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Volksbote
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Seite 11 von 20
Datum: 11.06.1992
Umfang: 20
Seite 11 Donnerstag, 11. Juni 1992 Das Lokalgeschehen im \folksbotQIl Der Leiterwaal in Laas ist wiederhergesteUt: Vom „ Drittelwasser“ und „gaminen“ Als die Zeit noch nach der Waalerahr ging Nach über 500 Arbeitsstunden der Laaser AVS-Jugend war es am ver gangenen Sonntag soweit: Im Leiten waal floß wieder Wasser — vom Alit- zer Waldele bis zum Loretzer Boden. Mit der Instandsetzung einer der ein stigen Lebensadern des Vinschgaus will Laas aber nicht nur wichtige Kul turgeschichte aufleben

transportiert. Anton Hauser (62) vom Oberegger hof in Laas, der mit dem alten Waalsy stem aufgewachsen ist, erzählt: „Das Wasser war das Um und Auf. Wenn nicht gewassert werden konnte, gab es kein Brot, und vom Brot haben wir damals gelebt.“ Wie es mit dem „Kör- nele ausschaug“ sei damals den gan zen Sommer hindurch „das“ Ge sprächsthema gewesen, fügt der er fahrene Bauer hinzu. Wenn der wieder instand gesetzte, rund 1,5 Kilometer lange Leitenwaal auch nicht mehr zur Bewässerung dient: Überlebenswichtig

ist er trotz dem — für Flora und Fauna. Durch das Auflassen der Waale wurde näm lich der Lebensraum vieler Kleintiere zerstört. „Ab jetzt wird der Leitenwaal wie der zwei- bis dreimal in der Woche Wasser führen“, meint der Laaser AVS-Chef Karl Tappeiner. Und dann werde der Neuntöter in der Weiß dornhecke ebenso wieder nisten kön nen wie der Buntspecht in den knorri gen Pappeln und der Apollofalter auf der Fetthenne. Bürgermeister Platter setzt noch eins drauf: „Der Leiten waal wird nicht der einzige Waal

kapiert. Man muß mit dem System aufgewachsen sein, um es zu verstehen“, versichert auch der Obereggerbauer. Dennoch versuchen die beiden es von neuem zu erklären. „Also, wir bekamen unser Wasser vom Alitz- bach. Zwei Drittel flössen nach Kortsch, ein Drittel nach Laas. Daher reden wir auch heute noch vom Drit telwasser.“ Und dieses Drittelwasser begann mit den sogenannten „Drei Tag“ vom 8. bis 11. Juni eines jeden Jahres. An diesen Tagen floß das ge samte Wasser des Alitzbaches nach Laas — ebenso

wie das „Fünf-Tage- Wasser“ vom 6. bis 11. Mai. „An diesen Tagen kamen sechs Fur chen Wasser pro Tag nach Laas, wobei eine Furch Wasser zirka 30 Sekunden liter umfaßte“, erklärt Hans Graßer (54), Assessor für Landwirtschaft in Laas und selbst Bauer. Danach floß bis 20. August aller dings wirklich nur mehr ein Drittel der Wassermenge nach Laas — „gan ze zwei Furchen“. Wenn nach der Schneeschmelze mehr Wasser floß, „waren es drei“. Wie wurde das Wasser aber gerecht unter den ganzen Bauern aufgeteilt

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Volksbote
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Seite 9 von 20
Datum: 07.08.1986
Umfang: 20
Die drei Hauptwaale von Mals Verfügung zu uraltem Bewässerungssystem / Wiederbelebung geplant Im fünf Kilometer langen Oberwaal in Mals, der vom Knott nördlich von Mals bis zum Tabematzgraben südöstlich von Tartsch reicht, fließt seit über einem Jahr wieder auf Malser Gebiet das Wasser. Dies ist der. Aufgeschlossenheit und dem Bemühen des Malser Verkehrsverbandes zuzuschreiben. Der auf gelassene Waal(Mitterwaal) an der Straße nach Planeil. Aufh.: Winkler Die Waale im Vinschgau, dem regen

- und wasserarmsten Tal Südtirols, sind uralt. Sie wurden schon zu Urväterzeiten mit großer Sorgfalt angelegt, das Wasser nach Recht und Billigkeit verteilt und der Reihe nach auf die einzelnen Felder geleitet. Wie nirgends sonst in Tirol ist im trockenen Vinschgau die Bewässe rung seit Jahrhunderten bis ins kleinste ausgebaut und geregelt. Die Zeit, die für Wiesen und Äcker zum „Wassern" ver wendet werden darf, ist auf Stunde und Minute eingeteilt. Das „Wasserwasser“ des Malser Gebie tes stammt entweder

aus der Etsch, der Puni, dem Haider See oder anderen Ge birgsbächen. So bezieht der Oberwaal zusammen mit dem Unter- und Mitter- waal sein Wasser aus der Puni und hat gemeinsam mit den zwei anderen Waa- len bis 1980 zur Bewässerung der Malser und Tartscher Felder gedient. Seine Ge schichte läßt sich bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zurückverfolgen. Im fernen Jahre 1346 wurde nämlich aus der Puni ein neuer Waal abgeleitet—der heutige Mitterwaal —, als zusätzlicher Bewässerungswaal zum Ober

durch ihr Feld instand zu halten. So bekennt Hans Braun am 5. Jänner 1577, daß ihm die Gemeinde Tartsch einen an seinen Langacker anstoßenden Rain und 5,5 Gulden Rheinisch' unter der Bedingung geschenkt habe, daß er und alle seine Erben den Unterwaal neben diesem Rain erhalten und von den Marksteinen an führe und leite, so daß immer zwei Furchen Wasser hindurchrinnen kön nen. Einen ähnlichen Vertrag schließt Tartsch 1590 mit Dominik Noder, An walt zu Mals. Darin verpflichten sich Noder und seine Erben, längs

schließlich 1586 zu einem ewigen Erb baurecht und Zinslehen ein Mannmahd Wiese ob Pradus dem Neuwaal zu und ein Stück Spätwiese auf Ganntschött, mit der Verpflichtung, den Weihergra ben (von Ganntschött) und den Waal längst des Stückes auf Ganntschött ein zuhalten. Klage der Gemeinde Mals wegen des Oberwaales Im Laufe der Jahrhunderte mußte die kleine Gemeinde Tartsch ihre Wasser rechte mehrmals gegen die größere Nachbargemeinde Mals verteidigen und deshalb auch bei Gericht vorstellig wer

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Volksbote
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Seite 7 von 16
Datum: 07.06.1984
Umfang: 16
Wasser - allen Lebens Kult und Geschichte an Quellen und Brunnen / Beitrag von H. Fink In unseren Tagen, wo im Zusammenhang mit der Umweltverschmutzung reines Wasser allmählich zur Seltenheit wird, dürfte es nicht uninteressant sein, etwas von der uralten Wertschätzung und Verehrung von Quelle und Brunnen zu hören. Das mag insofern auffallen, als dazumal gutes Wasser noch zur Genüge vorhanden war und man es trotzdem an Warnungen nicht fehlen ließ, die auf Reinhaltung und Sparsamkeit im Umgang

mit Wasser geradezu prophetisch hinzielten. Manches von altem Kult und Brauch hat sich in Gewohnheit und Sage bis auf unsere Zeiterhalten, mir besinnen wir uns auf derlei Dinge meist nicht so recht. Der ewige Kreislauf des Wassers, das aus der Erde kommt und verdunstet, um dann als Tau und Regen, Hagel und Schnee wiederzukehren, hat schon den Altvölkern zu denken gegeben und so zu seiner Verehrung geführt. Daß sich Quellen und Brunnen in trockenen, was serarmen Gegenden unvergleichlich größerer

Wertschätzung erfreuen als in Gebieten, wo das Naß bis zum Überfluß aus dem Boden sprudelt, liegt auf der Hand und hat zwangsläufig zu einem dichten Kreis von Sagen und Meinungen geführt. Als unentbehrliches Lebenselement war das Wasser den Urvölkern „heilig". Ihm hat man nicht nur wachstumför- dernde und durststillende Kraft zuge schrieben, sondern auch reinigende und übernatürliche Eigenschaften, mit de nen es imstand war, auch moralische Vergehen wegzuwaschen. Am deutlich sten kam die Verehrung Unseres

Ele mentes dort zum Ausdruck, wo es direkt aus der Erde quillt, doch hat sie sich in zweiter Instanz auch auf Brunnen über- Ileil in einem reinigenden Wasser suchten. Unterließen sie das bei Lebzei ten. so mußten sie es nach dem Tod in eisigen Wassern von Bergseen oderauch in tiefen Gletscherspalten in der bekann ten „Kalten Pein" nachholen. Von Be richten um derlei Jenscitsstrafen sind unsere Sagenbücher voll, und man fin det es verständlich, daß sich die Dauer der Bußzeit nach der Größe

zu reden. Zu Delphi war es die Priesterin Pythia, die sich auf Orakelverkündigung verstand, dies aber erst, nachdem sie sich durch einen Trunk aus dem heiligen Brunnen und durch das Kauen von Lorbeerblät ter darauf vorbereitet hatte. Große Be deutung hatten Quellen und junge Was serläufe auch bei den Kelten. Ihre Göttin Icoranda besaß jegliche Gewalt darüber und vermochte dem Wasser zu befehlen. Und so ließ sie die Stammesgrenzen meist an sprudelnden Gewässern zu sammenlaufen. Es wundert folglich wohl

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Seite 9 von 16
Datum: 05.12.1963
Umfang: 16
als Sulfat, 3935 Lire pro 100 Kilo. Edison-Produkte Binarlo 25-10: 12,5 Prozent Ammoniakstick stoff, 12,5 Prozent Salpeterstickstoff, 10 Pro zent wasser- und zitronensäurelösliche Phos phorsäure, 4933 Lire pro 100 Kilo. Binario 25-0-10: 25 Prozent Stickstoff zur Hälfte als Salpetersäure und zur anderen Hälfte als Ammoniak, 10 Prozent wasserlös liches Kaliumoxyd als Sulfat, 5012 Lire pro 100 Kilo. APE-Produkte Binape 8-32: 8 Prozent Ammoniakstickstoff, 32 Prozent wasser- und zitronenlösliche Phos

phorsäure, 4649 Lire pro 100 Kilo. Ternape 9-9-18: 5,4 Prozent Ammoniakstick stoff, 3,6 Prozent Salpeterstickstoff; 9 Prozent wasser- und zitronensäurelösliche Phosphor säure, 18 Prozent wasserlösliches Kaliumoxyd als Chloryd, 4114 Lire pro 100 Kilo. Ternape 6-12-9 „S": 6 Prozent Ammoniak- und Salpeterstickstoff, 12 Prozent wasser- und zitronensäurelösliche Phosphorsäure, 6 Pro zent Kaliumoxyd als Sulfat, 3589 Lire pro Kilo. S.-ZN.-CAT.-Produkte pro 100 kg pro 100 kg pro 100 kg pro 100 kg pro

75 kg Binape 8-32: 8 Prozent Ammoniakstickstoff, 32 Prozent wasser- und zitronensäurelösliche Juli/Aiiiust 1963 2970 2850 2540 3110 3400 ’ Phosphorsäure, 4649 Lire pro 100 Kilo. Ternape 13-13-20: 7,8 Prozent Ammoniak- September 3010 2890 2580 3160 3440 Stickstoff, 5,2 Prozent Salpeterstickstoff, 13 Pro- Oktober 3050 2930 2620 3210 3500 zent wasser- und zitronensäurelösliche Phos- November 3090 2970 2660 3260 3540 phorsäure, 20 Prozent wasserlösliches Kalium- Dezember 3130 3010 2700 3310 3580 oxyd

als Chloryd, 5090 Lire pro Kilo. Jänner 1964 3170 3050 2740 3360 3640 Ternape 10-10-10: 6 Prozent Ammoniak- Februar /. 3210 3090 2780 3410 3680 Stickstoff, 4 Prozent Salpeterstickstoff, 10 Pro- März/Juni 3250 3130 2820 3460 3720 zent wasser- und zitronensäurelösliche Phos- Die angeführten Preise für 75 kg Kalkstick stoff zu 20/21 Prozent gelten auch für 100 kg Kalkstickstoff zu 15/16 Prozent- Die vorgenannten Preise gelten für die auf Transportmittel des Verbrauchers beim Lager des Verkäufers verladene

Ware; Bar zahlung bei Übernahme; Montecatini-Produkte Perfosfato Ammonizzato 3-16: 3 Prozent Ammoniakstickstoff, 16 Prozent wasser- und zitronensäurelösliche Phosphorsäure 2560 Lire pro 100 Kilo. Fosfato Biammonico 18-47: 18 Prozent Am moniakstickstoff, 47 Prozent wasser- und zitronensäurelöslicher Phosphorsäure, 7240 Lire pro 100 Kilo. Fosfato Potassico 6-12-9 „8“: 6 Prozent Ara- moniakstickstoff, 12 Prozent wasser- und zitro- nensöurelösliche Phosphorsäure, 9 Prozent wasserlösliches Kaliumoxyd

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Seite 7 von 12
Datum: 28.07.1966
Umfang: 12
leicht versehen können. Die Alm ist nicht groß, also nicht viel Arbeit. Den Winter kannst du dann bei uns verbringen.“ Damit war Burgl einverstanden. Was ihr am meisten zusagte auf der Alm, war der schöne Ausblick ins Tal. Stundenlang saß sie unter der Im Sommer kommen viele Leute hinaus in den Wald und auf die Berge. Das Wandern macht durstig, und da nicht überall eine Gaststätte am Wege ist, suchen die Leute ein Trinkwasser. Das beste und gesün deste Wasser liefern die guten, na türlichen Quellen

. Solches Trink wasser erquickt uns und löscht den Durst. Auch frisches Wasser der Bergbächlein, das über Steine und Sand geflossen ist, kann als noch reines Wasser getrunken werden. Gutes Trinkwasser muß klar und geruchlos sein. Das Wasser besteht aus zwei Tei len Wasserstoff (H2) und einem Teil Sauerstoff (Ol). Das Wasser hat ein starkes Lösungsvermögen und nimmt deshalb in der Erde oft Stoffe wie Salze, Eisen, Schwefel, Kalk mit Hilfe der Kohlensäure auf, die das' Wasser wohlschmeckend und oft auch heilsam

machen. Das Wasser löst die Bodennährstoffe auf und führt sie den Saugwurzeln der Pflanzen zu. Nur die im Wasser auf gelösten Nährstoffe vermag die Pflanze aus dem Erdboden aufzu nehmen und in lebendige Baustoffe umzuwandeln. Das Regenwasser wirkt diesbezüglich für die Pflanzen besonders gut, während es als Trink wasser nicht geeignet ist. Läßt man das Wasser längere Zeit frei stehen, so entweicht die Koh lensäure und das Wasser schmeckt fade. Es erhält einen fauligen Ge schmack. Ein solches Wasser

war noch nicht da. Als man endlich nach ihr sehen wollte, da fand man sie unter der Wetterfiehte. ein Bündel Kleider neben sich. Der Blick hatte noch den Reithof gesucht. Nun aber war er gebrochen; die Burgl war tot. Ein Herzschlag hatte ihrem Leben ein Ende gemacht. Ihr Leid war zu groß gewesen. Ihre Zü ge waren friedlich. Das Hinüber gehen war ihr nicht schwer gefallen. Sie hatte die Heimat gefunden, die sie auf Erden verloren. Wenn sonst reines Wasser ge schmacklos ist, gibt man ein wurig Zitronensaft

oder ein anderes Er- frischungsmittel hinein. Das Wasser von Bächen und Flüs sen hat während seines Laufes von allen Seiten Abfallstoffe aufgenom men und kann nicht zum Trinken und Kochen verwendet werden. In den Städten, wo es nicht genug Trinkwasser gibt, muß das Fluß wasser oder auch das Meerwasser zu Trinkwasser destilliert werden. Auch auf den Ozeandampfern wird aus dem Meerwasser reines Wasser gemacht, damit nicht das ganze Was ser vom Lande mitgenommen wer den muß. Das Wasser von Tümpeln und Teichen ist nicht rein

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Seite 8 von 12
Datum: 09.09.1965
Umfang: 12
Seite 8 V o ! k s b o t e Donnerstag, 9. September 1965 Die Unwetterkatastrophe im Antholzer Tal Die Regengüsse der vorigen Woche entfesselten auch den Antholzer Bach. Schon am Donnerstagabend rief die Sirene die Männer der Frei willigen Feuerwehr zu Hilfe, ln Nie dertal war der Bach über die Ufer getreten. Um Bad „Salomonsbrunn“ stand die Straße stellenweise fast knietief unter Wasser, ja, die schmut zigen Fluten drangen sogar in den Keller und in das Haus eines Gast hofes ein. In mühsamer

und Geröll gefüllt. Die braunen Flu ten rissen ein Wasserrad fort, unter spülten bei der „Ponnbrücke“ die Straße und eine Seitenmauer der Schlimm sieht es vor allem aber in der bereits genannten Zone südlich der Stadt Brixen aus. Der Neubau der Durstfabrik und der Firma Ing. Stubenruß sind von Wasser um geben, bei der Pappendeckelfabrik ist der rechtsseitig gelegene Damm durchbrochen und die Fluten haben dort nicht nur den Lagerplatz überschwemmt, sondern auch die Maschinenhalle steht knöcheltief un ter

Wasser. Ebenso mußten die süd wärts davon gelegenen Häuser ge räumt werden und stehen als trost lose Inseln in der Wasserflut. Auch hat gestern nachmittag der Eisack südlich von Milland den Damm an der linken Seite an einer Stelle überspült; die Wassermassen er gossen sich auf Felder und Wiesen. Schlimm sieht es auch in der Mahr aus. Das Gastlokal „Wirt an der Mahr“ ist vollständig unter Wasser und die Brennerstraße ist vom „Ziggler“ bis ungefähr einhundert Meter südlich der Bahnunterfüh rung

der Mahr überflutet. Bloß schwere Lastautos wagen die Fahrt durch das Wasser. Ein notdürftiger Verkehr wird zwischen Brixen und Klausen über die Feldthurnser Straße aufrechterhalten, doch gibt es dort an den zahlreichen engen Stellen immer wieder Stockungen. Ein düsteres Bild bietet sich auch bei Albeins. Dort ergießen sich die Fluten über die Felder, Wiesen und Obstgärten und die Talweite gleicht einem einzigen See, der bis zur Pap- pendeckelfabrik südlich von Brixen reicht. Zeitweise haben die Wasser

als auch jene der umliegenden Ortschaf ten, die bereits seit Donnerstagabend im Einsatz stehen. Während in Brixen das eigentliche Stadtgebiet vom Hochwasser ver schont geblieben ist, wütete es umso mehr in der Stadt Klausen. Die Schleusen bei Franzensfeste und Villnöß mußten geöffnet werden, da der Gefahrenpegel bereits erreicht war und ein Dammbruch noch ver heerendere Folgen gehabt hätte. So war bereits am Donnerstag nach mittag das Wasser in etliche Häuser den Fluß entlang eingedrungen. Die Lage verschlechterte

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Seite 7 von 8
Datum: 12.07.1951
Umfang: 8
diejenige, die im Verhältnis zu ihrem Erfolg wenig Arbeitsaufwand und fast keinen Bar geld- atuflwand erfordert. Schon auf weite Entfer nungen erkennt man die bewässerten Flädhien an ihrem saftigen, fruchtbaren Grün, das vom Grau oder gar Braun der Umgebung absticht . Wozu Bewässerung? A) Die Pflanze braucht das Wasser als Nährstoff sowie als Lösungs- und Transport mittel für die Nährstoffe. Gerade die guten Futterpflanzen brauchen ziemlich viel Feuchtigkeit. Wo sie diese nicht finden, zei gen eie

geringere Lebenskraft und werden dann von anderen Pflanzen, meist Unkräu tern, verdrängt, die die Trockenheit besser ertragen können. (Bürstlieg, Besenheide, Augentrost, Wolfsmilch und manche an dere.) Die Bewässerung dient also dazu, den guten Futterpflanzen einen ihnen zusagen den Wasserhaushalt zu verschaffen. B) Ddias Wasser löst die Nährstoffe im Boden. Dies ist überall dort wichtig, wo der Boden zwar mehr oder weniger Nährstoffe enthält, die aber den Pflanzen wegen t zu großer Trockenheit

vorerst nur weicher, schmack hafter und verdaulicher. verschwindet aber mit Abnahme der Versäuerung und Zunahme der aufgeschlossenen Nährstoffe langsam, aber sicher und vollständig. Die Bewässerung wirkt also auch unkrautver- t reibend Kurz und gut: Die Bewässerung ist der erste und am schnellsten wirkende, ein fachste und verhältnismäßig am wenigster. Aufwand erfordernde Schritt zur Hebung der Almweide. Wo wird bewässert? Je besser der Futterwuchs einer Fläche, um so mehr Wasser wird verbraucht

und daher auch benötigt. Aber auch die vorwie gend mit Trockenheit ertragenden Pflanzen, meist Unkräutern, bewachsenen Flächen sol len bewässert werden, soweit man nur ir gendwie mit Wasser hinkommen kann. Der Erfolg lohnt auch die Anlage von oft langen Zubringergräben oder von einfachen St'au- teichen in geeigneten Mulden. Jede Quelle : n der Alm, jede? Ueberwasser von Brunnen und Tränken sollte ausgenützt werden. Welches Wasser ist geeignet? Am besten ist kalkreiches oder sonstwie basenireiches Wasser

, weil es besonders stark der Versäuerung entgegerwirkt Auch das «Ungebirge» weist stellenweise kalk- reiche oder basische Gesteine auf, welche dann die aus ihnen entspringenden Quellen und Gewässer mit Kalk speisen. Solche Quellen und Wasserläufe erkennt man an ihrem Randbewuchs; insbesondere die Wilde Brunnenkresfc. Süßgräser und auch grüne .Fadenalgen lassen auf solches schlie ßen. Aber, auch die Bewässerung mit Wasser aus kieselreichem Gestein, welches kalk arm ist, erweist sich an vielen 'Stellen als weitaus

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Seite 5 von 12
Datum: 28.08.1969
Umfang: 12
Wasserversorgung - eine Lebensfrage Wasser und Luft gehören zu den natürlichen Grundlagen des Lebens: sie sind unentbehrlich und unersetzbar. In allen Industriestaaten bereitet heute vor allem das Wasser die größte Sorge. Frü her war cs ein Allgemeingut, das als Naturgabe in unseren Breiten jedem frei zugänglich war. Heute ist es ein kostbares Wirtschaftsgut, ein wertvoller Rohstoff und oft schon eine Mangel erscheinung geworden. Ungeachtet aller Anstrengungen der Forscher, des Aufwandes

an finanziellen Mitteln, an technischen Einrichtungen und an Organisation, die für die Be wirtschaftung des Wassers und für die Sicherstellung des Wasserbedarfes von Pflanze, Tier und Mensch und Wirt schaft aufgebracht werden, ist die Sorge- um das Wasser bei uns noch keineswegs behoben. Das Verhältnis von Mensch und Was ser hat sich in den letzten hundert )ahren gewandelt, ln der vorindustriel len Epoche hieß es vor allem: Schutz vor dem Wasser! In der Gegenwart jedoch muß man: Schutz dem Wasser! rufen

. Früher, als das Wasser noch kein Mangelgut war, ging man in der Regel pfleglicher und sorgfältiger damit um als heute, da man es vielfach verschwen det. Es wäre verfehlt, das Wasserproblem nur als eine technische und wirtschaft liche Aufgabe zu betrachten. Wegen der elementaren und vor allem der vielfälti gen Funktionen des Wassers und seiner geradezu universellen Wirksamkeit han delt cs sich bei Nutzung des Wassers auch um eine soziale Aufgabe. Die Sorge um das Wasser ist nicht nur auf ein einzelnes

Land beschränkt, sie ist ebenso ein europäisches und darüber hinaus ein weltweites Phänomen unse rer Gegenwart und Zukunft. Nach Art und Intensität lassen sich die Verwendungen des Wassers in zwei Gruppen teilen. Während es bei der Fischerei, der Energiegewinnung, der Schiffahrt ohne erhebliche Veränderun gen und Verluste dem Menschen dient, muß das Wasser für den Haushalt, für Gewerbe, Industrie und zum Teil auch für die Landwirtschaft erst gewonnen und dem Verbraucher zugeführt wer

den. Dann wird es durch die Benutzung mit Abfallstoffcn beladen und in seiner Beschaffenheit wesentlich verändert, das heißt, es wird in Abwasser umgewan delt. Bei der erstgenannten Form spricht man vom Wassergebrauch, bei der zwei ten vom Wasserverbrauch. Als Stoff wird das Wasser in der Regel nicht auf gebraucht, wohl aber kann es bei der Verwendung durch Verdunstung und auf andere Weise verlorengehen. Somit beträgt die von den Wohnsiedlungen und den Industriewerken anfallende Wassermenge im Schnitt etwa 80% der zugeführten

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Seite 9 von 16
Datum: 12.07.1984
Umfang: 16
der Betroffenen geändert) liegt ein Stapel von Briefen, Gesuchen und Befunden. Das bislang letzte Analy seergebnis lautet: „Das Tiefbrunnen wasser ist für Beregnungszwecke nicht mehr geeignet, da bereits heute Schäden an den Obstkulturen zutage treten.“ Der Chloridgehalt des Wassers, der 1980 bis 255 mg/l lag, ist seither auf mehr als das Doppelte (550 mg/l) gestiegen, wie das Amt für Bodenschutz in seinem Schrei ben vom 22. Juni dem Landwirt Gruber bestätigt. Der durchschnittliche Chlo ridgehalt liegt

üblicherweise etwa zwi schen zehn und 20 mg/l, der zulässige Höchstwert bei 100 mg. Früher Trinkwasser — heute sogar für Beregnungszwecke ungeeignet Bereits vor unserem Gespräch, zu dem sich zwei weitere Bauern aus Frangart eingefunden haben, führte mich Gruber durch seine Obstwiese neben dem Haus: „Schauen Sie, hier sieht man ganz deut lich die Folgen der Beregnung mit dem verseuchten Wasser", und er zeigt auf einige Blätter, deren Ränder braun ge worden sind und spröde. Im Weinberg etwas weiter oben

an unserem Tisch. Doch dann wurde aufgrund der Ablagerungen auf der alten Deponie das Trinkwasser verseucht, und das Vieh konnte nicht mehr getränkt werden. Helmut Gasser, ein SVP-Mann, sagt: „So gegen Ende der sechziger Jahre hat des halb die Gemeinde Bozen das nötige Wasser in großen Behältern zum Gelfhof geliefert. Doch erst mit der Errichtung des Tontaubenschießstandes auf der al ten Deponie erhielt der Gelfhof ei nen gemeindeeigenen Trinkwasseran schluß. Das Problem ist diso seit über 20 Jahren

keine Schritte von seiten dev Gemeinde Bozen gegeben hatte, wollte ich wissen, und Gasser muß nicht lange nachdenken: „Die erste Ge genmaßnahme“, sagte er, „liegt wohl vier bis fünf Jahre zurück. Damals hat die Gemeinde entlang der Auffahrtsstra ße zur Mülldeponie eine kleine Mauer aufgestellt, um das Oberflächenwasser aufzufangen. Von dort wurde das Wasser in Rohren weitergeführt und direkt in den Bunker eingeleitet.“ Der Vater des Pensionsbesitzers an unserem Tisch nickt: „Ja, ich erinnere Hier sprudelte

einst bestes Trinkwasser. Heute ist der Chtoridgehalt des Wassers fast sechsmal höher als zulässig. Selbst für die Beregnung ist es untauglich geworden. Aufnahme: E. Daum mich noch genau daran; der Bunker wurde 1939, im Jahr der Option, gebaut. Das schmutzige Wasser fließt bis auf den heutigen Tag dort durch.“ Allerdings wurden inzwischen alle Öffnungen zu gemauert. Unterirdisch läuft der Stollen dann weiter bis zur Etsch, wo es direkt ins Grundwasser gelangt. Der einzige, der sich von den Politi

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Seite 4 von 8
Datum: 25.10.1951
Umfang: 8
eines nur ein Hektar größten Wald stückes weist schon mehrere Millionen Blät ter auf. Jedes Blatt aber hat unzählige, mikroskopisch kleine Oeffnungen, sog« 1 - nannte «Spaltöffnungen», aus denen, solange das Blatt lebt, Wasser verdunstet. Dieses Wasser wind aus dem Boden auf gepumpt und muß bis zu den höchsten Zweigspitzen emporgehoben werden, obwohl die. Bäume ja keine Pumpen besitzen. Den einzelnen Pflanzenzellen wohnt eine starke Saugkraft tone. mit deren Hilfe das Wasser herauf befördert

wird. Wenn der Baumorganismus richtig funktionieren soll, muß also ständig genug Wasser aus der Erde gepumpt wer den. Wir wissen, daß an heißen Sommertagen auch unsere Wasserversorgung . «gestört» wird. Wir schwitzen und schwitzen, geben immer mehr Wasser ab und schließlich wird unser Blut zu dick. Drei Liter Wasser kann es abgeben, aber dann wird es kri- tischi Sorgt man dann nicht für Flüss'g- keitszufuhr, so kann Hitzschlag eintreten, Tod durch Blutverdickung. Wir alle haben schon einmal Pflanzen gesehen

, die der Hitzschlag getroffen hat. Meist haben wir selbst schon solche Pflanzen in den Hän den gehabt: gepflückt« Wiesenblumen, die an Sommertagen schon innerhalb einer Stunde völlig welk sind, denn ihre Wasser zufuhr wurde unterbrochen, die Verdun stung aber geht weiter. Dagegen erscheint es uns auf den ersten Blick unverständlich, daß auch im Spätherbst, in den kalten, feuchten Nächten, den Vorboten des Win ters. die Pflanzen — verdursten sollen! Und doch ist es so! Wenn wir an einem Spät herbstmorgen

die Dahlien und Begonien, die Nelken und Chrysanthemen braun und schlaff geworden sehen, dann sagen wir: «Die hat der Reif verbrannt». Irt Wahr heit aber sind sie verdurstet. Der erste Frost, der nachts übens Land ging, hinderte die Pflanzen, Wasser aus dem Boden zu zie hen: sie mußten aber weiter Wasser verdun sten. sie sind dem «KälteschTag» erlegen! Auch unter normalen Verhältnissen haben es di« Pflanzen nicht immer leicht, sich mit dem nötigen Wasser zu versorgen. Man bedenke nur. was es heißt

, wenn ein. klei nes Pflänzchen mit ganz kurzen Wurzeln Tag für Tag Wasser aus der Erde pumpen muß, auch dann, wenn eine endlose Trok- kenheit hernscht und der Boden schon zer springt! Eine Sonnenblume, gewiß keine Riesenpflanze, verdunstet täglich einen Li ter Wasser. Daneben braucht sie aber auch Wasser zur Erzeugung von neuen Zellen, Samen und Blüten, muß also noch viel mehr Wasser als die verdunstete Menge aufnehmen. Wirklich imposant aber sind die Leistungen, die es den hohen Bäumen ermöglichen, jahraus

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Seite 15 von 16
Datum: 30.04.1964
Umfang: 16
portmittel des Käufers beim Lager des Ver käufers verladene Ware — Barzahlung bei Übernahme. MONTEC ATINI-Produkte : „PERFOSFATO AMMONIZZATO“ (4% Ammoniakstickstoff, 16% wasser- und zitronensäurelösliche Phosphorsäure) pro Zentner 2745 Lire; „FOSFATO BIAMMO- NICO“ (18% Ammoniakstickstoff, 47% wasser- und zitronensäurelösliche Phosphorsäure) pro Zentner 7715 Lire; „FOSFAZOTO POTASSICO S“ (6% Ammoniakstickstoff, 12% wasser- und zitro nensäurelösliche Phosphorsäure, 9% wasserlös liches Kaliumoxyd aus Sulfat

) pro Zentner 3700 Lire; „FOSFAZOTO POTASSICO“ (11% Ammoniakstickstoff, 22% wasser- und zitronen säurelösliche Phosphorsäure, 16% wasserlösliches Kaliumoxyd aus Sulfat) pro Zentner 6015 Lire; „FOSFAZOTO“ (25% Ammoniak- und Salpeter stickstoff, 10% wasser- und zitronensäurelösliche Phosphorsäure) pro Zentner 5320 Lire; „FOSFO- KAL“ (13% wasser- und zitronensäurelösliehe Phosphorsäure, 13% wasserlösliches Kaliumoxyd aus Sulfat) pro Zentner 3050 Lire; „FOSFAZOTO POTASSICO“ (10% Salpeter- und Ammoniak

stickstoff, 10% wasser- und zitronensäurelösliche Phosphorsäure, 10% wasserlösliches Kaliumoxyd aus Chlorid) pro Zentner 3970 Lire; „FOSFAZOTO BIAMMONICO POTASSICO“ (8% Ammoniak stickstoff, 24% wasser- und zitronensäurelösliche Phosphorsäure, 24% wasserlösliches Kaliumoxyd aus Sulfat) pro Zentner 6525 Lire. VEGO-Produkte: „K2“ (5% Ammoniakstick stoff, 3% Salpeterstickstoff, 16% wasser- und zitronensäurelösliche Phosphorsäure, 8% wasser lösliches Kaliumoxyd aus Chlorid) pro Zentner 4095 Lire

; „K“ (5% Ammoniaksalpeter, 5% Sal peterstickstoff, 10% wasser- und zitronensäure lösliche Phosphorsäure, 10% wasserlösliches Kaliumoxyd aus Chlorid) pro Zentner 3970 Lire; „T“ (2% Ammoniakstickstoff, 10% wasser- und zitronensäurelösliche Phosphorsäure, 20% was serlösliches Kaliumoxyd aus Sulfat) pro Zentner 4050 Lire. EDISON-Produkte: „BINARIO“ (12.5% Ammo- niakstickstoff, 12.5% Salpeterstickstoff, 10% was ser- und zitronensäurelösliehe Phosphorsäure) pro Zentner 5320 Lire; „BINARIO“ (25% Stick stoff — zur Hälfte

Salpetersäure und zur Hälfte Ammoniak — 10% wasserlösliches Kaliumoxyd aus Sulfat) pro Zentner 5350 Lire. A.P.E.-Produkte: „TERNAPE“ (5.4% Ammo niakstickstoff, 3.6% Salpeterstickstoff, 9% was ser- und zitronensäurelösliehe Phosphorsäure, 18% wasserlösliches Kaliumoxyd aus Chlorid) pro Zentner 4290 Lire; „TERNAPE S“ (6% Am moniak- und Salpeterstickstoff, 12% wasser- und zitronensäurelösliehe Phosphorsäure, 6% Kalium oxyd aus Sulfat) pro Zentner 3700 Lire. S.I.N.C.A.T.-Produkte: „TERNAPE“ (7.8

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Volksbote
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Seite 6 von 16
Datum: 23.07.1981
Umfang: 16
Zwei Drittel des in pausenlosem Dorfes und rund 240 Hektar überflutet — Etwa 500 Bewohner evakuiert — Zahlreiche Helfer Einsatz - Rasches Handeln ist dringend notwendig - Politiker und Militärs informieren sich Verheerende Folgen hatten die schwe ren Unwetter der letzten Tage haupt sächlich für das Unterland. In der Nacht auf Sonntag brach der Etschdamm bei Laag, und das Wasser überflutete weite Gebiete. Vor ällem Laag und Salurn standen unter Wasser. Die Bewohner von Salurn mußten zum Teil

für die Natur als auch für die Technik eine Überfor derung. Die Erde vennochte die Wasser mengen nicht mehr aufzunehmen. Schnell bildeten sich Pfützen, aus klei nen Bächen wurden reißende Ströme. Die Dämme waren einer harten Zerreiß probe ausgesetzt. Der Etschdamm bei Kurtinig vermoch te diese Probe nicht zu bestehen und gab der Naturgewalt nach. Auf einer Länge von mehr als hundert Metern brach der Damm, und die Fluten der Etsch ergossen sich in die umliegenden Gebiete. Die Bewohner von Laag und Salurn

. Die Brük- ke ist nämlich zu niedrig und soll nach Ansicht vieler das Fließen des Wassers behindern und wie ein Damm wirken. Auf der Brücke patrouillieren zahl reiche Ordnungshüter, die das Dorf vor Neugierigen und Schaulustigen abschir men. Hinter der Brücke ist die Wein straße in Richtung Salurn gänzlich über flutet. Barrieren aus Sandsäcken ver hindern. daß das Wasser weiter vor dringt. Hier ist auch der Landeplalz der zahlreichen im Einsatz befindlichen Boo- . tc, mit deren Hilfe Einwohner evakuiert

Oie einzigen Transportmittel im überfluteten Teil von Salurn sind Boote flenger Dieses Bild bot sich Sonntag gegen 16 Uhr dem Betrachter. Hunderte Hektar fruchtbarer Obstwiesen standen zum Teil drei Meter hoch unter Wasser. Aufnahme: „Dolomiten“/FIenger oder Lebensmittel herbeigeschafft wer den. Eine Fahrt durch den überschwemm ten Ortskern zeigt das Ausmaß der Schäden, die die Fluten der Etsch hier anrichteten. Zwei Drittel von Salurn (betroffen sind vor allem die tieferlie genden Gebiete) stehen

unter Wasser. Der Wasserspiegel lag zwar gestern um rund einen Meter tiefer als am Vortag, jedoch immer noch dringt Wasser in die unteren Stockwerke der Häuser. Die Hauptgeschäftsstraße des Ortes, die Trientstraße, sowie die Bahnhof- und Mühlstraße sind nur mit Booten passier bar. Immer wieder ragen die Spitzen von Verkehrsschildern, Ampeln und Hin- weistafcln aus der Brühe. Schriftzüge an den Wänden der Häuser erinnern daran, daß sich unter dem Wasser eine Metz gerei, ein Lebensmittelgeschäft usw

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Seite 7 von 16
Datum: 23.07.1981
Umfang: 16
Unterland: Pausenloser Arbeitseinsatz Die Arbeiten zur Schließung des ge brochenen Etschdammes auf der Höne von Kurtinig schreiten zügig voran. Seit den frühen Morgenstunden des Diens tags wird fieberhaft gearbeitet Seit Sonntagmorgen stehen rund 240 Hektar wertvoller Kulturgründe unter Wasser, die, sollten die Arbeiten am Damm nicht bald einen Erfolg zeigen, irrepara ble Schäden erleiden. An der Bruch stelle fließt immer noch Wasser in die' umliegenden Obstwiesen und in den überschwemmten Ort

der von der Über schwemmung angerichteten Schäden und die derzeitige Lage zu informie ren. Anschließend trafen sich die Vertreter des Landes mit jenen der Gemeinde Salurn, an deren Spitze Bürgermeister Lino Tessadri stand. Es wurde beschlossen, bereits heute mit einer Erhebung der Schäden zu beginnen. Das Land wird dafür Tech niker zur Verfügung stellen. Die Schadenserhebung soll zunächst bei Häusern und Industrieanlagen erfol gen, da jene in der Landwirtschaft, bevor das Wasser nicht endgültig abgeflossen

betroffenen Gebietes auf. Auch das Problem, wie am Monatsende Gehälter und Pensionen ausgezahlt werden sollen, zumal das Postamt unter Wasser steht, wurde bespro chen. Der Landeshauptmann sprach sich für eine möglichst unbürokrati sche Hilfe aus. Die Vertreter der' Landesregierung veprflichteten sich bei der zweistündigen Aussprache beim INPS, den Banken und dem Steueramt, sich um einen Aufschub der Fälligkeitstermine zu bemühen. tretende Regionalinspektor der Berufs feuerwehren, Kommandant Pandolfi

hoch unter Wasser. Die Entwässerungs kanäle sind beinahe bis zum Rand mit schmutzigbrauner Brühe gefüllt An den Hängen rutschten Weinberge ab, die in den lockeren Erd'massen keinen Halt mehr fanden. Solidaritätskonto Unterland Solidaritätskonten für die von den Unwetterschäden stark betroffene Be völkerung des Südtiroler Unterlandes hat die Südtiroler Landesregierung bei vier Banken des Landes eröffnet. Die Landesregierung ruft gleichzeitig alle Südtiroler auf, Spenden auf eines der vier

sich am Sonntag und Montag die Wasser der Etsch in das Gebiet zwischen Laag und Salurn, wo sie sich stauten. Die Gegend glich einem künstlichen Stausee, und Uber weite Teile waren nicht einmal mehr die Baum- Wipfel zu sehen. Aufn.: «D“/Flenger Schlammbedeckte Obstanlagen Gewaltig geändert hat sich das Bild in Salurn. Der Wasserstand sank vom Montag' auf Dienstag beträchtlich, näm lich um zwei Meter, was dem Umstand zugeschrieben wird, daß beherzte Bau ern den Fluten südlich von Salurn ei nen Abschfluß

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Seite 5 von 12
Datum: 06.07.1967
Umfang: 12
hinschlägt. Auch das Wasserrad scheint nicht mehr aus Holz zu sein, es gleicht eher einem zugehauenen Stein. Doch es bewegt sich unermüdlich. Das Wasser gurgelt und gluckst ge schäftig, beruhigt sich in dem breiten Waal wieder und fließt weiter hin über. dorthin, wo der Platzner-Much steht mit hohen Gummistiefeln — die Wasserhaue in der Hand. Er hat soeben seine „Road“ begonnen und das kühle Naß mit seinen „Wasser blechen“ aus dem Waal geleitet, hin ab über seine Wiese, die schon mehr als spannhohes Gras

trägt. Als ob es zornig wäre, rauscht und schäumt das Wasser an dem stählernen Hin dernis, das seinen bequemen Lauf so plötzlich unterbricht, auf. Doch bald besinnt es sich seines Zweckes und breitet sich weit aus, um ja kein Gräslcin auszulassen. Es weiß, daß ohne ihm hier an den sonnigen, trockenen Leiten kein Leben mög lich wäre. Weit hinten, fast dort, wo die Gletscher ihre kalten Zungen herabstrecken, hat es seinen Ur sprung. Gerade diese Gletscher sind die großen Speicher. Kein Mensch

könnte auf solch bequeme Art Was ser speichern, wie es die Gletscher tun, sic könnten keinen so großen Stau bauen Die liebe Sonne gibt das Maß an. wieviel von dem Was ser herabfließen soll, und der Win terschnee sorgt für Nachfüllung. Doch solche Betrachtungen stellt der Much nicht an, wie er so da steht und dem im Grase verschwin denden Wasser nachschaut. Seine Gedanken sind ganz woanders. Diese seine Gedanken haben es bequemer als das Wasser, brauchen keinen Waal, sie fliegen hurtig über das breite Tal

hinein in ein Seitentäl- chcn, aus dem auch lebenspendendes Wasser in stundenlangen Rinnen herausfließt. Zuhinterst in dem Täl- chen wohnt in einem Bauerngehöft ein Mädchen, welches die Gedanken des Much immer wieder von der Arbeit ablenkt, so ablenkt, daß er immer wieder vergißt, das „Wasser blech“ weiter zu schlagen, immer knapp, bevor die Wiesenerde derart aufgeweicht ist. daß ein' „Fuchs“ abschießen könnte. Nicht etwa ein Fuchs, wie der allgemein bekannte, schlaue Vierbeinei

-, sondern eine regelrechte Mure, in der Bauern sprache aber so genannt wird. Mit schnellen, geübten Griffen haut der Much das schwere Blech wieder in den Rasen, und schon schießt das Wasser wieder eine Strecke weiter drüben die Wiese hinab. Aber auch die Gedanken des Wasserers schie ßen hinein in das Tal zu der Lieb sten. Schon lange war er nicht mehr bei ihr. Heute hatte er gehen wollen, aber da kam die „Wasserroad“ und der Vater mit seinen bald über sechzig Jahren ist halt doch zu alt, um eine Nacht beim Wassern

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Seite 7 von 12
Datum: 30.06.1955
Umfang: 12
von einem riesigen Drachen bewacht worden. Als aber wieder einmal ein tobendes Gewitter über den Talkessel von Laas niederging, sei der See ausgebrochen und dessen Wasser (Iber das Vinschgau und das Etschtal hin unter gestürzt. Auf den tosenden Fluten sei der Wächter des Sees, der riesige Drache, von grimmiger Wut gepackt, dahingeritten. Kurz vor dem Talkessel, wo heute die Stadt Bozen liegt, habe der Drache in einem letz ten Wutausbruch noch sieben windstarke Eichen zu Fall gebracht: seither heiße der Ort

ein vieladriges Waalnetz am sogenannten Allitz-Schuttkegel angelegt und darin das Wasser des Allitz- baches den von Natur aus trockenen Gründen zugeleitet wurde. Das Wasser wurde immei karger Was in den folgenden Jahrhunderten bis heute dort geschah, erzählte Ernst M u t h e r nach der Einsegnung der neuen Berieselungs anlage am Allitz-Schuttkegel. Einige Sorgen hatten die Laaser mit dem Allitzbach immer: aus dem spärlich fließenden Wasser des Allitz- bachers mußten nidit nur die den Laaser Bauern gehörenden

Felder, sondern auch die im Norden angrenzenden Gründe der Kort- scher bewässert werden. Durch über ein Jahr hundert lang geführte Verhandlungen und gerichtliche Entscheidungen kam schließlich ein Abkommen zustande, demzufolge den Laa- sern vom 5. bis 11. Mai das sogenannte jähr liche Fünf-Tage-Wasser zuge9prochen wurde; weiters mußte den Laasern jährlich vom 8. Juni bis 20. August ein Drittel de9 Allitz bachwassers zur Verfügung gestellt werden. Wenn die Laaser außerhalb der oben ange führten Zeit

Bewässerungswasser benötigten (was sehr häufig vorkam), mußten sich die einzelnen Interessenten mit den einzelnen Kortscher Bezugsberechtigten in Verbindung setzen, um zusätzliches Wasser zu erhalten, was gegen Barbezahlung, Pferdeschichten und ab und zu auch kostenlos von den Kortschern abgetreten wurde. Trotz aller möglichen Be mühungen der Laaser Bauern wurde aber der große Allitzer Schuttkegel karger bis er in den letzten Jahrzehnten zu versteppen drohte. Dazu trug auch der zunehmende Gletscherschwunid

des ehemali gen Landtagsabgeordneten Ernst Muther und seiner engsten Mitarbeiter gelang es aber schließlich, auch die schlimmsten Hindernisse zu beseitigen. Der heutige Tag war die Krönung aller Hoffnungen, Mühen und Ar beiten: es war ein ergreifender Augenblick für die Laaser Bevölkerung, die heute vor mittag zahlreich —> jung und alt. Männer und Frauen — zur Einlaufstelle zuoberst am Allitzer Schuttkegel gekommen war, als das Wasser aus dem 250-Millimeter-Mannesmann- Rohr in das Sammelbecken einzulaufen

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Volksbote
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Seite 5 von 8
Datum: 22.02.1951
Umfang: 8
ist bei gleichbleibender Masse die Oberfläche und Semit auch die Adhäsion. Tonboden mit sei nen kleinen Bbdehkörnetn ist daher bündig, Sandboden dagegen lbse. 2. Vom Humusgehalt. Humus macht den Tönboden loser, da er des feste Zusammen halten der feinsten Tonteilchen stört. Den losen Sandboden macht ar dagegen etwas bündiger, er klebt die losen Sandkörner et- waä aneinander., 3. Vom Wassergehalt. Das Wasser varmin dert die Bündigkeit aller Kulturböden. Trbk- kener Bpdèn kann Infolge seiner großen. Bündigkeit

nicht bearbeitet werden. Bloß reiner Sandboden, der allerdings für die Pflanzéhkultur nicht in Betracht kommt, wird durch Wasser etwas bündiger. Senk rechte Wände halten nur bèl feuchtem Sand. 4. Von der Struktur. Krümeliger Boden ist nie sehr bündig. Strukturloser Boden ist meist sehr bündig, nur Wehn ef sich in Pul verform befindet, ist er auch bei der Einzei- kornstrüktur Wenig bündig (trockener Staub), Starke Bündigkeit erschwert die Boden bearbeitung, ja sie macht sie oft unmöglich, und behindert

die Entwicklung der unter irdischen Organe der Pflanzen genau so Wie ungünstige Struktur. ZU geringe Bündigkeit setzt den Boden bei großen Stürmen der Verwehungegefahr aus. Am zweckmäßigsten ist eine schwach mittelmäßige Bündigkeit. Der Wassergehalt desjßoäen* Alles im Boden enthaltene Wasser be zeichnen wir als Bodenwasser. Das Boden wasser entstammt den auf den Boden fal lenden Niederschlägen (Regen, Schnee usw.) es wird daneben manchen tief liegenden Böden auch noch durch unterirdische und oft

auch oberirdische Wasserbewegung zu- geführt. Der Wassergehalt beeinflußt die Eigen schaften des. Bodens weitgehend. Struktur, Bündigkeit, Durchlüftung, Erwärmung und das Baktefienleben im Boden hängen vom Wassergehalt desselben ab. Das Wasser ist außerdem zum Lösen der Pflanzennährstcffe und zum Aufbau der Pflanzen nötig. Das Wasser füllt die Hohlräüfhe zwischen den Bodenkörnern aus und außerdem neh men es die Kolloide bei der Quellung auf. Der Boden enthält Hohlräume verschiede ner Größe. Sie kleinsten

und engsten Hohi- rluMe werden als Haarröhrchen oder Ka • Illaren bezeichnet, da Sie haarfein sind. er Querschnitt edler Bodehhoblräume wird durch die unregelmäßige Gestalt der Boden körner und Bodenkrümel ebenfalls vollstän dig. unregelmäßig. Jenes Wasser, das die größeren, das sind die nichtkapillaren Hohl räume des Bodens füllt, siekert in. diesen so Weit nach unten, bis es auf undurchläs sige Fels- oder Tonschichten Stößt, denen diese größeren Hohlräume fehlen. Dieses am Walteren Versickern

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Seite 11 von 12
Datum: 08.08.1974
Umfang: 12
man sich vor dem kommen den Winter. Der Grund für die Wasserknappheit in Teis ist nicht so sehr in der geogra phischen Lage am sonnigen Bergrücken zu suchen, sondern viel mehr in der geologischen Beschaffenheit des Ge steins der oberhalb der Ortschaft auf ragenden Bergkuppe. Offenbar ist dieses nicht geeignet, Wasser zu speichern, und so kommt es, daß in der ganzen Gegend keine einzige Quelle aufgeht und daß die Quellen etwas jenseits an der Schat tenseite nur geringfügige Wassermengen liefern, wie eben

jene erwähnten 6 Quel len, die aber in Perioden großer Trok- kenheit fast ganz versiegen. Dabei kann man den Teisern bestimmt nicht vor werfen, daß sie nichts unternommen hätten, um zum Wasser zu kommen. Immer wieder gingen sogenannte „Was- scrschmeckcr“ den Berg ab, jeder ver mutete das Wasser woanders, doch zu Tage gebracht hat es keiner. Manche haben sogar auf eigene Faust und eigene Spesen gegraben, wie 1970 ein gewisser Hittaler: Er wollte das Geld nur dann haben, wenn er auch das Wasser gefun

den habe. Nach einem Jahr mühseliger Grabarbeiten ist er wieder abgezogen — ohne auch nur eine Lira erhalten zu haben. Schlauer war da schon der Ver treter einer für Wasser- und Mineralien suche spezialisierten Firma aus Mittel italien. Der verlangte das Geld im vor aus, ging den Berg ab und zeigte dann dqn Teisern, wo sie'graben, sollten. Ta gelang nrbeitetfr"nrah''nffi"" Preßluftham mern, doch kam man im eisenharten Gestein kaum weiter — und vom Was ser keine Spur. Der Herr der Firma CIRIM bestand darauf: hier mußte

es sein. Doch an ein Weiterkommen war nicht zu denken, man gab auf. Bis zum Jahre 1960 gab es in ganz Teis nur zwei Häuser, in denen es flie ßendes Wasser gab. In den Jahren darauf begann man auch in Teis immer mehr zu bauen, immer mehr Gäste besuchten den schöngelegenen Ort, das Wasser problem wurde immer brennender. Das Wasser aus den heute noch bestehenden Ziehbrunnen wurde zum Tränken des Viehs gebraucht; im übrigen geben die Brunnen nur sehr wenig Wasser, und wenn der eine ausgepumpt ist, so bleibt

auch in den andern das Wasser aus. 1971 schließlich wurde die Wasserhot friert das Wasser im Schlauch, und das so akut, daß man das Militär bitten ganze Dorf ist wieder fast ohne das mußte, mittels Tankwagen das Dorf mit kostbare Naß. Es klingt fast wie ein Trinkwasserzu versorgen. In dieser pre- Witz, wenn man erzählt, daß es mehr kären Lage war es der damalige Regio- als einmal vorgekommen ist, daß jemand nalasscssor Dejaco, der bei der Regional- vom Kopf bis zum Fuß eingeseift unter Verwaltung den Ankauf eines mehr

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Seite 6 von 12
Datum: 25.08.1966
Umfang: 12
worden ist. Selten bedrohliche Ausmaße nahm am 18. ds. früh besonders der Eggen taler Bach an. Nachdem es 50 Stun den ununterbrochen in Strömen ge regnet hatte, stürzten solche gewaltige Wassermassen zu Tal, daß auch die Ortschaft Kardaun in Mitleidenschaft gezogen wurde. Obwohl der hoch gehende Bach nicht über die Ufer trat, sickerte das Wasser in fast alle Keller und ebenerdigen Räume der Ortschaft, die teilweise tiefer liegt als der Bach. Das Wasser, das in die Häuser eindrang, quoll auf der ande

machen. In den Fluten trieben Baumstämme, die sich an den Brückenpfeilern ver fingen und meterhohe Wellen auf peitschten. Das dumpfe Grollen der zu Tal wälzenden Gesteinsmassen war weithin vernehmbar. Schwere Schäden erlitten die Kul turgründe längs der Virglvariante beim Kampiller Kirchlein. Der Eisack trat dort über die Ufer und über schwemmte den Großteil der Gründe. Obstbäume undWeinpergeln standen meterhoch im Wasser. Viele Bäume wurden entwurzelt. Die schmutzig braunen Fluten haben sich ein eige nes Bachbett

in die Gründe gegraben und vielfach Pergeln und Obstbäume fortgeschwemmt. Die Eggentaler Straße ist an meh reren Stellen unterbrochen. Schon gleich hinter Kardaun gegenüber dem Elektrizitätswerk rissen die Wasser massen ein großes Loch in die Straße. Genau an dieser Stelle war die schwebende Wasserleitung für Kar neid in einem Steinsockel am Ufer rand verankert. Der Sockel wurde von den tosenden Wassermassen aus dem Boden gerissen, hing aber noch an der Wasserleitung, so daß er unter den Wellenschlägen

des Baches stän dig hin und her pendelte. 100 Meter weiter taleinwärts, wo die Eggentaler Schlucht beginnt, bohrten sich die Fluten ein Loch in das Ufer und rissen das Erdreich fort. Das Wasser, das dort den Ufer rand erreicht hatte, schwappte auf die Straße. Am 18. August abends fraßen sich die Fluten immer tiefer in den Unter bau der Straße hinein, so daß die Fahrbahn schließlich unmittelbar nach der Brücke auf einer Länge von rund 50 Metern weggerissen wurde. Dort wo am Vormittag noch die Straße

, so daß nicht nur der Straßen verkehr, sondern auch der Eisen bahnverkehr auf der Brennerstrecke unterbrochen wurde. Zwischen Atzwang und Waidbruck unterspülte der hochgehende Eisack den Bahnkörper, so daß die Geleise teilweise frei in der Luft hingen. Mehrere Oberleitungsmasten der Bahnlinie kippten um und blieben in den Leitungsdrähten hängen. Der Zugsverkehr war unterbrochen. Bei Atzwang überschwemmte der Eisack die Fahrbahn. Die Straße lag teil weise unter meterhohem Wasser. Je de Verbindung mit Brixen, dem Pu stertal

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Seite 7 von 12
Datum: 20.08.1953
Umfang: 12
[ Dauern eilung Unsauberes Wasser schädigt das Vieh Von Dr. J. W. Bailey In den Sommermonaten muß der Vieh dichter besonders darauf achten, daß das Vieh nicht Gelegenheit hat, seinen Durst aus einem Vorrat nicht einwandfreien Was sers zu löschen. 'Besonders gefährlich sind die grünen, algenartigen Wasserpflanzen, die schleimigen, moosähnlichen Gewächse, die man bei warmem Wetter in Gewässern aller Art findet; wenn diese Pflanzensub stanz in Fäulnis IVbergehl, bilden sich giftige Stoffe

, die Tiere, die sie mit dem Wasser aufnehmen, töten können. Diese Stoffe 6ind unberechenbar wie ein Irrlicht; sie können sich im Wasser viele Wochen lang halten, aber auch schon wenige Tage nach ihrer Entstehung wieder ganz daraus verschwun den sein. Im allgemeinen kann man jedoch annehmen, daß dann, wenn die Algen in übelriechende Zersetzungsprodukte überge gangen sind, nur noch wenig oder gar nichts mehr von dem Gift vorhanden ist. Wie es sioh auch im einzelnen verhalten mag, dieses Algengift stellt

— an, daß etwas nicht stimmt. Hie und da liegt auch eines der Opfer der Vergiftung auf dem Boden und atmet ruhig, wie in tiefem Schlaf, verfällt aber plötzlich in heftige Krämpfe, wenn man es nur leicht mir der Hand berührt. Die Diagnose der Algenvergiftung gründet sich im allgemeinen auf das plötzliche Ein treten des Todes und die Beobachtung von Symptomen zu einer Zeit, da der Wind große Algenmassen an die Ufer der Teiche und Tümpel, aus denen die TieTe saufen, ge trieben hat'. Auch Symptome bei Tieren, die Wasser

aus Tanks, die lange Zeit nicht in Gebrauch waren und in denen die Algen sich daher vermehren konnten, gesoffen ha ben, geben Grund zum Verdacht, daß es sich um Algenvergiftung handelt. Diese Vergiftung ist jedoch nicht die ein zige Gefahr, der das Vieh von Seiten des Wassers bei warmem Wetter ausgesetzt ist. Besonders stehendes Wasser bietet ja Krank- heitskeimen aller Art eine ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeit. Das Auftreten von Seuchen wie Bruoellosis und Johnescher Krankheit wurde mehr

als einmal auf diese Ursache zurückgeführt'. Manche Maultier krankheiten dürften die gleiche Entste hungsursache haben. Kühe, denen man die Möglichkeit gibt, bis zum Bauch in Wassertümpeln zu stehen, können sich eine Infektion mit Mastitis keimen verschiedener Art' zuziehen oder Eier und Larven von inneren Parasiten auf nehmen. Schwere Anfälle von «blutigem Durchfall» infolge von Infektion mit Kok zidien werden ebenfalls durch verseuchtes Wasser hervorgerufen. Die tödliche Wir kung von Magenwürmem und Leberegeln

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Seite 5 von 12
Datum: 09.12.1965
Umfang: 12
haben sich um die Urbarmachung des Landes und damit um die Bewässerung sehr verdient gemacht. Die Karthäuser mönche von S c h n a 1 s zeichneten sich in der Durchführung solcher Meliorationsarbeiten besonders aus. So wurde unter anderem der be kannte „Marlinger Waal“ von ihnen erstellt. Ein Chronist der damaligen Zeit berichtet darüber: „Um den Weinbau am Gajenhofe stets in gu tem Stande zu halten, brachte P. Michael bei der Gemeinde Mar- ling die Führung eines Wasser- w a a 1 e s aus der Etsch, bei der Töll angefangen

vorteilhaft erwies, legte sich bei den Marlingern der Unmut.“ Wie man aus dem Vorhergehenden ersehen kann, kam es öfter zu Rei bereien zwischen den einzelnen Be wässerungsinteressenten, Wirt schaftsgemeinschaften und dgl. Die Dorfgemeinde sorgte damals für den Bau und den Unterhalt der Waale. Der Bewässerungskanal oder Waal hat den Zweck, das Bewäs serungswasser — auch „Wasserwas ser“ genannt — von einem Bach oder einer Wasserquelle zur Kultur fläche zu führen. Zunächst wird das Wasser „gefaßt

“ oder „eingekehrt“ Dies geschieht in den tief einge schnittenen Seitentälern oder hoch oben in den Bergen, unterhalb eines Gletschers. Die Höchstgrenzen der Fassungsstellen liegen im Vinsch gau zwischen 1700 und 2000 Metern Uber dem Meeresspiegel. So wird zum Beispiel an der Hühnerwand, in 2670 Meter, Wasser aus einem See gefaßt, über das Niederjoch her aus auf den Sonnenberg geleitet und dient nun im Etschtal auf den Feldern Goldrains zur Bewässerung. In Schnals wird aus dem Grafbach in 2520 Meter Höhe

vor Schäden und die Vermeidung von Wasserver lusten. Der Tragwaal muß Gräben und Schluchten überqueren, seitlich an steilen Felswänden vorbeiführen. Dazwischen gibt es wieder längere Laufstrecken, die durch Wald oder Weideland führen. Neben dem Waal verläuft ein Fußgängersteig, der vor wiegend dem Waalwächter dient. Ueber Schluchten wird das „Wasser wasser“ in sogenannten „Kandeln“ geführt. Darunter versteht man eine aus drei starken und breiten Bret tern zusammengesetzte Rinne (= Rindei

), welche durch Holzrah men zusammengehalten werden. Auf manchen Strecken verläuft der Waal auch unterirdisch und weist zur Wasserlaufkontrolle eigene „Fen ster“ auf. Die genaue Länge eines Waales ist oft schwer zu bestimmen. Durch die Wasserabgabe zur Bewässerung wird der Waal immer kleiner und löst sich in verschiedene Teilungs gräben auf. Einige Kilometer lang dürfte aber jeder mittelgroße Waal sein. Das Laufgefälle der Waale ist ganz gering, es schwankt zwischen ein und zwei Prozent. Das Wasser fließt daher

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Seite 16 von 16
Datum: 24.06.1993
Umfang: 16
Donnerstag, 24. Juni 1993 Seite 16 Das Weltgeschehen im yolksbotBll Der Grand Canyon du Verdon. Foto: APA/dpa Viele Gebiete unbewohnbar — Endloser Kampf Verteiluneskampf nimmt kriminelle Formen an - Keine Versorgung mehr für Slums Dramatischer Wassermangel in Indien In Indien wird das Wasser knapp. Zwar gibt es einen jahreszeitlich be dingten Mangel in jedem Sommer — bei Temperaturen bis zu 48 Grad im Schatten ist das auch kein Wunder. Doch so rar wie in diesem Jahre war das Wasser noch nie

die südindische Metropole Madras mit Wasser aus dem Chauvary-Stausee versorgt. Über eine Entfernung von 220 Kilometern wird das Wasser in Tankwagen herangefahren. Andere Städte, auch die Hauptstadt Delhi ha ben andere Wege gewählt, den Man gel zu verwalten. So werden etwa die illegalen Slumsiedlungen nicht mehr mit Wasser versorgt. Der Ausbruch von Seuchen in diesen extrem dicht besiedelten Gebieten steht jeden Tag zu erwarten. Erste Cholerafälle wur den bereits gemeldet. Im südindi schen Bundesstaat Andhra

PradeSh führte die Wasserknappheit zum Auf treten von Typhus. In der Stadt Agra in Uttar Pradesh starben 19 Men schen an verseuchtem Wasser. Leitungsnetz wird angezapft Mitten in der Nacht aufzustehen und mit Eimern und Kanistern auf die städtischen Tankwagen zu warten, die etwa in Delhi dort auftauchen, wo der Wassermangel am spürbarsten ist, wurde für Zigtausende harter All tag. Über Umwege, dem Mangel auf andere Weise beizukommen, sinnen die Betroffenen nach. Für die, die es sich leisten

Trinkwassers wird überhaupt fi nanztechnisch erfaßt, der Rest wird gewissermaßen kostenlos verteilt. Mehrfamilienhaushalte bezahlen lä cherlich geringe Beträge für das kost bare Naß, sofern sie überhaupt eine Rechnung erhalten. So fehlt der Ver waltung das Geld für Reparaturen der Rohre und Kanäle. Heinz-Rudolf Othmerding Wasser weicht der Wüste /Salz erschwert das Atmen /Kinder haben Spielen verlernt Der Horror der Landminen Am Aralsee Hoffnungslosigkeit und Tod Zyniker nennen sie die „treuesten Soldaten

, die nicht weiter gegliederten „anderen Religionen“ und die Perso nen ohne Religionszugehörigkeit zu genommen. Am Aralsee regiert der Tod. Das Wasser des einst viertgrößten Binnen meeres der Erde weicht der Wüste. Salz wirbelt durch die Luft, macht die Böden unfruchtbar und das Atmen schwer. Zwar leben in Aralsk im Nord osten des Sees noch Menschen. Doch das Sterben der Region in der zentra lasiatischen Republik Kasachstan hat sie gezeichnet: Kinder scheinen das Spielen verlernt zu haben und stehen mit hängenden Armen

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