Itineraria Romana : römische Reisewege an der Hand der Tabula Peutingeriana dargestellt
Einleitung XI möglich ist, ohne Rücksicht auf Ortschaften oder Städte zu nehmen, zwar solid gebaut, mit Damm versehen, aber trotz dem primitiv angelegt, in der Regel ursprünglich ohne größere Erdbewegungen. Letztere sind aber an diesen wichtigen Straßen bei den vielerlei Korrektionen spater nachgeholt worden. 2. Die Provinzen und deren Statthalter haben besonders in früheren Perioden den Straßenbau in der Hand gehabt, wie wir in Spanien und Kleinasien sehen. Sie bauten von der Hauptstadt
, daß manche Straßen regelmäßig von Meile zu Meile Meilen steine aufwiesen, während sie auf anderen wichtigen Straßen und in manchen Landesteilon vollständig fehlen. Man hat deshalb ihre Bedeutung teils zu hoch, teils zu nieder ein geschätzt. Schanz spricht den großen Satz aus, den Griechen seien die Sterne, den Römern die Meilensteine die Führer gewesen, aus ihnen haben sie die Provinzen, aus diesen den Orbis konstruiert. Zur Zeit des Augustus, um welche es sich 1 Borger, Dio Heerstraßen des röm. Reichs
und das Vorkommen in lückenloser Reihenfolge. Zahlreiche Funde widerlegen diese Annahme. Schon Polyb berichtet, j die iiiteste Straße der Römer in den Provinzen vor dem 2. Punischen Kriege von Emporium (bei Gerona in Spanien, von den ltinerarien nicht erwähnt) durch Aquitanien bis an j die Rhone, 1600 st lang, sei nach je 8 st mit einem miliare j versehen gewesen. Ebenso Plut. G. Gracchus 7. Zahlreiche Stationen in der Nähe der Städte heißen Ad III, V, VI, IX, XII usw., ohne daß man die Meilensteine gefunden
hat; | niemand bezweifelt aber, daß die Orte nach denselben be nannt sind. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Sie sind nie- 1 mais und in keinem Lande allgemein für alle öffentlichen Straßen durchgeführt worden. Aber man kennt eine Anzahl großer Straßen, von welchen anzunehmen ist, daß sie teils in ihrer ganzen Erstreckung, teils nur in gewissen Provinzen regelmäßig von Meile zu Meile mit Meilenzeigern besetzt waren. Solche Straßen sind von Kadiz nach Rom, von Toulouse nach Narbonne, die Laplatastraße
in dieProvinzen hinau6reisen mußten. Diese Auskunft stellen konnten ihr Material aus verschiedenen Quellen beziehen. Man denkt zunächst an die ausgedehnten Akten der Straßen bauverwaltungen. Diese befanden sich aber in den ein zelnen Provinzen; das Material derselben, welches massenhaft vorlag, war jedoch für Reisezwecke meist unbrauchbar und hätte besonders verarbeitet und ausgesucht werden müssen. Weit näher lagen die besonders seit Diokletians Zeit gut organisierten Postanstalten. Hier war das für Reisende