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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 159 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
Fürst Lobkowitz soll daher ja keine Milderung der von Brandts beantragten, in meinem letzten Brief enthaltene Satisfaktions formel, welche wir öffentlich benützen würden, versuchen, denn das würde zu nichts führen. Aus purer Höflichkeit die eigene Stellung einbüßen und den Gegner, den man unter dem Knie hat schlüpfen lassen, das tut kein gescheiter Mensch. Nichts für ungut!“ Die Bozner gaben die verlangte Satisfaktion nicht, und so blieb der Punkt 3 bestehen. Sie hätten wohl gerne das Schießen

gestört — dies war die an den Fürststatthalter mitgeteilte Dro hung — und gedachten diese Störung unter dem Schutze des Offi zierskorps von Bozen einzuleiten. Die Bozner Offiziere hatten, in voller Unkenntnis der Verhältnisse, natürlich beim Bozner Schießen, kurzweg das „Lichtschießen“ genannt, mitgetan. Wären sie nun auch nach Lana gekommen, so hätte der Punkt 3 auf sie Anwendung gefunden, und die gewünschten und geplanten Auf tritte wären zur Verfügung gestanden. Aber diesen Mißbrauch

des Offizierskorps verhinderte ein Wink von höherer Seite, denn sowohl Brandis als Di Pauli besaßen Verbindungen genug, um diesen Wink zu erreichen. Das Offizierskorps ging also nicht nach Lana, allein aber getraute sich kein Bozner hin, und so verlief das große Fest ohne die geringste Störung, ohne den kleinsten Mißton. Ob der auf der liberalen Seite stehende Fürst Lobkowitz darüber erfreut war, wissen wir nicht, umso mehr freute dies Tonis Mutter, welche eine andere Angst geplagt

hatte; noch mit einem Expreßboten hatte sie ihrem Sohne nah Lana die War nung nahgesandt: „Ich. bitte dih, warne die Leute vor dem neuen Wein, damit kein Makel auf euch falle!“ Im nächsten Briefe vom 19. November schrieb Di Pauli seiner Schwester Luise: „Nah Lana kommen die Bauern scharenweise, in Bozen war kein ein ziger!“ Viele Shießstände hatten das Bozner Ladschreiben mit scharfen Protesten zurüekgeshickt, wobei auch der derbe Humor vielleiht sogar das eine oder anderemal über die Schnur haute. Nah Lana aber sandten

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 170 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
offensichtlicher Bruch mit den Traditionen, und so liberal die Bozner auch taten, — sie hielten es für modern und daher für sehr gescheit — so hingen sie doch echt konservativ an den alten Traditionen, und darin hatten sie recht; daher die allgemeine Entrüstung. Wer hätte nun nicht daran gedacht, einen solchen Fehler des Gegners auszunützen? -— Diese sonderbare Rätsel frage hat uns Di Pauli in einem weiteren Briefe an Buol, vom 28. Mai 1862, beantwortet. Nachdem er seinem Schwager

über seine wirtschaftlichen Sorgen und Verdruß geklagt hatte, fuhr er fort: „In den öffentlichen Angelegenheiten ist auch kein Trost zu finden; überall der größte Schlendrian, die größte Untätigkeit und unverzeihliches Verkennen der Zeit. Natürlich gilt dies von den Konservativen, denn die Andern sind rührig genug. Ich wollte das Eisen schmieden und die ungewöhnliche Erwärmung der Bozner Bürger benützen, um die Bildung des katholischen Vereines in Gang zu bringen und schrieb deshalb an Paul Gio- vanelli, er solle kommen

verwertet würden. Aber allein kam er doch nicht so weit. Wohl wurde nun erreicht, daß P. Josue wieder predigen durfte, aber die scharfe Stimmung der Bozner, wegen der Abschaffung des „Stundbetens“ flaute ab, und Bozen blieb was es war, eine Hoch burg des Liberalismus. Man würde den konservativen Boznern Unrecht tun, wenn man von ihnen allein flen Mangel an Schneid behaupten würde. Die Innsbrucker Konservativen liefen ihnen den Rang ab. Dort war es hauptsächlich das konservative Blatt, das seinen Bestand

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 132 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
die tirolisciie. Journalistik, welche den Bruderkuß der „Allg.Ztg.“ empfangen hat, seine Donner losließ, hat mich ungemein gefreut. Ich hin von dieser frühen Demaskierung überrascht gewesen, obwohl ich an der Gesinnung der Bozner nie einen Augenblick gezweifelt habe. Ich bin zwar tief empört über solche Frechheit, aber es ist mir recht, daß endlich das wahre Ziel im Kampfe offen genannt ist.“ Dieser begonnene Kampf zeigte auch bald persön liche Formen, denn bei einer Scheidung der Geister

ist so etwas unvermeidlich. „Letztbin“, schrieb er damals, „war ich in Bozen und bemerkte, wie alle meine ehemaligen Bekannten vor mir wie vor der Pest davonliefen.“ Die Pressepolemik trieb nun auch die liberale Partei vor wärts, wenn sie auch nur in auswärtigen Blättern geführt wurde. Am 14. April machte Di Pauli aui eine Rede aufmerksam, welche stark im protestantischen Sinne gehalten war und in der „Bozner Zeitung“ wiedergegeben worden ist. Er sprach von dieser Rede als die „von Dr. Streiter bestellte protestantische

Liberalis mus ließ es ja auch nicht an Provokationen fehlen, für welche die rasche Tat die einzig mögliche Antwort war. So erzählte er in den Pfingsttagen 1860 in einem Briefe an seinen Schwager Buol: „Hier verbreitet sich das Gerücht, daß am Pfingstdienstag, also am Tage der fünfjährigen Feier der Mnttergottes von St. Niko laus, eine Bozner Turnerfahrt nach Kaltem beabsichtigt ist, — Diese Turnergilde war damals eine rein liberale, sebx offensive Organisation. — Ich habe nun vor allem Sorge getragen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 125 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
. So hat sich auch die „Bozner Zeitung“, welche das Organ der eigentlich ihres Zieles bewußten liberalen Partei in Tirol ist, seit einiger Zeit von jeder Polemik ferngehalten und mit süßem Behagen diesem kopflosen Treiben zugesehen, welches so ganz in ihren Kram paßte. In ihrer gestrigen Nummer hat sie das Schweigen gebrochen, und, wie mir scheint, in vielbedeutender Weise. Sie brachte nämlich einen Artikel — den ersten, der in dieser Frage in Tirol zu erscheinen gewagt hat —, in welchem sie den Kampf über die Ansiedlungs

40 ) entflossen ist, der wir die letzte Bozner Äußerung und so viele andere und frühere Korrespondenzen der „Allgemeinen Zeitung“ in dieser Richtung verdanken.“ Di Pauli bedauert dann, daß ein Blatt von der Bedeutung der „Allge meinen Zeitung“ so unobjektiv sei, daß es nur einseitige Xnfor- schieden Hervorragendes durch seine Archivforschungen. (Vergl. Karl Klaar im Tiroler Ehrenkranz von Dr. Aloys Lanner, Seite 180.) Die Arbeiten auf diesem Gebiete wurden durch die Verleihung des Adels belohnt. Politik

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