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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 43 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
36 Marsch nach Toscana. Grenze des viscontischen GeMete *) führte: abermals schloss man die Thore hinter dem König, so oft derselbe eine Stadt betreten hatte 2 ). Karl mag aufgeathmet haben, als er die Grenze Toscanas erreicht hatte. worrene Notiz, dass Karl als seinen Vicar s in Italien* Barnabò Visconti zurüokliess, so wie dass die Städte desselben Karl ein Geschenk von 2000 Goldgulden gemacht und ihm überdies 1000 Reiter gestellt haben. Die Nachricht von einem Yicnviat Bernabo's

kann sich wohl nur auf weit spätere Zeit beziehen, wie wir bei anderer Gelegenheit zeigen werden. Was dann das Römerzugscontingent der Visconti betrifft, so haben wir darüber nur eine sichere Nachricht, nämlich die des pisanischen Chronisten Ranieri Sardo (im Archiv, stör. ital. VI. 2, 123), derzufolge dasselbe erst am 8. März 1S55 in der Stärke von 200 Barbaten za Pisa,, wo König Karl damals weilte, angelangt ist. J ) Schon Gialmi memorie di Milano continuazioni II. 15 incinto mit Recht, dass

die viscontischen Reiter Karl höchst wahrscheinlich nur bis zur Grenze der mailändischen Territorien das Geleit gegeben haben, nicht bis nach Rom; in der That ist es kaum möglich, dass viscontische Troppen Karl bis nach Pisa begleitet haben, denn dig Cron. di Pisa pfurst. XV. 1027 E) sagt, dass der König in Pisa angekommen sei, -.con pace uomini a cavallo di sua gente © male armati*, was zu Villani's Angabe (IV. 39) stimmt, das nor »quattrocento compagni* Karl begleitet hätten, als er von Mailand aufbrach

(i più a ronzini senz'arme*). 2 ) Auf dem Weg nach Pisa hielt sich Karl auch in Tarenz (Tcrenzo, südwestlich ton Parma zwischen der Strasse nach Pontrcmoli und dem kleinen Orte Calestano) auf, wo er einst am 15. August IS3S einen Traum gehabt, den er als Eingebung des Him mels betrachtete und deshalb grosse 'Wichtigkeit beimass (Triedjung a. a. 0. S. 241) ; wir besitzen nämlich eine zu Terenzo ausgestellte Urkunde Karls, die das Datum wird februarü ' träft (bei Dobner, Mommi. hist. Boh. 8, 861

) und eine Verfügung in Bezug anf die Einkünfte der tob ihm zu Tarenzo in der Diöcesc Parma gestifteten Mansionarieu enthält, welche zu mehrerer Sicherheit zur Hälfte in Böhmen angewiesen sind. Huber hat mit gutem Grund vermuthet, dass hier ein Schreibfehler für »idibus ianuarii* vorliege, zomal »Karl am 12. Januar in Borgo S. Donino, also am 18. Januer jedenfalls in der Nähe ton dem südlich davon liegenden Tarenzo war*. Ein Aufenthalt König Karls zu Tarenzo am 18. Februar IS55 ist, wenn wir das urkundliche

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 156 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Karls Ankunft in Siena. 149 nach Siena *), wo sie Abends anlangte! 2 ). Königin Anna war am selben Tage, wahrscheinlich noch vor dem König, mit ihrem Gefolge ') Ban. Sardo 1, e. ; nach Matt. Villani IY. 80 dagegen wäre Karl an diesem Tage von Volterra nach Samminiato aufgebrochen, daselbst ehrenvoll als Signore der Stadt und des Gebiets aufgenommen worden und hätte noch am selben Abend Siena erreicht. Diese Angabe ist den Berichten Ran. Sardo's und Johann, de Annon. gegenüber sehr unwahr

scheinlich und schon an sich unmöglich ; denn von Volterra nach Samminiato sind es in der Luftlinie vier geographische Meilen, von Samminiato nach Siena dagegen (ebenfalls in der Luftlinie mehr als sieben Meilen, also zusammen eilf geographische Meilen, die an einem Tage damals zurückzulegen gewiss unmöglich war, zumal aus diesen 11 Meilen in der Luftlinie in Wirklichkeit eine viel grössere Meilenanzahl wird,, und Karl noch über dies wenigstens einige Stunden sich in Samminiato aufgehalten haben müsste

; dann ist gar nicht abzusehen, weswegen Karl den colossalen Umweg gemacht habe, wollte er nach Samminiato gelangen, so hätte er denselben Weg einsehlagen müssen wie der Cardinal, was er aus oben erwähnten Gründen absichtlich nicht that. Eine kleine annalistische Chronik endlich, gedruckt in der Sammlung „ Chronichette antiche dì vari scrittori del buon secolo, in Firenze 1783, p. 181, die nur ganz kurz die toscanischen Städte auf zählt, welche Karl besuchte, lässt ihn am 22. März nach Volterra

, am 25. nach Siena und erst dann (also auf dem Rückzug) nach Samminiato kommen, ®) Ran. Sardo 1. c. Matt. Vili. IV. 80 ; beide stimmen überein, Karl sei an diesem Tage Abends angekommen; die einheimische Chronik (Cron. Sanese Mar. XV. 147 B.) endlich gibt einfach gleichfalls den 23. März als Tag der Ankunft an, ohne die Tageszeit näher za bezeichnen. Während aber Ranieri Sardo und Cron, San. ihn an diesem Abend noch in Siena selbst einziehen lassen, bemerkt Matteo Villani im nächsten Kapitel (81) vorübergehend

, -Dienstag Abends''- (also den 84.) sei Karl in Siena eingezogen: ein leicht erklärlicher Irrthum, der aus Flüchtigkeit entstanden sein mag, zumal Villani vor her die Wochentage nicht namhaft gemacht hat, dann weil er von Karls Thätigkeit in Siena am 24, März nichts zu berichten wusste. Endlich drängt sich die Frage auf, wenn Karl am SB, Abends bereits in Siena angelangt war — was auf jeden Fall der U ob er eins timmun g dreier von einander unabhängiger Quellen wegen festgehalten werden muss — aber erst

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 30 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Holeliiiiuiigci] oberi tnlicnisciier Magnaten nod Herren. 23 läge auf die Ideo eines Waffen still stand es eingegangen. Höchstens darin verletzte Karl die eingegangene Verpflichtung, mit den Visconti nie auf eigene Faust hin ohne Wissen und Willen der Verbündeten Frieden zu machen, indem er jetzt für seinen Theil nicht bloss Waffenstillstand sondern wirklichen Frieden mit ihnen schloss, und sie überdies sogar als Reichsvicare anerkannte. Wenn nun aber auch König Karl die Auseinandersetzung

mit den gefürchteten Herren von Mailand so nach Wunsch gelungen war, so eröffneten sich ihm anderseits keineswegs die günstigsten Aus sichten für sein weiteres Unternehmen. Von den Städten und Herren Tusciens war es allein das ghibellinische reichstreue Pisa, welches an Karl nach Mantua eine feierliche Gesandtschaft schickte und ihm Unterwerfung und Unterstützung anbieten Hess 1 ). Sonst fanden sich nur oberitalienische Herren bei Karl in Mantua ein, ihm die Huldi gung zu leisten und die Belebung

mit ihren Besitzungen entgegen zunehmen. So schickten die Markgrafen von Este, Aldrovandino und dessen vier Brüder, Nicolò, Folco, Ugo und Alberto zwei Gesandte, Dondacio Mal vicini da Fontana und Filippo da Marano an Karl, denen dieser mittelst Urkunde vom 16. November in der ersteren Namen die Belehnung mit den Besitzungen des Hauses Este (Len- dinara, Comacchio etc.) ertheilte und einige andere durch Schenkung hinzufügte, so Rovigo sanimi Grafschaft, Arqua etc, 2 ). Den regieren den Markgrafen Aldrovandino

von Este bestätigte Karl ferner gleich falls am 16. November als Reichsvicar über die Stadt Modena und deren Territorium 3 ). Den Gesandten der Este selbst, Dondacio Malvicini da Fontana aus Piacenza, belehnte Karl am 28. November mit der Burg San Giovanni (westlich von Piacenza) und dem ganzen Thal des Flüsschens Tidone 4 ). Vor allem aber erhielten die Karl innig befreundeten Gonzaga, Generalvicare des Reichs in Mantua und Reggio 5 ) zahlreiche und umfassende Privilegien, Bereits am 17. Juni

hatte er dem alten Loysio und dessen Söhnen Filippino und Feltrino alle Einkünfte der verschiedensten Art überlassen, welche sie bis dahin J ) >S. weiter unten. -— 2 ) Lfinig, codex Italiae diplomatici^ I. 1598. — 3 ) Muratori, Antichità Estensi ed Italiano, li. 120. — 4 ) Lfm ig II. 1475. 5 ) Loysio und dessen S<Vhiie Guido, Filippino und Feltrino hatte Karl bereits am 6. Marz 1349 zu seinen und des Reichs Vicaren in den Städten Mantua und Reggio eraaaat (Huber a. 882).

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 12 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Marsch durch die trevi'saner Mark, 5 Nach Udine zurückgekehrt setzte Karl den Zug darf Friaul und die Mark Treviso weiter fort. Zunächst begab er sich über Sacile und Civie nach Pel tre. Wahrscheinlich vor Civie, dem heutigen Belluno, überschritt der König den Fluss Piave, wo der Doge von Venedig, dessen Gebiet er nun betreten, die nöthigen Schiffe hatte bereit halten und die Furten des Flusses gangbar machen lassen. Hier und in manchen andern Ortschaften des Gebiets von Treviso wurden

ihm und seinem Gefolge Speisen und Erfrischungen angeboten, aber weder der König noch seine Begleiter wollten etwas davon an rühren; so sehr fürchteten sie die Tücke und Hinterlist der Italiener die ihnen doch als Freunde und Bundesgenossen entgegenkamen J ). Gegen Ende Oktober, am 26. oder 27., langte Karl in Felke an und verweilte daselbst einige Tage 2 ). Von Feltre brach Karl nach das Facsimile tier eigenhändigen Bestätigung' Karls (Iber don Empfang der Quatcrnionen bei Felge I. 4IG). — Ueber die Frager

, — In Feltro erwarb Karl auch das Haupt des heil. Mätyrers Victor j dessen Kirche in einiger Entfernung von der Stadt gelegen war (vgl. Berton- delli, historia della città di Feltre, Vcnetia J 073), wie wir denn noch öfters Gelegenheit haben werden, ?on Karls Eeliquienkriimerei auf der Komfahrt zu sprechen; die Jagd nach ' seltenen Reliquien war bei Karl schon zur förmlichen Manie geworden. — In Feltre urkundete der König am *27.. 2S. und S3. Oktober (s. lltibcr n. 1935 — 40 und 6117). Bei Nr. 1936 liest

man fälschlich Cesena statt Cesana (wie es in der Urkunde bei Ve rei XIII, Domili, n. 1527 li eis si) ; Cesana liegt ganz in der Nähe (östlich) von Feltre, aber am linken Ufer der Platz. In der eben erwähnten Urkunde belehnt Karl die Brüder Johann und Michael Picenim und einige andere Familien, die ihm die Hul digung geleistet, mit dein Besitz von Burg, Dorf und Gerichtsbezirk von Cesana, indem er zugleich die Grenzen des letztem zu beiden Seiten des Flusses Piave näher bestimmt; auch der Bischof von Conor

huldigte Karl und erhielt die Privilegien früherer Kaiser für seine Kirche bestätigt mit der Bemerkung, dass der tatsächliche Verlust des Be sitzes fieler in diesen Privilegien aufgezählten Ortschaften für die Rechte der Kirche von Ceneda nicht im Geringsten eine Präjudiz abgeben dürft (s. Vcrci, XIII. Docum. n. 1526). — Wie wir sahen, machte Karl auf seinem Zuge einen Umweg durch die Mark Treviso und über Feltre, und es entsteht die Frage, aus welchem Grunde er dies wohl that, warum

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 35 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
28 Karl ertlieilt Francesco ila Cai-rara don Ritterschlag. 3. Krönung mit der lombardischen Krone zu Mailand. Nachdem Karl noch das Weihnachtsfest zu Mantua gefeiert und wie gewöhnlich nach Reliquien gesucht hatte 1 ), brach er zu Ende Dezember von Mantua nach Mailand auf 2 ), am 31. Dezember über schritt er den Oglio und näherte sich den Grenzen des Gebiets von Cremona. Hier nun im Lager auf der winterlichen Schneefläche er- theilte er dem Francesco da Carrara, der ihm mit ansehnlichem

Ge folge Ms hieher das Geleit gegeben, so weit wie kein anderer der ') Das Bened ictinerkI o ster St. Andreas in Mantua verwahrte seit 1054 ein Gefdss mit dem angeblichen Blnt Christi, welches Papst Leo IX. und Kaiser Heinrich TU. dem Kloster zum Geschenk gemacht hatten. Karl IV., der davon wie von allen möglichen und unmöglichen Reliquien wusstc, Iiess es keine Ruhe, bevor er diese äusserst kostbare Reliquie nicht gesehen und einen Theil derselben erworben hatte. In Begleitving einiger Herren Gonzaga

, des Abtes des Klosters und seines Protonotars Magister Andreas de Godio und einiger Arbeiter ging Karl Nachts in die Kirche, wo er den Fussboden zur rechten Seite des Hochaltars, da das Gefiiss dort eingemauert war, aufzubrechen befahl. Der Abt stieg hinunter und brachte zwei Geftisse heraus, eines mit dem angebliehen Blut Christi, ein anderes mit einem Theil des Schwammes, womit der Martyr Longinus das Blnt Christi aufgefangen, als er die Seite Jesu mit der Lanze öffnete. Der Kttnig verehrte

dieselben in langem Gebet mit den Anwesenden, erbat, sich vom Abt einen kleinen Theil und wich nicht eher von der Stelle, his der Ort, woher man die Gefiisse genommen, wieder vollkommen verschlossen und unkenntlich gemacht worden war. Ausserdem soll Karl aus demselben Kloster sich noch den rechten Arm des Longinus mitgenommen haben. Vgl. Antonii Nerlii abbatis (1393) breve Chronicon monasteri« Mantuani sancii Andreae (ilurat. script. XXIV. 1079 C. ff.). 2 j Am 28. Dezember nrknndet er noch zu Mantua (Huber

n, 1962), er dürfte also am 29. oder 30. von dort aufgebrochen sein. Nach Matt. Vili. IV. 39 bei Murat. XIV. 263 C. war Karls Gefolge nicht ganz 800 Reiter stark, die grösste Anzahl davon Leute jSenz'arme', im Text der Ghcrardi-Dragomannischen Ausgabe dagegen liest man nur 300 statt 800 ; welches die richtige Lesart ist, kann liier mit Sicherheit nicht entschieden werden, und es kommt nur darauf an, ob die Contingente der lombardischen Herren Karl bis zur Krönung nach Mailand oder wie sie eigentlich

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 27 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
20 Vertrag' Kurls mit den Visconti. an den Schmuck der eisernen und der Kaiserkrone. Deshalb traf er sogleich nach Vermittlung des Waffenstillstands ein Abkommen mit den Visconti, diese versprachen» seine Krönung mit der eisernen Krone in Monza zuzulassen, doch ohne da ss Karl Mailand beträte, und zur Bestreitung der Kosten der Kaiserkrönung ihm als Ehren geschenk 50.000 Goldgulden, sowie ausserdem noch andere 150.000 m zahlen, wofür Karl den drei Brüdern und deren Erben das Reichs- vikariat

für die von ihnen zu gemeinsamer Hand und ungetheilt be sessenen Gebiete, also für Mailand und Genua, auf die Zeit seines Lehens verlieh r ). 1 ) Matt. Vili. IV. 38. — Cortus. liist. 9-4*J B. — Cron. di Holog. -HO A. — Cron. di Pisa (Mur. XV. 1027 I>.) Contin. Mattili au Nnowotibnrg. 291. — Villani weiss ilici) ts von den 150.000 Gulden, dir; die Visconti Karl für die Ertheilung dos Vicariats gezahlt haben. Die Cron. di Bolog. spricht von 200.000 Goldgulden als Gegenleistung der Visconti, die Cron. di Pisa voce 150.000

, welche Angaben schon Ghilini, (Jontin. IL Ii in obiger Weise combinirt hat. Die Contin. Matth. Nucwenburg 2D] spricht ilavoll, rtass die Visconti auch eine jährliche Abgabe, einen Census, zu zahlen versprochen hätten, wo von die übrigen Chroniken nichts berichten. — Karl stellte den Brüdern Visconti das Vicariatsdiplom noch in Mantua selbst aus. s. Giulini, Memorie ili Milano, Contili. 11. (ill (im Registro). — Sickcl, Vicariat der Visconti (Sitzungsberichte der Wiener A kart., pliil.- hist

. CI. 30. Bd. S. 24 und 25) ist mit Kocht der Ansicht, rtass das Vicariat den Vis conti nur für die von ihnen gemeinsam besessenen Gebiete von Mailand und Genna ver liehen worden ist. — Was ferner die Frage betrifft, ob schon zu dieser Zeit die Vis- contischen Brüder auch für ihre Separatbesitzungen das Vikariat erhalten haben, so dürfte dieselbe betreffs Bernabò zu bejahen sein, denn in der Urkunde Karl 1 * IV. I'flr Cremona vom 16. Februar 1555 wird Bernabò »Reichs vicar von Mailand, Cremona etc.* titillili (s. die Urkunde

, das von diesem Tage datirt ist, spricht; ersfcerer die sichere Hoffnung ans, dass die Unterhandlungen mit den viscontischeii Brüdern baldigst zu einem gedeih lichen Abschhuss gelangen worden (s, Job. do Annon. in Beitrage zur Gesch. Böhmens. AMh. I. Bd. 2, herg. v. Höller, cap. 3.) — Wann die obigen, wahrscheinlich in dein Vertrage selbst sfcipulirten .Summen an Karl gezahlt worden sind, ob schon in Mantua oder erst iti Mailand (als Karl dann dort verweilte bei Gelegenheit seiner Krönung mit der eisernen Krone

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 29 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
22 Würdigung- (los Vertrags zwischen Karl und don Visconti. für das klügste und nützlichste erkannt habe, kurz während er Karl als schlauen listigen Diplomaten vorher gezeichnet hat 1 ), will er damn gleich darauf 2 ) gar nicht hegreifen, wie Karl den Vertrag mit den Visconti eingehen konnte, meint er — der sich offenbar nur über Karls Egoismus ärgert — diesen Gedanken könne ihm nur entweder .Einfalt des Geraüths oder thörichter Rath * eingegeben haben, auf keinen Fall ein „ sicheres

heit und Schärfe sich zu überzeugen Gelegenheit gehabt 3 ). In der That konnte Karl für sich nicht besser sorgen, als er durch das Ab kommen mit den Visconti wirklich gethan hat; mit richtigem Blick bemerkte er, dass die Interessen derselben den seinigen auf halben Wege entgegen kämen: Er wünschte baldmöglichsten Vollzug der Krönung, die Visconti Bestätigung des Boichs vienriats durch den König, um dadurch einen unanfechtbaren Rechtstitel ihrer kaum über nommenen Herrschaft zu erlangen. Karl ward

des mehr als zweifel haften Kampfes gegen die viscontische Macht überhoben, die Visconti der Natur wendigkeit, die kostspieligen und wenig erfolgreichen Kriege ihres verstorbenen Oheims gegen die Liga, Karl deren Protector, und wenn sich die tuscischen Guelfen diesen angeschlossen hätten, auch gegen diese, gegen die vereinte Macht aller dieser Feinde fortsetzen zu müssen, was ihnen nur erwünscht sein konnte, zumal sie sich vorerst in der neuen Herrschaft zu befestigen suchen mussten. Des halb

verstanden sie sich zur Zahlung so bedeutender Summen an Karl: sie waren sich bewusst, auch ihrerseits dadurch viel zu ge winnen. Auch von einem Bruch der Vertragsverpflichtungen, die Karl der Liga gegenüber eingegangen, konnte kaum die Bede sein, denn die Verbündeten waren ja selbst Dank der gänzlich veränderten Sach- ') Cap. 29 und 38. — *) In dems, Kap. 38. — 3 ) Vgl. Palm, italienische Ereignisse, S. 42.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 344 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Würdigung von Karl's Politik. 337 bringt. Ganz Italien, soweit' es noch zum Reiche gehörte, hatte Karl als König und Kaiser gehuldigt, sogar Florenz, das seinen Vorgängern Heinrich und Ludwig auf's Heftigste widerstanden, Fürsten, Magnaten, Herren und Städte hatten ihm Ehrengeschenke, bedeutende Geld summen als Abschlagszahlung für die lange nicht gezahlte Reichs steuer, endlich Contingente zur Rom fahrt gestellt, Florenz, Pistoja, Samminiato, Arezzo, gewiss auch Pisa, Siena und Volterra

hatten sich noch überdies zur Entrichtung einer jährlichen Reichssteuer verpflichtet, und demnach allen Leistungen unterzogen, die Karl billigerweise an sie stellen konnte. Auch die Einsetzung eines Generalstatthalters, der für Aufrechthaltung der Rechte des Reichs in Italien nach dem Ab zug des Kaisers sorgen sollte, war Karl gelungen, kurz, die kaiser lichen Rechte wurden in Italien fast durchaus in demselben Umfange anerkannt als dies in Deutschland damals üblich war. Freilich hat Karl anderseits

müssen, dass Karl auf keinem Fall irgendwelche kaiserlichen Rechte in Rom, wo erst ein Jahr zuvor der Papst abermals als unmittelbarer Herr anerkannt worden war !), geltend zu machen vermocht hätte und ein längerer Aufenthalt daselbst an und für sich nutzlos gewesen wäre. Abgesehen von der Schmach der Erniedrigung der kaiserlichen Würde, hat sich Karl seine Nachgiebigkeit gegen die Curie sehr wohl ren- tirt ; wie sie ihm früher die deutsche Krone eingebracht hatte, so ver schaffte

sie ihm jetzt leichten Kaufs die Kaiserkrone, ohne dass er jene Opfer an Geld und Blut zu bringen brauchte, womit sie sein Grossvater hatte bezahlen müssen, und ohne jene schlimmen Conse- quenzen, die seinen Vorgänger Ludwig noch Jahre lang später ver folgt hatten. Nachdem Karl in eigenem Interesse das letzte Opfer der Demüthigung der kaiserlichen Majestät unter die päpstliche Au- *) S. meine Schrift »Italienische Politik* etc. S. 109. W erunsky, I. Römerzn-x Karl's IV, 22

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 153 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
146 Karl entsendet Lello fle' Oosecì nach Bom. am 17, März eine allgemeine Besitzbestätigung der ihm gehörigen Klöster und Liegenschaften in den Bisthümern Arezzo, Città di Castello, Fiesole, Florenz, Lucca, Volterra, Pisa, Chiusi, Ascoli, Osimo, Ancona, Camerino, Pesaro, Rimini, Cesena, Ravenna, Montefeltre, For- limpopoli, Porli, Faenza, Imola, Bologna, Treviso, Concordia, Adria, Castello, Torcello, Verona, Vicenza, Siena, Spoleto, Perugia, und auf der Insel Sardinien; da das Besitzrecht

des Ordens auf einige dieser Klöster von andern religiösen Genossenschaften, auch von Bischöfen ä ), vielfach angefochten wurde, so verbot Karl ausdrücklich, dass Niemand namentlich unter dem Vorwand der Geltendmachung von Pafronats- rechten Klöster den Camaldulensern entreisse ; überdies bestätigte ihnen Karl die Freiheit von Abgaben und Leistungen jeder Art, sowie noch insbesondere dem Mutterkloster des hl, Erlösers zu Camaldoli im Appennin auf Grund von Privilegien Kaiser Heinrich's VI. und Otto's

IV. das Recht, das dem Kaiser gebührende Fodrum von den Hofen Soglio und Moggiona und andern Dörfern für sich selbst ein zufordern, und verbot die Geltendmachung einer geringem als achtzig jährigen Präscription betreffs der Besitzungen des genannten Klosters 2 ). Das Ordens capi tei der Camaldulenser ertheilte dafür König Karl und dem Erzbisehof Ernst von Prag, der wahrscheinlich die Urkunde bei ersterem ausgewirkt hatte, die Berechtigung zur Theilnahme an den geistlichen Gnaden der Congregation

3 ). Unmittelbar bevor König Karl von Pisa nach Siena aufbrach, am Passionssonntag, den 22. März 4 ) schickte Karl, nachdem er vor her mit dem Cardinalbischof von Ostia Rücksprache gepflogen, dessen Kammerherrn Lello de' Coseci, einen geborenen Römer, den er vor einigen Tagen auf Bitten des Cardinais zu seinem Rath und Hof gesinde aufgenommen und zum Genero lprocurator des Fiscus in ganz Reichsitalien ernannt hatte, mit einem Schreiben nach Rom voraus, *) Vgl. Mittarelli, Annates CamaMulenses* Venetils 1761

, toni. VI. p. 41, Nament lich machten die Bischöfe von Città dì Castello auf das Camaldulonserklostcr in Borgo San Sepolcro Jurisdictionsansprüchc, die bereits zu heftigem Streit geführt hatten. 2 in MittarelU 1. c. 6, 4SI ff. 3 ) L. c. p. 42. 4 ) Johann, c. SS hat irrig den 28.; li&t Karl Lello noch ton Pisa aus abgesandt» so inoss dies spätestens am 22. geschehen sein, da er an diesem Tag selbst auch von Pisa ahreiste.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 33 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
26 Noch alidore Herren huldigen Karl, Mantua), der die Bestätigung eines Schutzbriefs Kaiser Heinrichs VI. für sein Kloster erlangte '), und das zu Gfambara im Gebiet von Brescia ansässige selir angesehene ghibellinische Adelsgeschlecht gleichen Namens, welchem Karl am 28. Dezember die Belehnung mit Gambara und seinen übrigen Besitzungen ertheilte und die hohe Ge richtsbarkeit darüber bestätigte 2 ). Auch Francesco Petrarca, der auf die Nachricht von Karls Zug fiber die Alpen nach Italien

diesem in einem enthusiastischen Glück wunschschreiben 3 ) seine Huldigung entgegengebracht und ihn mit den virgiTschen Worten begrüsst hatte: zu Venisti tandem tuaque ex pedata parenti Vicit iter durum pietas 8 , 4 ) war am 11. Dezember von König Karl aufgefordert bei eisiger Kalte von Mailand nach Mantua aufgebrochen, denn der letztere wünschte den berühmten Dichter und Gelehrten kennen zu lernen, wenn er sich gleich gegen dessen idealistische Träumereien kalt und abwehrend verhielt Am 16, Dezember langte Petrarca

nach sehr gefahrvoller Reise in Mantna an; Karl empfing ihn nicht als König sondern als Freund und unterhielt sich Öfters ganze Tage lang mit ihm 5 ). Auch jetzt wieder benützte Petrarca jede Gelegenheit, in dem nüchternen König die Begierde nach dem Ruhm und der Weltherrschaft der Imperatoren des alten Rom zu entflammen, denn als ihn Karl bat, das Werk „über die berühmten Minner 0 , an welchem Petrarca damals arbeitete, ihm zu widmen, antwortete dieser, dass es aus Mangel an Zeit noch nicht vollendet worden. Darauf

forderte Karl Petrarca in dieser Hin- J ) a. 1955. *) n. 1961: vgl. Lifcta, Famiglie celebri d'Italia, Gambara di Brescia, lav. I. und II. sowie die dazu gehörige Karte „Feudi Gambara®. 3 – Epistola« do rebus familiari!» ns ed. Fracasetti, XIX. 1. 4 ) Aeneid. VI. 687 — 88. *) Vgl. Epistola« de reb. fam. XIX. 8, in -welchem Schreiben Petrarca seinem Freunde, dein Körner Laelitis, seine Fronde über des römischen Königs Ankunft in Italien, fiber sein eigenes Zusammentreffen und seine Unterhaltung

mit ihm jubelnd ausspricht. Wir fassen uns hier über Karls Verkehr mit Petrarca zu Mantna absichtlich kurz, da darüber est vor kurzem Geiger Patrarea S. 199 ff. und Friedjnng Kaiser Karl IV. S. 805 ff. ausführlich gehandelt haben.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 173 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
166 Erste Ratenzahlung der Florentiner. Aich die Florentiner schickten in diesen Tagen dem Wunsche König Karls nachkommend zwei Bürger, einen Adeligen ! ) und einen Popolanen, beide Bitter, zugleich mit einem Contingent von 200 aus erlesenen Rittern nach Siena, welche dem König auf dein weitem Zig zur Krönung nach Rom das Geleite gehen sollten. Die besagten 200 Reiter waren ganz vorzüglich ausgerüstet und führten die Fahne des Yolks von Florenz mit. sich. Karl Hess ihnen die Auszeichnung

angedcihen. sie zu seiner Leibwache zu 'bestimmen 2 ). Als dann dieses fiorentinische Corps mit Karl als dessen Leibwache nach Rom zog, und dessen Banner neben dem von Kaiser und Reich wehten, be rührte dies nie dagewesene Ereigniss die Zeitgenossen fremdartig ja wunderbar 3 ). Auch von den Pisanern verlangte und, erhielt Karl ein Contingent von 200 Mann Fusstruppen 4 ). Wahrscheinlich an dem selben Tag, an welchem das erwähnte Reitercorps der Florentiner in Siena ankam, erhielt Karl auch die erste Rate

von der vertragsmässigen Abschlagszahlung von 100 .000 Goldgulden, wozu sich die Florentiner im Vertrag vom 20. Marz verpflichtet hatten, nämlich 30.000 ö ) Gold gulden, welche ihm die florentmischen Abgesandten im Namen ihrer Commune überbrachten (27. April) 6 ), *) Donato Velluti p. 85 macht den erstem namhaft: Messer Antonio dì Baldinaccio Adimari. *) Matt. Villani IV. 88 ; Kan. Sardo p. 126 ; Donato Velluti 1. c. gibt irrigerweise 500 Barhiiten als die Stärke dieses Corps an : Karl hatte ja selbst nur 200 verlangt

(M. Vili. IV. 80). — Unter der ganzen übrigen Ritterschaft Karls, meint der patriotische Villani, soll lein Contingent solch schöne Bosse und vorzügliche Rüstung gehabt haben, wie das fiorentinisehe Reitercorps. — 3 A 1!. Villani 1. e. 4 ) Ran. Sardo 126, s ) M. Vili. IV. 88 ; Ran. Sardo 1. c. gibt irrthümlich 40.000 Goldgulden als erste Bate an, während er doch selbst p. 124 bei Gelegenheit des Berichts über den Vertrag der Florentiner mit Karl dieselbe zu 80.000 beziffert. ®) Bekanntlich sollten

die ersten 80.000 Goldgulden binnen zehn Tagen nach Ab schlags des Vertrags (20. März) erlegt werden (S. oben S. 185 Note 2). — Am 27. März stellte Karl ferner seinem Rath dem Bischof Johann von Olrniitz eine Urkunde ans, -worin er ihm 2000 Gulden auf die von Florenz zu zahlende Reichssteuer an wies (Haber b . 2011); auch seinem Rath Dondacio Mal vicini aus Piacenza wies er eine ähnliche Summe an (1. c.) Es ist hier wohl die jährliche Roiclissteuer von 4000 GoM- goMen gemeint, die die Florentiner sieh

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 13 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
6 Aufenthalt zu Feltro. Bassano auf, wo er am 1. November ankam. Die lombardi sehen Signore! eilten, ihrem erlauchten Verbündeten den feierlichsten Empfang zu bereiten, JacoMno de Carrara 1 ) und Feltrino da Gonzaga schlössen Karl bewogen, sich mit eigenen Augen i]avori zu überzeugen, ob bereits vollige Ruhe und Ordnung daselbst wiederhergestellt seien ; möglicherweise kam der König auf directe- Ein- laduns der Städte Belluno und Feltro in diese Gegend. Ueber die Unruhen die in Belluno 'kurz

zn Gunsten der Commune Belluno einziehen {§. Urkunde bei Verei n. 1518). Schwerer Verdacht der Theünahme an dieser Verschwörung rauss auch den Bischof Hein rich von Feltro und Belluno getroffen haben, Karl IV. wiedorrief nämlich 8. Oktober 1S5S die an denselben gettane Schenkung der Grafschaft Cesana u. a. Privilegien (s. Ur kunde bei Yerci n. 1520). Erst dem Nachfolger desselben Bischof Jakob übertrug Karl am 26. Oktober 1858 abermals die genannte Grafschaft (s. Yerci 13, 268 und Doc. n. 1577

). — Bei seinem Aufenthalt zu Belluno hörte König Karl die Bitte der Bürgschaft an, die dahin ging, der König möge die Verhältnisse der Commune zu den Reich aber ten regeln. Als Karl bald darauf zu Mantua weilte, erliess er in der That am 15. Dezember 1554 genaue Bestimmungen über die rechtlichen Befugnisse des vom römischen König ' über Bell uno bestellten Hauptmanns ; or setzte das von dein letztern zn beziehende Sa lari um fest, verbot diesem, die Bürger aus Stadt und District Belluno zu zwingen Wache zu halten

, ausser In Fällen dringender Notwendigkeit, für welche ihm unbeschr&nMe Vollmacht erthcilt wird; auch soll der Capitano befugt sein, alle Appellationen vor. den rechtlichen Erkenntnissen des Vicars von Belluno einem der streitenden Parteien unver dächtigen Richter zu übertragen. Ferner verordnete Karl, dass der Reichsvic&r Ober Belluno (mit einem Gehülfen und 12 Dienern) dies Amt stets nur ein Jahr bekleiden dürfe, nach dessen Ablauf er für sich und seine Beamten Rechenschaft ablegen müsse

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 139 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
132 Vcrtragsscliluss Karls mit den Florentinern. Der Vertrag selbst 1 ) enthielt folgende Stipulationen: 1. König Karl liebt alle Yerdammungs- und Strafurtlieile, welche seine Yor- Uebereinkunft habe man, erzählt Villani (cap. 7 8), den Eid aufgefunden, den Karl hei seiner Wahl zum römischen König Papst Clemens VI. geleistet hatte, nämlich, dass er die toscanischen Städte alle und Florenz insbesondere von den Strafen, in welche sie unter seinein Grossvater Heinrieh VII. dem Reiche verfallen

und die steten Befürchtungen in Anschlag zu bringen, wodurch die Unterhandlungen mit dem König der Commune so beschwerlich wurden; nur einen kleinen Tlieil der Summe, wozu sie sich in Folge des Vertrags ver pflichten musstc, hätte sie dem König als freiwillige Gabe offeriren können, wenn man davon gewusst hätte, dass die Kirche Karl bereits früher zur Lossprechung der Florentiner von der Kelchsacbt eidlich verpflichtet habe. Villani fährt fort, er schäme sich geradezu von einer noch unverzeihlichem

Yorsäumniss Kunde zu geben; auf die Nachricht vom Zug des Königs nach Italien habe man sich nämlich florentinischerseits an den Papst ge wendet, um dessen Verwendung bei König Karl zu erlangen. Diesem Wunsche sei der Papst in der That nachgekommen, und habe eine Urkunde ausgefertigt, worin der König an sein eidliches Versprochen in dieser Hinsicht erinnert wurde, Dieses Schriftstück sei drei Monate in der päpstlichen Kanzlei liegen geblieben, bevor man die 30 Goldgulden erlegte, welche die Ausfolgung

; wenn sie sich desselben aber auch erinnert und es Karl vorgehalten hätten, so wäre ihnen dies doch kaum von Nutzen gewesen, hatte doch Kart die Ver wendung des Papstes vom 11. Februar d. Js., dor ihm gleichfalls seinen diesbezüglichen Eid in Erinnerung brachte, unberücksichtigt gelassen. Karl war eben den Florentinern gegenüber bedeutend im Vortheil und nützte denselben gehörig aus, Florenz konnte sich an Niemand andern wenden als an den Papst, und dieser war damals so vollauf mit der Wiedereroberung der kirchlichen Provinzen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 23 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
16 Karl in Mantua. iid deshalb der Erabischof Kobert Visconti von Mailand die Krönung verweigern könnte. Diese ermunternden Schreiben des Papstes trafen Karl bereits zu Mantua, wo er, wie erwähnt, bereits am 10. November angelangt war. Er hatte beschlossen, hier längere Zeit zu verweilen, einerseits Um ie esan( ltscliaften der Städte und Herren Tusciens zu erwarten zu em Zwecke, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und sich ihrer erkeittung und Hilfsleistung zu versichern, bevor er weiterzöge

werde ') Ficht lange nach Karls Ankunft in Italien hatte Marino Faliera, am von Venedig, die Edlen Marco Cornano, Marin G rimani und pacarla Contarono als ^ bevollmächtigte Gesandte an Karl geschickt V ' o er 27.) 2 ), und dieselben beauftragt, mit dem römischen König un den Verbündeten betreffs der Angelegenheiten der Liga zu Unter au ein, sowohl bezüglich „der Compagnie', die man bis dahin im Solde hatte und mit deren Gebaliren man sehr unzufrieden war, (wes wegen man dieselbe entlassen und andere Leute

anwerben wollen, als auch um Friedensunterhandlungen anzubahnen »). Ein Gleiches thaten ano die Verbündeten der Liga, soweit sie nicht selbst bei den Ver handlungen in Mantua zugegen waren 4 ). Ebendahin kam in der zweiten Hälfte des November, als Karl bereits dort weilte, auch eine !) Matt. Vili. IV. 28. — 2 ) Huber, Reg., Roichssachen Nr. 216. *) Verci, Marca, documenti ii. 1525.— Dio Gonzaga hatten bereits am 16. Oktober Filippino zar Leistung des Trouschwurs an (leu römischen Kön% bevollmächtigt

, (Huber, lìeichssachc-u tu 213.) 4 J Ausser den Gonzaga war bei Karl in Mantua sehr wahrscheinlich Francesco «l» Carrara, vom Markgrafen Aldroviiiidino dagegen, welchem Karl zu Mantua «las Reichs vicari at über Modena Yerlkh, ist dies nicht wahrscheinlich, weil dio Herren von Este zwei Ge-

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 218 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Karl in Siena. 211 anweisuiig an die sicilisclien Majestäten erfolgte, darüber lässt sich kaum eine andere Veramthung aufstellen, als die, dass der Kaiser den Bitten Niccolò Àcciaiuoli's um Hilfe gegen die Söldnerbanden, die das Königreich Neapel fürchterlich verheerten, nachgab und dem König und der Königin zum Zweck der Anwerbung von Truppen jene Geldsummen entweder lieh oder schenkte, da durchaus nichts bekannt ist, dass der Kaiser dem genannten König eine solche Geldsumme geschuldet

habe 1 –. Den Bürgern Siena's bezeigte Karl während seines jetzigen zweiten Aufenthalts in ihrer Stadt seine Gunst nicht bloss dadurch, dass er, wie wir bereits erzählt, viele von ihnen durch die Ertheilung des Ritterschlags auszeichnete, sondern auch durch ungemein freigebige Verleihung des Ehrentitels eines „Hofgesinde' (Familiaris) des Kaisers wirklich got Ii an, und als dann das Geld in Siena ankam, liabe der Kaiser allen Personen seiner Umgebung befohlen, aus seinen Gemächern sich zurückzuziehen

, sich in eine Kammer eingeschlossen und mit dem Patriarchen toh Agnes das Geld gezählt. Damit aber ja keiner erfahre, die zweite Rate der Florentiner sei angekommen, habe sich Karl umge sehen, ob Niemand dureh's Schlüsselloch sehe, und dabei wirklich einen von seiner Hof dienerschaft ertappt, den er dafür schwer strafte. »Karl habe es eben*, schliefst Villani, ^vorgezogen, das Geld in der Tasche zu haben, als die Liebe und Zufriedenheit seiner Barone sich dadurch zu erwerben 1 . Nachdem der Kaiser über die 80.000

wollte. Unter andern Umständen, versichert Villani, a. a. 0., hätte die Signorie Hilfstruppoii gesandt, ohne sich darum erst bitten KU lassen. *) Als sich Kaiser Karl das erste Mal in Siena aufhielt, war Acciainoli bereits bei ihm erschienen, und hatte ihn um Hilfstruppen zur Bekämpfung der grossen Compagnie gebeten. Wie es scheint, erreichte er dies erste Mal noch nichts, und erst als er dem Kaiser jetzt abermals mit den dringendsten Bitten anlag, gewährte Karl obige Summe. (M. Villani IV. 90 und 91).

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 180 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Karl besucht dio Hauptkirchen Roms. 173 3. April, begab sioli Karl des heiligen Tages wegen zu Fuss ins Kloster San Paolo fuori le mura an der Strasse nach Ostia (dessen Kirche eine der Patriarch albasiliken Eoms ist), wo er betend und fastend den Tag zubrachte, während der Cardinal in der Peterskirche die Ceremonien abhielt und das Schweisstuch der gläubigen Menge zeigte. Erst gegen Abend nach Sonnenuntergang machte sich der königliche Pilger auf den Weg nach San Giovanni in Laterano

, der Hauptkirche der Christenheit, wo er die Reliquien l ) verehrte; ein Gleiches that er in Santa Maria Maggiore, gleichfalls einer der Patriarch alkirehen ; mittlerweile war es bereits Mitternacht geworden, nichtsdestoweniger aber ging Karl noch ins nahe Kloster Santa Prassede, -wo er die daselbst in einer Capelle befindliche Geisslungssäule Christi aufsuchte, die der Cardinal Johannes Colonna, päpstlicher Legat in Palästina im Jahre 1223 hieher gebracht hatte 2 ), um auch dieser Reliquie die inbrünstigste

Verehrung zu erweisen« Karl blieb über Nacht im Kloster und erhielt vom Abt desselben mehrere Reliquien zum Geschenk. Nur wenige Stunden gönnte er sich Buhe, kaum graute der Morgen, so machte er sich schon wieder auf den Weg, um die noch übrigen Heiligthümer zu besuchen ; so verehrte er an diesem Tage namentlich das angebliche Haupt Johannes des Täufers, welches in der Kirche San Silvestro in capite 3 ) aufbewahrt ward; endlich kehrte er nach St, Peter in die Leostadt zurück und bezog den vaticanischen

Palast daselbst, um ein Mahl einzunehmen und für kurze Zeit auszurasten 4 ) Der Cardmalbischof von Ostia hielt an J A Angebliches Blut Christi, das Bonifaz VIII. in ein äusserst kostbares Gesang hatte einscliliesscn lassen, dann der Tisch, auf welchem Christus mit den Aposteln das letzte Abendmahl gefeiert, befanden sich da u. a. Reliquien mehr; von dem Tisch schnitt sich Karl eine Partikel ab und nahm sie mit. (Johann, c. 40). a h Johann. 1. c. Vgl. Gsell-Fels, Mit teli talien II. Band, 658

auf der piazza Colonna ; diese Säule war im Mittelalter Eigenthum des Klosters San Silvestro vgl. Gsell-Fels II. 108. 4 ) M. Villuni 's (IV. 92) Angabe, dass Karl mit dem gross ten Theil seines Gefolges am Charsamstag Morgens die Stadt verlassen, um des folgenden Tags festlich einzuziehen!

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 229 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
222 Bergolini und Raspanti in Pisa. ein frugales Malli einnahm, gelangte man in Eilmärschen des Abends nach Samminiato *), wo Karl in ehrenvollster Weise als Signore empfangen ward, Mittwoch den 6. Mai ritt Karl nach Pisa weiter, wahrend ver schieden e deutsche Herren mit ihren Contingenten den Weg nach Florenz einschlugen, um nach Deutschland zurückzukehren 2 ). In Florenz wurden sie freundlich aufgenommen, und ihr Durchmarsch durch die Stadt sowie ihre Beherbergung führte zu keinerlei Unna

wir zu nächst einen Blick auf das Treiben der Parteien dieser Stadt während Karls Abwesenheit werfen. *) M, Villani I. c. Kail, Sardo 129 ; -ti «fi quindici di maggio* ist offenbar nur ver schrieben für »cinque*, denn unmittelbar darauf lässt Ranieri den Kaiser »a d\ sei di maggio® nach Pisa kommen. 2 ) M, Villani V, 22. Vgl. Benes von Weitmil 1. c. 86S, dor den Kaiser zur Ent lassung aller Contingente ausser seiner eigenen durch Francesco Gambacorta, flössen Brüder und Freunde, die Karl entgegengekommen

und ihn dazu aufgefordert hätten, bewogen werden lässt. Dass die Gambacorta Karl vor dessen zweiten Besuch Pisa's entgegen gekommen, sagt sonst Niemand, auch Ranieri Sardo nicht. Der ganze Bericht des Benes über die pisanischen Ereignisse ist mit grosser rhetorischer Entrüstung über die gott losen Empörer ohne besondere Sachkenntniss abgefasst, Manches, wie wir später sehen werden,, entschieden unrichtig, und so dürfte auch diese Motivirung der Entlassung der llömerzugsconlingente durch Kaiser Karl

, bei letztern selbst verdächtig gemacht. Wenn dagegen Benes anderseits unmittelbar darauf vom Kaiser bezüglich der Entlassung der Truppen sagt * to lens parcere espensis*, so hat dies weit mehr Wahrscheinlichkeit für sich ; die Contingente aus Deutschland würden den Kaiser wohl nur dann weiter be gleitet haben, wenn er ihnen Sold gezahlt hätte, was Karl wohl zu kostspielig gewesen sein dürfte. — 8 ) M. Villani Y. 22.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 152 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Privilegien für italienische öi'osso. 145 12. Februar erneuerte der König der Fischerzunft zu Pavia ein Privileg K. Friedriche II. vom Januar 1248, wodurch ihr das Bett des Fischfangs im Po und Ticino verliehen ward, wozu Karl noch das steuerfreie Verkaufsrecht der Fische innerhalb der Grenzen des Ge biets von Pavia hinzufügte i ). Auf Bitten des Bernabò Visconti, Beichsvicars von Mailand, Cremona, etc., bestätigte Karl der Stadt Cremona die durch K. Heinrich V. am 3. Juni 1115 geschehene

Schenkung des Landstrichs zu beiden Seiten des Po von Bocca d' Adda bis Vulperola, sowie das von demselben und K. Friedrich 1 am 22. Februar 1159 den Cremonesen eingeräumte Recht, wonach diese auf dem Po vom Meeresufer bis hinauf nach Pavia frei und unge hindert mit den Schiffen hin- und herfahren und in ganz Beichsitalien Handel treiben dürfen; das Privileg K. Friedrich's I. vom. 29. Juli 1176, Bestätigung sämmtlicher Eechte und Gewohnheiten der Stadt Cremona betreffend, erneuerte Karl nur zum Theil

, fügte aber die Verleihung der weltlichen Gerichtsbarkeit, wie sie früher der Bischof von Cremona in seiner Diözese geübt, an die Stadt Cremona, resp. deren Vicar, hinzu und schenkte ihr auf's Neue Alles, was von alters- her zum District der Stadt gehört hatte, überall soll ihr die Gerichts barkeit zustehen, wo sie seit mindestens 60 Jahren dieses Becht er langt hat 2 ). Antonio, Graf von Biandrate (westlich von Navarra, erschien gleichfalls vor König Karl, huldigte ihm und erhielt die Privilegien

der Kaiser Otto's IV., Friedrich's II und Heinrich VII. bestätigt; auch bewilligte Karl ihm und allen andern Grafen dieses Hauses, dass sie nur vor ihm und seinen Nachfolgern zu Becht stehen sollen 3 ). . Auf Bitten der Avvogadri von Lucca erneuerte der König am 13. März die Ernennung derselben zu k. Pfalzgrafen und Missi auf Grund von Privilegien der Kaiser Friedrich I., IL und Otto's IV., worin ihnen noch besonders die Befugniss ertheilt worden war, Bichter und Notare zu ernennen 4 ). Endlich ertheilte

König Karl auf Bitten Johanns, des Generalpriors des Camaldulenserordens, dem letztem Roboliüi, Notizie etc. IV. 1. 452—55. 2 ) Böhmer, Acta imperii selects, p. 811, n. 1124, 3 ] Hober n. 6135. '■) Mem. Luccii. III. 1. HS. Vgl. Ficker, Forschungen II. 88 ff- W e r uns k y, L Römorzug Karl's IV.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 112 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Schwierigkeiten don Bischof yon Ostia zur Krönungsroisc zu bewegen. zu ihm nach Pisa kämen 4 ). Aber so eindringlich dieses Schreiben war, es fruchtete nichts. Bald darauf noch im selben Monat schrieb Karl abermals an den Cardinalbischof von Ostia und drang in ihn, er möge seine Ankunft beschleunigen, weil Gefahr im Verzuge sei, zugleich sandte er den Bischof Dietrich von Minden in dieser Ange legenheit an die Curie 2 ). Aber noch immer trafen die Cardinale» auch der von Ostia, keinerlei

Anstalten zur Heise. Karl schrieb daher am 9. Januar schon wieder an den letztgenannten Bischof, theilte ihm seine am 6. Januar in Mailand stattgefundene Krönung mit der eisernen Krone mit und kam wieder und wieder auf die Noth wendig keit der Beschleunigung der Kaiserkrönung zu sprechen. Obwohl er erst vor kurzem den Bischof von Minden zu dem Zweck an den Papst geschickt habe, dieselbe zn erwirken, müsse er den letzteren trotzdem neuerdings bitten, dass er die Cardinale die Eeise endlich antreten lasse

,* nochmals ersuchte er den Bischof, auch seinerseits mit Erfolg dahin wirken zu wollen 3 ). Auf dies hin gab der Bischof von Ostia endlich einmal wieder ein Lebenszeichen von sich: er hatte indessen die Versuchung, die an ihn herangetreten, Karl das gegebene Wort nicht einzuhalten, die Krönung nicht zu vollziehen, glücklich bestanden. Am 22. Januar schrieb er an König Karl, druckte seine Freude aus über die Krönung desselben mit der eisernen Krone der Lombarden und wünschte ihm ferner glückliche Erfolge

, Sodann gab er dem König in seiner Urbanen Weise zu verstehen, dass dieser es nur ihm (dein Bischof von Ostia) zu danken habe, wenn die Kaiserkrönung zu Stande komme. Bei dieser Gelegenheit Hess er einige Andeutungen über die Machinationen und Umtriebe fallen, die damals in Avignon gegen Karls Kaiser krönung im Zuge waren, Der Bischof von Minden 4 ) habe ihm ein J ) Johann, d. A. c. 3. z ) Ii. c . cap. d. Dieses kurze Begleitschreiben, das Karl wahrscheinlich dem Bischof Dietrich mitgab

, hat zwar kein Datum, ist indess in die zweite Hiilfte des Dezember 1854 zu setzen, wie nicht nur aus der Art wie es Johann, de Ann. einreiht, sondern auch daraus zu ersehen ist. dass König Karl in seinem Schreiben an den Bischof von Ostia vom 9. Januar (1. c. cap. 5) erwähnt, er habe ihm durch den Bischof von Minden seine Ab sicht mitgctlioilt, sich am 1. Januar mit. der eisernen Krone krönen zu lassen. 3 j L. c. cap. 5. 4 ) Er nennt ihn merkwürdigerweise irrig' Guillelmos (dieser Name findet sich im Text

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 181 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
174 Karl antwortet dor Deputation dos rümischsn Volks. diesem Tage, dem Charsamstag, früh Morgens in der Kirche Santa Mariina (ostiteli von Forum Komauum), die dem Bisthum Ostia in- corporirt war, in Pontifiealklciduiig die kirchlichen Functionen al) und ertheilte die verschiedenen Weihegrade an die römischen Kleriker, wie es an diesem Tage damals gebräuchlich war 1 ), (regen Abend liess Karl den Hörnern sagen, er wünsche nun alle zu empfangen, die ihn zu sehen begehrten 2 ). Sogleich ward

von Seite des römischen Volks beschlossen, eine feierliche Gesandtschaft an den König zu schicken, und Lello de' Coseci ward dazu erwählt, als Syndicus des römischen Volks die feierliche Anrede an den König zu halten. Die Gesandtschaft selbst bestand ans den beiden Senatoren Luca Savelli und Francesco Orsini 3 ), den Syndiken des römischen Volks, dem Kath der 63 Männer, den 13 Buonuomini und endlich den Consuln der Zünfte, Dieselben erschienen vor Karl im Vatikan, und Lello de 1 Coseci hielt

und überdies zugleich mit den Boten der Kömer, die an den Papst nach Avignon abzugehen im Begriffe standen, auch seinerseits Gesandte schicken und ihre Rückkunft in Tivoli abwarten zu wollen; endlich traf er die nöthigen Anordnungen betreffs der Feierlichkeiten des fol genden Tages 5 ), ist also unrichtig : Karl übernachtete vielmehr you Samstag auf. Sonntag im Vatican (Johann, c. 45 und Banes p. 861).' Das Gleiche gilt von der Notiz der Contin. Matth. Nuewenborg 1. c. p« 292, derzufolge Karl fünf Tage

hindurch, vor Ostern in Rom ver weilte. — '} Johann, c. 42. — Johann, c. 41. Benes 861. •— 3 ) Vgl. Grcgorovius VI. 373. — 4 ) Johann, c. 43. ft ) Johann, cap. 44. Benes 1. c. Sehr wahrscheinlich bezogen sich die Bitten des römischen Volks, um deren Gewährung es «Ion Papst angehen wollte, und die Karl zu unterstützen versprach, auf die seit so lange her stets ersehnte Büctkehr des Papstes, um durch dessen Anwesenheit einerseits gegen (lie Uehorgriffe des Adels, besser geschützt

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