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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 154 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
von Ann o Nenn gegenübergestellt haben, die doch ganz andere Kerle gewesen seien 107 ). Er meinte es nicht so bös und hatte seine jungen Kameraden von 1848 doch recht lieb gewonnen. Das bewies er aneh durch die Tat. Man hatte nämlich den Wiener Freiwilligen trotz ihrer Beteiligung an der Landesverteidigung doch ihren Anteil an der Revo lution der Wiener Märztage nicht vergessen. Dazu hatten einzelne Schützen dieser Kompagnie während ihres Zuges durch Tirol und vorne an der Front

hatte, sehr entrüstet. So soll gerade auf seinen Auftrag hin der Erlaß vom 5, Juni 1848 ausgefertigt worden sein, welcher sämtliche Schützen der Wiener Studentenkompagnie unter geheime Polizei-Aufsicht stellte. So mußten die ruhigen Elemente der Kompagnie, welche wirklich nur an den Kampf gegen den auswärtigen Feind gedacht hatten, mit den unvorsichtigen Redelustigen mitleiden. Da ja manche unter ihnen nach Beendigung ihrer Studien Staatsbeamte werden wollten, konnte diese Maßnahme der Regierung

gegen die „lieblosen, ganz aus der Luft gegriffenen Gerüchte” über die Wiener Studentenkompagnie wandte, die von „böswilligen Leuten wieder auf gefrischt und weiter getragen” würden. Er mahnte seine Landsleute, diesen „unverdienten Schmähungen” eine Schranke zu setzen, und forderte die Urheber dieser Gerüchte auf, ihre Anonymität abzulegen und mit Beweisen vor die Öffentlichkeit zu treten, wenn sie es könnten 108 ). Es müssen also schon die wildesten Gerüchte über die Wiener Studenten im Volk herumgeflattert

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 148 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
bewaffneten Scharen führten, ist nun unsere Fahne. Der heldenmütige Joachim Haspinger leitete Euch zum Siege und seine Genossen, die Kapuziner, begeistern unsern Mut zum heiligen Kampf für Gott und Vaterland!” Rasch kam von Innsbruck die Antwort der Landesschutzdeputation, welche der Bildung der Wiener Freiwilligenkompagnie freudig zustimmte und zu eiligem Auf bruch ermahnte. Der 29jährige Adolf Pichler, der spätere berühmte Dichter nnd Geologe, der damals in Wien Medizin studierte, wurde

zu. Wohlhabende Wiener Bürger spendeten teils Geld für die not wendige Ausrüstung, teils gute Gewehre. Der Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Andreas Gredler, ein gebürtiger Hippacher, bewirtete am Tage des Abmarsches, am 15. April in seinem Hanse noch die ganze Kompagnie und überreichte Pichler eine Fahne mit den Farben Schwarz-Rot-Gold in prachtvoller Ausführung. Auf der Spitze der Fahnenstange stand der Tiroler Adler mit ausgespreizten Schwingen. Diese Truppe junger schöner Menschen, welche sich aus den damals

so populären Studenten der Wiener Universität zusammen setzte, war bereits in der Residenzstadt bekannt nnd beliebt geworden. Um 4 Uhr nachmittags dieses Tages marschierten die Freiwilligen unter großem Zulauf des Volkes auf den Straßen in den Stephansdom, der auch schon voll von Menschen war, die der feierlichen Fahnenweihe der Kompagnie beiwohnen wollten. Schon dieser Zug in den Stephansdom bewies, daß die antikonservative Gesinnung der Freiwilligen nicht so radikal war. Die Gattin Erzherzog Johanns

und ihr kleiner Sohn, der Graf von Meran, warteten vor dem Dom und gaben der Truppe beste Segenswünsche auf den Weg mit. Eine starke Abteilung der akademischen Legion der Wiener Nationalgarde hatte im Dom die Ehrenwache gebildet und begleitete nun die Tiroler zum Südhahnhof. An der Spitze der Tiroler Kompagnie marschierte neben Pichler mit rüstigem Schritt der alte Haspinger 103 ). Am Bahnhof richtete noch ein Offizier der Nationalgarde eine kurze herzliche Ansprache an die Tiroler, dann bat er den Pater

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 185 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
gesammelte Werke Bd. 2), 2. A. München-Leipz. 1906, 8. 34—120; J. E. Wackernell- A. Dürrer, Adolf Pichler, Freiburg 1925, 8. 28—31; Frh. v. Helfert, Die Tyroler Landes verteidigung im J. 1848, Wien-Leipz. 1904, 8. 138, 171, 187, 209, 215; Ludw. Potschka, Gesell, d. Tiroler Jäger-Regiments, 1. Bd., Innsbruck 1885, 8. 144 ff. ; Schallhammer 8. 127 ff. i°i) yg] aueh Tiroler Bote Jg. 1848, 8. 160. Über die Maßregelung des Theologie-Alumnen Johann Pichler, der an jener Sitzung teilnahm, durch d. Wiener

Erzbischof Milde vgl. Granichstaedten-Czerva, Bestrafter Patriotismus eines Alumnen, in d. „Wiener Zeitung” Fohr. 1938. 102 ) Vgl. auch Rud. Granichstaedten-Czerva, Die Tiroler Studenten der Adolf Pichler- Kompagnie in Wien 1848, Innsbrucker Nachrichten v. 9. Jänner 1932. 103 ) Über diesen Ausmarsch vgl. auch Katholische Blätter aus Tirol 6. Jg. 1848, 8. 423. 104 ) Über diese Begeisterung in Tirol über Haspingers Ausmarsoh vgl. auch Anton Peter- nader, Tirols Landesverteidigung, 3. Bd., Innsbruck 1850

und Vaterland ihn zu jeder Berücksichtigung berechtigen.” Es ist unsicher, wie die Angelegenheit beendigt wurde. Haspinger dürfte wohl über seine nicht kleine Pension hinaus nichts weiteres erhalten haben. Vgl. Staatsarchiv Innsbruck, Gubernialarchiv Publicum 1848, Pos. 10877. Ferner Kriegs archiv in Wien, Ratsprotokoll des k. k. Hofkriegsrates über die 15. Sitzung am 13. Apr. 1848, polit.-ökonom. Departement, Litt. N, nr. 1172. (Freundliche Mitteilung der Direktion des Wiener Kriegsarchivs v, 24. Apr. 1937

, wofür ich herzlichsten Dank sage). m ) Vgl. z. Bsp. Jos. Alex. Frh. v. Helfert, Gesch. Österreichs vom Ausgange d. Wiener Oktober-Aufstandes 1848, 1. Bd., Leipz,-Prag 1869, 8. 224 ff., 271 ff. 112 ) Über die letzte Wiener Zeit Haspingers nnd kurz über seine Salzburger Zeit vgl. Kraft S. 193 f. (mit allen Zitaten) u. Schallhammer 8. 134 f. Ferner Mus. Perd. F. B. 2089 (Haspin- 12 ScMern-Schriften 41 177

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1938
P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
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Seite 152 von 193
Autor: Kramer, Hans (Historiker) / von Hans Kramer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 180, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Haspinger, Joachim
Signatur: II Z 92/41
Intern-ID: 104663
Kampflinie eilen, wie einst am Berg Isel. Die Offiziere mußten ihn mit Gewalt zurückhalten, damit der alte Mann nicht verwundet oder getötet würde oder gar in Gefangenschaft geriete, was hei einer Freischar immer gefährlicher war als bei einer regulären Truppe. Welche Schande wäre es für die Wiener Freiwilligen gewesen, wenn sie den von ganz Tirol verehrten Pater zu wenig behütet hätten und ihm etwas zugestoßen wäre. Der Angriff der Italiener wurde unter großem Verlust des Feindes

der Chor der Jünglinge den Grabgesang; auf jedem Gesicht lag der Ausdruck tiefster Rührung." (Pichler.) Ein Angriff der Italiener auf Darzo am folgenden Tage wurde von den Kaiser jägern ebenso zurückgewiesen. Die Wiener Freiwilligen konnten an der Erstürmung des Schlosses Lodron am 22. Mai durch Oberst Melczer keinen Anteil nehmen, sie waren nämlich an die Berghänge ober Darzo beordert worden und dort nicht ins Gefecht gekommen. Nur die Wiltener hatten das reguläre Militär im Kampfe tapfer und wirksam

unterstützt. Pichler selbst hatte mit 20 Schützen seiner Kompagnie Gelegenheit, schon über der Tiroler Grenze gegen die Italiener auf den Höhen jenseits des Caffarobaches einen Vorstoß zu wagen, der aber ergebnislos war. Die Kompagnie der Wiener Studenten marschierte dann über Tione und das Sarcatal nach Riva und weiter nach Ala, wo sie am 28, Mai ankam und bis zum 10. Juni blieb. Es war dort besonders Vorpostendienst im Val Ronchi zu leisten. Haspinger war sich auch in seiner Art, vom Staate eine schöne

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