ge wesen. Vierzehn dieser Granden, die den Titel geerbt haben, mußten einige Tage vor dem Beginn der Festlich keiten die .Bedeckungszeremonie- mitmachen, um — wie es ihr heiliges Recht ist — bei allen festlichen Veranstal tungen an der Spitze stehen zu können. Man hat auch gelesen, daß nach dem Attentat ein Grande von Spanien, der Herzog von Hornachuelos, den Schlag des königlichen Wagens geöffnet und dem entsetzten Königspaare beim Aussteigen geholfen hat. „Niemand berühre die Königin", lautet
aus Madrid, ohne um sich zu blicken. Die Zeitungen ver öffentlichten ein königliches Dekret, das ihn „begnadigte"; jetzt erst kehrte er zurück und empfing hohen Lohn. Seine erste Empfindung war gewesen, daß es ihm an den Kragen gehen würde, weil er sich erdreistet hatte, die Königin zu berühren und ihr das Leben zu retten. Doch kehren wir zu den Granden zurück. Es gibt — so plaudert ein Mitarbeiter des „Gaulois" — in Spanien drei Adels klaffen. Die Leute, die den bloßen Adel ohne besonderen Titel
haben, find zahllos wie der Sand am Meer. Nach ihren „Fueros" find alle Basken adlig, und das ist schon eine erkleckliche Zahl. Es gibt sogar Städte, die einen Adelstitel haben, wie es in Frankreich Städte gibt, denen man das Kreuz der Ehrenlegion verleiht. Die zweite Adelskategorie besteht aus Edelleuten, die einen alten oder neuen Titel haben, ohne aber Granden zu sein. Die dritte Kategorie endlich, die eine Klaffe für sich bildet, ist die der Granden von Spanien, deren Ursprung sich auf die „Ricos
Hombres" der alten Königreiche zurückführen läßt; Granden von Spanien werden sie seit Karl V. ge nannt. Als PairS des Königs haben sie das Recht, in seiner Gegenwart das Haupt bedeckt zu hallen, wenn er selbst bedeckt ist, aber dieses Recht vererbt sich nur dann, wenn sie es ausdrücklich anerkennen lassen und durch die sogenannte BedeckungSzeremonie davon Besitz ergreifen. Man kann auch ohne diese Zeremonie Grande von Spamen fein, aber man kann dann von den mit dem Titel ver bundenen Vorrechten
schuf man Granden erster Klaffe, indem man einen Titel verlieh; so wurde der Marschal Espartero zum Herzog von La Victoria ernannt, der Marschall O'Donnell nach dem Kriege mit Marokko zum Herzog von Tetuan, die Witwe des ermordeten Marschalls Prim zur Herzogin von Prim ufw. Die Grandenklasse, zu der man gehört, ist nur bei der Bedeckungszeremonie von Bedeutung, und das Merkwürdige ist, daß kein Titel, nicht einmal der Herzogstitel, an sich das Grandentum verleihen kann. Die spanischen Herzöge