her einen politisch-nationalen Beigeschmack hatten. Hervor ragende italienische Gelehrte betheiligten sich hieran, ständen zum mindesten in einem lebhaften Briefwechsel mit den hei mischen Akademikern und berührten dabei auch Fragen, welchen jener Beigeschmack innewohnte. Mur a tori 7. B. drückte in einem Briefe an Hieron, Tartarotti 2 ) seine Verwunderung darüber aus, dass es Leute gebe, welche Trient zu Tirol rechnen (»che non pensava mai, che anche Trento fosse compreso nel Tirolo') und Clemens
Baroni veröffentlichte hinwider im Dezember 1779 im „Giornale En ciclopedico di Vicenza 4 ' einen anonymen Brief, in welchem er nachzuweisen unternahm, dass Trient faire aller Zuge- hör von jeher zu Italien gehört habe, (»che Trento con tutte le sue pertinenze fu sempre compreso nell'Italia 0 ). Gie rn ens Va notti, der Gemahl der Bianca Laura Saibante, in deren Hause die Roveredaner Akademie vor ihrer förm lichen Konstituirung ihre Sitzungen hielt und Clemens Baroni ein gerne gesehener Gast
war, dichtete im Jahre 1794 ein Sonett, das mit bündigen Worten den heutzutage oft citirten Wahlspruch: „Italiani noi siam non Tirolesi' dem Gemüthe seiner Landsleute einprägte 3 ). Doch vergieng von da an noch ein halbes Jahrhundert, 1) Baths-Protokoll dei Repräsentation und Hof kaznmer zu Innsbruck vom J. 1751, XL Bd. S. 688 und 829. llnnsbr. Statth.-Arch.). 2) B. Conte Giocane Ili, Trento città d'Italia, Trient 1810 (bii Monauni), S. 26. 3) Jacopo B a i s in i, Il Trentino dinanzi all'Europa, S. 5.