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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Seite 35 von 471
Autor: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Ort: Gotha
Verlag: Perthes
Umfang: XII, 456 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Signatur: II 101.847 ; D II 101.847
Intern-ID: 160211
I. Die Vorgeschichte des Aufstand es. 21 Dazu kamen nun im Tiroler Anteil der Diözese Chur noch die Absetzung und Gefangen nähme der geliebten Seel sorger und Mönche. Nicht nur hing das Volk mit Verehrung seinen Priestern, sie galten ihm in diesem Falle auch als Märtyrer des echten Glaubens. Ks ist bekannt, mit welchem Widerstand die von der bayrischen Regierung an Stelle der Vertriebenen ein gesetzten Geistlichen zu kämpfen hatten, wie man sie als Ab trünnige mied, wie ihre gottesdienstlichen

zu leben, und in der Regierung den -Feind der Religion erblicken. Das höchst unkluge und unanstän dige Benehmen einzelner Beamten wie des Kreisdirektors Hof stetten, der in Meran und Umgebung die verhasste Mafsregeln der Regierung durchzuführen hatte, verletzte zudem die Gefühle des Volkes auf das tiefste War dieser Konflikt auch nur auf den Vintschgau beschränkt, so wirkten die übrigen Mafsregeln der Regierung im ganzen ■Lande *). Die Aufhebung der Abteien und Prälaturen, die An ordnungen wegen

der Verwaltung der frommen Stiftungen mufsten noch weiter diese Stimmung verschärfen. Als in der Folge das Vorgehen Napoleons gegen Papst Pius VII. bekannt wurde, galt Napoleon bald vielen als exkommuniziert und ebenso die mit Napoleon verbündete bayrische Regierung Zuletzt gab es Leute, auch den Bischof von Brixen und die Geistlichen, welche in- 1) Eberl» of er Gif.; Jäger, Priesterverfolgung 32; Stamp for, Gè- Ridite voti Meran 1 244; derselbe, Programm von Meran 1881, 89, 42. *«f) Stampfer, Programm voti

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 183 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
Urteil des Volkes und der Bayern selbst 165 dass das in Form einer Anmerkung angebrachte Tadelsurteil als Anspielung auf Bayern angesehen werden konnte. In der Tat hat sich die Regierung darüber geärgert, dass solche Dinge in einem von bayrischen Beamten redigierten Organe standen. Als der Universitätsprediger in Innsbruck Benitius Mayr in den Pfingsttagen 1808 auf der Kanzel Vorträge hielt über das Amt der Apostel, da hörte das Auditorium den zeitgemässen Protest heraus gegen die Verfolgung

der Priester und die Drangsalierung der Ge wissen. 1 ) Der einfache Bauer in Völs macht seinem gepressten Herzen mit den Worten Luft: „Den herben Zustand der Geistlichkeit kann ich gar nicht beschreiben. Witten, Stams und Fiecht wurden aufgehoben, die Giebig- keiten von der Regierung eingezogen. Selbst das Heilige blieb nicht un gestört, Ornate und Kelche wurden an die Juden verkauft. Es hatte das Ansehen, als wollte man das Priestertum als die Grundsäule unserer Re ligion ausrotten.' 2 ) Liest

man bayrische Akten aus der Zeit nach der Niederwerfung des Aufstandes, so klingt es wie Vorwurf der späteren Regierung gegen die frühere, wenn da geschrieben wird: „Inbezug auf Religion hat das Landvolk zu tief eingewurzelte Vorurteile, um dieselben auf einmal auszurotten und infolgedessen rasche Massregeln ergreifen zu können, ohne dadurch eine gefährliche Stimmung im Volk zu erwecken» das noch lieber erhöhte Abgaben an den Staat zu zahlen bereit ist, als sich in seiner Religion stören zu lassen

, was ihm Herzenswunden schlägt.' Ohne einen Tadel von oben befürchten zu müssen, können die Richter 1811 erklären, eine gewisse Indolenz in Sachen der Religion sei für die Regierung das beste, um jede unangenehme Berührung mit der Geist- lickeit und dem Volk zu vermeiden; mögen auch Verordnungen über marines Ehre oder Unehre, dass er das, was ihm bisher als heilig, als Mittel und Weg zu seiner Seligkeit vorgestellt und an das Herz gelegt worden, was er als solches von seiner frühesten Kindheit an zu verehren gewohnt

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 178 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
160 Besetzung der Pfarre Meran hatte, 1 ) war nach bayrischer Auffassung schon sehr ahndungswürdig und machte ihn unfähig zur Bekleidung eines kirchlichen Aufsichtsamtes. Statt des „angemassten' Bischofslobes hätte Prieth vom Placetum regium sprechen sollen. Inbezug auf das Provikariat Untervintschgau wich der Bischof sogleich zurück, da er an Lechleitners Stelle den Grafen Wicka, Pfarrer in Algund, ernannte, der aber auch vor den Augen der Regierung keine Gnade fand. War er ja auch schon

auf der Liste der noch zu De portierenden gestanden. Dabei war auch noch die Frage, wer die Pfarre Meran versehen sollte, offen. Eine Zeitlang behalfen sich Bischof und Regierung damit, dass jeder Teil in den nahezu entleerten Pfarrwidum einen Kooperator berief, Lodron den Priester Paul Heiss aus Sarnta!> Aretin den als „aufgeklärt' geltenden Spitaler aus Ulten, von denen jener mit der spirituellen, dieser mit der wirtschaftlichen Amtsleitung betraut wurde. Es stellte sich heraus, dass damit wenig geholfen

war. Denn es gab einen ganzen Rattenschwanz von Rivalitäten, die dem Generalkom missariat eine Menge Schreibereien verursachten. Endlich einigte man sich beiderseits, den Konkurs um diese Pfarre zu eröffnen. 2 ) Drei Bewerber meldeten sich, unter ihnen Hermeter. Angesichts der Vorkommnisse in St. Martin wagte selbst die Regierung nicht, für diesen Parteigänger einzutreten. Aretin einigte sich mit dem Bischof auf den Brixener Domscholaster, Graf Max Wolkenstein, den er schon früher einmal für diese Stelle

in seine väterliche Obsorge zu nehmen. Zum Beweis unseres Gehorsams wollen wir alle unsere Unterschrift hergeben.' 2 ) Nach dem Ausgleich mit Chur wäre Koch wieder bereit gewesen, Meran zu übernehmen. Adel und Bürgerschaft der Stadt sprachen sich zu seinen Gunsten aus. Bischof Lodron war ihm geneigt, aber Bayern verwarf ihn, weil er durch sein „undankbares und zweideutiges Benehmen' das Vertrauen der Regierung verscherzt habe. Korrespondenz zwischen Bischof Lodron [und Generalkommissär Lodron, 16. u. 20. Okt

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Seite 30 von 471
Autor: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Ort: Gotha
Verlag: Perthes
Umfang: XII, 456 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Signatur: II 101.847 ; D II 101.847
Intern-ID: 160211
16 I. Die Vorgeschichte des Aufs tari des. irischen Regierung über die Heranbildung des Klerus, die üb rigens nur eine ältere österreichische wiederholte, wonach die Bisehöfe niemanden zu den höheren Weihen zulassen sollten, der nicht an einer Staatsuniversität seine Prüfungen abgelegt hatte '), Die Bisehöfe wandten sich an den Papst, der erklärte, dafs die An sprüche der Regierung auf den Staatepatron at und die Verordnung über die Ausbildung des Klerus

dessen offen rühmte. Durch die Berufung nach Rom und das päpstliche Breve ergaben sich neue Streitpunkte. Die bayrische Regierung hielt an dem Standpunkte fest, den auch die österreichische immer vertreten hatte, dafs Rekurse nach Rom nur durch Vermittlung der Staatsregierung ergriffen werden durften und päpstliche Erlässe, wie die jeder anderen kirchlichen Behörde, des staatlichen Place tu ms bedürftig seien. So entbrannte der Kampf auf der ganzen Linie. Es kam, wie bekannt^ zur Temporaliensperre

und zur Ausweisung der widerspenstigen Bischöfe von Chor und Trient s ). Ob dieser Kampf unvermeidlich war? Die päpstliche Kurie hat, wie bekannt, in der Folge so manches Verlangen der bayrischen Regierung erfüllt, und Bischof Karl Franz Lodron von Brixen hat es durch kluge Nachgiebigkeit ver mieden, diesen Kulturkampf mitzumachen, ohne doch den streng kirchlichen Grundbesitzern etwas zu vergeben, Hören wir, wie ein Mann von unzweifelhaft kirchlicher Gesinnung, wie der spätere Regens des Brixner Seminars Michael

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Bücher
Jahr:
1909
¬Das¬ Burggrafenamt in Tirol mit seinen natürlichen, wirtschaftlichen, geschichtlichen und rechtlichen Verhältnissen
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Seite 92 von 202
Autor: Grimm, Alois / von Alois Grimm
Ort: Meran
Verlag: Jandl
Umfang: VIII, 191 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: D II 102.654 ; II 102.654
Intern-ID: 214632
Von den höheren Gerichtsstellen ist zu erwähnen, daß nach Ein richtung der Regierung zu Innsbruck als oberste Justizstelle des Landes das Appellationsgericht iu Meran als letzter lebendiger Zeuge der alten Landeshauptstadt verschwand, dagegen das adelige Hvfgericht zu Bozen nach wie vor weiterbestand und als Einrichtung der ständischen konservativen Partei die hauptsächlichste Pflegstätte des Landrechtes gegenüber den römisch-rechtlichen Bestrebungen der Regierung bezw. des Hof

war ein ständiger Gerichtsschreiber vorhanden. Dasselbe bildete besonders das Forum der bürgerlichen Klagen gegen Adelige. Gegen Entscheidungen dieser Art war nach dem Jahre 1532 die bisherige Appellation an den Landesfürsten oder dessen Regierung ausgeschlossen. Damit war aber dessen Tätigkeit noch nicht erschöpft, denn das adelige Hofgericht war nicht bloß eine ständische, sondern zugleich auch eine landesfürstliche Behörde und fungierte als solche, bzw. dessen Vor sitzender, der Landeshauptmann

, als Hofrichter, als ordentliche II. Instanz sür sämtliche Stadt- und Landgerichte, für welche die Regierung als III. Instanz galt. In dieser Stellung aber hatte es Gelegenheit, auf den Gang der Gerichtsverfahren im allgemeinen einzuwirken.^) Daß das Organisations- und legislative Talent Maximilians sich nicht auf Tirol allein beschränkte, sondern auch in den übrigen Erb ländern ähnliche Verbesserungen schuf, sowie sur das Reich das Reichskammergericht, die Kreiseinteilung, den ewigen Landfrieden

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 55 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
, dem geneigten Leser das Schuldentilgungsedikt vom 25. Juli 1807 und die Devalvation der Bankozettel als „Beispiel edler Uneigennützigkeit' der bayrischen Regierung vorzurühmen. Habe dieselbe „unter Privaten die jede Rücksicht auf Währung ausschliessende Guldenzahl' festgesetzt, so habe sie damit gestiftet »ein redendes Denkmal ihres Billigkeitssinnes, indem sie Vorteil und Nachteil unter den Gläubigern und Schuldnern weise verteilt'. Er sieht zwar ein, dass das Volk die bayrischen Gesetze ohne „Freudigkeit

' entgegen nimmt. Aber der Gedanke an Gottes Vorsehung und die heilende Kraft der Zeit werden den früheren Frohsinn wohl wieder in die Berge zurück kehren lassen. Und „wenn ihr Tiroler aber zweifelt an der Güte der jetzigen Regierung, so greift nur nach der Verordnung vom 25, Juli und eure Zweifel werden gewiss schwinden wie der Nebel vor der Sonne'. 2 ) Auch das Innsbrucker Wochenblatt pries seinem Publikum die Weisheit der Regierung an, vergass jedoch nicht, seine Abonnenten, „welche dieses Blatt

mit Bankozetteln im vollen Wert pränumeriert haben', zur entsprechen den Nachzahlung aufzufordern, widrigenfalls ihnen die Zeitung nicht mehr zugeschickt würde; „denn der Herausgeber kann den Verlust nicht tragen'. 3 ) Hatte die Abwürdigung des Papiers jeden, der einen Gulden in der Tasche hatte, die besprochene Juliverordnung insbesonders schwer die Schuldner getroffen, so kam eine grosse Zahl von Rentnern wieder zu Schaden durch die Entschliessungen der bayrischen Regierung inbezug auf die sogenannte

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 538 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
520 Baumgärtner nachsichtige Behandlung in Aussicht stellen und die Gemeinden zur Ab ordnung von Gesandten bewegen, das, meinte der Minister, wäre am Platze gewesen. „Aber auf keinen Fall hatte Utzschneider das Recht, im Wege der Publizität mit den Aufständischen Verhandlungen zu pflegen und ihnen eine allgemeine Amnestie ohne Ausnahme, selbst mit Einschluss der An stifter, deren strenge Bestrafung unbedingt notwendig ist, zu versprechen. Ebenso war die Regierung

, welcher die durch die Wiedereinführung der Josefinischen Andachtsordnung in Tirol erregte Unzufriedenheit bekannt geworden war, allgemein geneigt, in den Vorschriften über äusseren Kultus Modifikationen eintreten zu lassen, auch das Zusammenleben der Mönche in den noch nicht aufgehobenen Klöstern zu erlauben. Aber wie konnte dem Utzschneider jemals einfallen, Belassung der bestehenden Klöster zuzusichern, was Aufnahme von Novizen, also eine mit dem System der Regierung durchaus unverträgliche Fortdauer der Mönchsorden voraussetzt

!' Der Ärger des Ministers wäre wohl noch gestiegen, wenn er erfahren hätte, dass Utzschneider dem Intendanten eigenmächtig Aussichten auf bayrischen Staatsdienst eröffnet hat. Als er die darauf anspielende Stelle in Horrnayrs öffentlicher Absage las, bezeichnete er es als „grobe Lüge', da die bayrische Regierung doch nicht einen werde zum Beamten bestellen wollen, „den in folge seiner Haltung die bayrische Akademie der Wissenschaften aus ihrer Liste gestrichen hat'. Nach solchen Ergüssen

, welche der Minister schriftlich wie mündlich anbrachte, erging sein Auftrag an den Salinen direktor, er möge nach München zurückkommen, um sich seinen Amts geschäften zu widmen, und ja keinen Aufruf mehr ohne ausdrückliche Gutheissung der Regierung herausgeben. 1 ) Auch bischöfliche Hilfe wollte Utzschneider für sein Unternehmen aufbieten. Bei Chiemsee tat er keine Fehlbitte. 2 ) Selbst die noch immer exilierten Kirchenfürsten von Chur und Trient soll er haben anrufen wollen. 3 ) Um seiner Aktion grösseren Erfolg

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 145 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
Schritte gegen Chur bei den Schweizern 127 und unterschrieben worden. 1 ) Arcos Aufforderung an Buol-Schauenstein, entweder zu resignieren oder selbst den Bischof von Augsburg zu dele gieren, hatte derselbe, durch ein Breve des Papstes 2 ) in seiner Haltung bestärkt, unbedingt zurückgewiesen. Indem Arco diese Antwort nach München leitet, begleitet er sie mit folgenden Worten: „Die bayrische Regierung wird darin mit einigen der erklärten Feinde der christlichen Religion verglichen. Der Bischof

oder durch strenge polizeiliche Überwachung ihn und seinen Begleiter Purtscher an weiterem Schaden zu hindern. Die helvetische Regierung würde damit dem Völkerrecht und der eigenen Politik Genüge leisten.' 8 ) Der dringende Wunsch, den hier Arco inbezug auf Augsburg aussprach, ging nicht in Erfüllung. Bischof Klemens Wenzeslaus 4 ) beschied den Hofkommissär auf dessen Anfrage, er sei ganz ausserstande, eine Jurisdiktion über churische Diözesanen zu übernehmen, solange er nicht von Karl Rudolf delegiert sei

, 19. Dez. 1807. M. St. Arco wünschte, dass nun der König selbst sich an die Schweizer wende. Er hatte schon im November durch den Imster Kreishauptmann Anderlan den kleineren Rat des Kantons Graubünden Purt schers wegen ersuchen lassen. Die Bündner aber antworteten, sie hätten dem An sinnen dadurch entsprochen, dass sie es an Regens Purtscher mitteilten. Dieser er widerte dem Kantonsrat: was die bayrische Regierung von seinen Hin- und Her fahrten zwischen der Schweiz und Tirol verbreite, sei unwahr

; „er müsste es unend lich bédauern, in den Augen der Kantonsregierung als Verbrecher angesehen zu werden, der die Verbannung aus seinem Vaterland verdient hätte, wäre es nicht landbekannt, was in Tirol seit kurzem gegen Bischöfe und Priester vorgeht', dem allein auch seine Verbannung entspringe. Die Bündner sandten diesen Brief 4. Dez. 1807 der bayrischen Regierung ein. *) Zugleich Kurfürst von Trier. 6 ) Klemens Wenz. an Arco, 18. Dez. 1807, ebend. ') Arco an Klemens Wenz., 21. Dez. 1807.

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 69 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
Bayern gegen den Merkantilmagistrat 51 gelder und das Erträgnis eines von ihm erhobenen Zolles einflössen. 1 ) Hatten sich die Bozener gegen die welschtirolischen Privatzölle ereifert, war vielleicht der eigene Merkantilzoll etwas anderes? Und der zentrali sierende Geist der neuen Regierung hatte auch bald erkannt, dass dieser Merkantilmagistrat, bei dem selbst Fremde mitsprechen konnten, ein Handels- und Wechselgericht darstelle, das man nicht vereinbar fand mit dem modernen Staatsgefüge

. Ist es nicht sonderbar, hörte man die Bayern sagen, dass Kaufleute, die nach Abschaffung der Zölle rufen, sich selbst zur Erhebung eines Zolles vereinigen? Eines ärgerte die könig lichen Beamten noch besonders. Diesen Merkantilzoll hoben die landes fürstlichen Mautleute ein gegen eine prozentuelle Vergütung: „eine aus gedachte Art, landesfürstliche Beamte in sein Interesse zu ziehen und in direkt zu bestechen'. Da wäre es wohl gar nicht nötig gewesen, von aussen her noch die Regierung zu hetzen. 2 ) Vielleicht

besorgten dies sogar die Bozener selbst. Der Merkantilmagistrat errichtete selbst eine Wasserspedition nach dem Muster Pross, wobei einzelne Kaufleute Ge legenheit fanden, Geschäfte in Holz zu machen. War nun vielleicht die Geschäftsgebarung nicht einwandfrei oder spielte nur der Brotneid mit: es fehlte gegen diesen Teil der magistratischen Tätigkeit nicht an beleidi genden Anzüglichkeiten vonseiten einer Bozener Fraktion. 3 ) Die Regierung, längst auf die ihr nicht sympathische Institution auf merksam

gemacht, verlangte in ihrer Eigenschaft als Etats-Kuratel Vor legung der Privilegien und Rechnungsausweis. Dieser lautete nicht günstig. Bei einer Durchschnittseinnahme von 19000 und Ausgabe von 14000 G. war dem Magistrat dennoch ein Schuldenstand von 107 000 G. angewachsen. Dass ihn die Regierung zwang, für einen Teil dieser Schuld den Mer kantilpalast als Pfand einzusetzen, hat sein Ansehen gewiss nicht erhöht. Wohl erinnerten die Herren des Magistrates an die Blüte Bozens als Stapel platz

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Bücher
Jahr:
1909
¬Das¬ Burggrafenamt in Tirol mit seinen natürlichen, wirtschaftlichen, geschichtlichen und rechtlichen Verhältnissen
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Seite 132 von 202
Autor: Grimm, Alois / von Alois Grimm
Ort: Meran
Verlag: Jandl
Umfang: VIII, 191 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: D II 102.654 ; II 102.654
Intern-ID: 214632
- libells von 15! 1 in Geltung. Räch dieser Reform kam ini Jahre 1745 die Behördeuorganisation an d>e Reihe. Das Land hatte seit Ende des XVI. Jahrhunderts drei Lberbehörden, nämlich die Regierung, welche die Verwaltung und die JustiMlege hatte, die Hofkammer, welche die landes- wMichen Finanz und Gefättssachen verwaltete und den Gcheimrat, der zwischen den beiden vorgenannten Aemtern und dem Hose ver mittelte. Tie neue Organisation durch Maria Theresia machte nun diese Behviden selbständiger

und präzisierte ihren Wirkungskreis bestimmter. Ter Gehe im rat als oberste Landesstelle erhielt alle politischen Ber- waMmgs-, Polizei- und Landesverteìdigungs-Angeìegellheiten zugewiesen, während die Regierung als Justiztribunal teils erster, teils zweiter Instanz für Zivil- und Ärimmalsnchen, sowie als Lehensgerichtshof gelten und eine rasche Rechtspflege bewerkstelligen sollte und der Hofkammer endlich wurde durch die bessere Beamtenorganisation die Erfüllung ihrer Aufgaben leichter ermöglicht. Ter Geheim

rat wurde aber bereits 174V aufgehoben *) und an seiner statt eine Revisions stelle als Appellationsgericht errichtet. Tie Regierung blieb Lehenshof-, sowie Iustizstelle für Adel und Fiskus in erster und die nicht exernten Personen in zweiter Instanz, während die politischen und kameralsachen vereint der Hos kämm er Übertragen wurden. Z754 wurden die Kreisämter in Tirol eingeführt. Tiefe waren politische Behörde» und hatten die Vermittlung zwischen den Landesftellen einerseits, den Kerichteu

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 138 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
120 Vorgänge bei der Klostereinziehung Mobilien und manche Meierhöfe und Grundstücke wurden zur Auktion bestimmt, manches, das keine Käufer fand, zur Verpachtung. Einzelne Konvente, wie der von Marienberg, wurden vollständig aufgelöst, andere wurden auf den Aussterbe-Etat gesetzt. Nach dem Grundsatz, dass kein Ordenskleriker seelsorgliche Dienste fürder verrichten dürfe, wurden die Mönche meist von den Pfarreien abberufen, deren Besetzung sich die Regierung nun gleichfalls zusprach

er geistiger Umnachtung anheim fiel. 8 ) Die Auszahlung der Pensionen erfolgte sehr unregelmässig, so dass die Ausgetriebenen, wie ein Chronist meldet, „monatelang auf Pump' leben mussten. Nicht besser ging es den noch lebenden Pensionären von den unter Josef 11. aufgehobenen Stiftern. Für die Zurückhaltung der Fonde durch Österreich hatten sie mit einer Reduktion ihrer Bezüge fast auf die Hälfte zu büssen. 4 ) Auch die Rechnungen der Administratoren waren der Regierung bald zu hoch. 5 ) Mleg war wenig

. M. K. 5 ) Stettner bemerkt, dass die Administration unverhältnismässig viel kostete. Kreisrat v. Roggia, Administrator für Wilten, forderte eine Entlohnung von 1082 G., der für Stams, Landrichter Hecher in Telfs, von 1637 G. Die Regierung bewilligte jedem 700 G. Sie rekurrierten dagegen.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 361 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
Senn in Nauders 343 zu haben. 1 ) Giovanelli war empört; es kam zwischen ihm und Hormayr zu Auseinandersetzungen, die eine dauernde Entfremdung bewirkten. Die Ausweisung war nicht mehr rückgängig zu machen, aber Giovanelli sorgte treulich für die arme Frau und suchte dem dankbaren Freunde sein Kärnthner Exil zu erleichtern. Neben diesen von Hormayr verfügten Deportationen ging die |Von Chasteler eingesetzte provisorische Regierung noch gegen andere vor, die sie der augenblicklichen Stimmung

zu opfern für gut fand. Landrichter Rungger in Nauders hatte sich dem Teimer bei der Konfiskation der Kassen in den Weg gestellt. Eben an Teimer und an Senn, der bei Be ginn des Aufstandes selbst sich nach Innsbruck verfügt hatte, fand er zwei gefährliche Ankläger. Sie erwirkten ein Dekret der Regierung: „Die gegenwärtigen Umstände erfordern zur Beruhigung des biedern Volkes die unverzügliche Verfügung, dass der Richter Rungger, welcher ohnehin durch die letzten bayrischen Anordnungen

der Neuorganisierung 1807 mit kleinem Gehalt quiesziert wurde. Notdürftig ernährte er seine zahlreiche Familie, indem er nun Advokatendienste leistete. Kurz vor dem Aufstand ernannte ihn die bayrische Regierung zum Assessor für Fürstenburg. Aber bereits zählte er zu den von Teimer eingeweihten und schloss sich im April offen demselben an. Senn und

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Seite 131 von 896
Autor: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur: III 116.968
Intern-ID: 87591
Arco betreibt die Verbannung 113 zu beflügeln, liess er sich vernehmen: wenn nicht schnell Antwort komme, so könne er für die Befolgung der königlichen Befehle nicht mehr gut stehen; man würde in solchem Fall besser tun, sie nicht mehr zu ver künden. „Bleibt die Strafe aus, so würden die Ungehorsamen immer kühner, das Publikum ungewisser, und die Regierung, ungern sage ich es, immer weniger geachtet,' Die früheren Strafanträge waren dem Hofkommissär schon zu gelinde, gleich dem Bischof wären

entlockte ihm eine neue Anfrage an den König: Was soll mit den beiden andern Bischöfen *) König an Arco 12. Sept. 1807. s ) Hofstetten sendet 12. Sept. 1807 aus Bruneck an Arco einen Brief des Richters Bram aus Lienz und bemerkt dazu: „Dieser Brief beleuchtet einen Mann, den ich wiederholt als selbstsüchtigen Schikanenkrämer geschildert habe. Der jetzige Fall zeigt die schwarze Seele des Dekans v. Jäger und überhaupt die Stimmung der Geistlichkeit gegen die Regierung. Dies ist die gefährlichste Klasse

. Aber man scheute sich auch nicht zu sagen, man bete auch für Erhaltung der Religion und Rückkehr der früheren Regierung. In Lienz aber ist die Sache um so gefährlicher, als kaum vier bis fünf ehrliche Bürger dort sind.' Im beiliegenden Brief meldet Bram: „Dekan Jäger fängt an, schlechte Streiche zu spielen. Seit einer Woche sprengt er aus, er wolle wegen Schikanen resignieren, er bekomme immer Befehle, die er nicht ausführen könne und müsse fürchten, geschlossen nach Innsbruck geschleppt zu werden; deshalb

18
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1909
Führer durch Bozen-Gries : unter besonderer Berücksichtigung der vier neuen Bergbahnen und der großen Dolomitenstraße
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Seite 168 von 214
Autor: Wolff, Karl Felix / Karl Felix Wolff
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl.
Umfang: 196 S. : Ill.. - 3. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Bozen ; f.Führer ; <br />g.Gries <Bozen> ; f.Führer ; <br />g.Südtirol ; f.Führer
Signatur: II A-35.936
Intern-ID: 501183
von Sacco ließen die Augustiner von 1769 bis 1771 die neue Pfarr- kirch e erbauen, welche vielleicht den gelungensten Renaissance- bau des ganzen Landes darstellt; der Tiroler Maler Martin Knoller versah sie mit ausgezeichneten Fresken. Während der Franzosenzeit wurde das Kloster, aufgehoben und im Jahre . 1845 übergab dann die österreichische Regierung das Ge- bände, sowie die betreffenden Güter und Pfarreien den aus dem Schweizer Kloster Muri vertriebenen Benediktinern; darum heißt das Grieser Kloster

heute „Muri-Gries.' Die frühere Pfarrkirche am Fuße des Guntschna- berges, ein schöner Bau in gotischem Stile, ist uralt; zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde sie umgebaut; 1519 sügte man ihr die Erasmuskapelle an, in welcher ein be- rühmter, 1475 vom Brunecker Meister Michael Bacher ge- schnitzter gotischer Altar zu sehen ist. Als die Augustiner- Chorherren ihre oben erwähnte Stiftskirche vollendet hatten, befahl die Regierung, es möge die alte Pfarrkirche geschlossen werden; darob kam es im Jahre

1790 zu einem förmlichen Aufruhr, wobei die Bauern, die in solchen Dingen keinen Spaß verstehen, sogar den Augustinerabt Schranzhofer um- ringten und bedrohten ; dies geschah im Wirtshause „zum Kreuz' beim Ablegen der Kirchenrechnung ; der Streit zog sich jahrelang hin und die politische Behörde gab schließlich nach; 1805' aber wurde die alte Kirche von der bayrischen Regierung endgiltig geschlossen.

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