe wurde Anfang der I950er-Jahre an der Stelle, wo heute das Kulturhaus steht, ein Kino errichtet. Der große Vor stellungsraum sollte zugleich auch als Ballsaal für Vereine und Ver bände dienen. All dies spielte sich zur Zeit von Dekan Augschöll ab, der, wie festgestellt, sowohl in Bällen, zumal am Vorabend von Sonn- und Feiertagen, als auch in Kino- bzw

voller Sorge, es seien bei diesem Verein auch Leute mit »Gewissen« dabei, sodass Hoffnung bestehe, »dass die Mehrzahl des Komitees doch christlich denkt oder wenigstens für eine christliche Denkweise zugänglich« 479 ist. Während des Baues sind dann allgemeine (auf das Kino bzw. Film wesen bezogene) Predigten gedacht. Es wird dann auch die Frage eines anzustrebenden »Kinogelöbnisses« bedacht. Es ist nicht ganz klar, wie dieses Kinogelöbnis gemeint war.Wie es scheint, sollten möglichst viele Menschen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
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Seite 160 von 612
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 606 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Signatur: III A-29.436/2
Intern-ID: 524851
Dass der Seelsorger gegen Tanzveranstaltungen war und gegen das Kino, ist uns bereits bekannt, auch dass er den Bau des geplan ten Schwimmbades und die Entwicklung auf dem Gebiet des Sports mit großer Sorge betrachtete, trotzdem dürfte er die Situa tion insgesamt zu negativ gesehen und überall unchristliche Absich ten und Kirchenfeindlichkeit vermutet haben, wo es primär um wirtschaftliche Interessen ging. Nicht umsonst weist Augschöll auch auf die Trunksucht hin, die es jedoch auch schon

früher gegeben hat und die immer wieder in den Visitationsberichten beklagt worden war. Sie hatte also nichts mit der modernen Zeit zu tun, wie Augschöll vermutete. Das Kapitel über die »Hemmungen« in der Seelsorge füllt beina he zwei Seiten des neunseitigen Visitationsberichtes, gegenüber dem Bericht von 1949 hat sich der Umfang verdoppelt. In der weiteren Folge geht der Bericht noch einmal sehr ausführ lich auf das Kino ein und meint: »Der Einfluss des Kinos ist nicht gut«. Auch beklagt

.) - »Berg und Tal, Bürger und Bauern, Deutsch und Italienisch« (Für Dekan Augschöll lauter Gegensätze, die nicht miteinander zu versöhnen waren und an denen er litt.) - »Verwilderung der Sitten durch das Kino« (Das Kino galt ihm als äußerste Gefahrenquelle.) - »Diese Verwilderung wird grundgelegt werden durch das ge meinsame Schwimmbad.« (Zu dieser Zeit noch nicht im Bau, sondern nur in Planung.) - Der Widum sollte repariert und Verschiedenes darin neu ge macht werden, weil »keine Ruhe« darin herrsche

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
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Seite 458 von 612
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 606 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Signatur: III A-29.436/2
Intern-ID: 524851
wir in den Ge meindeakten auch wieder eine Notiz zum örtlichen Kino, und zwar anlässlich der Erneuerung der Kinokommission für die Führung des Schönherrkinos. Präsident Karl Pobitzer legte einen Bericht über die Agenden des Kinos im Jahre 1974 vor, nachdem die Ge meinde am 1. Dezember 1973 das Kino von der privaten Gesell schaft übernommen hatte. Im Jahre 1974 waren insgesamt 81 Filme vorgeführt worden, wobei es oft Schwierigkeiten bei der Filmbe schaffung gegeben hatte. Die Gesamtbesucherzahl lag bei 17.265

. Die Gesamtbilanz der Einnahmen und Ausgaben habe 8.510.259 Lire ausgemacht, d. h., die Bilanz sei positiv und das Kino stelle keine finanzielle Belastung für die Gemeinde dar. 584 4.30.5 Erneuerung von Verwaltungsgremien Nach den Gemeinderatswahlen vom November 1974 mussten na türlich auch die verschiedenen Gemeindekommissionen erneuert werden, so auch der Verwaltungsrat des gemeindeeigenen E-Wer- kes, bei welchem es auch immer wieder kleinere oder größere Ver änderungen in der personellen Zusammensetzung gab

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Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
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Seite 150 von 612
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 606 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Signatur: III A-29.436/2
Intern-ID: 524851
[also in den größeren Städten Südtirols] an Fortschritt, auch an unchrist lichem Fortschritt sich zeigte, wird auch in Schlanders nachzuma chen versucht, immer mit der Begründung in anderen Orten ist es auch. So wurde das Kino gebaut und so wird auch das Schwimmbad gebaut werden. Es ist viel zu viel Geld herum.« 482 Die Seelsorger haben einerseits wohl erkannt, dass der beginnen de Wohlstand auch Gefahren sittlicher Art für die Menschen mit sich bringt, waren sich aber nicht bewusst, dass diesem Phänomen

anders zu begegnen war als mit bloßer Abwehr, Verneinung und Verzicht. Das Kino ist also aller Abwehr von ortskirchlicher Seite zum Trotz Mitte der 1950er-Jahre erbaut worden und das Schwimm bad folgte, wenn auch aus finanziellen Gründen erst 1968 unter De kan Schönauer und damit unter geänderten Vorzeichen. Diese Din ge waren nicht aufzuhalten, deshalb hätte man versuchen sollen, frei und verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen. Ein Vermerk vom 1. Dezember 1957 im Verkündbuch von Dekan Augschöll zeigt, dass

zum Pastoralbesuch von 1957 kommt der Dekan auf die beiden Hauptgefahren der Sittenverderbnis in Schlanders zu sprechen: »Verwilderung der Sitten durch Kino« und »diese Verwilderung wird grundgelegt werden durch das [ange strebte] gemeinsame Schwimmbad«. 484 17.7 »Erntejahre«: Primizen Es gibt auch viel Erfreuliches aus Augschölls Zeit in der lokalen »Kirchengeschichte« zu berichten. So gab es in Schlanders zu kei ner Zeit so viele Primizen wie unter Dekan Augschöll. Wenn auch Seelsorger eine Primiz bzw

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
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Seite 430 von 612
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 606 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Signatur: III A-29.436/2
Intern-ID: 524851
waren sie der Meinung, in einer Gemeinde mit fast 4.000 Einwohnern gehöre nunmehr auch ein Kino zu den normalen kulturellen Einrichtungen. Diese Gruppe ist natürlich auch an die Gemeindeverwaltung herangetreten, und zwar mit der Bitte, die Gemeinde möge dieses Anliegen - natürlich auch finanziell - unter stützen und sich selbst zueigen machen. Damals war Josef Augschöll Dekan von Schlanders (1947-1961). Er war ein eifriger Seelsorger, hatte jedoch wenig Verständnis für bestimmte Sport- und Unterhaltungsarten

ist in der Dekanatsge schichte von Schlanders unter Dekan Augschöll nachzulesen. Die Gemeindeverwaltung befasste sich mit dem Kino-Projekt der Bür gerinitiative und stellte auch einen finanziellen Beitrag zur Errich tung eines entsprechenden Raumes zur Verfügung. Doch nicht der gesamte Gemeinderat stand dahinter, einige teilten die Sorgen des Dekans, sodass nur eine ganz knappe Mehrheit im Gemeinde rat zustande kam. Einmal platzte eine in dieser Angelegenheit ein- berufene Ratssitzung sogar, denn es waren nur neun

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