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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1916
Itineraria Romana : römische Reisewege an der Hand der Tabula Peutingeriana dargestellt
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Seite 12 von 590
Autor: Miller, Konrad / von Konrad Miller
Ort: Stuttgart
Verlag: Strecker und Schröder
Umfang: LXXV, 992 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: t.Peutingersche Tafel
Signatur: III 103.520
Intern-ID: 250569
Einleitung XI möglich ist, ohne Rücksicht auf Ortschaften oder Städte zu nehmen, zwar solid gebaut, mit Damm versehen, aber trotz dem primitiv angelegt, in der Regel ursprünglich ohne größere Erdbewegungen. Letztere sind aber an diesen wichtigen Straßen bei den vielerlei Korrektionen spater nachgeholt worden. 2. Die Provinzen und deren Statthalter haben besonders in früheren Perioden den Straßenbau in der Hand gehabt, wie wir in Spanien und Kleinasien sehen. Sie bauten von der Hauptstadt

, daß manche Straßen regelmäßig von Meile zu Meile Meilen steine aufwiesen, während sie auf anderen wichtigen Straßen und in manchen Landesteilon vollständig fehlen. Man hat deshalb ihre Bedeutung teils zu hoch, teils zu nieder ein geschätzt. Schanz spricht den großen Satz aus, den Griechen seien die Sterne, den Römern die Meilensteine die Führer gewesen, aus ihnen haben sie die Provinzen, aus diesen den Orbis konstruiert. Zur Zeit des Augustus, um welche es sich 1 Borger, Dio Heerstraßen des röm. Reichs

und das Vorkommen in lückenloser Reihenfolge. Zahlreiche Funde widerlegen diese Annahme. Schon Polyb berichtet, j die iiiteste Straße der Römer in den Provinzen vor dem 2. Punischen Kriege von Emporium (bei Gerona in Spanien, von den ltinerarien nicht erwähnt) durch Aquitanien bis an j die Rhone, 1600 st lang, sei nach je 8 st mit einem miliare j versehen gewesen. Ebenso Plut. G. Gracchus 7. Zahlreiche Stationen in der Nähe der Städte heißen Ad III, V, VI, IX, XII usw., ohne daß man die Meilensteine gefunden

hat; | niemand bezweifelt aber, daß die Orte nach denselben be nannt sind. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Sie sind nie- 1 mais und in keinem Lande allgemein für alle öffentlichen Straßen durchgeführt worden. Aber man kennt eine Anzahl großer Straßen, von welchen anzunehmen ist, daß sie teils in ihrer ganzen Erstreckung, teils nur in gewissen Provinzen regelmäßig von Meile zu Meile mit Meilenzeigern besetzt waren. Solche Straßen sind von Kadiz nach Rom, von Toulouse nach Narbonne, die Laplatastraße

in dieProvinzen hinau6reisen mußten. Diese Auskunft stellen konnten ihr Material aus verschiedenen Quellen beziehen. Man denkt zunächst an die ausgedehnten Akten der Straßen bauverwaltungen. Diese befanden sich aber in den ein zelnen Provinzen; das Material derselben, welches massenhaft vorlag, war jedoch für Reisezwecke meist unbrauchbar und hätte besonders verarbeitet und ausgesucht werden müssen. Weit näher lagen die besonders seit Diokletians Zeit gut organisierten Postanstalten. Hier war das für Reisende

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1916
Itineraria Romana : römische Reisewege an der Hand der Tabula Peutingeriana dargestellt
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Seite 36 von 590
Autor: Miller, Konrad / von Konrad Miller
Ort: Stuttgart
Verlag: Strecker und Schröder
Umfang: LXXV, 992 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: t.Peutingersche Tafel
Signatur: III 103.520
Intern-ID: 250569
bleiben trotz des sichtlichen Strebens nach Vollständigkeit große Länderstrecken und ganze Provinzen völlig unberücksichtigt. Der tìrund dieser Lücken haftigkeit mag zum Teil in dem Mangel an Material liegen, aber noch mehr darin, daß die Übersicht fehlte und deshalb die Lücken nicht fühlbar waren. Beide Mängel konnten und mußten gehoben werden, sobald man angefangen hatte, die Strecken zu zeichnen und dadurch eine Übersicht herzustellen. So entstanden die Itineraria pietà, von welchen bei den alten

sein als dieses. Zeugnissen, welche sicher auf Itineraria pietà zu beziehen sind: 1. Vegetius schreibt nach Gratians Tode, auf Befehl des Kaisers (wohl Theodosius) zur Instruktion für den 15jährigen Valentinian II. in der Epitome de re militari, der sorgsamere Feldherr müsse die Itinerarien der Provinzen non tantum ad notata sed etiam picta bei sich haben, und den Abmarschierenden sichtbar vor Augen zeigen können. 2. S. Ambrosius (f 397) schildert in dem Kommentar zum 118. Ps. V. 5 den Marsch des Soldaten

Karte — solche existierten ja — verwendet worden ist. Es ist beachtenswert, daß in Autun ums Jahr 1705 ein Marmorpilaster aufgefunden worden ist, welcher eine Itinerar- strecke (Mailand-Rimini) und die Provinzen Italiens enthielt. Leider ist derselbe bald nachher in das Fundament einer Klostermauer daselbst verwendet worden, ohne daß sein Inhalt zuverlässiger bekannt geworden ist. Zur fraglichen Weltkarte selbst kann der Pilaster seiner Form nach nicht gehört haben; seine Existenz neben der Karte

den Auftrag, die Provinzen des Erdkreises nach Länge und Breite zu vermessen. Irrtüm licherweise wurde dieser Befehl Theodosius dem Großen zu geschrieben und in das Jahr 393 angesetzt, während er auf Theodosius den Jüngeren und das Jahr 435, als er zum fünfzehntenmal Konsul war, zu beziehen ist. Die hier fragliche Reichsvermessung hat mit unserer Tabula so wenig zu schaffen, als die dem Augustus zugeschriebene; sie beruht 1 Vgl. Alex. Severi c. 45 (Hist. Aug. I p. 282 ed. Teubn,). 2 „lila die, illa hora

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1916
Itineraria Romana : römische Reisewege an der Hand der Tabula Peutingeriana dargestellt
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Seite 44 von 590
Autor: Miller, Konrad / von Konrad Miller
Ort: Stuttgart
Verlag: Strecker und Schröder
Umfang: LXXV, 992 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: t.Peutingersche Tafel
Signatur: III 103.520
Intern-ID: 250569
nur bis IV 2), Appenninen (von III 3 bis VII 2, der Südspitze Italiens, sich erstreckend), Möns Taurus und Imeus (von X 1 bis XII 5, Asien halbierend), der Atlas (als Südgrenze von Afrika von I bis X 1 sich fortsetzend), sind teils als Länder und Provinzen scheidend, teils zur Charakterisierung der wichtigeren Pässe in hervorragender Weise behandelt; fast alle anderen Gebirge sind nur der Aufzählung wegen und oft nur als Bezeichnung des Ursprunges der Flüsse angegeben. Doch zeigt die Vergleichung mit den Karten

in der praktisch brauchbaren j Darstellung der Itinerarien als in der Vernachlässigung alles ! darüber Hinausgehenden. CastoriuB gibt, was er von der j[ physischen Geographie braucht, nach der vulgären Anschauung, zu so wie er es ohne großes Studium findet. Sogar die Provinzen, welche er wohl hätte vollständig darstellen können, faßt er vielfach in älteren Kollektivnamen zusammen, da ihm die Spezifizierung zu große Schwierigkeiten macht. Mau hat daraus schließen wollen, daß er die älteste Einteilung — der Zeit

des Augustus — zugrunde gelegt habe; man übersieht aber dabei, daß diese Kollektivnamen neben der wechselnden und ver änderlichen Einteilung der Provinzen in kleinere Distrikte im Volke stets üblich geblieben sind. Die Nichtübereinstimmung der physischen Geographie mit den Strecken gehört zu den am frühesten beobachteten und geschilderten Eigentümlichkeiten der Tabula, und man hat deshalb auch oft die Frage aufgeworfen: Woher kommt diese Nichtübereinstimmung? Desjardinshatin scheinbar bestechender Weise

die Erklärung darin gefunden, daß der Verfasser zuerst die Namen der Provinzen, Völker, Flüsse, Berge gezeichnet und dann die Strecken eingetragen habe; letztere konnte er natürlich nicht anpassen, da er durch das Raumbedürfnis gebunden war. So steht jetzt z. B. Parisi auf II 5 bei Veteribus, Luteci dagegen II 4 weit davon entfernt an der Loire; Rauraci an der Rhone III 3, Augusta Ruracum III 4/5 weit entfernt usw. ; ebenso bei den Flüssen und den nach ihnen benannten Stationen. Tch halte diese Annahme

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