Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
noch nicht die spätere stän dische Bedeutung hatte, und daß überhaupt von geregelten Ständen damals und folglich auch in den vorhergehenden Zeiten noch keim Rede war. Im Jahre 1364 begab sich Rudolf zu seinem Schwiegervater, Kaiser Karl IV/, nach Brünn, und erwirkte von ihm , daß er, nach Einvernehmen der anwesenden Fürsten und Vasallen des Reiches, die Abtretung Tirols bestätigte, und alle zu Tirol gehörigen geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, Freie, Ministerialen, Klienten, Amt leute, Vasallen
, alle Einwohner, Kleriker und Laien, zum Gehorsam gegen Herzog Rudolf, seine Brüder und Erben, aufforderte (am 9. Februar) 19 ). Am Tage darauf schlossen beide Thekle sogar einen wechselseitigen SukzessionsVertrag, einen Vertrag, den die spätern Zeiten zu Nichte, die noch spätem aber wieder überflüssig -gemacht haben. Ebendortselbst, in Brünn 20 ), gab Bischof Peter von Chm, ohnedies von Geburt ein Böhme, und daher mit der Politik des Kai sers einverstanden, dem Herzog Rudolf die Verleihung aller Chu- rischm