Vieles war anders : volkskundliche und zeitgeschichtliche Aufzeichnung über Villanders
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Autor:
Augschöll Blasbichler, Annemarie / von Annemarie Augschöll Blasbichler mit Zeichnungen von Hans Gasser
Ort:
Villanders
Verlag:
Bildungsausschuss Villanders
Umfang:
226 S. : zahlr. Ill.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Literaturverz. S. 226
Schlagwort:
g.Villanders ; z.Sozialgeschichte 1880-2000<br>g.Villanders ; s.Heimatkunde
Signatur:
III 197.803
Intern-ID:
300545
sie noch nicht stehen können. Im Herbst waren sie feist, wie die But terknollen. Auch das Wildern muss dort ein allgemeiner Volkssport gewesen sein, so vermuteten die Villanderer, denn Jäger waren die wenigsten. So mancher Reinswalder, der übers Joch nach Villanders kam, sagte dann ganz nebenbei, bis zum Herz-Jesu habe er den „Knittel“ mitgenommen, vielleicht ergebe sich zufällig etwas. Vielfach halfen sich die Villanderer und die Reinswalder auch jeweils bei größeren Arbeiten mit Zugtieren aus, so dass es vorkam
, dass alte Pferde oft allein den Weg von Reinswald zum betreffenden Villanderer Bauern fanden. Die Sarner kauften vor allem auf den Klausner Frühjahrsmärkten Schafe und trieben sie über das Joch. Im Herbst erstanden sie in Villanders Plent und Zwetschgen, die sie entweder selbst auf dem Rücken über die Alm trugen oder mit Pferden üb er-„samten“. Sie füllten das Getreide in zwei eigene, recht praktische Ledersäcke, die jeweils ca. zwei Star fassten, schlossen sie mit einer Schließe zusammen