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Bücher
Jahr:
1906
Erlebtes und Vernommenes
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Seite 331 von 341
Autor: Oberkofler, Anton / von Anton Oberkofler
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: 333 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.714 ; II 63.028
Intern-ID: 139929
324 Meiunbzwanzigstes Kapitel. Bozen, Ende Februar 1862 Lieber Freund! Wie Du siehst, ist dieser Brief nicht mehr von Schönna, fondern von Bozen datiert. Ich bekam nämlich vor einigen Tagen von meinem Freund Peter Reiter, Kaplan im In stitute der englischen Fräulein in Meran, folgenden Urias- brief: „Bester Freund! Nach Erhalt dieses Briefes mache sogleich Anstalten nach Bozen zu übersiedeln. Mit 1. März soll die neue Zeitung erscheinen. Unterdessen ge hab Dich wohl und lasse

seit längerer Zeit nicht mehr recht funktionierte. Zu allem Überflusse mußte, ehe I. Wohlgemuth als Verleger Zeichnete/) zuerst Rottensiemer und Wohlgemuth, die in Kompagnie die Buchdruckerei errichtet hatten, sich friedlich auseinander setzen und die Kompagnie auflösen. Es war dieses not wendig, indem der lungenkranke Rottensteiner von der Gründung einer Zeitung als einem Zu gewagten Unternehmen nichts wissen wollte. Es kostete mich große Mühe, dieses Zustaiàzubringen. Sorgen und Mühe brauchte

es, bis ich ein geeignetes Quartier fand, bis die Besoldungsfrage, mager genug, geordnet war. Viele Schritte mußte ich ») I. Wohlgemuth war leider nur kurze Zeit Verleger der Zeitung, indem er schon am 28. März 1862 seinem Lungenleiden erlag. Ihm folgte sein ehemaliger Kompagnon Johann Rottensteiner am 27. November 18K2 in den Tod nach.

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Bücher
Jahr:
1906
Erlebtes und Vernommenes
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Seite 325 von 341
Autor: Oberkofler, Anton / von Anton Oberkofler
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: 333 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.714 ; II 63.028
Intern-ID: 139929
A8 Dreiundzwanzigstes Kapitel. mehr, daß Du als Redakteur desselben ausersehen bist» Ich habe darüber an Monsignore Zwerger in Wien geschrieben. Er schreibt mir darüber folgendes: Daß die Bozner Kon servativen und Katholiken sich von jenem schlechten Blatte Zu emanzipieren trachten, ist mir sehr angenehm Zu hören. Ob aber unser guter Toni gut tut, die Vaterschaft einer neuen Zeitung zu übernehmen, ist mir sehr zweifelhaft. Ich besorge: 1. Er wird dadurch von seinen bisherigen seelsorglichen

zu' sich selbst kommt; 4. Sehr oft wird er den Verdruß haben, etwas nicht recht aufgefaßt zu haben, etwas übersehen, etwas den giftigen Pfeilen der infernalen Rotte ausgesetzt zu haben, des Zeitgeistes, in das seichte Fahrwasser des Liberalismus ein, und wurde bald der Ablagerungsplatz aller liberalen Redensarten. Bas die Hauptstadtblätter mit ihren zumeist jüdischen Redakteuren an faden Gemeinplätzen und Phrasen verbrachen, fand sich in zweiter Auflage als aufgewärmtes Gericht in den Spalten der „Bozner Zeitung

' wieder. So ist es auch noch heute, nur daß der im Laufe der Zeit verhältnismäßig harmlos gewordene Liberalismus von den hochverräterischen Ideen des radikalsten Deutschnationalismus und der „Los von Rvm'-Bewegung durchsetzt wurde. So war es gekommen, daß der Fürstbischof von Trient die „Bozner Zeitung' ihrer ausgesprochenen Kirchen, und Staatssemdlichkeit wegen mit Kern Interdikt belegte. (Anmerkung des Herausgebers.)

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Bücher
Jahr:
1906
Erlebtes und Vernommenes
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Seite 334 von 341
Autor: Oberkofler, Anton / von Anton Oberkofler
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: 333 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.714 ; II 63.028
Intern-ID: 139929
In Schönna, dann später in Bozen. 327 ausredigiert?' Diese Fragen schwirren Dir durch den Kopf. Zuerst beschreibe ich Dir die Geburtsstätte der Zeitung, dann bekommst Du Ausschluß über meine Anwesenheit in Innsbruck. Da ist unter den Lauben ein Zimmer, gegen die Nordseite gelegen, in das sich nie ein Sonnenstrahl verirrt. Höchstens wirst eine der Fensterscheiben in den gegenüber liegenden Wohnungen den lästigen Sonnenblick ins Zimmer zurück. In diesem Zimmer, das nickt viele Quadratschuh

, aber auch der Faktor und Korrektor erfreuen sich des Gegenteils der Wohlbeleibtheit; — denn dieses alles ist der Verleger Johann Wohlgemuth in eigener Person. Pardon.' er war es, denn er ist nicht mehr, die letzte Nummer des „Süd tiroler Volksblatt' Nr. 9 hat, wie Du selbst gelesen hast, die Todesanzeige des I. Wohlgemuth gebracht. Kaum war Wohlgemuth in der Ewigkeit, da erschien ein Ukas des liberalen Bürgermeisters Dr. Streiter, der wegen Ablebens des Firmainhabers die fernere Herausgabe der Zeitung verbot

. Den Ukas iu Händen, reiste ich àà pà nach Innsbruck. Nun bin ich da; heute vormittag hatte ich Audienz beim Statthalter,, der mich sehr freundlich empfing, die gute Tendenz und Haltung meines Blattes lobte und zugleich mir versprach, telegraphisch sogleich das weitere Erscheinen der Zeitung Zu erlauben. Das ist der Grund, warum dieser Brief von Innsbruck datiert ist. ..... . Lebe wohl und bete für deinen vielgeplagten Blattl-Toni.

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