In Schönna, dann später in Bozen. 327 ausredigiert?' Diese Fragen schwirren Dir durch den Kopf. Zuerst beschreibe ich Dir die Geburtsstätte der Zeitung, dann bekommst Du Ausschluß über meine Anwesenheit in Innsbruck. Da ist unter den Lauben ein Zimmer, gegen die Nordseite gelegen, in das sich nie ein Sonnenstrahl verirrt. Höchstens wirst eine der Fensterscheiben in den gegenüber liegenden Wohnungen den lästigen Sonnenblick ins Zimmer zurück. In diesem Zimmer, das nickt viele Quadratschuh
, aber auch der Faktor und Korrektor erfreuen sich des Gegenteils der Wohlbeleibtheit; — denn dieses alles ist der Verleger Johann Wohlgemuth in eigener Person. Pardon.' er war es, denn er ist nicht mehr, die letzte Nummer des „Süd tiroler Volksblatt' Nr. 9 hat, wie Du selbst gelesen hast, die Todesanzeige des I. Wohlgemuth gebracht. Kaum war Wohlgemuth in der Ewigkeit, da erschien ein Ukas des liberalen Bürgermeisters Dr. Streiter, der wegen Ablebens des Firmainhabers die fernere Herausgabe der Zeitung verbot
. Den Ukas iu Händen, reiste ich àà pà nach Innsbruck. Nun bin ich da; heute vormittag hatte ich Audienz beim Statthalter,, der mich sehr freundlich empfing, die gute Tendenz und Haltung meines Blattes lobte und zugleich mir versprach, telegraphisch sogleich das weitere Erscheinen der Zeitung Zu erlauben. Das ist der Grund, warum dieser Brief von Innsbruck datiert ist. ..... . Lebe wohl und bete für deinen vielgeplagten Blattl-Toni.