eines nur ein Hektar größten Wald stückes weist schon mehrere Millionen Blät ter auf. Jedes Blatt aber hat unzählige, mikroskopisch kleine Oeffnungen, sog« 1 - nannte «Spaltöffnungen», aus denen, solange das Blatt lebt, Wasser verdunstet. Dieses Wasser wind aus dem Boden auf gepumpt und muß bis zu den höchsten Zweigspitzen emporgehoben werden, obwohl die. Bäume ja keine Pumpen besitzen. Den einzelnen Pflanzenzellen wohnt eine starke Saugkraft tone. mit deren Hilfe das Wasser herauf befördert
wird. Wenn der Baumorganismus richtig funktionieren soll, muß also ständig genug Wasser aus der Erde gepumpt wer den. Wir wissen, daß an heißen Sommertagen auch unsere Wasserversorgung . «gestört» wird. Wir schwitzen und schwitzen, geben immer mehr Wasser ab und schließlich wird unser Blut zu dick. Drei Liter Wasser kann es abgeben, aber dann wird es kri- tischi Sorgt man dann nicht für Flüss'g- keitszufuhr, so kann Hitzschlag eintreten, Tod durch Blutverdickung. Wir alle haben schon einmal Pflanzen gesehen
, die der Hitzschlag getroffen hat. Meist haben wir selbst schon solche Pflanzen in den Hän den gehabt: gepflückt« Wiesenblumen, die an Sommertagen schon innerhalb einer Stunde völlig welk sind, denn ihre Wasser zufuhr wurde unterbrochen, die Verdun stung aber geht weiter. Dagegen erscheint es uns auf den ersten Blick unverständlich, daß auch im Spätherbst, in den kalten, feuchten Nächten, den Vorboten des Win ters. die Pflanzen — verdursten sollen! Und doch ist es so! Wenn wir an einem Spät herbstmorgen
die Dahlien und Begonien, die Nelken und Chrysanthemen braun und schlaff geworden sehen, dann sagen wir: «Die hat der Reif verbrannt». Irt Wahr heit aber sind sie verdurstet. Der erste Frost, der nachts übens Land ging, hinderte die Pflanzen, Wasser aus dem Boden zu zie hen: sie mußten aber weiter Wasser verdun sten. sie sind dem «KälteschTag» erlegen! Auch unter normalen Verhältnissen haben es di« Pflanzen nicht immer leicht, sich mit dem nötigen Wasser zu versorgen. Man bedenke nur. was es heißt
, wenn ein. klei nes Pflänzchen mit ganz kurzen Wurzeln Tag für Tag Wasser aus der Erde pumpen muß, auch dann, wenn eine endlose Trok- kenheit hernscht und der Boden schon zer springt! Eine Sonnenblume, gewiß keine Riesenpflanze, verdunstet täglich einen Li ter Wasser. Daneben braucht sie aber auch Wasser zur Erzeugung von neuen Zellen, Samen und Blüten, muß also noch viel mehr Wasser als die verdunstete Menge aufnehmen. Wirklich imposant aber sind die Leistungen, die es den hohen Bäumen ermöglichen, jahraus