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Volksbote
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Seite 6 von 20
Datum: 07.04.1977
Umfang: 20
sich so, innert — und ich hab’ schon denkt —", brummte der Bartl, und Kilian, der sich in der. Stube umschaute, zeigte auf einen hellen Fleck ah der ge schwärzten Wand. „Dort ist’s ja immer g'hängt, das Bild." „Freilich —“ „Und warum hüngt's nimmer dort?“ „Weil der Kunsthändler gestern bei mir g'wesen ist.“ „Hast es ihm 'leicht verkauft?“ sagte Kilian, der erwartet hatte, von dem Kunsthändler eine Provision zu be kommen oder den Bartl anschmieren zu können, arg enttäuscht. „Verkauft?“ Der Schneider-Bartl sah

von der Hose auf. deren Sitzfläche ein einziges Loch war. „Von hint' und von vorn' hat er das Bild ang’scjiaut, abgerochen hat cr's, wie einen alten Bicrkas. dann -hat er mir ein Loch in den Bauch geredet, größer als das Loch in der Hosen da. ich soll ihm das Bild verkaufen. Mehr als ich an zwanzig Anziig verdienen kann, die man mir schuldig bleibt, hat er mir dafür gebo ten, aber tnci Ahe hat g'agl: .Eh' wir das Bild hergeben', hat s' g’sagt, ,müs “pr* als wäre er dem Bartl nicht einmal einen rostigen

, wo es alte Sachen gibt, und da hab’ ich mich erinnert, daß du ein altes Bild hast —“ „Nur an das Bild hast du dich er- sen wir uns die Sach' überlegen. Sie können ja morgen wieder herschauen’.“ „Und war er heut’ bei dir?“ fragte der Kilian. „Schon in aller Herrgottsfrüh'. Und wie mei’ Alte g’sagt hat, daß er das Bild haben kann, wenn er noch etwas d’raufgibt, war er einverstanden, hat cs aber zuerst noch einmal sehen wol len. „letzt werden S’ Augen machen!’ hat mei Alte g’sagt und das Bild aus der Küche

g’liolt. .Alsdann, dem Kunst händler hat es zuerst die Red’ ver schlagen, dann hat er mei Alte ganz stad g'fragl. was sie mit dem Bild g'macht hat, und wie sie g’rad stolz g’sagt hat: ,letzt ist's fein, net wahr ja? letzt schatit’s erst was gleich! Mil der Reibbürsten und mit einer ordent lichen Laugen hab ich's g'wuschen, und ein Dreck ist abergangen —’, da hat der Kunsthändler einen Luftsprung' g’macht und mei Alte ang’schrjen: ,Ein Dreck?! Die Patina ist weg und die Farben mit... Den Dreck

aus. Und mit ihm noch einer. Am nächsten Morgen, während der Leh rer noch überlegt, was er tun soll, kommt der Willi in die Schule, ganz klein und demütig, grüßt artig und über reicht dem Lehrer einen Brief. Der Leh rer mustert erst den lungen, der etwas „mitgenommen“ aussicht. Und, dem An- wüßt’ ja was ... Meiner Mutter selig ihr Bruder in Guggenbach, der hat auch so ein altes Bild. Kann sein, er verkauft mir's. Was meinst dazu?" „Dann schau, daß er dir's billig gibt!“ sagte der Kilian anbiedernd, „letzt, wo der Kunsthändler

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Volksbote
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Seite 8 von 16
Datum: 05.01.1977
Umfang: 16
Silberlinge — zu ver kaufen. Für ihr gesundes ethisches Empfinden ist es ein Sakrileg und eines der niedrigsten Verbrechen überhaupt, gleichzeitig aber auch eine Kulturschande ersten Ranges. Ein Halbwilder, so sagt sich jeder, würde sich kaum an den Symbolen seiner Religion vergreifen. Ein vielbesuchter Wallfahrtsort war schon seit eh und je das „Kaserer Bild". Das Kirchlein ist ein neuroma nischer Bau und stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahre 1856. Es steht idyllisch in einer Waldmulde in der Nähe

des Kaserer Hofes an der Flurgrenze zwischen Obergummer und Steinegg (nicht weit davon wurde 1972 bei Baggerarbeiten ein dem römischen Gotte Saturnus gewidmeter Weihestein gefunden). Obwohl das „Kaserer Bild“ sehr alt ist, und manche Sage sich damit befaßt, ist eine Kontinuität vom römischen Weihestein zur christlichen Kultstätte kaum anzunehmen. — Das Gnadenbild stellt die Schmerzhafte Mut ter dar (eine Nachbildung der Mutter Gottes von Piné). Es ist eine Holz skulptur, die aus dem 18. Jahrhundert

stammen dürfte und kein besonderes Kunstwerk darstellt. Das dürfte auch die Ursachte sein, warum das Kirchlein nicht schon längst von Kirchenhyänen ausgeplündert worden ist. Einmal im Monat wird hier auch die hl. Messe gelesen. Die Sage (nach Prof. A. Hevl) weiß über die Entstehung des Wallfahrtsortes folgendes zu berichten: „Außerhalb vön Gümmer gewahrt man oberhalb des alten Welschnofner Weges auf der An höhe ein Kirchlein, das die Mutter Gottes von Pine beherbergt. Vor vielen Jahren war das Bild

auf einem Lärchen- stnmm gewachsen, der einen riesigen Umfang hatte. Schon damals kam bald der eine; bald der andere aus der Um gebung in seinen Nöten zur Kaserer Mutter her. So hieß nämlich das Bild, weil der Lärchenstamm, der es trug, in der Nähe des Kaserer Hofes stand. Ein alter Kaserer Bauer gedachte, den schönen Baum umzuhauen und ihn als Nutzholz zu verwenden. Aber sooft er die Axt ansetzte, immer war es ver gebliche Mühe. Den Baum hätte auch ein Riese nicht zu Fall bringen können. Er war so gewaltig

, streckten voll ungestümen Verlangens die Arme nach der Gottesmutter aus und schrien aus Leibeskräften: ,Oh, Kaserer Mutter! Nicht uni ein Gran bist du minder als die Mutter Gottes von Pine!’ Und sic priesen, wie von unsichtbarer Macht ge trieben, das wunderbare Bild. Man brachte sie nicht mehr von der Stelle, und mit der Weiterfahrt nach Pine war cs aus. Da nun der böse Geist selbst in so unzweifclbarer Weise der Kaserer Mutter seine Huldigung darbringen mußte, wuchs das Ansehen des Bildes, und bald

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Volksbote
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Seite 7 von 14
Datum: 15.01.1970
Umfang: 14
des Besa- ' mungsstieres ein möglichst klares Bild zu verschaffen, werden ihnen die einzelnen Besamungsstiere nachste hend im Bild und in der Leistungs abstammung vorgestellt. Die Wahl des Besamungsstieres ist dem Züchter selbst überlassen. Es ist also Sache des Züchters, die Überle gung anzustellen „welcherStierzu welcher Kuh paßt“ und danach die Wahl zu treffen. Um eventuellen Gefahren und nega tiven Folgen der Inzucht vorzubeugen, möchten wir den Züchtern eindringlich empfehlen, vor der Belegung

Unterlagen zu haben, ist die Beachtung dieser Richt linien von größter Wichtigkeit. d) Einsatz der Besamungstierärzte: Wie bereits eingangs erwähnt, war es notwendig, für die KB-Aktion 1969/70 — nicht zuletzt aufgrund des Mangels an Tierärzten — in un serem Zuchtgebiet eine Art Schwer punktbildung vorzunehmen. Die künstliche Rinderbesamung wird nachstehend angeführten Plan von folgenden Tierärzten durchgeführt: . .... AAR Hb.-Nr. 16525 (im Bild 8 Jahre und 7 Monate alt). Maße: Widerristhöhe 127

cm; Brusttiefe 76 cm; Brustbreitc 57 cm; Hüftbreitc 58 cm; Hüftgelenkbreite 57 cm; Brustumfang 219 cm; Gewicht 890 kg. o ■ .. ™- >■ & . v .. . %. ... '• . . KOMET Hb.-Nr. 14569 (im Bild fünfeinhalbjährig). Maße: Widerristhöhe 126 cm; Brusttiefe 75 cm; Brustbreite 60 cm; Hüftbreitc 59 cm; Hüftgelenkbreite 57 cm; Brustumfang 220 cm; Gewicht 900 kg ARIEL Hb.-Nr. 15620 (im Bild 3 Jahre und 9 Monate alt). Maße: Widerristhöhe 130 cm; Brusttiefe 76 cm; Brustbreite 55 cm; Hüftbreite 56 cm; Hüftgelenkbreite

55 cm; Brustumfang 220 cm; Gewicht 910 kg ATTILA Hb.-Nr. 16500 (im Bild dreieinhalb Jahre alt) Maße: Widerristhöhe 128 cm: Brusttiefe 76 cm; Brustbreitc 59 cm; Hüftbreite 57 cm; Hüftgelenkbrcitc 51 cm; Brustumfang 215 cm; Gewicht 870 kg DONAR Hb.-Nr. 17000 (im Bild 2 Jahre und 10 Monate alt) Maße: Widerristhöhe 127 cm; Brusttiefe 73 cm; Brustbreite 57 cm; Hüftbreite 57 cm; Hüftgelenkbreite 56 cm; Brustumfang 209 cm; Gewicht 810 kg ' AURELIUS Hb.-Nr. 20100 (im Bild 1 Jahr und 2 Monate alt) Maße: Widerristhöhe 118

cm; Brusttiefe 63 cm; Brustbreite 44 cm; Hüftbreite 44 cm; Hüftgelenkbreite 42 cm; Brustumfang 176 cm; Gewicht 454 kg ........ v**. ftwvu. .... , lA v.. vW..... <vi. .- ... ... u. £ DISKUS Hb.-Nr. 20150 (im Bild ein Jahr alt) Maße: Widerristhöhe 128 cm: Brusttiefe 76 cm; Brustbreite 59 cm; Hüftbreite 57 cm; Hüftgelenkbrcite 51 cm; Brustumfang 215 cm; Gewicht 870 kg Tierarzt macht die Besamung bei den Züchtern in folgenden Gemeinden: Dr. Blaas (Naturns) Telephon 87-2-26 Kastclbcll, Naturns, Schnalstal, Plaus

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Seite 3 von 12
Datum: 29.12.1967
Umfang: 12
Aus dem politischen Geschehen 1967 Die Bilder in der crslcn Reihe von I. n. r.: Die im Juni dieses Jahres gcslartclc sowjetische Sonde „Venus IV“ (rechts) ist ant frühen Mittwochmorgen auf dem Planeten gelandet. Das Bild rechts zeigt zwei Ansichten eines Prototyps der sowjetischen Sonde „Venus IV“. Die Parabolantenne (links) empfangt Kommandos von der Erde, die stabförmige Richtantenne (jeweils rechts) sendet die von der Sonde ermittelten Daten in Funksignalen zui Erde. Energiequelle der Sonde

sind die rechteckigen Sonnen- zellen. — Die amerikanische Venussonde „Mariner V“ (Bild links) hat einen Tag später als die sowjetische Sonde mit ihrer Auf gabe begonnen, Informationen über die Atmosphäre der Venus zu sammeln. Sie umkreist den Planeten in einer Entfernung von etwa 4000 km. lieber der Parabolantenne (Mille) für Kommandoempfang von der Erde erhebt sich die Richtantenne zur Ucbcr- mitllung der Forschungsergebnisse an die Bodenstationen. — Die Tochter Stalins, Swcllana Allilujcwa, die den Krcmlführcrn

Sorgen bereitet. — Zweite Reihe: Arabische Truppen, die nach dem Blitzkrieg in israelische Gefangenschaft wandern. — Papst Paul beim Empfang des Patriarchen Athenagoras in Rom. — Drille Reihe: Cyrus Vancc, der Fricdcnsvcrmiltlcr auf Zypern, hier im Bild mit Erzbischof Makarios. — Am 19. April starb Konrad Adenauer, um den nicht nur Deutschland, sondern die ganze demokrati sche Welt trauert. — Vierte Reihe: Feier der Unabhängigkeit in Aden. — Auch Griechenland sorgte für Ucberraschuiigcn im jalirc

1967, der König mußte sein Land verlassen; das Bild zeigt ihn mit seiner Gattin Annemarie und seiner Tochter Alexia knupp nach seiner Landung auf dem Militärflughafen Ciampino in Rom.

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Volksbote
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Seite 12 von 44
Datum: 10.09.1995
Umfang: 44
, um nur einige zu nennen, vorzuweisen hatte. Seither hat sich noch einiges in der literarischen Szene des Landes getan. So gibt es auch Autoren vereinigungen, die sich um Lite raten und Literatur bemühen: die „Autorenvereinigung“ und den „Kreis Südtiroler Autoren“. Letz terer feiert in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen inner Franz Tumlar liest aus seinem Werk. Das Foto entstand 1981 auf der Brunnenburg. Fotos Alfred Grober Eröffnung der zehnten und bislang wohl letzten Kulturtage in Lana Ein Bild ist ein Bild

ist ein... LANA. Ein kleines Grüppchen hatte sich zusammengefunden und wartete auf den Herren in Brille, der eigentlich bereits im vergan genen |ahr hätte erscheinen sollen, aber auf sich warten ließ, „weil das Bild noch nicht fertig war“. Es wartete auf den Herren, auf daß er diesmal vor der Tafel - der Lein wand - Stellung beziehe und mit der aus Rede und Bild bestehenden „Ausstellung“ beginne. Es wurde für das Warten belohnt: Er kam, stellte sich auf, deutete auf das Bifd und begann mit der Erklärung

, daß das Bild auf der Staffelei - das einzige im Saal - immer noch nicht fertig sei, genauso wenig wie das auf dem Bild sich befindliche Bild - ebenfalls auf einer Staffelei (dies mal gemalt). Damit hatte Autor, Bildbe schreiber, Vermittler und Maler Thomas Huber die Grenze zwi schen Bildoberfläche und Wirk lichkeitsunterfläche bereits gezo gen: Das Publikum mußte einse- hen, daß die Bilder des Schweizer Künstlers ohne die sprachliche Vermittlung und ohne Themati- sierong des Abgebildeten nie fertig seien

, einen Werkcharakter erst im doppeldeutigen Wechselspiel von Sprache und Abbild erhalten. Und das nur für eine gewisse Zeit. Wie Öl und Wasser im spe ziellen Verfahren kurzzeitig ver mischt werden können, verbindet Huber die Realitäten vor und auf dem Bild so geschickt, daß der Betrachter für eine Stunde lang im Raum schwebt und nicht mehr versteht, wo Bildwelt und Realwelt liegen: Obwohl das Bild für die Präsentation noch nicht fertig sei und seine Frau (auf dem Bild) noch nicht angezogen („Ihr wird das gar

nicht recht sein“), müsse es ja doch fertig sein, denn es heiße ja „Aus stellung“ und man befinde sich Thomas Huber ist bildender Künstler. Doch stehen die Bilder in seinem Werk nicht allein: Sie werden begleitet von Reden, die er im Angesicht der Bilder hält, ohne die sie nicht sind. Foto: „Zett7ad auch auf einer „Ausstellung“. Aber anderseits sei er noch beim „Sau bermachen“: Zum x-tenmal deutet er während seiner Ausführungen auf ein Detail auf dem Bild, dies mal auf den Besen. Die Frau be klagt

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Volksbote
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Seite 5 von 12
Datum: 02.08.1956
Umfang: 12
ist, da ist mir eingefallen, daß ich dich aufsuchen könnt —“ Bartl, der vermeinte, daß; der Kilian dieses unverhofften Geldes wegen zu Ihm gekom men sei, wurde etwas freundlicher. „Das freut mich, Kilian —“ „Der Kunsthändler hat nämlich mit mir diskuriert und mich g’fragt, ob ich etwa weiß, wo es alte Sachen gibt, und da hab ich mich erinnert, daß du ein altes Bild hast —“ „Nur an das Bild hast dich erinnert — und ich hab schon denkt —“ brummte der Bartl, und Kilian, der sich ln der Stube umschaute, zeigte

auf einen hellen Fleck an der ge schwärzten Wand. „Dort lst’s ja immer g’hängt, das Bild.“ „Freilich — „Und warum hängts nimmer dort?“ „Weil der Kunsthändler gestern bei mir g’wesen ist.“ „Hast es ihm leicht verkauft?“ sagte Ki lian, der erwartet hatte, von dem Kunst händler eine Provision zu bekommen oder den Bartl anschmieren zu können, arg ent täuscht. „Verkauft?" Der Schneider Bartl sah von der Hose auf, deren Sitzfläche ein einziges Loch war. „Von hint und von vom hat er das Bild ang’schaut, abgerochen

hat er’s wie einen alten Bierkas, dann hat er mir ein Loch in den Bauch geredet,*größer als das Loch in der Hosen da, ich soll ihm das Bild verkaufen. Mehr als ich an zwanzig Anzüg verdienen kann, die man mir schuldig bleibt, hat er mir dafür geboten, aber mei Alte hat g’sagt: Eh wir das Bild hergeben, hat’s g’sagt, müssen wir uns die Sach 'überlegen. Sie können ja morgen wieder herschauen.“ „Und war er heut bei dir?“ fragte der Ki lian. „Schon in aller Herrgottsfrüh. Und wie mei Alte g’sagt

hat, daß er das Bild haben kann, wenn er noch was draufgibt, war er einver standen, hat es aber zuerst hoch einmal sehen wollen. .Jetzt werden S’ Augen machenl’ hat mei Alte g’sagt und hat. das Bild aus der Küche g’holt. Alsdann, döm Kunsthändler hat es zuerst die Red verschlagen, dann hat er mei Alte ganz stad g’fragt, was sie mit dem Bild g’macht hat, und wie sie grad stolz g’sagt hat: ,Jetzt lst'B lein, net wahr ja? Jetzt schaut’s erst was gleicht Mit der Reibbürsten ;und mit einer ordentlichen Lau gen

nachdenklich an der Hose herumge flickt hatte, „Kilian, ich wtißt ja was... Mei ner Mutter selig ihr Bruder in Guggenbach, der hat auch so ein altes Bild. Kann sein, er verkauft mir’s. Was meinst dazu?“ „Dann schau, daß er dir’s billig gibt!“ sagte der Kilian anbiedemd. „Jetzt, wo der Kunst händler da ist, darfst die Gelegenheit net versäumen. Ich werd schon reden mit ihm. daß er ordentlich zählt. Dü weißt, Bartl, ein alter 'Freund kann alles-haben von mir, da kenn ich nix!“ • So ging der Schneider Bartl

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Volksbote
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Seite 4 von 12
Datum: 10.12.1970
Umfang: 12
Seite 4 Donnerstag, den 10. Dezember 1970 „Volksbote“ Das hilfreiche Bild Trüb und grau war der Himmel; vom Nebel verhangen die Berge. Tagelang hatte es in Strömen gegossen. Nun sik- kerte der Regen nur mehr in leisem Geriesel hernieder. Die Flüsse, vorab die reißenden Gebirgsbäche, waren an geschwollen und hatten mancherorts auch Unheil angerichtet. Drinnen, wo die Gand beginnt, hatte der Bergbach Steine und Geröll gelagert und zualler letzt auch noch eine Mure ausgelöst; die hatte ein Stück

sie noch etwas. Aus dem Wurzelwerk eines knor rigen Wacholderstrauchs glitzerte ihr etwas entgegen, ein Rahmen, der noch einige Überreste von Gold trug. Im Rah men stak noch ein Bild, das Bild einer Frau mit einem Kind. Die Frau war schön und lächelte freundlich. Das konnte nach Lenas Auffassung nur die Muttergottes sein. Eilig griff sie danach. Es war nicht sehr beschädigt; sogar die Farben waren noch frisch und leuch tend. Das würde einen schönen und hei ligen Wandschmuck für ihr Stübchen geben! Andächtig küßte es das Weib

- lcin und reinigte es vollends von anhaf tendem Schmutz. Sie trug es dann heim wie einen kostbaren Schatz und be schäftigte sich in ihrer Wohnung noch lange mit ihm. Es war ein schönes Frauenbild, nur fand Lena, daß die Heilige besser bekleidet sein könnte. „So sind nun mal die modernen Ma ler! Wir alten Leute können sie nim mer verstehen!“ murmelte die Lena. Sie hängte das Bild über ihr Tischchen, auf daß sie es oft vor Augen habe. Sie hielt vor dem Bild ihre täglichen Andachten. Sie trug

ihm auch ihre Anliegen und Nöten vor und wenn ihr irgendeine Hilfe zuteil wurde, so schrieb sie es dem Bilde zu. Wenn sie an Sonn- und Feier tagen mit anderen Frauen zusammentraf und dann in diesem Kreise vom Wall fahren oder von wundertätigen Gnadcn- bildern gesprochen wurde, dann glitt wohl auch ein triumphierendes Lächeln über ihr welkes Gesicht; denn wo fand sich wohl ein so schönes Liebfrauen bild, wie in ihrem Kämmerlein? Hatte sie ihr nicht schon so oft geholfen? Sie war so froh um das Bild; denn erstens

mit solcher Haartracht und mit solch mangelhafter Kleidung! Aber die Maler, die modernen Maler!“ Indes bist du gütig und hilfreich und das ist mir die Hauptsache!" Dieses schöne Ver hältnis zwischen Lena und dem Bilde dauerte ein paar Jahre. Doch schien dabei nicht alles in Ordnung zu sein, denn das Schicksal griff ein. Ein naßkaltes Frühjahr'brachte die böse Grippe und der Brunnhäusl-Lcna eine arge Lungenentzündung. Der Arzt kam und dokterte an der Lena herum, dann wirft er einen Blick auf das Bild und ging

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Volksbote
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Seite 5 von 14
Datum: 04.11.1971
Umfang: 14
SÜDTIROLER ERNTEDANK IN BILDERN Die Schäfer können heuer dem Herrgott danken, daß es in diesem Sommer wenig arge Bei der Kartoffelernte müssen alle auf das Feld. Auch die Kleinen arbeiten mit, um Die Kornäcker und ihre „Mandeln“ wer- Wetter gegeben hat. Nicht nur die Wolle der Schafe ist dieses |ahr sehr begehrt, diese so kostbare Frucht schnell unter das schirmende Dach zu bringen. Dieses Bild den in unserer Heimat immer seltener, sondern auch die Schafe selbst. Heuer wurden beim Verkauf gute

, die in seinem Wasser Erfrischung suchten, hei der Versteigerung gute Preise bezahlt Äste an eigens gezogenen Drähten nach der Länge geMcht^ w&den, nennt man Palmctten Die Gastwirtehaben heuer, danlf dem guten Wetter, einen ertragreichen Sommer gehabt Auch in der Pfalz, dem größten Weinbaugebiet in Deutschland, wird derzeit gewimmt. Mit diesem Zummen, die von den unseren etwas abweichen, wird die Praschglet zu den Yhrn gebracht, von wo sie dann in die Kellerei geführt wird (Bild dpa) Diese Aufnahme wurde vor (ähren

gemacht. Garben werden auf den von Ochsen ge zogenen Wagen aufgelegt. Heute wird in unserem Lande nur mehr wenig Korn angebaut. Der Ankauf von Getreide und Türk sei lohnender als der Anbau, sagen die Bergbauern Immer weniger Bauern haben heute noch ein Ochsengespann. Noch vor einigen (ähren war es durchaus keine Seltenheit beim Wim men ein solches Gespann, wie eines im Bild zu sehen ist, anzutreffen. Diese Fahrzeuge mit Eisenrädern sind nun geradezu ausgestorben Auch die Holzwirtschaft geht sehr gut

jene Reben, die während des Sommers bewässert worden sind, tragen heuer Trauben, die viel versprechen Nicht überall gelingt es, das Heu mit den landwirtschaftlichen Maschinen abzulrans- portieren. An solchen steilen Hängen, wie hier im Bild, .müssen die Bauern selbst das Heu „cinführen“, wenn sie über den Winter Futter für ihr Vieh haben wollen

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Seite 5 von 12
Datum: 01.04.1954
Umfang: 12
Das Sil6 6es In einer Zeit wie der heutigen, in der be sonders von der Frage der Ernährung aus aller Augen auf den Bauern gerichtet sind, ist auch die Frage nach dem Bild des Bauern, wie unsere Zeit ihn sieht, gerechtfertigt. Ha ben sich auch in den letzten Jahren durch die Flucht aus den Städten auf das Land die Vor stellungen über den Bauer geändert, so ist der Weg doch noch weit vom Kennenlernen eines ■ Landmenschen bis zum Verstehen der geistigen Welt des Bauern. Das Bild des Bauern machte

Gesellschaft und die Elendsviertel des gerade damals breit an wachsenden Industrieproletariats. Wie ein schütteres Wässerlein floß daneben die „Dorf geschichte“. Die Heimatkunst um die Jahr hundertwende gestaltete ein ideales und teils auch wirkliches Bild des Bauern. Sie wurde aber immer wieder überdeckt durch ein bin- dungs- und traditionsloses Literatentum. Den großen Einzug in die Literatur feierte der Bauer erst in den letzten zwanzig Jahren. Vollends in den letzten Jahren überschwemmte das Hochwasser

der „Blut-Boden-Literatur“ alle Büchereien. Der heidnische Bauer wurde entdedet, das Bild des Bauern und im letzten der Bauer selbst sollten nach einem einheit lichen Willen „ausgerichtet“ und geformt wer den, indem man das Fundament der geistigen Haltung des Bauern, das Christentum, einfach als dünnen, abgenutzten Firnis betrachtete, durch den überall der geisterhörige, primitive, heidnische Bauer hervorsah. Heute ist diese Entwicklung jäh abgebrochen. Wie der Bauer morgen gedeutet wird, wissen

wir noch nicht. Die Dichtung aber, die mit ihrem Zug zum Ganzen des Volkes naturnotwendig mit dem Bauern Zusammentreffen mußte, schuf immer und schafft ein großes und prächtiges Bild des Bauern. Er ist darin der bedächtig Schreitende, der ruhig Wägende und der schweigend Schaf fende. Er weiß noch von den kraftvollen Strö men des blutvoll Ererbten und von den tie feren Zielen der Triebe. Er trägt schwer an ihnen, aber er weiß sie doch zu bändigen und zu lenken durch die uralte Weisheit der Ueberlieferung

und durch einen ungebroche nen Glauben. Dieses Bild des Bauern besitzen nur wenige, in. der Breite des Volkes ver blaßt es, der Bauer selber trägt es bewußt selten in sich. • Film und bäuerliches Volkstück aber bauen immer noch aus Lederhose und Kammer fenster, aus Stadtgeruch und Dummdreistheit ihr Bild des Bauern auf. Es trägt einen durch aus sentimentalen Zug. Mit viel „Gefühl“ wird das Vorhandensein eines höheren Gefühls, als es sich ausdrücken läßt durch Wirtshaus krakeel und unehelich gezeugte Kinder

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Seite 3 von 12
Datum: 12.06.1963
Umfang: 12
DWn.vag, den J'. Juni 1963 — Nr. 1 Seite Z n •» - li tt Sie sind die Bauleute der Zukunft Diese Worte Bischof Dr. Joseph Gargitters beim Bekenntnistag sind der Kath. Jugend Südtirols Verpflichtung und Auftrag Ein erhebendes Bild: Zu Tausenden versammelte sich die Jugend Südtirols am Sonntag aut dem Waltherplatz in Bozen, um ein offenes und freudiges Bekenntnis zu Christus abzu legen. Es war ein wahrhaft großer Tag. In der bunten Vielfalt der Trachten kamen die Treue zum ererbten Brauchtum

und die Daseinsfreude dieser jungen Menschen zum Ausdruck. Im Hintergrund das Wahrzeichen Bozens: Die Pfarrkirche mit ihrem herrlichen gotischen Turm. i Oben links: Bischof Dr. Gargitter, Erzbischof Dr. Gottardi und Weihbischof Msgr. Forer be geben sich zur Ehrentribüne. — Oben rechts: Singend ziehen die Bannerträger zum Ab schluß der vormittägigen Feier noch einmal am Podium, auf dem die hl. Messe zelebriert wurde, vorbei. — Bild unten: Die Astronauten im Raumfahrtsanzug aus dem Festspiel am Nachmittag

. In ihren schmucken Trachten zogen die Jugendlichen aus den verschiedenen Straßen der Landeshauptstadt zur Feier. Es war ein eindrucks voller Festzug, der eine tiefe innere Disziplin widerspiegelte, die in der Kraft des Glaubens ihre Wurzeln hat. Links die Brixner Jungmän ner mit dem Wappen der Bischofsstadt. Oben Mitte die Sarntaler Jugend in ihrer heimatlichen Tracht. Rechts oben: Ein besonders farben frohes Bild bot die Gruppe aus dem Burggrafenamt. Aber auch das Katholische Jungvolk aus Enneberg (links unten

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Seite 3 von 14
Datum: 10.08.1972
Umfang: 14
Unser schönes Heimatland Südtirol Lesen scheint die schwache Seite vieler Menschen zu sein. Vielleicht macht das Lesen in einer fremden Sprache Schwierig keiten? (cdenfalls braucht es einige Unver schämtheit, um den Müll neben einem so deutlich gehaltenen Schild zu deponieren ln Grützen, dort wo keine Stadtpolizei und keine Ordnungshüter hinkommen, haben' es viele Leute leicht, sich ihres Mülls zu entledigen. Auf diesem im Bild festgehaltenen Platz standen noch vor einigen Monaten schöne

Obstbäume. Sie fielen der Axt zum Opfer und es wurde planiert. Diese neue Fläche nutzen unsere Mitbürger geschickt aus, um das Ihre zum „Umweltschutz“ beizutragen. Im Hintergrund ein alter Betonbunker Dieses Bild wurde südlich von Branzoll aufgenommen. Wenn man in Richtung Auer unterwegs ist, so konnte und kann man diese Ablagerungsstätte besichtigen. Sie liegt gleich neben der Straße an der linken Seite. Wie im Bild auch festgehalten, wurde der Durch fahrtsweg nicht verunreinigt, damit auch der nächste

gegen diese Vcrdreckung anzukämpfen m— Das Pustertal wird oft nicht zu Unrecht eines der schönsten Täler unserer Heimat genannt. Wenn sich aber die Feriengäste von Bruncck in Richtung Staatsgrenze begeben, so wird ihnen kurz nach der Rienzstadt ein beißender, übler Geruch in die Nase steigen. Wenn der Tourist dann nach der Ursache dieser Gerüche forscht und rechts Von der Straße in den Wald,späht, so kann er einen „anziehen den“, meistens — siehe Bild — rauchenden Hügel von Abfällen sehen Aufnahme: Rapid

aus dem Ausland, sondern auch für die Südtiroler, ist eine Fahrt ins Sarntal. Gleich hinter dem fünften Tunnel wartet eine Überraschung auf die Naturfreunde. Dort entledigen sich bekannte Bozner Firmen ihrer nicht brauchbaren Überreste und tragen somit ebenfalls zur Reinerhaltung der Natur bei Aufnahme: Flenger Dieses Bild wurde von de* Brücke am Bozner Boden aus geknipst. Neben der Straße wurden — von deri üblichen Unbekannten — die nicht mehr verwendbaren Kisten über das Ufer geworfen. Vor kurzer Zeit

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Volksbote
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Seite 5 von 14
Datum: 09.11.1972
Umfang: 14
durch eine jener Legenden, deren ge schichtliche Grundlagen zwar schwach sind, die wir aber doch gerne lesen, weil sie das Denken der damaligen Zeit spiegeln und besonders die feste Über zeugung der Gläubigen, daß Gott an solchen Stätten die Hand mit im Spiel hat. Die Legende berichtet, das Bild habe sich ursprünglich in Skutari (heute Shkodra) in Albanien befunden und sei damals noch als „Unsere Liebe Frau vom Paradiese“ verehrt worden. 1466 wurde die Stadt von den Türken erobert; in der Nacht nach dem Sieg

der Moslems sei das Bild auf geheim nisvolle Weise verschwunden, Engel hätten es über die Adria getragen und auf ebenso wunderbare Weise sei es in Italien wieder aufgetaucht, zuerst in Rom, dann habe es sich schwebend auf die Kirche der Augustiner in Genaz- zano niedergelassen, und zwar am 25. April des Jahres 1467. Diese Kirche sei unter dem Titel „Maria vom Guten Rat“ eingeweiht gewesen; dieser sei mit päpstlicher Genehmigung auf das Gnadenbild übergegangen. Auf die Nachricht von den wunderbaren Ereig

nissen strömte das Volk von allen Seiten herbei. Gebetserhörungen und Wunder hoben das Ansehen der Wallfahrt noch mehr. Besonders pflegte man das Bild bei der Standes- und Berufswahl um Rat anzurufen. Die Päpste Sixtus IV., Urban VIII. und Innozenz IX. bestätig ten die Andacht und bemühten sich um deren Verbreitung. 1682 wurde das Bild durch das Kapitel der vatikanischen ailimilMIMIMMIMIIMMIIIIIIIMIIIIMMIMMIMMMIIIMIMIIIIIM Festprogramm Samstag, 11. November, 19.30 Uhr: Lichterprozession; kurze

Andacht in der Kirche; Häuserbeleuchtung; Sonntag, 12. November, 8.45 Uhr: Einzug des Diözesanbischofs Dr. Josef' Gargitter, begleitet vom Klerus und den einheimischen Klosterfrauen sowie den Autoritäten und der Musikkapelle; Kon- zelebration und Predigt des Bischofs; 14.00 Uhr: Andacht am Bild der Mutter vom Guten Rat: die Pfarrfamilie bringt ihre Anliegen vor, Weihe an die Gottes mutter; Prozession mit dem Gnaden bild; Großer Gott, wir loben Dich. Basilika feierlich gekrönt. Pius VI. ge stattete

in Genazzano durch verschiedene Feiern das 500jährige Jubi läum des Bildes begangen. Neuere Untersuchungen haben ge zeigt: das Bild — ein Fresko — stammt aus der Schule des 1427 verstorbenen Malers Gentile da Fabriano. Es muß wahrscheinlich bald nach dem Entstehen übermalt und durch ein Marmorrelief „Madonna del Paradiso“ ersetzt wor den sein. Bei einer Restaurierung der Kirche (etwa um 1550) wurde das Fresko wiederentdeckt und freigelegt: darauf beziehe sich wohl der fromme Glaube vom plötzlichen

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Volksbote
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Seite 5 von 12
Datum: 09.03.1961
Umfang: 12
Donnerstag, den 9. März 1901 .Volksbote“ Seite 5 Schaurige „Illustrierte" berietet vom Weltuntergang Xd dem Weinen Tiroler Dori G o i ng am Buße des' Kaisergebirges hängt in derPrataa- kapelle der Bergtonappen ein seltsames Bild. Ein unbekannter Bauernmaler hat es im Jahre 1802 geschaffen und damit dpr Nachwelt feinen ■ schaurigen Bildbericht in Oelfarben. von den 15 letzten Tagen der Menschheit hinterlassen. Die „Illustrierte“ vom Weltuntergang zeigt, wie der Titel sagt, „die besonderen

Zeichen, die IS Tage vor dem Jüngsten Tag geschehen werden, beschrieben durch den ehrwürdigen und hochgeehrten Herrn Doktor Dionysius Riec vom Karthäuserorden“. Unter dieser „Schlagzeile“ in gotischer Der „Stanglwirt“ von Going mit der „Illustrierten vom Weltunter gang“ vor dem Kaisergebirge Schrift folgen fünf Bilderredhen mit Erläute rungen zu jedem Bild, wobei jede Reihe aus einer Serie von drei Bildern besteht. Die 15 Darstellungen geben einen geschlossenen „Fernseihbericht“, der auf die Visionen

von .Dionysius dem Karthäuser (1402 bis 1471) zu- rüokgeht. Dieser seherische Mönch lebte ln Ryakel in Belgien. Das schön gerahmte Oel- bild, ein einzigartiges, wenig bekanntes Ku riosum der Volkskunst in Oesterreich, mißt einen Meter mal achtzig Zentimeter. Die Ein zelbilder sind 24 mal 13 Zentimeter groß. Eigentflmer und Herausgeber: Vcrlagsanstull tlbeiu C.m.b.H. Bozen. - Druck: Druckerei der Verlngsanslali Athesia G. m. b. H. Bozen. — Tribunal Buzcn. Nr 8/4*- Reg. St. - Verantwortlicher Direktor

Bildlbericht be faßt sich in den ersten fünf Visionen mit dem Meer. Links oben in der Ecke ist das Meer gerade dabei,' eine fünfzehn Ellen hohe Mauer zu bilden. Auf Ansicht Nummer 2 ist es bereits wieder abgesunken. Tote liegen male risch verstreut auf dam Boden. Auf dem' drit ten Bild erkennt man Schiffe,, die von den wilden Wassern , gierig verschlungen wenden. ' In der zweiten Reihe P- . ; werden die Szenen zum „Grusical“, denn siehe, alle Meeresr wunder tauchen aus den Fluten auf und beginnen, laut

Text, schrecklich zu. heu len. Auf der' Bild fläche tummeln sich z. B. ein Fisch mit Vogelgesioht und ein Tier, halb Pferd, halb Fisch, als wären sie aüs einem modernen Gruselfilm geschnit ten. Bild Nummer 5 ist dem Geflügel, ge widmet. Sechs Phän- tasievögel halten un ter „greulichem Ge schrei“ auf einem grü nen Felde eine Ver sammlung ab. Auf den nächsten zwei Bil dern wälzen sich feu rige Flüsse durchs Ge birge, und Sterne, die Feuerstrahlen wer fen, kreisen wie flie gende Ufttertassen

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Volksbote
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Seite 7 von 16
Datum: 20.09.1984
Umfang: 16
. Schielen ist alles andere als eine Bagatelle, nämlich ein sehr ernst zu nehmender Sehfehler, der sich auswächst zur Schwachsichtig keit des Schielauges. Vier Prozent aller Kinder schielen oder haben eine Veran lagung zum Schielen. Wenn bei einem Kind erste Anzeichen des Schielens fest gestellt werden, sollte man sofort zum Augenarzt gehen, um es behandeln zu lassen. Später wird die Heilung immer schwieriger und langwieriger. So funktioniert das Auge Das normalsichtige Auge (Bild oben): Es entwirft

ein scharfes Bild auf der Netzhaut. Die durch Wenn Ihnen die Streifen in einem oder mehreren der Quadrate nicht immer gleichwertig schwarz,’ sondern grau er scheinen, so haben Sie eine Homhautver- krümmung. 3 Normal langes Auge (normalsichtig ) Hornhaut und Linse eindringen den Lichtstrahlen werfen auf die Netzhaut ein Bild, das „auf dem Kopf steht“. Durch sofortige Ver arbeitung dieser Seheindrücke im Gehirn sieht der Mensch dann die Wirklichkeit so, wie sie ist. Ob das Auge ein Bild in voller Schär

, um seine Umwelt so farbig und lebendig zu sehen, wie sie ist. Kontaktlinsen, unsichtbare Brille Die Augen sind von einem Tränenfilm überzogen, der durch den Lidschlag gleichmäßig über das Auge verteilt wird. Auf dieser sich ständig erneuernden Trä nenschicht schwimmen die Kontaktlin sen (siehe Zeichnung). Im Prinzip funk tionieren Kontaktlinsen genauso wie ei ne Brille. Nur wird bei der Linse der Sehfehler direkt auf dem Auge korri giert. Dadurch sieht der Linsenträger das Bild natürlicher als der Brillenträ

Aussehen, weil sie ja un sichtbar sind. Weiters gibt es bei Linsen kein lästiges Beschlagen, ein uneinge schränktes Blickfeld, und, was ja auch sehr wichtig ist, keine Abhängigkeit von der Mode. Kontaktlinsen korrigieren die Fehl sichtigkeit direkt auf dem Auge. Sie müssen deshalb vom Fachmann mit gro ßer Sorgfalt und Präzision angepaßt werden (Bild oben). — Größe des Auges, Wölbung der Hornhaut, Art des Sehfeh lers, Beschaffenheit der Tränen sind Faktoren, die bei der Wahl der passen den Linsen genau

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Seite 6 von 16
Datum: 18.12.1958
Umfang: 16
Seite 6 „Volksbote" Dc-nnerstag, den 18. Dezember 195t Das Bild auf dem Hochkar Bei jedem Windstoß, der um das HäusJ am oberen Ende eines Tauerhtales gegen das Hochkar hinauf heulte, fuhr die kleine, zehn jährige ELsi von ihrem Lager auf. Sie er wachte für einige Augenblicke aus ihrem Fie ber, schaute verstört um sich und stöhnte leise. Sie fürchtete den Sturm und lallte: „Mutter, er kommt herein — er kommt herein “ Die Mutter trat heran aus der rötlichen Helle des Herdes, strich mit der Hand

mit dem Bild. — Du brauchst ein neues Gewand, und deine Schuhe lassen bald Wasser durch, wenn du in die Schule gehst.“ Elsis Sinh verwirrte sich schon wieder. „Der Vater — ist fort.. — Und Unser Jesukind — muß draußen — sein — im- — kalten Wind!“ "Das Kind lag wieder stöhnend und mit ge schlossenen Augen! Und was half es auch, wenn Ihm die Mutter erzählte, daß das alte Bild auf dem in Hinterglasmalerei ein bäuer liches Kunstwerk geschaffen worden war, nur aus Not verkauft werden mußte. So war vor ein paar

Tagen der Holzknecht Thomas Brandner, dem ein Kriegsleiden die geliebte Holzarbeit verbot, mit dem Bild fortgegangen, hinüber über den Tauern. Dort wollte er das Bild in einem bekannten Touristenhaus ver kaufen. . .i. Er war seither noch, nioht zurück.- Das kranke Kind fuhr wieder jäh empor. „Das Jesukind — muß frieren! Mutter, — so kalt — so kalt! Bring es wieder — Mutter — bring es wieder!“ Die Brandnerin wußte sich keinen . Rat mehr. Sie konnte die Tränen nicht mehr zu- rüc’chalten und betete

leise und bebend... Aber zwischen Thomas Brandner und den Seinen lag zu dieser Stunde der hohe Kamm der Tauern, auf dessen wolkenhohen Ueber- güngen die Schneestürme todbringend tobten. Thomas wollte Im Schutzhaus am Tappenkar übernachten Morgen, am Heiligen Abend, Wollte er versuchen, über die Karscharte heimzukommen. An der Wand hdhg sehon sein Bild, das er dem Wirt am Mittag verkauft hatte, weil der Talwirt ihm gar zu wenig geboten hatte. Der Anblick tat ihm fast weh. Das heilige Bild schien

— da blickte Ihm die stille Muttergottes mit deih Kinde mitten ins Gesicht. Er taumelte fast vor dem Leuchten der Augen, die jetzt wie lebendig erschienen.' „Was — was soll Ich tun?“ flüsterte er ratlos. • Aber die Augen der Himmelsmutter blieben still und wichen nicht von Ihm. Er handelte wie unter einem Bann, als er leise einen Stuhl an die Wand trug und das Bild herabnahm. „Dich trag ich wieder heim!", sagte er wie in einer geheimen Abbitte. In den Rucksack konnte er das große Bild aber nicht packen

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Seite 7 von 24
Datum: 18.12.1986
Umfang: 24
C ärterinnen ieben. Das ie Insassin in sind auf etzen, wie -Engelsge- ir. 1 Beruf sei, e, erklärte Gegenteil deneinsit- zumindest lies festge- tich wie in ihnen. Ein et sich auf genabhän- kleineren ie sich das n Fernseh- im Gefärig- lutschspra- dem Bild- keine Pro- e Toilette, er, wie sie isdirektor, ungen ge- Frauen un- ; eine oder starrt, fortbilden. Aufbau be isetzt, weil dig wech- s Sozialhel- innen sich ten lassen, ilienischen Gefängnis- von Zeit nderweitig esuche im tuche kön- erden

. Ein zu einem isterreichi- Chor wird ie gelesen, ichten; sie land mehr :hts daran, eiten“ im- thlossenen nthalt der Übertreter ild kostet, ionen Lire tal für die für Brenn- erden, und hrig belau- ztliche Un- iben über lfaches. Da die vielen en ließen. beispiels- der Lange irden sie in ngsaufent- n. resetze uen >ung zum I Beruf hat isprochen. t bei einer Studienta- „Laborem e Arbeit), tt wurde, tr Familie tlich nicht seien dar- erhalb der e von Kin- ld oft dazu rschaft“ zu lische Kir- Das Bild auf dem Hochkar

Es war dem Holzarbeiter Thomas Brandner nicht leichtgefallen, sich zum Verkauf der einzigen Kostbarkeit zu ent schließen, die er als ein altes Erbstück besaß. Er hatte kaum jemals so recht ermessen, welch ein Kunstwerk das alte Bild war, das er nun dem Wirt des Touri stenhauses jenseits des Bergpasses, der etwas auf die gediegene Ausstattung sei ner Gästestube hielt, verkaufte. Für ihn war die Hinterglasmalerei der Mutter gottes mit dem Jesuskind etwas, das einfach zu seinem Leben gehört hatte all die Jahre

— das ihnen lieb gewordene Bild zu veräu ßern ... Um die steilen Bergwände tobte der Schneesturm, als Thomas nach be schwerlichem Aufstieg das Touristen haus erreichte. Er wollte über Nacht bleiben und am Morgen den kürzeren Rückweg über die Karscharte antreten. Der Wirt gab ihm auch noch einen Schnitzauftrag mit. An der Wand hing jetzt sein Bild, das nun verkauft war. Der Anblick tat ihm weh. Das heilige Bild schien hier in dem lärmvollen Gästezimmer wie entwür digt. Bedrückt aß er sein Abendessen

?“ flüsterte er ratlos. Aber die Augen wichen nicht von ihm. Er handelte wie unter einem Bann, als er leise einen Stuhl an die Wand trug und das Bild herabnahm. „Dich trage ich wieder heim!“ sagte er wie in einer heimlichen Abbitte. In den Rucksack konnte er das große Bild aber nicht packen. Er schnürte es sich einfach auf den Rücken und trat, nachdem er auch den Kaufpreis des Bildes mit kur zen, erklärenden Worten wieder auf den Tisch gelegt hatte, aus dem schlafenden Haus. Als Thomas die Höhe

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