in St. Ulrich geborene Rudolf Vinatzer, seine Frau Vilja, geborene Feil aus München, durch Messerstiche getötet habe. Die Mel dungen über den „heuesten Stand der Dinge“ überschlugen sich man chesmal. Am Ende, als der Unter suchungsrichter die Akten dem Schwurgerichtshof zum Prozeß ge gen Rudolf Vinatzer übergeben konnte, standen folgende Tatsachen — laut Anklage — fest: Rudolf Vinatzer hat vor rund acht Jahren seine Frau Vilja geheiratet. Schon vor der Ehe zeigte sich Vi natzer, als Bräutigam
, von einer Seite, die vielleicht auf eine an dere Frau „nervenbelastend“ ge wirkt hätte. Nach der Ehe ging die Plage für die Frau weiter, denn ihr Gatte litt an einer krankhaften Eifersucht. Was das zu bfcdeuten hat, kann auch nur je mand ermessen, der ebenfalls vom gleichen Uebel geplagt worden ist. Die jungen Vinatzer führten ein Stück oberhalb St. Ulrich die Pen sion „Col de Flam“, die dem Vater des Rudolf, Leopold Vinatzer, ge hörte. Vor ein paar Jahren über gab Vinatzer sen. die Pension sei nem Sohn
Rudolf. Von da an war er Herr über die Gaststätte. Aller dings kann gleich betont werden, daß er sich um die Arbeit in der Pension wenig, sehr wenig küm merte. Er war lieber im Stall und (Fortsetzung von Seite 2) *•* Oesterreich. Der Sohn des letz ten Kaisers von Oesterreich, Dr. Ot to Habsburg, hat sich am 28. Nov. für einige Stunden in Österreich auf-, gehalten. Es war das zweite Mal, daß er seine Heimat betrat, nachdem ihm vor kurzem ein österreichischer Paß ausgestellt worden war. Habsburg fuhr
(dilirio alcoolico) bezeichnet. Am 23. August hatte das Ehepaar in der Pensionsküche in der Früh wieder eine Auseinandersetzung. Dazu sagte der Angeklagte, daß er seiner Frau, nachdem er von einer Kur, die er in Innichen machen mußte, ein „neues Leben“ angeboten habe. Er hätte Frieden schließen wollen. Sie, die Frau, habe ihn aber abgewiesen und sei aus der Küche gegangen, um die Fremdenzimmer herzurichten. Rudolf Vinatzer blieb eine kurze Zeit in der Küche zurück, nahm dann ein Küchenmesser
aus einer Kredenzlade, andere sagten vom Küchentisch, und ging seiner Frau nach. Er traf sie in einem Zimmer hei der Arbeit. Lassen wir den An geklagten Rudolf Vinatzer sprechen: „Als ich meine Frau vor mir sah, wie sie in gebückter Haltung dabei war, das Bett zu richten, setzte ich ihr die Messerspitze an den Rücken. Dadurch erschrak die Frau, machte einen Ruck nach aufwärts und stieß sich auf diese Weise selbst das Mes ser in den Leib.“ Diese These brachte der Angeklagte das erstemal bei seiner Einvernahme