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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 16.05.1863
Umfang: 8
. (Fortsetzung folgt.)' Etwas über Ackerböden. (Von Jakob Tschnggmal.) , > (Fortsetzung.) II. ' ' Dem sandigen Boden sagt pulveriger Dünger am meisten zu; strohiger Mist lockert ihn zu sehr aus und beeinträchtiat seine ohne dies im geringen Grade vorhandene Eigenschaft, die Feuchtigkeit zu behalten. Wenn der Landwirth einen sandigen Boden zum Anbaue von Pflanzen verwenden und bald einen Erfolg haben will, so baue er solche, welche schwach einwurzeln zu wiederholten Malen an; auch die durch mehrere Jahre

, das doch ein bekanntes „russisches' Klima hat und um iu unserem Vaterlande zu bleiben, wächst in vielen, engen Hochthälern Tirols selbst nahe an Fernern, wenn wir uns nur ein wenig umsehen wollten, ein schöner und guter Klee. — Und zieht man auch nicht die besten Pflanzen in solchen Verhältnissen, so hat man ja doch den Vortheil erreicht, durch den mehrjährigen An- und spätern Umbau des Klee's den Boden durch Perfaulen der Wurzeln, rückbleibenden Stengeln und Blättchen bün diger und für eine, andere Anpflanzung

Sandboden. Mit der Mischung beider dieser Bodenarten aber nähren sich beide und auf einen mittelmäßigen mit noch anderen, schon Anfangs des ersten Aufsatzes genannten Bestand theilen, nähren sich alle Halmfrüchte. Wenn 40—50 Prozent Sand in einem Acker vorkommen, gedeihet Weizen; bei 30 Prozent ist es allerdings rathsamer Gerste zu bauen und bei noch weniger Sand dürfte der Boden sich nur Mhr für Hafer eignend Bodenarten, die zwischen 50—60 Prozent Sand enthalten, gestatten am vorteilhaftesten den Anbau

von Gerste; sie bilden den als ^Gerstland'?: bekannten Boden, jedoch eignet er sich auch ganz gut fürKlee, Kartöffeln,Ta5ak, Rüben und Oelsrüchten. ^ Ein über ,60 Prozent ^ Sand enthaltender Boden läßt den Weizen nicht mehr gedeihen aber den Roggen sichert er schöne'Ernten, und die Gerste wieder wird höchst mittelmäßig. Wenn, der Boden 75 Prozent Sand enthält kann noch Hafer wachsen und über 85 Prozent nur noch Roggen und Buchweizen (Blenten). Ein solcher Boden bedarf des großen Fleißes nnd wiederholten

Anbaues, um das üppig wuchernde Unkraut zu vertilgen; einen solchen Boden muß man oftmals düngen und ihn auch. Ruhe gönnen, damit der Dünger zersetzt demselben zu Gute komme, und nicht wieder durch die Pflanzen aufgesogen werde. . ^ Der Thon. Wo dieser als Gebirgsart wie z. B. als Thon schiefer, Thonstein, auftritt oder als „Lettens da ist er eine bedeutende Düngerquelle. Er enthält viel Kali und vermehrt durch seine Ver witterung die Humusschichte des Bodens. Fast immer bildet er nur Gebirge

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 04.03.1896
Umfang: 8
Beilage zum „Tiroler Volksblalt' Nr. lk. Boze«. Mittwoch, de« 4. März 189K. Die Abschaffung des Hypothekarcredits aus Grund und Boden. (Fortsetzung) Grund und Kode» ist von der Hypothekar- Verschuldung zu befreie«. Dies vorausgeschickt, halte ich es für angezeigt, schon jetzt in der Generaldebatte meinen an erster Stelle zum Ausdruck gebrachten principiellen Standpunkt zu recht fertigen. Ich war mir nur freilich der Tragweite meiner ersten Resolution wohl bewußt, ich war gefaßt

auf den Widerspruch, der von der linken Seite dagegen wird erhoben werden; es war mir auch klär, daß die Zustimmung zu dieser Resolution den Bruch bedeutet mit der gegenwärtigen Wirthschaftsordnung, den Bruch mit dem Capitalismus, der die Grundlage der gegen wärtigen Wirtschaftsordnung ist, daß sie auch den Bruch bedeutet mit einem Theil der gegenwärtigen Rechtsanschauungen, nämlich mit der Rechtsanschauung über das Verhältnis von unbeweglichem Grund und Boden einerseits und dem beweglichen Gelde anderseits

, was hier zum Ausdruck kommt? Meine erste Resolution ruht auf der Ueber zeugung, daß sich mit der Natur von Grund und Boden und mit der socialen Bestimmung desselben die moderne hypothekarrechtliche Belastung nicht verträgt. Das ist die Frage: Ist diese Behauptung wahr oder nicht? Ist sie wahr, so muß die Resolution durch führbar sein, es wäre denn der Grund und Boden seiner socialen Bestimmung schon derart entfremdet, daß et sie überhaupt nicht mehr findet. Wer das behauptet, gibt zu, daß unsere Gesellschaft

Gebiet einer ganz kurzen wissenschaftlichen Erörterung geleitet. An die Spitze meines Beweises stelle ich folgende Behauptung: Grund und Boden kommt durch die mo derne hypothekarrechtliche Belastung in eine Verbindung mit dem Gelde, die sich mit der Natur des Bodens nicht verträgt, und zwar deshalb nicht verträgt, weil er von vornherein benachtheiligt ist, und weil dieser Nach theil früher oder später zum Ruin des damit ver bundenen Standes führen muß. Der Beweis, wenn er als richtig erkannt

wird, entscheidet allein die ganze Frage, und ich bin darauf gespannt zzi erfahren, wo die Schwäche, bei welchem Punkte der/Fehler des Be weises liegt. / Was schließt denn die moderne^Hypothekarbelastung des Bodens in sich? Sie schließt zwei Forderungen in sich, und beiden Forderungen kann der Grund und Boden auf die Dauer einfach nicht gerecht werden. Die eine Forderung ist die nach einem bestimmten Zins als Erträgnis des Geldes und die andere Forderung, die aus der sreien Kündigung hervorgeht

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Volksblatt
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Seite 6 von 14
Datum: 26.02.1879
Umfang: 14
(im Schatten). Solche Witterung kann in Bosnien bis Weihnachten dauern. Im verflossenen Jahre konnten wir hier den ganzen Winter hindurch mauern. Wer nicht schon im Winter nach Bosnien kommt, darf im Früh jahr es nicht versäumen,^ recht bald aufzubrechen, wenn er Landmann ist. Ein Handwerker findet immer Arbeit, wie ich oben schon sagte. Wer aber Grund und Boden kaufen will, muß hinreichend Zeit haben, ein passendes Plätzchen auszusuchen, oder mit. Andern sich zu verabreden., Was Gott schon im Paradiese

sagte, gilt hier auch: „Es ist nicht gut, daß der Mensch (der sich in Bosnien ansiedelt) allein sei.' Er muß gleichgesinnte und gleichsprachige Nachbarn zu Gehilfen bekommen. Es könnte für Einzelne gut sein, wenn sie erst ein ganzes Jahr in Bosnien in Arbcit stehen, und weiter herum gehen, ehe sie etwas kaufen. Denn es ist ein großer Unterschied im Boden, im Klima, in dem Preise des Bodens. ES frägt sich demnach auch ferner: 4. Wo soll man in Bosnien ankaufen? Je nachdem man auf Das oder Jenes Jagd

machen will, muß man die Richtung nehmen. Wer Wildenten jagt, geht den Sümpfen nach; wer auf Gemsen spürt, besteigt die Berg- und Felsenkämme; wer Bären sucht, dringt in dunkle Schluchten ein. Der Landmann findet den fruchtbarsten Boden an der Save, besonders in der „Po- savina', von Brood abwärts gegen die serbische Grenze hin. Auch das Verbasthal ist sehr fruchtbar. In diesen genannten Richtungen gibt es auch die größten Besitzungen und etwas Kleines wäre dort fast gar nicht zu kaufen. Kleinere Gründe

kann man schon eher im Innern von Bosnien finden, besonders bei Travnik, Busovaca, Kre- sevo. Fojmca. In den letztgenannten Ortschaften bekommt man wegen größerer Armuth des Volkes kleine Grunde besonders wohlfeil. Hier ist der Boden schon mehr zerstückelt, und können Einzelne auch leichter sich ankaufen. Der Handwerker maß natürlich den Städten nachziehen und wird theuern Boden kaufen müssen, wenn er Etwas bei der Stadt haben will. Wer Triebwerke einrichten will, muß Bergwässer auf suchen, z B. Seitenbäche

-, Kirsch baum-, Ahorn-, Lindenholz kann der Möbeltischler in Masse haben, auch zum Export ist Ueberfluß da. Denn das hat bisher noch Nie mand gesucht, noch weniger verwerthet. So findet auch der Wagner alles Erwünschte, speziell auch herrliche Birken. Zu den am meisten vernachlässigten, jetzt aber auch am meisten gesuchten Bodenerzeugnisseu gehören alle Arten von Gartengewächse», zu deren Anpflanzung bei jeder Stadt sich genug Boden pachten läßt. In Garnisonsstädten ist daran großer Absatz

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 07.02.1863
Umfang: 8
dieses scheinen mag, so tief greift es doch in das Pflanzenlebett ein, und der kündige Gärtner wird uns verstehen, denn er weiß, daß man alle diesen Inseln entstammende Pflanzen im Treibhause vom direkten Sonnenstrahle schützen muß, sollen sie nicht leiden oder zu Grunde gehen. Europas Festland ver mag diele Bedingungen dem Taback gegenüber nicht zu erfüllen, und insoferne das Aroma desselben vom Klima abhängia ist, wird jenes vergeblich nach der Vollkommenheit der Urbilder streben. ^ Was den Boden

für den Tabackbau anbelangt, kann sich der europäische Tabackbauer dem amerikanischen vielleicht nähern. .Dies setzt freilich voraus, daß er den Zusammenhang zwischen Pflanze und« Boden, die Bedingungen. der Ernährung genauer kennen unuß, um! sich nicht, dem eigensinnigen,- neckischen Spiele der Natur überlassen zu müssen; und nur dann erst,-wenn er die Natur durch ihre eigenen,! unabänderlichen Gesetze zu leiten versteht, wenn er sich strebsam vieles große Mühe gibt, selbe tzn erkennen,' dann erst

kann er seinem Boden: cin Erträgniß abgewinnet:, welches n,'ä)t nur sehr befriedigend, fondern; Zeuge seines Denkens, seiner Jntelliaenz ist, ,vozn aber Thatkraft,. Unternehmungsgeist, Fleiß-und Zeit gehören. ' Von welchem. Umfange aber diese Eigenschaften sein müssen wollen wir suchen zu erläutern,' in dem wir vom Boden des Tabacks sprechen wollen. Wir wissen, alle daß'der Boden auf die Pflanze, durch seine Mischungsverhältnisse, seine Festigkeit, Lockerheit, Trocken heit zc., den größten Einfluß übt, denn schon

die Wurzeln der Pflanze müssen sich nach ihm richten uud während si.' sich in einem zu festen Boden nur ganz seicht, oberflächlich, m ihm verbreiten und kümmerlich Nahrung ziehen^ so setzen siesich bei einem lockeren in die Tiefe und und gedeihen kräftig, voll und üppig. Beim Tabackbau entwickeln sich die Blätter, nach dem von der französischen Regierung zur Erforschung des Tabackbaues nach Amerika gesendeten Naturforscher „Re)'' ge machten Erfahrungen, in einem leichten, zerreiblichen, feuchten, Boden

schnell und mit Leichtigkeit; sie nehmen eine schöne Farbe an und bilden sich in demselben Verhältnisse aus, wie die . Wurzeln. Einem grobkörnigen, schweren Boden entspricht ein runzliges, grobes, unschön gefärbtes Blatt. Äuf fettem, rohem und dichtem Boden werden die Blätter fett, braun und dicht. ^ . Wir sehen also, daß schon der erste AusgaNH der Pflanze, näm lich die Wurzeln vom Boden bestimmt werden, diese die Blätter da nach bilden, indem sie der Mund sind, durch welche die Nahrungsstoffe

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Seite 7 von 8
Datum: 03.10.1863
Umfang: 8
humose Materie.. Ammou und Mineralsalze abgeben. Dast die Düngung des Bodens durch dem Boden selbst keineChimäre. sondern eine wichtige.Stütze: des Pflanzen-^ bäues ist, lehrt und bestätiget uns Erfahrung ilnd Theorie.: . . ^ ' Der Raps ^ B. 'eine Oehlpflauze. .die unter allen Culturgewächsen die größte Menge Dünger bedarf, um lohnende^Ernten zu geben,--saugt den Boden nicht sondern ' bereichert ihm und! hinterläßt ihn füv seine .Nachfrucht. den. Weizen,, in einem, so günstigenZustayde

stagnirende Gasschichte nicht entführen/ -das- Licht dieselbige nicht zersetzen, daher der nach dem Abmähen und Umpflügen- der Kleestoppeln mürbe und braune Boden durch die'eingesogene Kraft die üppigste Vegetation wilder Kräuter' Hervorruft und -der Weizen darnach weit ausgiebiger und schwerer gedeiht/k wie es bei der besten Bearbeitung und Düngung nach Brachen nicht der Fall ist. Durch .die ^Erfahrung ist. bekannt und 5bestätigt, ,daß. manche Früchte' z. B.^Klee/nmi so mehr bereichern, je größer

eine geeignet^ Fruchtfolge die organische Materie, der Humusgehalt des Bodens ver mehrt, das Verhältniß der einzelnen Aschenbestandtheile oder unor ganischen Stoffe, welche die verschiedenen Culturpflanzen, in wechselnder Menge beanspruchen, ausgeglichen, und die Entkräftung Und Verun krautung des Landes vermieden werden.' Schon die., alten Römer haben nach, dem Erfahrungssatze: daß der Boden die ihm anvertrauten Gewächse in ungleich größerer Voll kommenheit hervorbringt, wenn man damit gehörig wechselt

und bedürfen entweder viele Wiesen und einen b um osen Boden, oder einen beträchtlichen-Düngerzufluß von Außen. *) Leorgleon lib. I. ?. 82. - l.i.^Hieher gehört! das in Italien gebräuchliche-und unter -den dortigen örtlichen Verhältnissen höchst lohnende Zweifeldersystem: <l) Mais, 2) j Wenen -oder Wintergetfte. ^ Das Non^-plus—ultra von Körnerban erzählt ' uns ' Koppe, das-^ ttn den Flußniederungen Notddeütschlands' . angetroffen ^wird- und- lautet: 'I.'-Winterroggen 2./Sommerroggens Daß der Boden hiebet

auf- einem niederen BeharrlNigspuukte verbleiben I innß und die Erträge kaum mittelmäßig sein können, bedarf keiner - weiteren Bemerkung^ In der Umgegend bön Vicenza' baüet^ man nach ? Bürger 1. Mais. 2. Weizen, 3.- rothen Klee^ 4. Weizen; dieß- ist j wohl eine der einträglichsten Fruchtfolgen, bedarf äber einen guten und' tiefgründigen Boden. Zu den Körnerwirthschaften gehört auch die in Vintschgau übliche Fruchtbausolge,; aH: st. 2. I) Jahr Wiuterroggen, -4. Jahr Gerste, Hase», Erdäpfel oder Mais, 6.^Jahr

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 07.03.1896
Umfang: 10
Beilage zum Die Abschaffung des Hypothekarcredits auf Grund und Boden. iSchwß,) L. Ais Kypothekarvsrschuldung widerspricht dem socialen Werufe des Bauernstandes. Aber jetzt müssen wir concret sprechen. Nehmen wir jene Classe der Bevölkerung her, die Grund und Boden als ihr Eigenthum besitzt und bearbeitet, und auf der anderen Seite den Capitalien, der als Geldbesitzer in Betracht kommt. Wie stellt sich nun die Sache dar? Schon auf den ersten Blick drängt sich die Ueber zeugung

der Grundbesitzer näher ein. Die Geschichte lehrt es, und die Natur der Dinge macht es ganz klar, daß die allgemeine Wohlfahrt eines Staates dort am höchsten steht und am meisten ge sichert ist, wo möglichst viel Grund und Boden sich der art vertheilt findet, daß ein zahlreicher Stand mittlerer und kleiner Grundbesitzer über das Land sich ausbreitet. Die Wohlfahrt des Staates liegt im Bauernstande. Gehen Sie, meine Herren, die Geschichte der einzel nen Völker durch, dann werden Sie finden, daß blühende Cultur

von Seite der Eingeborenen auf, und dann beginnt für den Händler, deren es ge- „Tiroler Volks! Bozen, Samstag, den 7. März 18W. liche Ordnung ihren Riß bekommen. Er ist der Damm gegen die revolutionären Bestrebungen, und zwar des halb, weil diese immer gegen das Bestehende gerichtet sind. Da ist es nun der Bauernstand, der durch seine dauerhaste Verbindung mit dem so sest Bestehenden, mit Grund «nd Boden, der Revolution am wenigsten Neigung entgegenbringt. Die Revolution tritt auf unter dem Schlagworte

wieder ergänzt werden, sie müßte verkümmern. Welche sociale Stellung hat also der Bauernstand in der menschlichen Gesellschaft? Wahrlich, so rauh seine Joppe ist, so erhaben ist sein Beruf. Soll er seine Aufgabe, an der die Oeffentlichkeit das größte Interesse hat, erfüllen, so muß er seßhaft sein und wohlstehend, und damit, mit der Seßhaftigkeit und mit dem Wohl stande, ist unser Verschuldungswesen geradezu unverträg lich. Was ist die Hypothekarschuld, das Pfandrecht auf Grund und Boden anders als ein Riß

wir die Un- verschuldbarkeit von Grund und Boden sowohl that sächlich vorhanden, als auch gesetzlich festgestellt. Im Sachsenspiegel ist sie aufs klarste ausgesprochen; auch enthält dieser die Bestimmung, daß der Erbe die Schulden des Erblassers, nur soweit die fahrende Habe reiche, zu bezahlen habe. Geiler von Kaisersberg, der berühmte Prediger, gibt den Gmnd hiefür an, indem er sagt: „Denn wenn der Jude weiß, daß er von dem Gute nichts oder nur wenig bekommen kann, so wird er nicht viel borgen.' Dieser Ausspruch worden

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 12.04.1913
Umfang: 10
aber dem bäuerlichen Mittelstand zum ärgsten Schaden gereiche: die un bedingte Freiheit, namentlich die Freiteilbarkeit (gegen die nur in Tirol und sonst nirgends in Oesterreich eine Schranke stehen geblieben war) und das freie Einströmen des Kapitals, der unver mittelte Kontakt, in den die moderne Geldwirt schast zu Grund und Boden getreten war. In der bäuerlichen Not spielte die Schuldnot die Haupt rolle. Bei uns in Tirol war wenigstens noch ein Gutes: die tirolische Landwirtschaft war im Großen und Ganzen

durch Vogelsang, gegen die Hypothek als Rechtseinrichtung Front zu machen. Man fand die Verbindung, die das Kapital in der Form der Hypothek mit Grund und Boden einging, unnatürlich, widersinnig, ja beinahe gegen das kirchliche Sittengesetz ver stoßend, wobei man auf das bis zum Beginn des 19. Jahrhunderte? wiederholt eingeschärfte kirchliche Verbot, vom Geldkapital Zinsen zu nehmen, Be- zug nahm. Also: Aushebung des Hypothekar-Pfand- rechtes sür die Zukunft, Entlastung des landwirt schaftlichen Bodens

von den darauf in der Ver gangenheit bestellten Hypotheken. Nirgends wurde für dieses Programm so energisch Propaganda gemacht, wie in Tirol. Be reits im Jahre 1896, als der Tiroler Landtag über agrarpolitische Anträge des Abgeordneten Dr. v. Grabmayr Beratungen pflog, vertrat der Abgeordnete Dr. Schöpser ein Minoritätsvotum folgenden Inhaltes: „Die hohe Regierung wird aufgefordert, ehestens agrarrechtliche Maßnahmen zu treffen, um a) zunächst die weitere Hypothekarverschuldung von Grund und Boden

werden. 3. Diese Wurzel ist im letzten Grunde keine andere als die hypothekarische Verschuldbarkeit von Grund und Boden.' Dies wird sodann kurz begründet, worauf es heißt: „5. Der Agrartag erkennt deshalb die ein- zige Rettung des Bauernstandes darin, daß a) durch gesetzliche und Verwaltungsmaßregeln die Verschuldung von Grund und Boden aufgehalten wird; d) die allmähliche Entlastung des bäuerlichen Grundbesitzes unter vorläufiger Feststellung einer Verschuldungsgrenze angebahnt und durchgeführt wird; e) Grund

und Boden gesetzlich als unver- schuldbar erklärt wird.' Ein ähnlicher Beschluß erhielt in einer Sektion des Salzburger Katholikentages im Jahre 1896 die Majorität: „Als Ziele der Reform deS Rechtes aus Grund und Boden sind zu bezeichnen: die Entlastung deS Bodens von den darauf lastenden Schulden und die Aushebung des Hypothekarpfandrechtes auf Grund und Boden.' Diesem Schöpferschen Programm, das die Un verschuldbarkeit von Grund und Boden als Prinzip statuierte, trat mit der ihm eigenen Lebhaftigkeit

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Seite 1 von 8
Datum: 07.07.1909
Umfang: 8
im Inland vierteljährig ^ 2.30, halbjährig X 4.5V, ganzjährig X A. . Für Deutschland ganzjährig DU. 10.—; fir die übrixen Länder de? WeZLyostver«neS ganzjährig Frk. 16.—. Einze lne Nummer IL k. Ws KV»«tzM» d<« Kt«tto»4 sal«»s» si«< «ssdrömlich» KLndisvas »icht erfsLzt. UM «t» Aleo»ne«Lnt»»»rpflichtttue« Nr. 54 Bozen, 7. Juli 1909 XI^VHI. Jahrgang. Der Heuligen Wummer kegen die „Mroler Landwirtschaftlichen Wtättsr' Wr. 13 bei. Die nächste« Ziele der Boden- (Rede des AbZ. Mender auf dem Parteibsg

haben Grund und Boden, die fie besonders geeignet erscheinen lassen, ein Mittel des Wuchers und der Ausbeutung abzu geben: Unestbehrlichkeit für den Menschen und Anvermehrbarkeit. Der Mensch ist mit dem Boden aus das innigste verwachsen. Nun ist aber dieser Boden snvermehrbsr. Und da setzte nun der Wu cher ein. Der Boden wird Handelsware, die man beliebig verpfänden und verschachern kann.» Die Menschheit wächst aber von Tag zu Tag, der Bo- den ist jedoch beschränkt. Der Hunger nach ihm wird immer größer

, dieser Hunger aber wird nur gestillt, wenn der den Boden Benötigende einen Teil seines Arbeitsertrages dem Bodenbesitzer ab gibt. Das ist Zins. Dieser Zins ist für den Boden besitzer die Grundrente. Und diese Grundrente steigt, je mehr die Menschheit sich vermehrt, sie steigt mit der ProduktiviMt der Arbeit, mit jedem Fortschritte der Technik und Kultur. Wahrhaftig! Das, was heute von vielen National- ökonsmen ausgesprochen wird, hat seine Richtigkeit: Dis Bodensrage bildet den Kernpunkt der sozialen Frage

. Solange Grund und Boden Handelsware sind, gibt es keinen sozialen Fortschritt. Denn aller Fleiß, die süchtigste Arbeit die glänzensten Erfin dungen, alles was der Mensch auch Großes ersinnt und schafft, <llles fällt mit der steigenden Grund- rente in Form höherer Boden-, Miet- und Pacht preise oder Schuldzinsen in den Rachen des wuche rischen Bodenkapitals. Aufsehenerregend war das bekannte Dresdner Beispiel, wo innerhalb zwei Monaten und vierzehn Tagen jemand an einem Grundstück

, das einen ÄnfangSwert von 970.000 Mark hatte «nd^mach Verlauf dieser Zeit um 3,785.000 M. zum drittenmal verkauft wurde, eine Summe von 2,815.000 M. „verdiente'. Die Folge aller dieser Erscheinungen ist -nun das heutige Wohnungselend, die heutige Wohnungsnot mit all ihren erschreckenden Folgeerscheinungen in gesund heitlicher und moralischer Hinsicht! Denn das ist der Entwicklungsgang: Teurer Boden, teurer Zins. Daher gehört wahrhaftig der Schacher mit dem Stückchen Erde, auf demzu woh nen jeder Mensch angewiesen

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Seite 6 von 10
Datum: 07.03.1896
Umfang: 10
Darin kommt der Gedanke des NaturrechteS zum Aus- . druck, daß Grund und Boden mit der modernen Hypo thekarverschuldung sich nicht verträgt. Diese Wahrheit ist im Lause des vorigen Jahrhunderts freilich der Mensch heit sozusagen entschwunden. Aber was ist ihr nicht alles entschwunden gerade auf dem Gebiete der Völks- wirthschast, und was hat das für Folgen gezeitigt! In den letzten Jahrzehnten ist man gottlob immer mehr uud mehr zur Erkenntnis gekommen, daß unser mo dernes Pfandrecht auf Grund

und Boden, das auS dem heidnisch-römischen Rechte herübergenommen wurde, mit der Natur und der socialen Bestlmmung von Grund und Boden sich nicht verträgt, und daß damit frischweg gebrochen werden muß. Ich übergehe die Namen jener hervorragenden christl. Socialpolitiker, die in unserer Frage ganz bestimmt sich ausgesprochen haben, wenn sie auch nicht in der Lage waren, gleichlautende Vorschläge zu machen; ich begnüge mich, darauf hinzuweisen, daß die zwei letzten allgemeinen Katholikentage Oesterreichs

Verschuldungsgrenze vor gebeugt, die bereits vorhandene Verschuldung derselben aber durch eine nach den Grundsätzen der christlichen Gerechtigkeit und allseitiger Billigkeit durchgeführte all gemeine Grundentlastung beseitigt werde.' Der Grund satz, meine Herren, der hier zum Ausdrucke kommt, ver trägt sich nicht mit der freien Verschuldbarkeit von Grund und Boden. Vor circa 2 Jahren hat eine ganze Menge her vorragender Katholiken Deutschlands ein sociales Pro gramm veröffentlicht. Es trägt 37 Unterschriften

, und eine noch größere Anzahl ausgezeichneter Männer ist ihm in der Folge beigetreten. Im Abschnitt „Land- Wirthschaft' werden nachstehende Forderungen erhoben : „Genossenschaftliche Organisation des Bauernstandes durch die Gesetzgebung; Einführung eines Agrarrechtes mit dem Rentenprincip für die Verschuldung von Grund und Boden, solidarischer Hastung der Genossenschaft für die Grundschulden und der Besugniß der Ausgabe undkündbarer amortisirbarer und nach der Höhe der Grundrente verzinsbarer Werthpapiere

u. s. w.' In den Erläuterungen dazu wird es mit den klarsten Worten ausgesprochen, daß der eigentliche Grund un serer Misere das moderne Hypothekarwesen, das sür Grund und Boden bestehende Pfandrecht, ist. Es wird gefordert, daß mit diesem Pfandrechte gebrochen und die Belastung des Bodens auf eine andere Grundlage gestellt werde. Da der Gmnd und Boden die Forde rung nicht anders befriedigen kann als durch sein Er- trägniß, so muß unmittelbar das Erträgniß und nicht unmittelbar Grund und Boden, die Quelle desselben belastet

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Seite 5 von 8
Datum: 25.07.1868
Umfang: 8
es, daß wir in manchen Jahren kein Obst bekommen. Manche Zahre tritt ein solches Wetter früher, manche später ein, und dies ist die Ursache, daß wir von der einen oder andern Obstgattung doch etwaS bekommen. Deshalb soll es Sorge eines jeden Land- Wirthes sein, verschiedene Obkgattungen zu kultiviren, wo er immer einen hierzu tauglichen Grund und Boden besitzt. Es dürfte mir der Eine oder Andere einwenden, er habe wohl seine liebe Freude zur Obstkultur, allein auf seinem Grund und Boden wolle ein Obstbaum nicht recht

fortkommen, seine Mühe bleibe unbelohnt. Dies glaube ich gerne; doch daran ist nicht so sehr der Boden schuld, als vielmehr die stark verbreitete Annahme, daß für einen Obstbaum jeder Boden, sei er noch so sehr ausgesogen, tauglich sei. Aber so wenig wird ein ausgesogener Boden einem Obst-, ja jedem andern Baum entsprechen. Die erste Sorge des ObstbaumzüchterS soll daher sein, den Boden zur Aufnahme der Pflänzchen oder deS SamenkerneS gehörig zuzubereiten, dann aber die nöthige Aus wahl.der

Fruchtbaumgattung zutreffen. Jeder Landwirth, der sich nur ein wenig mit der Kultur von Obstbäumen abgibt, und nicht gedankenlos dabei zu Werke geht, wird wissen, daß z. B. der Apfelbaum einen schwächern Boden besser verträgt und darauf besser gedeiht, als andere Fruchtbäume. Der Apfelbaum bedarf nämlich beim Setzen der Kerne keiner großen Sorgfalt, während mau B. die Birn- und Quittenkerne vor dem Einlegen in die rde durch einige Zeit einweichen und auf einem hölzernen Siebe, einer Reiter, gut durcharbeiten

Andern. Der in eine solche Grube gepflanzte Baum treibt die Wurzeln in der guten Erde und wächst recht üppig und erfreulich, so lang er eben aus der guten Erde den erforderlichen Nahrungsstoff bekommt; aber die Wurzeln treiben nicht in die Breite, sondern sie dringen in die Tiefe in daS todte Erdreich; hier finden sie keine auSgiebige Nahrung mehr. In wenigen Jahren fängt der Baum an zu welken und zu kränkeln und stirbt ab.*) ') Die Tief« der Wurzel-Setzung, also auch der Grube richtet sich unter Anderem nach dem Boden

, je nachdem dieser kalt oder warm, feucht oder trocken ist Der sogenannte „Wurzelstock*, aus welchem der Baumschast sich erhebt, soll am. unterste« Ende in gleicher Höhe mit dem Boden der Wiese zu sieben kommen, auf unsern kalten und oft bewässerten Wiesen im .Gruz'gegen reifer« und auf den Ärteser Wiesen „kalt* im Verhältniß zu den wärmern Lagen der Weingärten auf der

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Seite 6 von 8
Datum: 08.07.1865
Umfang: 8
. Leitfaden zur Ausführung von Forstkulturen in Gemeinde- und Privatwaldungen und von Baumpflanzungen im Allgemeinen, dann zur Anlage lebender Zäune (Fortsetzung.) Ansaat. §. 6. Wenn nun, was am füglichsten im Spätsommer und Herbst geschehen mag, der Boden gründlich durchgearbeitet und gelockert worden ist, so schreitet man im darauffolgenden Frühjahre zur eigentlichen Ansaat. Zu diesem Ende wird das Erdreich nochmals umgestochen und dadurch möglichst mild und mürbe gemacht, und dann die Ein teilung

gestrichen. — Daß die Beete fortan von Unkraut rein zu halten, der Boden, wenn er leicht eine Kruste bildet, zu lockern , bei anhaltender Dürre öfters zu beziehen ist u. f. w., daß überhaupt alle Vorsichten beobachtet werden sollen, welche die Keimung des Samens und das gedeihliche Wachsthum der Pflanzen zu befördern geeignet sind, versteht sich von selbst. Same. §. 7. Was den in den Saatschulen zu verwendenden Wald samen selbst betrifft, so sehe man darauf, daß der'elbe von möglichst guter

, was man bei jenem, der von Händlern gekauft wird, uichL immer sagen kann. Aus heben der Pflänzlinge. §. 8. Wenn die Holzpflanzen in den Saatschnlen hinlänglich erstarkt und zur Versetzung tauglich geworden sind, so erfolgt zu gelegener Zeit deren Aushebung, wobei vorsichtig zu verfahren ist, damit' Beschädigungen der Wurzeln möglichst hintangehalten werden. Es geschieht dies am besten durch seitliches Einstechen einer Schaufel, mit welcher man unter die Wurzeln zu kommen? und die Pflänzchen sohin aus dem Boden zu heben sucht

im. ersten Jahre ins Freie gchracht lqerden> .FjHtal/. Lärchen, Zk', . im zweiten, dagegen Eichen, Buchen », s, w. oft erst im sechsten bis achten Jahre. Aus unkrautlosem, dann auf magerem Boden darf man mit kleineren, jüngeren Pflanzen knltiviren; wo der Boden stark filzig und verrast H, dann wo Weidevieh und Wild schadet, im rauhen Klima und wo öfter Reif eintritt^ geht man sicherer vor, wenn man ! größere, ältere Pflanzen wählt. Zeit der Pflanzung. §. 10. Als die zur Vornahme der Pflanzung geeignetste

Zeit möchten wir nach den bisherigen Erfahrungen das Frühjahr, unmittelbar vor dem Laubausbruch, bezeichnen, und nur ausnahmsweise die Herbstpflanzung dann anrathen, wenn der Kulturort im Frühlinge gar zu spät zugänglich wird, weil die im Herbst ausgeführten Pflanzungen den Winter über häufig von Frost zu leiden haben, und der Boden bis zum Beginn der Vegetation oft so fest wird, daß sich das. Wurzelsystem nicht gehörig entwickeln und ausbilden kann. Aussetzen der Pflanzen. . §. 11. Beim Setzen

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Seite 5 von 8
Datum: 26.09.1863
Umfang: 8
?! — An dem Berg die Sonne schied? — Fragt' ich mit betrübten Sinnen. ?. Ctwas über den „Raubbau.' Neuester Zeit wurde von Manchen, wie z. B. in Nr. 285 der Wiener „Presse' des vorigen Jahres, der Satz aufgestellt: „diePro- duktionSkraft unserer Felder sänke mehr und mehr herab und werde in hundert oder tausend Zahren völlig erschlaffen. Es ist nicht in Abrede zu stellen, daß ein kultivirter oder par tiell erschöpfter Boden nicht mehr jenen Vorrath und Reichthum von Pflanzennährstoffen darbietet

. Es ist gegründet, daß der Boden und die Atmosphäre die Hauptquellen sind, aus welchen die Pflanzen die Nahrung, d. i. das Mittel zur Bildung ihrer Substanz nehmen. Der Boden oder die Ackerkrume, ein Gemenge von Sand, - Thon und löslichen Mineralsalzen, worunter der kohlensaure Kalk besonders hervortritt, dann von verwesenden organischen Stoffen, ist nicht nur der Stand punkt für die Wurzel, sondern auch der Behälter für die anorganischen Nährstoffe, ohne welche die Bildung des Pflanzensaftes nicht möglich wäre

. Diese Stoffe sind aber nicht jederzeit in genügender Menge und in aufnehmbarer Form im Boden vorhanden; daher das Pflügen, Eggen, Zermalmen der Schollen, das Winterbrachen zur Sömmeruug, wodurch die versteckten unlöslichen Erdtheile in den Verkehr der Lust und Feuchtigkeit gebracht werden und die nunmehr mögliche Ver witterung zur Aufsaugung geeignete Stoffe liefert, wodurch ferner der so wichtige Factor, der feine Chemiker „Frost' herangezogen wird. Auch die organische Materie des Bodens oder der Humus

trägt zum Gedeihen der Pflanzen bei, weil er vermöge seiner hygroskopischen Eigenschaft Wasser und mit demselben Kohlensäure und Ammon aus der Luft aufnimmt. ^ Die Luft, welche wir durch die Bearbeitung des Bodens in eine größere Wechsel wirkung mit demselben bringen, ist durch ihre Gemengtheile, vor nämlich durch die Kohlensäure eine Nahrungsquelle. Diese Gemeng theile werden entweder von den Blättern unmittelbar aus der Luft bezogen, oder gelangen durch Regen, Schnee zc. in den Boden

, so daß von derselben der Kohlenstoff fixirt, der überflüssige Sauerstoff aber ausgeschieden werden kann, während bei Nachtzeit der Bildungs-Vorgang siftirt ist. Da ich nun über die Nahrungsstoffe, welche der Boden und die Luft den Pflanzen darbieten, mich genügend im Allgemeinen aus gesprochen zu haben glaube, so dürste es nöthig sein, auch über die gewöhnlichsten Düngerarten abzusprechen. Also vor Allem zuerst - Der Stallmist. Derselbe wirkt nicht allein durch die Wärme, welche er im Boden erzeugt, und die zum Keimen der Samen

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Volksblatt
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Seite 5 von 12
Datum: 14.04.1877
Umfang: 12
Gattung ab. ^ ^ ^ ! Haben wir es bei der Neuanlage eines Baumfeldes mit einem warmen Boden zu thun und es stehen uns zur richtigen Zeit die Bäume zur Verfügung, so wird in einem solchen Falle die Herbst pflanzung der FrühjahrSpflanzung aus dem Grunde vorzuziehen sein, weil die betreffenden im Herbste gesetzten Bäume noch so lange der Boden warm, ist, im selben Herbste neue Wurzeln bilden und im folgenden Frühjahre ernährt durch die neugebildeten Wurzeln, wachsen solche Bäume üppig' weiter, gleich

als wären sie nicht verpflanzt. Pflanzen, wir dagegen im Frühjahre, so müssen wir mit der Operation des Verpflanzens so lange warten, bis der Boden genügend erwärmt ist; bis nun der Baum angewurzelt, verstreicht eine geraume Zeit, da es oft vorkommt, daß solche erst spät im Frühjahre ver pflanzte Bäume durch eintretende Trockenheit im Anwurzeln gehemmt werden. Auf diese Weise geht uns sehr oft ein Jahr verloren, indem der Baum im ersten Sommer nach der Pflanzung keine neuen Zweige bildet. Besonders

bei längerem Transporte leiden und in der Regel zu spät anlangen, wenn der Boden bereits erkältet, oder gar schon in seinen obersten Schichten gefroren ist. Solche zu spät ausgeführte Pflanzungen können nie mehr auf die Vortheile: der Herbstpflanzung Anspruch machen, sie werden sogar oft in strengen Wintern leiden. , Es wird sich also eine Herbstpflanzung nur dann empfehlen, wenn wir die Gewißheit haben, daß der gepflanzte Baum noch im selben Herbste anwurzelt. Diese Neubewurzlung wird nun befördert

, wenn die Pflanzung gleich nach Abschluß der Längsvegetation, so lange der Boden warm ist, vorgenommen wird. In warmen Lagen, warmen erdreichen Böden wird nun eine solche Anpflanzung begün stigt, besonders wenn der Baum gut ernährt, also rascher neue Wur zeln bilden kann. Man darf sich jedoch bei der Erkennung, ob der Baum seinen Längswuchs abgeschlossen hat, nicht beirren lassen, wenn die Blätter noch nicht abfallen. Sobald sich der Trieb nicht mehr verlängert und eine Terminalknospe gebildet

hat, kann, wenn auch der Baum noch beblättert, das Verpflanzen vorgenommen werden, nur daß man zuvor ein Entblättern der Zweige vornimmt, wobei man jedoch den Blattstiel am Zweige beläßt. z Hat man diese Vorsichtsmaßregeln beachtet, so kann man auch solche noch beblätterte Bäume verpflanzen. War nun ein Verpflanzen im Herbste nicht durchführbar, so . wird man dasselbe auf das Frühjahr verschieben, und zwar bis zu . jener Jahreszeit, wo der Boden genügend erwärmt ist, damit die Neu bewurzlung beschleunigt wird. Ein Pflanzen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 20.08.1884
Umfang: 8
, , bekomme,^ich briefliche Anfragen- über bosnische Verhältnisse.' Weil das „Tiroler Volksblatt' das weitverbreitetste unter allen tirolischen Zeitungen ist, so, kommt dieses Referat vor Vieler Äugelt und erspart mir Briefe. Der Eine will zwiffen,..oh^may in Bosnien existiren kann ; ein Zweiter möchte ersqhren, ob ein Mfenthalt in Bosnien.von wegen wilder Leute und Räuber nicht lebensgefährlich sei. Ein dritter und vierter Briefschreiber fragt sich an, wie theuer Grund und Boden zu stehen kommen

haben; davon, daß sie Menschen angegriffen hätten, habe ich nie etwas gehört, obwohl sie sich am hellen Tage sehen lassen und ihre Turnkunst in Übersetzung der höchsten Zäune öffentlich Produziren. Wer Gewehr und Waffenpaß besitzt, möge die kühnen Springer nur mit heißem Blei attaquiren ; erlegt er so ein Rauthier, so hat er ein gutes Tagwerk gemacht, denn er erhält von Seite der Behörde 5 sl. Schußgeld und der Balg hat auch seinen guten Werth. ' Die Preise von Grund und Boden sind sehr ver schieden

, je nach Güte und Beschaffenheit, Lage und Commuuikation. Es gibt käuflichen Grund, welcher schon seit Jahren urbar ist und angebaut, aber auch Grund und Boden mit Gestrüppe und Gesträuchen bedeckt, der Feuilleton. Ein Ausflug uach Oberkiirnten. 8oziale, lMswirtliMaMcke, politiscke u. religiöse Ä-pkoriemm. (Fortsetzung.) Wir müssen das obere Drauthal schnell wieder ver lassen und zwar einer der schönsten Punkte desselben und wollen auch ein Stück Gailthal besuchen. Daher wird rasch der „Schnerfer' gepackt

ein sehr magerer Acker- grund sein, der natürlich billiger zu stehen kommt, wenn man diesen Umstand vor.dem Kaufe ausfindig macht. Der Boden um Banjaluka herum, ist bedeutend schlechter als in Maglai, obwohl nur 5 Wegestunden entfernt; trotzdem kostet Grund und Boden um-Banjaluka herum bedeutend mehr> als in Maglai!Mohl wegen der Nähe - der großen Stadt und auS Ursache des leichten Umsatzes u. s. w. Die Ernte in: Maglai und Windthorst ist be deutend ergiebiger, als um Banjaluka hemm, besonders was den Kukurutz

. .. Grund und Boden ist hier im Verbasthal in Hülle und Fülle, ja Tausende von ^ Joch noch zu verkaufen, öder kann in Pacht genommen werden. Kleinere Grund? complexe um 200—300 st. sind keine zu bekommen; solche von 500—1000 fl^ im Werthe wären einige zu haben. Die meisten Grundcomplexe sind größeren Umfanges, meistentheils mit einem Flächeninhalt von 200—500 Morgen und darüber. Die Preise der größeren Gründ flächen schwanken zwischen 15—20 fl. per Morgen; der Morgen hat 2500 Quadratmeter. Bei kleineren

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 27.01.1897
Umfang: 10
und Gelder werden franco erbeten, Manuskripte nicht zurückgestellt. — JnfertionS-Gebühr für die ölhaltige Petitzeile oder deren Raum b kr. für ein-, 7 kr. für zwei» und g kr. für areimalize Einrückung, Bei größern Jnsertionen entsprechender Rabatt — Zur Beantwortung eventueller Anfragen wird die betreffende Freimarke erbeten. MM MM L 8. Bauern-Roth von Kr. K. VIII. Die McbersHuldung des Bauern standes. Die ungeheure Ueberschuldung von Grund und Boden ist die dritte Hauptursache der allgemeinen Bauernnoth

und zugleich auch der ärgste Blutegel, der an der Herzader des Bauernstandes selbst sitzt und saugt. Die Verschuldung von Grund und Boden ist zwar nicht eine Erscheinung von heute und gestern, sondern war auch in früheren Zeiten, im Alterthum und Mittelalter bekannt. Wer z. B. im 6. Jahr hundert v. Chr. durch die Landschaften um Athen wandelte, sah auf jedem Felde steinerne Pfeiler empor ragen. Das waren die H yp oth eke n stein e, die traurigen Zeichen bäuerlicher Verschuldung. Es war eine Wanderung

, wie durch einen Friedhof. So der Verfasser der Brochüre. Auch im Mittelalter begegnen wir mehr weniger der Boden-Verschuldung; doch waren derselben mehrfach enge Grenzen gezogen, die eine all gemeine Ueberschuldung unmöglich machten. Erst unserer Zeit, der Zeit der „Aufklärung' und des „Fortschrittes', war die ungeheure Ueberschuldung des Bauernstandes, an der derselbe sür die Dauer un bedingt verbluten muss, vorbehalten. Während im Jahre 1848 die Hypothekarbelastung Oesterreichs ca. 265 Millionen Gulden betrug

im Ganzen und Großen zurück, dagegen wachsen fast jährlich die Steuerlasten und Ausgaben, es wächst die Hypothekarschuld und damit wachsen auch entsprechend die Zinsen, welche der verschuldete Bauern stand dem Capitale jährlich abführen muss. Die ver schuldeten Grundbesitzer in Tirol müssen z. B. neben den vielen anderen Lasten jährlich bereits 10—12 Millionen Gulden aus dem Grund und Boden mit schwerer Arbeit herausbringen, um die Zinsen zu be zahlen! Wohin soll das führen? Die bedenklich zuneh menden

u. s. w. Gewiss, das Alles hat in seiner Weise zur gegenwärtigen Ueberschuldung beigetragen, aber die Grundursache derselben liegt ganz anderswo. Der Liberalismus hat u. A. auch den Bauer mit seinen Freiheiten „beglückt' und Grund und Boden mobil d. h. zur freien Ware erklärt, die beliebig ge theilt und veräußert werden konnte. Und jetzt, da der Grundbesitz zur Ware und zur Spcculation sür das Capital gemacht war, hat aller dings die Bodenvkrschuldung in außerordentlich raschem Tempo zugenommen und in ganz

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 04.02.1925
Umfang: 8
den Z w e ck, dem unmittelbaren Bezüge der Nu t- z u n gen aus Grund und Boden ohne persönliche, ortliche, zeitliche und quantitative Abgrenzung durch mehrere Personen ein Ende zu setzen. Das Gesetz geht hiebet von der durch die Erfahrung festgestellten Tatsache aus, daß uur derjenige ein Interesse hat, die Produktion von Grund und Bo den zu heben, der auch unmittelbar hieraus den Nutzen zieh't. Wenn zum Beispiel Grund und Boden, sei es Wald oder Weide, einer Gemeinde gehört und alle Gemeindeangehörigen ohne Beschränkung

vor gesehen und ist hiezu natürlich die Feststellung des Bestehens solcher Gemeinschaften die Vorausset zimg. Daher wird darin angeordnet, daß alle ge meinsamen Benützungen von Grund und Boden, also die land- und forstwirtschaftlichen Nutzungs rechte bis 6. Juni 1926 anzumelden sind, widri genfalls sie späterhin selbst klagsweise nicht mehr geltend gemacht werden können. Dies hat zur Folge, daß ein Recht, welches nicht angemeldet wird, nach diesem Termine selbst dann, wenn es bis dorthin ordnungsgemäß

Definition ausweicht. ^ Was ist unter land- und forstwirtschaftlichen Nut zungsrechten zu verstehen? ? Die maßgebenden, im Gesetze enthaltenen Be griffe besageu: 1. Es muß sich um ein Recht handeln, aus Grund und Boden Nutzen zu ziehen, und zwar um ein Nutzungsrecht, das nicht abgegrenzt ist. Der Mangel an einer Begrenzung kann nun darin be- - stehen, daß dieses Recht entweder hinsichtlich der ' Anzahl der Personen nicht festgesetzt ist oder hin sichtlich des Ortes, der Zeit oder des Umfanges un bestimmt

und Heute sind die ganzen Hügellehnen dicht mit Reben bedeckt. Wenn man die Prazöller Leiten sieht, wie -sie, steil und felsig, schroff und lvasserlos über dem Tale jäh sich ausbauen, so möchte man meinen, daß da überhaupt keine Kultur nwglich sei. Aber Mei Jahrtausende und der Fleiß von vielen Genera- *) Wir entnehmen diese Arbeit unseres heimi schen Schriftstellers der „Neuen Züricher Zeitung' vom 13. Januar 1925 (Land- und forstwirtschaft liche Beilage). tionen haben dein kargen Boden Zoll um Zoll

rechte an einem Walde, dessen Grund und Boden der Gemeinde gehört, besitzen, die auch die Grundsteuer zahlt, während der Berechtigte das Holz bezieht. Auch solche Rechte sind anzumelden, sei es nun, daß sie auf eine gewisse Fläche beschränkt oder nach irgendeinem Masse (Kubikmeter, Haus bedarf) bestimmt oder sonstwie begrenzt sind. Im Sinne des Gesetzdekretes soll künftighin derjenige, welcher den Nutzen hat, auch die Steuer zahlen. b) Ein weiterer häufig vorkommender Fall ist das Weiderecht

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 15.10.1904
Umfang: 10
können. Dieser even tuelle Verlust ist aber so gering, daß er außer Be tracht bleiben kann. Der Verlust der mineralischen Substanzen beruht auf der Erzeugung flüchtiger Verbindungen. Hierin sind namentlich Kohlensäure unk Ammoniak zu rechnen. Am schlimmsten ist der Verlust an Stickstoff, zumal derselbe dem Boden aus der Lust nicht wieder in dem Maße zugeführt wird, als dies bei der Kohlensäure der Fall ist. Die Zersetzung des Düngers und die damit verbundenen Verluste sind bedingt durch die Feuch tigkeit

sein wird, obder Dünger ausgebreitet oder in Haufen liegen bleibt. Aus der anderen Seite werden, wie eingangs angedeutet, die Vorteile hervorgehoben, welche das Liegenlassen des Düngers aus dem Felde^ mit sich bringen soll. Insbesondere wird auf die bessere Verteilung hingewiesen, welche der Mist dadurch im Boden ersährt. Kein verständiger Landwirt wird den Vorteil bestreiten wollen, vorausgesetzt, daß der Dünger gleichmäßig verbreitet ist und also Schnee- und Regenwasser darauf einwirken können. Es findet

, daß der aufliegende Dünger den Boden warm halte und vor dem Austrocknen schütze. Den letztern Vorteil weiß man da, wo man es größtenteils mit leichtem sandigen Boden zu tun hat, zu schätzen. Der Stallmist zu Kartoffeln und anderen Hackfrüchten wird hier nicht vor oder gleichzeitig! untergebracht, sondern erst nach dem Behäufeln in die Furchen gelegt. Demjenigen, der dieses zum ersten Male bemerkt, mag es ergehen wie uns, daß er nämlich den Kopf darüber schüttelt; aber die Erfahrung lehrt, daß diese Methode

für durchlässigen, leichten, zum Austrocknen neigenden Boden durchaus Ach be währt. Das gilt namentlich in trockenen Jahren, wo an Bodenfeuchtigkeit Mangel herrscht. Wie schon aus den vorausgegangenen Er örterungen teilweise zu entnehmen ist, sind die hier angeführten Vorteile bedingt durch die Beschaffen heit des Bodens. Ganz werden diese Vorteile nur ausgenutzt auf lockeren, porösen, sandigen, durch lässigem Erdreich. Auf bindigem, undurchlässigem Boden kommen dieselben weniger in Betracht

werden. In der warmen Jahreszeit, in welcher die Zersetzung sehr rasch und stark vor sich geht, wird der Mist am besten sogleich unter gepflügt, weil alsdann unter anderm auch die Ackergare eine vollkommenere sein wird. Ebenso verdient ein direktes Unterbringen den Vorzug, wenn der Acker eine abschüssige Lage hat oder das Erdreich undurchlässig ist. 2. Aus Feldern mit horizontaler Lage und lockerem, sandigem Boden kann der ausgebreitete Dünger nicht nur ohne Nachteil, sondern sogar mit Vorteil längere Zeit liegen

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 27.11.1918
Umfang: 8
LÄtt ö fache, einen möglichst breiten ländlichen Bauern stand und eine zahlreiche Schichte kleiner Landste- delnvgen sich zu erhalten. Grund und Boden sind unser erstes Nationalkapital, den ersten Anspruch darauf haben diejenigen, deren Vorfahren ihn seit Jahrhunderten kultiviert haben, unsere Bauern. Bauernlegung ist unter allen Umständen ein schwerer Schaden und ein grobes Unrecht am Bauervstande. Wenn dann ein solcher Prozeß, wie er seit einig«» Jahrzehnten in den Alpenländern um sich griff

einen unverhältnismäßig hohen Anteil. Die Bäter haben den Boden der Heimat bis in den Tod verteidigt und sich gehei ligte Anrechte darauf erworben. Aber unzählige Bauernhöfe schweben wegen des Heldentodes ihres ehemaligen Besitzers in großer Gefahr. Die wirt schaftliche Entwicklung im Kriege hat dahin ge führt, daß nichts so heiß begehrt wird wie Grund und Boden. Werden nicht starke Schutzdämme auf gerichtet, dann wird sich die unedle Gilde der Kriegs verdiener wie eine Raubvogelschar auf dgs Land und seine vielen

im Chor der Klageweiber laut mittönte» und sie in der Oeffentlichkeit von Sozialgefühl und Bauernfreundlichkeit überflössen. - Wir verfügen nun über genug. Erfahrungen, sie besagen, daß alle Halbheit im Bauernschutze nichts hilft, daß alle Umwege versagen. Man muß direkt auf das Problem drauf los gehen und den Liegenschastsverkehr in Grund und Boden unter klare, sichernde Bestimmungen stellen. Wir brauchen ein Verbot des Aufkaufes zu Jagd- und Luxus zwecken, weil wir mit unserem engen Heimatboden

geizen vnd in Zukunft bei der Not von Volk und Staat jedes Joch Bodens möglichst der Allgemein heit nutzbar machen müssen. Für den bestehenden Lnxusbesitz auf dem Lande wäre die Einführung des Betriebszwanges keine unbillige Forderung. Allgemeine Ernährungspflicht auch für die Großen l Es liegt unverantwortlich viel kostbaren Boden- kapitals heute brach, warum sollen wir darauf ver zichten, es in die allgemeine volkswirtschaftliche Mobilisierung einzubezieheu? Entsprechend den an fangs gegebenen

und Errichtung von Fideikommissen unter besondere gesetzliche Bestim mungen zu stellen. Insbesondere ist darauf zu achten, vom verlorenen Bauervlande, das durch staatliche Mißgriffe, behördliches Unrecht, gesetz- geberischeS Versagen und kapitalistische Uebergriffe dem Bauernstande entzogen wurde, möglichst viel wieder zurückzugewinnen. Dazu böte die kommende Vermögensabgabe Gelegenheit, indem dem Glvß- grunddesitze nahegelegt werden foll, sie in Grund und Boden zu leisten, um Land zu gewinnen für innere

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 06.04.1921
Umfang: 8
, die ihnen viele Ausgaben und uu» nötige Arbeit verursachen, aber wenig Ernte ein bringen. Die folgenden Erfahrungstatsachen eines alten Praktikers sollten sich alle, die Gartenbau treiben, einprägen. Es ist falsch, das Land erst im Frühjahr um zugraben. Im Herbst muß der Boden gelockert werden, damit die Feuchtigkeit leicht eindringen uud sich in der Tiefe als Vorrat für die Wachstums- . Periode ansammeln kann. Auch der Frost vermag tiefer in deu gelockerten Boden einzudringen und die Erdteile zu sprengen

. Durchfrorener Boden ist mürbe. Es ist falsch, den Boden nur flach zu lockern. Je tiefer die Lockerung geschieht, um so leichter ver mögen die Pflanzen den Boden mit ihrem Wurzel werk zu durchdringen und. die in der Tiefe ruhenden Nährstoffe aufzunehmen. Ein freudiges Wachstum setzt bei solchen Pflanzen ein, die rasch erstarken und widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge werden. Es ist falsch, erst im Frühjahr den Stallmist in den Boden zu bringen. Der Mist muß vollständig verwesen

Pflanzen, die niemals vollkommenen Ertrag liefem uud zudem leicht von Krankheiten befallen werden. Die Reihen saat läßt diesen Fehler leichter vermeiden, als die Breitsaat. Es ist falsch, die Pflanzen zu dicht za setzen. Nur bei einem entsprechend weiten Abstand vermag Luft uud Licht von allen Seiten die Pflanzen zn umfluteu, ihr Wachstum zu fördern und den Ertrag zu erhöhen. Es ist falsch, die Oberfläche der Beete nicht zu lockern, so oft sie durch Gießen oder Regen ver krustet wird. Nur offener Boden

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Volksblatt
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Seite 11 von 16
Datum: 06.11.1895
Umfang: 16
stehen mit der Absicht, die Normalzahl der Standstöcke durch Vergruben — Prosen — zn bilden. Im Frühjahr April 1893 wurden die Reihen 1—4 knapp an der Erde korkveredelt,die Reihen 5 und 6 wurden knapp über dem Boden grünveredelt; die Neb stöcke der Reihen 7 und 8 wurden 0.80—1 m über dem Boden grünveredelt und zwar aus 2—3 kräftige Triebe. Diese veredelten Triebe wurden nach dem Aus reifen der Veredlungen, nach den ersten Frösten Ende November geproft und zwar so, daß die Edelstelle

einige Eentimeter unter die Erde und in Entfernungen von 80 Eentimeter in der Reihe zu stehen kommen. Die Stöcke der Reihen 9 und 10 wurden im Früh jahr 1894 0'80 — 1 m über dem Boden auf 2—3 Rebhölzer holzveredelt und dann im Herbste oder Winter desselben Jahres gleich den Stöcken der grün veredelten Reihen vergrubt und die Standstöcke gebildet. Am schönsten stehen hellte die uahe am Boden grünveredelten Reben, sowie die beiden Abtheilungen der durch Vergruben erzeugten Standstöcke. Mit der Veredlung

der Standstöcke etwas unter der Erde hatten wir in diesem Falle wenig Glück, da in der Veredlungszeit naßkalte Witterung eintrat und der schwere Boden der Verwachsung auch sonst nicht günstig ist, so daß sich heute noch, also nach 3 Jahren noch einzelne nicht veredelte Amerikaner sich in dem Stücke vorfinde^; dagegen sind Veredlungen etwas später in derz Rebschule auf dieselbe Unterlage- in sandigen: Boden gemacht, ganz vorzüglich gelungen. Im Jahre Jahre 1894 wurde eine kleine Alllage mit auf Riparia

veredelten Rnländerreben gemacht, welche Neben im nnn abgelaufenen Sommer krank, klorotisch waren und einen sehr ungleichmäßigen Stand zeigten, letzteres wird wohl von der Verschiedenheit des' zu Uuterlagen verwendeten noch nicht vollständig ge sichteten Rebmateriales, ersteres von dem für Riparia wohl etwas zu kalten Boden des betreffenden Grund stückes herrühren. Im Jahre 1894, sowie im Jahre 1895 haben wir anch begonnen, die weniger werthvollen Sämlings- Pslanzen mit werthvolleren, gesichteten

die Holzveredlung mit Kork- Verband oder die Grünveredlung angewendet. Anßer den genannten Rebveredlnngen wurden ferner in Weingartenstücken mit nicht reinem Satze die nicht passenden Stöcke 80 om — 1 m über dem Boden Kork- oder Grünveredelt und die Stöcke daun vergrubt. Jährlich werden hauptsächlich auch zur Instruktion der Schüler einige Tausend Schnitt- und Wurzelreben „aus der Hand' veredelt und in die Rebschnle gelegt. Auch die Stupfergrünveredlnng*) wurde seit zwei Jahreu in der Rebschule

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