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Volksrecht
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Seite 2 von 6
Datum: 31.01.1923
Umfang: 6
der Tanks auf- gebauten zwischenstaatlichen -Ordnung zu sein. Wäre der Völkerbund das, >vas er seinem Namen -sein sollte, dann wäre jetzt seine Stunde gekommen. Tie Ge walt, die die Verträge nicht achtet, die ein wehrloses Volk mit militärischer liebermacht überfällt, die in ein cntwaffnetcs Land entbricht, die mit vollen Händen die Saat ausstreut, die nicht nur den Frieden der heute Lebenden bedroht, sondern den Keim künftiger Kriege schafft, die mit ihren ehernen Sandalen die so schwachen Ansätze

einer Völkerverständigung zerstampft, die beit gan zen Kontingent mit Verwüstung und Niedergang bedroht, diese Gewalt ist ans der Bühne der Geschichte erschienen. Mail erlebt schaudernd wiederum das Wüten kriegerischer Gelvalt, aber man sieht auch nicht geringste Zeugen dafür, dass es einen Völkerbicud gibt, dessen Beruf es lvüre, diese Gelvalt zu zähmen. Es wird also die Frage nicht zu übergeheir sein, wozn ein Völkerbund eigentlich da ist, wenn er in sol chen Entscheidungstagen nicht zu sehen und zu hören

ist. Diese Frage lvird sogar schon in solchen Kreisen aufgelvorfen, die ja sonst dem Völkerbund gegenüber we niger mißtrauisch und skeptisch gegenüberstehen. Die Negierungen einiger neutraler Staaten, die Mitglieder des Völkerbundes sind, so vor allem die Schwedens, haben nach dem Völkerbund gerufen und, wenn auch nicht in offizieller Form, den Antrag gestellt, daß die zwischen Deutschland und Frankreich einseitig durch die Armee des Generals Denvignes „entschiedene' Frage dem Völkerbund vorgelegt lverde

. Gewiß ivären alle neutralen Staaten mit solchem Borgeheu einverstan den nnd cs sollten eben Staaten, deren Gründung der Völkerbund vor allem ist, seinen Spruch nicht scheuen. Auch hie sozialistischen Parteien der Ententeländer glau ben, annehmen zu können, daß sich vor einem Schiedsge richt des Völkerbundes die Dinge doch anders darstellcu würden und regeln ließen, als vor den Offizieren der Vefatznngsarmee. Es mag dahingestellt sein, ob der Völkerbund, der ja geradezu eine Anslese der reaktio

närsten Kreise der herrschenden Klasse entartet, der zu einer Versammlung von jeder wirksamen demokratischen Kontrolle entrückten Diplomaten und Negierungsvertreter geworden ist, die geeignete Stelle wäre, um das durch die Gewalt gebeugte Recht wieder aufzurichten. Was der Völkerbund im Saarrevier, in Oberschlesien, in Oesterreich, im Bicrgenland vollbracht hat, gibt zu wenig Hoffnung Grund. Der Völkerbund hat sich in all diesen Frageil auf die Seite des Stärkeren gestellt: in den Konflikten

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Volksrecht
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Seite 2 von 6
Datum: 10.06.1921
Umfang: 6
wir zu keinem Äträglichen Verhältnis und noch weniger zum lanbeszeitlichen Verantwortungs- und Volks gefühle l Die gestrige Verdrehung des „Tiroler' mahnt uns ebenfalls neuerdings zu grösster Vorsicht. v,.- Nr. 68 Vormachtstellung der Gntentelänöer so /gross, dass/bom Völkerbund, nu^dänn gerechte -Massnahmen zu erwarten sind, wenn'-eine > umfassende Vstlkerversöhnung^plahge- griffen hat/, .. . . - „Denn alle Schuld röcht sich auf Erden.' Vor einigen Monaten wurde in einem Vorort Groß- berlins auf öffenllicher Straße

nur jene Partei hat. Aussicht/auf Erfolg, welche die nötigen Geldmittel zur Verfügung hat. ° Wir fordern nun alle Organisationen, Parteigenossen und Freunde auf, im ganzen Sande eine durchgreifende, unablässige Propaganda für die Stärkung des Wahlfonös einzuleiten. Bei allen passenden Anlässen, bei Versamm lungen- und Sitzungen, bei geselligen Veranstaltungen und Ausflügen, in der Werkstatt unö im Gasthaus, immer und überall sammelt' Der Völkerbund macht wieder von sich reden. Nicht etwa in dem Sinne, dass

er eingreifen würde in das oberschlesische Unrecht, Ordnung schaffen möchte in der Welt, oder gar endlich ernsthafte Versuche unter nehme, der Menschheit wirklichen Frieden zu. bringen, das sind alles Probleme, die der Völkerbund niemals lösen wirb. • Aber unstreitig hat der. Völkerbund doch bas Be dürfnis, von sich reden zu machend Man hat in Genf anscheinend selber das Gefühl, dass' es nichts Verhäng nisvolleres gibt, als wenn kein Mensch mehr von einer Sache spricht, die doch immerhin

' ein erstrebenswertes Menschheitsziel sein sollte. Nichts tötet so.sehr wie das stille In-Vergessenheit-Geraten, unö so ist den Völker- bunbsvätern noch weit lieber, man lache, spotte über^ den Völkerbund, als dass man ihn überhaupt nicht mehr er wähnt. Unö nun^ist öas Mittel gesunden worden, die „Welt an das Dasein eines Völkerbundes zu erinnern'. Bei den hohen Gehältern, kostspieligen Aepräsentations- spesen usw. befindet sich der gute Völkerbunösrat in steten Finonzschwulitäten. Und da man Heutigestagsum so mehr

Telegramme, Sprüche, Briefe, Programme-und Erklärungen in die Welt hinaussenden muss, je weniger wirklich Positives geleistet wird, weist die.Rechnung des Völkerbundes allein .50.000 Goldfranken an Post- unö Telegraphenspesen. auf. Die Herren vom Völkerbund möchren nun mit der Schweiz ein Abkommen treffen,: dass der Völkerbund besondere, nur für ihn gültige Marken einführe, was auch als ein „ausgezeichnetes Mittel be trachtet wird, die Welt wieder an den Völkerbund zu errinnern

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Volksrecht
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Seite 3 von 8
Datum: 13.05.1923
Umfang: 8
haben. Nnnme.hr, wo .Om- Tr. Ziiiiinerniann seinen dritten Tätigkeitsbericht au den Völkerbund erstattet hat und Hon seiner letzten E.eiiferreise zurückgekehrt ist, wird auch endlich den öster reichischen Zeitungen offiziell mitgeteilt, daß mit die langfristige Anleihe, die dem österreichischeit Staate ge nährt werden soll, sicher zu stellen, die Ernennung von miiidesteiis drei Personen zu Trustees in Aussicht genom- |mcit sei. Da der Zinseiidicnst für diese Anleihe ans dein abaksmonvpvl und ans

ist, so bringt och die Resvlutiou, die das österreichische Komitee dein! Völkerbund vorgelegt hat, deutlich in Erinnerung, daß eie Gelder der Völkerbundanleihe dennoch nur nach Maßgabe des Fortschrittes des inneren österreichischen eformwerkes ansbezahlt werden. Denn es heißt in einer Art Appell an den Generalkommissär ausdrück lich, daß der Völkerbund diesen nicht nur das Recht uuräume, sondern ihm auch die Pflicht aufer- ege, die ihm zur Versügiing gestellten Geldmittel nur ireizugeben

, wenn zufriedenstellende Fortschritte im vor- ansgesehenen Maße bei der Durchführung des Refonn- loerkes festgestellt werde». Hub da De. Zimmermaiin ausdrücklich erklärt hat, daß die Eisenbahnen ans- s ch l i e ß l i ch d a s H i n d e r n i s für die finanzielle Sa nierung des österreichischen Staates bilde», so wird von den drei Vertraiiensmännern, die der Völkerbund in Aussicht genommen hat, je ein Berater der Tabakregie und der Finanzverwaltung und schließlich ein dritter Berater auch der .Ei sei, bah »verwalt

nur bei den Vorbesprechungen mit der t sch echo- slowakischen Negierung ausgetreten, bie vorläufig sich dem Plane nicht'geneigt zeige. In Wien ist der Gedanke vom Bundeskanzler Seipel, der bekanntlich ein Anhänger der Entstaatlichung der Bundesbahnen ist, freundlich begrüßt worden. Mau wird dieser Nachricht, mit der der Völkerbund eigentlich nur bekundet, daß er auch von einem englischen Eisenbahnkoinmissär keine wirkliche Hilfe erwartet, schon aus zwei besonderen Gründen G l a u b e n b e i m c s s e u utüssen. Sowohl

die italienischen, .rnntänischen, un- Wirtschaftsgebiete und unter den vielen Zoll- und Ab- spernnaßregeln leidet, müßte es freilich auch dein ameri kanischen Ernfluß im Völkerbund gelingen, daß endlich einmal alle diese schädlichen Hindernisse beseitigt werden. garischen wie die jugoslawischen Eisenbahnen leiden ge genwärtig, wenn auch nicht so stark wie die österreichi sche», unter dem finanziellen Jammer, den ihnen das zerrüttete Wirtschaftsleben anserlegt, und es ist eigent lich nur die Tschechoslowakei

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Volksrecht
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Seite 1 von 6
Datum: 27.07.1923
Umfang: 6
, zu der er die geeignete Möglichkeit im rechtzeitigeit Beitritt znin Völkerbund sieht. . Im Völkerbnnd soll Deutschland die Ansprüche geltend machen, die auch ihm aus dem Versailler Vertrag zu stehen, namentlich die allgemeine Einschränkung der Rü stungen. Die Nichtachtung dieser Vertragsbestiininung durch Frankreich hat im Konzert der Mächte mehrfach kritische Stimmen gefunden. Wenn die trüben Kriterien noch nie ans dun Stadium platonischer Nandbeinerküugen heransgetreten sind, so ist das nicht zuletzt die Schuld

bei aller Jugend verkalkte Institut bringen. Sobald aber erst.die Nebel der Lethargie gespalten sind, klärt sich die Situation. Dann wird weiß als weiß und schwarz als schwarz'zu erkennen sein, und die verwunderte Welt lvird erfahren, daß viel schwarz, aber noch mehr weiß vorhanden ist. Jnsolgedesseu hat Generäl Deimling nicht unrecht mit seiner Forderung: hiitein in den Völkerbund! Be stimmt würde sich in einem aktivierteit Völkerbund eine Lösung der Friedeussicherung 'fördern und vielleicht sogar ermöglichen

lassen, die den Franzosen den voit allen militärischen Sachverständigen als tinwahrhäftig erkann- teil Borivand ltinimt, die Sicherung Frankreichs gegen nette deutsche Ueberfälle fei nur ditrch eine offene oder verschleierte Annexion der Rheinlande zu erreichen. Der nächste Termin, in'den Völkerbund anfgenommen zu wer den, ist September. Der Eintritt kann Deutschland vielleicht nützlich, aber niemals schädlich seilt. Der Auf nahme Deutschlands als gleichberechtigtes Mitglied steht eigentlich

.'Sympathien erworben hat. Hermänn Mül ler glaubt nicht, daß Frankreichs Position int Völkerbnnd, so stark ist, daß es Deutschlands Aufnahme sabotieren könne. Ist Deutschland aber erst einmal Mitglied, dann gibt es keinen. Ansschlnsz vom Verhandlungstisch mehr, dann ist es in allen Fragen, die beut: Völkerbund über wiesen. iverden, Verhandlungspartner. Natürlich müs sen, das meint auch Hermann Müller, erst. bestimnite Voraussetzungen geklärt sein, ehe Deutschland tatsäch lich einen offiziellen Antrag anf

. Nach meiner Ueberzeugung gibt es kein besseres Mittel als durch den Völkerbuitd, ein schoit existierendes Organ, das, ob auch liuvolllontiiten, doch eutlvickelt iverden kann., mtb es kann keinem Zweifel unterliegen, daß Deutschlaitd in beut Völkerbund einen ganz anderen Eiitsluß auf die Zukunft Europas lvie auch aus die Zukunft Deutsch lands ausüben kann, als'wenn es sich außerhalb des Bundes hält.' MUgiöser Sozialismus. ■ü • ä Im Nachstehenden bringen >vir die in der deutschen Parteipresse erschieneneit interessanten

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Seite 1 von 8
Datum: 22.12.1920
Umfang: 8
betrachtet, vorteilhafter als der sofortige Verlust der großen Engagements. Reisch hege die Hoffnung auf eine günstige und rasche Ent scheidung, die von den 6'/, Millionen schwergeprüften Menschen als rettende Tat; als schönstes Weihnachts geschenk christlicher Menschenliebe empfunden würbe. Der Völkerbund und die Besiegten. Am Mittwoch wurde in der Versammlung des Völkerbundes die Aufnahme Oesterreichs beschlossen. Mit Recht erklärte der Delegierte der Schweiz, Motta, daß es eine Sünde wider

den heiligen Geist deö Völker bundes sei und einen Mangel an Aufrichtigkeit und Mut bezeuge, wenn die Frage der Aufnahme der Vereinigten Staaten, Rußlands und Deutschlands unerörtert bleibe. Denn, wenn der Völkerbund einige Fahre ohne Univer salität lebe, werde er den Keim der Auflösung in sich tragen. Ihn antwortete Vivtani, der zwar ein „demo kratisches' Rußland in der Mitte des Völkerbundes gern sehen würde, aber für bas heutige Rußland nur die Verpflichtung des Völkerbundes kennt, „jede Tyrannei

, sowohl jene von oben, als auch die verworfene Tyrannei von unten, abzulehnen' — wofür dem Völkerbund außer halb Sowjetrußlands genug Möglichkeiten gegeben wären. Im übrigen erklärt er sich auf das bestimmteste gegen die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund, da es die „ernste Absicht' nicht bewiesen habe,, seinen Ver pflichtungen nachzukommen. Herr Viviani fand in der Verdammung Deutschlands recht leidenschaftliche Worte. Run Deutschland der Zutritt zum Völkerbund verwehrt ist, wird die Gnade

, die da Oesterreich zuteil wurde, mit sehr gemischten Gefühlen ausgenommen werden. Ueber- haupt wird dieser Völkerbund, dem die Vereinigten Staaten und Argentinien fernbleiben und der Rußlan d und Deutschland verfehmt, kaum mehr als Stückwerk sein, der, wie dies Motto angedeutet, den Verfall in sich trägt. Kleine politische Nachrichten. Datislzlerung des Vertrages von Rapallo. Der römische Senat hat den Gesehenlwurf betreffend die Ratisizterung des Vertrages von Rapallo mit 215 gegen 29 Stimmen angenommen

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Seite 2 von 8
Datum: 06.04.1923
Umfang: 8
zum Gegenstand ernsthafter Erörterungen anachen muss' Statt dessen üben sich seine Akteure seit acht Wöck in Passivität. Sie lassen cs geschehen, daß der fra zösische Militarismus einen Krieg im Frieden inszeni und daß der imperialistische Heißhunger Poincarös p einheitlichen Bestand des Deutschen Reiches in Gest bringt. Es Nnitet tragikoiilisch aii, iii diesen Tagen Wort Völkerbund mehrmals aus dem Munde int, nationaler Politiker zu hören. Zuerst war cs .A quith, der verschämt im Unterhause die Ueberwcftu

der Kommission für intellek tuelle Znsäiniiiennrbeit 'des Völkerbundes ansgeschieden, weil dieses stninme Jnstrnnlent mit dem klangvollen Namen iveder die Kraft noch den guten Willen zur Erfüllung seiner Aufgaben. hat. Außer den Herren, die ihm das Prädikat Delegierter verdanken, gibt cs känin noch jemand ans der Welt, der den Völkerbund ernst nimmt. Dieser größte Versager der Nachkriegs- Enttnilitarisierung sich nicht auf 'deutsche Gebiete I schränkeu dürfe. Dev deutsche Journalist dieses ui mentan

des Pariser Timcs-Bcrici crstattcrs. Frankreich habe lediglich an eine Juteri tionalisiernng der Eisenbahncil gedacht. Es verwa sich aber dagegen, die Rheinlande und das Rnhrrevi unter eine Bölkerbnndsgendannerie zu stellen, Es ihnen nichts daran gelegen, den Völkerbund zmü Schied richter über das strittige Gebiet zu sehen. Frankrei sei in das Ruhrgebiet einmarschiert, um seine Schuld einzutreiben. Diese ' Aufgabe kanil ihm _fetne inte nationale Polizei abnehmcil. Die Franzosen erkenn

auch keine Bcgrenzllilg der Besatzilngsdauer an. L behaupten, der Friedensvertrag gebe ihnen die Möglü feit unbegrenzter Okkupation. Wie England über d> Streit zweier Meinungeil denkt, mag folgendes London Bekenntnis erläutern: Solange die französische» Tr» pen am Rhein stehen, werde iveder der Völkerbund no sonst eine andere Macht die Sicherheit Frankreichs » ein Jota vermehren. Das heißt also: sic werde ebe falls nicht die llnsicherheit Deutschlands verringern. T bei erkennt England an. daß das Rheinland berei

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Seite 2 von 8
Datum: 08.10.1922
Umfang: 8
Berhand- lnngen erzielt werden wird. Mit der „nationalen Heimstätte für das jüdische Volk' hatte der Völkerbund wenigstens den Prcstigeerfolg zu verzeichnen, daß, dank dem Eintreten Englands als Mandatarmacht die diesbezügliche For- n:cl als ein Wechsel aus die Zukunst in das Palästina- statut aNfgeuommei: wurde. Das ist aber auch so ziemlich alles. Genau besehen, liegen die Dinge in Palästina nicht viel anders als in Armenien. Bon politischer Selb ständigkeit auch keine Spur

kann. In gewissem Maße trifft die Schuld' die zioni'stischeu Führer. Sie haben alles auf die - eine Karte der nationale,: Prestigepolitik und der eng lischen Bajonette gesetzt. Sie haben es nicht begriffen, daß es viel inehr gewesen wäre, von den -Arabern durch freundschaftliche Abkommen im richtigen Augenblick das Zugeständnis der freien Einwanderung zu erlangen, als vom Völkerbund eine vorzeitige Formel ohne fak tische Durchführuugsiuvglichkeit, dafür aber geeignet, die Araber herausznfordcrn

ch e He im stö 11 e'. Sie bildete einen der Hauptpunkte des Wilsouschei: Pvo- rlvn»1l'tl1'r»S syfttfimt ‘hnfrto frtrtrtV Crfcrt** hi* Mvotnoti SnS gebiingen auf der Seite der Sieger mochte,: den Glauben wecken, daß eine neue Aera bereits angebrochen sei. Eine Aera, die man als den uimufhaltsamen Bankerott des Jmperialis m u s bezeichnen könnte. In de»: Augenblick jedoch,, da der Völkerbund sich als wechsel seitige Assekuranz der Sieger konstituierte, als die- Ab- rüstiingsidee verworfen tvurde, als man statt

. Nur hatten die Ar inenier das Mißgeschick, daß keine der siegreichen Mächte die Neigung zeigte, die Hand ins Wespennest zu legen und das Aiandat über die arn:enisctze Heimstätte zn übernehiiieil. So fiel der „ariiieuische Staat' .als Erb schaft dem Völkerbund zu, der seinerseits p„k 18. wenn er auch uoch zurzeit durch 'das Auftäuchen „euer Imperialismen nr'askiert wird. Die Etappe, welch«'wir erreicht haben, kennzeichnet sich dadurch, daß für den M e l t: p e r: a l i s „: u s kein Boden mehr vorhanden ist. Vielleicht

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Seite 3 von 8
Datum: 06.04.1923
Umfang: 8
Cecil hat seine Hoffnung noch nicht aufgestcckt. Er. hat soeben mnerikanischeit Boden it s, jetreten, mit sich! von den Bereinigten Staaten einigte ' , moralische Zusicherungen zu holen. Er hat zwar aus- jrncklich erklärt, er fahre nicht über den Ozean, um! wr den Völkerbund besonders zu agitieren, sondern um üoß mancherlei Befürchtungen bezüglich des Völker bundes zu verscheuche». Selbstverständlich belächelt Amerika den Völkerbund genau so wie Europa, und s ist fraglich, ob Cecil als Präsident

Dernbnrg sagt, nicht als ein Schützer der Schwachen, sondern als ein Machtinstrument der tacken erwiesen. Dieses Institut wird weder die Gleich berechtigung Deutschlands im internationalen Handel >viederhcrstellen; noch wird es Zahlungen feftsetzen, die int Rahmen deutscher Leistungsfähigkeit liegen; noch wird endlich durch die Tatsache seines Znsaminentritts auch nur der kleinste Flecken im Ruhrgebiet von den Franzosen geräumt werden. Der Völkerbund >vird, wenn es hochiommt, nochmals „als Kulisse

davon wird wahrscheinlich ein englisch-französisches Wettrüsten in der Luft sein. So sieht'die vom lustigen Völkerbund pro phezeite Weltabrüsktutg aus. Daily Mail uralt bereits den Teufel an die Wand: sie spricht von einer schweren. Bedrohung Englands und meint, daß die französische Luftflotte am Ende des, Jahres die größte der Welt sein werde. Daily Mail weist dann auf die französischen Millionenschnlden hin, die ihm England gestundet habe nicht nur damit seine Luftflotte zu vervielfache», ütftmi

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Volksrecht
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Seite 3 von 8
Datum: 16.02.1923
Umfang: 8
Natioualrat kam die Reise des Bundeskanzlers Dr. Seipel nach Paris zum Völker- lbnndsrat zur Sprache. Dabei ist vom Genossen Dr. Bauer am Völkerbund eine ätzende Kritik geübt wor den. Er führte ans : „Es fällt mir gar nicht ein, dem Bundeskanzler einen Borivurf daraus zu machen, daß er nach Paris gefahren ist. Wer A sagt, muß auch B faßen und wer den Genfer Vertrag geschlossen, durchgesetzt und nntcrschriebclt hat, der muß natürlich nach Paris kom men, wann 'immer er itach Paris befohlstcn

habe«, sondern, lvie er sich ausdrückte, auf jener Völkerbuuds- iitsel, die daitk dem Takte 'der französischen Regierung ilt Parts geschaffen lvorden ist. Wir, die wir deit großen Gedanken des Völkerbundes, den Gedanken der Uitter- vrdnnng jeder nationatcu Sovveräuität unter eine in- ternationale gicchtsordiiuitg, immer vertreten haben, könne» in dieseit Tagen nicht anders als mit der größ ten Bitterkeit auch nur ein Wort vom Völkerbund sprechen. Wir erinnern uns alle dieser Zeit des Krieges, wo aus all

Enlivicklung Euro pas in Einklang zu setzen, er an das Lebenspeoblemi der Völker, deren Siamen er sich entlohnt hat, gar nicht mit einem Wort zu rühren wagt; daun lvird dieser Seite 3 Völkerbund nicht nur zu einer Enttäuschung für alle diejenigen, die-'au die Idee des Völkerbundes geglaubt . haben, souderit daun ist er eine so kompromtttis- ireude Karikatur diesem großen Idee, daß ! dieser Völkerbund wahrlich eine hassenswerte'Institution > wäre, wenn er iticht zu arntselig, zu ohnmächtig wäre, idaß

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Volksrecht
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Seite 1 von 6
Datum: 05.10.1921
Umfang: 6
-j über das. Untersilchnngsrecht des Völkerbundes: „Man wand anderer soll die französische Herrschaft den Deut-*’ scheu gegenüber versinnbildlichen. Tie Neger werden in Mannheim auch bleiben, trotzdem die ivirtschaftlichen Sanktionen aufgehoben wurden. Die Faust des höhnen Siegers lastet unerträglich auf dem ivehrlofen den Deutschland. Abrüsttmgsheuchslei. Der Völkerbund offenbart täglich deutlicher seine Unfähigkeit, in Europa endgültig Ruhe und Frieden zu schaffen. Wo wir Hinschauen, herrscht Kriegslärm und Bedrückung

gelangen würde. Diese Bodingüngen.sind, heute nür teilweise erfüllt. (Durch wessen Schuld! D. Red.) Drei GlchsMächte, von denen die eine gegenwärtig, die beiden änderen poteiitiell it&'er' große nrilitärische Machtmittel verfügüt, tzehören dein Bölkerbnnde nicht, an. .Solange aber die Bereinigten Staaten, Deutschland und 'Rußland am Völkerbund nicht t.eilnehmen, ivird es Zur seine Mttglieder' heute schlvierig fern, gemeinsam einen separativen Und fortschreitenden,Abrüstnngsplml oder eineir

Völkerbund beruft, um die Abrüstung der alli ierten Staaten — denn äs kann sich nur noch um diese handeln -- zu verschleppen. Wer hat denn in Versailles den Ausschluß DentWands vorn Völkerbund durchgesetzt? Cleme.neean! Wer war es denn, der dann auf der ersten. Vollversammlung, als die Frage der Zillässimg 'Deutschlands, vom Schwerzer Motta schüch-. teril erwähnt ivnrde, entrüstete Töne dagegen- gerodet? Viviani! Und wenn sich das waffenstarrende Fraick- rnch'heute'ans die Abwesenheit

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Volksrecht
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Seite 6 von 8
Datum: 20.12.1922
Umfang: 8
können auch Schn- len errichten, doch ütuß iit denselben die türkische Sprache obligat eingeführt werden. Das flinfle Aas am Wagen. G ru f, 19. Dez. . Der Völkerbund ivird kommenden Jänner zusaimüeutrcteu, nur über eine in den darauf- folgendcu Wocheit abzuhaltende Vollversammlung zu ent scheiden, auf der über die Aufnahme der Türkei und Ir lands in den Völkerbund verhandelt lverdeit soll, Börsenberichte. . W i e n, 19. Dez. Gestern notierten: Ncuyork 70.290, i Berlin 11.55, London 827.700, Paris 5285, Ainster

. ! Lausanne, 19. Tez. Gestern wurde in der ersten' Kommission wieder über die Meerengcnfrage ver handelt. Tie Alliierten hatten ein neues .Projekt zur: ganzen Frage vorgelegt, in dent sie ihre früheren For derungen bedeutend reduziert haben. Tie Türkei soll die Berechtigutlg erhalten, in den entmilitarisierten Zo llen Truppen durchizuführeil. Altch die türkische Flotte hat in den entmilitarisierten Zonen volle Bewegnngs- und Stationsfreiheit. Die Kontrolle über die Zonen soll eine vom Völkerbund

eingesetzte Kommission über nehmen. Tschitscherin wandte sich scharf gegen das neue Projekt und erklärte, daß- cs nur gegen Rußland gerichtet sei.- Die Garantien, die man der Türkei mit der. Völkerbundkommission geben wolle, seien illusorisch, weil der Völkerbund in Wirklichkeit nichts anderes sei, als eine organisierte O hnm ä cht i g-ke i t. Er - legte darauf selbst einen Entwurf zur Regelung der Meer-q^ engenfrage vor, der in den allgeineiilen Bestimmungen vorsieht, daß in'Friedenszeiten

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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 15.10.1922
Umfang: 8
der Schiffahrt in jedem Teile der - Welt. Sie widersetze sich jedem Krieg und würde einen, Widerstand gegen jede Form Von Krieg organisieren. hämas erklärte, er ivürde seineil ganzen Einfluß geltend machen, um die britischen Arbeiter zu bewegen, gegen den Krieg Stellung zu nehmen. Thomas erklärte iveiter, wenn Von den Interessen an den Meerengen! gesprochen iverde, so sei weder der Ausschluß Deutschs lands noch Rußlailds gemeint. Wenn die Arbeiter von einem Völkerbund sprechen, so wollten

erklärte, er . würde auch Amerika in beit Völkerbund einschließeu wollen, erwiderte Thomas: Auch tute glauben, daß Amerika, nachdem es zu dein' Versailler Vertrag und feinen Schwierigkeiten, bei ge tragen hat, kein Recht hat, von seinen Berpfsichtnngen! ivcgziilaufen. - In seinen Antworten ans die Darleg ungen der Arbeiterführer betonte Lloyd George immer wieder, daß die Regierung keine Politik des Krieges ver folge. Wenn sie energische Maßnahmen getvoffeir habe, so sei es geschehen, weil sie fest

- überzcngt sei, daß diese Maßnahmen die Wirkung haben tvürden, eilten Koilflikt abzilweilden. Die Regierung habe den Griechen nieiNals auch nur eilten Pfennig bezahlt und habe sie weder mit Geld noch init Waffen unterstützt. Die Ne gierung habe iveiter telegraphiert, jedeiN Vorschlag, der die Interessen des Völkerbundes betreffe, die englische Uilterstützung zu gebeil. Die Weigerimg, die Frage vor den Völkerbund zu bringen, sei von den anderen Regie rungen gekommen. lieber die Notivendigkeit der Neu

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Seite 1 von 8
Datum: 06.10.1922
Umfang: 8
Schlußsitzung des Völkerbundes stattgefunden. Bundeskauzker Tr. Sei pel hpt noch einmal' die verzweifelte Lage Oesterreichs dargelegt, ohice besondere Aufmerksamkeit zu finden. Dann wurdecc die Protokolle unterzcichccet und-äusgetauscht und die illccstre Gesellschaft packte ihre Koffer. <. Der Völkerbund hat getagt, schöcce Reden »vccrdeu gehakten, .Beschlüsse »vurden gefaßt — und nichts in der Welt, nichts im Leben der Völker, bereit angebliche Vertreter in Gens beisaiicicceu ivaren, hat sich geändert

regieren uu'd die Völker sich cniteinander verbinden. Das, »vas heute ^Völkerbund' heißt, dieses so überaus .zarte Gebilde, das von den FriedensucUcheru in Versailles' als Er satz für die von deic kriegsmüden Völkern »virklich er sehnte Berbiildulcg aller Natiocteic zcc einer einzigeic großen Gcmciccschaft geschaffen, wnrde, der „Völkerbmcd' von heute ist vielleicht ein /Accsatz zuin Völkerbimde der Zukunft, ccnd darmn kann ucau aic. seine»! Beratlcngon nicht ganz achtlos vorübergehen

, — aber er ist nicht annähernd das, »vas sein . Name besagt, und darum» darf.man von seinen Beratnugo»! auch »richt viel erhofsen. Wäre der Völkerbund tvirklich ein „Bund der Völ ker', dau»! »väreu seine Beratungen uicht bei so Voll ständiger Gleichgültigkeit der Volksmas.sen vor sich ge gangen. Aber weder in Frankreichs noch iu England, noch gar jenseits der Meere hat man der Völkerbnnd- tagung.. besondere Beachtung, geschenkt. Zivar pflegen unterdrückte Miuoritäte»! nicht cuüde zu Ivcrden, - Reso- lutionm, Petitrolceu

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Seite 4 von 6
Datum: 23.05.1920
Umfang: 6
. In der Schlusssitzung des Völker- bunörates erklärte Tittoni, der den Vorsitz führte, der Völkerbund sei von nun an als konstituiert bezeichnet. Vom kapitolinischen Hügel gehe jetzt das Werk des Friedens und der Völkerfreundschaft aus. Niemals hatten die Völker mehr Friede und' Gerechtigkeit ersehnt, als nach den Schrecken des Krieges, der einzellte Äationen übermässig bereicherte, innerhalb der einzelnen Staaten die sozialen Unterschiede verschärft und die ganze Welt mit Unruhe und Aufruhr erfüllt habe. Was bisher

vom Völkerbundsrat getan worden sei, sei nur der Anfang. Es herrsche Misstrauen gegen den Völkerbund uitd der Egoismus der reichsten Nationen mache sich geltend. Die offene und versteckte Betätigung des Imperialismus und des Egoismus dauere fort. All dies sei durch die internationalen Daten des Völkerbundes zu beseitigen. Die erste Dat sei die beschlossene Verpflichtung aller Teilnehmer, internationale Verträge zu veröffentlichen und die Festsetzung des Programmes der Finanzkonferenz in Brüssel, das' der Welt

mit Ausnahme der Unabhängigen, betreffend die Verwendung far biger Truppen in den besetzten Gebieten, ein. Reichs- minister Köster erwiderte, wir wollen nicht in eine Rassenhetze einkreten; aber die Verpflanzung voll 50.000 Farbigen ins Herz von Europa ist ein Verbrechen. Die Proteste Amerikas, Gnglaitds, Schwedens und Norwe gens haben auf die Franzosen ebensowenig Eindruck ge macht wie unsere Proteste. Wir wollen uns an den Völkerbund wenden, damit der inoralische Druck der ganzen Welt einseye

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