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Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 176 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
ist an die Zustimmung des Bischofes von Con stanz, an die des Dompropstes Rudolf in Basel und an die der Grafen in Laufenburg gebunden. Selde nau anerkannte den Spruch am 1. Februar 2 , und der Bischof von Constanz bekräftigte denselben auf die Bitte der Äbte von Muri und Wettingen 3 (vom 3. Februar) am 20. Juni gleichen Jahres. Das Urtheil erging in der Propstei in Zürich*. Friedlicher war der Handel zwischen Muri und Kappel am 21. August 1279. Letzteres Kloster schuldete unserem Konvente 10 Mtitt Kernen

jährlichen Zinses und löste seine Verpflichtung mit 16 Mark Silber 5 . — Das folgende Jahr tauschten am 5. Oktober Muri und die Äbtissin von Frauen- münster in Zürich Güter in Birmenstorf und Adliswil am Albis. Das Gut in Birmenstorf, das in den Tausch kam, hatte Ritter Johannes von Schönenwerd als Erblehen der Frauen in Zürich inne 6 . Die Verhandlung geschah in Muri. Der Zins besagten f.- ? al ' aus , £?^t bervor, Ritter Peregrin habe sich nach Seldenau verpnunuet und Mefiir die schon veräusserten

Güter in Bünzen und Bos- W i^i anr ^ ern diesem Kloster angewiesen, wogegen sich die Frauen verpflichteten, für seine geistigen und leiblichen Bedürfnisse sein Leben Jang zu Borgen. „ Staatsar ch. Zürich; Zapf, Monum. anecdol, p. 155. Siedler : Abt Heinrich von Wettingen, die Äbtissin und die zwei Obmänner. 3 Zapf, Monrnn,, p. 156. 4 Staatsarch. Zürich; Zapf. Monum., p. 149—152. Siegler: Hugo, rropst von Einbrach ; Meister Konrad, Sänger (Cantor) in Zürich ; Heinrich Abt von Muri; der Abt

von 'Wettingen und die Abtissiii von Seldenau. 5 Mai er v. Knonau, Regenten von Kappel, Nr. 115; Georg von Wyss, Abtei Zürich, IJrk. S. 236—237, 8 Zapf, Monum., p. 169. Zeugen: Walther von Eschenbach, Edler;

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Bücher
Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 344 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
aus Mailand, über Bremgarten (P Muri) nach Zürich kam, und dort den Ablass für den Bau der St. Peterskirche in Rom predigte (1520). Heftig fuhr Zwingli nun gegen die Kirche und den Papst auf der Kanzel und in Gesellschaften los und befahl dem Rathe in Zürich, anzuordnen, dass alle Pfarrer gleichmässig über das neue Testament (nach dein Sinne Zwingli's) predigen und ihre Lehren einzig aus der Bibel beweisen. Die Geistlichen wollten die Befugniss des Käthes nicht anerkennen, auch der Bischof

von Constanz erhob dagegen seine Stimme. Allein der Rath, an dessen Spitze Max Röust als Bürgermeister stand, schützte Zwingli, weil er durch ihn die volle Kirchen gewalt in seine Hände zu bekommen hoffte. Man wechselte nun verschiedene Streitschriften; am 26. Jänner 1523 wurde auf der grossen Rathsstube in Zürich nach damaliger Sitte ein Religicmsgespräch abgehalten. Die Zwinglianer stritten mit den Katholiken über das Evangelium, als der einzigen Quelle der christlichen Lehre, über die Priesterweihe

, das Messopfer, die Fastengebote, das Gelübde der Keuschheit, die geistliche Ge walt, die religiösen Orden und die Fürbitte der Heiligen. Am 12. Oktober desselben Jahres folgte eine zweite Disputation über Bilder, die hl. Messe und das Fegfeuer. Der Rath sprach in beiden Disputationen den Sieg dem Ulrich Zwingli zu. Messe, Processionen und Fronleichnamsfest hörten jetzt in Zürich auf, die Bilder wurden zerstört und der Klang der Orgel verstummte. Damals kam gerade an Zürich die Reihe, im Namen der übrigen

fünf regierenden Orte einen Landvogt nach Muri und die umliegenden Ämter auf zwei Jahre (1523 und 1524) zu schicken. Die Regierung bestimmte hiefür einen eifrigen An hänger Zwingli's, Thomas Maier. Nach dem Wunsche seines Freundes und der Räthe in Zürich war Thomas mehr ein Apostel der neuen Lehre, als ein Richter weltlicher Händel; er las fleissig den Bauern das Evangelium vor, gelegen oder ungelegen, und erklärte dasselbe nach dein Sinne Zwingli's 1 . Zudem übte auf die Bewohner Muri's

und die des Freiamtes die stäte Verbindung mit Zürich, wohin ihr Handel ging, einen üblen Einfiuss. Den zum Abfall aufreizenden 'Worten des Landvogtes schenkten Viele um so mehr Glauben, da der Abt Joner von Kappel und der Dekan Bullinger in Bremgarten offen zu Zwingli übertraten. — Anfänglich waren es nur Fastengebote 2 , über die sich die Bauern nach dem Beispiele des Landvogtes hin wegsetzten. Allein die Tagherren aus den Urkantonen, die der ka- 1 Vögelin, Gesch. der Schweiz, Eidgenossenschaft, Bd. II., 297

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Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 338 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
und Genussucht, die sich in den Städten wie auf dem Lande vielfach zeigten, dann die Unsittlichkeit der Geist lichkeit, so die des Dekans Heinrich Bullinger in Bremgarten und Sikust/s 2 , des Leutpriesters in Muri, welche gegen alle kirch liche Satzungen öffentlich eine Familie hielten, wirkten höchst nach theilig auf die Konvente von Muri und Hermetschwil. Einen üblen Einfiuss übten besonders auf die Mitglieder des Muri -Konventes die Versammlungen in der Chorherrenstube in Zürich, welche die eifrigsten

Reformatoren besuchten und denen unsere Mitbrüder nicht immer ferne blieben 3 , zumal Herr Jakob Schmid, der aus Zürich selbst gebürtig war 4 . Eonrad Pellikan und Werner Steiner, welche der neuen Lehre anhingen und sich längere Zeit in Muri aufhielten, werden wenig zur Erbauung der Kon- •ventualen beigetragen haben 5 . Die Haltung eines Hofnarren, der 1531 von den Bernern erstochen wurde, war zur Wahrung der klösterlichen Zucht ebenfalls nicht geeignet. Von der Jagd gesellschaft, die aus Junker Hans

ein 1 ^Archiv zur Schweiz. Gesch. II., 173. Wir finden in dieser Ur kunde dieselben Namen wie in der vom 7. April 1618. _ 2 Sikusfc hatte viele Kinder ; im Jahre 1527 trachtete er einen tob süchtigen Sohn im Spitale von Zürich unterzubringen (Staatsarchiv Zur.). 3 Neujahrsblatt der Staatsbibliothek in Zürich, 1853, S. 9, zum Jahre 1522. 4 Staatsarchiv Zürich. s Bekenntniss merkwürdiger Männer von sich selbst, Band VI., S. IIS, und Kirchhofer, W. Steiner, S. 53. Steiner inusste wegen des neuen Glaubens Zug

- 1529 verlassen und fand in Muri ein Asyl. 8 Salomon Hess, Bullinger's Biographie, Zürich 1828, S. fl.

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Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 89 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
Ita hervor gegangen war. Den eigentlichen Kern aber bildete Ita's Mit- 1 Vielleicht Seele, Weiler am Albis, Et. Zürich. 2 Filiale von Bohrdorf, Kt. Aargau, 3 Diese Orte sind im Amte Greifensee, Kt. Zürich, wovon Tenze- lingen abgegangen, wenn es nicht, für Esslingen zu nehmen ist. * Aristau, Althäusern, Bini, Unter-Ilüti, Hermetswil sind 'Weiler and Dörfer im Reusstlmle, nicht weit von Muri. 5 'Weiler in der Pfarrei Beinwil, Bez. Muri. 6 (?) Winkel, Hof zwischen Bremgarten und G-öslikon

. 7 Abgegangener Name eines Hofes in der Pfarrei AYoh'.en. 8 Goslikon, Pfarrdorf, Bez. Bremgarten. 9 Niederwil, Pfarrdorf im Bez. Bremgarten. 10 Oberbwrg, Weiler bei Brugg. 11 Birrenlanf, Dorf im Bez. Brugg. _ 12 Bellingen, Dorf am rechten ßheinufer, nnterhalb Basel, Grossh. Baden. 13 Wile, 'Weiler beim Kloster Muri. 11 Rifferswile ; Kt. Zürich. 15 Pfarrei bei Bremgarten. 18 Wiggwil, Dorf in der Pfarrei Beinwil. 17 Auw, Pfarrdorf im Bez, Muri. 18 Alikon, Dorf in der Pfarrei Sins. 19 Kam, Immensee und Küssnach

, Dörfer am Zuger- u. Vierwald- stättersee. 20 Buochs u. Kerns, Pfarreien im Kt. Unterwaiden, 21 Pfarrei iäi Kt. Luzcrn. 22 Dorf in der Pfarrei Merenschwand bei Muri. 23 Gersau, Pfarrei im Kt. Schwyz. 21 AI aschwandeu, Amt Knonau, Kt. Zürich. 25 Pfarrei im Kt. Zürich. 20 Derschbach, Höfe bei Hünoberg, Pfarrei Kam. 27 Etwa den 4 oder 12. Theil. Diese Kirchen möchten gewesen sein: Gösiikon, Niederwil, Mellingen, 'VVohlenschwil u. Birr. Ygl. Güter karte von Muri in „Quellen zur Schweizer ü-esch, III

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Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 355 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
sollfmir je ein Bote aus den fünf Orten und einer von Zürich anwesend scin ; damit es nicht heisse, die Leute haben aus Furcht so und so gestimmt 1 . Allein die Züricher, welche die erste Abstimmung nicht gelten lassen wollten, waren auch so nicht geneigt, eine zweite freie Abstimmung zu gestatten, worüber sich die Katholiken am 6, Jänner 1530 in Bern beschwerten. Dies scheint aber wenig gefruchtet zu haben; denn am 29. April beklagten sich diese vor den in Brunnen versammelten katholischen

Ständen „hoch und vast', dass die sektiererische Partei so viele ge fährliche Fünde gebrauche, dass sie beinahe nicht mehr beim alten ..Glauben bleiben können, und „die von Zürich handeln so, als wenn sie allein Herren in den Freiämtern wären' -. Allein diese Stände konnten jetzt keine Hilfe bringen, und so bestand in Muri wider den Landfrieden faktisch eine pari tätische Kirchgemeinde 3 . Die Evangelischen hatten nämlich ihren eigenen Prädikanten aus Zürich. Denn am 7. April war das Gerücht

ausgegangen, die Luzerner hätten den Prädikanten in Muri gefangen genommen und werden nächstens den Land sturm ergehen lassen, worauf alle waffenfähige Mannschaft nach Muri ziehen sollte. Ulrich Funk in Aarau gab sich daher alle Mühe, um seinen Freunden und Herren in Zürich eine recht zeitige und richtige Nachricht zu ertheilen. Schultheiss von Heidegg in Aarau, Oheim unseres Abtes Laurenz, konnte ihm das Wahre vom Gerede mittheilen: der Prädikant sei nicht gefangen ; aber es heisse, die Züricher

so viel Beistand geleistet („Buggen und Buch gegeben'), dass die „biderben Christen' vom Mehr abstehen und dass die Minderheit das Mehr sein musste' 6 . 1 Staatsarchiv Luzern, Abschiedsband I.', 137, 188. 2 Archiv für die Reforinationsgescliichte I., 259, Ü60. 3 Johann Müller, der Aargau, S. 83, Zürich, 1870, 4 Archiv für die Reformationsgeschichte III., 616. — Im Jahre 1529 hatte dieser Schultheiss, von den Anhängern Zwingii's als „stolz' bezeichnet, der katholischen Sache in Aarau das Wort geredet; erst

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Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 175 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
von Barre, Schultheissen in Bremgarten, kaufte. — Das Lehen des alten Muri-Eigens Schöntüllon im Dorfe Yispacli, Kt. Luzern, gab der Ritter Hartiiiann von Büttikon am 24. August 1267 auf und AM Heinrich I. überliess es Jakob von Yispacli, Bürger in Zoffikon, als Erblehen um 10 Schilling Zins. Abt Heinrich von Muri und Ritter Hartmann siegelten das Dokument. Am 9. Mai 1285 kam durch Vergabung dieses Gut an St. Urban 1 . In Dietikon zwischen Baden und Zürich waren Eigen- und Vogt leu

te. der Habsburger dem Kloster Muri zinspflichtig. Abt Heinrich 1. überliess sie im Einverständnisse seiner Konven- tualen am 24. Oktober 1269 dem Kloster Wettingen um 5 MÜtt Kernen jährlichen Zinses, solange nämlich diese Leute im Dorfe und-im Banne Dietikon oder Schlieren sitzen 2 . Unliebsam war für unsern Abt der Streit mit dem Gottes hanse Seldenau bei Zürich, und dies um so mehr, weil Ver wandte des Kastvogtes, die Habsburger in Laufenburg, ihm gegenüber standen. Am 13. Jänner 1273 musste nämlich Abt

. Muri ernannte Rü diger, Kanoniker an der Propstei in Zürich, und dessen leib lichen Bruder Ulrich, Ritter, wie auch Johannes, genannt von Schönenwerd; die Äbtissin von Seldenau erkies Rudolf, Ritter, und dessen Bruders Sohn, Konrad, Clarona genannt, und Heinrich, mit dem Beinamen Stüh! Hugo, Propst von Einbrach, und Konrad von Muri, Cantor daselbst, waren die Obmänner dieses Gerichtes und stellten nachgehencis die Urkunde aus. Bevor die Schiedsleute den Spruch ergehen Hessen, bestimmten

sie, weil der Handel dunkel und verworren : die Partei, welche der Entscheidung und nach einem Monate 1 Staatsarch. Luzern, ehemals Arch. St. Urban. J Arch. Muri in Aaran. 3 Neben dem ViUingen im Bez. Brugg, Kt. Aargau, war auch ein Yillingen bei Affoltern, Kt. Zürich (Geschichtsfrd. XXV., 118). 4 „Stack' (frustrano, tritici), ein Kornmass für Bodenzinse. Laut Tagsatzmngsahschied vom Jahre 1639 wurden 1 Mütt Kernen, VI2 Mütt Koggen und 1 Malter Hafer, jedes für 1 „Stuck' gerechnet (Argovia XI., 887).

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Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 260 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
mund aufgefordert, dem Herzoge Friedrich den Gehorsam zu verweigern und dem edlen Konrad, Herrn zu Winsperg, zu Händen des Königs und des Reiches zu schwören. Dieser er-' schien wirklich mit der Reichsfahne im eidgenössischen Heere. Aber die Städte Mellingen, Bremgarten und Baden wollten sich dessenungeachtet nicht an das Reich ergeben. Bei erstge nannter Stadt trafen die Orte Bern, Zürich und Luzern zu sammen und nothigten die Bürger sich an das Reich zu er geben. Sofort zogen die Sieger

gegen Friedrich abstehen. Allein die Siegestrunkenen fuhren fort, das Schtoss Stein bei Baden zu bestürmen und gewannen es endlich am 18. Mai. Sie Hessen dann ohne Rücksicht auf den König und Herzog Fried rich die unterworfenen Städte und Länder der Eidgenossen schaft huldigen. Demnach wurden die Städte Breragarten, Mellingen und Baden, wie auch die Grafschaft Baden und die Ämter Muri, Hermetschwil, Wagenthal (Boswil, Wohlen etc.) als gemeinschaftliche Erwerbung der VI Stände Zürich, Luzern, Schwyz

, und Zürich war berechtigt, auch die andern Eidgenossen auf ihr Begehren eintreten zu lassen 3 . Das Kloster Muri kam so zu den VI Ständen der Eidgenossenschaft. 1 Schmid, Geschichte von Uri, S. 38, 40. 2 Beim begnügte sich mit den selbständig eroberten Städten und Lindern; Uri trat 1532 nach Besiegung der Reformirten als YII. Ort in .die Vog'tei der Freiämter ein. Die Ämter Eichensee, Sarmenstorf und Villmergen, welche Luzern allein erobert hatte, kamen nach langem Streite zu den Amtern Maienberg, Muri

u. s. w. 3 Nach der Urkunde vom 18. Dezember 1415 liess Zürich wirklich die übrigen Stände Luzern (Uri wegen Baden), Schwyz, Unterwaiden, Zug und Glarus in die Pfandschaft eintreten (Eidgen. Abschiede II., 156).

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Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 335 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
und freundlieh gegen Arme und Reiche war und am Unglücke Anderer den innigsten Antheil nahm. So schickte er im Jahre 1513 eine besondere Gesandtschaft nach St. Urban, um dem Konvente sein Beileid wegen des Klosterbrandes zu bezeugen \ und 1537 empfiehlt er eigenhändig der Regierung in Zürich einen Hermann Kling von Geltwil, sie möchte die Gattin, Hermann's, welche mit dem Aussatze befallen war, in das Siechenhaus zu St. Jakob aufnehmen 2 . Seine Milde wie auch seine Verständigkeit rühmte

im Jahre 1570 der Basler Heinrich Pantaleon in seinem Buche „Deutscher Nation wahrhafter Helden' 3 , der Muri besuchte, und dessen Geschichte kennen zu lernen bestrebt war. Zum Unglücke kam Abt Laurenz in Verbindung mit Heinrich Bullinger, Pfarrer in Bremgarten, der öffentlich ein Weib nahm und später Zwinglfs Nachfolger in Zürich wurde. Mit diesem' 1 trieb er das Waidwerk. Daher schreibt auch Bullinger yon Abt Laurenz, seinem ehemal. Freund : er sei ein „schidlicher, fründlicher' Mann

Strasse ihn einmal gerufen hatte. Die Mehrheit' der Richter wollte in dem vorgelegten 1 GescMchtsfrevmd EH., S. 183. 2 Staatsarchiv Zürich. 3 Basel, 1570, III. Theil, S. 123. Pantaleon hat einen Holzsclin , einen segnenden Abt, beigegeben und nennt Laurenz den 23. Abt des Klosters Muri, * Bollinger Melt bei 12 Hunde aller Art. * Hottinger, Helvetische KirchengescMelite IV., L 70; Argovia VL, 17 ff.; Salomon Hess, Bullinger's Biographie, Zürich, 1828, S. 6. 6 Balthasar, Helvetia I, 109.

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Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 273 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
seine Rechte in Gangolfswil im Jahre 1408 an Hais Maier von Knonau, Altbürgermeister in Zürich. Doch schon 1410 überliess dieser Hans das Erworbene einem Andern 8 . Statt dieser Güter kaufte unser Konvent wenige Jahre darnach (1413 am 28. Jänner) einen bedeutenden Gütercomplex im nahe gelegenen Hünenberg für 531 Gulden von Peter mann von Moos, Bürger von Luzern*. Unter den genannten Gütern er scheinen drei Juchart Ruhen, worauf die Hertensteiner eine Gilt (1422 26. Jänner) von zwei Saum

hatten 5 . Doch nach 60 Jahren veräusserte Muri diesen Complex und kaufte dafür einträglichere und näher gelegene Rechte in Wohlen. Wie in Gangolfswil mehrten sich auch unter Abt Georg- die Güter in Thalwil am Zürcher see. Zunächst erwarb der Konvent daselbst (1413) einen Weinberg 6 , dann löste er 5 1 / 3 Mütt Kernen, die wegen der Vogtci von dortigeil Gütern an den Bath von Zürich gingen, um 110 Gulden ab. Der Rath versprach zugleich (6. November 1430), das Einkommen Mini's in Thalwil für immer zu schirmen

7 . In demselben Jahre be kam unser Kloster um SO Gulden einen Mütt Kornzins vom Spital in Zürich 8 . Wichtiger ist das Übereinkommen, das Muri gleichzeitig (23. April) wegen des Waldes Ba,nnegg und der lYa Juchart Rebellen mit den Bewohnern seiner 12 Höfe in Thalwil traf: Die Hobnutzung wird den Röfleuten uni 500 Pfd. Pfennige und einen jährlichen Zins eines Schillings vom Gottes haus überlassen, jedoch mit Vorbehalt der Grundlicrrlichkeit®. Die Stellung der St. Martinsleute von Thalwil zu Muri erlitt dadurch

eine Veränderung. Daher mussten die Eechtsverhält- 1 GescMelitsfrd. XXXIII., 142. * GesehiclitsM. XXXIII, 97; Stadl in. Kt. Zug IL, 125. 3 Stadlin, II. 141, Anmerk. * Geschieh tsfrd. XXV1IL, 25. 5 Archiv Muri in A arai; Q, 4. E, 1. 4 P. Anselm, Iccles., p. .164. * »Staatsarchiv Ziirich. Die Urkunde nennt 14 Zunftmeister der Stadt, 8 P, Anselm, Eceles., p. 168. 9 Staatsarchiv Zürich; gleichzeitige Abschrift ira Archiv Muri in Gries.

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Bücher
Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 208 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
gelegt. Aclit Jahre später (26. Okt. 1320) urkundeten diese Prauen wieder mit Genehmigung ihres Pflegers, des Abtes von Muri. Die vier Zinsherren der Pfarrei Bonstetten im heutigen Kt. Zürich, St.. Blasien, die zwei Kirchen zu Bonstetten und Stalli- kon und das Kloster Hermetschwil lassen die Güter bereinigen. Freie Männer von Bonstetten wurden mit deren Ausscheidung betraut. Die Urkunde, die älteste, welche im Archive der Frauen zu Hermetschwil liegt, besiegelten der Abt Heinrich

i . Dieses friedliche Walten des Abtes Heinrich II. störte Bruder Bernhard. Generalprokurator des Johanniterordens in Deutschland, indem er wegen der Güter in Bellikon unser Kloster in einen Streit verwickelte, den er sogar vor das rö mische Gericht (1319) ziehen zu müssen glaubte 5 . Sein Aus gang ist nicht bekannt. Gleichzeitig veräusserte Muri mehrere Besitzungen und zwar ein steinernes Haus in Zürich, das die Wittwe Me eli ti! d, Gemahlin Heinriclrs von Erlibach kaufte 6 , und zwei Höfe in Arni, Pfarrei

, so viel bekannt, die älteste, lautet; „S' CON VEST VS. DO M INA 11V M, IN. EERMOZWILE'. 3 Zeugen: Herr Wilhelm, Leutpricster zu Birlonstorf; Hr. Johannes Sieghotto, Kaplan der Kapelle St. Michael in der Propstei Zürich; Jo hannes, Propst von Stampfibach u À. 4 Argovia, Jahrg. 1861, S. 192. 5 Johaimiterconitliurei-Copialbucli in Rheinfelden vom 13. Jan- 1319. 0 Copie und Auszug im Arch. Muri in Gries A. I. I. 7 Ro eli holz, Aargauer G-essler, S. 15. 8 Argovia III,. 104 ff.

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Bücher
Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 212 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
Dienst zu erweisen, und siegelte dem Maier von Knonau, Ru dolf, seine Urkunde wegen erhaltener Lehen in Äffoltern 1 . Wie Abt Rudolf III. stand auch Abt Heinrich II. von Muri den Frauen von Engelberg hilfreich zur Seite. Diese gaben ihre Güter in Luzern Verschiedenen als Lehen. Neben Abt und Konvent von Engelberg und dein Kirchherrn von Luzern, Küster von Zürich, siegelte zugleich der Abt von Muri die betreffende Urkunde 2 . Das Aktenstück ermächtigt, ähnlich vie das vom Jahre 1307

II. auch für das religiöse Leben seiner Untergebenen besorgt. Seinen Bruder Rudolf von Schönen- werd, der als Laie in Zürich Ansehen und irdische Güter be- sass, hat wohl er veranlasst, dass derselbe im Kloster Muri für das Volk eine Frühmesse stiftete, und hiefür Güter in Goldbach und an andern Orten am östlichen Ufer des Zürichsees anwies 6 . Zugleich stiftete Rudolf für sich und seine Eltern zwei Jahrtage und bezeichnete hiefür Güter in Marienhalden und an andern Orten. Der Abt verpflichtete sich, vorher in der 1 Urk

., 8. Mai 1324 (Gescliichtsfrd. XX., 164). * Arch. Engelberg-, Urk. vom 14. Juli 1326; K opp, Gesch. IY., 1, 380, 381. 3 0 f f e 1 i e (Augsburg', Ausgabe 1763, Bd. I., 737) nennt von der Schweiz folgende Kirchen, in denen für König Ludwig gebetet wurde : Beromiiiister, Schönenwerd, Münster in Zürich, ßathhausen, Abt und Konvent in Muri, Propstei in Solo tirar n und eine Abtei in Basel. 4 Dr. Hermann toh Liebenau, Nachweis zu der Lebens geschichte der Königin Agnes, S. 51. 5 Arch. Muri in Aarau, Urk

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Bücher
Jahr:
1888
Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
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Seite 381 von 465
Umfang: LX, 402 S. : 1 Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 4.197/1
Intern-ID: 193078
ihre Abgeordneten (9, April 1567): Die Landvögte sollen die Rechtsverhältnisse der einzelnen Güter untersuchen und das Recht schützen und schirmen, wo es liege 2 . Démnach spricht der Rath von Zürich: Eva Landis, die ein Eigengut des Gotteshauses Muri auf dem Albis inne hatte, sei schuldig, den Fall zu geben 3 ; ferner wird dem Kloster der Vogthafer zugesprochen, den das Spital in Luzern vom Hofe in W inters chwil schul dete 4 ; dann behauptete der Abt Hieronymus die Rechte be züglich der Wälder

, welche die Einwohner von Muri und Bünzen dem Kloster streitig machten 5 , und die Fischrechte in der Bünz, welche die Stadt Bremgarten angriff 6 . Die VII re gierenden Orte gestatteten dem Abte, die Bünz in den Bann zu thun 7 . Ein Lehensmann in Bèinwil hatte den dritten Lehens- zins nicht gezahlt. Die Richter daselbst Sprachen im Namen dés Ratheg in Zürich: der Hof sei frei und ledig dem Kloster anheimgefallen 8 . Zur Erlangung eines Rechtes für eine an gekaufte Matte zwischen Asch und Fahrwangen verspricht

au; Copie in Gries B. I„ 1. 4 Abt Hieronymus sehreibt in dieser Angelegenheit am 5. Dezember 1669 nach Luzern (Sfcaatsareh. Luzern). 5 Eidgen. Abschiede IV., 2, 1130. 6 Diese Rechte begannen beim Twing .in 'Wohlen und erstreckten sieh bis zum Bogen in Muri-Egg (Eigen. Absehet, IV., 2, 1131). Mit seiner Federschnur durfte Jeder in der Bünz fischen. 7 Argovia VIII.. 26; Archiv Muri in Aarau. 8 Staatsarchiv Zürich. 0 Archiv Hohenrain in Luzern. • 10 Jm Landfrieden vom Jahre 1281 lautete das Kapitel

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