Festschrift zu Ehren Emil von Ottenthals.- (Schlern-Schriften ; 9)
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Autor:
Ottenthal, Emil ¬von¬ [Gefeierte Pers.] ; Klebelsberg, Raimund ¬von¬ [Hrsg.] / [hrsg. von R. v. Klebelsberg]
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Wagner
Umfang:
XVI, 496 S. : Ill.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Bibliogr. E. von Ottenthal S. [491] - 494
Schlagwort:
g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br />p.Ottenthal, Emil ¬von¬ ; f.Bibliographie
Signatur:
II Z 92/9
Intern-ID:
104573
auch, mit dem Kaiser Fühlung zu nehmen, um es sich mit diesem nicht zu verderben. Denn Ludwig betrachtete trotz der Verhandlungen im Vorjahr die Schritte des unter nehmenden Böhmenkönigs mit ständigem Mißtrauen. Auf die Vorschläge König Johanns ging aber Heinrich nur mit starken Vorbehalten ein. Anscheinend hatte er seinem Schwager gegenüber ein nicht ganz reines Gewissen. Denn er entschuldigte sich in S eifrig wegen seiner bis herigen Untätigkeit damit, daß er von dem Gang der Ereignisse in der Lombardei
daran zu mahnen für nötig fand. War Johann doch trotz seiner Ritterlichkeit einer der unbedenk lichsten Politiker seiner Zeit. Wichtig waren für den Grafen von Tirol sicher die Besprechungen über die Verhältnisse in Val Camonica und im Hochstift Trient. Diese Landschaften waren ja durch die politischen Umwälzungen dieser Jahre in der Poebene stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Wichtiger aber noch war für Heinrich der vorletzte Punkt des Schriftstücks: die Mahnung an König Johann, ihm, Heinrich
, sein Gut, d. h. jene 40.000 Mark, auszuzahlen. Zweifellos war das für Heinrich die Hauptsache, alles übrige war nur Ausflucht und Aufputz. Zu diesem ist die Hervorhebung der Verdienste Heinrichs zu rechnen, die darin bestanden, daß er sich trotz mehrmaliger Anbiederungsversuche weder mit den della Scala, noch mit dem Kaiser oder den Herzogen von Österreich eingelassen habe. Auf das gleiche Blatt gehört auch der Hinweis darauf, daß er sich um Johanns willen den Haß all der genannten Machte zugezogen