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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 30.08.1905
Umfang: 8
Seite 2 Tiroler Volksblatt 30. August 1S05 stimmt und unter enthusiastischen Hochrufen und Hüteschwenken der Schützen und Bevölkerung fuhr der Kaiser mit seinem Generaladjutanten Graf Paar in die Stadt. Dem Kaiser fuhr in einem Wagen der Bürgermeister, in einem zweiten der Statthalter und der Bezirkshauptmann voraus. Die berittenen Haflinger Bauern bildeten den Vor- und Nachtrab. In weiteren Equipagen folgte Generaladjutant FZM. Baron Bolfras mit den Flügeladjutanten und den Herren

der kaiserlichen Suite. Der Kaiser fuhr direkt in die Herz Jesu-Kirche, welche herrlich geschmückt war. Der Eintritt in die Kirche war nur gegen Karten gestattet. Am Hauptportale er wartete Fürstbischof Dr. Endrici von Trient mit der Geistlichkeit den Kaiser und reichte ihm das Aspergille, worauf der Fürstbischof eine hl. Messe las, welcher der Kaiser meistens kniend mit dem Gebetbuch in der Hand, in tiefer Andacht beiwohnte. Während der Messe sang der.Chor; am Schlüsse wurde der Segen mit dem Allerheiligsten

gegeben. Se. Majestät verließ 'hierauf die Kirche. Beim Ausgange sprach der Kaiser noch mit dem Fürst bischof, dem er ein prachtvolles, kostbares Pektorale mit Kette aus Amethysten und Brillanten über reichen ließ. Mit Herrn Franz v. Zallinger-Stillen- dors sprach der Kaiser längere Zeit über die Schönheit des Hochaltars in der Herz Jesu-Kirche und über die schönen Malereien. Die Bozner Reservisten kolonne stellte sowohl in der Kirche, wie vor dem Hotel Kaiserkrone die Ehrenwache. Unter fort währendem

Jubel des Volkes fuhr der Kaiser um 8 Uhr zur Kaiserkrone, wo um ^9 die Audienzen begannen. Als erster wurde Kardinal Fürsterzbischof Dr. Katfchthaler, als zweiler der Großmeister des Malteser-Ordens Graf Galeazzo Thun empfangen. Dann kamen die Geheimräte, die Kämmerer, Fürst Camposranco, sodann die Geistlichkeit unter Führung der Fürstbischöfe von Trient und Brixen, sowie der Abt von Gries. Auf die Begrüßung des Klerus erwiderte Se. Majestät: „Ich weiß, daß der Klerus von Tirol kaiser treu, gut

konservativ und patriotisch ist und wünsche, daß es in Zukunft so bleibe und daß er einig für das Wohl des Landes wirke.' Dem Klerus folgte das Offizierskorps, dann die Landtags- und Reichsratsabgeordneten. Der Kaiser drückte den Wunsch aus, der Landtag möge ruhig und einträchtig arbeiten und dankte dem Landesausschuß für seine ersprießliche Wirksamkeit. Am meisten erkundigte sich der Kaiser um öko nomische und wirtschaftliche Verhältnisse. Von weiteren Audienzen wurden empfangen: Die Adels

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 18.08.1910
Umfang: 10
und Treibern mit Koppelhunden und beutebeladenen Karren. So schaute man einen erlegten Zwölfender, Rehwild usw., sogar die bestrickten Wilderer fehlten nicht. Dieses Bild waidmännischen Lebens wurde vielfach für den interessantesten Teil des Auszuges gehalten. Ungefähr eine Stunde lang währte der Vorbei marsch ein wahrer Triumphzug vom Berg Jsel bis zum Löwenhaus. Auf dem nördlichen Balkon der Hosburg stand Se. Majestät der Kaiser mit den drei Erzherzogen, die unten vorbeirückenden und „Hoch!' rufenden

Schützen huldvoll grüßend. Im Laufe des Nachmittags besuchte der Kaiser die Landesausstellung. Am nächsten Tage subr der Kaiser abermals auf den Berg Jsel zur Eröffnung des Schießens der Osfiziere, Mannfchften, Paffeirer und Schützen. Nachmittags fanden die allgemeinen Audienzen statt. Damals erschien auch eine welsch- tirolische Deputation, bestehend aus den Bürger meistern der Städte Trient, Rovereto, Ala, Ärco und Riva mit der Bitte um die Autonomien Welsch tirolS. Der Führer der Deputation sührte

und unter Be rücksichtigung der allgemeinen wichtigen Staats interessen einen Weg zu finden, um Ihren Wünschen entgegenzukommen. Ich kann kein Versprechen ab geben; nur kann ich Sie versichern, daß die Inter essen der italienischen Bevölkerung mir gerade so am Herzen liegen, wir die der übrigen Völker der Monarchie.' Am 30. September fuhr der Kaiser noch nach Oberinntal und verließ dann Innsbruck. Der Kaiser in Vasseier. Drum auf zur großen Völkerschau Beim Sandwirtshof im Passergau! Dort rief uns Hofer anno neun

. Dort soll auch heute Heerschau sein. Der Kaiser mustert seine Treuen, Die der Verrat noch nicht berührt. Die Gut und Blut dem Fürsten weihen. Der Habsburgs edles Banner führt. In den Septembertagen des Jahres 1899 er tönte abermals der Jabelruf durchs Land: Der Kaiser kommt! Am 20. September fand die Ein weihung der Andreas-Hofer-Kapelle in Passeier statt und aus diesem Anlaß, um den Größten ihrer Helden zu ehren, hatte der Kaiser den Tirolern seinen Be such versprochen. Der Kaiser traf am 20. September in Beglei

tung des Erzherzogs Franz Ferdinand nachmittags in Bozen ein und stattete der Herz-Jefu-Anbe- tungskirche einen Besuch ab. Damals war es, als der Kaiser über unsere Stadt die Bemerkung machte: Bozen ist und bleibt eineeigentümliche Stadt,die mir immerwohl gesallenhat. Von Bozen fuhr der Kaiser weiter nach Meran. Die ganze Fahrt Sr. Majestät des Kaisers von Bozen nach Meran war ein unzweideutiger Huldi- gungsakt, welchen das Volk seinem allgeliebten Kaiser und Schirmherrn wetteifernd darzubringen

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 04.09.1909
Umfang: 10
Seite 2 Tiroler, Volksblatt 4. September 1909 gelfeld, FZM. BolfraS, Landeshauptmann Doktor Kathrein und Korpskommandant Edler v. Schemua. Schreiber dieser Zeilen hatte aus nächster Nähe das Glück, den Kaiser genau beobachten zu kön nen. Er schien doch ein wenig von den Tagesstra pazen angegriffen, unterhielt sich aber in bekannt lebendiger Weise mit seinen beiden Nachbarinnen. Dann saß er wieder ernst da, und bei diesem An blicke kam einem wohl zum vollen Bewußtsein, welch ungeheures

österreichisches Kapital in dieser einen Stirne, in diesem einen Herzen liege, und im Stillen entrann sich der Wunsch: Gott erhalte unsern Kaiser! Nach dem Diner hielt Se. Majestät Cercle, bei welchem die verschiedensten Persönlichkeiten mit kurzen Ansprachen ausgezeichnet wurden. Ganz entzückend war dabei die liebenswürdige, gänzlich ungezwungene Frische und Lebendigkeit, mit der sich Se. Majestät mit einigen einfachen Veteranen unterhielt. Der Kaiser zog auch mehrere Abgeord nete ins Gespräch. Zum Abg

. Dr. v. Wackernell bemerkte Se. Majestät, Wackernell sei schon sehr lange im Landtag, worauf Dr. v. Wackernell er widerte, es sei jetzt 32 Jahre. Der Kaiser gedachte der großen Verdienste des Abgeordneten um die Landesverwaltung. Dr. v. Wackernell erwiderte: „Meine Verdienste sind wohl sehr bescheiden, Maje stät. Mein Wille war aber immer gut.' Darauf sagte der Kaiser: „Nur aushalten, nur aushalten!' Füns Minuten vor ^7 Uhr war das Cercle be endet, der Kaiser ging, in herzlicher Weise grü ßend, in seine Gemächer

zurück und die Gäste ver loren sich in alle Winde, mit dem innigen Wunsche: „Gott erhalte, Gott beschütze unsern Kaiser, un ser Land!' Die Festvorstellung im Stadttheater bildete einen würdigen Abschluß der glanzvollen Ereignisse des gestrigen Tages. Ungefähr um 8 Uhr erschien Se. Majestät in der Hofloge, von den Klängen der Kaiserhymne empfangen und hernach von stürmischen „Hoch!'-Rufen begrüßt. Augen blicklich nahm auch die Vorstellung ihren Anfang mit dem schneidig gesungenen Männerchor

tung, dem Gleißen der verschiedensten Uniformen und Toiletten, wirkungsvoll vom Farbenspiel bunt gemengter Volkstrachten unterbrochen, bot für das Auge einen schönen, abwechslungsreichen Eindruck. Abfahrt des Kaisers «ach Vorarlberg. Heute um halb 7 Uhr bildeten bereits die Polizisten zu Pserd durch die Straßen zum Bahn hof hin Spalier, und allmählich sammelte sich wie der zahlreiches Publikum an, das Se. Majestät den allgeliebten Kaiser noch einmal sehen und be grüßen wollte. Besonders zahlreich

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 11.09.1909
Umfang: 10
Jür Hott, Kaiser und Datertand! Grat is - Beilagen: „Somtags-Vlumen' und „Tiroler landk». Blätter'. »««»«»«« M» t «r.— «»»wiKratts«, ««» : Slsi« «un »«omp-yorm. 3>.Wshlg«rmth. OKSmarkt «r. »so. ZNs«?«<« »«»dt« «ach »«rif «r . S-S «NrÄ« «oll»bwtt' erschein jede« Mittwoch »nd «amstag. ZwSgabe am Borabend. —! Preise loco vierteljährig ^-1.7v,haISjührig r S.MZ. ganzjährig « «-«0,' ßKr loco i«HHa»e FasißjUhrig L IM): «it PostVersendung im Inland vierteljährig X 2.3V, halbjährig L 4.56,^ganzjährig

Gäste in Messeritsch haben ein färben- prächtiges Bild entrollt. Am 7. d. M. sind nach mittags die Erzherzoge Karl Franz Josef, dann der Thronsolger in Messeritsch eingetroffen, die am Bahnhof von den BeHorden und Honoratioren emp fangen und vom Volk aufs Freudigste begrüßt wurden. Am 8. September ist Se. Majestät unser Kaiser um 1 Uhr ebendort eingetroffen unter Hellem Jubel der Bevölkerung. Auf dem festlich geschmückten Bahnhofe hatten sich zum Empfange eingefunden: die Erzherzoge Franz Ferdinand

und Karl Franz Josef, der Chef des Generalstabes Konrad von Hötzendorf, Landes hauptmann Graf Serenyi mit dem Landesausschusse, Bischof Graf Huyn mit der Geistlichkeit von Groß- Meseritsch, der Adel der Umgebung, der Bürger meister von Groß-Meseritsch mit dem Gemeinde susschusse, die Reichsrats- und Landtagsabgeord neten des Bezirkes usw. Unter begeisterten „Hoch!'- und „Slawa'>Rufen der Erschienenen verließ der Kaiser den Hos-wagen und nahm die Meldung des Bezirkshauptmannes Statthaltereirates Graf

Frei, entgegen. Hierauf richtetete Landeshauptmann Graf Sereny an den Monarchen eine Huldigungsansprache, auf welche der Kaiser dankend erwiederte. Hierauf hielt der Bürgermeister von Groß- Meseritsch an den Monarchen eine Ansprache. Der Kaiser erwiederte in tschechischer Sprache: „Mit be- sonderer Genugtuung vernehme Ich aus Ihrem Munde die Versicherung der Loyalität und patrio tischen Gesinnung der Bewohner dieser Stadt. Ich danke Ihnen für die Begrüßung und freue Mich, nunmehr einige Tage

in Ihrer Mir treuergebenen Stadt weilen zu können.' — Dann nahm der Kaiser die Vorstellung einzelner der Erschienenen entgegen und zeichnete mehrere Persönlichkeiten durch Ansprachen aus. Hieraus fuhr der Monarch mit dem Erzherzog Franz Ferdinand in das Ab steigequartier im Harrächschen Schlosse. Im Schloß- Hose wu rde der Monarch vom Erzherzog Leopold Salvator, von dem^ Kriegsminister, dem Landes verteidigungsminister. den dienstsreien Offizieren der Manöverleitung begrüßt und vom Grafen Franz Harrach

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Volksblatt
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Seite 6 von 12
Datum: 19.06.1901
Umfang: 12
materiellen Verhält nisse klarzulegen. Knrze politische Nachrichten. Aus Prag wird geschrieben: Beim Kaiser empfange betheiligte sich auch die katholisch-deutsche Studentenverbindung „Ferdinande a'. Die Chargierten waren in voller Wichs, die übrigen Verbindungsmitglieder in voller Couleur erschienen. Von den sämmtlichen deutschen Studentencorpora- tionen waren leider nur drei erschienen. Die „Slavische Correspondenz' berichtet: Unter den Deputationen, welche um eine Audienzbeim Monarchen angesucht

hinauszu schieben abgewiesen wurde. Den „North China Daily News' wird von chinesischer Seite berichtet, Prinz Tsching und Li Hung-tschang sei ein kaiserliches Edict zugegangen, in welchem allen Forderungen der Mächte zuge stimmt werde. Die Unterzeichnung des Friedensvertrages dürft demnach EndeJuni zu erwarten sein. Telegramme. Prag» 14. Juni. (C.-B.) Vormittags nahm der Kaiser in Begleitung des Ministerpräsidenten Dr. v. Körber und der Minister Hartel und Rezek nach der vollzogenen Einweihung

durch den Car- dinal-Fürsterzbischof v. Skrbensky die Eröffnung der neuen Kaiser Franzens-Brücke vor. Auf die czechische Begrüßungsansprache des Bürgermeisters erwiderte der Kaiser czechisch und deutsch, Er sreue sich, dass mit dem Monumentalbau nicht bloß dem mächtig steigenden Verkehre Rechnung getragen, sondern auch zu den vielen Zierden Prags eine neue hinzugefügt wurde; der Kaiser wurde auf der Hin- und Rückfahrt von dem massenhaften Publikum enthusiastisch begrüßt. Prag, 17. Juni. (C.-B.) Gegen drei

Uhr traf der Kaiser mit Gefolge, darunter dem Minister präsidenten, den Ministern Hartel und Rezek und dem Oberstlandmarschall, mittelst Hosseparatzuges in der Station Karlstein ein, wurde von den Honora- tionen der Ortschaft empfangen und von der Be völkerung jubelud begrüßt und fuhr inmitten eines dichten Spaliers der begeisterten Bevölkerung durch die prachtvoll decorierte Ortschaft mittelst Wagens zur Burg Karlstein, die von Karl IV. erbaut und über Anordnung des Kaisers restauriert worden

war. Nach mehr als einstündiger Besichtigung, während welcher der Kaiser wiederholt seine Be friedigung und dankende Anerkennung für die Mit glieder der Restaurierungscommission ausprach, kehrte der Kaiser zu Wagen unter neuerlicher Ova tionen der Volksmenge zur Bahnhosstation und von dort nach Prag zurück. Prag, 17. Juni. (C.-B.) Die Festlichkeiten zu Ehren des Kaisers fanden einen glänzenden Ab schluss durch die gestrige Illumination, woran die ganze Stadt vom Palast bis zur kleinsten Hütte

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 25.11.1916
Umfang: 8
25 November 1916 ganzen Monarchie, sondern auf dem ganzen Erden rund tief ergreifen muß: Se. k. u. k. Apostolische Majestät Kaiser Franz Josef I. weilt nicht mehr unter uns; sein kostbares Leben ist der erst vor kurzem gemeldeten Erkrankung unerwartet schnell zum Opfer gefallen. Meine Herren! Wohl wenige Monarchen haben in so jugendlichem Alter den Thron bestiegen wie Kaiser Franz Joses, wenige haben ein so hohes Alter erreicht, wie er; aber wohl gar keiner, soweit die Weltgeschichte

uns berichtet, hat die Fürsten- kröne und die an sie gebundene Regentenverant- wortung durch so viele Jahre getragen, wie unser nun dahingeschiedener. Kaiser Franz Joses. Und wohl nie H»t das Leben eines Monarchen solche WechselsSlle gezeitigt, nie haben Erscheinungen Süßeren Glanzes und tief schmerzende und auch tief niederdrückende SchicksalSfchläge in so großer Reihenfolge einander abgelöst, wie im Leben un seres verewigten Kaisers. In diesem Wechsel der Erscheinungen und Ereignisse

wollte, schien seinem wahrhaft väterlichen Herzen der Bölkerfriede zu sein; und die Be» «ühungen beS verewigten Kaisers zur Erhaltung des Friedens waren wiederholt mit solchem Ersolge gekrönt, daß ihm der Ruhmestitel eines Friedens- kaiserS für alle Zukunft gesichert schien. Und am Abend seines Lebens wurde ihm die Hoffnung ent- rifsen; ein srevelhaster Mordanschlag hat nicht nur de« hehren Thronfolgerpaar daS Leben, sondern dem dem dadurch bis in die Tiese des Herz?nS getroffenen Kaiser die Friedenshoffnung

Morgenrot den Glanz eines durch Sieg erkämpften Friedens zu schauen und seine Regenten arbeit auch dem Wiederausbau des durch Krieg zerstörten Untertanenglückes zu widmen. Demütig beugten wir uns vor dem Ratschluß der Vorsehung GotteS, die gerade in diesem sür die Zukunft der Monarchie so entscheidenden Augen« blick uns den Kaiser und LardeSvater weggenommen hat; mit unserer Ergebung in den unerforfchlichen Ratschluß GotteS vereinigen wir unsere Gebete, eS wöge Gott dem dahingeschiedenen Monarchen

alle seine zahllosen guten Werke mit der unvergäng lichen Krone des ewigen Lebens belohnen, und er möge unser Reich, in dem gerade während des Krieges und durch den Krieg die allgemeine Hin- gäbe an die geheiligte Person des Monarchen und Kaiser Kranz Joseph >. Am 18. August 183V wurde dem zweiten Sohne des Kaisers Franz, dem Erzherzoge Franz Karl, der erste Sprofie geschenkt. Derselbe erhielt in der Taufe die Namen Karl Franz Josef. Obwohl in seinen Jugendjahren weniger lebhaft als seine Brüder, wandte

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 02.12.1916
Umfang: 8
und der Anere und im Front abschnitt beiderseits des St. Pierre-Vaast-WaldeS zu. Der I General Quarttermeister: v. Ludendsrff. Aehtttng! H DieAbonnenten des VolkSblatteS', welche mit dem Abonnement im Rückstände sind, Aj werden um baldige Einsendung A des Betrages ersucht. :: :: : Kaiser Franz Josef I. Horch, Vom alten StephanSturme Dröhnen Schläge, dumpf und schwer: Der getrotzt dem Lebenssturme, Unser Kaiser ist nicht mehr! Seiner Liebe heil'gen Frieden Stört nicht mehr der Sorgen Brut: Ruhe

ist Ihm jetzt beschieden, Weil erlosch deS Lebens Glut! Als ein Dulder durch die Stürme Führte Er uns groß 'nd stark; Vor der Neider seig Gewärme Schützte Er die Landesmark, Trug die schwersten SchicksalSschläge Wie ein Lamm — und wankte nicht: Ausrecht aus dem Dornenwege Hat erfüllt Er stets — die Pflicht! „Ich bin müde' — sprach der Kaiser, Schloß die Augen sorgenschwer Und das Herz schlug leis' und leiser „Herr, gib Ihm die ewige Ruh! — — Nimm Ihn aus in Gnad und Hulden Unssrn Kaiser, stumm und bleich

, Der so vieles mußt erdulden Für ein glücklich Oesterreich!' Karl Delug. Kaiser Wilhelm in Wien. Abfchiedsworte vom Heimgegaugeue»» Kai ser und Verbündete«. Rückreife ans Ge» fundheits?«ckstchteu. Wien, 29. November. Kaiser Wilhelm traf gestern mit Gefolge um 11 Uhr vormittags am Nordbahnrwfe ein und wurde von Kaiser Karl emp fangen. Weiters waren auch die Herren der deut schen Botschaft am Bahnhofe anwesend. Kaiser Karl trug die Uniform seines preußischen Husaren-Regi mentes mit den Abzeichen

des Generalfeldmarschalls. Kaiser Wilhelm stand beim Nahen des Zages in dsr Türe deS Salonwagens. Man sah ihm noch die letzten Zpuren der Erkältung an. Kaiser Wil- Helm begrüßte Kaiser Karl, der am Bahnhossteige stand, schon vom fahrenden Zuge auS in überaus herzl chsr Weise. Nachdem der Deutsche Kaiser, der die Unisorm des k. u. k. Jnsanteric-RegimenteS Nr. 34 trug, den Zug Verlaffen hatte, erfolgte die Begrüßung der beiden Monarchen. Kaiser Wilhelm küßte be wegt Kaiser Karl und verweilte mit ihm einige Zeit im Gespräche

. Kaiser Karl zeichnete das Gesolge des Deutschen Kaisers durch Ansprachen auS, wäh- der Deutsche Kaiser die Herren der deutschen Bot schaft und das Gesolge des Kaisers Karl ansprach. Dann suhren die beiden Monarchen im Leibauto Kaiser Karls in die Hosburg. In den Straßen, wo die Herrscher erkannt wurden, war sie Begrü ßung ungemein herzlich. In der Hofburg angekom- men, staltete Kaiser Wilhelm der Kaiserin Zita einen längeren Besuch ab, worauf sich die beiden Kaiser in die Hosburgpsarrkirche begaben

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 27.10.1917
Umfang: 8
27. Oktober 1S11 Der Kaiser an der Tiroler Krönt. Der Kaiser ist mit dem üblichen militärischen Gefolge, dann mit dem Chef des Generalstabes G. d. I. Freiherrn v. Arz und dem deutschen Be vollmächtigten beim Armee-Oberkommando, preu Aschen Generalmajor v. Craman, am 15. Oktober früh in Südtirol eingetroffen. Der Monarch wid mete den ersten Tag seines Aufenthaltes im süd westlichen Kriegsgebiete dem Besuche einiger höherer Kommandos und Etappeneinrichtungen. Die Bevöl kerung Südtirols

, aus dem der Kaiser im Vor- jabre unsere bewährten Regimenter zum Angriffe gegen Italien geführt und wo er seither wieder holt geweilt hatte, jubelte dem Landesherrn in stürmischer Begeisterung zu. Gleichwie der Kaiser gern immer wieder an die Stätten seiner ersten Erfolge zurückkehrt, so bewahrt Tirols Volk dank bar und tiefempfunden die Erinnerung an das Wirken des Thronfolgers als Führer unserer sieg reichen Truppen. Der junge Kaiser ist seit seiner Thronbesteigung oft und oft in das heilige Land gekommen

. Der Gedenktag der Durchbruchsschlacht von Folgaria, die Abwehrschlacht im Gebiete der Sieben Gemeinden und so manche andere bedeut same Anlässe riefen ihn in das Land, in dem sein Feldherrnruhm geboren wurde. Das allzeit getreue Tirol fühlt sich mit seinem Kaiser Karl nicht nur aus der uralten Geschichte des wiederholt von Fremdherrschaft bedrohten Kronlandes, sondern viel mehr noch durch die Erinnerung an den Siegeszug über Arsiero hinaus verbunden. Kaiser Karl ist seit seiner Thronbesteigung nunmehr

bereits zum siebenten Male in die gefürstete Grafschzft ge kommen. Der Kaiser widmete den ersten Tag dieses Aufenthaltes in Südtirol dem Besuche vieler durch den Verteidigungskrieg vom Jahre 1915 geheiligter, durch den Angriff vom Jahre 1916 dem Kriege entzogener Gebiete. Er konnte da so recht mit der Bevölkerung in Berührung treten, die seit Jahr und Tag die Mühsale des Krieges trägt. Tirol hat seine Besten, hat sein Alter und seine Jugend ins Feld gesandt, als Schutzwehr gegen ferne Feinde

und den nächsten Gegner. Mit der von altersher übernommenen Anhänglichkeit an das Haus Habs burg und Oesterreich trägt das Land die Mühsale dieses Weltkrieges. Der junge Kaiser, lder wie in Wien so auch hier den innigsten Kontakt mit der Bevölkerung suchte, horte auch hier aus den Stimmen der Leute das Glaubensbekenntnis rest loser Hingabe an die Pflicht der Landesverteidi gung. Hier kam der Kaiser einmal ins Rittner- Gebiet. Er selbst fragte eine Bäuerin, was sie von dem werdenden Frieden hielte. Treuherzig

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Seite 1 von 8
Datum: 03.04.1912
Umfang: 8
Aür Hott, Kaiser und Saterland! »»»«tti»«, «»«wiftratto», «epcdtti»« ««» Druckerei: WollenLeinüraße Rr. — ««»gäbe, «»» : ObstmarN Skr. 8. Z«ser«U» werd«« «ach Tarif dMigft Vost»2ch»akm,t- SS.427. — T«l«pho« «r. >80. „Farster erfchoint zederL^HÄTttrvocH unö Scrmstcrcz. A^tsgcröo crrn WorctSsnd. Wveife low: vierteljährig X S—, hawjährig X 4—, ganzjährig L 3 —; Zustellgebühr für loco ms Haus: ganzjährig L 1 60; mit Postverjendung im Inland vierteljährig ! 2v1, halbjährig L 5'—, ganzjährig

^ 10'—. Für Deutschland ganzjährig 15 13'—: für die übrigen Länder deS Weltpostvereines ganzjährig L 16 —. Einzelne Nummer 12 K. Die Abnahm« des Blatte», solange eine ausdrückliche Kündigung desle'ben vichl erfolgt, gilt als Abonnementsverpfliüitung. str. 27 Bozen, Mittwoch, 3. April 1912 51. Jahrgang. Ein verhängnisvoller Freitag. Der Kaiser spricht von der Abdankung! Den 29. März 1912 werden wir Oesterreicher und wahrscheinlich auch die Herren Ungarn nicht gerade so schnell vergessen. Seit 63 Jahren hat Kaiser

Franz Josef den österreichischen Kaiserthron inne und während dieser langen, schweren und harten Zeit ist nie ein Sterbenswörtchen darüber verlautbart, daß Franz Josef auch nur daran denke, die Krone niederzulegen. Pfl'chtgetreu ohne Wanken und Zagen ist bisher Oesterreichs Kaiser durch ein volles Menschenalter auf seinen schweren Posten gestanden und hat sorgsame Wacht gehalten sür das Wohl und Wehs der Völker. Diesen aber bangte nur vor einem Augenblick, vor jenem Mo ment, wo der Tod

uns den vielgeliebten Kaiser nimmt. Daß der Kaiser gar selbst einmal daran denken könnte, vom Throne zu steigen, das lag für uns bisher außerhalb des Bereiches der Möglichkeit. Und doch sind wir jetzt dem Verhängnis sehr, sehr nahe gekommen. Am Freitag hat in einer Audienz der Kaiser den Satz begonnen, dessen Ende seine Abdankung enthalten sollte. Bestürzt fil man dem Monarchen ins Wort. Der aber beharrt bei seinem wohlüberlegten Willen und läßt nur die Wahl zwischen der Herstellung der alten Ordnung

und — und dem verhängnisvollen „oder' .... Am Freitag bat der Kaiser von seiner Abdankung ge- sprachen. Wie ein Lausseuer wird diese Kunde durch Oesterreichs Gaue fliegen. Was ist da geschehen? Wer hat den greisen Kaiser uns so tief gekränkt? Auf diese Fragen will das Volk Antwort haben. Wenn Minister stürzen oder Parlamentarier fich gegen seitig verprügeln, so ist uns das höchst gleichgiltig. Was kümmern uns diese Leute! Aber wenn der Kaiser uns verlassen will, da gibt eS jedem Oester reicher einen Stich in sein braves

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Seite 2 von 14
Datum: 19.12.1903
Umfang: 14
Seite 2 Äroker'^Volksdlatt 18. Dezember 19l>3 für ihre Verwaltungsbedürsnisse auskommen können. Indem ich auf die Einsicht und den patrioti schen Eifer rechne, welche Sie der Erfüllung Ihrer Aufgabe zuwenden werden, heiße Ich Sie herzlich willkommen. Nach der Thronrede hielt der Kaiser Cercle. Während der ungarische Cercle nur 20 Minuten gedauert hatte, nahm der österreichische Cercle län gere Zeit in Anspruch, da sich der Kaiser mit einigen Abgeordneten in längere Gespräche einließ. Besonders

lang konversierte er mit dem Del. Dr. Kramar. Die Diskussion wurde in so lautem Tone geführt, daß sämtliche Delegierte mithören konnten. Der Kaiser sagte zum Del. Kramar u. a.: „Auf dem Wege, auf welchem Sie sich jetzt befin- den. werden Sie nichts erreichen.' — Del. Kramar: „Vier Jahre haben wir gewartet, vier Jahre haben wir geduldig auf die Erfüllung unserer gerechten Forderungen gehofft ohne Rücksicht auf den Verlust unserer Popularität in der Bevölkerung. Nachdem wir jedoch gesehen

haben, daß alle unsere Nach giebigkeit resultatlos wur, so muß ich mir erlauben, Eurer Majestät mit aller schuldigen Offenheit und Loyalität zu sagen, daß wir so lange kämpfen . werden für unsere gerechten und gemäßigten An sprüche, so lange wir es vor unserem Gewissen im Interesse unseres Volkes, des Staates und Eurer Majestät werden verantworten können.' — Der Kaiser erwiderte: „Sie wollen aber immer mehr haben.' — Del. Kramar: „Die innere Amtssprache haben uns Eure Majestät nach der Aufhebung

der Sprachenverordnungen selbst versprochen und die anderthalb Millionen Tschechen in Mähren haben aus eine Universität wenigstens denselben Anspruch wie die halbe Million Deutsche in Steiermark, und mehr haben wir nicht verlangt.' — Der Kaiser: „Sie sprechen jedoch in ihren Zeitungen von Unterdrückung und das ist ungerecht.' — Del^ Kramar: „Was die Zeitungen schreiben, dafür können wir nichts. Gewiß sind wir nicht so unter drückt, wie die Polen in Posen; a^er offen sage ich, daß ich mich als Angehöriger eines Sechs

millionen-Volkes, welches einen so hohen Grad der Kultur erreicht hat und welches sür die Monarchie so viel getan hat, unterdrückt fühle, wenn es im Amte nicht dieselben Rechte hat, wie die anderen Nationalitäten und wenn aus der Universitätsfrage eine politische Konzession gemacht wird.' — Der Kaiser: „Ich bin jedoch versichert, daß Sie ans dem Versassungswege die Erfüllung dieser Postulate am besten erreichen werden.' — Del. Kramar: „Auch ich würde diese Hoffnung haben, wenn unseren Forderungen

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Seite 2 von 12
Datum: 19.11.1910
Umfang: 12
sieht. Was der Kaiser spricht. Es ist Brauch, daß die Mitglieder der Dele gationen bei jeder Session einmal beim Kaiser zum Diner geladen 'werden. Hernach hält Seine Majestät sodann Cercle, d. h. er spricht die ein zelnen Delegierten an, srägt sie um dies oder jenes und teilt selbst seine eigene Meinung und Ansichten mit. Bezüglich der letzten — der eigenen Meinung und Ansichten — ist man heutzutage sehr empfind lich. ES darf zwar jeder Lausbub über alles mög- liche sein ungewaschenes Maul ausleeren

— so verlangt's die Redefreiheit, sagt man — aber wenn der Kaiser einmal ein ernstes Wort spricht, so ist das natürlich gleich eine Einmischung in die Politik und speziell nach den sozialdemokratischen Begriffen ein furchtbares Staatsverbrechen. Aber wir Oester reicher kommen schon auch langsam auf den rich tigen Geschmack. Ja, es ist uns heute schon ein schlichtes Kaiserwort lieber, als die langweiligen, inhaltslosen Tiraden der sogenannten Volksver treter. Beim Kaiser wissen wir eben, daß es ihm vom Herzen

kommt und die Liebe zu den Völkern aus ihm spricht, während echte Weisheit, geschöpft aus einem langen, inhaltsreichen und wechselvollen Leben, jedes seiner Worte verklärt. Das DelegationS-Cercle bietet natürlich Ge legenheit zur Aussprache über sämtliche, das pa triotische Leben unseres Staates betreffenden Fragen, die dermalen sehr zahlreich und von einschneidender Bedeutung sind. Wir lassen nun einzelne Ansprachen des Kaisers an Delegierte hier folgen. Der Kaiser sprach mit allen Delegierten

, unterhielt sich besonders lange mit dem Minister des Aeußern und mit dem Delegierten Baern- reither. Mit dem Hosrat German sprach der Kaiser über die Tätigkeit, der Delegationen und bemerkte: „Das Niveau der Diskussion in der Delegation war ja recht hoch und interessant.' Im Gespräch mit dem Hofrat Nitsche kam der Monarch aus den Ausgleich in Böhmen zu sprechen und bemerkte, daß jeder seinen ganzen Einfluß aufbieten müsse, damit der Ausgleich zu stande gebracht werde. Dr. v. Nitsche erwiderte

u. wernl peller die den kauff haben gholfen machen' (1474). DieS muß ein sehr ge segnetes Weinjahr gewesen sein, weil die Ahrn Wein nur 30 kr. kostete. „27 Pf. Pf. 6 kr. umb 5 yren wein, die yren umb 5 Pf. P. 6 kr.' (1492). Die Ahrn kam auf 1 fl. 6 kr. „Verkaufst in S. galten- markt dem hanS unzger von kundl 33 yren, die tschechische Staatsrecht ihren schwarzen Schatten hineingeworfen hätte.' Der Delegierte Baljak erzählte dem Kaiser, daß zum erstenmal ein Serbe in die Delegation gewählt wurde

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 01.12.1915
Umfang: 8
Menge der mitpilgernden Männer nnd Frauen war ein sprechender Beweis hiefür. Monsignor Propst Schlechtleitner führte die Prozession. Auf dem Mi- litärsriedhof fand eine kurze Andacht statt für die Seelenruhe der gefallenen Krieger. Kaiser Wilhelm in Wien. Der Deutsche Kaiser traf am Montag um 11 Uhr in Wien zu einem streng intimen und rein persönlichen Besuche unseres Kaisers ein. Der Bahn hos von Penzing prangte im reichen Floggenschmuck. Die ganze Stadt legte sofort, als die Nachricht

. Um 11 Uhr traf Kaiser Wilhelm in der Feld uniform eines preußischen Generalseldmarschall ein. Ihm eilte Erzherzog Thronsolger, der bis zum Kvpee deS Hossonderznaes getreten war, entgegen, und begrüßte Kaiser W-lhelm in herzlicher Weise mit Kuß und warmen Händedruck. In ebenso herz« licher Weise ersolgte die Begrüßung der Erzherzoge Franz Salvator und Karl Stefan. Kaiser Wilhelm wandte sich an die Frau des deutschen Botschafters und begrüßte auch dessen Fräulein Tochter. Nach der gegenseitigen

Vorstellung der ossiziellen Persön lichkeiten bestiegen Kaiser Wilhelm und Erzherzog Thronfolger den bereitsteherden kaiserlichen Leib- krastwagen. Jubelnd begrüßt und auf dem ganzen Wege begleitet vor enthusiastischen Hochrufen der Spalier bildenden Menge fubr der Kaiser M t dem Thron solger nach Schönbrunn, wo der Deutsche Kaiser vom ersten Obersthosmeister und vom OSerzere- mor.ienme.ster empfangen wurde. Indessen war Kaiser Franz Joseph in der Unisorm eines preußi schen

Generalfeldmarschalls seinem Erlauchten Gaste entgegengeschritten. Beide Kaiser begrüßten sich tiesbewegt und tauschten herzliche Küsse und Hände druck. Kaiser Wilhelm begab sich hierauf im Ge- spräche mit Kaiser Franz Joseph noch dem Salon der Frewdev-AppartementS, dem Absteigt qua tier des Deutschen Kaisers. Nach kurzem Verweilen begaben sich Kaiser Franz Joseph und Erzherzog Thronsolger in ihre Gemächer, um dem Deutschen Kaiser einige Ruhe zu gewahren. Mittags sand in den Gemächern des Deutschen Kaisers ein Frükstück statt, woran

außer den beiden Majestäten auch Erz« Herzog Thronsolger Karl Franz Joseph teUnaha». Gleichzeitig sand eine Marjchalltafel statt. Wien, 29. November. Der Deutfche Kaiser empfing um l/z3 Uhr nachmittags den Minister des Äkvßern Baron Bvrian und die Minister präsidenten Grasen Etürgkh und TiSza in be- sor derer Audienz. — Ter Deutsche Kaiser rahm reltwiltc-kS de» Tbee auf der deutschen Botschaft, trohin er sich vut tew Tbror-folger Erzherzog Karl Franz Joses inkognito wgab. 1. Dezember 19Zö

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 23.01.1924
Umfang: 8
^ Seite 6 laffenen Vermögensstücke, uns zwar zwei Pferde samt Wagen und Geschirr. 8 Hunde. Koffer und Kleider erwirken, setzte sich mit Kaiser in Verbin dung und forschte diesen schließlich in Graz aus. Kaiser beruhigte Kober durch neue Versprechungen und am Ostersonntag. den W. März 1921, trafen sich Baron Kober. Kaiser, Dr. Sperk uiid ein Herr Kotluozak. erstere beide von Gra,z kommend, am Bahnhof in Bozen uud wurde dort in der Sache mündlich verhandelt. Karl Kaiser gab bei dieser Verhandlung

seine Schuld gegen die Tiroler Ver einsbank odne weitere:' zu und erklärte sich bereit, zu deren Deckung Wechsel in der Gesamthöhe voll 140.VA) Lire, die er sogleich untersertgte, auszustel len. Gleichzeitig schriÄ» Kaiser einen Brief an die Deutsche Nationalbank in Berlin, mit ivelchem er die angeblich dort für ihn erliegenden Werte zu Gunsten der Tiroler Vereinsbank verpfändete. Alls Oiesbin wurde seitens des Baron Kober uns Dr. Sperk die gegen Kaiser erwirkte einstiveilige Ver fügung beim Gerichte

in Meran zurückgezogen. Die Wiener Polizeidirektion interessiert auf für den Fall. Um dieselbe Zeit langten bei der Polizei in Me ran seitens der Polizeidirektion Wien verschiedene Anfragen über Kaiser ein. Kaiser hat nämlich in Wien ebenfalls höchst bedenkliche Geschäfte gemacht, die zur Kenntnis der Polizei kamen. Er gab an. daß er in Meran beheimatet sei, zu seiuem Ver gnüge» reise uno gab sich so, als ob er über große Reichtümer zu verfügen hätte. Bald stellte er sich öls Organisator der Polizei

in. Prüssel, balo als Ahes der Kriminalpolizei in Berlin vor und führte ein luxuriöses Leben. Tie schließliche Folge der Polizei-Erüebungen waren, daß Karl Kaiser aus Osterreich abgeschafft wurde. Diefe Abschaffung er fuhr. auch das Zivilkommissariat in Meran, tvei- .ters auch, daß Kaiser in Meran ganz bedeutende Schulden aufgeschlagen hatte und da dessen Person bedenklich erschien, wurde Kaiser am 10. Mai 1S21 auch aus Italien ausgewiesen. .Unmittelbar vor seiner Mreise erschien Kaiser bei Sperk in Mevm

ulid entlockte diesem ein Darlehen von 3000 Lire, wobei er seine beiden Pserde als Pfand an bot. Die Pferde hatte Kaiser aber inzwischen ins geheim verkauft bezw. andeuveitig verpfändet und Dr. Sperk hatte das Nachsehen, wie viele andere, hier nicht erwähnte Glaubiger des Kaiser. Nach seiner Ausweisung hielt sich Kaiser unter falschem Namen in Osterreich auf, wurde schließlich verhaf tet und am 14. August 1922 in Wien wegen Be trug, Veruntreuung, Körperverletzung und Falsch meldung zu sieben

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 18.08.1910
Umfang: 10
18. August 1910 Tirr.!er Vclksbwu Seite 3 Der Kaiser unter feinen Tirolern. Wir veröffentlichen im folgenden eine Reihe von Artikeln, die der Anwesenheit unseres geliebten Kaisers in Tirol gelten. Dieselben können nicht Anspruch auf Vollkommenheit erheben — dazu fehlt uns Raum und Zeit. Es sollen nur lose Gedenkblätter an die Anwesenheit des Kaisers in den verschiedenen Landesteilen sein. Wir hoffen dadurch einem Wunsche unserer Leser und Freunde entgegenzukommen; denn das eine oder anderemal

hat gewiß jeder Gelegenheit gehabt. Zeuge solcher „Kaisertage' zu sein und den geliebten Landes- Herrn zu sehen. Und — es ist nun einmal so: in solchen Augenblicken schlägt das Herz der Tiroler höher. Das Volk unserer Berge erblickt in seinem Kaiser nicht den gewöhnlichen Menschen, sondern die Autorität, der zu gehorchen und die zu achten und lieben eine höhere Pflicht gebietet. Nicht vor jenem Herrschertum beugt der freie Tiroler seinen Nacken, das gegründet ist auf den Spitzen der Bajonette

, sondern dem Kaisertum von Gottesgnaden gilt der Jubel des Volkes. Und wenn gerade das Tiroler Volk seinen Kaiser noch stürmischer um jubelt als andere Nationen, so mag das seinen Grund noch im folgenden haben. Man vergegenwärtige sich nur, was im Herzen des Tiroler Volks vor. gehen mag, wenn es seinen Kaiser sieht. Der An blick des Fürsten aus dem Habsburger Hause muß die Erinnerung und den G danken an jene Zeiten wachrufen, an jene stürmischen Tage, wo der stolze Napoleon mit Krieg und Tod glaubte die Treue

zu seinem Kaiser in dem Herzen des Tiroler Volkes ersticken zu können — ein Untersanken, das dem Bezwinger Europas nicht gelang. Ist es auch der Person nach nicht mehr der gleiche Herrscher, nicht mehr Franzi., so ist es doch der Idee nach eben- derselbe Kaiser, der da den leuchtenden Augen des Volkes im prangenden Purpurmantel, gewoben aus taufenden von Blutstropfen gefallener Tiroler Helden, verbremt mit der schweren Goldbordiere schlichter und treuherziger Kaiserliebe sich zeigt. Von solchen Momenten

und Tagen, wo der Jubel und die Freude des Volkes ob des Wieder sehens mit seinem geliebten Kaiser keine Schranken mehr kennt, hebt sich j^der gerne ein Erinnerungs blatt sür die späteren Tage aus. Und solche Er innerungsblätter sollen die folgenden Skizzen sein. Die Kaisermanöver 1878 in Sterling. In diesem Jahre fanden die großen Manöver im Herzen Tirols in der Sterzinger Gegend statt. Aus diesem Anlasse fanden sich sowohl der Kaiser wie auch der damals lebende jugendliche Kronprinz, der den Rang

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Volksblatt
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Seite 7 von 16
Datum: 15.06.1901
Umfang: 16
festgestellt'sind. Der Reichfinanzminister von Kallay hebt hervor, Bosnien dürfe weder im Geiste Oester» reichs noch Ungarns verwaltet werden, sondern nur in einer der Würde der Monarchie und den dortigen Verhältnissen entsprechenden Weise. Wie«. 11. Juni. (C.-B.) Das „Fremdenblatt' erfährt, dass Ministerpräsident v. Körber vom Kaiser eingeladen wurde, in Prag im Königsschlosse 5 Hradschin Aufenthalt zu nehmen und auf der Reise den Hoszug zu benützen. Men, 11. Juni. (C.-B.) Das Herrenhaus nahm

aufgenommenen Hoch- und Eljenrufen auf den Kaiser und König ge schlossen. Mien, 12. Juni. (C.-B.) Der Kaiser ist heute zehn Uhr vormittags mit dem Hofseparatzuge, von der Wiener Bevölkerung mit begeisterten Hochrufen acclamiert, nach Prag abgereist. Mit demselben Zuge reiste Ministerpräsident v. Körber. Minister Rezek und Unterrichtsminister Hartel sind mit dem Morgenschnellzug abgereist. Der Kaiser ertheilte dem Wasserstraßen- und Flussregulierungsgesetz die Sanction. Mien» 13. Juni

. (C.-B.) Auf der Kaiserreise nach Prag sanden sestliche Empfänge statt in Gmünd und Wittingau, wo der Statthalter den Kaiser begrüßte, in Tabor und Beneschau, wo sich Erzherzog Franz Ferdinand mit seiner Gemahlin Fürstin v. Hohenberg zum Empfange eingefunden hatten. Der Kaiser war überall der Gegenstand großartiger Huldigung. Prag, 12. Juni. Auf dem Bahnhofe hielt der Bürgermeister Srb die Begrüßungsansprache zu nächst böhmisch, besagend, dass ein unermeßlicher Jubel erscholl in Böhmen bei der Nachricht, dass der Kaiser

nach Prag komme. Se. Majestät werde die Fortschritte Prags sehen und mit väterlichem Schutze die Bedürfnisse kennen lernen, deren Er füllung Prag vertrauensvoll von Sr. Majestät er warte. Deutsch fortfahrend sagte Bürgermeister Srb, er glaube berechtigt zu sein, den Kaiser na mens der gesammten Bevölkerung Prags zu be grüßen und schloss böhmisch mit Slavarufen aus den Kaiser und König. Mag» 12. Juni. Der Kaiser ist programm mäßig eingetroffen und jubelnd begrüßt worden von den ungeheuren Volksmaffen

; auf die in beiden Landessprachen gehaltene Begrüßungsansprache des Bürgermeisters Dr. Srb erwiderte der Kaiser böhmisch: Mein lebhafter Wunsch nach längerer Zeit wieder inmitten der treuen Bewohner dieses Landes zu weilen, führte mich in mein geliebtes Königreich Böhmen und in meine königliche Haupt stadt Prag. Mit lebhaftem Interesse werdeich mich, von dem bedeutenden Fortschritte und Aufschwünge überzeugen, den das herrliche Prag, Dank dem eif rigen Bemühen seiner gesammten Bewohner im letzten Decennium

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Volksblatt
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Seite 8 von 10
Datum: 09.05.1908
Umfang: 10
die Panoramaserie, die bei Ballenstadt ihren Ausgang nimmt und die Städte Gernrode, Blankenburg, Wernigerrode, Jlsenburg und Harzburg mit ihren malerischen Nachbarschaften berührt. Namentlich das berühmte Bodetal wird auch in einigen gelungenen Bildern gezeigt. Kurze politische Nachrichte«. Der „Nordd. Allg. Ztg.' zufolge hat Kaiser Franz Josef dem Reichskanzler Fürsten Bülow die Brillanten zum Großkreuz des Stephans-Ordens verliehen. Prinzregent Luitpold von Bayern hat den Bürgermeister Dr. Lueger

durch die Verleihung des St. Michaelsordens erster Klasse ausgezeichnet. Dem deutschen Reichstage ging ein Antrag des Reichskanzlers zu, der Vertagung des Reichstages bis zum 20. Oktober die Zustim mung zu erteilen. Der Volksverein für das katholische Deutschland zählte zu Neujahr 1908 nicht weniger als 584.278 Mitglieder. Ein Telegramm aus Söul, der Hauptstadt von Korea, berichtet über bedeutende Aenderungen, die in Korea vorgenommen werden. Der entthronte Kaiser wird nach Japan gebracht werden, die koreanischen

Minister werden durch japanische er setzt. In der koreanischen Armee werden die streng sten Maßregeln eingeführt. Telegramme. Die Huldigung der deutschen Kundesfursten in Mien. Wien, 7. Mai. (K.-B.) Heute fand im Schön- bmnner Schlosse um halb 7 Uhr abends ein Gala diner statt, wozu Kaiser Franz Josef, das deutsche Kaiserpaar mit den Kindern, die deutschen Bundes- fürsten und Bürgermeister Burchard von Hamburg, die Mitglieder des Kaiserhauses, die Suiten des Ehrendienstes und die Würdenträger

erschienen. Inmitten der Tasel saßen Kaiser Franz Josef und die deutsche Kaiserin, zur Linken der Kaiserin saß der Sachsenkönig, zur Linken des Kaisers Franz Josef Kaiser Wilhelm. Bei der Tafel trug Kaiser Franz Josef die Uniform als Chef des preußischen Kaiser-Franz-Joses-Gardegrenadier-Regiments Nr. 2 mit dem Bande des Schwarzen Adlerordens, Kaiser Wilhelm die Uniform des österreichisch-ungarischen Husaren - Regiments Nr. 7. Bei dem Galadiner brachte Kaiser Franz Josef folgenden Trinkspruch

wollen, die Meinen innigsten Dank wachruft und in Mir die Ueberzeugung festigt, daß die so engen zwischen Uns bestehenden Beziehungen uns allen ein wahres Herzensbedürfnis sind. Von dieser Zuversicht durchdrungen, möge Mir gestattet sein, dieses Glas auf das Wohl, sowie aus unsere unerschütterliche Freundschaft und Bundesgenossen schaft zu erheben und dabei auszurufen: Meine erlauchten und hohen Gäste leben hoch'!' Kaiser Wilhelm erwiderte mit folgendem Toast: „Im Namen Eurer kaiserlichen und königlichen apostoli schen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 25.11.1916
Umfang: 8
Tirole» LottSÜtstt ^ ^ 2 5. November 1816 Kcri^ev tot! ^eite Z Eine lahmende Ueberraschung fuhr in die Herzen Oesterreichs. DaS wertvollste Leben Oesterreichs ist von uns gegangen und trauernd stehen die Völker an dir Bahre ihres kaiserlichen VaterS, der fast 68 Jahre lang die Krone des Vaterlandes getragen hat. Kaiser Franz Joseph ist nicht wehr. Der treueste Voter seiner Völker, ein Fürst, wie ihn surft licher die Geschichte nicht verzeichnet, ist dahin gl gangen. Groß und reich war deseS

Ltben, das der Pfl cht geweiht blieb vom ersten Tage an, da der Kaiser als Jüngling den Thron seiner Väter bestieg, den er 68 Jahre lang zu Hüten hatte. Wie Franz Joses I. daS hehre Erbe Habsburg verwaltet und gewahrt hat. gehört der Geschichte an. die dem edlen Streben dieses Herrschers gerecht werden wird. Unser Kaiser ist tot! Die Vorsehung hatte ihm so viel versagt und so viel Leiden und Kummer über ihn ausgegossen, und eS ist die große Tragik im Leben dieses Menschen, daß er dtN

und seinen kündigen Ausstieg versinnbildlichte. Diese Völker hingen an der ge- schichtlichen Gestalt ihres greisen, vielgeprüften und lauter Wie Berc.k:istall befundtnen Herrschers mit ihrem ganzen Herzen. Sie liebten »hn, wie man einen sorgenden, treuen Vater: liebt. Der Kaiser ist tot! In dieser ernstesten Stünde dieser Zeit wollen wir an seiner Bahre das Ge löbnis erneuern, durchzuhalten bis anS Ende deS KampseS und bis an den siegreichen Abschluß. Dieses große Leben war ein Leben der Pflicht erfüllung

. Und auch wir wollen tun. uns die Not des TageS von uns fordert, wir wollen dem nach eifern, der uns die Pflicht gelehrt hat. Wir wollen ein heil'geS Vermächtnis übernehmen. Dieses Leben war aber auch ein Leben der Treue, und diese Treue wollen auch wir halten, Treue zu Kaiser und Reich, Treue bis zum letzten Atemzug. Der Kaiser ist tot! Wir grüßen in Ehrsurcht seinen Nachfolger, Karl I.. wir grüßen das neue Oesterreich, daS unter ihm erstehen wird. Wien» 21. November. Die außerordentliche Widerstandskraft

, welche Kaiser Franz Joseph als hochbetazter Greis tei wiederholten, ziemlich schweren Erkrankungen der AtmunxSorgane im letzten Jahr zehnt bewies, sowie die Hingebung. Sorge und Kunst der ihn behandelnden Aerzte nährten in der Ur« gebung des Kaisers und in der ganzen Bevölkerung der Monarchie die Hoffnung, daß auch die letzte Erkrarkung des Monarchen, die in der ersten De« kade deS November begann, vorübergehen werde. Wie aus den Bulletins, welche ungeschminkt den wahren Zustand des Kaisers darstellten

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 23.12.1905
Umfang: 10
aus seinen Händen erl.gt daS Tier. Er verschwindet von der Anhöhe und auf abermaliges Anrufen deS Grafen Wilfried und dessen Freunde zeigt sich der Retter des Kaisers nicht. Der Kaiser erwacht aus seiner Ohnmacht und findet Graf Wilfried bei ihm, er fragt nach dem Retter und kaum sich Wilfried be sinnt, bezeichnen feine Freunde Wilfried als den Tapfren, welcher das Tier erschlagen. Die Jagd ruft nach dem Kaiser, derselbe antwortet. Walter wird durch den Ruf deS Kaisers aus dem Hause gehott, er erkennt sofort

den Herrscher, sieht ihn erregt und auf seine stürmischen Fragen waS ge schehen, entspinnt sich ein vortreffliches Terzett: Kaiser, Walter, Wilfried. Es gelingt Walter aus der Unruhe des Grafen Wilfried zu erkennen, daß hier irgend eine Unwahrheit im Spiel ist. Wilfried findet den Dvlch des Kaisers und erhält denselben als erstes Dankeszeichen. Reinmar und Walter laden den Kaiser ins Haus. Gerne leistet der müde Kaiser der Einladung Folge. Wilfried, hoch erfreut, daß sich das Glück zum Guten gewandt

, versichert seinen Freunden, daß jener Mann am Felsen nur eine Täuschung fei, doch Wimpern ist währendem schon herbeigeeilt und trifft die Edlen Vor dem Hause. Es entspinnt sich ein Wortwechsel zwischen dem Grafen und dem Verbannten, welcher nun zum Kaiser ins Haus will, um den Lohn zu sordern. Wilfried sucht dies zu verhindern, er läßt sich zum Zorne hinreißen und schreitet zum letzten, indem er Wimpern den Dolch deS Kaisers in die Brust stößt. „Es ist geschehen, mußte sein,' sind seine Worte. Der Kaiser

begehrt nach Wilfried, und dieser mit Schuld beladen, mahnt seine Freunde zum Ausharren und Schweigen. Die vier Edilen tragen den Toten fort. Nun kommt die Jagd an Ort und Stelle und im großen Finale zecht der Kaiser mit seinen Getreuen, Walter be singt in seinem Liede die Treue der Fürsten und unter allgemeinem Jubel schließt der erste Aufzug. Der zweite Äuszug bringt uns auf die Wart burg. Kaiser Friedrich betritt die Halle und begrüßt die alte stolze Burg; in seiner großen Arie be dauert er dre

Untreue der Fürsten, er sürchtet die Verschwörungen und droht mit strengen Strafen denen, die ihm bekannt werden. Walter findet den Kaiser in Gedanken vertieft und in dem folgenden Duett zeiht Walter den Grafen Wilfried des Mordes an dem Ver bannten Wimpern. Der Kaiser kann sich nicht überzeugen lassen und versichert Walter den Mord zu rächen, treff' es wem da wolle. Nachdem sich die beiden entfernt, setzt der Einzugsmarsch ein, welche durch Fansarenruse und das Quartett der Pagen prächtig eingeleitet

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 22.09.1917
Umfang: 8
tagsstaat, um dem Monarchen zu huldigen. Der Kaiser verließ das Nocetal oberhalb Cles, um über die Mendel nach Bozen zu fahren. Wo immer Truppen zur Retablierung, Ausbildung oder in Reservestellunge» weilten, hatten sie am Wege, den der Kaiser nahm, Aufstellung genommen. Sie jubelten dem Kaiser mit stürmischer Begeisterung zu. Am Mendelpasse selbst rastete der Kaiser eine Weile, um die prachtvolle Aussicht zu genießen. Der Rosen garten beherrschte die Szenerie. Noch hob er sich grau vom milchig

-bläulichen Spätnachmittagshimmel ab. Wemg später nahm er ein einförmiges Lila an, als wäre vor ihm wie auf der Bühne ein Ku- lissenschleier gezogen worden. Und als der Kaiser dann die Mendelstraße hinunterfuhr, da wurde bereits das Lila immer blasser und röter. Der Rosengarten glühte, als der Kaiser nach Bozen kam. Hier verweilte der Kaiser in der Nacht auf Sonntag. Der Kaiser in de» I«fat»teriesteü«»ge» am Stilfser Joch. Am Sonntag hat der Kaiser früh morgens in der Garnisonskirche in Bozen

einen Gottesdienst gehört, nachher fuhr er über Meran durch das bnr- genreiche Burggrafenamt und den Vintschgau nach Prad. Von hier aus ging es in die Gletscherwelt des Ortlers. Die Wagen kamen durch das kühle, schattige Suldental in die Talstation des Ortlers: -4-rafoi. Von den großen Hotels wehten Fahnen in Der Kaiser über die Jsonzoschlacht. Der Kaiser hat das Huldigungstelegramm des ungarischen Abgeordnetenhauses mit folgender De pesche beantwortet: „Die nach der siegreichen Beendigung der elften

der feindlichen Artillerie und angesichts des Feindes, denn die Trassier Eis wand, die hier ins Oesterreichische schaut, ist von Italienern besetzt. Der Kaiser verließ knapp un terhalb des Passes das Automobil und ging zu Fuß bis in die Jnfanteriestellungen vor. Sechs hundert Schritt vor ihm stand der Feind. Das Hotel am Joch, an dem der Monarch vorüberkam, ist vollkommen zusammengeschossen. Daß es auch hier unmittelbar an der Grenze der Schweiz Krieg gibt, das lehrte eindringlich genug auch dieser schöne

Sonntag. Ein Heulen und Pfeifen durchschnitt plötzlich die Luft, dann ein Glucksen — auf wenige hundert Schritte vom Kaiser, über dem Monte Scorluzzo, war ein Schrapnell krepiert. Ihm folgten noch mehrere andere. Der Kaiser be sichtigte indessen die Truppen, welche die Stellun gen in und am Stilfser Joch halten. Er begab sich sodann auf die Dreisprachenspitze. Ungewöhnlich klares Wetter ließ alle Feinheiten und Schönheiten dieser hochalpinen Region aufs klarste erkennen. Der Monarch interessierte

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Seite 5 von 10
Datum: 18.08.1910
Umfang: 10
IT. August 1910 Tiroler VolkSblatt Seite 5 der „Kaiserkröne.' Um Vzl2 Uhr fuhr der Kaiser unter gleichem Enthusiasmus der Bevölkerung und der spalierbtldenden Korporationen auf den Bahnhof. Im Bahnhofe verabschiedete sich der Kaiser von den Landesbischöfen, dem Landeshauptmann und dem Obellandesgerichtspräsidenten und bestieg den Salonwagen der Ueberetscherbahn. Um 12 Uhr setzte sich der Zug unter stürmischen Hochrusen der Anwesenden in Bewegung, der Kaiser nahm noch mals mit freundlichem

Kopsnicken Abschied von Bozen. Um 12 34- Uhr fuhr der Kaiser unter dem Dröhnen der Pöller, dem Geläute der Glocken und unter den Klängen der Volksdymne in die Station St. Änion (Kaltern) ein. Nachdem Se. Majestät den Wagen verlassen, wurde der Herr Bürger meister Ernst Spualer vorgestellt, mit dem der Kaiser sprach. Sc. Majestät schritt nun die Front vom rechten gegen den linken Flügel ab, wobei er verschiedene mit Ansprachen und Fragen beehrte. Am Mendelpasse erwartete den Kaiser eine Kaiserjäger

-Regimentskapelle und eine Nonsberger Musik, welche während der Seilswckensahrt von oben herunter die Volkshymne ertönen ließen. Die Manöver endeten am 30. August mit dem vollständigen Siege der Südbrigabe, die an allen drei Manövertagen unter dem Kommando des jungen FML. Konrad v. Hötzendors, des jetzigen Generalstabschess, siegreich gegen die schwächere Nordbrigade vordrang. Der Kaiser verfolgte mit großer Aufmerksamkeit die Bewegungen der Truppen, für die er großes Lob fand. Am 3. Manöoertage

war sehr schönes Wetter, während am 4. ein nebliger Regentag einsetzte, wo es mitunter nicht mehr regnete, sondern wirklich goß. Dessenunge achtet hielt der Kaiser im Regen aus. Nach einer feierlichen Defilierung der Truppen in Romeno reiste der Kaiser ab, worauf die Truppen teils über die Mendel, teils gegen Mezolombardo wieder abmarschierten. Der Kaiser ist nach Beendigung der Manöver von Romeno nach Mezolombardo gefahren. Die Fahrt glich einem Triumphzuge, überall war der Kaiser Gegenstand begeisterter

Ovationen. Die Dekoration und der Empfang in Mezolombardo war großartig. Zahlreiche Bürgermeister und Vor- steher der Gemeinden, Abordnungen und Vertre- tungen mit über hundert Fahnen waren zur Huldi- gung erschienen. Der Fürstbischos Dr. Endrici v^n Trient und eine sehr große Anzahl von Seelsorgern waren ebenfalls anwesend. Der Kaiser verkehrte aus da? huldvollste mit den einzelnen Persönlich keiten und äußerte seine große Freude über den Wahrhaft patriotischen Geist der Bevölkerung. Unter brausenden

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Seite 5 von 8
Datum: 06.12.1916
Umfang: 8
6 Dezemver 1916 Zimmer Monarchen nur unter der Bedingung be< treten, daß dieser Sitzen bleibe und sich nicht bemühe. Als ich dem Monarchen den S-such deS Thron« folgerpaares anmeldete, wollte er sich erheben und sich umkleiden, denn er hatte bloß den berühmten kleinen Rock an. Als ich dem Monarchen Meldung davon erstattete, was der Thronfolger gesagt hatte, erklärte er: „ES ist ja unmöglich, eine Dame fitzend zu empfangen.' E» gelang mir nur schwer, den Kaiser zum Sitzenbleiben zu bewegen

. Das Thron- folgerpaar hielt sich nur kurze Zeit im Zimmer deS Kaisers aus. Auch ih« gegenüber erwähnte der Kaiser die Aufmerksamkeit deS Papstes. Der Kaiser nahm dann ein kleines Frühstück und den Nachmittag verbrachte er an seinem Schreib tische. Er hatte kaum die Kraft einige Schritte zu machen, wollte aber noch immer «rbeiten. Ich und ein Lakei beobachteten ih« vom Nebenzimmer aus durch einen Spiegel. Der Kaiser stützte sich auf den Tisch, legte de« Kops bald in die eine, bald in die andere Hand

und schlummerte dann ein. Später setzte er sich auf den Rat der Aerzte in einen Fauteuil, den er an den Schreibtisch heranrücken ließ, u»d begann seine Akten zu ordnen. Während der ganzen Zeit nahm er kaum etwas Nahrung zu sich. Um Halb 6 Uhr kamen Gene,aloberstabS' arzt v. Kerzl und Hofrat Professor Ortner neuerdings. Sie baten den Kaiscr, er möge sich zu Bette begeben, da sie ihn untersuchen wollten Der Keiser kam ihre» Wunsche nach und die arztliche Untersuchung ergab, daß der Kaiser 39 6 Grad

Körpertemperatur und eine Lungenentzündung hatte. Seinem Kammerdiener trug dn? Kaiser auf. ihn am andern Tage um halb 4 Uhr früh zu wecken. Er versank dann in einen tiefen Schlaf. Seine Atemzüge waren so regelmäßig, daß die Aerzte neue Hoffnung schöpften. Um 7 Uhr abends begann aber daS Herz «»regelmäßig zu arbeiten und der Puls wurde schwach. Wir sahen, daß eS zu Ende ging. Kurz Vor S Uhr spendete Prälat Seydl dem Monarchen die letzte Oelung. Wenige Minuten nach S Uhr trat der Tod ein. Die Einnahme

zu verrichten. Arbeitermangel und ungünstige Mt terung dehindern und verzögern diese Arbeiten. Heute ist ein schöner Tag, vielleicht, daß doch noch der Alt weibersommer komm!. Hall in Tirol, 29. November. (Kaiser trau er.) Sosori nach dem Bekanntwerden der Trauernach- richt vom Tode unseres allgeliebten Kaisers Franz Joses I. wurden die öffentlichen und viele Privat gebäude mit Trauersahnen beflaggt, darunter auch die Türme der Stadtpfarrkirche, der Herz-Jesu-Ba silika und der Allerheiligen Kirche

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