¬Das¬ Dekanat Neumarkt und Kaltern : (mit Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 2)
Die Pfarre Tramm. 135 II. Tramm. Pfarre zu den hh. Gnirikns und Julitta. Von dem Dekanatsitz in Kalteru gelangt man über St. Josef MN See auf einem guten Fahrweg in 2 Stunden nach Tramin; vom Bahnhos in Neumarkt beträgt die Entfernung quer übers Tal ungefähr eine Stunde. Der große Marktflecken liegt etwas er haben über der Talsohle auf unebenem Gelände, hart am Gebirge, auf der Nordseite durch einen Wildbach aus dem Göllerberge öfter Mon bedroht. Die Häuser, mit 1900 Einwohnern, schließen
sich größtenteils aneinander und bilden eine lange, unregelmäßige Gasse. Darüber hinaus dehnt sich die Pfarre gegen Süden (Kurtatsch) nur wenig, gegen Norden (Kyltern) durch die Expositur Söll, 1 Stunde weit aber gegen Nordosten aus, mit den Weilern Gmund und Piglon, beide hart an der Etsch gelegen.Seit dem frühesten Mittelalter besaßen in der Gegend des Marktes die Kirche von Trient, die Eppaner, die Herren von Wanga, zahlreiche Güter.^) Wahrscheinlich wurde Tramin als eine, längere Zeit gänzlich von Kaltern
abhängige Seelsorge, zugleich mit eben dieser Psarre dem Domkapitel (um 1147 oder bald hernach) einverleibt. Seit 1236 erscheinen wiederholt „Vertreter des Domkapitels', um gegen ver letzte Rechte desselben Klage zu führend) Daneben scheint sich Tramin als freie Gemeinde behauptet zu haben, die noch im 9. Jahrhundert nach longobardischen Gesetzen lebte/) Die Selbständig keit der Traminer und der Bestand eines eingebürgerten Gemeinde- -Verbandes zeigt sich deutlich in der Vereinbarung
, welche die Er wählten von Tramin 1214 mit dem Bischof Friedrich von Trient wegen Erbauung einer Burg: eastrum, pààm, mit 3 Türmen und einer Schutzmauer nebst einer Kapelle auf dem Castellatzerbühl (in àossv eKààno supra s. àoobum) abschlössen. Darin ver sprechen sie, die Burg auf eigene Kosten aufzuführen und deren Hut zu übernehmen, der Bischof kann sich dort eine Wohnstätte und eine Kapelle bauen; ausbedungen haben sie sich nur, daß der Bischof das nötige Holz liefere, jedes Gemeindemitglied daselbst l) Den Namen
, Xm. istoi-, II, 357.) 1145 erscheint der Rame: 'Iiàmivàs (Sper^es xeoAr.); bann 1202, wie 1236, wird auf einmal Isrmsno geschrieben und ist von borg«, novo die Rede, dies dient als Beweis, daß Tramin bereits eine schon größere Ausdehnung er langt hat. (^à Tirol. II, Nr. 12 ?c. U. ^.ldsrti ànal., od. 'I'. Oar.) — 2) 0o6. Vanx. 12, 232, 377. - -y 'Iii-. II, Nr. 12 ff. — <) Jäger I, 598.