62 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/EBD/EBD_139_object_3906956.png
Seite 139 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
werden soll, wenn die Deutsch-Österreicher die gesetzgebende Gewalt des deutschen Reichstages anerkennen, sei nicht einzusehen, bei jeder konstitutionellen Staats- form sei dasselbe Verhältnis zum Herrscher gegeben 2 ). Wir sehen also, wie die liberale „Innsbrucker Zeitung' viel begeisteter und entschiedener für die großdeutsche Idee eintrat, als die katholische Landespresse. Die „Innsbrucker Zeitung' hat sich nach ihrer eigenen Erklärung den Kampf um die Anerkennung der §§ 2 und 3 zu einer Hauptaufgabe gemacht 3 ). Wenige

Tage nach den Beschlüssen vom 27. Oktober brachte sie aus der „Allgemeinen Zeitung' einen Aufsatz, in welchem es als Öster reichs Schuldigkeit erklärt wird, sich dem souveränen Ausspruch der National versammlung zu fügen; Deutschösterreich, so wurde dort ausgeführt, sei ein unzer trennlicher Teil des deutschen Staatskörpers schon kraft der alten Bundesakte und habe als solcher sein Gesetz aus der Paulskirche zu empfangen so gut wie der un bedeutendste Duodezstaat 4 ). In weiteren, der Trage

ein völkerrechtliches Bündnis abzuschließen, wäre es — wie schon Uhland in seiner Rede bemerkte —, nicht notwendig gewesen, andexthalbhundert Abgeordnete nach Frankfurt zu senden, es hätte ein Diplomat genügt 5 ). Auf das Argument, es liege ein festes, einheiltich konsolidiertes Österreich im eigensten Interesse Deutschlands, antwortete die „Inns brucker Zeitung' 6 ) mit einem Zweifel an der Möglichkeit einer solchen Konsoli dierung; wenn sie unmöglich ist, so sei es doch besser, Deutschland behält

alles, was es de facto und de jure besitzt „und wartet nicht erst Gant und Konkurs ab, um dann vielleicht in die letzte Hasse der Gläubiger gesetzt zu werden' ; sollte sie aber doch möglich sein, dann sei die Gefahr eines Zwiespaltes zwischen dem Großstaat Öster reich und dem preußischen Großstaat Deutschland nicht von der Hand zu weisen. So wie nun für Deutschland ein Verzicht auf die deutsch-österreichischen Provinzen Ähnlich auch in einem Artikel aus der „Salzburger Zeitung', Ibr. Ztg. 1849, S. 25. *) Ibr. Ztg

. Tom 3. 1. 1849, S. 5. 3) Ibr. Ztg. Tom 1. 12. 1848, S. 509 f. «) Ibr. Ztg. vom 1. 11. lg4g, S. 421. 8 ) Ibr. Ztg. 1848, S. 426, Abdruck eines Artikels aus der „trefflichen' „Süddeutschen poli- tischen Zeitung'. «) Ibr. Ztg. vorn 1. 12. 1848, S. 509f.

8
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/EBD/EBD_158_object_3906994.png
Seite 158 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
Den Schwur mit Flammenzügen schreiben I 1 h Daß die „Innsbrucker Zeitung' eine kleindeutsche Lösung auf das entschiedenste ablehnte, ist selbstverständlich. Sie streitet dem außerösterreichischen Deutschland das Recht ab, sich ohne Österreich zu konstituieren; die Deutschen in Österreich hätten ein Recht auf Deutschland 2 ). „Wohl wissen wir und mit tiefem Weh sprechen wir es aus, daß wir in diesem Augenblick der böse Genius Deutschlands sind, daß auf unseren Schultern die ganze Last ruht

Öster reichs dem neu zu bildenden deutschen Bundesstaat bei, so sei im Kaiser von Öster reich der deutsche Kaiser gegeben 4 ). Als schwere Trübung ihrer Hoffnungen auf die deutsche Einheit empfand diese entschieden großdeutsche Zeitung die österreichische Note vom 4. Februar 1849. Österreichs Regierung verstehe ihre eigenen Interessen schlecht, wenn sie glaube, ohne engste Verbindung mit Deutschland einen Staaten bau aufzuführen; Deutschland werde sich auch ohne Österreich einigen und Bestand

haben, Österreich dagegen könne nicht bestehen ohne Deutschland, es würde bald im Slaven- und Magyarentum untergehen; nur als deutscher Fürst halte der öster reichische Kaiser vermittels des deutschen Österreichs die übrigen Teile zusammen. Aber auch ein geordnetes Europa sei ohne ein einiges Deutschland nicht denkbar 5 ). Allerdings gesteht auch die „Innsbrucker Zeitung' jetzt ein, daß zum großen Werk nun der gute Wille der Fürsten unentbehrlich geworden sei; vernünftiges Nachgeben V v Ehr hart, Von den Alpen

, Zeitgedichte aus den Jahren 1848 und 1849. ') Ibr. Ztg. vom 9. L, 19. und 22. 2. 1849, S. 25, 163, 175 3 ) Ibr Ztg. vom 8. 1. 1849, S. 25 (aus der „Ostdeutschen Post). *) Ibr.' Ztg. vom 9. 1. 1849, S. 25 (aus der „Salzburger Zeitung ), s. auch Nr. 118 vom 24.12. 1848, S. 572f. {„Wer soll deutscher Kaiser sein ?'). 5 ) Ibr, Ztg. vom 16. 2. 1849, S. 150. 155

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/EBD/EBD_141_object_3906960.png
Seite 141 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
Umgestaltung Deutschlands aus einem lockeren Staatenbund zu einem Bundes staat, was im Grunde nur eine Rückkehr zum deutschen Reichsverband sei und insoferne auch eine tausendjährige historische Berechtigung für sich habe. — In einem anderen Artikel hatte die „Innsbrucker Zeitung' 1 h allerdings auch die Erwartung ausgedrückt, daß die §§ 2 und 3 bei der 2. Lesung geändert werden, auf daß die Einigung mit Deutschland „ohne Verletzung unserer treuen Anhänglichkeit an das angestammte und geliebte

die „Innsbrucker Zeitung' 3 ) von einer in der Kanzlei des Salzburger Magistratssekretärs zur Unterfertigung aufgelegten und vom provisorischen Gemeinderat bereits unterzeichneten Adresse an die Reichs versammlung in Frankfurt, worin gegen die Ablehnung der §§ 2 und 3 durch die Salzburger Abgeordneten unter Hinweis darauf protestiert wurde, daß die Voll ziehung dieser Paragraphen nicht ein Zerreißen der österreichischen Monarchie, sondern nur ihr naturgemäßes „Ordnen und Einteilen' bedeute, daß aber das Ver

langen der österreichischen Provinzen nach einer Sonderstellung in Deutschland zum Vorwurf berechtige, sie würden dieses damit zerreißen 4 ). Daß von Linz eine ähnliche Adresse, versehen mit zahlreichen Unterschriften, an die 39 oberöster- reichischen Abgeordneten in Frankfurt gesandt wurde, stand ebenfalls in der „Inns brucker Zeitung' zu lesen 5 ), desgleichen, daß der Volks verein von Klagenfurt „im Namen der großen Mehrheit der nach Vereinigung mit den deutschen Stammes genossen strebenden

Bewohner von Kärnten' in einer Adresse an die deutsche Nationalversammlung inFrankfurt sich freudig zu deren Beschlüssen bekannt habe®). Die „Innsbrucker Zeitung' wurde auch nicht müde, die geschichtlichen 7 ), kul turellen und wirtschaftlichen Momente aufzuzeigen, die gerade Tirol auf eine engere *) Vom 15. 11. 1848, S. 463. 2 ) S. S. 136, Anm. 3 und Anm. 6. 3 ) Ibr. Ztg. vom 22. 11. 1848, S. 485. 4 ) In dieser Adresse wird auch gesagt, Österreich könne nur dann Zivilisation und Freiheit nach Osten

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/EBD/EBD_162_object_3907002.png
Seite 162 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
so am Herzen wie die Festigung und die Wahrung der vollen Souveränität Öster reichs, das nun nach dem Konzept des „Volksblattes' nicht einen Föderativstaat, wie man es früher wünschte, sondern einen Einheitsstaat bilden sollte. In den Kreisen dieser Zeitung hielt sich nicht wie in so manchen anderen das österreichische und deutsche Empfinden die Waage, das erste überwog hier unstreitig 1 ). Der Katholisch konstitutionelle Verein selbst verkündete, daß er vor allem ein starkes großes

stärker der österreichische Staatsgedanke und der feste Glaube an Österreichs Zukunft zum Durchbrach. Unterstützt von offiziellen Organen, ließ sich diese Zeitung die Pflege eines spezifisch-österreichischen Bewußtseins an gelegen sein 5 ). Auch für den „Boten' wird es gleich wie für die klerikale Presse immer mehr ein politisches Dogma, daß, ebensowenig wie der Kaiser von Österreich sich einem anderen Monarchen unterordnen könne, auch seine Länder nicht einer aus wärtigen Legislativgewalt unterstellt

. Südtirolische Zeitung (Bozen) vom 4. 7. 1849, S. lf. 8 ) B. f. T. u. V. 1849, S. 143 und 286, V.-Bl, f. T. u. V. 1849, S. 144. 7 ) B. f. T. u. V. 1849, S. 277. 11 Sehlem-Schriften 43 161

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/EBD/EBD_143_object_3906964.png
Seite 143 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
sie zu Hause das Alte aus dem Moder hervorquellen und für die Herstellung der alten Verfassung kämpfen, haben sie kein Wort für die Wiederaufrichtung der einheit lichen deutschen Reichsverfassung auf den verjüngten Grundlagen der Jetztzeit' 1 ). Die ,,Innsbrucker Zeitung' mußte aber auch zu ihrem großen Bedauern fest stellen, daß insbesondere seit dem Sieg des Fürsten Windischgrätz über die Wiener Revolution die Zahl der Stimmen im Lande, die im Frühjahr warm für das große Vaterland jenseits

mit seinem Mißtrauen und seiner Unduld samkeit gegen alles Fremde. Zum Stimmungsumschwung habe auch sehr viel die Agitation des politisch einflußreichen Klerus beigetragen, dessen Großteil Ab neigung gegen die deutsche Sache predige; viele Geistliche täten es im guten Glau ben, seien doch geschichtliche Kenntniss e und noch weniger tieferes Nachdenken ihre stärkste Seite. Wenn die ,,Innsbrucker Zeitung' von einem merklichen Erlahmen der nationalen Bewegung in Deutschtirol spricht, so ist das ein unverdächtiges

Zeugnis und es bedürfte gar nicht der Bestätigung durch die klerikale Presse, die diese Bewegung nie mit großer Freude gesehen hat. Der Vollständigkeit halber sei aber doch erwähnt, daß die „Katholischen Blätter' zu Beginn des Jahres 1849 — und zwar gerade nicht im Tone des Bedauerns — feststellten, daß die Zeit vorbei sei, „da die Deutsch tümelei der Löwe des Tages gewesen ist' 3 ). — Zur Erklärung dieses Stimmungs umschwunges können sicher auch die von der „Innsbrucker Zeitung' angeführten Momente

12