sein, daß sich mancher nlcnt zu betten verstanden hat. Wie Ihr dran seid, Reuthofer, Ihr könnt nichts mehr verlieren, Ihr könnt nur gewinnen. Und Ihr werdet sehr viel gewinnen, ich sage es Euch, ich bin Euer Freund, glaubt es • <i mir. „Ihr sprecht als Diener Eures Herrn'', sagte der Jakob. „Ich brauche ihm nicht zu schaden, um Euch zu nützen. Ich gestehe es ja, daß dem Kampelherm noch immer an Eurem Gute gelegen wäre, er möchte sich natür lich den Besitz abrunden.“ „Mir ist es hart, zu denken, daß ich ein Scherben
in seinem Fleisch bin“, sagte der Jakob, „aber mein Gott, was soll Ich tun? Ich kann ohne meinen Reuthof ment leben.“ „Auf Euer Wohl, Jakobi“ sprach der Verwalter und hob sein Glas. „Trinket, alter Freund. Schaut, Ihr habt Mißtrauen gegen uns, und das ist nicht recht. Wir handeln nach den Verhältnissen der Zeit und haben'nichts gegen den Bauernstand. Er wird auch nicht untergehen, aber er wird sich verändern. Und solchen Natu ren, wie der Euren, Jakob, tut das Ver ändern weh, ich begreife es. Aber ihr sollt
Euch nicht beklagen dürfen, daß Euch der Verwalter Ebner schlimm mitgespielt hätte. Auch ich habe eine Heimat und weiß, was das beißt, und werde sie nie vergessen. Ich habe Euren Willen, aut dem Gute Euer Väter fest zu bleiben, sehr geachtet. Jetzt ist’s anders. Ich habe ge hört, daß Eure Tochter ausgewandert ist, Euer Sohn ist auf dem Felde geblieben. Gebt mir Eure Hand, Jakob, seid über zeugt von meiner herzlichen Teilnahme. Aber man muß mit den Tatsachen rech nen und ich sage es Euch, Reuthofer
, es ist nicht möglich, Euch allein in Alten moos zu behaupten. Seid klug, Freund!“ Der Jakob schwieg eine Weile und dann entgegnete er: „Wenn ich jetzt nein sage und wieder nein, so wird’s heißen: Trotz und nichts als Trotz. Aber beim lieben Herrgott im Himmel: Ich kann nicht fort von Altenmoos, ich bin ange wachsen. Den reichen, vornehmen Her ren, was kann ihnen liegen an diesem steinigen Bauerngutl Sie sollen mich in Ruh lassen, mir ist alles dran. Wenn ich einmal gestorben bin, und mein Kind meldet
sein. Der Kam pelherr bietet Euch für den Reuthof- grund, wie er heute liegt und steht —“ „Ich will nichts hörenl“ unterbrach ihn der Jakob und wehrte mit beiden Händen ab, „mein Haus verkaufe ich nicht. Ich bin gekommen, um meinen Wildschaden anzugebeu und dafür entschädigt zu. wer den. Sonst will ich nichts." Der Verwalter stand auf und hatte eine veränderte Stimme, als er nun sprach: „Man wird den Schaden von Sachverstän digen abschätzen lassen und die Entschä digung wird Euch auf Amtwegen zukom men