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Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 34 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
hat diese Urkunde der Edle Herr Damian von Gi enger, des Erzherzogs Maximilian Psann- haus-Amtsrath zu Hall und Gerichtsherr beider Herrschaften Landeck und Pfunds, Mitinteressent anstatt der ganzen Gemeinde und des Kirchspiels zu Landeck — im Beisein der ..Edlen, Ehrenvesten, Für nehmen und Ehrsamen': Ferdinand Schluderpacher, Pflegsverwalter und Richter zu Landeck, Siegmund Weinzierl, Gerichtsschreiber allda, Jakob Spöttl, Andrä Wendeisen, Jeremias Bernhard, Andra Grüeß, Hanns v. Porth, Martin Ott, Jakob Pöck

und Ulrich Erhard. Mit diesem Entwürfe waren die geistlichen Obern in Brixen und auch der damalige Pfarrer von Zams, Andreas Syrdich, in manchen Punkten nicht einverstanden. Letzterer hatte in seinem hier- über schriftlich aufgesetzten Memorial hauptsächlich auszustellen, daß der Pfarrer von Zams auch in Zukunft an den vier hohen Frauen- festen zu Landeck sollte dm Gottesdienst halten; auch wollte er nichts davon wissen, daß noch ferner am hl. Fronleichnamsfeste die feierliche Prozession nach Landeck

stattfinden sollte, und meinte, Jeder solle sie in seinem eigenen Orte halten. Auch verlangte er von Landeck für den Pfarrer zu Zams eine jährliche Rekognition von wenigstens 10 Gulden. Ebenso forderte er, daß dem Kaplan zu Landeck die Schuldigkeit sollte auferlegt werden, im Nothfalle zu Zams mit Taufen u. s. w. auszuhelfen, weil ja auch der Pfarrer von Zams im Falle der Roth oder Abwesenheit des Kaplans dieß in Landeck thun müßte. „Vnd dieweil der Pfarrer drei Khirchen (nämlich Zams, Sams und Mils

) mit Gottesdiensten versehen mueß, sollte der Caplan (von Landeck) zum wenigsten ainmal in der Woche verbunden sein, zu Zambs am Meß zu lesen.' — Die Gemeinde Landeck erwiederte darauf: Der Pfarrer von Zams habe ja einen Gesellpriester, und somit könne m jenen Tagen, an Welchen gemäß der Entscheidung v. I. 1602 der Pfarrer zu Landeck den Gottesdiest verrichten solle, durch seinen Gesellpriester die Pfarrkirche ganz wohl

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 39 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
m der Kuratiektrche zu Landeck ; dann 100 fL zu einem Jahrtag da- selbst, von den Zinsen 1 fl. 30 Kr. dem Priester, 15 Kr. dem Mehner und 15 Kr. dem Schulmeister, „wenn Einer vorhanden.' das Uebrige der Kirche ; endlich 50 fl. dem Armen fonde zu Landeck. Hanns Linser, Gastgeb und Handelsmann zu Landeck (An- gedair) vermacht in Kraft dieses Briefes „daß nach allen vnd yeden Geistlichen Rechten, sonderlich nach laut der hh. Oavoneu des von- cillii zu Triendt krefftig vnd bestenndigister Weise

ymmer sein. be-, schechen solle, khan vnd mag.' 270 fl. zu einem Jahrtag mit Seel- und Lobamt, und zu einem jährlichen Almosen in Brod für 5 Gul- den. (Der Schulmeister soll 24 Kr. bekommen.) Landeck d. d. 16. Aug. 1629. Die Gemeindslcute des Kirchspiels Landeck beschließen unterm 15. April 1639. für Gregor Neyer zu Perfuchs, gewesenen Kirchpropst des würdigen U. L. Frauen-Gotteshauscs zu Landeck. in Ansehung seiner Verdienste um die Stiftung eines eigenen Priesters zu Landeck jährlich ein SeelenaM

für ihn halten zu lassen und da- für 1 fl. 30 kr. dem Priester zu zahlen. Georg Landerer, Gastgeb zu Perfuchs, vermacht- 130 fl. zu einem Jahrtag mit Seel- und Lobamt, u. 100 fl., die jährlichen Zinse davon zu Almosen. Beim Jahrtag soll der Organist oder Schul- meisttr, „wenn Einer vorhanden ist,' 30 Kr. bekommen. Dieser Stift- brief wurde vom Konsistorium am 23. Juli 1639 ratifiziert. Amaley Gaßler in, Hannsen Hanbtmann, Färbers zu Landeck, Ehewirtdin. „hat in Zeit grassi er ter Contagion

' für sich und ihre Ntern zur „neuerbauten' Kapelle der hh. Sebastian, Pirmin und Rochus (auf Burschl) 100 fl. gestiftet gegen eine jährliche Seelen- Meffe. (Ratif. am 10. Mai 1640). Ferdinand Schlnderpacher. Pflegsverwalter und Richter der Herrschaft Landeck, vermachte 30 fl. der St. Michaelskapelle zu Landeck, und den Kirchen zu Stanz, Grins und St. Christoph auf dem Arl- berg jeder 10 fl. gegen Lesung einer hl. Messe jährlich in allen diesen Kirchen, dann 100 fl. die Zinse zu Almosen. Diese Stiftung, inso weit

sie die obgenannten Kirchen betraf, wurde von Brixen nicht angenommen, daher hat sein Bruder Ioh. Paul Schlnderpacher. Landgerichtsschreiber zu Sonnenburg, diese 60 Gulden zurückgenom men und mit 10 fl. vermehrt (also 70 fl.) der Rosenkranz- Bruderschaft in Landeck übergeben gegen dem, daß jährlich für Ferd.

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 33 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
auch der Kirche Zu Landeck durch diese neue Stiftung vom gestifteten Einkommen, Zehent. Zins und Dienstbarkeiten durchaus nichts be- nommen wcrden. Drittens soll in Zukunft der Pfarrer von Zams einem Priester zu Landeck nichts mehr, wie bisher, zu reichen schul dig sein; dagegen sollen jene 23 Gulden, welche aus dem Urbar der Kirche zu Landeck dem Pfarrer zum Unterhalte dieses Priesters gezahlt wurden, und jene 20 Gulden, die von den Schrofenstein'schen und Giengn'schen Wochenmessen herrühren

, künftighin dei der Kirche von Landeck verbleiben. Weiter soll die ganze Stola und alles Opfergeld in Zukunft dem Kaplan zu Landeck gehören, ausgenommen das Opfer am Feste Maria Himmelfahrt, an welchem Tage der Pfarrer von Zams das Hochamt in Landeck zu halten schuldig ist; auch soll der Pfarrer jenen Gulden Zins, den er bisher jährlich an die Kirche von Landeck zu zahlen hatte, nicht mehr zu entrichten verpflichtet sein. Endlich soll ein jeweiliger Pfarrer von Zams den Gemeinds- leuten zu Landed

einen Kaplan (doch mit deren gutem Willen und Vorwissen) einzusetzen und zu erwählen haben, wie andere Ka. plane der Pfarre Zams. Dasjenige was ein Kaplan zu Land eck für alte und neue Stiftungen einzunehmen hat, soll nicht er selbst einHeben, sondern, damit er hierin aller Mühe enthoben sei, soll dieß der Kirchpropst zu Landeck anstatt des Gotteshauses daselbst thuo, Alles einnehmen und verrechnen, und davon dem Kaplan wöchent lich drei Gulden, also jährlich 15 b fl., ohne allen Abzug in barem Gelde

, daß es jedem Gemeindsmanne zu Land- eck freistehe, ein solches Kind durch den Priester begraben zu lassen oder nicht; wenn er dieß verlangt, soll er dem Priester 12 Kreuzer geben. Zum Schlüsse wird eine Erklärung des Gregor Ney er, damaligen Kirchpropstes von Landeck. beigefügt, worin dieser im Namen dieser ganzen Gemeinde als ihr Bevollmächtigter bezeugt, daß sie, gestützt aus die von Sr. Durchlaucht dem Erzherzog Maxi- Vili an zu Oesterreich gnädigst erthcilte Intercession, aus ihrem

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 38 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
.' — Gesiegelt hat diese Ur- künde der Edle Hochgelehrte Lizentiat Johann Pingera, Pflegs- Verwalter und Richter der Herrschaft Landeck, im Beisein der Ehrn- vesten, Fürnehmen und Ehrsamen Siegmund Weinzierl, Gerichts- schreiber zu Landeck, Jakob Spöttl, Hanns Linser, Hanns von Porth, Paul Kolp, Hanns Trayer. Hanns Schneider, Jakob Pöck, Georg Zischg und Hanns Zangerle. — Die Konfirmation dieses Stiftbriefes von Seite des geistlichen Konsistoriums in Brixen trägt die Unter- schuft des damaligen Generalvikars

Antonius Crosinus. Der Re vers wurde, mit dem Datum: 1. Juli 1623, überdieß noch eigens auf Pergament niedergeschrieben, und liegt ebenfalls bei den Akten über Landeck im Konsistorialarchiv zu Brixen. Der erste selbständige Kurat von Landeck war Petrus Gut-- wein. Die im Stiftbriefe dieser Kuratie angeordnete Rekognitions- gebühr an den Pfarrer von Zams von jährl. 50 fl. Tir. W. wird noch immer unverändert ausbezahlt; in s. g. Reichswahrnng betrug dieselbe 57 fl. 9 Kr., in der jetzigen neuen österr

. W. ist sie wieder der frühern „Tiroler Währung' gleich, d. i. 50 fl. Auch die Be* stimmung, daß der Pfarrer von Zams am Feste Maria Himmelfahrt als am Patroziniumsfeste in der Kuratiekirche zu Landeck den Hauptgottesdienst celebrieren soll, wird noch gegenwärtig beobachtet; andere Abhängigkeit der Kuratie Landeck von der alten Mutterpfarre besteht keine mehr. Die sonn- und festtäglichen Meßapplikationen für die Gemeinde sind dem Seelsorger von Landeck erst bei der Er- richtung der hiesigen Kooperatur aufgebürdet worden

. Bald nach der Errichtung dieser Kuratie wurden viele Stiftungen zu Gunsten der Seclsorgskirche sammt Filialen und des Kurat e n zu Landeck gemacht. Wir führen die vorzüglichsten derselben der Zeit- folge nach an. Hanns von Port, Gastgeber zu Perfuchs, vermacht 100 Gul- den zur Fassung des von Neuem zugerichteten St. Johannesaltars b*

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 44 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
1682 gestiftete Frühmeßbenefizium in eine Kooperatur umgewan- belt und der Seelsorgspfründe inkorporiert. Ihm folgte 1726 Joh. Land er er (stüher Benefiziai in Landeck) bis 1753. Sein Nach- folger war Franz Georg Lechleitner. zuvor Frühmesser in Wattens, der als Kurat von Landeck sich sehr thätig zeigte und Vieles zum Nutzen der Seelsorge und Gemeinde wirkte. Unter ihm wurde die Kirche zu Prienn (oder Perjen. wie es jetzt gewöhnlich heißt) neu gebaut ,und die Kuratiekirche zu Land eck

allerlei Schwierigkeiten erhob und sogar ein Kapital von 425 fi, das dem Kuraten Lechleitner gehörte, in Beschlag nahm, was ihnen aber vom k. ?. Gubernium in Inns bruck streng verwiesen wurde mit dem Austrage (d. cl 30. Sept. 1775 und wiederholt 25. Nov. 1775) an das Pfleggericht Landeck, diese ungerechte Sequestration zu annullieren. Diese Verdrießlichkeiten bewogen den genannten Kuraten, der Seelsorge in Landeck Abschied zu geben und die Kuratie Wattens zu beziehen. Im Jahre 1769 hatte er zu Landeck

, „diesem Eccedenten seinen Unfug gemessenst zu verheben', weil er jene Person mit einer ..öffentlichen'und zimlich anstössigen Kürchen- Straffe vor dem ganzen Volck in die gröste Schande gesezet.' — Bei der Wahl seines Nachfolgers in Landeck 1775 entstanden hef- tige Reibungen zwischen den Nachbarn in Angedair und Perfuchs; endlich wurde der bisherige Kurat von See im Patznaunthale, Phil. Jak. Po eck, zum Kuraten von Landeck gewählt, der aber schon am

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 40 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
Schlàrpachtt und Verwandte ein gesungenes Amt gehalten werde. Der Priester soll 1 st. 30 Kr., und der Organist oder Schulmeister 24 Kr. bekommen. (Ratif. vom Konsistorium in Brixen unterm 28. IM 1640). Andreas Grieß, Gerichtsanwalt zu Landeck und seine Ehefrau Susanna Kolp vermachen für sich 160 fl. zu einem Seelenamte und zu einer stillen Messe. Von den jährlichen Zinsen dieser Stiftungs summe sollen 2 fl. 30 Kr. den Armen zufallen. Landeck d. d 7. Sept. 1643. Lorenz Stur m zu Landeck vermacht

. Dem Meßner und dem Gotteshause soll der Kurat von Landeck. der auch auf seine eigenen Kosten die Weinfuhr bestreiten mußte, jährlich jedem 1 fl. 30 Kr. geben. Diese Stiftung wurde unterm 20. März 1651 vom Fürstbischof Ant. Erosi ni konfirmiert. — Job. Georg von Manikor. ein Nachkomme des Stifters, weigerte sich seit dem Jahre 1721 diesen Wein zu liefern, von welchem damals die Mrn höchstens 5 fl. galt. Dieß gab Anlaß zu vielen Streitigkeiten. Endlich im Jahre 1737 scheint diese lästige Stiftung

aus anhaltendes Bitten des Kuraten und der Gemeinde von Landeck der dortigen Kirche abge- nommen worden zu sein. Bei der kanonischen Visitation, welche am 14. Aug. 1627 in Landeck stattfand, war Joseph Ganahl aus Vorarlberg, Diözese Chur, Kurat daselbst seit zwei Jahren. Es wurde ihm u. A. von den Bisitatoren aufgetragen. alle Sonntage eine Christenlehre zu halten, und vor der Predigt auf der Kanzel dem Volke nicht bloß das Vater unser, sondern auch das Ave Maria und Credo vorzàten. Die Zahl der Kommunikanten

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 45 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
, indem ihm z. B. unter der Josephinischen Regierung eine jährliche Religionssondsteuer von 48 fl, auferlegt wurde — eine bei seinem schmalen Einkommen wahrhaft erdrückende Last! Er schilderte seine mißliche Lage in einer kläglichen Eingabe an das f. b. Konsistorium i. I. 1788, worin er unter Anderm sich auch darüber beklagte, daß einem Kuraten von Landeck gar so viele Stiftmessen aufgebürdet seien» wofür er wenig oder nichts habe. So müsse immer noch für die alten Schrofensteiner Ritter alle Montage eine hl. Messe gelesen

und alljährlich ein feierlicher Zahltag mit Vigil, Seel- und Lobamt abgehalten werden, obwohl kein Stistbries vorhanden sei.*« 5 ) Auch für die Herrn v. Gi enger müsse wöchentlich alle Dienstage eine hl. Messe gelesen und um St. Katharina ein Iahrtag mit Vigil und 4 Priestern (den Pfarrern von Zams und Fließ, und den Ku- raten von Landeck und Grins) gehalten werden, wobei den Armen 16) Diese S chr of enstein Ichm Messen wurden laut Stiftbrief üb« die Errichtung dieser Seelsorge dem Kuraten von Landeck

ausdrücklich auferlegt ohne besondere Vergütung, weil eben die Ritter v. SÄrofenstein große Woh!-- thäter der Kirche von Landeck waren. Uebrigens bestanden doch noch im vorigen Jahrhundert für diese Messen einige GrundMm zu Prienn und Stanz und eine Käseabgabe aus dem Waldhof in Patznann, die später mit 115 fl. abge- löst wurde. Für den Schrvsenstein'schen Jahrtag sollte eigentlich jeder Priester eine Mahlzeit bekommen; dieß ward jedoch schon im 17. Iahrh. dahin abgeän- dert, daß der Psarrer von Zams dafür

1 fl. 30 Kr., und der Kurat von Landeck 1 Gulden erhielt.

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 46 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
5 bis 6 Streichmaß Roggen in Brod. und den vier Priestern, sowie dem Meßner und Organisten zusammen 5 Gulden zu reichen fein. 17 ) — Der Kurat Schmölz starb 1798; nach ihm wurde ein Exkapu- ziner, P. Erasmus Linser. zum Kuraten von Landeck gewählt. An dieser Wahl, die am 3. Febr. 1799 stattfand, betheiligien sich 138 Votanten, von denen die meisten in ihrem eigenen Namen, einige sür wahlberechtigte Weibspersonen als Bollmachthaber stimmten. Nach wenigen Jahren dankte Linser ab und trat

ist aus einer Frühmeßstiftung hervorgegangen, welche im Jahre 1682 durch Beiträge mehrerer Wohl- thäter in dieser Gemeinde zu Stande kam, und wofür schon nach dem Erlöschen der Pest bald darnach i. I. 1636 ein Fond von 1400 fl. ge- sammelt worden war. Allein diese Stiftung war doch sehr mager; der Benefiziai hatte nicht einmal eine eigene Behausung und ging gewöhnlich zum turateti in die Kost. Nach der Resignation des Frühmessers Martin Hannt (am 18. Dez. 1711) richtete die Gemeinde Landeck im Mai 1712 an den Fürstbischof

von Brixen die Bitte, daß dieses Benefi- zium in eine Kooperatur umgewandelt und dem Nachfolger des Obigen, Joh. Landerer. die (Zara verliehen werde, was wirklich sehr wünschenswerth sei. weil bei ihrem Gotteshause ein großer Beichtkonkurs stattfinde. Das Stiftungskapital habe sich nun durch die Freigebigkeit frommer, die Ehre Gottes und das Heil der Seelen 17) Leonhard Gienger v. Rottnegg, Gerichtsherr zn Landeck und Pfunds, hat mit Stiftbrief ä. ä. 2. Febr. 1571 eine Grundgülte mit 13 fl. jährl. Ertrag

der Kirche zu Landeck unentgeltlich überlassen. Er starb am 27. Nov. 1588. Sem Todtenschild ist in der genannten Kirche noch zu sehen. Ein Neffe von ihm, Damian v. Gienger, hat 1643 400 fl. dazu gestiftet, daß jeden Dienstag auf dem St. Johannesaltar in der Kirche zu Landeck für die Gienger'sche Familie eine hl. Messe und um St. Katharina der obenerwähnte Jahrtag mit 4 Priestern und Armenspende gehalten werde.

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 32 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
mus Otto Agri kola folgende Entscheidung.' der Pfarrer von Zams solle künftighin nur mehr an den vier Frauen festen: Lichtmeß, Verkündigung. Himmelfahrt und Geburt den Gottesdienst zu Landeck halten, desgleichen am Palmsonntag Nachmittags die Predigt, und am Fronleichnamsfeste, wie vor Alters, die feierliche Prozession mit dem hochwürdigsten Gute nach Landeck anstellen. Die übrigen Gottesdienste und Ceremonien, Taufwasserweihe und Anderes, soll alle in der Pfarrkirche zu Zams der dortige

Pfarrer persönlich ver- richten, „der Eaplan aber zu Land egg alles zu Land egg.' Nachdem nun auf diese Weise die Verbindung zwischen Zams und Landeck wieder um ein Erhebliches mehr gelockert worden war, faßten nach einigen Jahren die Gemei ndsleute vor. Land eck den Entschluß, die Umwandlung ihrer ohnehin so ziemlich unabhängig gewordenen Kaplanei oder Expositur in eine wirkliche Kuratie au- zustreben, und richteten deßhalb an den damaligen Gubernator von Tirol, Erzherzog Maximilian

» Beratbungen im Februar des Jahres 1616 von der Gemeinde Landeck ein Stift- briefs e ntwurf über die alidori zu errichtende Kuratie vorgelegt werden, welcher nachstehende Bestimmungen umfaßte. Erstlich soll es bei der unter dem 20. Dez. 1602 bezüglich der vom Pfarrer von Zams in Landeck zu haltenden Gottesdienste ergangenen Entscheidung für immer verbleiben, und dieselbe hi emit neuerdings konfirmiert und bekräftiget werden. Zweitens soll sowohl dem Pfarrer zu Zams alß

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 30 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
, daß er in pfarrliche Rechte sich nicht einlassen noch über die Residenz die Disposition und Privilcgation erlangen wolle. — Gegeben zu Brixen in Unserm bischöflichen Hof am 4. Tag Monats März 1436. Wie lange diese Frühmeß- und Priestcrstiftung zu Land eck bestanden hat, läßt sich nicht mehr genau ermitteln. In den ältesten noch vorhandenen Bisitationsakten aus jener Gegend (vom Jahre 1570) ist von einem Priester in Landeck gar keine Rede; bei der Visitation i. I. 1577 wird ein solcher, Namens Christoph Lung

aus der Diözese Konstanz erwähnt. Er hatte die Vollmacht, in Lan- deck beichtzuhören. Seine Einkünfte betrugen: 100 fl. vom Pfarrer zu Zams und 16 fl. vom Gerichtsherrn in Landeck. Bei der Visi- tation i. I. 1582 geschieht auch von einem Kaplan zu Landeck Mel- dung. Derselbe hieß Konrad Schweiz!i aus der Diözese Konstanz und hatte dieses Benefizium auf sein Ansuchen vom Gerichtsherrn zu Lan deck erhalten. Er übte seelsorgliche Rechte aus: predigte, ko- pulierte, taufte und begrub. Die Zahl der Kommunikanten

zu Lan- deck war damals beiläufig 450. Es scheint aber, daß schon um diese Zeit der Kaplan zu Landeck eigentlich als ein dort exponierter Ko o- Perator des Pfarrers von Zams betrachtet wurde, denn in den Akten der Visitation v.J. >602 heißt es ausdrücklich, daß der Pfarrer von Zams die Schuldigkeit hatte, zu Landeck einen „Cooperato?' - zfl halten, welchem et jährlich 100 fl. und die Nebeneinnahmen geben mußte. Weil dieser Kooperator die Cura besaß, wird er in jenen

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 58 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
im folgenden Jahre der damalige Pfarrer von Zams, Jakob Feur- stain, und der. Pflegsverwalter zu Landeck, Joh. Pinggera von und zu Gerburg, eine Stiftung von 100 fl. Rheinisch gegen Hal- tung eines jährlichen und ewigen Jahrtags mit zwei Seelenämtern zum Besten dieser Bruderschaft machten. Später folgten noch mehrere andere Stiftungen. Die Pfarrer von Zams betrachteten sich lange Zeit als Vorsteher dieser Bruderschaft und Aufseher über ihr Ver- mögen, und hielten auch nach Errichtung

dieser Kuratie stets selbst die vier Bruderschaftsgottesdienste in der Kirche zu Landeck; 26 ) doch im Jahre 1759 hörte dieß auf. und die ganze Leitung und Aufsicht über diese Bruderschaft wurde dem Ortsseelsorger überlassen. 2. Die Herz-Mariä-Bruderschaft, welche i. I. 1846 hier eingeführt worden ist. — Das Wstündige Gebet coram Sanctissimo wird in der hiesigen Seelsorgskirche in den drei letzten Tagen des Faschings gefeiert, und ist im Jahre 1818 förmlich gestiftet worden, nachdem diese Andacht schon

früher längere Zeit hindurch ohne Stif- tung gehalten worden war. Dieselbe hat Jos. Zager, Wirth und Posthalter zu Landeck, mit 800 fl. R. W. gestiftet (bei seinen Leb- Zeiten) — der Stiftbrief ist datiert vom 14. Juli 1818, und wurde unterm 20. Aug. 1818 vom f. b. Ordinariate genehmigt. 36 ) und am 12. Sept. 1818 vom k. k. Gubernium zu Innsbruck. Filialkirchen und Kapellen der Kuratie Landeck. 1. Kapelle zum hlst. Herzen Jesu auf dem Gottesacker. Diese Kapelle ist nicht konsekriert

und es wird in derselben auch nicht Messe gelesen. In der Alrarnische ist vor einiger Zeit eine schöne Herz-Jesnstà (von Dom. Trenkwalder) aufgestellt worden. — Früher stand auf diesem Gottesacker eine Kapelle, dem hl. Erzengel Michael geweiht, welche Anfangs des siebzehnten Jahrhunderts er- baut und am 5. Aug. 1625 vom bripenschen Weih bisch of Anton Cr o sinus mit Einem Altar in hon. S. Michaelis Archang. ..juxta praescriptum Pontificali« Romani reformati' (wie es in dem noch im Kuratie-Archiv zu Landeck aufbewahrten Weihebriefe

16
Bücher
Jahr:
1889
Nordtirol.- (Tiroler Sommerfrischen ; 1)
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Seite 180 von 331
Umfang: 287 S. : Ill.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;;;;
Signatur: II 64.846/1 ; II A-4.167/1
Intern-ID: 155641
z erfuhr, das Landvolk halte fest und treu zu ihm, I stieg er vom Rofener-Eisberg in das Thal herab. I In Landeck trat er vermummt als Minnesänger vor das Volk und schilderte demselben sein eigenes Un glück in der Unglücksgeschichte eines fremden Ritters. Da er die tiefe Rührung gewahrte, in welche seine Erzählung alle Zuhörer versetzte, warf er die Hülle ab und gab sich zu erkennen. Alles jubelte ihm zu und schwur ihm in Noch und Tod Zu folgen gegen seine Feinde. Also ging dem Herzog

in Landeck die Morgenröthe glücklicher Tage auf. Mit Hilfe des Landvolkes demüthigte er den aufrührerischen Adel des Landes, und die treue Brust des Bauers war ihm die sicherste Schutzwehr seiner wieder ausblühenden Macht. Dafür erhielt der Bauet auch allgemeine Freiheit und die sämmtliche Landstandschaft. Am 1. Juli 1703 betheiligten sich die Landecker an dem Kampfe gegen die ins Land gedrungenen Bayern bei der Pontlatzbrücke. Auf diese für die Tiroler so ruhmvolle Batmlle werden wir noch zu rückkommen

. Kaiser Leopold I. verlieh dem Gericht Landeck zur Belohnung seiner Treue und Tapferkeit, nebst zwei Jahrmärkten einen goldenen Becher mit kaiserlicher Urkunde vom 3. Dezember 1704. Dieser Becher, mit dem Tiroler Adler und der Aufschrift: „Dem Gericht Landeck OaeZar àoiw ài.' geziert, wird im Gerichts-Archive bewahrt. Für ihre Treue und ihren Muth in allen Füldzügen, erhielten die Landecker ferner von Erzherzog Johann eine ge stickte Ehrenfahne. Landeck hat etwa 1900 Einwohner. Es ist Sitz 169

17
Bücher
Jahr:
1889
Nordtirol.- (Tiroler Sommerfrischen ; 1)
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Seite 179 von 331
Umfang: 287 S. : Ill.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;;;;
Signatur: II 64.846/1 ; II A-4.167/1
Intern-ID: 155641
zeigt die Umschrift: „Nach Christi Geburt 1497 am 13. Tag, Monats Jänner starb der edel und streng Ritter, Herr Oswald von Schrosenstein, dem Gott Gnad!' — Im Süden des Orts lagert aus einem schön geformten Felsen das große Schloß Landeck, der bei Zams auf steiler Höhe sich befindenden Beste Schrofenstein starr gegenüber, die ganze Gegend rings beherrschend. Es steht längst außer Zweifel, daß die Gegend um Landeck schon von den Römern bewohnt gewesen, zog doch hier die Römerstraße

durch und war der Punkt beim Zusammenströmen zweier Flüsse und an der Ausmündung zweier THÄer zu wichtig, als daß er nicht zur Niederlassung und Befestigung aufgefordert hätte. Zu verschiedenen Zeiten wurden auch, sowohl in Landeck, als im Perjener Felde römische Ueberreste gefunden, bestehend in Hausgerät he und Waffen, kleinen Statuen römischer Penaten (Hausgötter), sowie Silber- und Kupfermünzen von den Kaisern Vespasian, Diokletian, Nero und andern. Der größte Theil dieser Funde wurde der Sammlung

des Ferdinandeum in Innsbruck eingereiht. Der Acker bei dem ^ Stunden von Landeck am linken Jnnufer gelegenen Dörflein Perjen, wo die meisten Alterthümer gefunden wurden, führt allgemein den > Namen der Götzenacker. Landeck ist durch mancherlei geschichtliche Er innerungen ausgezeichnet; deren interessanteste ist, I daß der in Acht und Bann verfallene Herzog Friedrich I mit der leeren Tasche sich — ein unglücklicher Flücht ling im eigenen Lande — längere Zeit in der Nähe des Ortes verborgen hielt

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 47 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
liebender Gemüther bis auf 3000 fl. gemehrt. und es tonnte daher hoffentlich jetzt dieses Venesizium ordentlich eingerichtet und stabi- liert werden. Zu dem Ende hatten sie, die Gemeinde- und Kirch- spielsleute zu Landeck, ein Stiftprojekt über dieses Kooperatur-Bene- fizium zu P.ipier gebracht und ihrem Schreiben beigelegt mit. der weitern Bitte« Sc. Hochfürstl. Gnaden möge dasselbe gnädigst rati- Deren. Darauf erwiederte im Austrage des Fürstbischofs das geist- liche Offizium zu Brixen d.d

zusammengebracht worden sei. Doch wolle man aus besondern Rücksichten bei dieser Stiftung der Gemeinde ge- statten, bei jedesmaliger Veränderung dieses Benefiziums einen taug- lichen Priester vorschlagen zu dürfen, welcher dann ceteris paribus vor Andern werde berücksichtigt werden, immer aber dennoch ad nu tum amovibilis bleibe. Mit dieser Klause! wurde dann auch der <S£-U|t» brief (d.d. 24. April 1712) über die Errichtung der Frühmeß-Kooperatur zu Landeck unterm 18. Aug. 1712 vom Ordinariate genehmigt

. — Als nun i. I. 1726 durch die Beförderung des bisherigen Frühmessers Joh. Land er er zum Kuraten von Landeck dieses Benefizium zum ersten Male vakant geworden War, schlug die Gemeinde den Coopera- tor von Zams Michael Thür für dasselbe vor; das Ordinariat jedoch ernannte den. Priester Jos. Zimmermann. Dieser verließ Landeck wieder nach zwei Iahren, und jetzt wurde der obgenannte Michael Thür, der indessen Frühmesser in Kappl geworden war, als Koo- yerator nach Laudeck dekretiert. Dieses Mal aber weigerte

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 56 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
Tirol, welcher außer andern Kirchenbauten in seinem Lande ® 3 ) auch den neuen Kirchenbau zu Land eck „beeinflußt', vielleicht selbst ver- anlaßt, und wohl auch werkthätig gefördert und unterstützt hat. Die angeführte Jahrzahl 1471 mag zunächst mit dem eigentlichen An- fang dieses Baues stimmen. Somit hat der Verfasser jener alten Ausschreibung über die Entstehung der ersten Kirche zu Landeck und über die Erbauung der gegenwärtigen nicht Unrecht gehabt, als er die Meinung aussprach

, daß die jetzige Kirche Zu Landeck durch „christ liche Potentaten' und mit Hilfe „anderer hochansehnlicher Personen' ausgebaut worden sei. Diese hochanfthnlichen Personen stnd wohl hauptsächlich die Sch r ofen stein er mit ihren vornehmen und rei- cheti Verwandten (den Annenbergern, Wolkensteinern u. A.) gewesen, insbesondere der edle Ritter Oswald von Schrofenstein, der im Jahre 1497 gestorben ist und in dieser Kirche begraben liegt. 5 ® 4 ) Spater haben hauptsächlich die Freiherrn v. Gienger, Inhaber

des Gerichtes Landeck, für dieses Gotteshaus viel Gutes gethan; deßwegen wurde auch für diese Familie, ebenso wie sur die Schrofen- steiner, die im Jahre 1546 erloschen sind, in der neuerbauten Kirche zu Landeck regelmäßig jeden Montag und Dienstag eine hl. Messe gelesen, ohne daß diese Wochenmessen hinreichend gestiftet worden wären, also eigentlich mehr aus Dankbarkeit für empfangene Wohlthaten, als aus Schuldigkeit. — In neuerer Zeit ist Vieles zur angemessenen Renovierung dieses Gotteshauses

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Bücher
Jahr:
1889
Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
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Seite 37 von 987
Autor: Tinkhauser, Georg / von G. Tinkhauser. [Fortgesetzt von Ludwig Rapp]
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 980 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 103.441/4
Intern-ID: 105506
billicher Ansprüche' jährlich 50 Gulden (Tir. W.) bezahlen, wogegen e'm Pfarrer von Zams alljährlich am Maria Himmelfahrtsfeste den Gottesdienst zu Landeck halten, und der dortige Km ai am nämlichen Tage zu Zams die Messe lesen und celebneren soll. Alle Acciden tia und pfarrlichen Stolgefälle in der Gemeinde Landeck sollen in Zukunft dem Zuraten daselbst gehören, wie dann auch alle gestifteten Gottesdienste alldort bei der Kirche zu verbleiben haben. — Diese Bestimmungen ward in den Stift brief

der K u r a t i e Land eck aufgenommen, welcher bald darauf verfaßt und unterm 9. September 1623 vom Konsistorium zu Vrixen konfirmiert worden ist. 13 ) Derselbe besteht aus folgenden zwei Thülen: 1. Die Entscheidung des Konsistoriums v. 9. Juni 1tz23, worin unter Anderm, wie oben gemeldet wurde, (im zweiten Absatz) das Präsentationsrecht über diese Kuratie der Gemeinde Landeck zugesprochen wurde. 2. Der Revers dieser Gemeinde, worin sie „ain Er sa me Gemain vnd Khirchfpilleith zu Landegg als: Angadayr, Perfuchs

und Gottesdienste, diese aber gegen eine näher zu bestim- mende Entlohnung, zu persolvuren, und alle Tage, ausgenommen den Donnerstag (wenn kein Femtag auf diesen Tag fällt) Messe zu lesen. Nun werden die Stolgesälle, die ein Kurat von Landeck zu fordern hat, im Einzelnen aufgeführt, wobei die Begräbnißtaxe für ein kleines Kind, falls ein Priester verlangt wird, was in Land- eck jedem Gemeindsmanne freistehe, von 12 auf 20 Kr. erhöht ward; für jeden Versehgang im Dorse 6 Kr., auswärts 12 Kr.; für eine Hochzeit

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