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Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 727 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
Der erste Landesfürst, welcher als tüchtiger und passionirter Jäger auftritt, ist Erzherzog Sigmund, mit dessen Lebensbeschreibung ich die Reihe meiner biographischen Skizzen auch beginnen will>). Herzog Sigmund trat 1446 unter großem Frohlocken der Tiroler die Regierung des Landes an und heiratete nach Zwei Jahren die Prinzessin Eleonora von Schottland, welche in dem späteren Streite ihres Gemahls mit dem Bischöfe von Brixen tapfer auf Seite des ersteren stand und in diesem Streite

auch eine nicht unbedeutende Rolle spielte 2), woraus man schließen könnte, dass Prinzessin Eleo nora sich wie alle Frauen auch in Angelegenheiten des Mannes ein gemischt habe. Sigmund erhielt von den unter ihm entdeckten, außerordent lich reichen Silberbergwerken in Schwaz und dem dadurch in Zir kulation gekommenen vielen Gelde den Beinamen des Münzreichen, einen Titel, den er ungefähr fo verdiente, wie Fritz II. von Preußen den Beinamen des Großen. Die reichen Früchte des Bergsegens sielen größtentheils in die Hände

von Ausländern, welche das aus den Silbergruben von Schwaz gewonnene edle Metall in ihre eigenen Säcke füllten. Erzherzog Sigmund hatte nebstbei auch gar keine An lage zu jener Tugend der Sparsamkeit, die jetzt in allen Finanz projekten, wenn auch etwas spät, doch um so kräftiger gepriesen wird. Er warf vielmehr alles Geld hinaus, oder wie man jetzt zu sagen pflegt, er ließ das Geld unter die Leute kommen, und zwar sowol das Geld, welches er von Haus aus hatte, als jenes, welches er von den allzeit lieben

und getreuen Ständen geschenkt oder geliehen er hielt. Sigmund war ein fröhlicher Mann und sah das Leben für kein Fastenpatent an, sondern gab sich stets voller Lebenslust hin ^). Das Regieren erforderte damals noch keinen großen Aufwand von Zeit und Sorgen. In der Hauptsache regierten sich die Tiroler selbst, und die sonstigen wenigen Geschäfte besorgten die Stände, welche trotz ') Diese Skizzen wurden von Schönherr nicht fortgesetzt.* 2) A. Jäger, Nikolaus von Cusa> 2) Thaler m semer Geschichte Tirols

spricht ihm nicht sehr großes Lob. In Stafflers Tirol dagegen findet man so viele fromme Stiftungen des Her zogs Sigmund aufgezeichnet, dass man annehmen muss, der fürstliche Waid mann sei nebenbei doch auch ein sehr frommer Mann gewesen. So wollte er in Kaltenbrunn, wohin er von seinem in Ried erbauten Jagdschlosse aus öfter zu beten oder zu birschen gekommen sein mag, sogar ein Zisterzienster-Kloster erbauen, freilich nicht um selbst hineinzugehen. Übrigens erschien in damaliger Zeit Frömmigkeit

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Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 731 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
und Herrschaften auf Kosten ihres Herrn und seines Landes zu füllen verstanden. Als Sigmund darüber endlich die Augen aufgingen, jagte er sie wol von dannen, allein sie gingen in die Schweiz und wussten dort einen Krieg gegen ihren Herrn heraufzubeschwören, welcher Sigmund an Geld, Land und Leuten theuer Zu stehen kam. Für das Verbrennen von 26 seiner Schlösser und 209 seiner Dörfer musste er den Schweizern schließ lich noch 10.000 fl. Kriegskosten zahlen. Dafür hatte Sigmund einige Jahre früher, nämlich 1462

, eine gute Erbschaft vorbereitet, welche Kaiser Max 1500 angetreten hat. Graf Leonhard von Görz verschrieb nämlich für den Fall seines Ab lebens dem Erzherzog Sigmund gegen die Herrschaften Taufers und Velthurns nebst 10.000 Dukaten das gauze Pusterthal (soweit es nämlich görzisch war), woraus wir einerseits erfahren, wie wir zu den Pusterern gekommen sind und andererseits, wie viel diese gnno 1462 wert gewesen sind. Erzherzog Sigmund schied 1496 69 Jahre alt aus diesem Leben, über dessen Jammerthal

im Jahre 1600 an vielen Orten nicht mehr gelesen wurden. Sechs Jahre vor seinem Tode schon hatte Sigmund seinen Wetter, den nachmaligen Kaiser Maximilian, nach Tirol berufen und ihm die Regierung über die Tiroler überlassen, wobei er sich jedoch unter anderem ausdrücklich bedingte, dass Maximilian ihn „allent halben jagen und wohnen lasse'. ') Über diese beiden Raubritter schrieb ausführlich Alb. Züger.

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Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 728 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
mit dem Bischose von Trient Händel bekommen hatte, so gerieth Sigmund in einen Streit mit dem Bischof von Brixen, welcher gegen den Vor schlag des Erzherzogs und mit Beeinträchtigung des Wahlrechts des Domkapitels auf den bischöflichen Stuhl kam und bald nachher zeigte, dass er mehr um Schlösser und Grundbesitz auf dieser Erde als um einen sichern Platz im Himmel besorgt war ^). Sigmund musste dieses Streites wegen wie sein Vater selig einige Zeit im Kirchen banne zappeln, welches Schicksal seine Unterthanen

mit ihm zu theilen hatten. Bei dieser Gelegenheit sehen wir denn auch unfern Sigmund das erste Mal als Freund der Scheibenschützen und Best geber auftreten. Der Bannfluch hatte die Treue und Frömmigkeit der Tiroler in ein Kreuzfeuer gebracht. Einerseits wollten sie treu bleiben ihrem lieben, bedrängten Landessürsten, auf dessen Seite sie das gute Recht unfehlbar glaubten, andererseits fanden sich jedoch noch fromme Seelen in Menge, welchen die Folgen des Interdiktes heiß machten. Zu den Skrupulösen zählten

auch vielfach die Haller. Da nun schon damals das Lustigsein als probates Mittel gegen Skrupel galt, so beschlossen die weifen Stadträthe von Hall, darunter Sigmund von Fuxmagen, Hans Sigwein und Sebastian von Kripp, das Schützenwesen in Ausschwung zu bringen 2). Sie führten eine neue Schießstandsordnung ein, und alle Sonntage gab es ein fröh liches Scheibenschießen, an dem die Haller großen Antheil nahmen und dabei Flausen und Skrupel vergaßen. Als Best setzte der Stadt rath jedesmal eine Elle Tuch

aus. Erzherzog Sigmund, dem die Haller sehr in's Herz gewachsen waren, und der in Hall in seinem 1) Vgl. Nikolaus von Cusa von Albert Inger. ') Leiden und Freuden der Stadt Hall von >447 bis 1461. Von Se bastian Ruf. Der treffliche Aufsatz findet sich in Nr. 95 der Schützenzeitnng vom Jahre 1859. 2) Das Tuch finden wir im 15. und 16. Jahrhundert beinahe bei allen Schützengildon des deutschen Reiches als Best zu den Schießübungen (Central- archiv für das gesammte deutsche Schützengildenwesen. Potsdam 1848.)

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Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 386 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
Jahre 1446 anvertraut war, scheint sich jedoch um das Schloss selbst nicht viel gekümmert zu haben, da in seinen Ausgaben nur ein bescheidener Posten von 9 Mark Berner für eine Arbeit am „Erker' und am Gange des Hauses sich verzeichnet findet. Durch den Tod Ulrichs von Starkenberg war dessen Bruder Wilhelm des ritterlichen Wortes, mit seinem Bruder stehen oder fallen zu wollen, entbunden. Auch war seitdem Herzog Friedrich mit der leeren Tasche mit Tod abgegangen und hatte dessen Sohn Sigmund

die Regierung des Landes übernommen. Auf die von verschiedenen Fürsten und anderen hohen Persön lichkeiten unterstützte Bitte Wilhelms von Starkenberg hatte Herzog Sigmund denselben zu Huld und Gnaden ausgenommen und alles Geschehene als vergessen erklärt, ihm auch, doch nur „von Gnaden und keinerlei Gerechtigkeit' wegen, das Schloss Schenna sammt dem Gerichte und dem Hofbau als Mannslehen verliehen, welches künftig hin „alle Starkenberger von Namen und Wappen' von dem Grafen von Tirol empfangen sollten

. Außerdem erhielt Wilhelm von Starken berg das Gericht Grumeis, das Haus am Rennweg Zu Meran und das Haus zu - Bozen aus dem ehemals Starkenberg'schen Besitze zurück '). Gerwig von Rottenstein, welcher auch von Herzog Sigmund Zum Pfleger von Schenna bestellt und von ihm noch 1446 bestätigt worden war, hatte als Ersatz für seinen Verzicht auf die Pflege Schenna das Schloss Landeck erhalten. Wilhelm von Starkenberg konnte die ihm von Herzog Sig mund verliehenen Gnaden nicht lange genießen; denn er starb

be reits nach zwei oder drei Jahren (1451 oder 1452) ohne eheliche Leibeserben. Nach seinem Tode verschrieb Herzog Sigmund am 17. März 1453 für 8Wl) fl. und 1750 Dukaten Schloss Schenna mit Gericht und Amt dem Gerwig von Rottenstein, seinem Rath und Kämmerer, . Sohn des früher mit der Pflege von Schenna betrauten gleichnamigen Rottensteiners, in dessen Hand es mit kurzer Unterbrechung bis zum Tode desselben (1496) verblieb. Die erwähnte Unterbrechung fand kurz vor 1477 statt. Aus mir unbekannter

Ursache wurde nämlich Gerwig von Rottenstem von Herzog Sigmund ins Gefängnis ge worfen. Aus demselben wurde er nach geschworener Urshede und unter Verzicht auf den während seiner Gefangenschast eingegangenen ') Tie Urkunde datirt: Bozen, 21. October,

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Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 68 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
Der beim Landesfürsten anhängig gemachte Prozess nahm sehr langsamen Fortgang. Die erste Tagsatzung war aus Philipp und Jakob (1. Mai 1461) anberaumt und Zugleich dem Reiser durch ein Schreiben Herzogs Sigmund ernstlich eingeschärft, inzwischen nichts im Unguten gegen Weineck und dessen Angehörige zu unternehmen. Reifer ließ sich aber durch Michael von Thun „von Blödigkeit des Leibs wegen' entschuldigen, weswegen von Herzog Sigmund die Verhandlung auf den ersten Tag nach St. Bartlmä (25. August

) verschoben wurde. Herzog Sigmund eröffnete dies mit einem eigenen Schreiben mit dem Beisatze, dass, wenn er (Reifer) oder auch Weineck nicht erscheinen sollte, die Sache dennoch vorgenommen und ent schieden werden solle. Zugleich ertheilte der Herzog dem Christoph Reifer neuerlich den Befehl, inzwischen nichts gegen Weineck und die Seinigen vorzunehmen und zwar bei schwerer Ungnade. Die Verhandlung hat nun in der That an dem anberaumten Tage in Innsbruck begonnen. Beide Parteien, Christoph Reiser

von Altspaur und Hildeprant von Weineck, waren persönlich erschienen und legten ihre Kundschafts briefe und Zeugenaussagen vor ihre Richter. Als solche fungirten die Räthe Herzogs Sigmund, welche die beiden Herren gegen einander vernahmen und Zuerst einen gütlichen Ausgleich Zwischen ihnen zu Stande zu bringen sich bemühten, dann aber, als sie dies nicht ver mochten, ihre Entscheidung fällten und sie dem Landesfürsten zur Genehmhaltung vorlegten. Im Namen des Herzogs wurde sodann am Z. September

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1902
Urkunden-Regesten aus dem Stadtarchiv in Sterzing
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Seite 189 von 214
Autor: Fischnaler, Konrad [Hrsg.] / hrsg. von C. Fischnaler
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 204 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: c.Sterzing / Stadtarchiv ; z.Geschichte 1298-1769 ; f.Regest
Signatur: D II 102.141 ; II 102.141
Intern-ID: 211517
zu Trens 916, 917. Thomas der Messersmid 134. Thums, Tewns, Thenns 288: A ecke v, 538, 747, Garten 1128 : Güter 238. 1041, 1042. Thumburg, Tunburg. Holzrechen 82 ; - er Sigmund 442, 443. ' Thum, Turm, von dem, Philipp (Vylibus) 61. Thuvnberger, Tirenperger Anna 1230; Paul 1063, 1231. Dietlein zu Schreckbühl 689, 743. Dyemut die Bäckin 107. Dingelfinger Katharina 439; Hans 320, 323, 329, 332, 349, 354, 439 ; Simon 439. Ti 11 es, Till su Flains, 37, 531. Tynner, Tunner, Turner Christa» 528, 532, 537

zu Gaifer 152 ; zu Raminges, 679. 680, 794, 913; Lehen 140. Drasling Magdalena 729. Trautson, -sun, zu Sprechenstein, die, 232 ; Balthasar zu Matrei 252, 253 ; Caspar zu Sp. 342, 369, 424' Chunrad zu Sp. 44, 61, 62, 158, 652; Dietmar zu Reiffeneck 16, 21, 36 ; Eva 424, 652 ; Victor zu Matrei 200,252; Hans, Erblandmarschall, 576, 578 ; Hänsele zu Sp. 44, 62; Hiltgart 378* Lorenz zu Ma trei 251 bis 253; Sigmund zu Sp. 217, .220 ; Lehenackei* s. After. Treibenreif, -raiff Jörg 517, 575, 576. Treibseysen

Sigmund 276, 306. ■ Dreihercz, Trey harts Fritz 136, 137. D rev ling Hans und l'Ir. zu Scbwaz 725. 1) rem ci Conrad 151. ! Trenckwaider Hans in Tura eh 1124. Trens ; Trenns, Trent. Frauenkirche 158; Gilten 192 bis 194, 726, 821. 1011. Tripp Hans 1103. Trient, Comtur .1). Ordens 32. Trogman Hai nz zu E ni.holz 249. Troy er Hans, Pflegsverwalter zu Rodenegg 975. Truchsess Jobst, Gesandter des Mark grafen Albrecht v. Brandenburg, 578. Tschafinger, Berg, 545. 'Schilling, Acker, 924, Tachingler Balth

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Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 56 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
etwas zu thun und wollt ihm dann den Brief antworten und auch mit ihm sonst etwas reden. Aus das möge er ihn eine Antwort missen lassen. Der Knecht Reifers ging nun wieder zu seinem Herrn hinauf und überbrachte ihm die Botschaft. Daraus besah! ihm Reifer, dass er sofort auf ein Ross säße und hinab zu dem Weinecker reite und ihm sage: „Wenn ^r von des gnädigen Herrn Sigmund wegen mit ihm etwas zu reden habe oder einen Brief ihm zu antworten, so sollt er es in andermaß thun, denn dass

ich mit mir!' Damit war die Rettung der Frau des Ritters Christoph Reifer eine vollendete Thatsache, der nun aber eine lange Reihe von Verhandlungen und Prozessen folgte, in denen sich die Anhänger Aeifers und die Verbündeten Weineckers gegenüberstanden. Christoph Reifer führte fofort Beschwerde bei dem Landes- sürsten Herzog Sigmund, an den er seinen Knecht Hans Heymhnuser Mit Briefen absandte. Heymhauser, der in seiner Zeugenaussage darüber berichtet, -erzählt dabei über seinen Aufenthalt in Innsbruck Folgendes: Nachdem

er die Briese an Herzog Sigmund abgegeben, sei er mit Hans Ehtaler von Kematen zusammengetroffen, dem sein Herr ') Zwyr für zweimal war noch Ende des 16. Jahrhunderts gebräuchlich. -) Damit forderte er seine Umgebung auf, sich der Worte zu erinnern, um ihm darüber Zeugschaft ablegen zu körinen.

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Bücher
Jahr:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Seite 28 von 770
Autor: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 752 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern-ID: 183882
18 — 1422 sich wieder vermählt. - Christoph Reifer aber stand mit seinem jüngeren Bruder- Sigmund noch unter Vormundschaft. Die Eindrücke aus der -Jugendzeit des Christoph Reifer waren also durchaus getrübte und es ist ^vielleicht psychologisch richtig, wenn man den Keim.der in ihm mit den Jahren zur fixen Idee ge wordenen Meinung, dass er verfolgt und mit Gift bedroht sei, in den Erlebnissen seiner Jugend sucht. Des jungen Reifers einzige Zuflucht war sein Gerhab Erasmus von Thun, der „nächste

war auch Jörg Künigl von Ehrenburg, ein bei dem Grafen von Görz wie beim Tiroler Landesfürsten hoch angesehener und von denselben in vielen wichtigen Geschäften verwendeter Mann, welchem sein Reichthum, noch mehr aber seine ritterlichen Eigenschaften allgemeines Ansehen verschafften. 1470 finden wir selbst den Landesfürsten von Tirol, Erzherzog Sigmund, als Gast des Jörg Künigl aus dem Schlosse zu Ehrenburg. In den dauernden Besitz von Altspaur gekommen, dachte Ritter Christoph Reifer bald daran

war Ursula Künigl von Ehrenburg. Der edle Ritter hat demnach immer eine standesmäßige Wahl ge- ') Eine ganz gleiche Bedingung finden wir in der Urfehde Heinrichs von Aottenburg, vom Jahre 1411. Zoller, Geschichte und Denkwürdigkeiten der Stadt Innsbruck. 128, 123. Die Mutter Reisers, Klara von Maretfch, hatte vor Kaspar Reifer Wilhelm von Welden und nach Reifer Sigmund den Trauison von Sprechen stein (1- 1423) geheiratet. Sie starb nach Necb 1454.

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