8.772 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1903/31_10_1903/SVB_1903_10_31_2_object_2527487.png
Seite 2 von 12
Datum: 31.10.1903
Umfang: 12
und vertagt. Die endglütige Entscheidung soll am Freitag erfolgen. Zur „nationalen' Katzenmusik. Vergebens haben wir auf eine Antwort gegen unsere sachlichewAusführungen in der letzten Nummer mit Bezug auf die Gesetzlichkeit der italienischen Appellverhandlung beim hiesigen Kceisgerichte ge wartet. Dafür veröffentlichte die gestrige „Bozner Zeitung' an leitender Stelle einen Aufruf, worin zum Angriff auf die italienische Amtssprache in den beiden Bezirksgerichten Ampezzo und Buchen stein aufgefordert

wird. Es wird dem deutschen Nationalismus die dringende Pflicht aufgebürdet, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die italie n i s ch e Amtssprache in den beiden Bezirken zu verdrängen und an ihrer Stelle die deutsche Sprache in die dortigen Gerichtssäle hineinzu bringen. Der nationale Aufruf in der „Bozner Zeitung' hat uns äußerst wohltuend berührt, be weist er doch schlagend, wie überzeugend unsere Ausführungen in der Redaktion der „Bozner Zei tung' eingeschlagen haben müssen. Wir haben ja ausgeführt

für dasselbe habend) Da das hiesige Organ der Protestanten wiederholt in wichtigen Punkten, z. B. bezüglich Harnacks „Wesen des Christentums', sich auf die Seite der Freisinnigen gestellt hat, wird es auch in Bezug auf „Ueber unsere Kraft' deren Anschau ungen teilen. Wir aber müssen mit den gläubigen, ernsten Protestanten gegen den Inhalt des Stückes uns streng ablehnend verhalten. H Vgl. den bei Hauck (Berlin) erschienenen Vortrag von I. Weiß. gerichte teilt die „Bozner Zeitung' unsere Anschauung

. Etwas anderes ist es freilich, ob die Anregung der „Bozner Zeitung' so leicht durchführbar ist, und ob sich eventuelle Germänisatoren vom Schlage der „Bozner Zeitung' etwa, nicht geschwollene Köpfe holen würden, wenn sie: es versuchen wollten, die italienischen Bewohner von Ampezzo und Buchen stein um ihr gutes Recht zu bringen. Denn es wird uns jeder zugeben müssen, daß die dortigen Italiener ebenso ein Recht auf Beibehaltung und Berücksichtigung ihrer Sprache haben, wie dies jeder Deutsche hat. Mit ^Gewalt, Terrorismus

und Majorisierung läßt sich eine nationale Frage über haupt nicht lösen und ein derartiges Beginnen wird anstatt Nachgiebigkeit nur um so größere nationale Zähigkeit auf der Gegenseite hervorrufen. Diese Erfahrung in nationalen Sachen sollte man doch auch der extra-nationalen „Bozner Zeitung' zu trauen dürfen! Wenn wir der „Bozner Zeitung' einen Rat auf ihren nationalen Aufruf hin erteilen dürsten, so ginge er dahin, vor allem darauf zu echten, daß in anderen Orten und Bezirken, in welchen bisher noch deutsch

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1896/30_12_1896/SVB_1896_12_30_3_object_2509359.png
Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1896
Umfang: 8
von 350.000 auf 1.448 852, Ruß land von 20.000 auf 2.935.519. Darnach wäre also die Zahl der Katholiken in den verflossenen 90 Jahren in den genannten Ländern von 8 Millionen auf nahezu 43 Millionen gestiegen. (Fortsetzung folgt.) Die „Bozner Zeitung' auf der Psarrlanzel. Ko?r«, 29. December. Der hochw. Parrprediger ?. StanislauS 0. (Ü. machte in der Predigt am Sonntag, den 27. December einen Rückblick auf das ablaufende Jahr, erklärte es als Herz-Jesu-Jahr und besprach die Bedeutung der Festlichkeiten

desselben. Die Predigt klang in der Aufforderung aus: Treu dem Herzen Jesu! Treu im Glauben, treu im Leben. Bei Besprechung der Glaubenstreue sagte er folgendes über die „Bozner Zeitung': Bei diesem Punkte muß ich eine Bemerkung machen, die ich zwar lieber unterdrücken möchte, aber nicht unter drücken darf. Ihr alle werdet mir das Zeugnis geben, dass ich in den sechs Jahren, in denen ich euch das Wort Gottes verkündiget habe, allen politischen Fragen und Zeitungsgezänke aus dem Wege gegangen

bin. Da aber die Religion in einer gewissen Zeitung wiederholt angegriffen und herabgesetzt wird, kann ich nicht mehr schweigen, wenn ich nicht mein kirchliches Amt als Mahner und Warner in Bozen vernachlässigen will. Ich bin nicht nur von euerem Seelsorger, sondern auch von höherer geistlicher Stelle aufgefordert worden, die Sache auf der Kanzel zur Sprache zu bringen. Die Bemerkung, die ich zu machen habe, be trifft die „Bozner Zeitung'. Ich muß als öffent licher Ankläger auftreten und ich hrffe, dass euer christ

licher Sinn das richtige Urtheil fällen wird. Also in der letzten Zeit hat sich die „Bozner Zeitung' folgendes zu Schulden kommen lassen: 1. Sie läugnete die Erbsünde und deren Folgen. Sie erklärt es nur als Lehre des „Cleri- calismus', „dass das Krnd ein Wesen sei, das schon sündhaft belastet in's Dasein tritt', während nach der modernen Pädagogik „das Kind seinen Lauf beginnt als edler, fleckenloser Abglanz der Gottheit.' Abgesehen davon, dass dieser Satz einfach lächerlich ist, weil jeder Mensch

die Spuren der Erbsünde an sich und rings um sich sehen, ja dieselbe als Keime aller sieben Hauptsünden schon im Kinderherzen beobachten kann, also abgesehen von ihrer Lächerlichkeit ist die Läugnung der Erbsünde und deren Folgen eine Ketzerei, weil diese Lehre nicht Sache des „Clericalismus', sondern ein Grunddogma der katholischen Kirche ist. 2. Macht die „Bozner Zeitung' die Anrufung der Heiligen lächerlich und verächtlich. Sie schreibt, dass „durch die Anrufung der Heiligen das Selbstbewusstsein

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1912/27_07_1912/SVB_1912_07_27_8_object_2512432.png
Seite 8 von 10
Datum: 27.07.1912
Umfang: 10
verschied Josef Flunger. 34 Jahre alt. Er war früher Pächter deS sozialdemokratischen Gewerkschaftshauses in Bozen. Nachdem er dort in Konkurs geraten, ging der schon leidende Mann nach Franzensfeste, wo er nun verschieden ist. Flunger war ein gebürtiger Bozner. Sommertheater in Hszeu. Meister Johann Strauß' alte und doch ewig junge „Fledermaus'! Wer kennt sie nicht? Nicht umsonst wird sie die „klassische' Operette genannt, sie ist wirklich muster- gültig. Die „Fledermaus' bewies auch Heuer

'. Von einem Tiroler. So- eben erschien im Kommissionsverlag der Auerschen Buchhandlung eine Broschüre, betitelt: „Die Jr- reden ta'. Groß-Oktav, 6 Bogen stark, mit far bigem Umschlage. DaS Werk dürfte in und außer halb Tirols berechtigtes Aufsehen erregen. Der Preis beträgt Kr. 180, mit Porto Kr. 2 —. Zu beziehen durch Alois Auer 6c Comp., sowie durch alle Buchhandlungen. Eine öffentliche Gemeinderatssttznng findet am Dienstag, den 30. Juli statt. Die Tages- ordnung ist im Inseratenteile ersichtlich. Die Bozner

Stadtkapelle m Kayern. Die Mitglieder der Bozner Stadtkapelle können aus eine schöne und erfolgreiche Konzertreise zurück blicken. Alle wissen dem umsichtigen und rastlosen Kommandanten Herrn Magistrats.Oberkommissär Dr. Rudolph Dank sür seine sorgfältige Vorberei tung und programmgemäße Durchführung des Unternehmens, daS gerade ihm viel Arbeit und Mühe gekostet hat. Mußte doch Dr. Rudolph die ganze Repräsentation, sowie alle Einquartierungen und Bahnsahrten besorgen, allen Anfragen und Forderungen

Fräulein in Alt- bozner Tracht erschienen waren. Die Fräulein sangen nicht mit, sondern beschäftigten sich während der Konzerte mit dem Verkaufe von Ansichtskarten zugunsten der Kapelle. Am ersten Tage war man bis zum Abend unterwegs: in Franzensfeste wurde gefrühstückt, in Innsbruck beim Bahnhofrestaurateur Anton Kiener gut und billig zu Mittag gegessen und um 4 36 Uhr nachmittags traf man in Rosen heim ein. Aus der ganzen Strecke befand sich die Kapelle in einem eigenen Bahnwagen und die Süd- bahn

hatte für die Strecke Bozen—Kufstein sogar eigene Fahrkarten drucken lassen mit der Ausschrift „Bozner Stadtkapelle'. ' ^ iH In Rosenheim — wie überhaupt in allen Städten, welche die Kapelle besuchte, — ersolgte der Einmarsch mit klingendem Spiele, wobei sich viele Zuschauer einfanden, welche die Bozner herz lich begrüßten. Quer durch die Stadt ging es zur Kuranstalt „Kaiserbad', wo das erste Konzert ge- geben wurde. Der Park war gut besetzt und da noch immer Leute kamen, konnte man einen aus gezeichneten Erfolg

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1891/11_03_1891/SVB_1891_03_11_5_object_2451532.png
Seite 5 von 8
Datum: 11.03.1891
Umfang: 8
Ein Aufklärungslicht, strahlend aus der „Bozner Zeitung.' Die „Bozner Zeitung' Nr. 50 brachte während des verflossenen Wahlkampses einen Artikel: „Bor den Wahlen', in welchem sie allen Ernstes behauptet, der Liberalismus kämpfe den Wahlkampf nur mit ehrlichen Waffen. Hat denn die „Bozner Zeitung' selbst geglaubt, wir könnten am Ende vom Gegentheile überzeugt sein? Sie meinte weiters, die Klerikalen hätten viele Mittel, günstige Erfolge zu erzielen, die den Liberalen nicht zu Gebote stehen

. „Die Liberalen haben keinen Beichtstuhl und keine Kanzel; sie können auch keinen Himmel ver sprechen.' Wäre jemand bisher über die Tendenz des Liberalismus noch im Zweifel gewesen, aus diesen Worten der „Bozner Zeitung' strahlt ihm ein Helles Ausklärungslicht entgegen, das jegliches Dunkel verscheucht. ° Wir sind darum dem Autor des Artikels jedenfalls zum größten Danke verpflichtet, selbst dann, wenn er diese Worte unbewußt und ohne Ueberlegung geschrieben, weil sie ihm noch aus dem Religions-Unterrichte

, den er in der Jugend genossen, oder vielleicht gar in einer Predigt — selbe sind ja den Mitarbeitern der „Bozner Zeitung' so gut bekannt — erlangt hat, so gut in Esinnerung waren. Also wirklich: „Die Liberalen haben keinen Beichtstuhl und keine Kanzel?!' Ja sicher können sie dies wenigstens rechtmäßig nicht haben. Kanzel und Beichtstuhl sind nicht Orte, an denen der Liberalismus gepflegt werden kann. Wie merkwürdig aber, wenn nach dem Zeugnisse der „allzeit ehrlichen und aufrichtigen' „Bozner Zeitung

' kein Geistlicher auf der Kanzel und im Beichtstuhl den Liberalismus und seine Principien in Schutz nehmen kann? Will etwa die „Bozner Zeitung' alle Beichtväter und Prediger als freche Lügner zeihen, oder steht es mit dem Liberalismus so, daß er von der Kanzel und im Beichtstuhle nicht em pfohlen werden darf, daß er also in sich schlecht und verwerflich ist? Wollte das der Autor des besagten Artikels zugeben, dann steht er ganz auf kirchlichem Standpunkte, denn das hat die Kirche schon wiederholt ausgesprochen

, daß sie den Menschen nicht zum ewigen Ziele sühren? Dann ist es offenbar höchste Zeit, daß die „Bozner Zeitung' auf hört, diesen verderblichen Liberalismus zu vertheidigen. Oder glaubt etwa die „Bozner Zeitung' deshalb, Herr Told, der Candidat der klerikalen Partei, seit gut genug für Glurns, weil die Bürger Merans und Bozens sich um ihr ewiges Ziel nicht kümmern! Eine solche Annahme wäre jedenfalls die größte Schmach, die man denselben anthun könnte, und schon darum war es Ehrensache

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1868/22_01_1868/SVB_1868_01_22_5_object_2510280.png
Seite 5 von 6
Datum: 22.01.1868
Umfang: 6
thront. Aber nicht in Frankreich allein, in ganz Europa, ja in der ganzen Welt ist die katholische Bewegung wach gerufen und verspricht immer großartiger zu werden, .u Bozen, 18. Jänner. (Einige Gedankenstriche zu den Ausfällen der Bozner Zeitung gegen daS Südtiroler Volksblatt.) Da wir in letzter Zeit mehrmals genöthigt waren, die Bozner Zeitung nach Gebühr zurecht zu-weisen und dabei nicht umhin konnten ihre empfindlichsten Seiten etwas unsanft und ohne Glacehandschuhe zu berühren

, so hat sie das in Harnisch gebracht, ' und nach einem fürchterlichen'Huos eßo füllt sie? zwei und eine halbe Spalte ihres kostbaren Raumes mit ihren kräftigsten Sprüchen und grimmigsten Drohungen- und schleudert diese unfehlbar explodirende Bombe ver nichtend gegen uns. DaS Geschoß ist richtig losgegangen (s. B. Ztg. Nr. 13). hat etwas Lärm, Rauch und — Übeln Geruch (wir müssen uns der Bozner Ztg. gegenüber sehr anständig ausdrücken) verursacht, aber o Wunder! wir stehen noch unverletzt da, und sammeln ans Lieb

- ' aberei einige Fragmente des ausgebrannten Projektils, um sie unsern lesern zeigen zu können. Die.Bozner Ztz. beschuldigt uns, daß wir „auf die perfideste' Weise' die Wahrheiten entstellen, Haß und Verachtung gegen Reichs rath, Staatsgrundgesetze, Ministerium Beust u. s. w. hervorrufen, und die Intentionen der Negierung im gehässigsten Lichte darstellen. Wie gewöhnlich bleibt die Bozner Ztg. den Beweis für Alles das schuldig. Oder welche Wahrheiten haben wir entstellt? wo haben wir Haß und Verachtung

gegen den Reichsrath durch Agitationen veranlaßt? wo haben wir die Staatsgrundgesetze als .Ausrottung der Religion' be zeichnet, wann haben wir das Ministerium Beust öffentlich verun glimpft?.— Wenn wir gegen Reichsrath, Minister oder Staatsgesetze uns Bemerkungen erlaubten, so haben wir unser Urtheil auf That sachen und nicht auf Phrasen, wie die Bozner Ztg., gegründet; und wenn wir den Staatsgrundgesetzen nach Meinung der Bonner Ztg. zu wenig Respekt erweisen, so kann das nur davon gemeint lein

, daß wir bei unserer Achtung vor Rechten und Verträgen nicht begreifen können, wie man denn verlangen kann, einen gewissen, feierlich aarantirten Vertrag, der zu Recht besteht, einseitig aufzuheben. Wenn ?ie Bozner Ztg. meint, daß wir Alles mit Füßen treten, „was nicht nach dem Mittelalter riecht,' — so ist das nur ein neuer, er götzlicher Beleg, wie ein gewisser Jemand keinen Artikel zu schreiben versteht, ohne die Phrase vom finstern Mittelalter einzuflechten, eine Phrase, die selbst von protestantischen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/02_03_1867/SVB_1867_03_02_5_object_2511604.png
Seite 5 von 8
Datum: 02.03.1867
Umfang: 8
Beilage zum „Südtiroler Volksblaw Nro 18 Ans der Nküstkammer liberaler Lanzknechte. . (Schluß.) ' ' So bitterböse übrigens die Bozner Zeitung gegen uns Conservative ist, um .so glimpflicher zeigt sie sich gegen Wälschtirols unruhiges, übermüthiges Wesen, gegen alle die bubenhaften Demonstrationen^ eines von geheimen und offenen Agitationen aufgehetzten Pöbels. Ob dies sanfte Streicheln und Mahnen nicht noch immer in der Hoffnung ge schieht^ die dünnen Reihen der liberalen Landtagsabgeordneten

am besten stünde, sonst dürfte leicht sich Jemand finden, der die liberale Seele empfindlich an gewisse-Manöver erinnert, die man anwendet, wenn man in Gefahr ist bei Wahlen durchzufallen. Es steht dem Raben schlecht, wenn er einem bescheiden sein Niest sich zusammentragenden Vogel eine Strafpredigt über Diebstahl halten will. — Was in Tirol der Bozner Ztg. auch noch viel Sorge macht, ist die mangelhaste Volksbildung. Zwar stellt sich nach statistischen Ausweisen das Schulwesen in Tirol

zurück sind, und nicht einmal eine liberale Zeitung halten und lesen, ja was noch schlimmer, statt derselben sogar durch das Südtiroler Volksblatt, oder ein anderes von der Censur in den Index der neuen, freien Bozner Presse gesetztes Blatt ihr bischen Verstand verfinstern. Schauderhafte Verblendung! Wie viel besser wär's, wenn das Volk zu seiner Bildung und Aufklärung wenigstens das Feuilleton der Bozner Zeitung lesen würde, sei selbes auch so frivol, wie die Erzählung: „Der Heizer vom Aetna

,' — es.könnten die jungen Leute doch wenigstens lernen, was „ein. Gottesdienst der Herzen' sei, und was ein Pfarrer für haarsträubende Ansichten vom Dampfschiffe habe (Nr. 8), und mancherlei erbauliche Dinge mehr. Es fehlt in Tirol überhaupt an Humanität und Nächstenliebe im Volke sehr stark, und die Bildung steht sehr nieder; so klagt die Bozner Ztg. bei Gelegenheit einer Gerichtsverhandlung; denn wie oft geschieht es, daß Betrunkene ihre Mitmenschen so jämmerlich zurichten, daß sie an Leib und Leben

geschädiget werden. Auf diesen Krebs schaden macht erst die Bozner Ztg. die Seelsorger aufmerksam, und ertheilt ihnen eine sehr nützliche Pastorallektion über die Nothwendigkeit, unermüdet von der Kanzel Humanität und Nächstenliebe zu predigen (Nr. 14). — (sonderbar, daß sie dabei gänzlich übersah, auch dahin zu wirken, daß während der gewünschten Predigten die Trinker nicht am Zechtische sitzen bleiben, sondern die Kneipen während des Gottes dienstes gesperrt und überdies zu besserer Einhaltung

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/28_06_1867/SVB_1867_06_28_7_object_2511082.png
Seite 7 von 8
Datum: 28.06.1867
Umfang: 8
, wollen auch wir übergehen. Das Urtheil der Bozner Zeitung über den CleruS in ihrem Referate. Einem Leser der „Bozner Zeitung' ist unter andern Stellen, welche sie in dem Preßprozesse gegen das „Südtiroler Volksblatt' in Nr. iig Mittwoch den 22. Mai bringt, folgende Stelle aufgefallen, womit sie sich gegen den ihr gemachten Vorwurf deß Hasses gegen den Eleru? zo verthMgen focht, und demClervS ein ßehr schmeichel haftes Kompliment zu machen glaubt, in der That aber ihr früheres Urtheil über den Clerus bestätiget

. „Wir wissen sehr wohl, sagt sie ^genannter Nummer daß eS auch unter dem CleruS sehr viele würdige, achtbare Männer, echte Zünger Hlbt, und können rmS der „Bozner Zeitung' die Belege liefern, daß wir stets dm unparteiischen Standpunkt innehatten.' Wer muß «icht staunen über daS ungeheuer ausgebreitete Wissen der „Bozner Zeitung', welche den Moralischen Zustand deö CleruS, d. h. der 1427 Priester d' Trientner-, 923 Priester der Brixner Diözese, wie aller jener von Salzburg, Linz u. s. w. so genau kennt

, daß sie mit Bestimmtheit, und stets „Den unparteiischen Standpunkt innehaltend', sagen kann, eö seien unter ihnen „sehr viele würdige und achtbare Männer.' Um Zu einem solchen Urtheile zu gelanaen. um sich dieS bestimmte Wissen Zu verschaffen, kennt Schreiber dieser Zeilen nur zwei Mittel. 'Ent weder hat die „Bozner Zeitung' einen solchen Gcharffblrck, Hch Pe beim ersten Anblicke eS jedem Priester an der Nase ansieht, er sei 'ner von „den sehr vielen würdigen und achtbaren Männern', wder tucht

. Weil aber nicht alle Priester nach Bozen kommen, unid sich AH nicht bei der Bozner Zeitung stellen, so muß sie bereits eine Wanderung durch alle 4 Welttheile Lemacht, und bei ^edem Priester Augenschein genommen und sich dann genau die Würdigen und Nicht- würdigen, die Achtbaren »nd Itichtachwaom motirt haben. ^ OderPe muß an «jedem Orte, wo eö Priester gibt, Berichterstatter, ^respoadenten (eine Art Polizeispitzeln) haben, welche mit ihrer lMey Spürnase daS Betragen jedes einzelnen Priesters 'durchschnüfföln

, ^ dann der „'Bozner Zeitung' „Belege liefernd und den unparteiischen Standpunkt innehaltend' die genauesten Berichte über das Verhalteu der Priester einsenden, damit sie aus diesen Berichten ihre Rechnung feststellen und wohlwissend sagen kann, es seien unter dem Clerus nicht die Meisten, nicht der größere Theil, sondern nur „sehr viele würdige und achtbare Männer.' Oder man müßte sagen, wenn man ein Drittes annehmen wollte, sie habe nur so gratis und ohne eine gewichtige Grundlage zu haben, den Satz hingeworfen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1874/18_07_1874/SVB_1874_07_18_5_object_2498971.png
Seite 5 von 8
Datum: 18.07.1874
Umfang: 8
Beilage zum .Tiroler Volksblatt' Nr 5k Csrrespsndenzen. - ' Bozen, 16. Juli. (Wie man öffentliche Meinung mach t.) Für die „Bozner Ztg.', eine Berichtigung bringen zu' wollen, ist fast eben so viel, als den Mohren weiß zu waschen, denn nach Art der große? tonangebenden, Weltblätter bringt sie nie eine Berichtigung, wenn sie nicht muß; sie weiß zu gut, haß ihr gut-, wüthiges Lesepublikum ihr alles auf ihr einfaches Wort hin glaubt^ und jede Berichtigung würde ihrer beanspruchten Unfehlbarkeit

Ein tracht thun. Jedoch zur Erheiterung der geehrten Leser des Volks blattes wollen wir hier einiges von der „Bozner Ztg.' nach ihrer Art Gebrachtes berichtigen. So z. B. schrieb sie am 23. und 24. Juni,'-daß Castiliett in Spanien von -den'^frommen Un- h o l d e n' (Carlisten ^ nicht wahr, wie' zart sie sich auszudrücken weiß!) gesäubert sei; daß es Navarra bald sein werde; daß Mar- geritha, die Gemalm des Don Carlos, Spanien verlassen habe und über Frankreich nach der Schweiz zurückgekehrt und der ganze

zü jagen.' Don Alphonso, der mehr mals (aber immer nur von der „Bozner Ztg.') geschlagen worden sein sollte, trägt einen der glänzendsten Siege über den republikani schen General Palacios und dessen Truppen davon. Aber wie kom men denn die so oft geschlagen, vernichtet, in Auflösung begriffen und ganz entmuthigt sein sollenden Carlisten' auf einmal zu diesen so bedeutenden Siegen, nachdem die „Bozner Ztg.' immer nur von den sich stets mehrenden, so trefflich ausgerüsteten und geleiteten Truppen

in der That gegen die Car listen begehen, und nimmt von allen in dieser Hinsicht selbst von liberalen Zeitungen gebrachten Dementi's keine Notiz; sie passen nicht in ihren Kram und „fromme Unholden' können nun einmal nur Gräuelthaten und Schändlichkeiten verüben. Doch was läßt sich von einem Organ der öffentlichen Meinung wohl anders erwarten, wie es die „Bozner Ztg.' sein will? Sie, die sich rühmt, eine erklärte Gegnerin der-katholischen Hierarchie zu sein, blos weil dies in ihren Kram paßt, well

sie sich darüber und nennt sie „streit süchtig' und glaubt mit dieser Benennung ihnen die wohlverdiente Achtung genommen und sie zu gewöhnlichen Menschenkindern herab gewürdiget zu haben. Aber wenn die katholischen Bischöse „rebellisch' und «streitsüchtig' genannt zu werden verdienen, weil sie für .die Vertheidigung der Wahrheit Alles, was sonst dem Menschen theuer» ist, opfern und sich nur deßwegen den Staatsgesetzen widersetzen, weil sie den göttlichen schnurstracks entgegen sind, so muß die „Bozner Ztg

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1912/24_04_1912/SVB_1912_04_24_3_object_2511575.png
Seite 3 von 8
Datum: 24.04.1912
Umfang: 8
. Die Militärmusik into nierte die schönste aller Schützenweisen, das „Gott erhalte!' Statthaltereirat R. v. Haymerle in Vertre tung des Statthalters beglückwünschte die Schützen zum neuen Heim. Fürst Campofranco eröffnete sodann das Schießen. Bald knallte es lustig aus den Ständen. Draußen präsentieren sich in tadelloser Front und vorzüglicher Beleuchtung die 28 Scheiben. Sie fesselten nun die ganze Aufmerksamkeit der Schützen. Einzig schön ist die Lage deS Bozner Haupt schießstandes. Mitten im Grün der Wiesen

, Denk. Olmütz: Emil Wolsan. St. Gallen, Schweiz: Felix Pullach. Festrede des Altfchützeurates Dr. Paul Krautschneider. Hochgeehrte Anwesende! Liebe Schützenbrüder! Ein schönes und bedeutungsvolles Fest ist es, daß die Bozner Schützen heute begeben, Sie feiern die Eröffnung des neuen Schießstandsgebäudes. Bei diesem Anlasse, einem entscheidenden Wende- Punkte in der Geschichte des Bozner Schießwesens, ziemt es sich wohl, einen kurzen Rückblick zu werfen Tiroler Bolksblatt auf die hinter unS liegende

Vergangenheit und daraus und auS der frohen Gegenwart Ausblick und Hoff nung zu gewinnen für die Zukunft, der das heute eröffnete SchützenhauS zu dienen bestimmt ist. Wie das Schießwesen Tirols überhaupt uralten Ursprungs ist, so reicht auch das Schützenleben Bozens weit zurück in die Jahrhunderte, noch in die Zeit vor Einführung der Feuerwaffen. Wir kennen seinen Anfang nicht; aber das Archiv des Bozner Hauptschießstandes weist als ältestes Stück ein Buch über die Bozner Stachelschützen — soge nannt

nach den Stacheln, die sie mit der Armbrust abschössen — aus dem Jahre 1443 auf und seit Beginn deS 16. Jahrhunderts sind fast ununter- brochene Aufzeichnungen übe? die Tätigkeit der Bozner Schützen vorhanden. Fast ununterbrochen — nur die Jahre der Fremdherrschaft von 1809 bis 1813 machten die Gewehre am Bozner Schießstande verstummen — fand seitdem das Schießwesen in Bozen, daß in dieser Hinsicht hinter dem übrigen Lande Tirol nicht zurückstand, warme und eifrige Pflege. An welcher Stelle in ältester Zeit

das „ritter liche Exerzitium deS Scheibenschießens', wie es in alten Protokollen bezeichnet wird, geübt wurde, darüber ist nichts sicheres bekannt. Es ist aber so ziemlich anzunehmen, daß schon sehr frühzeitig die Stelle des heutigen Bürgersaales, der ja bekanntlich aus dem alten Bozner Schießstande entstanden ist, dazu verwendet wurde. In der zweiten Hälfte deS 18. Jahrhunderts wurde dort das bis in unsere Tage reichende und in seinen äußeren Formen noch im heutigen Bürgersaalgebäude erhalten gebliebene

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1898/06_07_1898/SVB_1898_07_06_2_object_2514294.png
Seite 2 von 10
Datum: 06.07.1898
Umfang: 10
Öelte 2 „Tiroler Volksblatt' 6. Juli 1898 Aber vielleicht hat die „Bozner Zeitung' den katho lischen Glauben gar nicht verletzt, die christliche Sitte nicht verhöhnt? Nun, diese Frage hat bereits der hoch würdigste Fürstbischof entschieden durch das Verbot dieser Zeitung und Sie geben mir gewiss Recht, meine sehr verehrten Herren, wenn ich sage, die Frage, ob etwas dem katholischen Glauben und den christlichen Sitten widerstreitet oder nicht, entscheidet nicht Dr. Sueti

, auch nicht Dr. Perathoner, ja auch nicht einmal die Mehrheit des Bozner Gemeinderathes.— sogar der deutsche Volksverein sammt den Socialdemokraten ent scheidet diese Frage nicht, sondern in der Trientner Diöcese entscheidet diese Frage einzig und allein der hochwürdigste Fürstbischof von Trient. (Richtig! Bravo!) Die „Bozner Zeitung' ist übrigens nicht das erste mal verboten worden. Schon am 15. December 1871 hat der hochselige Fürstbischof Benedict dieses Blatt verboten, weil die „Bozner Zeitung' „ossen

. die Grundlagen der Religion und der k a tholischen Kirche angriff'. Dieses Verbot blieb aufrecht bis zum 23. Jänner 1883. Die „Bozn. Zeitung' muss unter dem kirchlichen Verbote schwer gelitten haben, denn sonst hätten der Inhaber und der Herausgeber dieses Blattes sich nicht solche Mühe ge geben, die Aufhebung dieses Verbots zu erwi»ken. Der Inhaber und der Herausgeber der „Bozner Zeitung' haben nämlich den Propst von Bozen gebeten, er möchte beim Fürstbischof die Zurücknahme des Verbotes er wirken

, und sie stellten einen schriftlichen Revers aus und versprachen: „Alles zu vermeiden, was als gehässig gegen die hl. Kirche, ihre Insti tutionen und Diener ausgefasst werden könnte'. Dies hat die „Bozner Zeitung' ver sprochen, (Hört! Hört!) und daraufhin hat der hochselige Fürstbischof Johann Jakob Delabona das Verbot am 23. Jänner 1883 einstweilen außer Kraft gesetzt. Das Verbot wurde ausdrücklich nur einst weilen außer Kraft gesetzt und eine endgiltige diesbe zügliche Entscheidung je nach der Haltung

, ein solches Verbot zu erlassen. Damals wurde versprochen: „Alles zu vermeiden, was als gehässig gegen die hl. Kirche, ihre Institutionen und Diener aufgefasst werden könnte'; trotz dieses Versprechens höhnte die „Bozner Zeitung' systematisch über dasjenige, was uns Katholiken heilig und ehr würdig ist. Wo bleibt da die deutsche Treue, wo die deutsche Ehrlichkeit? Der Bischof hob das Verbot nur einstweilen auf und behielt sich ausdrücklich vor, dasselbe zu erneuern, falls die .Bozner Zeitung' ihr schriftliches

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1903/17_10_1903/SVB_1903_10_17_6_object_2527416.png
Seite 6 von 12
Datum: 17.10.1903
Umfang: 12
, sich sehr ab fällig über das Vorgehen der „Bozner Zeitung' ausgesprochen. Für die Dauer kann es ja über haupt kein anständiger Mensch — Partei ist Neben sache - verwinden, Gefallen an einem Blatte zu finden, daß nur über Geistliche und immer über Geistliche schimpft. Schließlich ist doch auch der katholische Geistliche ein Mensch und ekelt es jedem. Anständigen vor einem Blatte, das, wie es scheint, prinzipiell seine verbisseneu Haßartikel gerade gegen den katholischen Klerus immer losläßt. Es stünde

einem deutschen Blatte ehrlicher an, alle Stände wenigstens gleichmäßig zu behandeln und nicht den Pferdefuß der Katholikenfresserei überall durchblicken zu lassen. Die böhmisch-protestantische „Bozner Zeitung' gefällt sich dann wie eine kokette Schwiegermutter in eitler Selbstanpreisung und wirft sich mit teutonischem Größenwahn als das Blatt der intelligenten Kreise gewaltig in die Brust. Das „Volksblatt' soll ihm diese Sphäre zuge schrieben haben! Wir haben aber doch, wie es ja selbstverständlich

wollte. Der be scheidene Wahn, das Blatt der intelligenten Kreise zu sein, den sich die „Bozner Zeitung' mit Bieder sinn zurechtlegt, ist zu verlockend, als daß wir diese neue Situation unbesprochen lassen können. Die „Bozner Zeitung' — das Blatt der intelli genten Kreise! Wir möchten diese intelligenten Kreise kennen, welche sich von der „Bozner Ztg.' die Abschriften der „N. Pr.' austischen lassen. Der Artikel über „Fürstbischof Valussi' z. B. wurde mit der Schere der „Bozner Zeitung' den intelli genten Lesern

in alle Glieder fahren. Manche Nummer der „Bozner Zeitung' kann kaum zwei Originalnotizen ausweisen. Diese Ueberproduktion her „Bozner Zeitung' muß doch auch ihren intel ligenten Lesern in die Augen springen! — Das Blatt hat uns dann in aller Form den Krieg an gekündigt Vonwegen der ^riesigen Blamage', wie sie den Antifreimaurerkongreß in Trient nennt. Sie druckt zu diesem Zwecke in zwei Nummern eine stalldeutsche Interpellation an den Justizminister aus dem Jahre 1901 „zur Gänze' ab, ohne von ihrer Weisheit

auch nur ein Körnchen dazuzugeben. Das Blatt schildert mit alldeutscher Phantasie den Leo Taxil-Schwindel. -Wir haben bekanntlich die Antwort der „Bozner Zeitung' herausgefordert, worin die „riesige Blamage' des Antisreimaurer- kongresses in Trient bestehe. Darauf gibt die „Bozner Zeitung' aber kein «Antwort. Vom Kongresse handeln im Aufsatze der „Bozner Zeitung' nur 13 Zeilen. Da heißt, es von Taxil, daß er „seinen größten Triumph geseiert, mit nicht enden wollenden Beisallsstürmen begrüßt und seine Miß

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1898/15_01_1898/SVB_1898_01_15_9_object_2512719.png
Seite 9 von 10
Datum: 15.01.1898
Umfang: 10
Aweite Beilage zum „Tiroler Bolksblatt' Nr. S, vom Samstag. IS. Jänner 18S8 Eine Faschingsnnterhaltung. oder: Ein kurzer Blick in die „Bozner Zeitung.' von Kr. Drntsch. Da die „Bozner Zeitung' in unserer Stadt und Umgebung sehr wenig bekannt ist und nur spärlich sich in einigen Gasthäusern, Weinhandlungen, socialdemo kratischen Schusterwerkstätten und Advocaturskanzleien findet, so erlauben wir uns eine kleine Rundschau in einigen Nummern derselben zu halten und damit unsern Lesern

im öffentlichen Leben dagegen als religionslos sehen wollen. Daraus ist wohl klar ersichtlich, was der hl. Vater denkt von der Trennung der Politik und der Religion. Wer hat denn nun Recht, die „Bozner Zeitung' oder Leo XIII? Jedes Schulkind weiß übri gens, dass die Religion das ganze Leben des Menschen regeln muss, und dass es daher auch im politischen Leben nicht erlaubt ist, die Gebote Gottes und die Grundsätze der Religion außer Acht zu lassen. Aber, na ja, die Herren der „Bozner Zeitung

ist's ja ein heiliger Aerger, denn in Brixen haben die Herren am Abende des christlichen deutschen Volkstages „das Heilige in den Koth gezogen', und wer soll sich darüber mehr ent rüsten, als die „Bozner Zeitung', deren vorzüglichster Wunsch es ist. das Hei'ige heilig zu halten, und wenig stens dem Volke die Religion zu lassen!! Aber was ist denn geschehen? Die Herren in Brixen haben abends einen Fackelzug veranstaltet, sind in die fürstbischöfliche Burg gezogen, haben dem Hirten der Diöcese

ihre christ liche Gesinnung zum Ausdruck gebracht — ähnlich wie seinerzeit die Bozner Nationalen dem Herrn Bürger meister ihre „deutsche' — und haben das Herz Jesu- Bundeslied gesungen, nachdem sie von dem greisen Ober hirten aufgefordert worden waren, durch das Geschrei in andern Städten sich nicht beirren zu lassen, sondern auch in dieser Frage sich nach den Geboten des Christenthums gerichtet. Dass darüber die „Bozner Zeitung' sich entrüstet, und dass sie ein solches Lied bei einer „deutschen

Volksversammlung' als eine Verunehrung des Heiligen ansieht, begreifen wir allerdings sehr gut, denn die „Bozner Zeitung' kann sich einen „deutschen Volkstag', der zugleich „christlich' ist, gar nicht denken und weiß nur von einem „deutschen Volkstag', wie er in Bozen in der Turnhalle begonnen und im Bürger saale sortgesetzt wurde, und da müssen wir auch bekennen: zu einem solchen Volkstag passt das Herz Jesu-Bundes- lied nicht; denn das wäre wirklich nicht nnr das Heilige in den Koth getreten, sondern es wäre

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1915/06_01_1915/SVB_1915_01_06_6_object_2519765.png
Seite 6 von 8
Datum: 06.01.1915
Umfang: 8
Seite 6 Der Standschütze Bozner und einige Landes- schützen befinden sich in militärischer Haft. Die Untersuchung wird vom Militärgerichte geführt. Wir werden das Ergebnis der Untersuchung Unseren Lesern mitteilen. ,5 Die Beerdigung. Am Sonntag, 10 Uhr vormittags sand die Beerdigung des aus so tragische Weise ums Leben gekommenen ZugssührerS Julius Bastl von der Leichenkopelle aus auf dem Militarsriedhose statt. Hochw. Feldkurat Joses Klotz nahm die Einsegnung der Leiche vor. Der Sarg wurde

: GedenketderkriegSgesangenen Oesterreicher und Ungarn im Feindesland! Die Behandlung der Kriegsgefangenen ist je nach dem Orte, wo sie sich befinden, grundverschieden. Gar Viele darben und durch Zusendung von Geldmitteln könnte ihnen ge- holsen werden. Durch Vermittlung neutraler Staaten ist eS verbürgt, daß die Sendungen in den Besitz der Adressaten gelangen. Gedenket daher der kriegS- gefangenen Oesterreich» und Ungarn durch Sendung von Geldspenden an das Bozner HilsS- und AuS- kunstSbureau, Silbergosse 6, welches die Vermitt lung

Dr. Rudolf Jordan, Gymnafialprosessor inKrumau in Böhmen, den Tod fürs Vaterland gestorben. Dr. Jordan war ein Bozner und der älteste Sohn des verstorbenen BuchbindermeisterS Rudolf Jordan dahier. — Am 7. September ist Josef Pfeifer, Techniker bei der Firma Schumacher & Co. in Bozen, auf dem galizifchen Kriegsschauplatze den Heldentod gestorben.— In einem Brünner Spital starb der 39jährige Landsturmmann Josef Swaldi von Rentfch bei jBozen. Der Bischof von Brünn, Dr. Paul Graf Huyn

hat bei manchen Bäumen Aeste abgedrückt. Aus der Zeitungswelt. Bezugnehmend auf diese unsere Not'z in Nr. 1 vom I. d. M. er- sucht uns der Verlag der „Bozner Nachrichten' um folgende Feststellung: Eine Erhöhung deS Be- zugSpreises der „Bozner Nachrichten' war weder geplant noch angekündigt worden, konnte daher auch nicht zurückgezogen werden. Vielmehr wurde in allen Bezugsbedingungen stets der bisherige Preis angesetzt. Volksbewegung in Kozen. Im Monat Dezember 1914 gab eS in Bozen 30 Geburten (13 männl., 17 weibl

.) und 47 Todesfälle (25 Männl., 22 weibl.). Mohltatigkeits - Konxert. Im Festsaale der Bozner Handels» und Gewerbekammer findet am Sonntag, 10. Jänner, zugunsten der Kriegs- sürsorpe ein Wohltätigkeitskonzert statt, bei welchem der kgl. Hosopernsänger in Stuttgart, Theodor Scheidt, der in Brkxen zu den Waffen eingerückt ist, nebst anderen Kunstkrästen austreten wird. Eine verdiente Strafe. Während der WeihnochtSseiertage kamen junge Bozner Burschen nach Kastelruth, um dort angeblich eine Christbaum- feier

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1925/12_12_1925/SVB_1925_12_12_4_object_2547501.png
Seite 4 von 16
Datum: 12.12.1925
Umfang: 16
Seite 4 „Volksblatt', den 12. Dezember 1926. Nr. 99 Anmeldung der vorhandenen Fuhrwerke. Der Bozner Stadtmagistrat hat folgende Kundmachung erlassen. Behufs Durchführung des kgl. Dekretes vom 18. November 1924, Nr. 2538 betreffend die Vorschreibung des Straßenerhaltungsbeitrages, sowie des Runderlasses des Finanzministeriums v. 31. Mai 1924 ist es notwendig, die Zahl und Gat tung der in dieser Gemeinde vorhandenen verschie denen Fuhrwerke zu kennen. Zu diesem Zwecke er geht an alle in Bolzano

dieses Uebels um so besser zu bekämpfen, was hinwie derum unserer Waldkultur zu großem Vorteile ge reichen und die Bekämpfung des Prozessionsspin ners bei Ersparung von Zeit und Arbeit fördern wird. Bitte des Bozner Elisabethenvereines. Die hei lige Dreiheit im Tagewerke der Hände heißt: die Hand an die Arbeit legen, die Hände zum Gebete falten und mit ihnen Wohltaten und Almosen spenden. In der Jetztzeit der Teuerung und des Geldmangels halten wir uns vielfach vom Gaben spenden und Almosengeben

XI. hat diese Vereine in jüngster Zeit besonders ausgezeich net und empfohlen und deren Tätigkeit gutgeyeißen und gesegnet. Eröffnung der Bozner Nähschule für Kriegs waisen. In dieser Woche nahm der Nähkurs für Kriegswaisen im Alter von 14 Jahren aufwärts seinen Anfang; bis jetzt haben sich 7 Mädchen ge- meld^. Der Unterricht wird täglich von 8—10 Uhr vormittags in der Schule Cairoli (am Marienplatz) erteilt. Auch Maschinenstrickunterricht kann erteilt werden. Weitere Anmeldungen von Kriegswaisen

werden in Stillendorf (Rauschertorgasse 2, zweiten Stock) entgegengenommen. Der Unterricht ist für die Kriegswaisen unentgeltlich, da die Kosten von der Kriegswaisenfürsorge Bolzano-Gries bestritten werden. Ein Festabend der Sportschützengesellschaft Gries. Am Sonntag, den 6. ds., fand im Grieser Schießstand anläßlich der Ernennung des Herrn Heinrich Tutzer, Altmeßner, zum Ehrenmitglieds anschließend an das zahlreich besuchte Festschießen eine gemütliche Feier statt, zu deren Verschönerung bewährte Bozner

zu „Euryante'; 3. Strauß Joh. Wiener Bonbons, Walzer; 4. Verdi: Rigoletto, Fantasie; 5. Komzak: „Für meine Freunde', Pot pourri; 6. Massenet: Meditation aus „Thais'; 7. Micheli: Neapolitanische Serenade; 8. Nichols: Sa hara, Foxtrot. Bozner Apothekendienst. Vom Samstag, 12. Dezember, bis Samstag, 19. Dezember, 8 Uhr früh, versieht den Sonntagsdienst, sowie den Nachtdienst die Adler-Apotheke des Herrn Illing in der Laub^ngasse. Ein neues Heimatsbuch von Prof. Weber. Noch vor Weihnachten wird als Neuheit

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1921/23_04_1921/SVB_1921_04_23_3_object_2530141.png
Seite 3 von 8
Datum: 23.04.1921
Umfang: 8
wieder aufnehmen werde. Eröffnung der Bozner Nesse. Die uralten, weltberühmten Bozner Märkte, deren Tradition bis ins 11. Jahrhundert zurück reicht und die nach einer großartigen Blütezeit erst durch das moderne Verkehrswesen ibre Bedeutung verloren und langsam einschliefen, sollen wieder zu neuem Leben erweckt werden. Als „Bozner Messe' Uder Handel unserer Stadt seine historische Mittlerrolle zwischen ^Deutschland und Italien, die er eigentlich nie ganz' aufgegeben hat, wieder über nehmen

, und wenn dieser Gedanke in einer Zeit schwerster wirtschaftlicher und politischer Krisen auch als ein kühnes Wagnis bezeichnet werden Mutz, so ist anderseits immer der Kaufmann es gewesen, der den Weg zur Verständigung und Ber- whnung .wirtschaftlicher und politischer Gegensätze gebahnt hat. 3n diesem Sinne kommt heute der „Bozner Ae>ie eine ganz besondere Bedeutung zu, denn ? ^ dem großen Völkerweg, der Nord und Sud verbindet, hat sie zu eiuer großen Haudels- ttadt^bestimmt. ' ' ° ° -v wonatelangen mühevollen

Arbeiten des ApAAungskomitees und der verschiedenen Unter- 7.?, b^den, wie es sich nun zeigt, von Er- ^lg gekaut, und die Eröffnung konnte programm gemäß erfolgen. ÄM Vorabend, also am Montag, unternahmen ... vcl nusitcuuligsrlinme ^ der Franz Josef-Schnle, die das Hauptobjekt der Bozner Messe bildet. ^ Unter Führung des Herrn Dir. Hofbauer be- Wtigtey die Pressevertreter sämtliche Ausstellungs räume des Hauses. Eindrücke, die sich ihnen da doten, waren von solcher Fülle, daß sie selbst durch ewe

, Nahrungsmittel, Llköre und Weine. Maschinen der mannigfachsten Art, Gold- und Silberwarcn, Erzeugnisse des Buch- und Kunst- druckgewerbes, Kanditen, Konserven, Delikatessen usw. Neben der Ausstellung im Messepalast veran stalten viele Bozner Firmen, namentlich jene der Modenbranche, auch Ausstellungen in ihren eigenen Verkaufslokalen. Aus diesem Anlaß sind ihre Schau fenster M oft vornehmem Geschmack ausgestattet und erregen die Bewunderung der zahlreichen Pas santen, die sich von dem anziehenden Anblick gar

wurde, der aus . der vorzüglichen Küche des Hotel „Greif' stammte. Gastgeber waren die Herren Äammerräte. ^ ^ Am Dienstag, 9' Uhr vormittags, fand die feierliche Eröffnung der Bozner Messe statt. Schou vor der angesetzten Stunde begannen sich die Festgäste vor dem in prächtigem Blumen schmuck prangenden Schulhause am Marievplatz zu sammeln. Unter denselben bemerkte man die Herren Bürgermeister Dr. Perathoner mit zahlreichen Ge- meinderäten, Msgr. Propst Schlechtleituer, Bürger meister Mumelter

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1925/12_12_1925/SVB_1925_12_12_3_object_2547496.png
Seite 3 von 16
Datum: 12.12.1925
Umfang: 16
jeden Stier zu erlegen ist. w. Brnnccker Nikolausmarkt. Die fremden Händler sowie die Bozner, Meraner und Trientner Fleischhauer, welche ihren. Bedarf am Andreasmarkt in Bolzano deckten, fchlten und war oer Handel bei gedrückten Preisen ein sehr flauer. Es wurden für Schlachtochsen 5 Lire unv mehr per Kilo Lbdg. ver langt. Stiere und Kübe wurden mit 3.80 bis 4.80 per Kilo Lbdg. gehandelt. Am Hauptmarkttage wur den aufgetrieben: 72 Stück Pferde, 168 Stück Leb vieh. 26 Kälber und 573 Stück Kleinvieh, mei

„Volksblatt', den 12. Dezember 1926. Kühe wurden mit 2000 bis 2500 Lire, Ziegen 100 bis 130 Lire, Schafe 3. —bis 3.50 Lire per Kilo gramm, Kälber 5.— bis 5.50 Lire per Kilogramm gehandelt. Mailand Kirchliches. k. Bozner Pfarrchor. Sonntag, 13. Dezember: Messe in F-Moll sür gemischten. Chor nnd Orgel von I. Rheinberger. k. Schwere Erkrankung. Der Direktor des Boz ner ,Studentenkonviktes, Johanneum. Hochw. Msgr. Alois Rabanser ist schwer erkrankt. Seine geist lichen Mitbrüder und ehemaligen Zöglinge mögen

seiner im Gebete gedenken. k. Bozner Eucharistische Männer-Laienkongrega tion. Sonntag, den 13. Dezember, um 7 Uhr mor gens Monatsversammlung in der Repositionska- pelle der ??. Eucharistiner mit der üblichen Tages ordnung. Die P. T. Mitglieder werden höflichst er sucht. vollzählig zu erscheinen. Auch Gäste sind zur Teilnahme freundlichst eingeladen. .Die Vorstehung. k. Frauenkonareqation „Maria Hilf', Bolzano. Versammlung Montag, 14. Dezember, um 6 Uhr früh in der alten Pfarrkirche. Um halb 6 Uhr heil. Messe

nicht ausgeschlos sen. weitere Temperaturzunahme. In den Nordäl- pen herrschten im Tale heute früh Temperaturen von 1—2 Grad Kälte. Trauung. Heute fand in der Bozner Propstei- kapelle die Trauung des Herrn Rudolf Gufler. Handelsangestellter in Bolzano. mit 5<rl. Frieda Zingerl^ Private, statt. Den Trauakt vollzog Hochw. Herr Dr. Hermann Schletterer, Mitglieder Seite 3 des Bozner Pfarrchoves, welchen! auch Frl. Frieda Zingerle als eifriges Mitglied angehört, brachten während der Trauungsmesse mehrere

Marienlieder sehr stimmungsvoll zum Vortrage. Theater im Bozner Gesellenhaus. Am Sonntag, 13. Dezember, wird das Volksstück „Der Gmoan-- knnp' nachmittags 3 Uhr und abends Uhr wiederholt. Seltenes Jagdglück. Ain Dienstag schoß ein Jä ger in der Gegend von Nova Ponente einen Fuchs, der gerade in aller Gemütsruhe einen schönet! Ha-, sen in seinen Bau befördern wollte. Der Meister Lampe war noch warm und der glückliche Jäger hat so init oinem Schuß doppelte Beute gemacht. Wegen Nebertretung der polizeilichen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1898/06_08_1898/SVB_1898_08_06_3_object_2514602.png
Seite 3 von 10
Datum: 06.08.1898
Umfang: 10
6. August 1893 „Tiroler Volksblatt' Seite 3 Kaklern, 3. August. (Wie man es macht?) In Bozen scheint ein neues Geschäft entstanden zu sein im Verein mit der „Bozner Zeitung' — ein „Schneider- Geschäft', aber nicht ein ehrsames, sondern ein der „Bozner Zeitung' entsprechendes. Weil nämlich das Blatt heute trotz aller Umzüge seiner Tamboure in Stadt und Land keine Leser mehr findet, schneidet „man' einzelne Artikel aus dem Blatte heraus und sendet sie unter Couvert an ihren Bestimmungsort

, und schneidet so Theile weg von der Ehre der Mitbürger. Ein solcher Artikel wurde neulich als Ausschnitt an mehrere Herren nach Kältern geschickt und handelte über Herrn E. R. Es ist wohl nicht nothwendig, erst zu sagen, dass der ganze Artikel nur von Hass veranlasst ist und Lüge und Entstellung enthält; er stand ja in der „Bozner Zeitung' — und dies Blatt lesen ja selbst seine besten Freunde nicht in der Absicht, um eine Wahrheit zu erfahren. Ja, es ist gar nicht zu glauben, dass derselbe überhaupt

von Kältern stammt, denn so viel Lüge und Entstellung in wenigen Zeilen zu vereinen, ist nur der Redaction der „Bozner Zeitung' möglich — und höch stens noch einer Person, die verdient, schon längst unter Curatel zu stehen. Einen „lächerlichen Hagestolz' nennt .man' Herrn E. R. — eine Bezeichnung, die jeden falls nur dem Neide dessen, entspringt, der von der Natur allzureich mit „lächerlichen Auswüchsen' bedacht ist. „Ganz außerordentlichen Patriot' nennt man ihn, weil er schwarz-gelbe Cravatten trägt

und solche für seine „nicht allzu zahlreichen Freunde' angeschafft hat; also schon schwarz-gelbe Cravatten zu trägen, ist nach der „Bozner Zeitung' — „außerordentlicher Patriotis mus'. Natürlich „Schwarz-gelb bedeutet treu dem Kaiser, treu dem Vaterland'. Schwarz gelb stimmt nicht zur Kornblume und schwarz-gelbe Gesinnung äußerlich zu zeigen, ist der „Boznerin' zuviel; nur sie darf ihre Gesinnungen in Kornblumen offenbaren!! — „Weinhändler und Borstand des katholischen Jüngling- Vereines' nennt man Herrn R. Interessant

R. keinen Kellerarbeiter angemeldet und sür keinen bei den gesetzlich errichteten Instituten, !- B. Krankencasse :c., eingezahlt hat, und in Heller Begeisterung heißt es, „nur solange reicht der Patriotis mus dieses großen Herrn, solange derselbe nichts kostet.' Wir könnten da wohl erinnern, dass Herr E. R. ein »ganz außerordentlicher Patriot' genannt wurde, weil er seinen Freunden schwarz-gelbe Cravatten angeschafft hat, und diese haben ihn jedensalls etwas gekostet. Oder sind ihm selbe von der Redaction der „Bozner

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1898/22_06_1898/SVB_1898_06_22_5_object_2514171.png
Seite 5 von 13
Datum: 22.06.1898
Umfang: 13
22. Juni 1898 „Tiroler Volksblatt' Seite f sicht gethan hat, um diese Erregung, (die künstlich herausbeschworen. D. Red.) wieder zu beschwichtigen. (Bravorufe im Publikum). „Seit 35 Jahren, wo ich die Ehre habe, dem Gemeinderathe anzugehören, ist nie eine solche Hetze getrieben worden, wie jetzt, die gewiss größtentheils durch die Artikel in der „Bozner Zeitung' hervorgerusen wird.' (Sehr richtig! Bravo, Wachtler!) M.-R. P a t t i s bemerkte, dass er f ü r das Ver trauensvotum stimmen

werde und bemerkte, dass die deutschnationale Bewegung ja durch die feindselige Haltung der Regierung gegen die Deutschen hervorge rufen und großgezogen worden fei. Die geplante Ver sammlung aber sei keine spontane Willensäußerung der Bozner Bevölkerung, sondern ein clericales Aufgebot, eine bedenkliche Massendemonstration. Er sei gewiss nicht mit allem einverstanden, was die .Bozner Ztg.' schreibe, aber er fühle sich verpflichtet, auf einen Leit artikel im „Vurggräfler' hinzuweisen, wo von der Hundspeitsche

und dem Absetzen des Bürgermeisters die Rede gewesen sei. (Hundspeitschen-Politik trieben aber vorerst die deutschnationalen Führer a la Schönerer und Wolf. D. Red.) Er sagte, der Bürgermeister hätte es auch nicht nothwendig gehabt, sich als Obmann des Deutschen Volksvereines so zu exponieren. G.-R. Heinrich Wachtler findet das Vorgehen bes Bürgermeisters im Interesse der Ruhe und Ord nung in der Stadt ganz gerechtfertigt, sprach aber zu- gleich feine Missbilligung über die Hetzereien der „Bozner Zeitung

geschlafen oder über die Fassung seiner fulminanten Rede, die er eben gehalten, in tiefes Nachdenken versunken war. G.-R. Alb. Wachtler. Ich weise die Anwürfe des G.-R. Lun gegen meine Person mit Entschiedenheit zurück. Ich war schon Mitglied des Bozner Gemeinde rathes, als G.-N. Lun noch auf den Schulbänken saß und alle meine Mitbürger werden es mir bezeugen müssen, 5ass ich als charaktervoller Mann stets meiner in Bozen allbekannten Gesinnung treu geblieben bin. ^Bravo! Gewiss !) / M.-R. Kerschbaumer

fl. zu spenden geruht. Herz Jesu Anbetungskirche in Sszen Mit freudigem Stolze können wir Bozner an den Tagen kirchlicher Prachtentfaltung auf die kunstvollen, präch tigen und kunstbaren Stiftungen blicken, welche unsere Voreltern einst gemacht. Da sind es vor Allem die herrlichen Monstranzen, welche bei den Frohnleichnams- Processionen umgetragen werden, die von dem feinen Kunstsinn und der großmüthigen Freigebigkeit unserer Voreltecn Zeugnis geben. Man weiß nicht, was mehr bewundern, den stilvollen, edlen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1884/08_03_1884/SVB_1884_03_08_1_object_2472080.png
Seite 1 von 6
Datum: 08.03.1884
Umfang: 6
. Da aber die Bevölkerung ' für diese Frage immer größeres Interesse zeigt,- da in,. dem polemischen Artikel/k. L. und. ! >. ?. der ^Bozner Ztg.' eine größere Menge Un richtigkeiten vorkommen, da die Professoren des PrivatgymyasinmS.nicht daran denken sich in den Streit zu Mischen, ja nicht einmal die .unrichtigen .Angaben her.^Bozner Ztg,'^ zu corrigiren; i^so .fühlen^ wir uns; bewogen, auf - einen--Artikel der Aufmerk sam zu^. machen,-, chen f sie in Nr. 53? bringen. Selbst den liberalen Bürgern der Stadt

, welche ihre Gymna sialbildung den. ??. Franziskanern verdanken, kann es nicht, unangenehm fein, wenn nach jeder Richtung hin der objektiven Wahrheit Rechnung getragen. wird.. , > Der befingerzeigte Al^ikelschreiberi der- ,;N, T- St.' deutet darauf hin, daß er nicht im- Entferntesten daran dachte, den Lehrkörper des Bozner Staatsgymnasiums anzugreifen; auch habe er bei seinen Ausführungen nicht ein, sondern mehrere Jahre vor Augen gehabt, leider seien ihm nicht. genaue Zahlen zu Gebote gestanden. Dasselbe sei

auch der Fall bei dem Gegner in der „Bozner Ztg.' Nach dieser Einleitung lassen wir den Artikel der „N. T. St.' folgen: „Es ist wahr, daß sich in den letzten Jahren die nöthigen geprüften Lehr kräfte an der Staatsanstalt fanden, was aber leicht begreiflich ist. Wo hätte man denn sonst bei der gegen wärtigen Ueberproduktion von Mittelschul - Lehramts- Kandidaten diese untergebracht. Leider ist aber diese Ueberproduktion ebenfalls ein Auswuchs jener liberalen Schwindelära der siebziger Jahre, die alle Köpfe

von Schülem, als das Staats gymnasium, auch i ist der Wachsthunt bei jenem relativ viel größer als bei diesembesonders erfreulich macht sich dieser Fortschritt im letzten Jahre bemerkbar. An dieser' Stelle, -wo der Verfasser des Artikels in den T. St.^ von der Frequenz.des Privatgymnäsinms spricht und er die Schülerzahl 28? für das letzte Schul jahr angibt,, scheint ihn die unklare Schreibweise im Artikel der „Bozner Ztg.' irregeführt zu haben, worin nebst der Gesammtzahl die - Zahl der Zöglinge

des Jo- hanneums u. f. w. aufgeführt steht. In Wirklichkeit waren laut Ausweis des letzten Jahres am Privat gymnasium 230 Schüler eingetreten, 198 verbliebet Wenn übrigens in der Frequenzsrage die ^Bozner Ztg.' auf das starke Contingent dieser Jnstitutszöglinge hin weist, welche gezwungen das Patergymnasium ver stärken (aber wer, zwingt sie denn ins Johanneum? ihre Eltern möchten sie schwerlich in der 1. Stunde mit Sack und Pack an die.Staatsschule abgeben??); so. wird auch. damit ein. malitiöser Fehlschuß

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1908/30_09_1908/SVB_1908_09_30_1_object_2545821.png
Seite 1 von 8
Datum: 30.09.1908
Umfang: 8
nicht dachten und durch das freiheitliche Aufgebot überrascht waren, mit Rück sicht aus bevorstehende Krawalle, denen sie die ge ladenen Damen ja nicht aussetzen konnten, ihren Kommers abgesagt und taten gut damit, weil ja der ganze Ausmarsch des Freisinns im Bürgersaal damit schon blamiert war. Hören wir nun aus eigenem Berichte, wie sich der Aufmarsch des Bozner Freisinns gegen einige Dutzende katholische Studenten, die gar nicht da waren, vollzog. Die „Bozner Zeitung' vom Montag schreibt wörtlich

des Deutschen Volksvereines, natürlich mit Dr. Kinsele, die sonstigen völkischen Vereine Bozens und vor allem die gesamte Bozner nationale Jungmannschast.' DaS war mit den Worten der „Bozner Ztg.' der Heerbann des Bozner Freisinns! Es möchte einem fast schwarz vor den Augen werden, wenn man diese lange Litanei der echten deutschen Männer Bozens ausgezählt findet und ein Gruseln überlausen vor den ungeheuren Heer haufen des Bozner Freisinns, der durch die Straßen stampfte, wenn — die „Bozner Zeitung

' nicht selber den unvergeßlichen Dämpser beigesetzt hätte, indem sie nach dieser Illustration und Detaillierung des Bozner Freisinns eigenhändig dazu geschrieben hätte: „Die von jedem der mehrere hundert zählenden Anwesenden.' Jetzt weiß man einmal, wie hoch sich der „Bozner Freisinn' selber einschätzt und wir sind überzeugt, daß man sich in den liberalen Schwester städten und überhaupt beim Tiroler Freisinn ge waltig das Renommee genommen hat. Mehrere Hundert, nachdem man alles aufgezählt

und selbst gütigst noch einige Sozialdemokraten mitlausen läßt! Wem mag das nicht vom Bozner Freisinn imponieren! Was die Zahl nicht imponiert, das mochte vielleicht die Qualität ersetzen, indem Herren vom Magistrat die Ansührer machten und voraus marschierten. Dieses Aufgebot der Bozner freien und lichten Köpfe sammelte sich also im Bürgersaal und warf zuerst tapser einige fremde Gäste, die von der Absage nichts wußten und zum Kommers gehen wollten, über die Stiege hinunter, wobei die unbeschäftigten deutschen

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1898/29_01_1898/SVB_1898_01_29_2_object_2512823.png
Seite 2 von 10
Datum: 29.01.1898
Umfang: 10
in Meran, dem von Bvzen aus dem Grunde entschieden vor, weil man dort weniger behelligt wird, wie in Bozen. Hier wird alle Politik am Gasthaustische betrieben und es wird dem ruhigen Besucher das Verweilen daselbst mehr oder weniger un möglich gemacht, denn die Bozner scheinen jetzt alle an der deutschnationalen Drehkrankheit zu leiden.' Dass diese beiden deutschen Männer wirklich wahr gesprochen haben zeigen uns zur Genüge unsere deutsch nationalen „Heil'ruser hier in Bozen. Allabendlich sitzen

zu Gatten, und die Kinder, welche solche Väter haben. — Ja, diese Herren sind zu wahren deutschnationalen „Gigerln' geworden! Wirklich naiv ist aber das „Leiborgan' dieser Bozner Herren, die „Bozner Zeitung', die, um die mageren Spalten ihrer zweimaligen Ausgabe füllen zu können, ihre geduldigen und gewiss auch anspruchslosen Leser hindert, die Sache bei den Behörden anhängig zu Machen. In dieser Scene wehrte sich ein Mensch gegen die Pistole eines Mörders und in namenloser Be stürzung wandten

Glanzstück journalistischer Leistung ist aber der Artikel in Nr. l4 (Abendblatt) der „Bozner Zeitung'. In diesem Artikel, unter der Aufschrift: „DaS „Tiroler Volksblatt' hat sich also wirklich u. s. w.' citiert es den alten Feund Oesterreichs, den Fürsten Bismarck, der einmal den Aussprch gethan haben soll: „Mögen sie uns hassen, wenn sie uns nur fürchten!' und schreibt sodann: „Dass uns diese Herren hassen, das wissen wir schon lange, aber wir wissen noch mehr, wir wissen, dass sie uns fürchten

!' Also wir Conservative sürchten die „Bozner Zeitung' !? Geh. geh! Du Mäuserl, du kleines, sonst könnte der erwachende Löwe mit seiner Tatze dich erwischen. Man weiß wirklich nicht, soll man über diese Aeußerung hell auflachen, oder die arme „Bozner Zeitung' bedauern, die in ihrem „Größenwahn' wirklich nicht mehr weiß, was sie thut. Dem Artikelschreiber würde ein kalter Umschlag auf sein erhitztes Haupt wirklich gut«.- Dienste leisten Wie genügsam diese Herren' inbezug auf ihre Erfolge sind, beweist die Art und Weise

, wie die „Bozner Zeitung' über den glänzenden (?) Verlauf des Traminer Südmark-Tages berichtet. Wer diesen Bericht gelesen, dabei abei die Verhältnisse Tramins nicht kennt, müsste zur Ueberzeugung kommendes habe sich ganz Tramin an diesem Feste betheiliget. So aber haben die Herren Südmarker alle ihre Vertrauensmänner aus der ganzen Umgebung sammt deren Frauen zusammen getrommelt und dazu noch einige „aufgeklärte' Traminer in der Anzahl von etwa 30 Mann, und diese That sache berechtigte die „Bozner Zeitung

21