¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
U, Yon der Auslösung bis zur Jenbacher Gründung, 1548—1565. 71 Ferdinand befahl am 14. Juni nochmals schleunigste Eintreibung der Steuer, ohne die Gründe der Kammer auch nur einer Erwähnung zu würdigen. Inzwischen waren den Fuggern weiter abbezahlt worden: am 14. April 16.000 fl., am 28. April 5000 fl., am 28. Juni 11.000 11. Weitere Zahlungen, meint die Kammer, könnten der Bevölkerung bis Martini «Versilberung halben der frucht» bei aller Strenge unmöglich zugemutet werden. Noch im Dezember
einnehmern entgegen dem Begehren des Hofes eingeschärft, die ander weitig bewilligten 40.000 fl. „Vorratsgeld' in keiner Weise zur Tilgung der Schuld an die Fugger anzugreifen, die Kammer jedoch hob diesen Arrest der Landschaft wieder auf. In dieser Art ging der Streit geraume Zeit weiter, noch 1553, als das Darlehen endlich ganz zurückerstattet war, stand den Fuggern ein großer Teil des Zinses aus 36 . Wir verstehen jetzt, wie Anton Fugger in seinem letzten Testaments- kodizill, kurz vor seinem Tode
, klagen konnte, er habe wegen der Un möglichkeit, die Handelsguthaben hereinzubringen, seine Handels sachen nit zu end fieren» können. Und doch bestand das Bestreben, aus den unnatürlich gewordenen Geldverbindungen zwischen Habs- burgern und Fuggern loszukommen, zweifellos auch auf der anderen Seite, wenigstens bei der Innsbrucker Regierung und Kammer. Auch sie hatte aus der Krise der Rattenberger Hütte gelernt, auch sie arbeitete mit aller Anstrengung darauf hin, für die kommenden Kämpfe