nicht selten aus fleißig gearbeiteten Hausteinen solid zusammengestellt und bildet oft die einzige Steinmetzarbeit, welche aus frühester Zeit an den meisten Bauten aus uns gekommen ist. Daher haben solche Fenster bei Erforschung der Baudenkmale große Bedeutung. Später hat man das Ost- oder Mittel fenster wahrscheinlich wegen des hohen Altaraufbaues vermauert und so hat dieses allein seine ursprüngliche Form noch bewahrt, da alle übrigen Fenster emeu Umbau erleiden mußten. In der Folge erweiterte
und erhöhte man besonders an größeren Bauwerken nicht nur allein alle Fenster des Schiffes, sondern auch jene der Apsiden im Verhältnis der Breite zur Höhe wie 2:5 oder 6. Ein schönes Muster hievon am südlichen Turm der Pfarrkirche von Bozen. Ihre Gewände belebten sich durch eine Fase (Fig. 147), dnrch rechteckige Ausschnitte (Fig. 150) oder durch Hohlkehlen und dann durch Emsetzen von Säulchen in dieselben in Verbindung mit starken darüberstehenden Wülsten (Fig. 151). Am Dome von Trient sieht
Pfosten an die Stelle der heraus geschlageneu Säulchen getreten sein, Fig. 80. Selbst au der alten Kuppel des Trientner Domes lassen sich die Teilung der Fenster durch eine Mittelsäule annehmen. An ihrem Neubaue, siehe weiterhin, ist eiue solche eigenartig in Anwendung gekommen, nicht so wie wir ihr au den Nebengebäuden daselbst begegnen, als: an der einstigen Taufkirche, nun Sakristei und der anstoßenden bischöflichen Burg, vorzugsweise aber an den Glocken- und Burgtürmen oder dem Palas der Burgen
(aber seltenbald tritt das ganze Fenster zurück und darüber spannt sich in der Mauer ein gemeinschaftlicher Bogen als sogenannte Fensterkuppelung. Ein schönes Muster eigenartiger, edler Anlage mit Würfelkapitell an der Säule bietet hiefür Fig. 152. Man fand dieses Fenster vermauert, bei einer Reparatur in der einstigen bischöf lichen Burg von Trient, von welcher ein romanischer Anbau mit schlanken Glocken türmen am Chore des Domes, das heute sogenannte Castelleto mit Zinnenbekrönung noch erhalten
ist?). Das Fenster hatte eine Höhe von 2 w und eine Breite von 1 es erwies sich aus rotem Marmor, die Mittelsäule aber aus weißgrauem. An der attischen Basis kehrt das für den ausgebildeten romanischen Styl charakteristische Eckblatt wieder. Das Ganze zeigt sehr schöne Verhältnisse. Für gewöhnlich begegnen wir gekuppelten Säulchen fenstern in der Form, welche Fig. 15S vertritt, d. h. solchen, wo die Lichtweite eine größere ist. Nachträglich, wie von der Fassade die Rede ist, werden wir an jener der Stiftskirche