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Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 105 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
Die Geschichte der Meraner Volksschauspiele. Otto Mayr. Die Gründung der Meraner Volksschauspiele fällt zwar erst in die spätere Zeit der Entwicklung des Meraner Kurortes, war aber für denselben von weittragendster Be deutung, denn kein anderes Unternehmen hat jemals den Namen des Kurortes Meran derart weit über Österreichs und Deutschlands Grenzen hinaus so populär und welt bekannt gemacht, wie gerade dieses. Betrachtet man die Tabelle der Meraner Fremden-Frequenz aus früheren Jahren

und verfolgt deren Kurvenlinie, so findet man, daß selbe einem mäßig ansteigenden Gebirge gleicht; ganz plötzlich jedoch steht man vor einer mächtig hohen und steilen Wand. Schwindelhaft springt die Linie in die Höhe, um dann in stets steigender Richtung sich fortzusetzen und schließlich leider — ebenso schaurigtief wieder hinab zustürzen. Diese hohe Wand ist das Jahr 1392, das Gründungs jähr der Meraner Volksschauspiele, und der Absturz das Unglücksjahr 1914, der Beginn des Weltkrieges

. In der hundertjährigen Geschichte des Kurortes Meran gibt es zwei Momente, die von ganz hervorragender Bedeutung für denselben waren, nämlich die i. J. 1881 erfolgte Eröffnung der Bozen-Meraner-Bahn und die um elf Jahre später erfolgte Gründung der Meraner Volksschauspiele, womit erst die eigentliche Glanzperiode des Meraner Kurortes begann, denn in diese Zeitspanne fallen die modernsten Schöp fungen der Stadtgemeinde und der Kurvorstehung, wie der Bau des Elektrizitäts werkes, des Theaters, des Kurmittelhauses

, des neuen Kurhaussaales, des Sport platzes, der Tram- und Bergbahnen usw. Ein allgemeiner Aufschwung trat damals ein. Nebst vielen neuen Villen und Pensionen entstanden auch große elegante Hotels und die Folge war wieder ein äußerst reges Geschäftsleben in allen Zweigen, kurz, alles verdiente und lebte. Die Gründung dieses segensreichen Unternehmens verdankte die Stadt Meran ihrem Bürger, dem heimischen Schriftsteller KarlWolf, einem Meraner Spröß ling aus alteingesessener Familie. Wolfs Talent wurde

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Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 169 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
auch mi t rühmlichster Sorgfalt und strengstem Verantwortungsgefühl geübt. Das glänzendste Zeugnis hiefür besitzen wir in der noch in ihrer ursprünglichen Gestaltung erhaltenen Stadtordnung aus dem 14. Jahrhundert, deren Satzungen nicht nur als die ältesten, sondern auch als die umfassendsten und ausführlichsten dieser Art in weitem Um kreise gelten müssen 41 ). Mit deren Kodifizierung haben die Meraner eine wirklich vorbildliche Leistung vollbracht, die ihre Autorität auf dem Gebiete der Rechts findung schon damals

ungewöhnlich heben mußte. Die enge Bindung des gesamten Rechtslebens Merans an den Landesfürsten und dessen unmittelbaren Stellvertreter, den Burggrafen von Tirol, wirkte sich aber noch in einer besonderen Richtung für das Ansehen Merans im Lande förderlich aus: auf diesem Wege gelangte ein wichtiger Teil der Funktionen des landesfürstlichen Hofgerichtes, die ordentliche Gerichtsbarkeit der zweiten Instanz umfassend, in die Hände der Meraner Bürger. Der Burggraf war außer seinem oberwähnten, ständig

im Meraner Stadtprivileg vom 11. Juni 1317, die von der Nichtzulassung des Dingens gegen Hol in bestimmten Fällen reden, die volle Einbürgerung dieser Rechtswohltat und deren häufige Inanspruchnahme im Meraner Gebiete sogar in ganz unwichtigen Fällen voraussetzen lassen. Diese auffallende Erleichterung im Hofgedingsverfahren, die sich auch aus anderen Urkunden aus wenig späterer Zeit erweist, ist aber nur denkbar, wenn die Behandlung aller dieser Fälle nicht am Hofe selbst und nicht durch den Burggrafen

, sondern regelmäßig durch den Meraner Richter erfolgte, 40 ) „Gelt von Tirol' (um 1286), Bl. 3. 41 ) Vgl. oben S. 155 Anm. 33 und die Auslührungen des Verfassers im Meraner Jahrbuch 1936, S. 8 f.

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 124 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
hard nach Platt dem Verkehr übergeben werden 21 ). Die neuzeitliche Anforderung des Verkehres mit seiner durchgreifenden Motori sierung, brachte es mit sich, daß die Passeyer- wie auch die Jaufenstraße auf ihrer ganzen Länge einer eingehenden Verbreiterung und Korrektur unterzogen werden mußte. Auch die enge Einfahrt in Meran beim Passeyertor war Gegenstand eingehen- 16 ) Meraner Zeitung 1891 n. 48 u. 60. ') Meraner Zeitung 1890/102 u. 1891 /268. (Im Jahre 1887 waren über 2000 Fuhren Obst, Trauben

u. Praschlet über die alte Straße nach Meran befördert worden.) ») Meraner Zeitung 1891/267 u. 268. (Anläßlich des 40jähr. Reg..Jubiläums Kaiser Franz \ Josefs im Jahre 1888 war ein Fonds zur Erbauung der sog enan nten „Kaiserstraße' von Meran j zum Schloß Tyrol errichtet worden, so daß das crete Teilstück der Passeyerstraße bis zum | Zenoberg mit dieser Straße zusammenfällt. Eine Gedenktafel am Beginn der Straße hielt dieses bedeutungsvolle Ereignis für die Nachwelt wach. 1S K Meraner Zeitung 1899 n. 114

. ao ) Durch Fürsterzbischof (von Salzburg) Johannes Haller, ein geborener Passeyrer. 31 ) Meraner Zeitung 1902 n. 101, 1897/2, 1903/84, 1901/110, Bergland 1934/6.

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Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 219 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
... von Innsbruck nach Meran nahe an 70 Gulden. Außer 4 Personen wird auch noch ein Kind, ebenso 200 Pfund Gepäck frei befördert.' Man muß wirklich darüber staunen, daß es bei solchen Schwierigkeiten und Un bequemlichkeiten Menschen gab, die von Wien und selbst von Norddeutschland ins Etschland reisten. Der Meraner Frühling zog sie an. Aus einer ähnlichen Schrift (v. Trentina glia : „Meran mit seiner näheren und weiteren Umgebung') erfahren wir, daß in den Sechziger]ahren täglich vier Stell wagen von Meran

abgingen, nämlich drei (um 5 Uhr, um 10 Uhr und um 2% Uhr) nach Bozen und einer (um 9 Uhr morgens) nach Landeck. Es gab damals in Meran fünf bessere und sechs einfachere Gasthäuser, ferner fünf Pensionen — für die dama ligen Verkehrsverhältnisse viel, füx unsere heutigen Vorstellungen lächerlich wenig. Noe aber klagte schon damals, daß in der Passerstadt „der Geist der Pensionen über den Wassern, schwebe.' Auch Gedichte sind über Meran und den Meraner Frühling oft gemacht worden. So veröffentlichte

Rudolf Greinz eine lyrische Sammlung unter dem Titel „Meraner Spaziergänge.' Seine Kennzeichnung von St. Valentin fällt mir auf: „Steht ein Kirchlein mitten drinnen zwischen Anger, Wies' und Feldern, recht geschaffen wie zur Rast: drüber grünt es in den Wäldern, rings des Weines edle Last.' Gerade St. Valentin ist einer jener Winkel der Meraner Landschaft, in denen der Frühling seine volle Zauberpracht entfaltet. Wenn man von da an der Naif hinauf- wandert über Rametz gegen Labers, hinaus nach Planta

und zurück zum Steinemen Steg, dann hat man Meraner Frühlings wunder gesehen und kann mit Greinz vor sich hinsprechen:

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 164 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
der Meraner Bürger Alblein (Albrecht) Teufel von Herzog Otto eine Steuerbefreiung als Ent schädigung für seinen Verlust an einem Weinberg, „dadurch man die statmaur an Meran gefürt hat'. Die in den beiden Jahren 1302—1303 vorgenommene außerordent liche Erhöhung der Meraner Stadtsteuer, die in den landesfürstlichen Rechnungs büchern 1294 bis 1298 mit 47, 49 und 46 Mark B. ausgewiesen ist, 1302 aber plötzlich auf 84 y 2 Mark und 1303 gar auf nahezu 90 Mark emporschnellt 24 ), hing daher zweifellos

mit dem in diesen Jahren vom Städtherrn selbst betriebenen beschleunigten Ausbau der Stadtmauern zusammen, dies umso sicherer, als dann 1304 eine neue Steueranlage mit dem wesentlich verminderten and fortab viele Jahre hindurch ständig eingehal tenen Gesamtbetrag von rund 65y 2 Mark erfolgte. Nach etwa zehnjähriger Pause benötigten die Meraner während der vier Jahre 1314—1317 nur mehr „pro r e p a- r a ci one muri et portarum civitatis', also für die Ergänzung und Erneuerung älterer Teile der Stadtmauer einen Nachlaß

, die wohl zugleich 23 ) Orig.-TJrk. Herzog Meinhards im Meraner Stadtarchive. M ) S. Kogler a. a, O. 636 ff. M ) S. die Rechnungslegungen des Burggrafen von Tirol aus diesen Jahren bei Kogler a. a. O. S. 642 f.

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 53 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
ebenfalls viele Jahre zeitweilig in unserem Kurorte. Erzherzog Ferdinand Karl, der Besitzer des Schlosses Rottenstein, hat, 10. März 1915 in München gestorben, in der Gruft der Maria-Trost-Kirche in Untermais 1918 seine letzte Ruhestätte gefunden, wie auch Herzog Wilhelm von Württemberg seit 1896 in der Meraner Erde''' ruht. Erzherzog Karl hat auf seiner Hochzeitsreise im November 1911 mit Prin zessin Zita von Bourbon-Parma, dann als Thronfolger und zuletzt im Kriege als Kaiser Meran Besuche abgestattet

. Erzherzog Peter Ferdinand ist der letzte kaiserliche Prinz, der, noch während des Krieges monatelang in Meran statio niert ist. Auch König Alexander von Serbien und Draga Maschin, als auch bekannte ^ Schriftsteller wie Freiherr und Freifrau v. Perfall, Gräfin Salburg, Prof. Georg Ebers, j Ossip-Schubin (Lula Kirschner), Max Halbe, Konrad Telmann, von dem u. a. die 1 poetischen Skizzen „Meraner Herbsttage' stammen, Elisabeth Werner-Btotenbincler, • welche nach langem Aufenthalt in Meran seit 1918

sind alle die Erinnerungen an die Zeit der Hofhaltung in Meran, des sprunghaften Frequenzaufstieges durch die Eröffnung der Bozen-Meraner-Bahn, durch die Konzertreisen der Meraner Bürger-Kapelle und die Glanzaufführungen im neuen Stadttheater unter Karl v. Maixdorffs her vorragender Leitung, als Marco Graf Bombelles, zu Merans ständigen Gästen zählend, sein Stück „1848' hier zur Aufführung brachte, Rud. D e 11 i n g e r seinen „Don Cäsar' und seine „ Jadwiga' selbst dirigierte, auch Leo Fall am Dirigenten pulte saß

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 188 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
in noch engerer Anlehnung an die alten Vorbilder mit der 'Umschrift „Civitas Mera- num' zeigt. Letzteres wurde im Jahre 1779 durch ein neues gleichartiges ersetzt. Bin weiteres kleines „Sigillum civitatis Merani' von ovaler Form (23 : 20 mm), seiner Stilisierung nach um die Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden, fuhrt das Wappenbild — mit irrigerweise gekröntem Adler! — in einem das Siegelfeld ganz ausfüllenden Kartuschenschilde ; es ist das einzige Meraner Stadtsiegel, das sich als W appensiegel bezeichnen

läßt. Das letzte Stück dieser Reihe mit der Jahrzahl 1802 und der Umschrift „Civitas Meranum' (rund, Dm. 28 mit, ist wieder ein Fi gurensiegel ; der hier richtig dargestellte Adler erinnert auffallend stark an den des ältesten „Sigillumparvum', das dem Siegelstecher in einem alten Originalabdrucke vorgelegen haben muß. Damit ist die Zahl der älteren Meraner Stadtsiegel erschöpft. Die heraldische Darstellung dieser Siegel darf — analog der erdrückenden Über zahl der Fälle von späterer Übernahme

in seiner vollkommensten Gestalt aus dem Siegelbilde zu rekonstruieren, zumal wir in diesem eine und zwar die einzige authentische und offizielle Darstellung zu sehen haben. Es ergibt sich demnach, daß das Meraner Stadtwappen im wesentlichen den unge krönten (Tiroler) Adler hinter einer mit Zinnen bewehrten und drei Toröffnungen versehenen, von einem Wiesenvordergrund umsäumten Stadtmauer hervorwachsend zeigt. Im einzelnen ist dazu weiter noch folgendes zu bemerken: Der Adler ist auf den allein maßgebenden älteren

Torflügeln versehen erscheinen. Der Zahl 78 ) Die älteste Darstellung des Meraner Wappens (aus Ende dos 14. Jahrhunderts) würde wohl eines der Arlbergbrudersehafls-Wappenbüchcr bieten, doch ist der betreffende Band nur mehr in einet ziemlich rohen Kopie der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts (Kodex 328 des Niederöst. Landesarchiv?, siehe fol. 134) erhalten.

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 162 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
, späterhin zu ansehn lichem Grundbesitz und Vermögen gediehenen Spitals wurde jedenfalls schon in früher Zeit den Meraner Bürgern übertragen, die sie seit dem 14. Jahrhundert nahezu ununterbrochen — eine einzige nachweisbare Ausnahme verfügte Erzherzog Sigmund 1478 — innehatten. Das Spital zum Heiligen Geist und die S. Nikolauskirche bedeu teten fortan bis in die neuere Zeit herauf für die Meraner Bevölkerung die Sammel punkte geistlichen und nach damaligen Begriffen und Bedürfnissen auch geistigen

der 17 ) Orig.-Urk. von 1299 Okt. 27 im Meraner Stadtarchive, von 1305 Okt. 31 im Pfarrarchive, Àrch. Ber. aus Tirol I, Reg. 1990. 18 ) Qrig.-Urkk. von 1302 Febr. 1 im Pfarrarchive, Arch. Ber. aus Tirol I, Reg. 1987, von 1305 Okt. 31 ebenda, Reg. 1989 und 1312 Juli 13 ebenda, Reg. 1993. ls ) Orig.-Urkk. von 1367 Dez. 10 und 1368 Jan. 1 im Pfarrarchive, Arch. Ber. aus Tirol I, Regg. 2082 und 2083, 20 ) Die feierliche Zustimmung zur Stiftung erteilte Bischof Egno von Trient als Ordinarius loci am 22. Juni

1271 im bischöflichen Palaste zu Bozen, woselbst er wegen seiner Leibes schwäche zugleich auch die Weihe des Grundsteins der au erbauenden Spitalskapell© zum Heiligen Geist vornahm. Die Urkunde, deren Original längst verschollen ist, kennen wir aus einem Chartular des 17. Jahrhunderts im Stifte Starna (als Inhaber der Pfarre Mais), wovon eine alte Kopie im Meraner Stadtarchive erliegt.

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 27 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
ein Kupferflachbeil 3 ). Diese Dinge beweisen uns, daß St. Hippolyt am Aus gange der jüngeren Steinzeit, als zwar schon das Kupfer, aber noch nicht die Bronze allgemein bekannt geworden war, ein kleines Dorf trug, das sich, wie zahlreiche jün gere Funde von dem gleichen Platze lehren, durch die ganze prähistorische Zeit gehalten hat. Wir können also die Besiedelung der Meraner Gegend bis um 2000 v. Chr. zurückverfolgen. Wie mag es damals im Burggrafenamte ausgesehen haben ? Zunächst müssen wir alles wegdenken

, was durch menschliche Arbeit in die Landschaft gekommen ist. Das ist sehr viel. Die Flüsse und Bäche waren um jene Zeit durch keinerlei Uferbau ein geengt. Die Etsch suchte sich ihr Bett, wo sie gerade wollte, alte Läufe, tote Arme und Sümpfe hinterlassend, die Seitenbäche, vor allem die Passer und die Falschauer, tobten in Gewitterzeiten wie die Wilden einher und lagerten gewaltige Stein- und Schottermassen ab. Von den Wiesen und Feldern und Obstgärten, die heute das Meraner Becken zu einem Paradies

geier und viel anderes Raubgeflügel. Hirsche, Rehe und Hasen hat es sicher in x ) Zusammenfassend und allgemein über die Ur- und Frühgeschichte der Meraner Gegend 0, M e n g h i n, Neue Wallburgen im Etscfatale zwischen Meran und Bozen. Mitteil. d. Anthrop. Ges. in Wien XL, 1910; O. M e n g h i n, Zur Urgeschichte des Venostenlandes. Ebenda XLI, 1911 ; PiaLaviosa-Zambotti, Edizione archeologica della carta d'Italia. Foglio V, Merano. Firenze, 1933; J. Schmoranzer, Zur Topographie

der vor- und frühgeschicht lichen Fundstellen des Meraner Beckens. Der Schiern, XV, 1934, S. 424; R. Heuberge r, Bas Burggrafenamt im Altertum (Schlem-Schriften 28). Innsbruck 1935. 2 ) Die prähistorische Ansiedlung St. Hippolyt wurde zuerst von Franz Tappeiner, dann von meinem Vater und mir durchforscht, doch wäre dort noch manches zu machen. Die Literatur s. MitteiL d. Anthrop. Ges. in Wien XL, 1910. S. 167, dazu seither O. M e n g h i n, Jahrbuch f. Altertumskunde VI, 1912, S. 26 et passim

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 217 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
Meraner Frühling. Karl Felix Wolff. „Als des Etschlands schönste Zierde, wunderlieblich, zauberreich, liegt Meran im Frühüchtschimmer, traumumwoben, märchengleich. 55 Elsa Niestier (1909). Wenn die Seltsamkeit und Schönheit des A1 pp.n friihlings darin besteht, daß über den blühenden Wiesen und Baumkronen die schneebedeckten Berge ragen, so eignet sich gerade die Flur des Burggrafenamtes wie kaum eine andere dazu, diesen Stim- mungszauber von TalfriihBng und Höhenwinter im Bilde zu vereinigen

. Hier weiten sich lachende Auen und Haine und aus ihren grünen, mit Blumen besäten Gründen steigen unvermittelt die Dreitausender auf, mit ihren schweigenden Wäldern, ihren schneeumkleideten Felsen und ihren eisbelasteten Gipfeln. So hat denn der Meraner Frühling mit seinen malerischen und großartigen Gegensätzen von jeher den stärk sten Bindruck auf fremde Beschauer gemacht und wohl auch am meisten dazu bei getragen, den landschaftlichen Ruf dieser Gegend zu begründen. Als um die Mitte des vorigen

Jahrhunderts die Schriftsteller anfingen, sich mit Heran zu beschäftigen, da wußte HeinrichNoe keinen packenderen und kenn zeichnenderen Titel für seine Arbeit über den Kurort an der Passer, als „Der Früh ling von Meran' (erschienen 1868). Es heißt darin, das Meraner Tal sei nicht nur wegen seines goldenen Herbstes, sondern auch wegen seines verklärten Lenzes ge priesen. Und was die Farbenpracht dieses Frühlings anbelangt, so bemerkt Noe: „Em Maler dürfte es nicht wagen, hier mit unkünstlerischer

die Welt zu enden, deren Wesen in lautloser Seligkeit aufgeht.' Er schwärmt von der Laugenspitze, die im blauweißen Sckneegewande auf das Blütenparadies herunterleuchtet, er feiert den romantischen Wiesenweg nach Vorst, an den sich die schönsten Erinnerungen seiner Meraner Frühlingsmonate knüpfen, er verherrlicht die Höhen von Labers und Goyen und die lieblichen Pfade, die da „durch schattige Kastamenbäume und färbige Wiesen' hinziehen und fährt fort: „Und die von Baumästen überdeckte Naif rauscht

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 183 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
mit Graf Heinrich von Görz von 1446 Jan. 23, blieben dabei allerdings in den Händen der Meraner zurück. Demgegenüber haben wir aber auch Beweise dafür, daß die Stadt die ihr als Hauptstadt von früherher zustehende Treuhänderfunktion für die Landschaft nach wie vor ausübte, wie man aus den schon oben angezogenen sechs — unter den städtischen Urkunden noch vorhandenen — Schadloshaltungsversicherungen Sigmunds aus den Jahren 1474 bis 1486 ersieht, wie dies vor allem auch aus einem bemerkenswerten

Schreiben der Stadt Hall vom 3. November 1466 68 ) hervorgeht, worin sie den Meraner Bürgermeister um Auskunft über den Verbleib des vom Herzog der Landschaft zugesagten, aber noch immer nicht ausgefolgten Briefes (offenbar des vom 24. August 1466 datierten Reverses Sigmunds!) ersuchen, von welchem er bei seinem Abschied von Innsbruck eine „Abschrift' mit sich genommen habe; zur Vermeidung unliebsamer Verzögerungen in der Abfuhr der Steuer auk den Gerichten sollen sich die Meraner

über die zu unternehmenden Schritte äußern, „nachdem und Ir die haubtstat seit und Euch mei gepürt darin zu tun dann 47 ) Vgl. v. Wretschko, Zur Geach. d. Tir. Landcsfreili. S; 324 ff. **) Orig.-Brief im Meraner Stadtarchive. • ■

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 127 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
dieser Flan scheiterte, wie so viele seiner Vorgänger und Nachfolger, an den Kosten. — Auch eine Durchbrechung des Jaufens mittels eines Tunnels war geplant, die Aus führung desselben läßt heute noch auf sich warten 31 ). Im 16. und 17. Jahrhundert wurden Briefpostverbindungen über den Jaufen gelegt, dann kamen die Erzheferungen vom Bergwerk auf dem Schneeberg über den Paß (durchschnittlich versahen 200—300 Baumtiere ständig den Frachtdienst). — Auch die alten Meraner und Sterzinger Märkte

im Passeyer 650 Meter), die auf der Hohe immer nur die kurze Bauzeit von höchstens drei Monaten zuließen. Der Bau wurde unter der Leitung des späteren Ministers für öffentliche Arbeiten, Stefan Aug. Ritt, vom Verfasser des Projektes Ing. Alois Staff 36 ) durchgeführt. Die Kosten, 31 ) S. Jordan im Boten für Tyrol u. Vorarlberg 1827 n. 95 und Heinrich Sehneider-Manns- Au: Der Passeiertunnel (Meraner Zeitung 2. Nov. 1919) Der Pass. Tunnel wäre der längste der Welt (63 km) Innsbruck — St. Martin im Passeyer

. Kosten 130 Millionen Kronen, Bauzeit 5 Jahre. 32 ) Innsbrucker Nachrichten 1912/134. w ) Meraner Zeitung 1897 n. 2. Burggräfler 1901 n. 78, D. AI. Wöll, Die Jaufenstraße. — Burggräfler 1901 n. 89, Der Straßenzug über den Jaufen. s®) Meraner Zeitung 1903 n. 84. SB ) Hofrat Ing. Alois Staff (Ehrenbürger von St. Leonhard i. P.), gest. 3. 9. 1931 in Buchau bei Karlsbad, Neueste Zeitung — Innsbruck, 1931/210,

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 145 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
es sogar, daß man einige Wochen lang auf dem Teich des Sportplatzes Schlittschuhlaufen kann, freilich oft mit Unterbrechun gen durch wärmere Tage. Der Meraner Winter hat also einen Januskopf, der einerseits nach Süden, anderer seits nach Norden blickt. Das anheimelnd Nordische, das angenehm warme Südliche, das ist es, was den Hauptreiz und den Hauptwert des Meraner Winterklimas ausmacht. Es ist kein verwöhnend feuchtwarmes, wie an der Riviera. Auf Erostnächte von —6° folgen oft Mittage von 20 und mehr

Wärmegraden selbst im Jänner. Die Bauart der Meraner Fremdenhäuser ist meist eine ausgesprochen südliche; nirgends tragen sie mehr Balkone wie hier. Über „Meran, die Balkon stadt' las ich kürzlich eine Abhandlung in der „Neuen Ereien Presse' von einem bekannten Lungenspezialisten und Internisten, der Meran das „Warm-Davos' nannte und dem Kalt-Davos unbedingt vorzog. Der Februar kann hier noch scharfe Nachtfröste haben, aber auf Mittagstempera turen von 30 Graden und darüber in geschützten Lagen

. Der Frühling erwacht in diesem Monat ; frisches Grün eiitkeimt den Wiesen, sodaß die Meraner Gegend viel eher ergrünt als die rebenbestandenen Ebenen weiter süd lich, die noch wochenlang winterkahl dastehen. Im März blühen die Mandeln und die zahlreichen Pfirsichbäume. Abgesehen von gelegentlichen Windtagen und Frostnächten sind die Tagestemperaturen schon hübsch warm, doch können Rückschläge noch immer vorkommen, z. B. gelegent licher Schneefall, der sich jedoch nicht zu halten vermag. Die „Hochsaison

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 227 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
Reihenfolge der Beiträge: Aussprüche über Meran Seite 5 Meran., hundert Jahre Kuiort . . . Hans Matscher Seite 8 Die älteste Besied elung der Meraner Gegend • • • Oswald Menghin Seite 27 Die Beziehungen des Stiftes Marienberg zu Meran ■ Adelgott Schatz Seite 34 Meran als vornehmer Kurort Albert Ellmenreich Seite 40 Die gotische Wandmalerei im Burggrafenamte . • Josef Weingartner Seite 52 Das Cholerajahr 1836 im Burggrafenamte .... Richard Staffier Seite 59 Zur Entwicklung der Tracht

im Burggrafenamte Mathias Ladurner-Partanes Seite 69 Die Geschichte der Meraner Volksschauspiele Otto Mayr Seite 97 Verkehrswege und Verkehrsmittel um Meran . - • Bruno Pokorny Seite 108 Klima und Pflanzenwelt in der Meraner Gegend . • Arthur Ladurner Seite 128 Topographische und geologische Rundschau über die Umgebung von Meran « Otto von Sölder Seite 141 Meran, die alte Hauptstadt des Landes Tirol • • • A Seite 147 \ Karl Moeser Siegel und Wappen der Stadt Meran in alter Zeit • J Seite 174 Übernamen

im Burggrafenamte Mathias Insani Seite 179 Meraner Dichter und Erzähler Seite 187

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 39 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
Kaum war das wiederholt erstrebte Ziel erreicht, so begann auch schon der Himmel sich zu trüben. Durch den PreßburgerFrieden 1805 kam Tirol an Bayern, dessen Staatsmänner Kirche und Schule unterdrückten. Im Herbste 1808 verlor Meran seine Mittelschule und das 700jährige Stift Marienberg wurde aufgehoben. Während des Aufstandes im. Jahre 1809 besetzten die Benediktiner des aufgehobenen Klosters wieder das Gymnasium mit den nötigen Professoren. Auf dringendes An suchen der Meraner Bürger ließen

die Bayern die Anstalt nach dem Aufstande als Progymnasium mit drei Klassen bestehen und besetzten sie mit den früheren Bene diktinern unter dem Subrektor P. Langes. Am 10. Juni 1814 mußte Bayern seinen tirolischen Anteil an Österreich zurück geben. Nun suchten sich die Marienberger rasch im Besitze des Meraner Gymnasiums zu befestigen und die Stadt Meran bat die Regierung um Wiederaufrichtung des Gymnasiums und Lyzeums. So stand im Schuljahr 1815/16 das Gymnasium mit fünf Klassen wieder in alter Form

da; die Schülerzahl stieg auf 138. Unter dem 12. Jänner gestattete Kaiser Franz auch die Wiederherstellung des Stif tes Marienberg unter der Verpflichtung, das Gymnasium von Meran mit tauglichen Lehrern zu versehen. Abt Plazidus war in Meran am 29. Jänner aus Gram über die bösen Zeitereignisse gestorben. Durch das Wiederaufleben des Klosters war der Fort bestand des Meraner Gymnasiums gesichert. Im Oktober 1816 erhielt Marienberg in der Person des biederen P. Karl Mayr wieder einen Abt. Im Jahre 1819 wurde

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 29 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
südlich-ligurische Einschläge empfangen hatten. Daß sie in die Meraner Gegend zunächst aus dem Süden, d. h. aus dem indogermanisch-ligurischen Misch gebiet des Trentino und weiterhin Oberitaliens gekommen sind, darf als wahrschein lich betrachtet werden. Wie schon hervorgehoben wurde, setzte sich die Besiedelung von St. Hippolyt durch alle späteren prähistorischen Perioden hindurch fort. Besonders beachtenswert sind die Zeugnisse, die für die bronzezeitliche Besiedelung dieses Platzes vorliegen

. Es dreht sich hiebei vor allem um Tongefäßhenkel mit halbmond förmigem Aufsatze (der sogenannten Ansa lunata), die eines der kennzeichnendsten Merkmale der Jungbronzezeitkultur Oberitaliens, der Terramarenkultur, sind und in die Zeit von etwa 1400—1200 v. Chr. gehören. Auch ein Bronzemesserchen, das dieser Kultur zuzuschreiben sein dürfte, liegt vor. Noch ein Zeugnis für die bronze zeitliche Besiedelung der Meraner Gegend ist zu nennen : die zwei Menhirstatuen aus Algund 5 ), von wo auch schon

.) an und dieser sind auch die Südtiroler Menhire zuzu schreiben; der Versuch, sie der Hallstattzeit zuzuweisen, scheint mir nicht geglückt 8 ). Die beiden Algunder Menhire sind von hoher siedelimgsgeschichtlicher Bedeutung. Denn sie beweisen, daß das Meraner Becken in der Bronzezeit, trotz der sonst gering fügigen archäologischen Bezeugung, irgendwie eine besondere Bedeutung gehabt •) P.LavioBa-Zambotti, Nota su due pietre megalitiche figurate recentemente sco perte presso Lagundo nel territorio di Merano. Studi Etruschi VI, 1932

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 110 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
Die Spieler bildeten mit der Zeit einen festen. Stock von Mitgliedern, die mit ganzer Seele bei der Sache waren. Die Schwachen schieden allmählich ans. Von den braven Bauern ans der Umgebung, die den Landsturm darstellten, sind besonders deren Anführer zu erwähnen, wie Josef W o 1 f, Bindhofbauer in Algund, Josef K i e m, Leiterbauer in Grätsch und Franz M a t z o 11, Sandgruber in Dorf Tirol. Ferner die Mitglieder der Meraner-Reservisten-Kolonne, die das französische und bayerische Militär

unter dem Kommando des Res.-Leutnants Joachim Pfitscher darzustellen hatten. Besonders aber waren es wieder die Mitglieder des Meraner Gesellenvereins- Theaters, die standhielten und zwar durch alle 22 Jahre des Bestehens. Wahrlich, der paar Groschen wegen haben es diese Leute nicht getan, sondern hauptsächlich aus Liebe und Freude zur Sache, zum Wohle der Stadt und im Interesse des ganzen Kurortes. Und nun zur Aufführung selbst. Zu Beginn derselben setzte die Musik mit einem flotten Marsche ein. Darauf erfolgte

, als die ganze herrliche Umgebung gleichsam mit in das Spiel hineinbezogen wurde. Es war, als erlebte man den Kampf unwillkürlich mit. Dazu der Zauber der Umgebung, die Begeisterung und Echtheit der großen Spielerschar und die Bodenständigkeit des Ganzen. Dann die prachtvoll gestellten „Lebenden Bilder', diese herrlichen Schaustücke, sowie deren Wirkung. Kurz, dies alles verlieh den Meraner Volksschauspielen eine Gewalt, die allen zu Herzen ging, und Fremde wie Einheimische folgten immer wieder entzückt

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1936]
Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
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Seite 176 von 228
Autor: Pokorny, Bruno [Hrsg.] / [hrsg. von Bruno Pokorny]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 211 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Meran
Signatur: II 102.663 ; II 65.413
Intern-ID: 137394
Jfreiheitsbriefes Herzog Rudolfs IV. von 1363 Sept. 29, der damals ebenfalls zur Bestätigung präsentiert wurde, beriefen, worin dieser die besonderer Begnadung würdigen Dienste hervorhebt, welche die dem Stammschlosse Tirol Zunächst gesessenen ständig dorthin zu leisten haben. Auf jeden Fall kam a,uch Friedrichs Auffassung von der Sache dem Standpunkte der Meraner entgegen, sodaß er ihre Erklärung in Gewogenheit zur Kenntnis nahm, dadurch ein tatsächlich bereits bestehendes Bangverhältnis

in Meran hergestellt bzw. auch von der Stadt Meran mitbeglaubigt wurden 55 ), — daß einzelne ständische Ur- M ) S. die Beurkundung dieser Verhandlungen von 1423 Nov. 30, Meran, Orig. im Wiener Staatsarchive, gedruckt bei Clemens Graf Brandis, Tirol unter Friedrich von Österreich S. 492 n. 122, und die Darstellung bei Jäger, Landständ. Verfassung 2, I, S. 366—377. M ) Notarielles Vidimus 1418 Nov. 23 des Freiheitsbriefes von 1406 Febr. 24, mit 3 Siegeln, an dritter Stelle das größere Meraner Stadtsiegel

; Stadtarch. Innsbruck. — Vidimus 1423 Mai 29, enthaltend den Freiheitsbrief von 1406 Febr. 24 und dessen Bestätigung von 1415 Juli 10, im Stadtarch. Hall (Arch. Ber. a. Tirol III, Reg. 472) und im Stadtarch. Meran, letzteres von der Hand des Meraner Stadtschreibers Job Plochinger. — Vgl. v. Wretsehko, Zur Geschichte der Tiroler Landesfreiheiten S. 321 !. und 326.

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