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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 29.10.1884
Umfang: 10
man überein, statt in Villa Mellini einzutreten, der späten Stunde wegen nur von der Höhe einer Terrasse, die zu einer Kirche führte, das reizende Panorama der Stadt noch zu genießen. Während der Doktor den Damen alle ein zelnen Punkte in der Campagne zeigte, trat Max in die. Kirche. Als Bertha es bemerkt hatte, folgten ihm die Andern und sahen sich in einem einfachen Raume, dessen Fenster dunkel verhängt waren, so daß viele Kerzen, die auf dem Altar vor der Monstranz brannten, ihn allein erhellten

. Wenige stille Beter knieten umher und unter ihnen Max. Er erhob sich, als er seine Begleiter bemerkte und trat, von ihnen gefolgt, auf die Terrasse zurück. „Was war das für ein Fest in der Kirche, so still und friedlich', frug Bertha, als die Gesellschaft wieder im Wagen saß und den Rückweg eingeschlagen hatte. „Die Quarantora! das 40stündige Gebet', erwiderte Max und erklärte, als Beatrix ihn fragend anblickte, die schöne Sitte, daß unaufhörlich in der Stadt Rom das hl. Sakrament angebetet

.' „Unser Freund Max ist aber ein ganzer Theologe', bemerkte Bertha. Max lächelte. „Was Richtschnur des Lebens sein soll, thut Noth auch zu kennen, sowohl dem einfachen Christen, wie dem Theologen, von dem ich weit entfernt bin. So war's Grundsatz im elterlichen Haus, wo mehr als in der Schule mein und meiner Schwester Gertruds reli giöse Erziehung geleitet wurde.' Die Nennung von GertrudenS Namen veranlaßte den Doktor zu einer schwungvollen Lobrede auf die Vorzüge dieses seltenen Mädchens. Allen Damen

, auch der so verehrten Beatrix und seinem verwöhnten Liebling, wollte er sie als Vorbild ausstellen, und er verstieg sich sogar zu der Behauptung, Bercha würde heute noch Gertruhe als Stiefmutter erhalten, wenn diese nicht, leider, eine geschworene Vestalin wäre. Bertha hingegen versicherte, daß sie eine solche Stiefmutter mit tausend Freuden annähme. Max hörte sichtlich erfreut dem Lobe der Schwester zu und stimmte bereitwillig zu den Plänen, die Vater und Tochter für einen Besuch im „Zauberschlößchen' von Castell

Gondolfo machten. Vielleicht, meinte Max, würde des Vaters Gesundheit einen solchen Ausflug sür Weihnachten gestatten. Diese Aussicht wurde von Bertha lebhast ergriffen. „Wir würden dann ein Stück deutscher Weihnachts feier haben; hier vermisse ich den Christbaum, den Ger trud zu ersetzen weiß durch die Krippe und die schönen Krippenspiele, die sie selbst sür ihre Kinderschule gedichtet hat und aufführen läßt.' „Und dabei handelt sie sehr weise', sagte der Doktor, „viel besser so zu thun

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 12.03.1913
Umfang: 8
nicht befolgt worden. Per „Ehrenmann' hatte feine schwere Be schuldigung auf ein bloßes WlrtShauSgerücht hm «hoben, das in Gmunden kursierte upd von dem Feinde einer protestantischen Förstersamilie aus ruhe und Besorgnis kaum noch zu bemeistern ver mochten. „Denen tut 'S leid^ sie flpchtfn. nun gern zurück', sagte Max grimmig zu sich selber. „Uebermorgen aber ist'S zu spÄt, dann Heißt 'S mitgefangen, mit gehangen — wenn 'S zum saugen kommt.' Er beschleunigte unwillkürlich dey Schritt, wie jemano tut

unter durchdringendem G-kreisch. Wirre, angstvolle Ruse erschallten: „Ein toller Hund!' Max blieb stehen und schaute sich um. Eine weißbunte, krummbeinige, dickköpfige, häßliche Dogge, einer jener tückischen Köter, denen man unter allen Umständen gerne aus dem Wege geht, kam ohne Maulkorb, mit offenem Rachen und in blinder, schnaubender Wut aus der anderen Seite der Straße herangejagt, gerade auf die Kinderschar zu, die aus der Schultür herausdrängte. Hinter ihm her jagte wit zunehmender Schnelligkeit ein einzelner

Ver folger. ein junger Herr auf einem Zweirad. Max erfaßte die Situation mit einem Blick. riß einen losen Stein aus der Pflasterung des RinnsteinrandeS und rannte über die Straße, dem z Tiroler BolVSblatt Haß ausgestreut wurde. Er bezichtigte überdies den Geistlichen direkt dxr vorgenannten Tat und Gesinnungsweise, obwohl er nur von einem Ge rüchte gehört hatte. Der Straft glaubte er dadurch zu entgehen, daß er den Redakteur Linsmayr dazu bewegen wollte, die Richtigkeit der Namensunter zeichnung

, um 8Vi Uhr abendS, im Piussaale Wochen-Versammlung. Die Mitglieder werden gebeten, selbst zahl reich zu erscheinen, als auch Gäste mitzubringen« Die Vorstehung. In fachmiinnifche« Saienrichtern nn» dem Handelsstande wurden ernannt: in Bozen für Bozen Anton Huter/Joses Kerfchbaumer, Anton Mumelter, Emil Oberhaidacher, Max Ritter von PfnfferSberg, Joses Rößler, Franz Rottenfteinex, Peter Steger, AlZlS Tolt> und Friedrich v. Tschurt- schenthaler-Helmheim. , PrpWOtto». An der JnnSbrucker Unipersität

eS ihm, den Hund mit dem Steine zu treffen, ehe die Bestie die Swde^ erreicht hatte; wenn nicht -n- Max preßte die Lippen aufeinander; alle feine Muskeln spanyten sich., Hoch in der Rechten hielt er den kantigen Äein, mit der Linken faßte er sein Taschenmesser/ das er mit Hilfe Her Zähne geöffnet hatte. Hund und Verfolger rasten heran. Eine Frau schrie laut auf. als der letztere das Untier einholte. Er Herste KG i herab niemand c sah,, wie es eigentlich, geschah — aber er hatte den Hund am HalSriemen ergriffen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 05.03.1913
Umfang: 8
albanischen VtlajetS dem künftigen Staate einverleibt werden. Die Albanesen hoffen diesbe züglich aus Oesterreich und Italien und zu guter- letzt wollen sie auf ihre eigene Kraft vertrauen und nötigenfalls zu den Waffen greifen. (Es scheint „DaS war gescheidt von ihm', antwortete Max erfreut. Seine Stimme klang tiefer als sonst. Otto war der verkuppelte siebepjährige Sohn seiner Schwester Klara, die den Glünkramdändler a« der nächsten Ecke geheiratet hatte. Max hatte i« ganzen bereits vier Neffen

und Richten, dieses Sind aber war chm von allen das liebste. Die Mutter dachte sich ihren Teil hierüber. Der alte Thomas irrte gar sehr, wenn er seine rau für blind hielt. Sie wußte mehr von ihres üngsten Fehlern und Schattenseiten als er selber. In den Stunden der tiefsten Entmutigung aber fand sie Trost, wenn sie Max mit dem kleinen, lahmen Knaben beisammen sah. .Sein Herz ist nicht schlecht', sagte sie sich dann, .sonst könnte er daS Kind nicht so lieb haben. Der Vater im Himmel wird ihn nicht ganz

sinken laßen!' Lange noch, nachdem Max und auch der Vater zur Ruhe gegangen waren, stand sie am Fenster und schaute in die Nacht hinaus. Ihr treues Herz war voll von Sorgen um Max und doch auch nicht ohne Hoffnung. Hätte sie sehen können, wie ihr Sohn sein Gesicht an den lockigen Kopf des Knaben preßte, bis dieser halb erwacht und schläfrig stammelte: .Onkel Max, bist Du da? haben sie Dich nicht totgeschlagen?' und hätte sie die dumpfe, bebende Erwiderung gehört: „Ich bin bei D,r, Ottchen

weinhandels- und VerkehrSmonopolS gemacht. Der Finanzminister habe auf Befragen erklärt, daß die Regierung dieser Frage allen Ernstes näher tritt. Allerdings werden langwierige Verhandlungen mit Ungarn wegen des gleichartigen Vorgehens geführt werden. DaS Branntweinmonopol könnte selbst verständlich erst im Jahre 191.7, mit Ablaus der gegenwärtigen VertragSverhältniffe mit Ungarn in — dann wären ihr wohl neue Unruhen und bange Ahnungen gekommen. Am nächsten Tage suchte und erhielt Max wieder Arbeit

bleiben,' versetzte Thomas. .So lange ich ihn kenne, ist er noch nicht so fleißig und solide gewesen, wie in diesen letzten Tagen.' Und so verhielt eS sich auch. Max arbeitete mit E fer und bestem Willen. . Er hatte die In struktion erhalten, fich fleißig und zufrieden zu zeigen. Bei dem zehrenden Wirrwarr in seinem Kopse war die Arbeit ihm eine Erholung und Er leichterung, anders stand eS um die scheinbare Zu- füedenheit. Ein gewisser düsterer Enthusiasmus für die .gute Sache' war noch immer rege

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 19.11.1884
Umfang: 10
zu kommen, die ihm aufgetragen habe, hier auf ihn zu warten. Sie weint und schreit und will wissen, wie es Sr. Excellenza, dem Herrn Vater gehe.' Max blieb stehen. Der Ausenthalt kam ihm uner wünscht, doch folgte er nach kurzem.Zögern dem Kaben in den niedern Raum, wo ein hageres altes Weib mit ängstlich verzerrten Zügen auf einem ärmlichen Lager ruhte. . „Es geht dem Vater besser, Minicuccia,' rief er eintretend ihr zu und streckte der Alten die Hand hin, die sie ergriff und mit Küssen bedeckte

ich das Böse gut gemacht, das ich an ihm verschuldet, und das ich ihm immer noch nicht eingestanden habe.' „Das Böse, das Du verschuldet? Minicuccia!' sagte Max verwundert. „Du redest wohl irre! Du gute Alte, die Du uns eine treue Dienerin warst. Was könntest Du zu bekennen haben?' Die Alte wollte aber auf keine Erklärung eingehen. Immer noch die Hand des jungen Mannes festhaltend, fmg sie ängstlich forschend : „Sagt doch, ist es w.ihr, was mir mein Sohn Paolo erzählte, der bei Tisch servirte, der Anfall

sei dem Herrn gekommen, als der fremde Gast von einem gewissen Ber- toldo gesprochen habe? Sie wissen, Paolo versteht ein wenig deutsch. Er hat es von seinem Vater gelernt — dem Gott all das Böse verzeihen möge, was er uns gethan und mich thun ließ.' „Paolo hat Unrecht, beim Serviren auf das zu hören, was ihn nicht angeht, und was er doch nur halb ver steht,' sagte Max strenge; setzte aber sogleich freund licher hinzu, als die Alte mit leisem Wimmerm zurück sank: „Und ihr, Minicuccia, thut Unrecht

, Euch un nöthig aufzuregen. Betet für meinen Vater, daß die Gefahr vollends vorbeigehe. Meine Schwester wird nach Euch sehen, sobald sie beim Vater entbehrlicher wird.' Die Kranke schloß erschöpft die Augen. „Ach ja, Fräulein. Gertrude,' sagte sie leise, „sie ist eine Heilige, ein Engel. Aber kein Mensch wird Nr. mich trösten, wenn der gütige Herr, der kein Thierlein je betrübte, sterben muß durch meine Schuld, o, durch meine Lüge und mein Stillschweigen.' Max dachte wieder, die Alte spreche in Fieber

Max nun unter den entblätterten Zweigen der hohen Gallerie voran. Ein trüber Himmel wölbte sich heute über derLand^ schaft; der See lag dunkelschwarz in der Tiefe und kräuselte seine Wellen wie in finsterem Unmuth. Das sonst so reizvolle Bild der Landschaft sah heute schwer- müthig aus und Max 'gestand sich, daß es zu einem bedrückenden Gefühle passe, das in seinem Innern wohne. Unwillkürlich mußte er hasten bleiben an der Frage der alten Frau in der Hütte über die Ursache der plötzlichen

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 15.04.1885
Umfang: 10
dm Engeln gleich Mit Gott dem. Bater im Himmelreich! '. > ^ ' Sankt Peter in Sicht. Bon Cary Groß. - ' ' ''' . (Schluß.) - ' Aber sie stand. nicht still, die Zeit; so wenig, wie ^der Fluß, der langsam und unaufhaltsam wieder hinaus aus dem lieblichen Ufer des See's. Der gold'ner lund gold'ner sich färbende Himmel mahnte an den Wend und an den Beatricens Bater, der schon mit. Max am Hause, das Frl. v. Reinau ^wohnte/zusam mengetroffen war. ^ ^ Jetzt, da Max» dies erwähnte, eilk Beatrix zu ihm Izu kommen

, mit ! °nr zugleich in bräutlichem Glück Dich' betrachten würde, zwar5-jetzt,. nachdnn ich auch - den Weg in. Dein ^ Mlerstes Heiligthmn gefunden habe!' . . .. ^ - So rief Beatrix, und Max hielt ihre Hand in der seinen und blickte gleichsall in tiefer Bewegung , hinüber M der strahlnmwobenen Kuppel. Wortlos stiegen aus beider Herzen Gebet und Gelübde. Wie nichts die Beiden Aehr trennenen sollte, so wollten sie auch fest zu dem ^lten, dem seine Kirche und. mit ihr die ganze erlöste Welt jene Kuppel emporhält

betroffen und hatte hingereicht, Hm die Tochter M untrennbar mit den Nonnen in Verbindung vorzustellen. . Max Hellmuth, der mit ihm unweit der Thüre zu- >lnnmeugetroffen war, erbot Hch zu seiner BeruhigMg, ncen au^ufinden, was .er auch ausführte, wie wir jbereÄs wissen, weim auch nicht mit 8er vom Vater' ge- i wünschten Eile. , ! ^Dleser wartete ' mif sein Kinb im Salon der Fraulein v. Reinau, mit der er ebensowenig, wie vorher' 'seine Tochter^ den vertraulichen Ton finden konnte

er immer wieder nach -der Thüre/ - - Endlich e^önten leich« Schntte im Vorzimmer/ die ! Thüre I öffnete sich ^und ÄeätricenS anmuthige Gestalt < erschien, gefolgt von Max Hellm^K der/theilnehmend zusah/ mit welch' herzlicher Freude Margim seine ge-! liebte Tochter . begrüßte> und sie immer wieder in die Arme schloß, als habe er Angst sie aufs Neue zu ver- ilieren..- ^ . „Wo TM nur bliebst?' schall er endlich zärtlich und ' betrachtete sein Kind/ wie um sich zu übeMUgen, daß ^wirklich

noch kein Nonnenschleier ihre blonden Haare verhüllte. ?. War es ^ nun. Beatricens leuchtender Blick, oder, ihr ; holdes Erröthen, das dem Vater Auffiel; kurz, einen Augenblick^ hielt Margini betroffen in. feinen liebevollen Vorwürfen inne und sein Blick suchte Max, dessen er 'zuerst gar nicht mehr gedacht hatte. Lächelnd trat dieser vor. und Margini die Hand.entgegenstreckend, fragte er mit bewegter .Stimme. ' / ' -! - ' ' > -'.N'» ' ' „Werden Sie es zufrieden sein, daß Ihre Tochter einwilligt ein bescheidenes Loos

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 05.01.1918
Umfang: 8
Nr. 1) einzubringen. Sombe«befj»ch in Kozev. Heute nach 12 Uhr mittags erschien eis feindlicher Flieger über Bozen, der zwei Bomben abwarf. ?. Max Bader 0. f. Am 2. Jänner, um 8 Uhr vormittags, starb im Bozner Krankenhaus nach kurzem, schweren Leiden ?. Max Bader, Kaplan der Deutschordens- Landeskommende Weggenstein-Bozen, im Volke als „Deutschhauspfarrer' allenthalben bekannt, geschätzt und geliebt. Mit ?. Max schied ein Priester aus der Welt, der, soweit er herumkam und bekannt war, nur Freunde und keine Feinde

hatte. Denn ?. Max hatte ein so wohlwollendes, hilfsbereites Herz und kindliches Gemüt, daß ihn jedermann liebgewinnen mußte. Der teure Verstorbene konnte keine Bitte abschlagen und deshalb fanden sich auch täglich Hilfsbedürftige ein. In der Stadt hat sich ?. Max mit Eifer, Liebe und Hingebusg bis in den letzten Lcbenstagen in den Schulen und Kinder gärten als Katechet und Kinderfreund betätigt. Als warmer Patriot wirkte der Verstorbene auch in den Militärspitäleru, wofür er v»n Sr. Majestät mit dem goldenen

Verdienstkreuze mit der Krone ausge zeichnet wurde. Auch mit der Feder wirkte?. Max zum Wohle der Menschheit. Nebst vielen Arbeiten für katholische Zeitschriften, veröffentlichte ?. Max eine zweibändige Lebensbeschreibung seines berühm ten, heiligmäßigen Ordensbruders I». Riegler. Ob seiner persönlichen Eigenschaften und seines segens reichen Wirkens wurde ?. Max nicht nur von Sr. kaiserl. Hoheit dem DeutschordenS-Hschmeister Erzherzog Eugen, sondern anch von verschiedenen Mitgliedern des Kaiserhauses hoch

geschätzt und konnte sich des öfteren hohen Besuches rühmen. Nicht unerwähnt soll sein, daß ?. Max ein ganz besonderer Verehrer des hl. Antonius von Padua war und jährlich zum Grabe dieses Heiligen wallfahrtete. Auch eine Sammlung von Antonius- Bildern und -Statuen, die mehrere Tausend Stück Zählt, zeigt von dieser Verehrung. Sicherlich hat de? hl. Antonius dem guten ?. Max ein eigenes Platzl bereitet. Aus den Lebensdaten des Verstorbenen sei noch angefügt: ?. Max Bader war geboren zu Vermoos

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Volksblatt
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Seite 11 von 18
Datum: 18.05.1912
Umfang: 18
302 40 68 Regensburger Franz, Eppan 304 40 69 Haberer Vinzenz, St. Martin i. Gsies 308V» 40 70 Zäch Emil, Oberried, Schweiz 310 40 71 Sodia Franz, Ferlach 310V2 40 72 Rabeusteiner Peter, Villanders 31lVs 40 73 Mair Leo, Fnlpmes 317VZ 40 74 Ritzl Anton, Fügen, durch Los 318Vs 40 75 Hirschbühl Jgnaz, Schwarzenberg, Bregenz, durch Los 318Vs 40 76 Faller Ludwig, Bozen 319Vs 40 77 Hauser Max, Weer, durch Los 322 40 78 Tramvedella I., Gries b. B., d. L. 322 40 79 Vogelsberger Alois, Terlan 324

40 80 Schneiter Josef, Zirl 331 40 LI Kemenater Josef, Mühlbach 331V2 40 82 Ellbogen Heinrich, Wien 332 40 83 Kellerbauer Karl, Berchtesgaden 333V- 40 84 Kreidl Alois, Brixen 335V- 40 85 Tschambrin Josef, Trient 338 40 86 Hofer Josef jun., Glurns 339 40 87 Koch Max, München 348 40 88 Bernauer M., Haslach i. Bayern, d.L.348Vs 40 89 Pattis Eduard, Kardaun, d. L. 348VZ 40 90 Kirchmayer Jos., Sistrans, d. L. 349 30 91 Gamper M.,Unserfrau, Schnals, d.L. 349 30 92 Reiner S.,Unserfrau, Schnals, d.L. 349 30 93 Auer

Alois, Meran 414 30 120 Wieser Johann, Jgls 416 30 121 SiufleserF.,St.Ulrichi. Gr..d.L. 417 30 122 Mair Friedr., Bruneck, d. Los 4l7 30 123 v. Grabmayr Hans, Bozen, d. L. 419 30 124 Wolfan Emil, Olmütz, d. Los 419 30 125 Götsch Anton. Meran, d. Los 420 30 126 Oberleitner Fr., Müvlbach, d. Los 420 30 127 Schwarz Max, Passing 420V2 30 128 Kröß Franz, Mölten 423 30 129 Gessenharter M., Bad Gastein 425 30 130 Baldauf Kassian, St. Valentin 427 30 131 Thurner Josef, Bozen 430'/s 30 132 Berr Richard, Bozen

Alois, Hölting 456V- 20 146 Pernter Andrä. Radein 462 20 147 Marfoner O., Trient, d. Los 463 20 148 Beron Viktor, Wien, d. Los 463 20 149 Springer Adolf, Bozen, d. Los 466 20 150 Tribus Joh., Tisens, d. L. 466 20 151 Sanol Vigil, Neumarkt, d. L. 469 20 152 GredlerJ.,St.Margareten, d.L. 469 20 153 SteinlechnerPirmin,Schwaz,d.L. 469 20 154 Kirchleckmer Wilh., Arco, d. L. 471 20 155 Alton Felix, Niederrasen, d. L. 471 20 156 Büchele Anton, Bregenz 472 20 157 Kraitmayer Max, München 475V2 20 158 Leitner

., St. Gallen, Schweiz 513 20 172 Mumelter I., Jungsch., Gries b. B. 515 20 173 Kuppelwieser Josef, St. Pankraz 517 20 174 Widtmann Josef, München 518 20 175 Merl Max, Innsbruck 526 20 176 Malin Christian, Satteins 527 20 177 Pupp Johann, Vahrn 528 20 178 Etzthaler Hans, Meran 531 20 179 Chiochetti Josef, Bozen 532 20 180 Weber Ludwig, München 532Vs 20 181 Gasser Anton, Bozen, d. Los 535 20 182 Staudacher Joh., Telfs, d. Los 535 20 183 Damian Johann, Tiers 538 20 184 Gruber Franz, St. Leonhard i. P. 538Vs

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 29.11.1884
Umfang: 10
, was ich in ihr gesucht hatte.' Mit Wehmuth gedachte sie der interessanten Abende, die sie im kleinen Kreis in den ersten Monaten ihres Romaufenthalts genossen. Warum doch waren die Freunde sich und ihr nicht treu geblieben? Dr. Nestler sah sie nur ein Mal ganz von fern; Bertha blieb eben so unsichtbar wie Max. „Wenn dies die Gesellschaft ist, in der Hellmuth bleibt, wie man ihm zum Vorwurf machte, so möchte er so Unrecht nicht haben. Besser sein Ernst, trotz aÜer Gefahr der jesuitischen Umtriebe, als die bunte Hohl

. Auf einmal aber ver doppelte sich ihr Herzschlag und eine jähe Röthe flog Über ihr Gesicht. In ihrer Nähe stand Max v. Hell muth, den sie seit der Begegnung in der französischen Kirche nicht mehr gesehen hatte. Aber gerade wie damals ruhte sein Blick auf ihr; sie fühlte seine ganze Innig keit, die ihr, wie es von Ansang gewesen, sagen zu wollen schien, daß sie seinem Herzen nahe stehe, daß er sie und nur sie liebe. Einen Augenblick erfaßte sie der alte Zauber, das Gefühl, das sie zu ihm zog, war nicht todt

sie be grüßte und hörte kaum deren freundschaftliche Vor würfe, mit denen sie Erklärung zu erlangen suchte, warum es des Balls auf der Gesandtschaft bedürfte, um der alten Freundin habhaft zu werden.. Ihre Ver wirrung wuchs aber noch, als jetzt Bertha, Hellmuth herbeiwinkte und versuchte, ihn mit in ihr Gespräch zu ziehen. Bertha's freundlichen Bemühungen sollten aber auch von seiner Seite nicht entsprochen werden. Entweder hatte Max v. Hellmuth Beatricen's Zurückhaltung be merkt und mißdeutet

oder hatte er andere, Bertha un bekannte Gründe: kurz, er sprach, wie unter einem Drucke und antwortete eben so kalt auf Bertha's An rede, wie Beatrix es gethan. Erstaunt blickte ihn Bertha an: „Sind die Aus grabungen in der ardeatischen, oder adriatischen, oder Gott weiß welcher Straße, heute schon in den Gedanken unseres Lehrers, daß er so ernst aussieht', fragte sie lachend. „Du weißt wohl noch gar nicht, Beatrix, daß Freund Max uns mitten im besten Carneval im Stich lassen und unter alten Steinen, die ganz gut

noch vier Wochen Liegen könnten, wo sie vier Tausend Jahre gelegen haben, die nächste Zeit verbringen will.' „Eigentlich ein Verrath, zumal ich als auf meinen sichersten Tänzer auf ihn rechnete. Doch heute soll er uns noch schadlos halten. Dort kömmt mein Tänzer für die nächste Quadrille. Wie schön wär's, Beatrix, wenn Du mit Max mir vZs-ä-viL tanztest. Soll ich fragen, ob es geht?' „Ich tanze nicht mehr', sagte Beatrix rasch, „ich versprach der Tante, bald mit ihr fortzugehen

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 15.03.1913
Umfang: 10
der Fa milie und sollte es bleiben. Später kam auch Wilhelm mit seinem Weibe, die als unverheiratete junge Dame Kindergärtnerin gewesen war und daher eine unbestrittene Autorität unter den einfachen Handwerkersleuten genoß. Die selbe ging mit einer gewissen Feierlichkeit aus Max Zu, gab »hm vor der ganzen Gesellschaft einen Kuß und nannte ihn einen tapsern Mann. Wilhelm aber ergriff des Bruders beide Hände und rief: Nun wollen wir uns den jungen Kerl doch Wal ansehen, von dem unser Herr Dorn gesagt

hat, kr sei der bravste Mann den er kenne!' Max riß sich los und wendete sich ab; ihm tvar, als müsse er in Tränen ausbrechen. »Der Schwindler, der Necker, war auch da', fuhr Wilhelm laut auflachend sor:. „Aber nicht lange, hahaha! Er riß aus wie Schasleder und flog über den alten Lattenzaun am Kohlenplatz wie ein geölter Blitz, und der große Schlagerot, der Abel. ^ ^ ^anz toll ausgesehen haben! ^cachher kam der alte Gasinspektor herum nach der Fabrik und erzählte, Abel hätte ihm den Schwengel

nicht. Er will warten, bis die neue Fabrik am Nordbahnhof sertig sein wird; dort, meint er, gäbe es dann höheren Lohn ' „Der Necker versucht alles Menschenmögliche, um höheren Lohn zu kriegen; bloß daß einzige, bessere Arheit zu liefern, das versucht- er nicht', brummte der Alte kopsschüttelnd. Max hörte alles mit an, redete aber kein Wort. Er sühlte gar nicht den Drang. Necker zu verteidigen. Seine moralische Welt lag in Trümmern. Necker hatte sich als Feigling erwiesen. Herr Dorn dagegen war Ottos Lebensretter

geworden. Stumm und verstört saß er inmitten der all gemeinen Unterhaltung. Niemand bemerkte seine Verstimmung, nur die Mutter beobachtete ihn ver- stöhlen. Die Mutter war es auch, die in der Stille der Nacht an seine Kammertür lauschte und sein herz brechendes Schluchzen hörte. Am folgenden Morgen suchte sie nach einer Gelegenheit, ihn unter vier Augen zu haben. „Lauf, Vater, geh voran', sagte sie zu ihrem Manne, der sich zum Gange nach der Fabrik an- schickte. „Der Max holt Dich schon

noch ein. Ich will ihm erst noch eine Kleinigkeit aus der Speise kammer holen.' „Das ist recht, Mutter', entgegnete der Alte beifällig, denn er besand sich in bester Laune, „mach dem Jungen einen guten Happen zurecht; er ver dient es.' Damit stampfte er davon. Max nahm daS mit 'auserwählten Bissen ge füllte Bündel und die Blechkanne voll Kaffee stumm in Empfang. Die Hände der Mutter bebten. Im nächsten Augenblick lagen diese bebenden Hände aus seinen Schultern. Er blinzelte ins Sonnenlicht mit seinen verschwollenen

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Seite 5 von 8
Datum: 13.07.1867
Umfang: 8
. Der Erdkreis ist ihr Vaterland! Doch nein, ihr wahres Heimatland Ist, „wo in hoher Majestät .Maria bei dem Sohne steht!' Dort muß es sein, dort muß es sein? O Gott da führe uns hinein! Maximilian von Oesterreich. Erzherzog Ferdinand Max wurde am L. Zuli 1332 in Wien geboren, und schon von Kindheit an für die Marine bestimmt. Nach Vollendung seiner wissenschaftlichen Ausbildung unternahm er l!850) seine erste größere Reise nach Griechenland und Smyrua, welche Reise in den darauffolgenden Jahren weitere

die mexikanische Nation mittelst allgemeiner Volkswahl Hn zum Kaiser wählen würde. Diesem Verlangen wnrde auch ^gekommen, und nachdem Ferdinand Max sich im Jahre 1864 'Ulk Kaiser Napoleon über die Annahme der mexikanischen Kaiserkrone ^lständigt und auf seine Erbrechte in Oesterreich Verzicht geleistet ^tte, trat er am 10. April 1864 im Schlosse Miramar seine Herr- ^ast an. . Er unterzeichnete an diesem Tage mehrere Dekrete, worin er ^ M?xik.,nern versprach, seine Monarchie unter die Herrschaft con

Geldver legenheiten entgegen. Der fortdauernde Krieg zerrüttete die Finanzen des neuen Staates unheilbar. Im April 1865 gelang es der mexikanischen Regierung, in Paris noch ein Anlehen zu Stande zu bringen. Für 250 Millionen Franken, die sie verschreiben mußte, erhielt sie aber blos 136 Millionen, und diese mußte sie 31 Procent per Jahr ver zinsen. Kaiser Max ernannte jetzt auch die Enkel Jturbide's, die Nachkommen eines früheren Kaisers von Mexiko, zu Prinzen seines Staates

. Während aller dieser Maßregeln führten Kaiser Max und Juarez miteinander einen förmlichen Vernichtungskampf. Am 10. Oktober 1865 erklärte Max den Präsidenten und seine Anhänger in die Acht. In Folge derselben wurden mehrere juaristische Generale (Ortega, Salazar, und A., sowie ein Bruder von Juarez und eine große Anzahl Offiziere und Soldaten des Juarez), gleich nach ihrer Ge- fcmgennahme kriegsrechtlich erschossen. Juarez wurde nach der Been digung deS Bürgerkrieges in Nordamerika von Seite der Unions regierung immer

offener und kräftiger unterstützt. Von nun an machten die republikanischen Streitkräfte in Mexiko immer größere Fortschritte und die Niederlagen, welche die französischen Occupationstruppen unter Marschall Bazaine, sowie die Truppen des Kaisers Max im Kampfe mit den Juaristen erlitten, nahmen stets zu an Bedeutung und Tragweite. Kaiser Max wurde von Napoleon III. seinen dynastischen Inter essen geopfert. Napoleon begann die französische Occupationsarmee zurückzuziehen und die Bemühungen der Kaiserin

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Seite 12 von 12
Datum: 27.01.1877
Umfang: 12
gestaltete mir das Leben zu einem halben Paradiese. Ich war sorglos, heiter, munter und kannte den Schmerz nur dem Namen nach. Dieses glück liche Dasein war überstrahlt von der Sonne der ersten, reinsten Liebe, ich war Braut. Max und ich waren Nachbarskinder und uns von Jugend auf gut gewesen; er war ein edler, tüchtiger Mensch mit Hellem Kopfe und warmem Herzen. Ich glaube, wir haben uns kaum gesagt, daß wir uns gern hatten, daß verstand sich von selbst und war so natürlich wie das Licht der Sonne

. Keiner konnte ohne den Andern sein; ich dachte, fühlte, hoffte, und wollte nur wie er; nie hatte der leiseste Mißton unsere reine Harmonie getrübt. Als wir uns verlobten, schritten wir gemeinsam zum Tische des Herrn, um Gott zu bitten, daß er unsern Herzensbund segne, daß er uns durch's Leben mit star ker Hand führe und uns die Kraft verleihe, nicht nur muthig im Glücke, son dern auch standhaft in Leiden und Widerwärtigkeiten zu fein. > „Vier Jahre lang war ich glückliche Braut. Max war Jurist

, und wir hatten beschlossen, erst dann in den-h. Ehestand zu treten, wenn mein Bräuti gam das Assessor-Examen bestanden haben würde. Auch diese Zeit verstrich. Im Sommer vor fünf-Jahren kehrte Max aus der Hauptstadt mit den besten Zeugnissen zurück und die Hochzeit sollte im Herbste stattfinden. „Zuvor aber wollen wir noch einen Ausflug in die Tyroler Alpen machen', sagte mein Va ter, ein herzensguter Mann, dessen Liebling ich war; „das Wetter ist herrlich, und Max bedarf nach dep Strapazen des Examens der Erholung

und nach dem trockenen Jus der frischen, kräftigenden Bergluft.' „Es geschah; meine Eltern, Max und ich flogen hinaus in die herrliche Natur, Geist und Körper gesund zu baden in der würzigen, majestätischen Al penwelt. Heute vor fünf Jahren war es, in der Mittagstunde, als wir diesen Bergrücken pasfirten. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne lachte vom Himmel, die Vöglein zwitscherten, und in meiner Brust schlug das Herz so leicht, , so froh... Wir saßen in einem offenen Wagen, um bis zum„Dachsel' zu fahren

; von dort aus wollten wir zu Fuß weitermarfchiren. Max, der mir gegenüber saß, scherzte, deelamirte, sang und plauderte ; sein ganzes Antlitz strahlte vor Glück und Lust; auch meinen Vater sah ich selten so heiter wie an je nem Tage; selbst meine sonst so ernste Mutter, die mir zur Seite saß, stimmte in die allgemeine Munterkeit mit ein; ich glaubte einen schönen Traum zu träumen und sog die balsamische, har zige Waldluft in vollen Zügen ein.... Da mit einem Male an derselben Stelle, wo jetzt das Cruzifix steht

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 31.10.1884
Umfang: 10
hatte in ihrer zwanglosen Weise Pläne gemacht zu einer Parthie in's Albanergebirge und zu einem Besuch im „Zauberschlößchen' und gesagt, Beatrix müsse auch mit kommen und endlich einmal Gertrude, die wohlthätige Fee der Gegend, kennen lernen. Bei dieser Aufforderung schwieg Max und wandte sich ab, als suche er das Ge spräch zu überhören und Herr Nestler sandte seiner Tochter einen mißbilligenden Blick zu, worüber sie in Verwirrung gerieth. Beatrix konnte sich dies nicht deuten, aber sie war von Natur arglos

. Aus den hohen Fenstern derselben flimmerte ein steter Schein — das ewige Licht — wie es Max genannt hatte. Der Schimmer dieses Lichtes erweckte in ihr oft mals einen sehnsüchtigen Zng, den sie sich selber nicht deuten konnte. Ihr Gewissen fragte sie, ob es echter, geprüfter Glaube sei, dem er entstamme und nicht viel mehr die Neigung zu einem Menschen, die ihr den Weg bahne zu der Kirche, der sie allerdings angehörte, der sie aber nur aus innerer Ueberzeugung sich thatsächlich hatte anschließen

wollen. Ihre Wahrheitsliebe führte sie zn dem Selbstbekennt niß, ihr strenger Sinn warf ihr solches als Unrecht vor, dennoch hatte sie nicht den Muth, sich loszureißen von ihren jetzigen Träumen, um zur Freiheit des Denkens, auf das sie früher stolz gewesen war, zurückzukehren. Noch war ja auch keine Entscheidung dringend. Max liebte sie, das fühlte sie deutlich; und er würde nicht von ihr verlangen, um seinetwillen allein seiner Religion anzugehören. Sie blieb frei, auch wenn sie sein wurde. Ihm konnte sie getrost

folgen, ohne sich selber unwahr zu werden. An der Frucht hatte sie den Baum erkannt und gelangte sie nur erst zur ruhigen Zeit der Prüfung, so mochte sie ihre Wahl treffen. Daß sie dann das reiche' Erbe verlor und ihr die Möglichkeit genommen wurde, mit ihrem Vermögen dem geliebten Gatten ein sorgenfreies Loos zu bereiten, dieser Gedanke kreuzte nur flüchtig ihren Sinn, ohne sie zu beunruhigen. Max Hellmuth war zu hochsinnig, um nicht als besten Mannesstolz es anzusehen, selbst der G.ittin den Herd

oder in deren Vertrauen einzudringen, so wäre dies der übermüthigen, lauten Bertha um^so leichter gewesen. Doch gab es ein Etwas, was auch ihr Zurückhaltung auferlegte und was bisweilen sogar sie trübe und ein silbig stimmte. An solchen Tagen hatte sie höchstens mit Max Hellmuth leise Verhandlungen, in denen er sie zu trösten und zu ermuthigeu schien. Beatrix hatte dies bisweilen bemerkt, aber vermieden, je in etwas eindringen zu wollen, was man ihr ver barg. Auch war sie nie eifersüchtig auf ihre Freundin

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 19.06.1907
Umfang: 8
zu erhalten und so oft im politischen Leben eine religiöse Frage kommt, werden wir für den Schutz der Religion eintreten, ohne daß wir eine konfessionelle Partei sind. (Leb hafter Beifall.) Auch diesbezüglich hat sich bei den Konservativen schon die Erkenntnis durchgerungen, Wen« die Uot am größte«, ist Gottes Hilfe am nächste«. Es war im Sommer des Jahres 1806, .als König Max — schon damals von seinen Bayern nur „Vater Max' genannt — nach Tegernsee kam und in dem dortigen weitläufigen Klostergebäude

, aber jetzt noch alljährlich Tausende das Andenken des guten Königs Max segnen lassen. Auf einem dieser Ausflüge erblickte eines Tages König Max einen hochgewachsenen blonden Jüng ling von ungefähr 17 bis 18 Jahren, welcher neben sich Hut, Bergstock und Rucksack, in aller Inbrunst vor einem Kreuze mit dem Bildnis des Erlösers betete, welches frommer Glaübe in dieser einsamen Bergschlucht errichtet hatte. Angezogen von dem kindlich-frommen Ausdruck der schönen und edlen Gesichtszüge des Betenden, näherte sich König Max

nicht weiß, wer der sein könnt, oder wo der herkommen sollt'! Aber mein Vater sagt immer, daß du am nächsten bist, wenn die Not am größten sei, und größer kann die jetzt wohl doch nicht werden!' Gerührt von dem zuversichtlichen Glauben des Jünglings und überzeugt, daß ein unverbesserlicher Verbrecher unmöglich solch srommes Gottvertrauen in dieses junge Gemüt gepflanzt haben würde, legte König Max seine Hand auf die Schulter des Beters und fragte mit Engelsmilde: „Was fehlt dir, mein Sohn?' Erschrocken

sah der Jüngling auf; doch als er in das mildfreundliche Antlitz dieses Unbekannten geschaut hatte, der ihn mit unbeschreiblicher Güte und Teilnahme anlächelte, da zuckte blitzschnell die Ueberzeugung durch seine gläubige Seele, daß Golt sein Gebet erhört habe, und aus den Knien bleibend und die Hände flehend zu König Max empor» hebend, stammelte er: „O Herr, Ihr seid gewiß der Engel, den mir Gott zur Rettung meines Vaters senden wollte; denn so freundlich wie Ihr mich anschaut

, so kann kein Mensch einen armen Bubn, wie ich bin, mehr anschauen.' Lange hatte König Max zu tun, bis er den Jüngling zum Ausstehen von der Erde bewegen und davon überzeugen konnte, daß kein unsterb licher Bewohner des Himmels, sondern nur ein sterblicher Mensch der Erde vor ihm stehe; nichts aber konnte mehr den Glauben des Jünglings er schüttern, daß dieser Fremde zur Rettung seines Vaters hieher gesendet sei, und so beantwortete er mit der treuherzigsten Aufrichtigkeit alle an ihn gestellten Fragen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 01.10.1919
Umfang: 8
er noch bei der schweren Kletterarbeit. ! Nun stand er am Ende der Felsrinne am Rande einer steil abfallenden, aber niederen Wand. Da sah er unter sich am Geröll neben einer Latsche den Max hingestreckt. Ein kurzes Besinnen; — er wagte den Sprung — und bald kniete er neben dem Bewußtlosen. „Max! — Max!' so rief er den Namen — voll Sorge, -- den Namen der so oft schon mit einem Fluch vereint über feine Lippen kam. Wie der rief er; faßte dann die herabhängende Hand und fühlte — es schlug noch der Puls. — Wasser holte

er aus dem Quell, der unweit davon aus dem Felsen sprang. — Nachdem er die blutige Stirn des Schwerverletzten gewaschen, träufelte er ihm noch Schnaps mit Wasser in den Mund und rief ihn nochmals an: „Max! — Hörst mi nit — Max!' Endlich schwellte die nackte, aufgerissene Brust des Jägers ein tiefer Atemzug —; weit öffnete er die Augen und stierte den Schäfer an. „A Kügele Tiroler Volksblatt. ^Abgeordneten ins ital. Parlament kommen und dort reden dürfen, ist sehr ^gnädig vom Herrn Tittoni; das hätte

denn gar keine guten Ge danken machen!' mahnte ihn der Hirt. Max suchte sich aufzurichten und rasch unterstützte ihn der Hansjörg, indem er ihm kräftig unter die Arme griff. Jetzt neigte sich des Jägers Haupt nach vorne — ein Blutstrom entquoll feinem Munde — noch ein krampfhaftes Zucken des kräftigen Körpers und er war in den Armen des Schäfers verschieden. „Herr gib ihm die ewige Ruh' und das Licht leucht' ihm!' — dazu noch ein Vaterunser für die arme Seele — dann bettele ihn der Hansjörg

auf Latschen und hielt bei ihm die Totenwache, bis es tagte. „Hast a mir vor a paar Stund noch's Lichtl auslöschen wollen — uicht's mehr für ungut. I verzeih Dir — soll Dir's Gott a vexzeihen'. — — Es tagte; da nahm der Schäfer den Toten auf die Schulter und schleppte ihn mühsam zu Tal. Schon warf die Sonne ihre ersten Strahlen auf die höchsten Spitzen, und glitzernd ragten die sonnengoldnmflossenen Kalkfelsen in den klaren Morgenhimmel — da hatte der Schäfer den wil den toten Max drunten im Tale

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Volksblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 22.06.1907
Umfang: 14
und sordern dürfen, ist ein katholisches Programm, welches die wesent lichen Forderungen der Katholiken im öffentlichen Leben klar bestimmt und festlegt. Auf Grund eines solchen Programmes ist denn auch ein Zu sammenschluß der katholischen Tiroler Letzteres war aber in keiner Weise der Fall, und so erhielt König Max noch vor der Abendtafel jene Achterklärung. Nur wer selbst erfahren hat, wie glücklich es den guten Menschen macht, sich frei dem Zuge eines liebevollen und menschenfreundlichen Herzens

überlassen zu können, vermag die Freude des guten Königs Max zu fassen, als er aus jenem Aktenstück ersah, daß Bauer keines blutigen Verbrechens be schuldigt wurde und nur nach den damaligen bar barischen Gesetzen als notorischer Chef einer weit verzweigten Wildfchützenbande für vogelfrei erklärt worden war. Noch zur selben Stunde ging daher ein Kurier nach München ab, welcher den Befehl zur Auf hebung dieser Achterklärung überbringen mußte, und seelenvergnügt begab sich König Max hierauf zur Abendtafel

, welche in dieser Empfehlung lag, abschlagend, aber doch berücksichtigend, sagte Max: „Leider, mein Lieber, habe ich diese Stelle schon auf die Bitte meines LeibjägerS Richtstein dessen von selbst gegeben. Wir sehen von taktischen oder persönlichen Opfern oder Konzession vollständig im Interesse der Einigkeit im katholischen Tiroler Lande ab, aber verlangen können und müssen wir, daß die Grundlage einer Einigung imLande ein ausgesprochen katholisches Pro gramm ist, an dem nicht gedeutelt und gerüttelt

nehmen, so dürste für denselben ein weniger gefährliches Revier wohl geeigneter erscheinen. Hievon wollte aber König Max nichts wissen, da sein Günstling ein gar mutiger Jäger sei, der die Gefahr liebe und gerade deshalb der rechte Mann sei, dieses Revier vor jeden Wilddieb zu schützen. Da schüttelte der Forstinspektor gar ungläubig den Kops und meinte: „Halten zu Gnaden, Euer Majestät, vor jedem Wilddieb wohl nicht; denn wenn es sich zum Beispiel der Wildschütz Bauer einfallen ließe, gerade

Grund sachlicher Natur lag sür diesen Diese Bemerkung über Bauer, mit dessen Leben sich König Max heute schon so vielfältig beschäftigt hatte und über dessen zukünftige Stellung in der Welt er noch immer nicht zu einem bestimmten Entschluß gekommen war, gab die erwünschte Ge- legenheit, näheres über den Charakter und die Fähigkeiten dieses Mannes zu erfahren. Sogleich benutzte König Max daher dieselbe durch die Frage, warum eS denn gerade diesem Wildschützen gegen über, der noch überdies geächtet

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 22.10.1884
Umfang: 10
hatte, den Anordnungen zu widerstreben, die ihren eigenen Herzens wünschen nur allzusehr entsprachen. Sie wußte nämlich, wer der junge. Gelehrte war, der den Vortrag halten sollte, und eine Stimme in ihrem Herzen machte ihr auch den Vorwurf, daß sie nur um seinetwillen so un gern auf die Theilnahme an demselben verzichtet habe. Auch würde sie vielleicht nicht so energisch gegen den Verkehr mit den Waldensern sich gesträubt haben, hätte nicht Max v. Hellmuth erst jüngst die Bestrebungen derselben, Roms katholische

die breiten Stufen zwischen den schönen Löwen aus Granit hinan und blickte in die Gallerie der Candelaber. Es waren 10—15 Personen darin, aber keine ihrer Bekannten. Sie wandte sich und trat flüch tigen Schrittes in die Sala della Biga, da fand sie sich Max Hellmuth gerade gegenüber, der vor dem Diskus werfer einige Auszeichnungen gemacht hatte und sich eben dem Eingang zuwandte. Eine freudige Ueberraschung er hellte sein Gesicht und er rief erstaunt: ' „Fräulein Margini! welch' guter Stern führt

und des Trotzes, regen : Max konnte ja glauben, nur um seinetwillen habe sie die Tante nicht begleitet und suchte nach Worten, die diesen Eindruck mildern konnten. Aber das Auge des Jünglings strahlte so freundlich; auf den Zügen seines edel schönen Gesichtes war keine Spur von Selbstgefälligkeit oder eitlem Triumph. Sie fühlte, daß er nicht entfernt daran dachte, ihre Beweg gründe kleinlich auf sich zu beziehen und sie konnte es nicht über sich gewinnen, etwas zu sagen, was. am Ende doch unwahr gewesen wäre

. Ihr Trotz schwand, ehe er sich erhoben und sie hatte eine Empfindung der Freude und des Vertrauens. Als Max ihr nun vorschlug, die einmal gegebene Zeit zu nützen, wie es der ursprüngliche Plan war, willigte sie ohne Bedenken ein. „Fräulein Bertha wird es uns nur Dank wissen', sagte Max, „wenn wir vorarbeiten und sie ein andermal sich nicht allzu gründlich mit Phidias'schen Typen zu beschäftigen braucht; die Frsiuleins Saalfield aber be trachten die Statuen.am liebsten mit ihrem Murray in der Hand

; sie schritt glücklich mit ihm durch die herr lichen Räume, deren leuchtende Wände die Sonnen strahlen zurückwarfen und wo aus den holden und.groß- artigen Gebilden der Meister der edelste Inhalt einer glänzenden, längst untergegangenen Epoche sie grüßte. Mit ihrem wohlvorbereiteten Geist und feinem Kunst sinn erfaßte sie die Merkmale der Blüthezeit Griechen lands, die Max bezeichnete als eine Zeit, in der edler Ernst, erhabenes Streben die Formen beseelte und Alles ausschloß, was nicht rein gedacht

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 25.10.1884
Umfang: 10
keinen Eintrag thut.' Max sann darüber nach, warum wohl einen Juno und Kybele, sei sie noch so großartig gedacht, nicht Vor bild einer Madonna werden könne, wie sie Raphael und Perugino vorgeschwebt, und fand, daß hierzu Bea trixens Schönheit viel eher stimme; darüber waren sie im Lraeeio vuovo angekommen und blieben vor der großartig gedachten Amazone stehen, die man als die „Verwundete' zu bezeichnen Pflegt. „Doch hat sie gesiegt!' sagte Beatrice: „ihre Stellung und ihr Ausdruck zeigen eine doppelte

nicht zu sprechen, der Dich so schön kleidet.' „Uebrigens', suhr sie lebhaft fort und wandte sich zu Hellmuth, „die Herren Archäologen und Künstler haben unsere Ideen gefälscht.' Max blickte sie fragend an; Bertha lächelte fein vor sich hin, denn sie hatte, als sie so rasch zu Max sich gewendet, den Blick voll Bewunderung erhascht, den dieser aus Beatricen ruhenließ; aber ohne inne zu halten suhr sie fort: »Ja, Ihr Herren Künstler und Gelehrte habt Unrecht, unserer Phantasie die antike Welt

, doch wüßte ich gerade über eine Statue draußen in Chiaramonte gerne eine Erklärung.' Mit diesen Worten eilte Bertha dem Ausgang zu und Max begleitete sie, während sie eifrig zu ihm redete. Dr. Nestler bot Beatricen den Arm, um sie zum Aus gang zu geleiten, denn die Wärter mahnten, daß die Stunde da war sür die Schließung des Museums. „Glaub's wohl', sagte er gutmüthig, „daß Sie vor Bertha voraushaben. Sie flatterten sicher nicht so eilig von Statue zu Statue wie ein Schmetterling da vor uns. Und statt

von Hellmuth etwas zu lernen, ist sie es selber, die unaufhörlich redet. Das schwatzt ja und sprudelt wie ein Springquell. Ich nehme jedoch an, daß es gerade nicht Archäologie ist, von was sie berichtet, meinen sie nicht auch, Fräulein Beatrice?' Beatrice gab zerstreut Antwort und hörte auch nur halb auf das viele Gute, das Nestler von Max Hell muth, seinen Kennwissen, seiner Bescheidenheit und seiner Anerkennung erzählte, und daß, obgleich es schade, daß er nicht in der Armee sortdienen konnte

sie sie doch unangenehm, jetzt, da ihre Seele noch unter dem wohl thuenden Einfluß der schönen mit Max in so vertauens- vollem Verkehr verlebten Stunden war. Sie hatten den Garten der Pigna durchschritten. Am Eingangsthor stand der Wagen, mit dem Nestler ge kommen war. Während der Doktor in seinem Italienisch, das trotz all der vielen Reisen in Italien noch weit ent fernt von Vollkommenheit war, sich mit dem Kutscher über eine rasche Fahrt auf Monte Mario und zu Ponte Molle verständigte, stiegen die Damen

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 15.03.1913
Umfang: 10
abgesehen, dem soll die Sache noch einmal leid tun, wie sie sich ausdrückten. Max, sieh mich an; wenn ich hingehe und die Polizei aufmerksam «ache, daß sie die Leute im Auge behält und wenn eS nötig wird, festnimmt, kann dann auch Dir etwas passieren?' Die Veränderung, die plötzlich auf seinem Ge sichte vorging, erschreckte sie. „Mutter', stieß er hervor, „wenn Du das tust, dann — dann schneide ich mir den Hals ab!' „Dann laß ichS, Mox; beruhige Dich, dann sage ich kein Wort. Aber ich könnte keine frohe

Stunde wehr auf Erden haben, wenn Herrn Dorn ein Unglück träfe! Denke doch was er an Otto getan hat; und er ist doch auch der Pate von Wilhelms Jungen.' „Herrn Dorn soll nichts geschehen, Mutter, das verspreche ich Dir.' Er sah ihr fest ins Auge, dann küßte er sie und eilte hastig hinaus. Sie blickte ihm aus dem Fenster nach, solange sie ihn sehen konnte; dann nahm sie ein Tuch um und machte sich auf den Weg zu Frau Dräger. In der Fabrik war Max heute der Held deS TageS. Die Kollegen meinten

mich nicht', sagte Max. Der Hüne betrachtete die schmächtige Gestalt mit wohlwollender Teilnahme. „DaS weiß ich', nickte er. „Aber Du kannst auf mich rechnen.' „Der allein hält mir die andern auch nicht vom Leibe', sagte Max zu sich selber, als der Schmied wieder seiner Wege gegangen war. Er hatte einen Teil seines Vertrauens zu der Unsehl- barkeit den FehmgerichtS eingebüßt, an die Macht desselben aber glaubte er noch immer. „Und wenn sie mich strafen wollen, dann haben sie vollkommen recht

. Ich bin ein Verräter; aber ich kann mir nicht helfen.' Um sechs Uhr abends verkündete die Dampf pfeife den Schluß der Arbeitszeit. Max hatte eS eilig. Er lief in einen Laden und kaufte daselbst einige Briesbogen und KuvertS, sowie eine Knall büchse für Knaben, in Gestalt einer kleinen Pistole. Denn begab er sich in den Grünkrawkeller seiner Schwester Klara. Zu seiner Enttäuschung fand er hier nur die alte Schwiegermutter derselben. Er händigte ihr die Knallbüchse als Geschenk für den kleinen Otto ein und ging

, daß unter de« Kittel deS jungen Arbeiters eine arme, gequälte Seele verzweiflungSvoll nach einem Lichtschein rang und doch nur einen nachtdunklen Schreckenspfad vor sich sah? „Morgen früh hat er den Brief', sagte Max zu sich selber. „Ich mußte ihn warnen; genannt aber habe ich keinen. Wenn ich nur noch ein ein ziges Wort mit Mutter reden könnte. Allz« sehr wird sie sich nicht grämen, weil sie glaub« muß, ich wäre verunglückt' . . . Sein ganzes, zum größten Teil so übel ver wendetes Leben schien

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 26.02.1913
Umfang: 8
hatte; Arthur Dorn, der Betriebsdirektor der Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen, wurde von demselben in contumaciam wegen Mordes eines Vereinsbruders zum Tode verurteilt. Die Aussübrung des Gerichtsbeschlusses sollte jedoch noch zwei Wochen aufgeschoben werden, damit der Verdacht nicht auf die rechte Spur komme; aus demselben Grunde wurde auch der Ausstand für beendigt erklärt. Es blieb nur noch übrig, den Vollstrecker deS Urteils zu wählen. Man loste; daS schwarze Stäbchen blieb in Max Thomas Hand

. Er hielt dasselbe hoch empor, damit jeder eS sähe; unter den Anwesenden war nicht einer, der nicht erleichtert aufgeatmet hätte. »Ich bin bereit', sagte Max mit fester Stimme. Necker beobachtete ihn scharf und nickte dann befriedigt vor sich hin. Als die übrigen aufbrachen, winkte er ihm, noch zurückzubleiben; er stieß die Stühle auf die Seite, faßte den jungen Mann beim Arm und ging mit demselben aus der beizenden Tabaksatmosphäre des ungelüsteten DachraumeS die Treppen hinunter und hinaus

in St. Sigmund. Hofer Jakob, Unterzelger in Deutschnofen. Hörzinger Franz, Kaufmann in Meran. HraSdil Vinzenz, Schlosser in Bozen. Karner Max, Gutsbesitzer in Prad. Kiebacher Felix. Tischler in Sterzing. Lobis Joses, Metzger in Blumau. Mauracher I., Wein- Händler in Schreckbichl. Mumelter Joses, Ober ingram in Bozen. Mutschlechner Johann. Bauer in Reischach. Obexer Wilh., k. k. Postofsizial i. P. in Gries. Pawelek Franz, Kaufmann in Brixen. Pfusterwimmer Rad., Kuroberverwalter, Meran. Praxmarer Johann

, Sternwirt in Kaltern. Ram- „Ich verliere den Mut nicht', entgegnete Max finster. .Gut. Ich glaube Dir. Hätten wir mehr solche, wie Du, dann brauchten wir auf die soziale Re volution nicht lange mekr zu warten. Hast Du etwas Kleingeld bei Dir? Komm, laß uns eins trinken. Drüben der Budiker hat noch auf.' „Ich trinke nicht mit. Hier ist ein Fünfzig« Pfennigstück, mein letztes, daS kannst Du kriegen. Da nimm.' Der Stolz, der ihn erfüllt hatte, als der große Mann zuerst anfing, kleine Beträge

— doch, eins. Max kannte das Haus und auch das Fenster. Er blieb stehen und schaute zu dem mattgelb er schimmernden Vorhang hinüber. Er wußte, wes wegen in jenem Zimmer noch Licht brannte, während doch in allen anderen Wohnungen schon längst Finsternis und Ruhe herrschte. Hinter dem Veite 5 pold Joses, Oekonom in Mitterlana. RiesNandor, Kaufmann in Meran. Rimoldi Anton, Kaufmann in Ampezzo. Sanol! Albert, Besitzer in Kurtatsch. Sigmund Johann, Tischler in Vahrn. Tapfer I, Weinhändler in Neumarkt

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Seite 2 von 8
Datum: 19.08.1908
Umfang: 8
dem erhabenen Freunde noch einen Ausflug in die Tiroler Alpen machen/ sagte mein Vater, ein herzensguter Mann, dessen Liebling ich war; .das Wetter ist herrlich und Max bedars nach den Strapazen des Examens der Er holung und nach dem trockenen Jus der frischen, kräftigen Berglust/ „Es geschah; meine Eltern, Max und ich flogen hinaus in die herrliche Natur, Geist und Körper gesund zu baden in der würzigen, balsamischen Alpenwelt. Heute vor fünf Jahren war es, in der Mittagsstunde, als wir diesen Bergrücken

passierten. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne lachte vom Himmel, die Vöglein zwitscherten und in meiner Brust schlug das Herz so leicht, so froh... Wir saßen in einem offenen Wagen, um bis zum ,Dachsel' zu sahren; von dort aus wollten wir zu Fuß weitermarschieren. Max, der mir gegenüber saß, scherzte, deklamierte, sang und plauderte; sein ganzes Antlitz strahlte vor Glück und Lust; auch meinen Vater sah ich selten so heiter, wie an jenem Tage; selbst meine sonst so ernste Mutter, die mir zur Seite

antwortete auf meinen bangen Schmerzensschrei. Mit Aufbietung aller Kräfte arbeitete ich mich unter der Last des Wa- gens hervor und blickte entsetzt in die Runde. Meine Mutter lag ohnmächtig, halb bedeckt von dem Fuhrwerk, am Boden; ich hielt sie anfangs für tot und warf mich in stummem Schmerze über sie; weinen konnte ich nicht. Aber, wo waren Max und der Vater? Eine gräßliche Ahnung dämmerte in mir auf; sollen sie in die Tiefe — ich wagte den Gedanken nicht zu denken. Auch der Kutscher fehlte

; das Pferd lag, am ganzen Leibe zitternd, unmittelbar am Abhang. Ich näherte mich dem selben, blickte schaudernd in die Tiefe und schrie so laut ich vermochte: Max! Vater!' Nur das Echo der Berge antwortete. Halb wahnsinnig vor Schmerz sprang ich aus und stürzte den Weg zurück, den wir gefahren; mit Blut überströmt kam ich in dem Dorse an, berichtete kurz was geschehen, und brach dann, erschöpft durch den Blutverlust und ohn mächtig zusammen. . . . Ein hitziges Fieber befiel mich, ich raste und tobte

H., gegen den eine Untersuchung wegen eines Sitt lichkeitsdeliktes schwebt, wurde in Zürich verhaftet. Seine Auslieferung steht bevor. — Die auf den I. September in Lana anberaumte Generalver- früher gewesen. ,Wo ist Max, wo ist der Vater?' fragte ich. Ein Tränenstrom antwortete mir. Ich fragte nicht mehr. Später ersuhr ich, daß man die zerschmetterten Körper im Tale gefunden hat. Vater und Bräutigam sah ich nie wieder. ... „An der Stelle, wo das Unglück sich ereignete, ließ ich ein Kruzifix errichten und reise jedes Jahr

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Seite 13 von 18
Datum: 18.05.1912
Umfang: 18
193 Schönegger W, Tione 194 Gfader Josts, Klausen 195 Pl^seller I., Innsbruck 196 Plangger Alois, Sankt Valentin a. H. 197 Gessenharter M., Bad Gastcin 10 198 Manracker I., Fügen 9 199 Langer Ernst. Meran 6 4 6 200 Höfelschweiger H., Geisen hausen 44 6 201 Modereggcr H, Ramsau 5 202 Sigmund Dr. Anton, Innsbruck 9 203 HundritpfandK.. Innsbruck 5 204 Hauser Max, Weer 8 205 Seifet Fra-iz. Zams 7 7 206 Ninz Franz, Sterzing 6 7 207 Jesacher Josts, Prags 4 7 208 Zach Emil, Oberriet 8 209 Riedl J.sen

90 80 80 80 80 70 70 70 70 70 70 60 60 60 60 60 60 60 60 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 Rang Name und Wohnort 79 Maier Friedrich, Bruneck 4 80 Köster Johann, Unterperfuß 6 81 Unterschweiger P., Innsbruck 5 82 Wieninger H., Teisendorf 4 83 Schnaitter Josef, Zirl 1 84 Ebner Josef, Deggendorf 5 85 Herbst Seb. jun., München 4 86 Plattner Josef, Wenns 7 87 Geigcr Anton, Natters 6 6 88 Steinlechner Georg, Schwaz 5 6 89 Häuser Max, Weer 710 5 90 Gamper M., U. F. Schnals 310 5 91 Alton Felix. Niederrasen 9 5 92 Ennemoser Franz, Zirl 10 3 93 Aigner Hans, Abfaltersbach 8 3 94 Plafeller Joses

, Innsbruck 95 Prantner Jakob, Meran 96 Penz Max, Zell a. Ziller 97 Wier.inger Lud., Teisendorf 98 Gilli Alois, Meran 99 Pallhuber Anton. Weer 100 Seeber Peter, Mauls 101 Nagiller Johann, Mieders 102 Höflschweiger I., Geisenhausen 103 Hornof G., Meran 104 Brunner Matthias, Brugg 105 Seidl I., Königsberg 106 Widerin Joses, Meran 107 Zangerl Joh., Bozen 108 Morgenroth H., München 109 Zangerl Josef, Wörgl 110 Rauch Leopold, Sterzing 111 Kreidmayer Max. München 8 112 Äußerer Hans, Eppan 4 113 Steinlechner

P., Schwaz 114 Tscholl Josef, Latsch 115 Gangg Joh., Scharnitz 116 Schwienbacher J.,St.Pankraz 5106 117 Gratt A., St. Johann i. T.4106 118 Straganz Jos-, Nikolsdorf 9 6 119 Damian Alois, Bozen . 4 120 Hackl Georg, Ramsau 121 Schwojer Joh., München 122 Mauracher Isidor, Fügen 123 Schwenk Franz, Meran 124 Pomtlla A., Kurtatsch 125 K.llerer Michael, Mühlbach 126 Lindner Karl, München 127 Koch Max, München 128 Senn M. jun., Meran 129 Kiniger Wilhelm, Sexten 130 PMaller Alois, Tösens 131 Falch Johann, Pettneu

Haas Anton, Innsbruck 7 151 Zack E., Oberriet b. St. Gallen 4 152 Moderegger H., Ramsau 153 Feuerstein I., Schuls 154 Ninz Franz, Sterzing 155 Sieghart P., Fürstenfeldbruck 156 Lafenberger F., München 157 Äußerer R., Epoan 158 Ebner Ha's, Deggendorf 159 Lechner Hans, Nürnberg 160 Friedl H.inr., Heselgehr 2 161 Keßler Max, Riezlern 0 162 Wieser Georg. Jgls 163 Tschager Johann, Tiers 164 Achammer Adolf, Sillian 165 Kinigadner Robert, Brixen 166 Egger Josef. Meran 167 Schönegger Wilh., Tione 168

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