Beilage zum .Tiroler Volksblatt' Nr. 7S. Die landwirthschaftliche Lehranstalt in St. Michele. - ^ ' ^(Fortsetzung.) ' ' In Verbindung mit einem großen Sortimemsganen sollm die ganzen Weinlagen dazu dienen, einheimische und fremde Rebsotten in reinen Sätzen gepflanzt, in Bezug auf Tiroler Mma und Verhält nisse zu erproben, die in Hinsicht auf Qualität und Quantität günstigste Erziehungsatt für jede derselben zu ermitteln und die Besten unter ihnen mit Hülfe ausgedehnter Rebschulen um billigen
kann. Was überhau pt den W ein hau anbelangt, mü ßte die Versuchsstation St. Michele im Süden, die Be strebungen der schon bewährten Anstalten des Nordens ergänzen. ^ ^ ^ Äehnlich erfolgreich könnte St. Michele aber auch für den Obst bau wirken, der'in Tirol, trotz seiner immensen Bedeutung, doch in verhältnißmäßig noch so geringer Ausdehnung getrieben wird. Anschließend an einen großen Obstmustergatten, können ausge dehnte, kuf mehrere Joch sich erstreckende Baumschulen dem Bedürf nisse nach guten, billigen
, einer Samenschule, Durchführung einer kleinen Seidenzucht zur Gewinnung von Grains, Erhaltung eines tüchtigen Viehstandes und damit verbundenen kleineren Molkereibetriebes, Herstellung einer rationellen Brennerei, einer Binderwerkstätte zc. könnte St. Michele auch in sämmtlichen anderen landwirthschastlichen Zweigen sein Scherflein beizutragen suchen. ^ ' Sollte aber nun eine solche Fülle möglichen Demonstrations- materiales nicht auch die beste Grundlage, die sicherste Basis für das Gedeihen einer Schule
gegeben, ohne daß es ihnen größere Kosten verursacht, Bedienstete zur Erlernung einer oder der andern praktischen Arbeit, auf einige Zeit an die Anstalt zu senden, von welcher dieselben gewissermaßen als Taglöhn er übernommen würden. ! ^ Nicht minder würde sich dann in St. Michele Gelegenheit geben, kurze landwitthschastliche Kurse für Volksschullehrer und Theo logen zu eröffnen, sowie ferner die Kräfte der Anstalt auch außer halb derselben durch Vorträge in Wanderversammlungen zc. zu wirkm ick Stande
wären. : ; Oeno-Chemiker, Pomologe und spezieller Landwirth müßten sich >! vereinen, um gemeinsam mit einer Reihe von Hülfslehrern, als: Katechet, Volksschullehrer, Thierarzt zc., sowie dem nöthigen Wirth- ? schaftspersonale (Gärtner, Rebmann, Binder und Kellermeister, Schweitzer), die so gestellte Aufgabe zu bewältigen. Das Programm schlägt endlich vor, in St. Michele gleichzeitig eiflen F o r stkurs zur Heranbildung technischen Forstschutz- .personales zu errichten, denn gerade an diesem herrscht