Da kömmt er eben, sagte Marie, eilen wir zu ihm, und sagen wir ihm, daß wir uns gefunden. Der Oberst kam wirklich mit Elisa in den Garten getreten. Was habt ihr Kinder, daß ihr beide so aufgeregt ausseht, fragte der Oberst, als Marie den Josl an der Hand nach sich gezogen brachte. - Ihr werdet doch nicht in unserer Abwesenheit euch gezankt haben, das habt ihr sonst nie gethan. Nein Vater, sagte Marie, Josef hatte von uns fliehen wollen, weil er glaubte, du würdest ihm böse
werden, wenn er mich glücklich und zur Gattin machen wollte. Er meinte, du würdest ihn nicht zu deinem Sohne annehmen. Nun Vater, sage es ihm selbst. Mir glaubt er es nicht, und ich habe ihm doch nie eine Unwahrheit gesagt, sage eS ihm nun, sonst geht er uns davon. Gelt Vater, du hast nichts entgegen, daß Josef mich glücklich mache, und wir beide dich doch um so mehr und doppelt lieben! Wolltest du das Josef, fragte der Oberst. ° Ob ich will, sagt Josl. Ja, ich will, ich fürchte nur, es möchte sie beleidigen, daß ein Mensch
von niederem Stande es wagte, an die Hand Ihrer Tochter zu denken, denn unmöglich könnte ich Sie kränken, und sollte selbst darüber mein Herz brechen. Der liebste Adel wird mir sein, sprach der Oberst, wenn du die Perle deines Glaubens bewahrst und ihr meine Kinder glücklich seid. Nimm mein Kind aus meiner Hand, dir vertraue ich Marie gerne an; Gott segne euern Bund und geleite euch durch's Leben. Hörst du also Josef, sprach Marie, habe ich es dir nicht gesagt, warum glaubtest du mir nicht? Ich kenne
meinen Vater, er will nur das Wohl seines Kindes. Und Elisa, gelt du hast es auch gerne, wenn der Josef bei uns bleibt, er wird dir ein guter Bruder sein, wir wollen recht friedlich und vergnügt mitsammen leben. Und Elisa gab dem Josl auch die Schwesterhand, sie sah ja ihre Marie glücklich und wie sollte sie ihr es nicht gönnen? . Wieder hatte die Erde nach stiller Ruhe einen Umschwung gemacht, sie kehrte nun ihre andere Hälfte der Sonne zu; man sah wieder heitere Spaziergänger am Ufer der Passer