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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Seite 347 von 544
Autor: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Ort: Freiburg im Breisgau
Verlag: Herder
Umfang: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Heiliger ; f.Biographie
Signatur: II 61.917/3
Intern-ID: 218053
27. August. Der hl. Kalasanz. vhne ^ wissen warum, vernahm er öfters die Mahnung in seinem Innern: „Joseph, geh' nach Rom.' Er hielt solches für eine leere Einbildung, und sagte Zu sich selbst: „Was soll ich in Rom thun? habe nichts dort zu suchen.' Aber die innerliche Stimme ließ ihm keine Ruhe; einmal träumte ihm auch, er sehe sich in Rom auf der Straße, und ein Kreis kleiner Knaben stehe um ihn herum, denen er christlichen Unterricht ertheilte. Gebet und Berathung mit hinein geistlichen

Führer, was er machen solle, gaben den Ausschlag, er sein hohes Amt und Einkünfte niederlegte und nach Rom ^iste in der Kleidung eines Pilgers. In Rom angekommen lebte Kalasanz zuerst ein ganz verborgenes gottseliges Leben. Täglich vor Sonnenaufgang besuchte er die sieben Hauptkirchen von Rom, was wenigstens einen Weg von vier Stunden Ausmacht, las die hl. Messe und das Brevier; dann ging er in kin Spital und bediente die Kranken und Fremdlinge. Allein durch kMen Brief, welchen sein Bischof von Urgel

nach Rom schrieb, ^sonders angerühmt, wurde Kalasanz aufgesucht und mußte eine Stelle als Hausgeistlicher bei dem Kardinal Kolonna annehmen. Außerdem, daß der Kardinal ihn über geistliche Angelegenheiten Zu Rathe zog, mußte er auch einen fürstlichen Knaben und später fämmtliche Dienerschaft in der Religion unterrichten. Dessenungeachtet ^tzte er feine Kirchen- und Krankenbesuche fort und ließ sich noch M verschiedene Bruderschaften aufnehmen, deren Verbindlichkeiten er getreu erfüllte, z. B. Kranke

sind. Gerade in Rom aber Wuchs die arine Jugend ohne Unterricht auf, weil nnr die, welche bezahlen konnten, die Schulen besuchen konnten. Kalasanz, voll schmerzlichen Erbarmens über diese geistliche Noth, redete mit einem eifrigen Priester. Dieser wußte aber auch keinen Rath, als daß er bkn hl. Kalasanz ermahnte täglich zn beten, was die Apostel vor

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 350 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
et impletisfiscalibus de- bitis . . . (können die Erwerber weiter darüber verfügen).' — Diese Stelle gibt die Lex Rom, Cur. (ibid. II), und zwar wie folgt: „Quicunque homo aut per conparacionem aut per qualecunque modo de fescale causam aliqua l'acuita- tem habuerit, censum, quod exinde exire debet, reddat.' Hienach wird der empliyteutische Canon, da er als solcher nicht mehr bekannt war, unter den allgemeinen Begriff von Grundzins (census) gefasst. Den Ausdruck „tributum' (Grundsteuer) des Breviar. AI. behält dage

gen die Lex Rom. Cur. meist bei; derselbe ist ihr aber mit „census' offenbar synonym, wie aus der oben angeführten Stelle (ad 1. XI. t. I. 1. 2) hervorgeht. Man vergleiche auch Brev. Alar. Interpr. ad 1. III. t. I.-1. 2 C. Th. (Quicuii- que villa comparat tributum rei ipsius sicut et ius possessionis se comparasse cognoscat, quia non licet ni li agrivm sine tributo vel solutioiie fiscali compa rare aut vendere) mit Lex Rom. Cur. ibid. (Quicunque homo de respublicas, undc fiscus exit, aut villain

aut qualecunque terram conparare voluerit, non po test ipsam faeultatem emere sine tributo aut sine censum, quod de ipsa terra exit) : Es scheint also zur Zeit der Lex Rom. Cur. nur noch eine dunkle Erinnerung an einen verschiedenen Ursprung der öffentlichen Grundlasten be standen zu haben. J ) s. die in obiger Note angeführten Parallelstellen des Brev. Alar, und der Lex Rom. Cur. ad 1. XL t. 2. 1. 2. Cod. Theod. 2 ) Breviar. A 1 ar. Interpr. ad 1. X. t. VII. 1. 1. C. Th. sagt: Hi, qui fisci

nostri eommóda vel utilità tem tuentur, liane debent custodire mensuram, ne negligentes circa ea, quae nobis iure debentur, exsistant. (Auch der Cod. Theod. spricht einfach von fiscus.) In der Lex Rom. Cur. (ibid.) dagegen heisst es: Uli qui fiscum regis exigunt, tales esse debent, ut per sua negligentia de ipso fìsco minus non exigant, msi quod iustum est, nec plus exigere non presumant, nisi quod iustum est. Dass die Lex Rom. Cur., in Abweichung von dem Breviar. und dem Cod. Theod., des Königs

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 344 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
1. 3 ) War traann, TJrkundcnb. nr. 72, 165, 1~3 ; 1ST, 224, 243—293, 354, 391. 415. 455, 707; und Anhang in*. 4. 5, 8, 9 (aus den Jaliren 744 bis 853). A ) Folgende Beispiele mögen dies belegen: a) Die Präpositionen haben ihren Einfluss auf den Casus fast ganz verlo ren, z. E, de facultatem, de homines, cum homines, sine culpam (Lex Rom, Cur.); de nos. sub lcgitimum iure (Urkunden). b) überhaupt beginnen die im Latein den Casus anzeigenden Flexionen ihre Bedeutung zu verlieren, z. B, de una facultatem (L. Rom

. Cur.); solvat- dubia terra, dederunt tertift portionc (Urk.), c) Das Genus wird oft verkannt, z. B. lume legem, (L. Rom. C.); hunc cartula (Urk.); d) u steht oft für o, z. B. bonus st. bonos, alius st. alios, actur st. actoi (L. Rom. C-); integro st. ìntegro, ipsu st. ipso, sulva st. solva, agru st. agro (Urk.) ; e) c steht oft für i und I für c, ?.. B. iudicis provincial es st. provincia li s. fiscales st, fiscaUs, fi ri is st. feriis (L. Rom. C,); venet st. venit, indices st. iudicis. reges

st. regis, vindcrc st. vendere, mia st. mea (Urk.); f) h als Aspiration bleibt oft weg, z. B. abere st, habere, omo st. homo (L. Rom. C.); abeas st. habeas (Urk.).

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 352 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
, nicht mehr stattgefunden zu haben. 3 h Endlich mussten Annahmen an Kindesstatt in Gegenwart er Curie und in offener Gemeinde erfolgen. 4 ) Selbstverständlich war die Stellung der Curialen nicht mehr die gebundene wie unter den Römern und nachdem der une ') Das -Breviar. Alar. (1. XII. t. I. 1. 8. C. Th.) lässt es einfach bei der ■Torschrift des Cod. Theod. bewenden: Municipalia gesta non aliter fieri volu tins quam trium curialium praesentia, excepto magistrata et exceptore publico. Die Lex Rom. Cur

. (ibid.) dagegen sagt: Gesta, hoc est. omnis carta sic firma esse potest, si cum ali is testes tres cnriales eo firmaverint. 2 ) So zu Folge L ex Rom. Cur. 1. Vili. t. Y. 1. 1 mit Bezug auf Schenkun gen von Liegendem : . . tradicioncm faciantiion obsconse, seda presente bonos homines . . . gesta aput bonos homines vel curiales testes fir matag esse de b e n t;' wogegen es im Br eviar. Al ar. ibid, lieisst: . delude res quae donantur . . . nominatim In donatione eonscribendae sunt, non occulte sed

publice . . . Gesta vero donationum aut apud iudicem aut apud curiam aUegenda sunt.' . 1 Nicht im Einklang damit steht freilich folgende Stelle der Lex Rom, Cur. (HI, V, 1): Donationes vero nec dotes nupciales firmas esse non possunt, nisi gestas adligatas non fuerint, et tradiciones nou habuerint; et curiales e as fi rmare debent. (Die Parallelstelle des Breviar. Alar, spricht gar nicht von den Curialen.) Bass für die entgeltliche Uebertragung von Grundstücken die Unterschriften von Curialen

nicht als unbedingt erforderlich angesehen! wurden, beweisen zur Genüge die vorarlberger Urkunden dieser Zeit, da auf denselben nirgends Cu rialen als Zeugen erscheinen. 3 ) Ich schliesse dies daraus, dass unser Rechtsbuch nur bei Schenkungen (von Liegendem) und Botalverträgen von einer öffentlichen Aufbewahrung des bezüglichen Aktes („nisi gestis adligaiitur'), sonst aber überall nur von Zeugen spricht. A ) Lex Rom. Cur. 1. V. t. LI. 3: • adoptivum, hoc est qui ante curiales et plebe gestis fuerit adfiliatus

', in Abweichung vom Bre viar. Alar, (ibid.): , adoptivum id est gestis ante curiam affiliatum.' 5 ) Schon das Brevier. Alar, hatte fast Alles, was in dem Cod. Theodos. sich auf die ehemals gedrückte und unfreie Stellung der Curialen bezog, wohl lassen. Und die Lex Rom. Cur. änderte noch mehrere Stellen des Breviar. zu ihren Gunsten, z. B. die Erläuterung zu L. XII. t, I. 1. 5 C. Th., wo nach der iudex, der einen Curialen körperlich züchtigt, dem Fiskus 5 Gold-

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Seite 440 von 477
Autor: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Ort: Freiburg im Breisgau
Verlag: Herder
Umfang: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Heiliger ; f.Biographie
Signatur: II 61.917/1
Intern-ID: 218051
420 24. März. Die hl. Katharina von Schweden. von höchst angeschener fürstlicher Familie war, wirkte ihr Beispiel so viel. Allerdmgs mußte sie darüber auch Spott und Beschimpfung, selbst von ihrem eigenen Bruder, ausstehen. Bald nach ihrer Verehelichung starb der Vater, und ihre heilige Mutter Brigitta wurde durch eine besondere Offenbarung aufgefor dert nach Rom zu reisen. Da Brigitta besorgt und bekümmert war, daß sie in einer so fernen fremden Stadt keinen Menschen zum Beistand habe, so gab

ihr der Herr auch darüber eine tröst liche Zusicherung. Nach einiger Zeit bekam ihre Tochter Katharina ein so heftiges Verlangen nach Rom zu reisen, daß sie vor Seufzen und innerlichem Drang ganz krank zu werden schien. Auf Befragen, was ihr fehle, gestand sie ihrem Gemahl diese Sehnsucht. In seiner erleuchteten Frömmigkeit erkannte Egard, daß seine Gemahlin von Gott getrieben sei, und getraute sich nicht zu widerstehen, obschon er sie innigst liebte; seine einzige Besorgmß war nur, daß einer so jungen

Person — sie war erst 18 Jahre alt — auf einer so weiten Reise etwas Schlimmes widerfahre. Hingegen ihr Bruder wollte es durchaus nicht leiden, und machte dem Egard schwere Drohungen, wenn er die Katharina fortreifen lasse. Doch wurden seine Drohungen vereitelt, und Katharina machte sich mit drei Be gleitern auf den Weg. Nachdem sie von Schweden über das Meer geschifft, durch Deutschland, die Schweiz und Italien gewandert war, kam sie im August nach Rom. Sie suchte daselbst acht Tage lang

nach ihrer Mutter ohne sie zu finden, da dieselbe gerade in einem von Rom ziemlich weit entfernten Kloster sich befand. Als Mutter und Tochter sich endlich getroffen hatten, wendete die hl. Katharina ihre Zeit dazu an, um alle heiligen Orte in Rom zu besuchen und ihre Andacht daselbst zu verrichten. Nach einigen Wochen wollte sie nun wieder ihre Rückreise nach Haus antreten, allein ihre Mutter be kam in einer Offenbarung von Christus den Auftrag sie zu fragen, ob sie nicht bleiben und die Mühe ihrer Mutter

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Seite 99 von 477
Autor: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Ort: Freiburg im Breisgau
Verlag: Herder
Umfang: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Heiliger ; f.Biographie
Signatur: II 61.917/1
Intern-ID: 218051
war von allen Aposteln der erste, welcher öffentlich in Jerusalem am Pfingstftste vor dem zusammengelaufenen Volke den Heiland Jesus Christus gepredigt hat. Ich will übergehen, was Petrus sonst noch unter den Juden getban und gelehrt hat; dieses kann jeder selbst in der hl. Schrift nachlesen. Wir wollen nun sehen, was der arme Fischer aus dem Iudenland in dem großen Babylon, in dem heidnischen Paris der damaligen Zeit ausgerichtet hat. Zur Zeit der Apostel war Rom die Hauptstadt der Welt; da wohnten die römischen

Kaiser und ihre Herrschaft war verbreitet über drei Welttheile- In dieser Stadt war damals mehr Reichthum, Macht und Gelehrsamkeit, als sonst in allen andern Ländern zu sammen genommen. Es war sehr viel daran gelegen zur Ver breitung des Christenthums, daß es in dieser Stadt Rom gepredigt werde und festen Fuß fasse. Die Apostel beschlossen deßhalb, daß Petrus nach Rom solle. Es war ungefähr 42 nach Christi Geburt, daß er daselbst ankam; wahrscheinlich hat ihn der Evangelist Markus begleitet. Petrus

stiftete bald durch Predigten und Wunderwerke eine ansehn liche Gemeinde in Rom, die sehr treu im Glauben festhielt und an welche auch der Apostel Paulus einen Brief geschrieben hat, der noch in der hl. Schrift vorhanden ist. Petrus blieb übrigens von dieser Zeit an bis zu seinem Tod nicht immer in Rom, sondern wanderte in viele Länder, um die Blinden zu erleuchten durch das Licht Jesu Christi, um den Ver irrten ein Führer zu sein, um die, welche schon auf gutem Weg waren, zur größern Vollkommenheit

9
Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1872
Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
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Seite 100 von 477
Autor: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Ort: Freiburg im Breisgau
Verlag: Herder
Umfang: VIII, 456 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Heiliger ; f.Biographie
Signatur: II 61.917/1
Intern-ID: 218051
86 18. Jenner. Petri Stuhlfeier. Der Herr hatte aber dem Petrus geoffenbart, auf welche Weise und an welchem Ort er durch feinen Tod Gott, verherr lichen müsse. Diefem wollte sich Petrus nicht entziehen und begab sich aufs Neue nach Rom. Zu dieser Zeit aber regierte der Kaiser Nero in Rom, der ein Teufel in Menschengestalt zu sein schien. Daß dieser die Christen hassen und verfolgen mußte, ist ganz natürlich. Während seiner Regierung geschah Folgendes nach der Erzählung des hl. Ambrosius

: „Die Heiden in Rom, welche nicht Christen werden wollten, waren sehr erbittert gegen den Apostel Petrus, weil sie das Christenthum haßten. Die Christen, welche wußten, daß man den Petrus suche, baten ihn, er möge sich für einige Zeit entfernen und sein Leben erhalten, um auch noch länger das Volk zu unterrichten und zu starken im Glauben. Petrus hatte zwar das Verlangen, den Märtprtod für seinen Herrn zu dulden, aber er gab den inständigen Bitten der Christen nach, und wollte in der Nacht aus der Stadt

sich fortmachen. Er war schon am Stadtthor, als er den Herrn Jesus Christus gerade zu demselben Thor hereinkommen sah. Petrus fragte: „Herr, wo gehst du hin?' Jesus Christus antwortete: „Ich gehe nach Rom, um mich noch einmal kreuzigen zu lassen.' — Petrus verstand sogleich den Sinn von diefem Wort, kehrte wieder zurück, erzählte diese Erscheinung, und wurde dann gefangen genommen. Er faß mehrere Monate im Gefängniß und bekehrte hier eine beträchtliche Zahl von Menschen, selbst von den Wächtern

, die ihm beigegeben waren. Endlich wurde er hinausgeführt, um gekreuzigt zu werden; am Richtplatz bat er die Henker, sie möchten ihn mit den Händen abwärts kreuzigen, weil er nicht würdig sei, in gleicher Weife gekreuzigt zu werden, wie sein Herr Jesus Christus. Dieses geschah dann auch; er starb im Jahr 66 nach Christi Geburt; und so ist nun der Sitz des fichtbaren Oberhauptes der Kirche eingeweiht worden durch das Blut und den Kreuzestod des hl. Petrus, des ersten Bischofs in Rom and ersten Papstes

10
Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1872
April bis Juni.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 2)
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Seite 66 von 496
Autor: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Ort: Freiburg im Breisgau
Verlag: Herder
Umfang: VIII, 476 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Heiliger ; f.Biographie
Signatur: II 61.917/2
Intern-ID: 218052
54 il. Apnl. Der hl. Leo der Große zugehen, um nicht mit Waffen, sondern mit der sanften Gewalt des Wortes ihn von Rom abzuhalten. Leo ging ihm entgegen bis Mantua; als er in das Lager kam, nahm ihn Attila sehr gut auf und ließ sich durch das Zureden des Papstes bewegen, statt nach Rom mit seinem Heer wieder zurück über die Alpen und die Donau Zu ziehen. So hatte also das Wort des heiligen Papstes ausgerichtet, was die stärksten Kriegsheere damals nicht im Stande waren, Italien vor dem wilden

Hunnenvolk, vor unermeßlichem Mord und Verwüstung zu retten. Es wurde zum Andenken dieser wunderbaren Rettung jährlich ein Dankfest in Rom gefeiert. Unter den noch vorhandenen Predigten des hl. Leo findet sich auch eine, die er auf einen solchen Jahrestag hielt und worin er den Römern vorwirft, daß sie sobald wieder vergessen hätten, was Gott an ihnen gethan habe; man sehe dieses an dem geringen Besuch der Kirche an diesem Dankfest. Wie wenn Gott diesen Mangel an Dankbarkeit verdienter Weise, strafen

habe wollen, so kam einige Jahre später ein ähnliches Un glück über Rom, als ihnen durch den Heranzug der Hunnen eines gedroht hatte. Ein nicht minder grausames wildes Volk, die Wan dalen mit ihrem König Genserich brachen in Italien ein (455). Diese Vàudalen waren zwar keine Heiden, sie waren aber Arianer, d. h. sie waren der Ketzerei des Arius ergeben, welcher läugnete, daß Christus gleicher Gott mit dem Vater sei. Es zeigte sich nicht selten, daß die Arianer viel grimmiger noch die katholischen Christen haßten

, daß man jetzt noch mit dem Worte van da lisch eine recht unmenschliche, abscheu liche Verwüstung bezeichnet. Diese Wandalen stürzten nun wirklich nach Rom. Mensch licher Weise war es nicht denkbar, daß hier das Haupt der Katho liken durch sein Wort etwas ausrichte; und dennoch geschah es.

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 354 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
zu beschwören hatten. Inn Prozess sollte Derjenige obsiegen, zu dessen Gunsten sich die Mehrzahl der „guten Männer' aussprachen und bei einstehen den Stimmen Derjenige, zu dessen Gunsten sich eine Stelle aus dem Rechtsbuch des römischen Juristen Papinianus anführen liess. 2 ) Die Lex Rom. Cur. (ibid.) gibt diese Stelle wie folgt: Quicuuque iudex scìat se cum eausas iiulicaverit non se abscondat in remoto loco ne que ipse solus indicium donet, sed cum bonus homines et in aperto loco. Das Breviar. Alar

. (Interpr. ad 1. II. t. X. ì. 1. C. Th.) bestimmt ferner, class Advokaten. die von ihren Klienten sich Versprechungen machen lassen, ,.a conventu Ii one sto rum virorum et iudiciorum communione' (im Cod. Theod. heisst es: ,.ab honestorum coetu et iudiciorum conspectu') ausgeschlos sen sein sollen. Die Lex Rom. Cur. (ibid.) gibt nun den Schluss dieser Stelle wie folgt: ,,nec hoc quod eos (recte: ü seil, advocati) quaesierunt (d. h. was sie sich von den Klienten geben Hessen) habere debent, nec inter

notitiam de ferendoli).' Diese Vorschrift ist in der Lex Rom. Cur. (1. XI. t. VITI. 1. 1) gefasst wie folgt: ..Si quicuuque persona de criminale causa accusatus fuerit, aut de omicidio aut de magnis criminibus de ipso crimine a principe dicendum est ut bona t u m perso n a r u m iudicia aute prineipem finiantur.' ') Das Breviar. Alar. Interpr. ad Pauli sent. 1. IL t. I. 1. t—4 handelt von dem Erfüllungs-, Reiuigungs- und Haupteid. Die Lex Rom. Cur. (ibid. II. I, 1) schreibt: „De qualecunque causa aut

12
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 358 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
die ') Man muss Obiges aus folgender -wichtiger Stelle der Lex Rom. Cur. (II, XVIII. 2) schliesseii : Si quicunque homo ad duos iudices, ad publicum et ad privatum, hoc est privatus, qui actor ecclesiarum est, si ille (h)omo de una facultatem ad ambos illos indices causam habere voluerit, ut ad unum de illos iudices, iuvenior (i. e. inferior) scilicet., fretum conponat, et ad illum alterum iudicem actum qucrit (i. e. si causam apud unum iudicem freclo compositam apud aliiun requiratj, ille homo, qui is tum fccerit

(d. h. an ver schiedenen Gerichtstagen) ventilare'). Während also das Breviar. Alar, in seinem Kommentar einfach untersagt, die nämliche Klage bei mehreren koordinirten Gerichtsstellen zu führen, ver bietet die Lex Rom. Cur. die nämliche Sache bei dem (kirchlichen) Hof- richter und bei dem öffentlichen Richter zu fordern, z. B., nachdem der Beschädigte vor dem Hofrichter das Sühnegeld (fretum) für die ihm entzogene Sache erhalten, letztere selbst bei dem Schultheissen einzuklagen

. Also hatten die geistlichen Hofrichter (iudices privati ecclesiarum) niedere Strafgerichtsbar keit. Hier steht iudex privatus' im Sinne von Ilof ri cht er, wie die beige fügte Erklärung ..hoc est qui actor ecclesiarum est' zeigt. Actor heisst näm lich zunächst Verwalter, Sachwalter, z. B. Hofverwalter oder Meyer (in diesem Sinne ist der Ausdruck ohne Zweifel hier zu nehmen) ; sodann auch allgemein Beamter (z, B. in Lex Rom. Cur. I, VI, 1: „ordinet actores'), na mentlich kommt actor fiscalis als Einzieher

der Staatsabgaben vor (z, B, Lex Rom. Cur. XI, III, 2i. Dass die freien ITofbewohner sich auch an den öffentlichen Richter wenden konnten, somit dem ITofricliter rechtlich nicht unterworfen waren, ■«chliesse ich daraus, dass ihnen blos untersagt ist, beim Hofrichter und beim öffentlichen Richter Klage zu führen.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 353 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
diese gewis ser™ assen als Beisitzer und Miturtheiler erschienen. 3 ) pfnnd zu zahlen hatte. Diese Vorschrift wurde von elei 1 Lex Rom. Our. dahin geändert , dass diese Busse den Curialen selbst zu entrichten sei. Ferner die Stelle des Breviar. aus Novell. The od. VII. 8, lautend : „Ut militi s curi- alis natus ad aliquos hon ores ad sp ir et nee dignitatem aliquam suppli cando tenter assumere, nisi officia curiae debita se noverit subiturum.' Diese Stelle erlitt in der Lex Rom. Cur. folgende Redaktion

<j er curiales mit den boni homines. 2 ) Das Breviar. Alar. Interpr. ad 1. IV. t. XVII. 1. 1, C. Th. bestimmt, dass der Schuldner, der zwei Monate nach dem Uri heil die Sache nicht erste tet. bis zur Erstattung doppelte Zinse zahlen soll und dass, falls der Gläubiger sie nicht annehmen wollte, er (der Schuldner) sie „apud -idoneas personas sequestrari' könne: das „placitum' wird hiebe! nicht erwähnt. Die Lex Rom. Cur. dagegen (IV, XVI, 1) fasst diese Vorschrift wie folgt: Quicunque omo. si ante iudicem per

. Alar, und von dem Cod. Theod. das placitum erwähnt, z, B. in 1. II. t. V. I. 4 und in 1. IV. t. XVI. 1. j. Es war dies aber der damals allge meine Ausdruck für den Gerichtstag der deutschen Volksgemciiule. Auch das in der Lex Rom,'. Cur. öfter vorkommende Wort ad.mallare (vor Gericht laden) ist dein germanischen Gerichtsverfahren eigenfchümlich, ebenso der Aus druck frettim (Sühnegeld). 3 ) Das Breviar. Alar. Interpr. ad 1. I. t. VI. I. 2. C. Th. macht dem Richter zur Pflicht „non se in secretis

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 363 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
Gebiete hervorzuheben, dass die Lex Romana Curiensis, entgegen dem Original, ganz im Geiste der Zeit und der rätischen Verhältnisse insbesondere, der letztwilligen Verfügungen den patronus sowol als gegen dessen Erben abspricht und ihn wegen Undankbarkeit und als ..delator contra patroni herein' mit neuer Knecht schaft bedroht, sagt die Lex Rom. Cur. blos: Si quicunque homo qui liber- tus dimissus est, sì forsitan postea contra suum patronum superbus factus fuerit, aut si euni aliquid sua malieia

leserit, amissa libertate ad servitium revocetur.' Beziehung auf die rechtliche Stellung der coloni und servi weicht die Lex Korn. Cur. von dem Breviar. Alar., beziehungsw. auch von dem Cod. Theodos. nicht ab. So in lib.'i.V. tit. X. lex 1; L Y. t. TX. 1. 2; 1 :Y.t. IX. 1. 3, In letzterer Stelle wurde eine, blos die Coloni betreffende Vorschrift des Breviar. auch auf man ei pia ausgedehnt. -) Lex Rom. Cur. 1. V. t, IX. 1. 3 (,,colonum aut mancipium alterius, sive fiscalem. sive privatum.') Das Breviar

. Alar, (mit Cod. Theod.) spricht blos von einem colonus fiscalis. Ferner L. Rom. Cur. ad II, I, Omnia iudex in illa provincia, ubi consti- tutus est et colonus et ser vus de principes ipso ordine propter mala sua facta et distringere et ponire faci at sicut et de altero s homines servos, nec de eortim patronus non reputent, sed secundum legem eos distrmgant et eoruin patrocinio illos. qui rei sunt, non liberentur. In dem Kommentar des Breviar. Alar, (ibid.) wird den Richtern einge schärft

..ut. si aliquos rei dominicae servos vel colonos reatus involve- rit, siculi et privates, comprehend! eoa et puniendi.' 3 - Z. B. derjenigen über die querela inofficiosi testamenti, über wucherische Darlehen der Senatoren, singulärer prozessualischer Vorschriften u. dgl. — Be- weis s dass der Verfasser der Lex Rom. Cur. nicht gedankenlos nachschrieb.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 364 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
-ändniss und seihst wirkliche Ree ts kennfniss. 3 ) Bemerk enswerth sind endlich die einiässlichen Bestimmungen über Diebstahl und Kaub'), weil es oline Zweifel diejenigen sind, auf welche das Strafgesetz des Bischofs Benedikt verweist ), ') 'Lex Rom. Cur. ad Pauli sent. III, 9; . . . . Si ad ecclesia s et ad extraneos homines aut ad servus aut quid ad suos ministeriales donat, omnia quid in suam potestatem habet ille, qui testamentum facit, omnia in ipso 'testamento scribere debit. Diese Stelle kommt

© contipi potest. Die Interpret, dos Brev. Alar, zu dieser Stelle lautet: Stipulatio est inter praesentes liaec verba, quibus seinvicem partes obligare possunt: ubi neccsse est, ut interrogatione petentis pulsatus ad interrogata respondeat. V eluti si quis pro alio fideiussorem se dicat accedere: qui quum se hac l'csponsione obligaverit, ad solutionem etiam sine scriptura potent retineri. Die Lex Rom. Cur. aber erklärt die stipulatio nach ihrer ursprünglichen Bedeutung und ohne Zweifel in Gemiissheit

ipsa causa remo- vere voluerit. ipsum festueum in iuclicio coram testes presentetur, ambo duo qui contendunt, et si hoc fecerint. ipsa causa removere non possunt. ') Lex Rom. Cur. ad Gaìì instit. 13 und Pauli sent. II, 28. 5 ) Cap it. Rem. c. 9. ,,5i quis furtum fecerit, secundum quod in lege nostra scriptum est, ita omnia solvat ad integrum.' Auch im c. 10 (de falso testimonio) der Capit. Rem. scheint auf die Lex Rom, Cur. verwiesen zu werden (,,fiat secundum legem nostrani condemnatus

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 361 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
nicht zu bezweifeln. 4 ) 5 ) Im Breviar. Alar. (Interpr. ad 1. II. t. XI. 3. 1. C.Th.) heisst es: Ad vocates. si in suscepti causa aliquid in praeiudicium per crrorem dixerit, prae- iudicare ei. a quo adhibitus est, nullatenus debet , si continuo de ipso errore fu exit reclamatimi. (Eben so dem Sinne nach der Cod. Theodos.) Dagegen lautet die Parallels teile der Lex Rom. Cur. libiti.) wie folgt: Qul- eunque homo ingenuus ante iudicem causam de suo erede (i.e. de sua bere- ditate) agere potest, si ipse saus heres

(i. e. coheres) hoc eum amittere (i. e. hoc ei committers) voluerit v.. s. w. Ferner lautet das Breviar, Alar, in Interpr. ad 1. II. t. XII. 1. 3. C. Th. wie folgt : Qmmi primum ad iudicem causa fnerit intromissa, personarum tìrmi- tas Tequiratur, ut is. qui causam alterius prosequitur, maiulatum eins, cuius causam agendam susceperat, proferre procuret. Die Lex Rom. Cur. (II, XI, 2) dagegen gibt diese Vorschrift wie folgt: Quicunque causam alterius menare voluerit, in primis in ipsa causa eins persona

requiratur si ingenuus est, aut non ; postea vero cuius causa menare voluerit, ip. sins mandatum presentet cuius causam menat, et sie in causationem intret. 2} s. Lex Eorn. Cur. ad I, IV, 1; IV, XX, 1; Vffl, V, I. C. Th. Vgl. oben Zif. 2 und Noten. 3 B s. Lex Rom. Cur. ad I. VI. 2; II, X. I ; IV, Vili, 1. C, Th. (In letzte rer Stelle heisst es: „per pactionem iudicis et bonorum ho min um non ad supplicii poenas. sed per patientiam in servici© ad suum dominum revertatur) (Vgl, oben Zif. 3 und Koten

.) 4 ) In Breviar. Alar. Interpr, ad 1. IX. t. XXII, 1. 1 heisst es: Si quia sciens in domo sua latronem suseeperit . . si ingenuus et vili or persona ut fustigetur: si vero melior tlamno ad arbitri um iudicis feriatur. Si vero actor aut procurator inscio domino hoc fecerit incendii concremetur. Die Parallelstc-Ile der Lex Rom. Cur. lautet: Quicunqnc homo sciendum

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 356 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
'), Ueber die Bedeutung der „altiores personae' s. die folgende Note. v ') Dies, so wie dass unter den „altae personae' das Dienstgefolge des Fürsten zu verstehen ist, erhellt aus folgender Stelle der Lex Rom. Cur. (II, I s 2): Si inter patrianum privatum et mil item qui cotidie in servi ciò principi s ads tat, si inter eos de qualecunque rem causam advenerit, si ille miles ilium privatum patrianum amallaverit, iudex de ipsa patria exinde inter eos iustitiam faciat; et si forsitam ille privatus homo

audiendi et iudicandi habeat potestatem. Si vero privatus servientem nobis in armis vel militantem forte pulsaverit, ille can sam audiat, ad cuius ordinationem is respicit, qui militat vel cui arma temierit.' Da der Verfasser der Lex Rom. Cur. sich nicht mit dem Kriegerstand als solchem befassen wollte noch konnte, indem dieser nicht der currätischen Civil- verfassung unterstellt war, sofasste er die milites des Breviar. Alar. blos indem, damals in Currätien wahrscheinlich vorzugsweise gebräuchlichen

, bürgerlichen Sinn als fürstliches Dienstgefolge oder als Adelige, und war ungeschickt genug, dei; Ausdruck „privatus', womit in dem Breviar. Alar, sowol als in dem Cod. Theodos. der Bürger dem Soldaten (miles) entgegengesetzt wird, im Gegen satz zum currätischen miles, obwol letzterer Ausdruck nun eine andere Bedeu tung hatte, beizubehalten. Im Sinne der Lex Rom. Cur. bezeichnet also -pri vatus' 8 den Gem ein freien oder den gemeinen Bürger im Gegensatz zum Adel, und eben so bedeutet „iudex privatus

' in dieser Verbindung nicht etwa den Hofrichter im Gegensatz zum iudex publicus oder 'öffentlichen Richter, son dern den ordentlichen oder bürgerlichen Richter, also namentlich das Schult- heisseugericht. im Gegensatz zum Pfalzgericht als privilegirtem Gerichtsstand des Adels. Iudex privatus ist also identisch mit „iudex medio c ri s' d. h. mit dem ordentlichen 'üntemchter oder scultasius, wcsshalb die Lex Rom. (II, I, 8) beide Ausdrücke (iudex privatus und iudex medioeris) wirklich als gleich* bedeutend gehraucht

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Seite 404 von 544
Autor: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Ort: Freiburg im Breisgau
Verlag: Herder
Umfang: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: s.Heiliger ; f.Biographie
Signatur: II 61.917/3
Intern-ID: 218053
5. September. Der hl. Censurinus. 337 5. September. Der heilige CensimmiS. t 252 (Sieg des Christenthums.) ^ie Märtyrerzeit war ein dreihundertjähriger Krieg von wun derbarer Art. Auf der einen Seite standen die Heiden mit aller Macht. Haß und Grausamkeit; auf der andern Seite standen die Christen mit keinen andern Waffen, als mit der Wahrheit und Gnade, mit Liebe und Geduld. Ein merkwürdiges Denkmal dieses großen Kampfes steht noch in Rom, das Kolosseum. Dieses ist ein ungeheurer

Schauspielplatz, umgeben von einem runden Gebäude, das, fast 200 Fuß hoch mit mehreren Stockwerken, 80,000 Men schen faßte. In diesem Hofe nun wurden die Christen den wilden Thieren vorgeworfen oder sonst zu todt gemartert, während die blut dürstigen Heiden mit wilder Lust zuschauten. Wie sieht es jetzt aus? wer hat gesiegt? Jetzt regiert in Rom kein heidnischer Kaiser, sondern das Oberhaupt, der Papst; und mitten in dem Schauplatz des Kolosseums steht ein großes Kruzifix und rund herum Stationen

; jeden Freitag aber wird auf diesem großen Mär tyrerplatz eine Predigt und Prozession gehalten. Das Christen thum hat gesiegt; Gott sei gedankt, gelobt und gepriesen! Im Jahr 251 kam ein Kaiser, Namens Gallus, zu Rom an die Regierung. Obschon seine Herrschast nur zwei Jahre an dauerte, so hatten die Christen in Rom und der Umgegend grau same Verfolgung auszustehen. In diese Zeit fällt das Märtprthum des hl. Censurinus und seiner Genossen, worüber noch ein Bericht aus den ältesten Zeiten vorhanden

19
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 203 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
aus tausend Mann bestanden. Diese Kolonisten waren die eigentlichen Gemeindebürger., so dass die nicht römi schen Einwohner keinen Antheil an den Gemeinderechten hatten. Diese vollberechtigte Bürgerschaft (coloni, municipes) wurde, wie die der Stadt Rom, in Zünfte (curiae) eingetheilt, wovon jeder Bürger durch das Loos sich eine erwählen musste. 3 ) Die obersten G- em ei n d eb earn tun g en waren: die zwei Duumviri (Zweimänner, Bürgermeister), den römischen Konsuln entsprechend, und ferner, ebenfalls

wie in Rom, der Aedilis (Stadtammann) und der Quaestor (Seckelmeister). Ihre Wahl erfolgte jährlich unter dem Vorsitze des älteren Duumvir durch die Bürgerschaft, welche aber nicht nach Köpfen, sondern nach Zünften, durch Wahl zettel stimmte 1 ), wobei bemerkenswert!! ist, dass es Stadtgemeinden ') So urtbeilt Pomponius in 1. 230 D. de vorbei. signif, (I, tfi): „Dccu- riones nomen acccpisse existimant quidam quocl initio, cum coloniae deducercn- tur, decima pars eorum, qui ducerentur, consilii publici

Centumviri (Creili, inscr. nr. '64, 27 3S, 2739, 404'i). Das Dezimalsystem lag auch der Verfassung der Stadt Rom zu Grunde, denn ihr Senat bestand aus 300 Mitgliedern, welche die 300 Curien vertraten, in welche die Bevölkerung ursprünglich eingetheilt war. Und wenn man annimmt dass letztere aus drei Stammen zusammengesetzt war, wovon je der ursprünglich eine Yertretung von 100 Senatoren hatte (s. Niebuhr, röm. Gesch. I. S. 300 ff und 354 ff); so wäre die in den Kolonicen oft vorkommende Hundert zahl

der Dekurionen auch nur eine Nachahmung der muttcrstädtischcn Einrichtungen gewesen. 3 ) Zufolge des Aes Malacitanum B. III. J ) Dieses Wahl verfahren ist in dem Aes Malacitanum cinlässlich und klar vorgezeichnet. Die versammelten Zünfte hiessen, wie in Rom, comitia („comitia magistratimm creandorum causa' kommen noch vor in einer Inschrift v. 15' n. C.: Ore!Ii, inscr. nr. 370U.

20
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1872
¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
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Seite 362 von 546
Autor: Planta, Peter Conradin ¬von¬ / von P. C. Planta
Ort: Berlin
Verlag: Weidmann
Umfang: 530 S., 2 Faltbl. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien ; z.Geschichte Anfänge-1000
Signatur: II 103.237 ; II A-569
Intern-ID: 102465
der ingenuus, der nicht zugleich bonus homo war, als ein besitz loser Mann galt. Und dass diese Redaktion der Lex Rom. keine blos zufällige sei, ist um so mehr anzunehmen, als in der nämlichen Stelle sich eine andere, offenbar sehr wohlüberlegte Aenderiing findet, nämlich die Ersetzung der Worte „act or aut procurator' des Breviar. durch „pub lie us aut privatus actor', also des blosen „Verwalters oder Beauftragten eines Privaten' durch einen „Staatsbeamten oder Hofverwalter.' Der in der Lex Rom. Cur

., wie in den Capit, des Bisch. Remedius, vor kommende Ausdruck patri anus bedeutet ungefähr was civis (Staatsbürger), und der Ausdruck „privatus' drückt speziell den Gegensatz zu den milites, vielleicht auch zu den clerici aus. ') In Bezug auf die rechtliche Stellung der Freigelassenen wich die Lex Rom. Cur. im Allgemeinen von dem Breviar. Alar, und den, letzterem'zu Grunde gelegten römischen Rechtsquellen nicht ab. Vgl. lib. IY. tit. X. lex 1; 1 II. t. XXII. 1. l; 1. III. t. XYIH. 1. 1. Cod. Theod.; Nov. Valent

. III, VI, 1 ; Gaji Instit. XI; und bes. Pauli sent. II. 28 und III, 1. 3. 4. Doch scheint die Stellung der Freigelassenen in Currätien eine etwas freiere gewesen zu sein, wie die Vergleichnng des Breviar, Alar. Interpr. ad 1. IV. t. X. 1. 2. C. Th. mit der entsprechenden Stelle der Lex Rom, Cur. annehmen lässt. Während nämlich das Breviar. den liberti jedes Klagrecht gegen

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