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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 26.09.1923
Umfang: 8
von Lava »uswersen, die nicht so leicht aufgehalten wer den können wie jene bei Korfu. So kann man keineswegs sagen, daß die Gefahr vorüber ist. Aber was immer in Korfu oder Fiume ge schieht, kein Zweifel kann herrschen über die Wirkung der Tatsachen der letzten Woche auf das Schicksal -der Genfer Versammlung. Der Völkerbund hat eine bedeutsame Erschütterung seiner Autorität erlitten. Ein Mitglied hat in der heftigsten Weise sein Recht geleugnet, in einen Streit einzugreifen, der zwischen zwei

Mtgliedern -des Bundes ausgebrochen ist. Eine Großmacht, die eine der führenden unter denen des Völkerbundes ist, hat das Prinzip aufge stellt, daß der Völkerbund kein Recht hat. ein zugreifen, wenn eine der beiden Parteien be hauptet, daß eine Frage der nationalen Ehre auf dem Spiele steht. Die Versammlung in Genf hat tatsächlich diese sehr schwerwie gende Begrenzung ihrer Gewalt angenommen, indem sie ihre Funktionen einer anderen Kör perschaft übertragen hat, einer Körperschaft

, die für den Augenblick die führenden verbündeten Mächte in Paris vertreten. Man hat dieser Körper schaft von Zeit zu Zeit Fragen vorgelegt, die der Auslegung der Friedensverträge entspran gen. Sie ist vom Völkerbund unabhängig. Der Völkerbund hat keine Kontrolle über ihre Ar beit. Diese Körperschaft, die bisher bei der Rege lung zwischenstaatlicher Streitigkeiten wich tigere Befugnisse ausgeübt hat als der Völker bund. hat Mussolini dem Völkerbund vorgezo gen. Der Völkerbundrat als Mittel zur Schlich tung

? Durch unvernünftige Verteidigung sind mehr gute Rechtsstreite verdorben worden als durch mächtige Gegnerschaft. Der Völkerbund ist ein ganz hervorragendes Beispiel für diese Wahr heit. Einige Staatsmänner, sägt Lloyd George, hätten von Anfang an eine vorsichtige Behand lung dieser Einrichtung gefordert im bestimm ten Gefühl, daß jeder Versuch, dem Völkerbund in den Tagen seiner Kindheit sehr strittige Fra gen. an denen große Völker stark beteiligt sind, Zu übertragen, ihm das Rückgrat bräche. Die Eiferer

spotteten über diese Furchtsamst und ichrieben sie einer versteckten Abneigung gegen den Völkerbund zu. Sie haben jetzt ihren Wil len gehabt und haben aus dem Völkerbund ein schönes Durcheinander gemacht. Was hätte ungeschickter und taktloser sein können, sagt Lloyd George, als die Behand lung der heiklen italienisch-griechischen Ange legenheit durch den Völkerbundrat? Es war ^ne Lage, die die geschickteste und umsichtigste ^Handlung erforderte. Der Völkerbund aber brachte es zuwege, den Eindruck

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 06.09.1924
Umfang: 8
6. September 1924 tige Körperschaft für diese Dienste wird ebenfalls der europäische Völkerbund genannt. 3. Die Produktionskrise. Sie beruht auf der verminderten Kaufkraft; einzelne Nationen können keine Ware einkaufen, andere können sich nicht mit Rohstoffen versorgen, um ihre Produk tion im Gange zu erhalten. Hiezu kommt die Un terproduktion infolge der Zerstörung von Indu strieanlagen während des Krieges ooer infolge der Zurückhaltung einzelner Produzenten, die wenig anbieten, um teuer

die Welt in die Atmosphäre der Ungerechtigkeit und des Pessimis mus. Der europäische Völkerbund soll die Ausgabe übernehmen, die Intellektuellen moralisch zu stüt zen. Er soll internationale Preise stiften, nach dem Muster der Nobelpreise, jedoch auf breiterer Grund lage; er soll das geistige Eigentum beschützen und die Intellektuellen in großzügiger Weise zu den Ar beiten der internationalen Körperschaften heran ziehen. Auch wird eine Art internationaler Kon trolle des Schulwesens vorgeschlagen

chend: 1. Einbeziehung aller europäischen Nationen in den europäischen Völkerbund. 2. Der Völkerbund muß alle Vollmacht haben, um einen Konflikt zu vermeiden oder beizulegen; der Artikel 11 des Völ kerbundabkommens muß daher voll in Kraft treten. 3. Ausstattung des Völkerbundes mit einer reellen Macht, das helßt mit einer Armee. Hiebei wird die allgemeine Abrüstung im Auge zu behalten sein. Schließlich wird auch der Völkerbund abrüsten können und sich auf wirksame, aber unblu tige Waffen beschränken

sein, sondern auch seine Produktion, sein Handel und seine kulturellen Einrichtungen. Eine Zusammensetzung, die gewiß schwierig, aber nicht unmöglich ist. 9. Die Krise der Grundsätze. Der Krieg brachte mit sich: Das Vertrauen auf die Gewalt, den Fortschritt des «Materialismus und die Ver schärfung des Nationalismus. Der Völkerbund muß demgegenüber einen systematischen Kampf führen, um den Geist des Friedens, den Idealis mus und die Achtung von anderen Nationen wieder aufzurichten. Für diesen Zweck werden mannig fache Mittel

erörtert: Presse, Bücher, Kino, Studen ten- und Professorenaustausch und verschiedene andere. D>er Völkerbund muß ein „Bureau der Wahrheit' organisieren, durch das die Vertreter je der Nation Gelegenheit finden, allen Tendenznach richten über ihren Staat entgegenzutreten. Im Schlußwort betont der Verfasser, daß der Wohlstand und die Sicherheit Europas nicht nur durch politische und ökonomische, sondern ebenso durch soziale, intellektuelle und moralische Krisen bedroht ist. Der Wille, gesund

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Seite 2 von 8
Datum: 21.02.1920
Umfang: 8
, seine Friedensideen auch der republikanischen Partei aufzuzwingen. Diese Re publikaner versuchten zu einem Kompromiß zukom men und schickten anfangs Februar 191.9 eine De putation nach Parts, aber Wilson blieb unbeugsam. Am 14. Februar 1919 erzwang er in Paris in öffentlicher Sitzung der Friedenskonferenz die Zu stimmung zu seinem Völkerbund und am Tage darauf reiste er nach Amerika ab, eröffnete dort den Kongreß und forderte den Senat heraus, wo es zum offenen Bruche kam. Wilson reiste geärgert und enttäuscht

. Was ereignete sich? Als Cle menceau die Gtmütsstimmung Wilsons merkte, mit der er aus Amerika zurückkehrte, schmiedete er seine Pläne. Früher wollte Clemenceau nichts wissen vom Völkerbund, er erklärte ihn öfters als sin in haltsloses Phantasiegebilde, besonders als Wilson französischen Abgeordneten gegenüber sich äußerte: ihr braucht weder das linke Rheinufer noch das SaargebieL oder militärische Schutzmaßnahmen gegen Deutschland, ich gebe auch dafür den Völkerbund — trat Clemenceau offen

gegen den Völkerbund auf und bekämpfte ihn. Als nun Wilson wieder nach Paris kam und Clemenceau seine Verlegenheit merkte und sein Bestreben, sein Ansehen zu bewahren, schwenkte Clemenceau und wurde der eifrigste Für sprecher für den Völkerbund, der unbedingt ent stehen muffe, in Frankreich seinen Sitz haben müsse, mit der weiteren Bedingung, daß jeder Staat ein bewaffnetes Kontingent der Leitung des Völkerbundes zur Verfügung stellen müsse. Nun trat Wilson als Gegner eines solchen Völkerbundes nach der Idee

Clemenceaus auf, weil er die Stimmung in Amerika kannte, wo der Senat opponierte und seine ganze x Arbeit und Popularität in Frage stellte. Wilson.z zog sich zurück und Clemenceau trat in den Vorder« Z grund. Wenn der Völkerbund nach dem festen Schnellzug Pest—Wien sprachen'sie bis Preßbnrg ungarisch und mauschelten dann bis Wien deutsch. Drüben waren sie die Vorkämpfer der magyarischen Vorherrschaft, hüben legten sie den magyarischen Ueberzieher ab und spielten die „gemütlichen Wiener'. Hüber wie drüben

ist bei dem Zer fall eines Reiches noch nie zu kurz gekommen, und Tiroler VolksölatL. Willen der republikanischen Majorität im Senate Amerikas nicht ein machtstrotzendes Gebilde sein durfte, wenn er nicht über Flotten und Armeen verfügen durfte, wenn er nicht eins MaHt darstellt, die den Frieden erzwingen kann, so harte r Frank reich und die andern Elttsntestaaten kein: Garantien für die Einhaltunq der Fc!edensb:dinzutn^. Zr- folgedessen gab Wilson, da er den Völkerbund nicht nach seiner Idee in Amerika

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Seite 2 von 8
Datum: 08.09.1923
Umfang: 8
wird also in der für heute einberufenen Sitzung dar legen, daß der Völkerbundsrat aus dreifachen Gründen absolut nicht zuständig ist zur Beur teilung der Frage, wie es von Griechenland ver langt wurde. Im Falle, daß trotzdem der Rat sich für zuständig erklärt, entsteht für Italien das Problem, im Völkerbund zu bleiben oder aus demselben auszutreten. Ich habe mich schon für die zweite Eventualität entschie den. Ich verlange vom Ministerrat eine Erklä rung. ob er mit diesem von mir gestern dem Abg. Giuriati gegebenen

werde, antwortete Mus solini: „Die italienische öffentliche Meinung liÄ>t aus vielen Gründen den Völkerbund nicht. Wir achten dessen Ziele, aber ich spreche ihm voll ständig die Kompetenz ab. sich in eine Affäre einzumischen, die die Ehve Italien berührt. Die vorliegende Frage ist nicht in dem Pakt des Bundes inb^riffen, weil keine Kriegsgefahr vorliegt.' „Was würden Sie tun. wenn der Völker bund protestierte?' sragte der Journalist. Die Antwort war: „Ich würde den Protest zurückweisen und soweit gehen

findet die Mörder nicht. Der Völkerbund soll sie suchen. Athen, 5. Sept. (Ag. Br.) Die griechische Regierung hat gestern abends dem französischen 1855, zu einer vollständigen Verwüstung der Stadt führten. Die einstöckige Bauart hat zur Folge, daß die Millionenbevölkerung der Stadt sich über ein außer ordentlich großes Gebiet erstreckt. Der jetzige Um fang der Stadt wird auf hundert englische Quadrat- meilen geschätzt. Hat Tokio als moderne Großstadt auch einen Teil seines japanischen Charakters

soll sofort auf gehoben werden. Die griechische Note erklärt mit keinem Worte, zu irgend einer Wiedergutmachung be reit zu sein. Weiters hat Griechenland den diplomatischen Vertretern Frankreichs, Englands und Italiens eine zweite Note überreicht, in der das Athener Kabinett den Vorschlag macht, daß der Völkerbund zur Ausfindig- machung der Mörder der italienischen Mis sion eine Untersuchungskommission ernenne. Der Völkerbund. Genf, 6. Sept. (Ag. Br.) Gestern fand die mit Spannung erwartete Sitzung

des Völker- bundsrates statt. Der italienische Vertreter Sa landra legte den Standpunkt der ital. Regie rung dar. Er gab zuerst, um allen falschen Meldungen und Gerüchten entgegen zu treten, eine amtliche Darstellung der Besetzung von Korfu und betonte, daß der Völkerbund in der Frage, weil absolut keine Kriegsge fahr bestehe, nicht zuständig sei. Hernach erhob sich der griechische Vertreter Politis zur Gegenrede. Er ersuchte nochmals eindringlich den Völkerbund um Intervention. Ueber Vor schlag

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Seite 1 von 8
Datum: 18.12.1920
Umfang: 8
. KoLksblatt'. Oesterreich im Völkerbund. JnHer am Mittwoch in Genf stattgefundenen Versvmmlung des Völkerbundes wurse in öffent licher Abstimmung beschlossen, Oesterreich in den Völkerbund aufzunehmen. Von 36 anwesenden De legierten stimmten 35 für die Aufnahme. Der Be schluß war mit lebhaftem Beifall begleitet. In der Sitzung der Völkerbundversammlung legte der Präsident der 5. Kommission, Cuneus (Chile), zunächst dar, daß im Sinne der bekannten Bedingungen die Aufnahme von fünf Staaten empfohlen

öeS Völkerbundes wahren. Rußland müsse der Völkerbund helfen, sich zu erheben. Deutschland habe den Eintritts in Versailles verlangt und Redner verstehe, daß ihm damals nicht willfahrt wurde. Der Schweiz wäre der Eintritt viel leichter geworden, wenn sie gesehen hätte, daß der Völker- . bund universell wäre. Einige Jahre könne der Völkerbund ohne Universalität leben, er werde aber dann den Keim der Auflösung in sich tragen. Was den Artikel 10 betrifft, wiederholte Motta seine Vorarlberg

aber notwen dig. diese von dieser Tribüne der Welt aus zu präzisieren, denu Motta habe sehr schwerwiegende Worte gesprochen, indem er sagte, daß v-nn ge wisse Dinge nicht geschehen, wir uns auflösen wer- den. Es handle sich um die Aufnahme der Berei nigten Staaten, Rußlands und Deutschlands. Red ner bedauere in Erinnerung an die Waffengemein- schaft das Fehlen . Amerikas. Bei Rußland sei die Lage so, daß der Völkerbund ein demokratisches Rußland gern in seiner Hütte sehen würde. Jetzt aber handelt

es sich darum, sich Rechenschaft abzu legen, was des heutige Rußland sei, und da müßte er feststellen, daß es Pflicht des Völkerbundes sei, jede Tyrannei, sowohl jene von oben als auch die verworfene Tyrannei von unten abzulehnen. (Star ker Beifall.) Nun sei es an der Zeit, fuhr Redner fort, über Deutschland offen zu sprechen. Motta habe mit allem, was er im allgemeinen ge sagt habe, recht. Wie liege aber der Fall? Habe der Völkerbund nicht seine Statuten und was stehe im ersten Artikel, der außerordentlich

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Seite 1 von 8
Datum: 16.09.1925
Umfang: 8
L. 36.—. — Einzelne Nummer 30 Centesimi. Die fortlausende Abnahme des Blattes gilt als Abonnementsverpflichtung. Nr. 74 Mittwoch, September 1925 54. ?ahrsang. Deutjchlanö und Völkerbund. Eine hervorragend unterrichtete Persönlichkeit der deutschen Politik äußert über die Paktfrage und die damit zusammenhängende Frage des Eintrittes in den Völkerbund folgende Ansichten: So viel steht fest, daß auch vom deutschen Standpunkt aus, die Aussprache in London nicht unbefriedigend verlausen ist. Ihre Grundlage

in den Völkerbund knüpft. Die deutsche Regierung hat die Westmächte offiziell wissen lassen, daß sie bereit sei, vorbehaltlos in den Völkerbund einzutre ten, wenn ihr zugesagt würde, daß die Westmächte nachher im Völkerbund einen Beschluß durchsetzen, der auf die Nichtanwendung des Artikäs 16 betref fend das Durchmarschrecht gegenüber Deutschland hinausläuft. Es hat den Anschein, daß die Außen minister der'Westmächte in Genf einer Formel zu gestimmt haben, die dem deutschen Wunsch beträcht lich entgegenkommt

, so daß dem Eintritt Deutsch lands in den Völkerbund kein wesentliches Hinder- hocheppan. Von E. K. a. d. G. Da in den Schlern-Mitteilungen des öfteren heimische Burgen und Schlösser und ihre einsti gen Herren geschichtliche Erinnerung finden, wie unlängst, im Schlern-Hest Nummer 4 das Felsennest Greifenstein, dürfte es Wohl nicht unangebracht sein, in ganz kurzen Umrissen auch seiner Schwesterburg Hocheppan und ihrer Zwingherren der Grafen von Eppan, zu gedenken, deren Glanz und Ruhm — und Ende so manches Blatt

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Seite 2 von 8
Datum: 30.09.1925
Umfang: 8
Seite 2 30. September 1923 densdelegation in Versailles gestellte und. damals von den Alliierten und assoziierten Regierungen ab gelehnte Antrag auf Beteiligung Deutschlands am Völkerbund bisher nicht erneuert worden ist, so hat dies seinen Grund in der Tatsache, daß Deutschland angesichts der Gestaltung der politischen Verhält nisse nach dem Inkrafttreten des Versailler Vertra ges von seiner. Mitarbeit im Rahmen des Völker bundes ersprießliche Folgen nicht erwarten konnte. Die deutsche

Regierung glaubt, daß jetzt, insbesondere nach dem Verlauf und Ergebnis der Konferenz von London, die Grundlage für ein ge - deihlichesZusammenwirken im Völker bund gegeben ist. Sie hat sich deshalb entschlossen, nunmehr den alsbaldigen Eintritt Deutsch la n d s in den Völkerbund zu erstreben. Im Hinblick auf die bisherige internationale Er örterung dieser Frage erscheint es der Deutschen Regierung nicht tunlich, ohne weiteres an den Völ kerbund einen Antrag auf Zulassung zu richten

in Ansehung Deutschlands besteht, ist nach Ansicht der Deutschen Regierung ausgeschlossen. Sie ist aber bereit, dem Völkerbund gegenüber durch eine ausdrückliche Erklärung zu bestätigen, daß sie zur Erfüllung ihrer internationalen Verpflichtun gen entschlossen ist. Eine solche Erklärung läßt die von der deutschen Regierung bei früheren Gelegen heiten zu diesen Verpflichtungen abgegebenen Er klärungen unberührt. Sie darf insbesondere nicht so verstanden werden, als ob die deutsche Regierung

die volksparteiliche „Nationallibe rale Korrespondenz' in Berlin: „Zu der ersten deutschen Forderung ist zu bemer ken, daß sie als erfü l l t gelten kann. Die zweite Forderung wird der Hauptgegenstand der kommen den Verhandlungen über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund sein. Deutschland wird seinen Eintritt in den Völkerbund nicht voll ziehen, wenn es nicht damit rechnen kann, daß sei nem notwendigen Vorbehalten Rechnung getragen wird. In Punkt 3 des Septembermemorandums hat die deutsche Reichsregierung

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Seite 3 von 8
Datum: 09.07.1924
Umfang: 8
vereinbar, einem Völkerbund anzugehören, der auch fernerhin peinlich darüber wachen soll, daß ihre Politische und militärische Wehrlosigkeit aufrecht erhalten bleibt? Oder ist es mit dem Haupt zweck des Völkerbundes, „die auf Gerechtigkeit und Ehre gegründeten internationalen Beziehungen zu unterhalten', vereinbar, eines seiner Mitglieder in solchem Zustand der Wehrlosigkeit niederzuhalten? Ist es vereinbar mit Gerechtigkeit, d ch Deutschland entwaffnet wurde, „um die Vorbere;:nng einer all gemeinen

, schreibt General Schoch, sollen die Deutschen dies Wort von der Zwangsjacke hinausschreien; und wenn der nnedensvertrag selbst von solcher Seite als das an- enannt und bekannt wird, was er in Wirklichkeit als Zwangsjacke für Deutschland, dann ergibt sich offenkundig, daß auch die vielge rühmte Gerechtigkeit, auf der der Völkerbund auf gebaut sein soll, nichts anderes ist als ein Riesen bluff, bestimmt dazu, über den wahren Zweck des Vertrages und des Völkerbundes hinwegzutäuschen, und daß dieser wahre

aufbürdet, zu Recht besteht/' Die Frage dürfe also gar nicht w gestellt wer den: Wollen wir in den Völkerbund eintreten?, sondern sie muß lauten: können wir es tun? Entschließe sich Deutschland, sie zu bejahen, so werde es mit Recht „die Zwangsjacke' weitertragen. Man sieht, die Gründe, die der Mann da gegen den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, sowie die Sache heute liegt und steht, vorbringt, sind ebenso zahlreich und stichhältig. Die andere Frage ist die, was geschieht, wenn das Reich

von der freundlichen Einladung zum Völkerbund keinen Ge brauch macht. Die 1200jährige Korbinian feier in Preising. Freising, die geistliche Stadt, »st der Sitz eines, der ältesten deutschen Bistümer. In den schlimm sten Zeiten nach den Stürmen der Völkerwanderung pflanzte St. Korbinian das Kreuz auf dem heutigen Domberg auf und gründete dort ein Kloster. Vom heiligen Berg strahlte zuerst das Licht Christi ins süddeutsche Land hinaus. Aus dem Möns Doctus erblühten die Wissenschaften und Künste. Wer deiikt daran

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Seite 1 von 8
Datum: 16.05.1925
Umfang: 8
, ganzjährig L. 36.—. — Einzelne Nummer 30 Centesimi. Die fortlaufende Abnahme des Blatte? gilt als Abonnementsverpflichtung. Nr. 55 Samstag, ?S. Rai 1925 ö4. Jahrgang. die Gefahren öss Sicher heitspaktes für Veutschlanö. Vergangenen Sonntag fand in München eine Massenkundgebung gegen Sicherheitspakt und Eintritt Teutschland im Völkerbund statt. Neben Vertretern von Ministerien Uno anderen Behörden nahm in besonders stattlicher Zahl die Hochschul- jugeno an der Veranstaltung teil. Tie Hauptrede hielt Prof

. Graf Du Mou - lin-Eckart, um über „Sicherheitspakt und Völkerbund, ein ernstes Wort in letzter Stunde' zu sprechen. Der Redner entwickelte dabei folgende Gedanken: > Por Weihnachten begann in der französischen und englischen Presse ein leises Rauschen zunächst der Verwunderung und des Erstaunens, das nach ^klnd nach anschwoll und Deutschland mit jener Lie benswürdigkeit übergoß, die die Franzosen für Spione und sonstiges Gesindel immer gehabt haben. In den: Augenblicke, wo in Amerika, London

in den Völkerbund 'eue Hand-, Hals- und Fußeisen um die Mieder schmieden wird. .. Deutschland stehe hinter Hindenburg, mag ge- '^hen, was will, aber es müsse von ihm verlan gen, daß das Volk vor Meineid und Lüge be- .. ^ und ihm nicht zumutet, auf deutsches Leben ' .putsche Art zu verzichten. Frankreich hat nie rZuhtet. Das können wir auch. - der Entschließung heißt es dann: Viele tau- vaterländisch gesinnte 'Männer und Frauen ick- und aus dem Reich wenden sich aufs ^arsste gegen «ine Garantiepaktpolitik

, die nur hinausläuft, die Grenzen des Versailler rtrages zu bestätigen, und die wertvollste deutsche Volks- und Landesteile freiwillig und auf ewige Zeiten ausliefert. Sie sprechen sich ferner aufs schärfste gegen den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund aus, der weit entfernt, uns Rechte zu geben, nur dazu beitragen würde, uns unsere letz ten Rechte durch freiwillige Anerkennung seiner Satzungen zu rauben. Das Fundament des Ver sailler Diktates, die Lüge von der Alleinschuld Deutschlands am Kriege, ist heute

zeigen, mit dem Reiche die geeigneten Wege zur Erreichung von Ergänzungssicherungen des Friedens zu finden.' Die französische Note füge bei, daß der deutsche Vorschlag nur dann von Bedeutung sei, wenn die bestehenden Vertrags klauseln konsolidiert werden. Der Pakt könnte erst abgeschlossen werden, wenn Deutschland in den Völkerbund eingetreten ist. Aukunftskrieg. Das faschistische Blatt „Jmpero' in Rom schreibt zur Uebernahme des Kriegsmini- steriums durch Mussolini: „Mussolini Kriegsminister

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Seite 4 von 8
Datum: 30.07.1924
Umfang: 8
hat einige Beschlagnahmen zurücknehmen las sen, da er der Ansicht ist, daß sie auf übertrieben scharfe Auslegung der Bestimmungen des neuen Pressegesetzes zurückzuführen seien. Der Papst und öer Völkerbund. Aus London wird gemeldet: Daß mit dem willkürlichen Ausschluß des Papstes vom Völ kerbund die Angelegenheit nicht erledigt ist, der Völkerbund sich vielmehr der wertvollsten Stütze begeben hat, scheint immer mehr aufzudämmern, hat sogar die englische Regierung im vergange nen Jahr dazu geführt, die Frage einer päpst

lichen Vertretung im Völkerbund zu prüfen, wie F. F. Urphart vom Balliol College in Oxford auf der Jahresversammlung her Weftminster Eatho- lic Federation ausführte. Er sagte: Die Völkerbundsliga verlangt nach irgend einer Verbindung mit der katholischen Kirche, <weil der Völkerbund moralische Unterstützung benötigt und die katholische Kirche notwendiger weife die größte moralische Macht darstellt, die in der Richtung des Friedens arbeitet. Freilich ist es nun schwierig, eine dem Papsttum an nehmbare

nach Genf sende, der in gleicher Weise wie die Amerikaner handeln würde, die zwar nicht in der Liga ihre Länder vertreten, aber doch als Freunde des Völker bundes Mitglieder gewisser Kommissionen ge worden sind, um sich an der Diskussion der die Interessen ihrer Völker berührenden Fragen zu beteiligen. Auf diesem Weg könnte eine Verbin dung zwischen Papst und Völkerbund hergestellt werden, die den letzteren in den Augen der Ka tholiken heben würde. I'- « Karze Nachrichten. j * In vatikanischen Kreisen

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Seite 5 von 8
Datum: 25.09.1920
Umfang: 8
Volk mit einer Redeflut über schüttete und deutlich eine Schwenkung in der deut schen Politik. erkennen ließ. Das Ausland wußte von da an, wie ich dem Auswärtigen Amt sagte, daß es um Deutschlands militärische Lage nicht günstig stehe.' Der Völkerbund. Der Völkerbund existiert offiziel erst seit dem 10. Jänner 19^0, dem Datum der Ratifikation des Versailler Vertrages. Durch das Inkrafttreten dieses Vertrages wurden an jen?m Tage 19 Staa ten Mitglieder des Völkerbundes. Acht weitere Staaten

, die Mandate über die früheren deutschen Kols- LoMblatt. nien, das Regime des Saargebietes. Das Kom missariat von Danzig, die russisch-persische Frage, die Aalandssrage, die armenische Frage. Der Völkerbund gibt ein Amtsblatt heraus, das die amtlichen Dokumente des Volkerbundes, die Sitzungsprotokolle, die Korrespondenzen usw. enthält, und das alle Monat erscheint. Schweden hat angekündigt, daß es sich vom Völkerbunde zurückzuziehe » beabsichtigt, wenn Deutschland noch lau geZeit ausgeschlossen bleibt

. In französischen politischen Kreisen nimmt' man gegenüber dieser Drohung eine n n- zwerdeutige Haltung ein. Sollte die Ver sammlung des Völkerbundes im November die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund e n t- gegen dem VorschlagFrankreichs, daß Deutschland erst nach greifbaren Garantien für seine guten Absichten aufgenommen werden soll, verfügen, so wird Frankreich aus dem Vol kerbund austreten. Frankreichist ent schlossen, unter keinen Umständen im Völkerbund neben Deutschland zu sitzen

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Seite 1 von 8
Datum: 30.09.1925
Umfang: 8
eine Unterredung mit dem Außenmini ster über verschiedene beide Staaten interessie rende Fragen, die noch seit dem Abschluß des Vertrages von Riga im Jahre 1920 behängen. Heute werden internationale Fragen bespro chen- Italiens Vertreter. Mailand, 28. Sept. (A.B.) Sen. Seia- l o i a wird Italien auf der Sicherheitskonferenz vertreten. (K. B.) s Schluß in Genf. ! Der Völkerbund ist mit sich selbst zufrieden. ! Genf, 28. Sept. (A. B.) Der Völkerbund hat am Samstag vormittag und Nachmittag eine Sitzung abgehalten

, doch 26 Stimmen erhielt. In der Schlußrede wies der Vorsitzende dar aus hin, daß die sechste Generalversammlung die Hoffnungen nichtenttäuscht habe, die man auf sie setzte- In einer Ratssitzung, die ebenfalls nachmit tags stattfand, wurden die Aufgaben des Ko mitees festgesetzt, das die Arbeiten sür die Rats tagung im Dezember bezüglich der Abr ü- stung vorzubereiten hat. Der Völkerbund tanzt. Genf, 27. Sept. (A. B.) Die Schweizer Völ kerbunddelegierten, der Genfer Stattrat und der Gemeinderat der Stadt Genf

ausgesetzt, der lebend oder tot gefangen genom men wird. Deutschland unö öer Völkerbunö. Die Voraussetzungen des Eintrittes. Angesichts der bevorstehenden Verhandlungen - über den Zlbschluß des Westpakts und den E i n- titt Deutschlands in den Völkerbund, wiick in Deutschland wiederum das Memorandum der deutschen Reichsregierung vom 23. September 1924 in die Erinnerung zurückgerufen. In diesem Memo randum, das seinerzeit zehn auswärtigen Mächten übermittelt wurde, hat die deutsche Reichsregierung

ihre Stellung zum Völkerbunö dargelegt. In dem Notenwechsel seit dem Februar-Memoran dum 1926 über den Sicherheitspakt hat die deutsche Regierung sich auf das September-Memorandum. von 1924 zur Klärung ihrer Stellung über den Völkerbund berufen. Das Memorandum, dessen Wortlaut bisher nicht bekannt war, lautete in den Hauptstellen: „Die deutsche Regierung sieht in der Sicherung des Friedens und der internationalen Solidarität den Wey, der allein zu einem kulturellen Aufstieg der Menschheit führen

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Seite 5 von 8
Datum: 19.02.1919
Umfang: 8
10 Völkerschlachtdenkmäler kostet, könnte fich der Völkerbund eine Polizeiflotte vo« 10.000 Großkampfschiffen zulege». Oder die Erde mit der zehnfachen Zahl von Schulhäusern, Asylen und Kuuststätteu besäen. Wen« die ausschweifende Phantasie eines Statistikers die Kriegskosteu auf die ganze Mensch heit' verteilt, so ist eS unvermeidlich, daß ihm der peinliche Gedanke aufstößt, im positiven Falle würde also die Summe, von der auf deu Kopf der auf 1500 Millionen geschätzten Bevölkerung der Erde in Mark oder Schilling, auf Rappen

auf einen end lichen Friedensschluß warteu, deshalb tritt Oberst House au die Spitze der amerikanischen Delegation mit allen Vollmachten ^ Der Völkerbund-Entwurf. Vor seiner Abreise von Paris legte Wils»« iu einer feierlichen Vollsitzung der-Friedenskonferenz den einstimmig von den Staaten der Verbündete« genehmigte« Entwurf für den neuen Völkerbund vor. Wilsou verlas das lange Schriftstück persönlich und feierlich, um seine Wichtigkeit augenfällig z« machen. Er hielt eS in der Hand, zeigte

Konflikte ins Auge gefaßt und für alle Fälle bindende klare Vorschriften anfgenomme«. Die amerikanische Motte gleich groß wie die englische. DaS Repräsentantenhaus in Washington hat die Summe für den Bau einer Flotte bewilligt, die gleich groß werden soll wie die Flotte Englands. Im Gesetze wird Wilson die Ermächtigung erteilt, den Bau einzustellen, wenn der Völkerbund wirklich zustande kommt.

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Seite 2 von 8
Datum: 16.09.1925
Umfang: 8
Seite 2 16. September 1923 nis mehr im Wege steht. Der innige Zusammen hang zwischen dem Eintritt in den Völkerbund und den Verhandlungen über den Sicherheitspakt ist zur Genüge bekannt. ^ Eine sanfte Rede. Mühlhausen i. Elsaß, 11. Sept. (A. B.) Der französische Ministerpräsident Painleve hat gestern hier eine Rede gehalten, in der er die Notwendigkeit des Abschlusses eines Sicher heitsvertrages betonte und auf seine Bemühun gen zur Erreichung eines endgültigen Friedens hinwies. Es müsse

schichte des deutschen Angebots ein, das lediglich eine Ar'beit der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amtes sei. Ein Verdienst der deutschnationalen Reichstazsfraktion sei es, die außenpolitischen Fra gen überhaupt erst zur Behandlung im Kabinett gebracht zu haben. Leider sei von deutschnatio naler Seite der Rede Dr. Stresemanns im Juli nicht entschieden genug entgegengetreten worden. Auch Dr. Luther habe der Forderung Dr. Strese manns, in den Völkerbund einzutreten, nicht widersprochen. Jedenfalls bilde

ein Hinderungsgrund sein, in den Völkerbund einzutreten, denn auch dieser Artikel er möglicht den Franzosen eine Sanktionspolitik. Man hat gesehen, was der Völkerbund Deutschland in Oberschlosien usw. gebracht hat. Deutschlands Lage wird verschlechtert, wenn es machtlos sich in diese Löwenhöhle begebe. Die Linke ist dafür, manche Wirtschaftskreise ebenso, das Zentrum schwankt. Entschiedene Gegner einer solchen Politik der Selbstaufgabe seien nur die Deutschnationalen, die Bayerische Volkspartei und die Völkischen

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Seite 3 von 8
Datum: 21.01.1925
Umfang: 8
der Unabhängigkeit Danzigs oeranlaßte den vom Völkerbund eingesetzten englischen Oberkommissär in Danzig, Mac Don- nel, der polnischen Regierung die Forderung zu gehen zu lassen, die polnischen Briefkästen un verzüglich zu entfernen, widrigenfalls er den Danziger Ssnat veranlassen werde, dies auf scäne, des Obevkommissärs, Verantwortung hin zu tun. Darob ist das ganze polnische Reich, voran seine Regierung, in einen derartigen Wutanfall geraten, daß sie am liebsten einen „neuen Weltkrieg' um ihre „heiligen

. Polen kenne Keine so hohe In stanz und keine so große Nation, die sich erlau ben könne, Polens Recht zu beugen. „Um kei nen Preis' — erklärte der Minister — „werden wir gestatten, daß man uns wie eine Horde Sie ger behandelt.' Danzig. 17. Jän-ner. Im Danziger Volks tag betonte Senatspräfident Sahm. der Senat werbe sich in seiner besonnenen Haltung, welch« ihren Ursprung in dem Glauben an das gute. Recht und im Vertrauen zum Völkerbund habe, auch nicht beirren lassen durch die kränkenden Aeußerungen

genom men werde. Die freie Stadt Danzig vertraue darauf, daß der Völkerbund sie in Schutz neh men werde gegen die Angriffe, welche sich gegen ihre Selbständigkeit richten. Warschau, 17. Jänner. Die Presse meldet, daß die Polnischen Minister in Gesprächen mit dem englischen Gesandten und den Vertretern der übri gen Ententemächte die Abberufung des Danziger Völkerbundkommissärs Mac Donnel gefordert ha ben. Befremden im Völkerbund. Genf, 17. Jänner. Die drohenden Aeußerun gen des Ministers Thugutt

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Datum: 21.10.1925
Umfang: 8
strate gische Grenzen revidiert als man den Krieg aus schaltet. Je mehr der verkündete Rechtsfriede errich tet wird, desto mehr müßte man die seinerzeit ver weigerten Volksabstimmungen nachholen, oder vom Völkerbund aus auf eine Revision der Verfassun gen dringen, die Millionen von europäischen Min derheiten aufgezwungen wurden. Warum gibt es jn den Vereinigten Staaten von Amerika fast keine verbitterten Bürger? Weil die Verfassung so gut wie allen Bevölkerungsgruppen nach dem Herzen »ist. So weit

den ist. Diese Minderheiten zu schützen, hat sich der Völkerbund als Aufgabe gestellt, wie unzureichend der Schutz aber ist, bewiesen die Millionen Unglück licher, die wegen ihre Nationalität vertrieben, ihres^ Arbeitsplatzes 'beraubt, ihres Bodens enteignet' «worden sind. Manchmal schien sich der Völkerbund auszuras ten, z. B. mit dem 1922 ausgesprochenen Wunsche, es mögen die Grundsätze der Minderheitenverträge- auch von den durch sie nicht ausdrücklich gebunde nen Staaten beobachtet werden. > Mit Recht erwähnt

der Ar beit beider Organisationen liegt aber auch in Kon struktionsfehlern. Der Völkerbund ist nur eine Ge nossenschast, der Regierungen und stellt daher nur eine einseitige Interessenvertretung der Völker dar. Das gleiche Stimmrecht aller Mitgliedsstaa ten ist eine ungerechte Benachteiligung der bedeu tenden Völker/ während wieder die übergroße Macht vollkommenheit des Rates in das andere Unge rechtigkeitsextrem verfällt. Auch die bedeutenden parlamentärischen Minderheiten haben keinen Sitz in -Gens

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