Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
7F2 Kurze Beschreibung Roms, Mehrere Akademien, z, V. die der katholischen Religion haben die Bestimmung, durch gelehrte Untersuchungen und Schriften die kathol. Religion zu vertheidigen, wozu sieben auserlesene Biblio theken: die Vatikanische, die Alerandrinische, die Angelische, die Aracoelitanische, die Casanatensische, die Corstnische, die Lanci'sche, die Mittel liefern. Wohlthätigleitsanstalten in Rom. Es gibt keine Stadt der Welt, welche so viele und so reich dotirte Anstalten
der Wohlthätigkeit besitzt, als Rom. Fast jeder Papst hielt es für seine Pflicht, durch Gründung solcher Anstalten, oder durch Erweiterung derselben seiu Andenken zu befestigen. Die reichen adeligen Familien folgten dem Beispiele, und unter den von allen Theilen der Welt nach Rom strömenden Fremden waren Viele, welche gerne zum Wohle der Menschheit Stiftungen machten. Das große Hospital von San Spirito in Sassia, in welchem im I. 1843 über 9500 Kranke verpflegt wurden, gründet sich schon auf eine Stiftung
vom I. 728, wurde dann erweitert, und hat an 200,009 Gulden Einkünfte. Da in Rom zahlreiche Bruderschaften bestehen, zu welchen durch religiöse Pflicht und durch Sitte Adelige, Geistliche und Bürger aus allen Klassen aufgenommen werden, so find alle diese Anstalten, in denen die Mitglieder der Bruderschaft wirken, gut versorgt. Außer dem genannten Spitale gibt es noch 28 andere zur Milderung fast jedes mensch lichen Elendes. Daß mehrere Nationen ihre eige nen Hospitäler in Rom haben, wurde schon
in Erinnerung gebracht. Mit besonderer Sorgfalt wer den Geisteskranke in den Irrenanstalten verpflegt. Zur Pflege armer Kranker in ihren Wohnungen bestehen eigene Congregationen. Die Mildthätig- keit der Römer und Römerinnen, selbst aus den höchsten Ständen, bewährt sich hier trefflich. Andere Anstalten sind dazu bestimmt, Notleidenden wäh rend der Nacht eine Schlafstelle zu sichern, oder überhaupt Dürftige jeder Art zu unterstützen. Seit Papst Leo XU. besteht in Rom eine eigene Com mission
für Unterstntzungen, welche in den 14 Stadt regione« auszutheilen sind. Ans den Einkünften des Tottv in Rom werden jährlich über 70,000 Gulden zu Almosen verwendet. Wie überall in Italien, so bestehen auch in Rom mele Anstauen für die Aussteuer armer Mäd chen, damit sie so leichter eine Versorgung erhalten, sei eS durch eine Heirath oder in einem Kloster, und dadurch vielen Gefahren entrissen werden. Großentheils stehen diese Anstalten mit Armen- und Waisenhäusern in Verbindung. Die Gaben für jede Einzelne