Jochrauten.- (Gesammelte Werke ; Bd. 5)
Eberesche, im Herbste reizten sie die prächtig roten Träubchen, Franz! stieg hinauf und warf herunter, Vroni faßte die Beeren an eine Schnur und wand Arm ringe und Halsband. Wie schön das war! Da schlug es neun, sie hatten eine Stunde verpaßt und liefen nun voll Angst in die Schule. Der Lehrer hielt ein strenges Gericht, er zog den Stock hinter der Tafel hervor, und jedem wurde sein Teil auf die flache Hand gemessen. Weinend liefen sie nach der Schule zum Kreuz, kauerten auf dem Schemel nieder, bliesen
gegenseitig in die roten Händchen und guckten sich wehmütig an, bis sie endlich hell auflachend des Schmerzes vergaßen und allerlei Mutwillen trieben. So verstanden sich Fallsoners Fuchs und Neuners Schwarze trefflich unter einander und nahmen die Freundschaft aus der Schule in das Leben. Als sie größer geworden, sahen sie sich freilich nicht mehr so oft wie früher, sie konnten die Erdbeeren am Rain nicht mehr miteinander pflücken und zanken, wer mehr und schönere habe, dafür brachte ihr aber Franzl