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Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 68 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
64 RiHlaà einer wllkominenm Negation, ja zum Tode des europäischen Lebens führen, „weil man einer feudal-monarchischen Gesellschaft unter keinerlei Bedingung eine demokratisch-sociale Gestaltung geben könne, ohne eben alles Feudale und Monarchische selbst zu tödten.' Europa aber sei durch und durch christlich-aristokratisch, und das katholische Rom, das blasphemirende Paris, das philo- pphmnde Deutschland seien bei aller Verschiedenheit im Wesen doch ausschließlich christlich - feudaler Natur

. Und so lange diese SàtSform, in Europa Geltung habe, seien Freiheit - und Gleichheit, wie sie das Evangelium wolle, eine Unmöglichkeit. Man glaube ja nicht, daß ein Metternich oder Guizot die Mangel der bestehenden Staatsverfassungen nicht eingesehen habe; aber sie wußten auch, daß diese Mängel so tief im ganzen Or ganismus wurzeln, daß das ganze Gebäude stürzen müßte, so bald man sie nur berührte. Ans diesem Grunde wurden die beiden eben genannten Staatsmänner zu hartnäckigen und star ren Borkämpfern

für. alles Bestehende. Die Liberalen dagegen befolgten andere Maximen: sie entfesselten die Demokratie, und als diese auf eigenen Füßen stehen und neue Bahnen betreten wollte, forderten sie beleidigt und erschreckt, daß man wieder umkehren und sich'von Neuem an die alte Ordnung halten solle. Aber der Strom Hat sich in Europa sein Bett schon so ties ge graben, daß weder die Konservativen mit ihrer Geschicklichkeit, noch die politischen Republikaner mit ihrer Beschränktheit den Lauf der Demokratie Zn hemmen vermögend

wären. Jene Männer, welche jetzt in Europa die Süßigkeiten der Macht und ihre Früchte gemeßen, sind zwar Vollkommen vom Gegentheil dieser eigenthümlichen Doctrin, d. h. von der Möglichkeit über- S'Mgt, durch augendrehende Madonnenbilder und durch Polizci- sonder den socialen Dämon noch einmal zu bannen. Andere aber hsiten die Macht der socialen Idee besonders seit der Zeit,

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Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 100 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
98 Zur orientalischen Frage. FreundschastSbund mit Großbritannien als Gegengewicht in die Wagschale zu legen sein. Die vollständige und entscheidende Wir kimg dieses Avtidotums hat neulich Europa überrascht. Sir Wil liams Feuerschlünde haben noch einmal das Fatum von Byzanz gebannt. Daß russische Heere geschlagen wurden. Hat man schon öfter gesehen; ab« seit vielen Menschenaltern, oder vielleicht niemals hat die russische Diplomatie einen solchen Leck erhalten. Das einzige , man weiß

es jetzt, was die Russen an ihrem Geg ner fürchten und nicht bezwingen können,, ist MuH und Ehrlich keit. Besiegt indessen ist der Czar noch nicht, der Czar ist nur beschämt, weil er durch Erfolge in Ungarn ermuthigt und von Phantasien fortgerissen das Geheimmß russischer Schwäche und Verwundbarkeit vor der Zeit verrathen hat. Auch in Petersburg, sagt man jetzt, ist der falsche Calcül möglich, und kann man sich für ^stärker halten, als man wirklich ist. Dieser Gedanke» sollte « sich in Europa festsetzen, wäre fir Czar

und Stock- russenthum schon jetzt ein großes Mißgeschick, würde aber in der Folge noch viel größeres Unheil bringen, als man im ersten Au genblick vermuth en kann. Wenn man sich aber auch als Ajax für unbeschränkte Herrschergewalt gebärdet und sich laut vor ganz Europa sogar himmlischer Allianzen rühmt, so kann und darf man die Makel einer solchen Niederlage nicht gar zu lange auf seinem Namen hasten lassen. Hat im letzten Jahr schon das kleine Unglück von Hermannstadt in Europa den Glauben

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Bücher
Jahr:
1861
Kritische Versuche.- (Gesammelte Werke ; 3)
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Seite 268 von 567
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 559 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/3
Intern-ID: 124976
und Hautfarbe eine exclusive Heimat zuerkennt und Europa für den Ursitz der weißfarbigen Menschen (der Japetiden) hält, Asien der gelben und Afrika! der schwarzen überläßt. Alle weißen Völker zwischen Archipelagus und-Indus, meint er,-seien sieg reich aus Europa gekommen, und diese Wanderung der Weißen sei das große weltumfassende Thema antediluvianischer Geschichte, deren Faden die Genesis in Armenien erst erfasse, und ostwärts gegen Indien, südwärts aber gegen Babel lenke. Die Thesis widerstrebt

zwar allen herkömmlichen Vorstellungen und über lieferten Begriffen, wird aber mit entschiedenem Talent und mit schwer zu beseitigenden ArWmenten unterstützt. Die Frage, ob Hr. Henne mcht besser HM-, , dem Gebirgslande von den Indus- Mellen bis zum Kaukasus auch einigen Aniheil an der Wiege der weißen Race zu gönnen, soll hier seinem Europa-Enthusiasmus nicht entgegentreten. Was wollt ihr mit eurem Kaukasus? würde der Verfasser sagen, hießen in der Urzeit nicht auch die europäischen Alpen Kaukasus; und sind folglich

nicht alle My then dieses Gebirges auf Europa und seinen Alpenstock bezüg lich? Die sarmatiHe Tiefebene, wie die Sahara in Afrika, denkt sich Hr. Henne natürlich noch als Meer, so daß sein Hocheuropa gleichsam als westliche Insel, als die Atlantis der ägyptischen Priester „Libyen gegenüber' gelten kann. Die Länder um den großen Alpenstock, vor allem sein Helvetien, der Ober-

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1861
¬Der¬ Feldzug des Jahres 1805 und seine Folgen für Oesterreich überhaupt und für Tirol insbesonders
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Seite 12 von 774
Autor: Moriggl, Alois / von Alois Moriggl
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 769 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1805 ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte 1805
Signatur: II 101.834 ; II 63.994
Intern-ID: 249201
kerung; dagegen rundete sich die österreichische Monarchie durch die neuen Besitzungen um ihren Mittelpunkt. Das allgemein gefühlte Bedürfniß nach Ruhe bewirkte bald die Annäherung aller mit Frankreich Krieg führenden Mächte und die Friedenspalme von Lüneville schien ihre wohlthätigeu Zweige nicht nur über den Continent, sondern auch über die Europa umgebenden Meere auszubreiten. Neapel allein stand uoch unter den Waffen, sah sich aber gezwungen am 28. März 1801 zu Florenz einen Frieden

1801, und wurde mit den Trümmern des französischen Heeres nach Frank reich iiberschisst. Darauf wurde auch der definitive Friedenstraktat mit der Pforte am 25. Juni 180S in Paris abgeschlossen. So traten alle Mächte von Europa mit verhältuißmäßig großen Opfern aus einem langen und blutigen Kampfe; nur die fr anzösi - sche Republik allein stand mit allem Uebergewichte des Siegers längs ihrer ganzen alten Gränze zügerundet und vergrößert da. Holland, Spanien, die Schweiz und der größte Theil

von Italien waren ihre Bundesgenossen, und mußten dem mächtigen Kolosse ihre Hillfsquellen spenden. Das seit den! westphälischen Frieden bestandene politische Gebäude nnsers Welttheils hatte dadurch eine so veränderte Gestalt erhalten, daß mit dein neunzehnten Jahrhundert für die Geschichte der meisten und mächtigsten Staaten von Europa eine neue und merkwür dige Epoche begann.

13
Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 163 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
162 Zur europäische» Politik. Aber wer ist, und wie weit reicht in der neuLuropälschm Gesell schaft der Liers-Etat? Wer ist Volk? Wer Vornehm, Edelmann, Aristokrat? In der Antwort auf diese Fragen liegt das ärgste Gist und das für Deutsche verdammungswürdigste Argument des Pentarchisten. Seiner Meinung zufolge wären die kleinsten und kleineren Fürsten, die Staaten dritter und letzter Ordnung in Europa, gegenüber den großen Monarchien, Volk geworden, zählten unter den Tiers-Etat, und gälten

', gilt dem Pentarchisten jetzt als Wahrzeichen unserer Zeit und> so zu sagen, als Feldgeschrei für den Occident. Hierin erkennt man den Moskowiten und den Allàherrschafts- Fanatismus einer Nation, die unter allen Völkern des Erdbodens am furchtbarsten durch die Polykoiranie gelitten hat. — In dessen ist freilich auch nicht zu übersehen, wie sich das öffentliche Leben in Europa allmählich vereinfacht, wie correct und natür lich die Bewegung wird, wie sich die Leidenschaften

, eine nach der andern, fester Diàiplin unterwerfen, und die Bürgschaften der Sicherheit bei Recht und Eigenthum mit jedem Decennium erstarken, weil 6s àeto nur noch wenige Stimmen über öffent liche Dinge Zu reden haben. Es war eine Zeit, da ein schlichter Edelmann in Europa den Landfrieden stören konnte. Diese Vwtchen wurden endlich zur Ruhe gebracht. Wieder gab es eine Zeit, wo ein kleiner Fürst, getrieben durch die Begierde nach

14
Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 51 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
Libanon und der CZarenbesuch im Vatican. 4? unangenehm und lästig ist, schließen sich der alten Ordnung an und mehren die Gegenkraft. Guizot hat es neulich mit löblichem Freimuth vor ganz Europa eingestanden: ,,1Ae monaràies ok Europe, vallile eonüneÄ tàemselveZ >vit!un àe Inonnàs àtà<Z tke ilsskw ol oiw.'1's, not swn6 anä see stats alter state s'weàweà up w tde n«me of popular liberty/' Diese Worte gelten als Programm der neuen Allianz, für welche Hr. Guizot als erster Hochzeitlader Mi ei- 60M

) in Europa aufgetreten ist. Die Gewaltträger haben ihr Prätorium, die Gegner aber nicht. Der religiöse Glaube ist hier gleichgültig; nur gefährdeter Machtbcsitz gibt Bundesrecht. Sähe sich der Fürst des Schattenreiches etwa durch Derwischàd- tugendübungcn in seinen „landesherrlichen Rechten' je verkürzt und eingeengt, fürwahr, er fände beim „Ooneert àro^een' mit seiner Beschwerde dasselbe geneigte Ohr wie Sultan Abd-ül- Medschid, wie der neue „Pharao' und der wilde Vochara-Chan. Hr. Guizot, deß

sind wir gewiß, spräche sür .Happelhain und Weidenbusch der Proserpina'*) mit derselben Schärfe und Bün digkeit wie für die Lucerner Väter, wie für das rettungslose Mexico und für die Sümpfe des Oregon. Wir berühren hier allerdings eine zarte Saite, aber es ge schieht, wie Sie sehen, mit Höflichkeit und im loyalsten Sinn. Der Chor in der griechischen Tragödie tröstet, beruhiget, ver mittelt, indem er erklärt und in Allem den Grund erforscht. Und weil der „Neue Gedanke' in Europa so leicht nicht mehr

16
Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 134 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
-Atti- ?«'K denken soll, ist jetzt kein Geheimniß mehr. . Selbst im gläu bige« Moskowiter-Apostolat zu Schwäbisch - Sebastopol erwachen Zweifel, ob in Europa nicht Alles wieder zusammenstürze, was kühler Slavmcalml im Bunde mit deutscher Gutmütigkeit und Selbstverleugnung im Lause der vier letzten Decennien gezim mert hat. Diesen Gedankenin seiner politischen Allgemeinheit zu ver- folgen, ist hier nicht der Ort. Beschränken wir das Wort auch ganz nnd gar auf das, was V. S. die Zukunft ber OSmanen

nennt, so muß hier doch auch von den auatolischen Kirchen- gnechen die Rede sein, von denen die eine Halste als Unter- chsnen im türkischen Staatsverbande lebt, die andere Hälfte aber in Folge des Aufstandes vor mehr als zwanzig Jahren als hellenisches Königreich emancipirt wurde und ein selbständiges Leben auf Probe begonnen hat. Wenn einer Wiederkehr der glanzvollsten Epoche des hellmischen Alterthums damals auch «rnnzelneUàrfchw àgli che entgegen sahen, so wagte in Europa doch Niemand zu zweifeln

und hielt es alle Welt gewissermaßen str Schuldigkeit, ja für ein leichtes Spiel, daß das hellenische HM durch seine eingeborene Schnellkraft die Türken aus Europa t»ibe und den Russen den Weg nach Byzanz verlege. *) Iw»n Tnrghencw. Skizzen aus de« Jägcrlcbeu, Bd. II. 59.

17
Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 359 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
gehen; der kalte Blick und die am Zwischenpfade aufgehäuften Ruinen sind beredter als das Wort, und wir wundern uns jetzt, daß Russen und Deutsche so lange Zeit Freunde und Brüder ge wesen sind. Die Schuld des feindlichen Auseinandergeheno bleibe unbe rührt. Sei es Uebermuth und stolze Begehrlichkeit auf der einen, oder Undank (wie die Russen sagen) und wieder erwachtes Na tionalgefühl auf der andern Seite, das uns auseinander trieb, das ist jetzt gleichgültig, dä der Riß vor ganz Europa offen liegt

und Kr unheilbar > gilt. ' Der Gedanke, wirklich in fremder Schuld zu sein oder wenig stens bei anderen es zu scheinen, war den Deutschen in die Länge unerträglich, und die Russen selbst können uns keinen andern Vorwurf machen , als daß wir im Bewußtsein selbsteigmen That- Vermögens unsere naturgemäße Stellung in Europa wieder ein genommen haben und lieber nach eigenem Willen handeln, als fremden Impulsen folgen wollten. Den ersten Keulenschlag auf den Coloß zu thun, der die Welt erdrückte

, und das von den Elementen selbst tödtlich ge troffene Ungethüm aus ihrem Lande zu treiben, haben die Russen durch eigene Kraft vermocht. Daß ihnen aber ohne die unsterb lichen Thaten des begeisterten Preußenvoikes das auf Europa lastende Joch völlig zu zerbrechen und der Welt die Freiheit zu

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