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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 07.05.1921
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt. 7. Mal 1SZ1 Die drei Sieger. Japan» England» Amerika. Japan, England und die Vereinigten Staaten von Amerika find die eigentlichen Steger in dem großen Krieg gewesen, aber auch sie leiden unter seinen Folgen. , Am besten ist Japan gefahren. Es hat die geringsten Opfer an Gut und Blut gebracht. Es hat wirtschaftlich und finanziell gewaltige Vorteile gehabt, die allerdings durch die große Wirtschafts krise zum Teil schon wieder aufgehoben sind. Es hat in Schantung

nicht zu einer lebendigen Macht geworden ist, denn ein Völker bund, der allen seinen Mitgliedern den ungeminderten Besitz ihres Gebietes garantiert, ist zwar nützlich für saturierte Völker, aber eine Zwangsjacke für ein hungriges, gebietslüsternes Land wie Japan. Gegenüber diesem Glücksfall muß es allerdings mit der Tatsache rechnen, daß. seine möglichen Gegner, das britische Reich und /die Vereinigten Staaten von Amerika, heute militärisch ganz anders gerüstet find als früher. » Das gilt insbesondere von England

, um jetzt entsprechend wieder zu fallen. Nach dem Urteil aller ist Amerika in gewissem Sinn der Herr der Welt geworden. Es möchte fich die größte Flotte der Welt bauen, es hat eine große Armee und ist der Gläubiger seiner früheren Alliierten. Aber vielleicht nirgend wo in der Welt ist das Mißvergnügen und die Enttäuschung größer als in Amerika. Man ist in Kreuzzugsstimmung in den Krieg gezogen, aber man kam unr zur Pariser Konferenz und nicht zum Heiligen Grabe. Mau hat die Welt retten und befreien

wollen und hat nun einen fürchterlichen Ekel vor allem, was man angerichtet hat. Amerika ist wie ein Sohn auß gutem, bürgerlichem Hause, der in einem kritischen Moment seines Lebens in die Boheme geraten ist und für kurze Zeit glaubt, daß auch ihm die Flügel wachsen, die er an den anderen zu bemerken glaubt. Er hat bald einge sehen, daß dieses Leben nicht für ihn paßt, tst wieder zu seiuen guten bürgerlichen Manieren zurück- .gekehrt, von tiefem Mißtrauen und Abscheu erfüllt gegen die, die das Leben anders anschauen

als er. Er hat sich wiedergefunden und will mit der ganzen Blase nichts mehr zu tun haben. So hat Amerika die ganze europäische Welt satt und möchte fich wieder auf sich zurückziehen. Es kann aber nicht vergessen, daß es durch den Krieg finanzielle und wirtschaftliche Interessen in der ganzen Welt hat. Da es den Völkerbund ablehnt, muß es selbst für feine Sicherheit sorgen» Es ist unangreifbar, aber nur wenn es auf seine überseeischen Interessen ver zichtet. Wenn es sie wahren will, bedarf es einer starken Flottenrüstung

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 10.08.1872
Umfang: 8
Beilage zum .Tiroler Volksblatt' Nro. S4, -' - Amerikanisches. ^: 3. St. Joseph Pri-dg'e',^lS.''Zütk/. -Ich ^ä!be mich W'kA bestrebt, den Lesern deS „Tir. VolkSblattes^ ein so viel als Möglich getreues Bild vom amerikanischen Leben zu geben.' Es ist eine ganz merkwürdige Erscheinung, daß man in Europa über Amerika so unklare Begriffe hat. Die Einen wissen von Amerika nur Gutes zu erzähten. Ja Alles, was ihre zügellose Fantasie nur WünschenSwerthes auszks' malen im Stande ist, glauben

sie in Amerika verkörpert Alles, was nur ein Herz Hoffnungsvolles begehren kann,, glauben sie in Amerika erfüllt. Solche scheinen Amerika wirklich für das wiedererstandene Paradies zu halten. Andere hingegen wissen nur von allem erdenk lichen Schlechten in der „neuen Welt' zu erzählen, so daß nach ihreri Begriffen in Amerika Niemand seines Lebens sicher, Niemand auf andere Weise als durch Diebstahl und Betrügereien durchkommen, Niemand hier ein braver, ehrlicher, treuer, religiöser Mann

sein kann. Diese Erscheinung, daß über dieselbe Sache so widersprechende Ansichten^ herrschen, findet nach meiner Meinung ihren Grund in Folgendem: Der Mensch im Allgemeinen ist geneigt, Alles nach seiner eigenen, meistens vorgefaßten Privatmemung zu richten. Geht eS z»- B/ Jemanden hier gut, so weiß er seinen Angehörigen in Europa nicht genug des LobenSwerthen, Glücklichen über Amerika zn schreiben» Geht eS Jemand hier schlecht, wie es hier/fast allen Neuangekommenen er geht, so läßt ihn seine Sehnsucht

nach den verlorenen Fleischtöpfen Egypten's auch das hiesige Elend nicht gräßlich genug ausmalen (wobei jedoch zu bemerken ist,- daß Manche, denen eS hier sehr schlecht ergeht, dennoch gute Berichte nach Hause senden, um nicht noch zum Unglück auch Spott zu ernten.) .Wie nun die: Einen oder die Andern ihren Angehörigen, schreiben, so beurtheilen dieselben Amerika, daher die oben erwähnten widersprechendsten Anschauungen über dasselbe Land. Diesen gegenüber habe ich mich nun entschlossen, den Lesern des „Tir

. Volksblattes' in einer Reihe von Artikeln daS sociale, politische und religiöse Leben in Amerika zu schildern, bei deren Zeichnung ich mich so objektiv als möglich halten werde und zwar gerade so, wie sich hier die Verhältnisse dem Neuangekommenen bieten/AlleS, was ich bereits schon über Amerika geschrieben und noch schreibe, habe ich meinen eigenen Erfahrungen und Beobachtungen entnommen. l. Seereise. Gar Mancher bekommt Amerika herzlich satt, bevor er es nur gesehen, da ihm die Seereise schon

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 28.04.1906
Umfang: 10
Seite 4 Tiroler Volksblatt 28. April 1906 Schweizer Brief. Schweiz, 23. April 1906. Die freundlichen Leser dieses Blattes werden Mir erlauben, den Titel „Schweizer Brief' beizu- behalten, obgleich mein heutiger Brief von der Auswanderung nach überseeischen Ländern, speziell nach Amerika, handeln soll. Den Beweggrund hiezu bieten mir die vielerlei Klagen, die in letzter Zeit erhoben wurden, wie nicht nur aus verschiedenen Kantonen der Schweiz, sondern auch aus den Nachbarstaaten, so ungebührlich

zahlreiche Scharen junger, gesunder Leute beiderlei Geschlechtes nach fremden, überseeischen Ländern auswandern, meist nach Amerika,, ohne daß sie dort ein sicheres Aus kommen oder eine zuverlässige Unterkunft kannten. Ein solches Unterfangen muß als kühn und ver wegen beurteilt werden, und es ist also eine Pflicht von weltlichen und geistlichen Behörden anzusehen, daß die Auswanderer von ihrem unüberlegten Vor haben zurückgehalten werden. Aus welchen Beweg gründen nehmen denn so viele Leute

für sie eine geradezu traurige Periode von Nor und Entbehrung. — Amerika ist nun im allgemeinen ziemlich gut bevölkert, und trotzdem ziehen noch jedes Jahr Tausende, meist jüngere Leute über das weite Meer nach fernen, unbekann ten Gegenden. In Amerika, besonders in den großen Städten, wären die angesessenen Einwohner in den meisten Fällen recht froh, wenn nicht so massenhaft ZuWanderer sich herbeidrängten — die nordamerikanische Regierung wird vor einigen Jahren nicht ohne berechtigten Grund die scharf

eingehaltene Bestimmung aufgestellt haben, daß nur solche Leute landen dürften, welche über ein ge wisses Quantum bares Geld versügen. Denn in Amerika, wie in anderen Erdteilen, werden die soli den Elemente keine Freude daran gewinnen, wenn allerlei zweifellzafte Existenzen einziehen, wie denn auch jene Kreise, welche in den fremden Welten mit des Lebens Kampf und Dasein zu ringen haben, darüber gewiß auch nicht erbaut sein werden, wenn durch zahlreiche Einwanderungen die Konkur renz überall schärser

. Wir können daraus die schwerwiegende Tat sache lernen, daß aus anderen Staaten meist nur auf die Straße gestellte Leute auswandern, Per sonen, welche sich in der Heimat aus diesem oder jenem Grunde einfach nicht durchzubringen vermögen. Es fei dem Schreiber dieses gestattet, an der Hand eigener Erfahrung die Gefahren in materieller Beziehung etwas näher zu schildern, die einem Auswanderer treffen können, und zu zeigen, wie gefährlich es ist, nach Amerika zu gehen, ohne daß einem zum voraus eine Stelle

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Volksblatt
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Seite 5 von 12
Datum: 10.05.1893
Umfang: 12
oder guten Freunde ein Unter kommen :c. in Amerika ausmitteln und sicherstellen lassen, um das kostspielige, bedrängte, arbeitsuchende Umherwandern zu vermeiden, worüber sich auch jeder Ar beiter selbst in Amerika vergewissern sollte, bevor er seinen sicheren Verdienst gegen einen erst zu suchenden Verdienst vertauscht. Gar viele Arbeiter in Amerika kommen deshalb auf keinen grünen Zweig, weil sie stets, mit dem Lohn ungenügsam, umherwandern, oder sich verderblichen allgemeinen Arbeitseinstellungen

(Strikes) anschließen, die namentlich auch in den Städten in dem freien Amerika überHand nehmen. Dies ist ein Beweis, daß auch dieRepublik so wenig als die Monarchie die unzufriedenen Arbeiter und Sozialdemo kraten beruhigt. Wo liegt der Grund? Dagegen ein thätiger und sparsamer Arbeiter, der kein Zugvogel ist und mit Vorsicht handelt und das Gewisse nicht mit dem Ungewissen vertauscht und ständige Arbeit hat, könne in Amerika leichter einen Dollar als in Europa einen Gulden verdienen nnd ersparen

, spar same, tüchtige Arbeiter, von glücklichen Unternehmungen begünstigt, selbst ein großes Vermögen erworben haben und noch erwerben. Indessen sei bloß vom Vermögen zu leben in Europa billiger als in Amerika. Was die sogenannten Farmer (Bauern) betreffe, wenn diese ihr Anwesen meistens mit theueren fremden Kräften bear beiten, höre man sie sehr über das Fortkommen klagen. Im Großen und Ganzen sei in Amerika der Erwerb und der Egoismus vorwaltend, die Habsucht ersticke immer mehr das schöne

familiäre Leben. Vielfältig, sobald Kinder den Kinderschuhen entwachsen und sich selbst etwas verdienen können, lassen sie selbst dürftige, arme alte Eltern im Stiche und leben für sich, was sehr überHand nehme. Dagegen, leider nur auf Katho liken beschränkt, wirke die katholische Kirche, die sich in Amerika sehr ausbreite. Der einförmige öde Materia lismus werde am Ende doch denkenden Menschen zum Ekel, was die Welt gibt, das nimmt sie wieder. Amerika hat auch in großer, sich stets vermehrender Anzahl

Katholiken, an denen man sich auch erbauen könne, neben einer Unzahl von Sekten und Freidenkern, welche mit dem Thiere auf gleicher Linie stehen. Wer religiös sein will, finde als Katholik in Amerika Ge legenheit gennug, seine Pflichten zu erfüllen, und wer gleich einem Thiere leben werde, werde nicht gehindert. Thatsache ist, wer in seiner Heimath nichts werth ist, wird in Amerika selten besser, in der Regel noch schlechter, und sei ein Lump und Verschwender, wie zuvor in der Heimath. Eine andere Frage

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Seite 5 von 8
Datum: 28.04.1923
Umfang: 8
jugendliche Neffen, die nun auf Wochen hinaus mit Orangen versehen sind. „Wenn nur die Tante bald wieder ein Kinderl krie gen tät'!' ist zurzeit ihr sehnlichster Wunsch. Ich will es der Tante sagen. Für und gegen den Allohol in Amerika. Das Wort, 'das man heutzutage am meisten mit lauter oder leiser Wut in Amerika ausspre chen hört, lautet: „Prohibition.' Es bezeichnet jenes Trinkverbot alkoholischer Getränke, das mit knapper Mehrheit während des Krieges zum Gesetze erhoben wurde und das nunmehr

nur auf sehr umständliche und schwierige Weise wie der abzuschaffen wäre. Ob dieses Trinkverbot je mals abgeschafft werden wird oder nicht, das ist die Frage, um die man heutzutage stundenlang in Amerika sich unterhalten und die merkwür digsten Vermutungen für wie gegen seine Auf hebung anstellen kann. Die Abänderung des Ver botes ist nur noch eine Frage von Monaten oder Wochen, erklären einem die Hossnungsfrohen. Und dann erzählen sie einem mit pfiffigen Au- genblinzeln, daß bereits bei den großen Verstei gerungen

' und „Schnaps bruder' oder „Heuchler' und „Nüchterlinge' be ehren. Aber man gebe sich keinen Täuschungen hin: Die Mehrheit der Amerikaner ist dem öf fentlichen Alkoholgenuß feindlich gesonnen. Der Wein an sich ist trotz der ständigen Zunahme des kalifornischen Weinbaues in Amerika nie derart geschätzt worden wie im westlichen und mittleren Europa. Und das Bier anscheinend auch nicht. Denn sonst würde es kaum möglich gewesen sein, es binnen so kurzer Zeit gänzlich aus dem Verbrauch auszuschalten. Bei der Ver

aus ihren früheren Brauereien zu machen. Auf solche Weise überwanden sie die Spanne des Ueberganges von der nassen zur trockenen Zeit mindestens ebenso gut wie die Verbraucher von geistigen Getränken, die sich mehr oder minder schlecht über das ihnen aufge zwungene Enthaltsamkeitsgebot hinwegsetzten. Mit Stolz zeigt man Heute, wie man früher wohl den Gästen seinen Schmuck und seine Edelsteine oder sein Silberzeug vorwies, dem Ausländer in Amerika seinen verschwiegenen Weinvorrat, der in einer stillen Ecke

mögen, ihre Re serven besorgen. Der Name kommt von den Stie felschäften, in die seit alters her die Schmuggler die Dinge, die sie heimlich herüberpaschen wollen, zu stecken pflegen. Die „bootlaicers' sind fast schon zu einem Stand in Amerika geworden, jedenfalls zu einer sehr einträglichen Gilde, der anzugehören seine Gefahren, aber auch feine großen Gelder mit sich bringt. Dem, der das Land der „Prohibition' zu Schiff verläßt, fällt kurz nach dem Ausfahren aus dem Hafen von Neuyork und beim

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 15.03.1922
Umfang: 8
sei, kurzum die Regierung überlasse es der Kammer zu beurteilen. Die Abstimmung ergab 162 Stimmen gegen und 155 Stimmen für die Regierung. Mithin ist dem Ministerpräsidenten das Mißtrauen ausgesprochen und er wird die Demission überreichen. Amerika droht der Entenie die deutschen Reparationen wegzunehmen. Am Samstag überreichte der amerikanische Botschafter in Paris den versammelten alliier tein Finanzmittistern eine Note aus Washington, in der darauf hingewiesen wird, daß auch Ame rika

auf die Reparationen Anspruch erhebe und dle Bezahlung der Besatzungskosten, die bis zum 1. Mai 1921 auf 241 Millionen Dollar betragen, verlange. Gleichzeitig verlange Amerika auch noch die Bezahlung der Zinsen, die bis 1. Mai 1921 fällig geworden sind. Die Finanzminister berieten eine Zeitlang fferum und kamen über ein. diese Frage den einzelnen Regierungen zur Erledigung zu überlassen und das Finanzab kommen zu unterzeichnen unter Beifügung der Klausel, daß alle Rechte der Vereinigten Staa ten aufrecht bleiben

. Die Ansprüche Amerikas enthalten für die anderen eine bittere Überraschung. Je mehr Amerika wegnimmt, desto weniger bleibt den anderen von der deutschen Beute. Besonders fühlen das die Franzosen. Die gesamte franzö sische Presse bezeichnet das Verlangen der Ver einigten Staatein nach sofortiger Bezahlung der amerikanischen Besatzungskosten als eine Un freundlichkeit, durch die Harding die Entwaff nung Europas erzwingen wolle. Amerika hat mit der Hand aus den Tisch ge schlagen. Der Vertreter der.Vereinigten

Staa ten in der Reparationskommission Mr. Boyden hat plötzlich die Forderung von nicht weniger als neunhundertsechsundneunzig Mil lionen Gold mark für die amerikanischen Besatzungskosten angemeldet. Das ist der schwerste Angriff gegen die Repa- rationszahlungspolitik, der bisher vorgenom men wurde. Amerika wirft den ganzen Vertei lungsplan der Ententemächte über den Haufen, der Ententemächte, die glaubten, daß man ohne Rücksicht auf die Vereinigten Staaten vorgehen könne. die gesamten

Geldleistungen von Deutschland, über deren Verteilung am Samstag beschlossen wurde, betragen nicht viel mehr als eine Milliarde Goldmark. In Cannes wur den als mögliche Leistung Deutschlands im näch sten Jahre 700 Millionen Goldmark festgelegt. Wenn jetza Amerika allein beinahe eine Mil liarde für seine Besatzungskosten fordert, so dürfte es die Absicht haben, den Zahlenwahnsinn der Reparationen klar zu machen uttd die En tente zu zwingen, zu einem Ausgleich zu schrei ten

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Seite 5 von 8
Datum: 07.09.1866
Umfang: 8
Beilage zum „Südtir Missionsbericht des Hochw. ?. Fr. X. Weninger. Ich werfe vorerst einen Blick auf das Land selbst, dem ich meine apostolischen Arbeiten im Weinberge des Herrn vorzugsweise geweiht. Ich meine auch, daß ich, wenn ich dieses thue, das Interesse meiner geehrten Leser nicht minder befriedige, als wenn ich von den eigentlichen Missionserfolgen rede. Amerika nimmt derzeit eine zu wichtige Stelle in der Welt ein, und erregt die Aufmerksamkeit Oesterreichs um so mehr, seit ein Bruder

Presse hat Recht, wenn sie bemerkte, daß Amerika den größten Sieg dadurch errang, daß es der Welt ein solches Beispiel vor Augen stellte. Ich selbst hatte nie gedacht, daß dies so geschehen könne, wie es wirklich geschah. Mir bangte mit allen Uebrigen, was wohl diese Menge von Leuten, die der Arbeit entwöhnt, durch den Kriep verwildert, nun siegestrunken heimkehrend, anfangen werde. Und stehe da, die bergehoch heranwogenden Fluthen brachen am Ufer des gewöhnlichen Alltagslebens zusammen

, und der Erfolg wäre ein unermeßlicher! Möge dieses Unternehmen, sowie es angeregt wird, überall und aus allen Kräften begünstiget werden! Dadurch geschieht mehr für die Förderung der katholischen Sache in den Vereinigten Staaten, als durch einzelne Lokalspenden; dies fühlt Zeder, der Amerika und seine Bedürfnisse kennt. Ein nicht minder wichtiges und zugänglicheres Feld bietet die Sorge für die emancipirten Sklaven, besonders was die katholischen Sklaven betrifft, die nach dem Norden einwandern. Die könnten

Seite bisher leider nicht geschah. Es jst dies ein so beklagenswerther Uebelstand, daß jedes katholische Herz darüber mit Trauer erfüllt werden muß. Die Ent schuldigung liegt im Mangel an Hülfsmitteln, die den protestantischen Sekten so reichlich in Amerika zu Gebote stehen; doch wir wollen Volköblatt' Nro. 72. hoffen, daß derLeopoldinen-undLudwig-Missions-Verein hilfreiche Hände reichen werden, um wenigstens in den größten Städten diese bedrängten Seelen vom Unterganze zu retten, die sonst vom Hai

der Methodistensekte verschlungen würden. Es geht aus dem, was ich hier mit einigen Worten angedeutet, klar hervor, daß Amerika, wenngleich das katholische Element in den bereits gegründeten katholischen Gemeinden erstarkt, der Unterstützung von Deutschland jetzt mehr bedürfe, als je, um das zu schützen, was bereits geschah, und um Amerika selbst in die hl. Knche Gottes einzuführen, was von so großen segensvollen und wichtigen Folgen nicht nur für die Kirche, sondern selbst für das zeitliche Wohl der Völker

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 02.09.1925
Umfang: 8
weggenommen hat. 5. ^so» sprachen sachliche Gründe ebenso wie «Weckmäßigkeitserwägungen auf Se^e der Jnter- Zronöienst Europas für Amerika. Jeder Europäer muß täglich drei Biertelstunden für Amerika arbeiten. Der französische Finanzminister Caillaux war in London, um mit den Engländern das Problem der Kriegsschulden ins Reine zu bringen. Caillaux weiß, das Nichtbezahlen ein sehr schlechtes Geschäft ist. Der Frank ist unsicher und er kann von den Gläubigern leicht völlig in die Tiefe gezogen wer

. An Amerika schuldet es über vier Milliarden Dollar. Was Frankreich an die Ver einigten Staaten jährlich zu zahlen haben wird, dafür liefert das bereits abgeschlossene amerikanisch- belgische Schuldenabkommen einige Anhaltspunkte. Bedien hat bei Amerika besonderes Entgegenkom men gefunden, es muß seine Kriegsschuld von rund 170 Millionen Dollar überhaupt^ nicht und die übrige Schuld nur mit 3^ Prozent verzinsen. Immerhin werden seine normalen Annuitäten bei zwölf Millionen Dollar betragen. Da die Forde

gedacht werden könne. Die per 33 Milliarden ungefähr 23 Milliarden nackten Koupo neinlösungszwecken widmen. Frankreich muß in den sauren Apfel beißen, weil sonst seinem Währungsgebäude die DemÄie- . rungsgefähr droht. Den Kassaboten Amerikas kann es heute nicht mehr abweisen, da amerikanischer Kredit, und zwar in der vielfachen Höhe seiner For derungstitel nur erlangbar ist, wenn das Kapital durch Vertrauen einflößende Verträge befriedigt wird. Amerika hat sich bereits durch Abkommen mit England

, Polen, Finnland, Littauen und Ungarn einen jährlichen Zinsenein ganz von 200 Millionen Dollar gesichert. Ebensoviel hat es zu erwarten wenn Frankreich, Italien und Belgien zahlen werden. Insgesamt wird daher Amerika aus. Europa jährlich vierhundert Millionen Dollar oder bei neun Milliarden Lire heraus ziehen. Diese neun Milliarden Lire sind eine gewaltige Hypothek auf der Arbeitskrast Europas, und sie können nur durch Niedrighaltung der Arbeitslöhne, das heißt, durch ein Minus an Kultur und Bedürf

nissen aufgebracht werden. Amerika macht aber noch ein weiteres großes' Geschäft mit Europa. Solange die europäischen Währungen balanzieren, erzielte er seinen Haupt gewinn als Rohstofflieferant. Jetzt soll sein Gold schatz fruktifiziert. werden, in dem Augenblick, wo der Schuldausgleich zur lebendigen Wirklichkeit er wacht und die europäischen Währungen auf den Weg zur Goldbasis verlockt werden. Nachdem Eu ropa das Gold zur Fundierung seiner Valuta nur aus Amerika holen kann, das nicht weniger

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 07.11.1863
Umfang: 8
Tagen, wird, nachdem die italienische Warnungstafel zu Jedermanns Nachachtnna am Pfahl der Geschichte hängt, gegenwärtig in Nord amerika aufgeführt und können wir nicht wohl umhin, diesmal darüber den-Rhein. Volksblättern folgenden Bericht zu entnehmen: Die neuesten Nachrichten von den dortigen Kriegsschauplätzen sind eigenthümlich interessanter Art. Nicht gar viele Wochen sind es her, daß die Nörd lichen unter einem neuen Führer, dem gewiß tapferen Mead, den Südlichen am Rappahanock eine Art

über die südlichen „Fiebellen' zu hören, die mit grau samer Gewalt allein noch vermöchten, den Krieg fortzusetzen und be reits hülseflehend ihre Hände nach Napoleon ausstreckte«, damit dieser wie in letzter Stunde seinen gegenwärtigen oder zukünftigen Nachbarn (wegen Mexiko) den nöthigen Beistand leiste. Nun ist man zwar ge wohnt, daß Zeitungsschreiber allenthalben und in Amerika noch mehr als anderwärts auf Kosten der Gegenpartei lügen, was das Zeug hält, indessen schien eine Zeit lang wirklich das Kriegsglück

, dann, ihr nördlichen Potentaten, macht, daß ihr aus Washington, der Bundeshauptstadt hinaus kommt. den der Lee machte offenbar gern einen ossiciellen Besnch ans dem amerikanischen Capitel. Das werden dann schwerlich alle amerika nischen Gänse retten. Es ist jetzt schon ein klägliches Schauspiel, die bramarbasirenden Nördlichen von den „Nebellen,' dieser Handvoll Ge- sindel, wie sie bisweilen dargestellt wurden , davon laufen zu sehen. Diese ganze Wendung des nordamerikanischen Krieges scheint dem oberflächlichen

Auge fast unbegreiflich, und doch ist gar nichts Wunder bares dabei, wenn man nur den Zuständen in dem „frei gewesenen' Amerika etwas tiefer auf den Grund sieht.'Das^ ganze, bodenlose Elend einer republikanischen Wirthschaft kommt nämlich in diesem heillosen, meist aus Heuchelei und Mißgunst angezettelten Kriege der Art zu Tage, daß man gerade diese Zustände noch mehr im Auge behalten sollte, als die Wechselfälle des Krieges, wie wichtig sie auch sein mögen. Dieses Amerika da ward zur Zeit

zerzausen; — kein Militär, keine kaiserliche oder königliche Civilliste, also auch keine Conscription und kein Militärbudget, aber dafür „materieller Fortschritt' allenthalben, daß die Funken stoben. Alle „Bürger,' gar kein Unterschied — der Unterschied zwischen Weißen und Schwarzen trotz dem verlästerten Süden desto greller und em pörender, — Jeder nur auf sein Fortkommen gewiesen, d. h. dem göttlich verehrten Dollar nachzujagen, denn „Neichiverden' in Amerika wollte Jeder, es koste was es wolle

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 14.05.1924
Umfang: 8
bei den Kommunisten, 2 Tote bei den Wachleuten und endlich 400 Ge fangene. die italienischen.^merika- Muswanöerer! Ueber Amerika ist in der letzten Zeit in der römischen Presse viel geklagt worden. Von den Sympathien, den die Republiea LteUata, die Sternen-Republik. während des Krieges in Ita lien genossen, ist heute nicht viel mehr geblieben, und die rauschenden Kundgebungen, die man zu Anfang des Jahres 1919 dem weltbeglückenden Präsidenten Amerikas bei seinem Triumphzuge durch Italien entgegengebracht

Kriegsschulden erlassen würde. Man hatte die Amerikaner darauf hingewiesen, daß Amerika die Hälfte dieser Summe nicht in ba rem Gelde. sondern in Waren gezahlt habe, de ren Lieferung der amerikanischen Industrie den größten Vorteil gekrackt habe. Es handle sich also nicht um „kommerzielle', sondern um „mo ralische' Schulden, die durch das Opfer von 600.000 Toten, die Italien gebracht Hube, abge tragen seien. Amerika sei infolge des Krieges industriell und agrarisch geradezu in ein golde nes Zeitalter

eingetreten, das in den Annalen der Wirtschaftsgeschichte einzig dastehe, da die Hebung des Wohlstandes sich auf alle Klassen er strecke. In Amerika komme auf acht Einwoh ner ein Auto, und selbst die Arbeiter begaben sich auf einem Kraftwagen zur Arbeit. Was könne es Amerika bei seinem ungeheuerlichen Reich tum auf die 10 Milliarden Goldlire ankommen, deren Zahlung Italien total ruinieren würde. Auch darauf wurde immer wieder aufmerksam gemacht, daß die Lösung der Reparationensrage von der Lösung

bezahlen, es fei aber dazu nicht in der Lage, wenn Amerika nicht der italienischen Einwanderung völlig freie Bahn lasse. Keine Einwanderung — keine Zah lung! Aber auch dieser Vorschlag begegnete tau ben Ohren. In Amerika war die italienisch slawische Einwanderung seit dem Beginn des neuen Jahrhunderts immer mehr an die Stelle der angelsächsischen und deutschen getreten. Ita lien hat in den letzten 25 Iahren beinahe vier Millionen Auswanderer nach denVer- einigten Staaten geschickt.: 1914 erreichte

1921 bis 30. Juni 1922 mit 220.000 Personen beinahe wieder die Vorkriegsziffer er reicht. Dann aber mackte das neue amerika nische Einwanderungsgesetz einen schweren Strich durch die Rechnung, da es die italienische jährliche Quote auf etwa 40.000 herabsetzte. Durch das neue Gesetz der Einwanderungssperre ist dann der italienscken Einwanderung mit der Herabsetzung auf 4000 ein endgültiger Schlag versetzt worden. Sie ist durch diese Bill so gut wie ausgeschlossen, und Amerika bleibt bis auf weiteres

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 24.10.1925
Umfang: 8
Seite 2 24. Oktober 1925 über verschiedene wichtige Fragen. Der Minister versicherte weiter, daß sich die italienischen Vor schläge nicht weit von den belgischen und dem von Belgien in Washington vereinbarten Ver- tMg entfernen. Er beabsichtige, die, Frage zu be handeln, wie solche Fragen zwischen Geschäfts leuten behandelt werden. Diese Erklärungen machten bei der amerika nischen Presse und öffentlichen Meinung einen recht guten Eindruck. (Stesani.) Sie interalliierten Schulöen und Italien

. Amerika hat 45 Milliarden Mark Forderungen und keine Schulden. England hat Forderunzen, die 24.9 Milliarden Mark höher sind als seine Schulden, Frankreich aber hat eine Schuldenlast, die 19.3 Milliarden größer ist, als die Summe seiner Forderungen an andere Länder. Frankreich schul det nämlich 27 Milliarden Mark, davon 14.8 Mil liarden Mark an. Amerika und 12.5 Milliarden Mark an England, mährend seine Guthaben 7L Milliarden Mark betragen, davon 0.8 Milliarden von Italien. Aehnlich aber kleiner

ist die Verschul dung Italiens, die sich auf 11 Milliarden Mark belauft. Betrachten wir einmal die italienische Schuld England gegenüber. Sie beläuft sich zuzüglich Zin sen auf 598 Mill. Pfund. Wenn man von dem An fangsmoratorium absieht, so müßte Italien nach der Formel Churchill diese Schuld in festen Raten von 11.8 Mill. Psund abzahlen, was, zu 5 Prozent berechnet, einem Schuldenerlaß von seiten Eng lands in Höhe von 227 Mill. Pfund gleichkäme. Mit der Schuld Italiens Amerika gegenüber, liegt

. Wenn man diese Teile in Dollars um rechnet, so betragen sie: sür Frankreich 785 Mill.,'. für Italien 122 Mill. Nach der Formel Churchill müßte Frankreich in der gleichen Zeit 551 Milk. Doll. zahlen, hätte also einen Ueberschuß von Zirka 234 Mill. Doll. Nach der gleichen Formel hätte Italien an Amerika zu zahlen 397 Mill. Doll., hätte also ein Defizit von 277 Mill. Doll., was etwa 7 Milliarden Lire entspricht. Nach dem 1. Jänner 1929 läuft bekanntlich das Teilmorato rium ab, das der Dawes-Plan vorsieht

..Nach diesem Datum berechnet Paratore die Ueberschüsse bezw. Fehlbeträge in der internationalen Zahlungsbilanz (unter Anrechnung der vermutlich von den Schuld- nerstaaten an die Gläubigerstaaten zu leistenden Zahlungen) wie solgt: Frankreich jährlich 145 Mill. Doll. Ueberschuß; England jährlich 50 Mill. Doll. Ueberschuß; Italien jährlich 45 Mill. Doll. Defizit. Amerika erhielte von den drei Westmächten dage gen etwa 300 Mill. Doll. jährlich und 12 Mill. Doll. von Deutschland. Aber es werden von italienischer

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 29.06.1921
Umfang: 8
werde ausgewetzt werden. Die englische und die amerikanische Kom munistenpartei haben sich zusammengeschlossen. Er schloß seine Rede 'mit besonderen Grüßen an die Abgesandten des nahen und des fernen Ostens. . Japan und Amerika. Noch ist der Friede in Europa nicht eingekehrt, noch wallen blutige Nebel über den Steppen Ruß' lands und schon steigt dunkles Gewölk im fernen Osten auf. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der historische Konflikt Japan—Amerika, der sich, seit Japan überhaupt eine Großmacht

einen Zusammenstoß Englands mit Amerika voraus, mit Unterstützung Englands durch Japan, und meint, daß Englands Sicherheit dann natur gemäß auch die Vernichtung Japans erfordere. In dieser Reihenfolge mag das ein Dichtertraum sein, allerdings ein schrecklicher, unsäglich blutiger. Die Wirklichkeit scheint einen anderen Prozeß der Reihen folge vorzuziehen. Die politische Atmosphäre, soweit sie nicht von dem Elend Europas ganz und gar ausgefüllt ist, wird augenblicklich von den sich in Ostasien vorbereitenden

Dingen in Anspruch ge nommen. In einer sehr lesenswerten politischen Studie „Der unvermeidliche Krieg zwischen Japan und Amerika' (Neuer Stuttgarter Verlag) be schäftigt sich beispielsweise Friedrich Wsncker in ebenso fesselnder als auf fester historischer Grundlage beruhender Darstellung mit der Naturnotwendigkeit eines Kampfes auf Leben und Tod zwischen Amerika und Japan. Er kommt zu dem Schlüsse: Dreifach ist das große politische Ziel, das Japan seit mehr als 25 Jahren unentwegt verfolgt

und dessen Verwirklichung der Welt ein neues Ge sicht geben muß. Erstens trachtet es danach, eine kontinentale Macht zu werden, um die unbestrittene Hegemonie kl Ostasien zu erreichen und den Einfluß 'einer jeden anderen Großmacht, die sich von Ruß- land, England oder Amerika her geltend zu machen sucht, zu verdrängen. Hinsichtlich Rußlands ist dieses Ziel bereits erreicht. Die wirtschaftliche Eroberung Sibiriens durch Japan ist längst bis tief nach Trantzbaikalien hinein vorgedrungen und von einer achtunggebietenden

militärischen Stellung Rußlands in Oftasien kann keine Rede mehr sein. Mtt Groß britannien hat man jeden Zusammenstoß vermieden und sich auf dem Wege gegenseitiger Zugeständnisse über alle Fragen der ostasiatischen Politik geeinigt. So bleibt nur Amerika als einziger Gegner, gegen den sich nun ausschließlich der Haß Japans kon zentrierte . . Zweitens sucht Japan alle mongolisch- buddhistischen Länder und Nationen zu einem gemein samen Staateogebilde zusammenzuschweißen, als dessen religiöses und politisches

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 06.12.1922
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksdlatt 6. Dezember 1923 Ritti Lber den Kriegsftiedt». In der Form eines offenen Briefes cm den ehemaligen französischen Ministerpräsidenten Clemenee a u, der gegenwärtig in Amerika für die imperialistischen Aspirationen Frank reichs zu werben sucht, geiselt der Italiener F- NLLti die Fehler der europäischen Politik seit Kriegsende. Er kennzeichnet diesebe als brutale Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln, eine Tatsache, welche Clemenecau selber in der französischen

Kammer proklamiert hat. Mit diesem System möge man nur Schluß machen, sonst geht Europa zugrunde und man könne von Amerika nicht verlangen, daß es dabei seine Hand im Spiele habe. Der Verfasser schreibt dem Herrn Clemenceau unter anderem: Am 8. Jänner 1918 formulierte Mr. Wilson die 14 Punkte, -die Friedensprinzipien. Sie stell ten Bedingungen der Gleichberechtigung von Siegern und Besiegten auf und machten den Weg. frei für Friedensverträge, für die Beseitigung aller ökonomischen Schranken

nicht an diese Entschädigung, <cker Frankreich legt sie seinem Budget zugrunde, um ihre Bezahlung zu erzwingen), nach vier Iahren befindet sich am Rhein noch immer eine Okkupa tionsarmee, die farbige Trupp«! enthält, tiefstehende Rassen, die zum erstenmal in der Geschichte aur Bedrückung Europas herüber gekommen sind und 15 Jahre hier verbleiben sollen. Die Kosten dieser Okkupationsarmee betragen bis jetzt mehr als die gesamten Kosten der deutschen Armee und Flotte vor dem Krieg. Amerika hat das Recht zu fragen, warum

Verpflichtungen gebun den ist: aber wenn Frankreich und Italien glauben, daß Deutschland und sogar Oesterreich ungeheure Entschädigungen bezahlen können, warum geben s i e nicht das Beispiel, indem sie wenigstens die Interessen ihrer amerikanischen Anleihen bezahlen? Sie wissen, daß, wenn sie zahlen, ihre Währung fast auf den Punkt des Wertes der Währungen der besiegten Völker von Europa sinken würde. Der Vertrag von Versailles war berechnet, das deutsche Volk zu erwürgen. Amerika fragt sich, wie dieser Wider

so groß wie Rumänien. Amerika wird mit Ansuchen um Darlehen bombardiert, aber ehe es sie bewilligt, müßte es gewisse Fragen stellen. Wenn die aus dem Kriege hervorgegangenen Staaten ein Defizit von 20 bis 80 Prozent aufweisen, wie können Anleihen garantiert werden? Wenn heute in Europa mehr Menschen unter den Waffen sind, als vor dem Kriege, trotzdem die Länder, welche Militarismus beschuldigt wurden, entwaffnet sind, welche Garantien für seine Stabilität kann es da für einen Kontinent geben

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.09.1925
Umfang: 8
als Parteien behandeln wollte, und es würden sich auch poli tische Bedenken ergeben, da man doch nicht ver kennen dürfe, daß die Minderheitenfrage auch eine politische Seite hätte. Benesch (Tschechoslowakei) erklärte, das bisherige Verfahren habe völlige Objektivität garantiert. Heobachtungen eines Münchners im trockene» Amerika. Es wird allgemein angenommen, daß in den Vereinigten Staaten von Amerika das Prohibi tionsgesetz von 1922 in jederForm strenge durch geführt wird und, wie es in der Gesetzesvor

- lage heißt, das Feilhalten und der Verkauf von alkoholischen Getränken in jeder Form verboten sei. Bier darf zwar hergestellt werden, aber nur unter V,°/° Alkoholgehalt. Die Begründung des Gesetzes sagt, daß der Verbrauch des „Whisky' einen Umfang angenommen habe, der unerträg lich erscheine und «daß die volkswirtschaftlichen Verheerungen furchtbar geworden seien. Wäh rend in allen anderen Whisky konsumierenden Ländern solcher normal mit 60°/° ausreichte, Hecke man in Amerika bereits festgestellt

, daß 90°/° ig er Whisky gang und gäbe sei. Man hat hier zweifellos einen volkswirtschaftlichen U ebelstand beseitigen wollen, aber, wie der Er folg zeigt, Idas Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Man geht in Amerika mit der Meinung an Land, daß man sich darauf einzurichten hat, während seiner nunmehrigen Anwesenheit in Amerika vollständig auf alkoholische Getränke verzichten zu müssen. Hiezu erzählt der Direk tor eines Münchner Konsumvereines, der kürz lich Amerika besuchte. Ich war angenehm über rascht

. Die spanischen Ver luste belaufen sich auf 30 Tote. Amerika und feine Schuldner. London, 20. Sept. (A. B.) Die Agentur Reuter meldet aus Washington. Im Senat er klärte Smoot, Mitglied der Kriegsschuldenkon solidierungskommission, man müsse die Be hauptung, daß Frankreich seine Kriegs schulden nicht zurückzahlen könne, sehr vorsich tig aufnehmen. Hingegen glaube er, daß Ita lien tatsächlich mit einer Reihe wirtschaftlicher Schwierigkeiten zu kämpfen habe. Aus einer Ueberprüfung der Lage Italiens habe er ent

denheit wollte ich aber ein weiteres Glas Bier nicht annehmen; ich erklärte, den Freunden das Bier nicht wegtrinken zu wollen, da ich doch in den nächsten Wochen wieder nach Deutschland komme und in Amerika dasBier sicherlich schwe rer zu beschaffen sei wie bei uns. Darüber gro ßes Gelächter und die Bemerkung, daß die Quelle, aus der hier geschöpft werde, nicht so rasch versiege und in der Tat wurde mir in ei den Unterkommissionen eifrigst fortgeführt. So hat die Unterkammission für Verwaltung

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Volksblatt
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Seite 2 von 28
Datum: 02.07.1913
Umfang: 28
Gottesmutter, dann die Musikanten und Schützen mit ihren kecken weißen Hahnenfedern am bunt geschmückten Hut und in den blendend weißen Heimat zurückgekehrt, nachdem sie in dem „freien' Amerika die Erfahrung gemacht haben, daß man dort ebenso arbeiten müsse, wie in dem alten Europa. Die Löhne sind wohl in Amerika im all gemeinen höher wie bei uns, dafür find aber auch die Ausgaben für Nahrung, Kleidung und Wohnung viel höher. Und dafür kann man auch in Amerika verhungern wie man will. Keine Hand rührt

sich für dich, wenn du ins Unglück gekommen bist. Der Mensch ist dort so lange ein Wertgegenstand, als er arbeiten kann. Auf die sieben Werke der christ lichen Barmherzigkeit hält der Amerikaner nicht viel. Gewiß ist eS in Amerika möglich, bei großem Fleiße und entsprechendem Sparsinn ein wohl habender Mann zu werden. Das ist aber auch bei uns möglich, wenn man zum Fleiße und zum Sparsinn auch eine gute Portion — Glück hat. In Amerika tritt aber sicherlich der Unterschied zwischen Reichtum und bitterer Armut noch viel schärser

hervor wie bei uns. Und eS ist eine alte Wahrheit, daß Reichtum der Anreiz zum Luxus und zur Verschwendung -- somit zur Teuerung ist. In Amerika wächst die Zahl der Milliardäre von Jahr zu Jahr. Man sagt, daß die Geschicke der vereinigten Staaten gegenwärtig von acht Riesenmillionären gelenkt werden. Auf je 4000 Einwohner kommt in Amerika ein Millionär. Diese Leute haben ihre Millionen als Besitzer von Gold- oder Kupferberg, werken, als Eisenbahnbc sitzer, als Vieh- und Körner- Händler

. Abends veranstaltete unter Vorantritt der Musikkapelle die wackere Feuerwehr eine Serenade mit Fackelzug. Die Kapelle konzertierte bis nach 10 Uhr vor dem Hotel „Post'. Eine zahlreiche I Menschenmenge besah sich von den verschiedenen Auch in Amerika ist's aber vielfach wie bei unS: die Alten sammeln, die Jungen zerstreuen... Die oft mühelos erworbenen Millionen gleiten den Nachkommen durch die Finger. Aus dem oft mit schlimmen Praktiken erworbenen Gelde ruht kein Segen. Konrad Gall, ein genauer

Branchen die Preise verderben, so wirkt dies ähnlich wie der Stoß auf eine Billardkugel, welcher sich auf eine Reihe anderer fortpflanzt. Tatsächlich hat die letzte Teuerungswelle im Jahre 1909 von N^r^ amerika aus ihren Ausgang genommen und sich schnell über Europa verbreitet.

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 11.02.1922
Umfang: 8
wichtig Erscheinung gezei tigt, die enge Verknüpfung amerikanischer und e u r o p ä i s ch e r Interessen, politisch wie wirtschaft lich. Die Amerikaner, die die unlösbar scheinende Verworrenheit der europäischen Verhältnisse unter dem Zwange von Versailles und seines Exekutors Frankreich sehen, suchten diese. Verbindung immer energischer abzuleugnen. Es hilft aber nichrs; die Verhältnisse sind stärker als selbst das allmächtige Tol- ' larland, und der Weltkrieg hat Amerika nicht in sei nen Bann

. Das große China-Problem, für Amerika vom wirtschaftlichen Standpunkte das wichtigste, ist der Losung kaum nähergerückt. Ungeahnte, den Erfolg der ganzen Konferenz bedrohende Schwierigkeiten und Widerstände haben einen Vorgeschmack von dem ge geben, was die Zukunft an unangenehmen Verwick lungen noch bringen wird. Aber — das Widerspen stige' Japan ist, immer vom amerikanischen Stand punkte geschaut, einstweilen von einem verständnisvoll zusammenarbeitenden Angelsachsentum eingekreist, und daS scheint

, umfassenderen, umwan delte. Vom englischen Standpunkte aus ist der Vierer- Vertrag, in dem sich England, Amerika, Japan undj Frankreich ihren Jnselbesitz im pazifischen Ozean ga rantieren, ein diplomatisch:? Schachzug ersten Ran ges. Ein Bündnis, das nicht zu Angriffs- oder Ver- teidigungszwecken gegen andere Mächte ge schlossen wird, kann nur dazu dienen, die einzelnen Teilnehmer gegen einander zu binden und vor Eigenmächtigkeiten zu beivahren. Japan sollte in seiner pazifischen Politik unter Kontrolle

gestellt wer den. Das war der Gedanke, der Amerika leitete, Frankreich aber, das am pazifischen Ozean fast g^nz uninteressierte, wurde als Gegengewicht gegen die eng. - lisch-japanische Freundschaft von Amerika mit hinetn- bezogen. Allein enttäuschend für Amerika wirkte die Hal tung Frankreichs in dieser Frage. Nicht nur, daß französischer Widerstand gegen die Rüstturgsbeschrän- kung die Konferenz in allen Phasen aufs äußerste ge^ sährdete, auch in dem Bündnisspiel erwies sich Frank reich als Riete

für Amerika. Diese Enthüllung der wahren Ziele der französischen Politik vor den blin<- den Augen der amerikanischen Massen ist ein großer Erfolg von Washington, der heute schon seine Wirkung in deutlich fühlbarer Weise auf Europa ausstrahlt, Japan hatte gewiß ausgezeichnete, mit den abendländischen Verhandlungsmethoden vertraute Vertreter nach Washington entsandt. Wenn es aber in seiner Chinapolitik das Wesentlichste gerettet und» verhindert hat, daß das politische .Haiiptproblem der , Konferenz, China

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 17.01.1925
Umfang: 8
. Die Soldaten, die die einen stellten, waren ebenso wichtig, wie das Geld, das die anderen gaben und beides war für den Erfolg des Krieges in gleicher Weise entschei dend. Es ist weder England noch Amerika eingefallen, sich von Frankreich und Italien die eng lischen oder amerikanischen Granaten bezahlen zu deutkhe Zürstsn im Exil. Wilhelm II., der ehemalige Deutsche Kaiser und König von Preußen, lebt auch heute noch in Holland, wo er das Schloß Doorn käuflich erworben hat. Er hat nach dein Tode

Ka nonen abgefeuert wurden. Es geht daher umso we niger an, sich die englischen oder amerikanischen Granaten bezahlen zu lassen, die aus französi schen oder italienischen Kanonen abgefeuert wurden. T-enn im zweiten Falle waren die Kosten für England u. Amerika viel geringer, daFrank- reich und Italien nicht nur die Kanonen bei gestellt, sondern auch die Ausrüstung der Soldaten und die Bezahlung der Verwundetenpensionen aus sich genommen haben. Auf diesen Standpunkt stel len sich aber Amerika

und England, wenn sie die volle Bezahlung der interalliierten Schulden erlan gen. Wenn Amerika mehr Soldaten nach Frank reich geschickt hätte, als es tatsächlich geschehen ist, so wäre es niemanden eingefallen, von Frankreich eine Bezahlung für die Hilfe Amerikas zu fordern. Wenn England seine Truppen nicht nur nach Frank reich, sondern auch nach Italien geschickt l)äite, so hätte niemand eine Bezahlung für diese Hilfe von Italien verlangt. Also nur deshalb, weil ameri kanische Soldaten und amerikanische

ist jedoch von der Stellung Amerikas abhängig. Denn es ist sür England unmöglich, Frankreich nnd I t a- lien einen Schuldennachlaß zu gewähren, wenn Amerika aus der vollen Zahlung beharrt. Die erste Bedingung sür ein^ vernunftgemäße Regelung die ses Problems ist daher eine Aussprache und Eini gung zwischen Amerika uud England. Keynes würde vorschlagen, daß sich England und Amerika einen verhältnismäßigen, nicht allzu hohen Betrag von jenen Zahlungen ausbedingen, die Deutschland alljährlich an Frankreich

und Italien zu leisten hat, mit Ausnahme der im Dawes-Plan sestgeseh- ten Zahlungen. Wenn England und Amerika in diesem Sinne zu einer Einiaung gelangen würden, wenn sie nicht mehr als ein Drittel von den Zahlun gen Deutschlands an Frankreich und Italien für sich beanspruchen würden und wenn diese Regelung als die endgültige Regelung des Problems der in teralliierten Schulden erklärt würde, so wäre damit die Lösung einer Frage herbeigeführt, die als das wichtigste und gefährlichste Wirtschaftsproblem

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 09.03.1921
Umfang: 8
Handbewegung für Europa. Entgegen dem größenwahnsinnigen Wilson, der den „Scharfrichter der Welt' spielen wollte, stellt der neue Präsident Amerika eisenfest nur auf amerikanische Beine. Er spricht von der „Weisheit der ererbten Politik, die darin besteht, daß wir uns in die Angelegenheiten der alten Welt nicht einmischen wollen. Wir wollen keine Rolle dabei spielen, wenn es sich darum handelt, die Geschicke der alten Welt zu lenken. Wir wollen nicht mitverwickelt

, werden, wir wollen keine Verantwortlichkeit auf uns nehmen'. Freilich werden die Herren in Paris und London auch stark verschnupft, wenn sie folgende Sätze lesen: „Amerika, unser Amerika, kann an keinem militärischen Bündnis Anteil nehmen, eS kann in keine politische Kommission eintreten, noch irgendeine wirtschaftliche Verpflichtung auf sich nehmen . . . Wir sind bereit, mit den Völkern der Welt, den großen und den kleinen, zu Besprechungen zu sammenzutreten, um verbrecherische Angriffskriege zu verhüten und einen Weltgerichtshof

zu gründen, aber wir wollen keine Ueberregiernng, die allem entgegengesetzt ist, was wir verehren.' Nach dieser Absage an den gegenwärtigen Völkerbund gedenkt die Botschaft mit großer Weh mut des „großen Katzenjammers', den der Krieg über die Welt gebracht; leider habe er auch Amerika in ein Meer von Ausgaben gestürzt, ihm einen er höhten Papiergeldumlauf und Gewährung großer Kredite aufgebürdet, aber .. Und hier reckt sich Harding empor und macht eine drohende Handbewegung, die man in England

und in Japan wohl verstehen wird, die eine Er klärung für die neuen amerikanischen Rüstungen zur See bildet, die darauf abzielen, daß die amerika nische Kriegsflotte den vereinigten großbritannischen und japanischen Wasserstreitkräften gewachsen sei. Harding reckt sich und ruft in die Welt: „Wir hassen nicht, wir streben und denken an keine Eroberung, noch rühmen wir uns bewaffneter Ruhmestaten. Wenn ober trctz dieser unserer Hal tung uns wieder ein Krieg aufgezwungen werden sollte, dann hoffe

ich zuversichtlich, daß sich gauz Amerika materiell und geistig mit Leib und Seele der Verteidigung widmet ... vor meinem Geist ersteht die Republik, in der Manu und Weib zu deu Waffen gerufen werden, um ihre Pflicht zu tun, sei es nun im militärischen oder zivilen Dienst!' Und nun wird in der Botschaft der Ton an geschlagen, der über dem großen Teich die Herzen höher klopfen machen wird, der Busineß-Ton, das Wort vom großen Geschäft und vom größeren Handel. Harding kleidet diesen Wunsch in geradezu begeisterte

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 25.02.1922
Umfang: 8
Seite 4 Auch Amerika ist Schuld am Eurovaeleud. Es scheint, daß sich der italienisä^e Botschaf ter in Washington den parlamentarischen Herr schasten, welche jetzt seit drei Wochen in Rom wieder Regierung bilden, hat in Erinnerung bnngen wollen, daß er auch ein Zeitgenosse sei. der eventuell in Betracht kommt. Aus dem vorliegenden Bericht ist nicht ersichtlich, vor wel chem Publikum die Rede gehalten wurde, aber daß sie in Amerika Aussehen gemacht hat. ist leicht glaublich. Die Amerikaner sagen

, daß die Friedensverhandlungen an der heutigen be klagenswerten Lage Europas schuld seien, ist überaus kostbar. Sie wird vor allem in Paris wie der'Bliß einschlagen, anderseits ist sie wie eine Mahnung an Amerika, nach Genua zu gehen und dort das zu verbessern und wieder einzurenken, was Wilson auf den Friedensver handlungen von anno 1919 verpfuscht hat. We niger ansprechend seinen uns die Äußerungen Riccis im Punkt 1 über die wirtschaftliche Lage Italiens im Zusammenhalt mit Punkt 4 über die Bewertung der italienischen Valuta. Zwi schen

der sorgenvollen Begutachtung in Punkt 1 und der sreudigen Konstatierung in Punkt 4 scheint einiger Widerspruch obzuwalten, wenn nicht die Wiedergabe im Bericht aus Amerika mangelhaft ist. Aber die Hauptsache ist die Äu ßerung über die Folgen der Friedensverträge u. die Apostrophierung der Amerikaner. Der ita lienische Diplomat hat hier den Amerikanern eigentlich eine Reparativ ns Pflicht aus- gÄmrdet. Nach dem Grundsatz, der bei den Friedensverträgen von der Entente zur Geltung gebracht wurde, hat derjenige

Zei tungen viel besprochen und kommentiert wird. Die Rede läßt sich in fünf Hauptpunkte teilen. Im ersten Punkt spricht der Redner von der Bezahlung der Schulden Italiens gegen über den Vereinigten Staaten. Amerika möge Italien einen Zahlungsaufschub gewähren, da eine sofortige Zahlung infolge der wirtschaftli chen mißlichen Lage Italiens nicht gut möglich sei. Im zweiten Punkte sprach er iiber die Einwanderung von Italienern in die Vereinigten Staaten. Tatsache sei. daß ein ein ziges

amerikanisches Gesetz die Einwanderung aus allen Staaten regle, während Italien ver schiedene Gesetze habe, die die Auswanderung nach den verschiedenen Ländern regle. Ebenso mögen die Vereinigten Staaten für die Einwan derung aus verschiedenen Ländern verschiedene Gesetze schaffen. Ein eventueller diesbezüglicher Vertrag Zwischen Italien und Amerika sei wün schenswert. Der dritte Punkt handelte von der Ausnahme der Beziehungen mit Rußland durch Italien. Die italienische Regierung sei von Äer Kammer

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 28.03.1894
Umfang: 8
des Priester-Krankenunterstützungs- Vereines, erfreute sich in den letzten Jahren, und be- „Der schlimmste Feind des Bundes ist von jeher der Jusmtümus und das von diesem beherrschte Papstthum ge wesen.' Katechismus der Freimaurerei, Seite 53. „Solche Freiheit ist nicht die, welche ich meinte,' klagte sein Gefährte; „ich dachte es mir ganz anders in Amerika, doch nicht einmal die Jagd ist, wie ich sie erwartete.' „Wild ist indeß immer noch genug da, wie wir an unsern Aeckern sehen; ich hielt dich sür

Style, sehr schmuck aus geführt; besonders hübsch und praktisch ist auch der Tabernakelbau mit der Kreuzigungsgruppe. So wurde hier für die Zierde des Hauses Gottes gesorgt; Gott möge Alle reich belohnen, die dazu beigetragen. Won HberinntHat, Ende März. (Ameri kanisches.) Die „Brixner Chronik' schreibt jüngst: „Nach Berichten aus Amerika bereitet sich dort im Lande der Freiheit eine Verschwörung gegen die kathol. Kirche vor.' Dies bestätigt ein Schreiben aus Phila delphia vom 8. Dez

. v. I., das eine sehr vernünftig, denkende, religiös gesinnte und erfahrene Person an einen Bekannten richtete, der vor Jahren auch in Amerika war und nun in seiner Heimat weilt. „Seien Sie nur sroh, so heißt im Schreiben, daß Sie wieder in Tirol sind. In Amerika sieht es gegenwärtig sehr traurig aus. Es ist eine Arbeit- und Verdienstlosigkeit eingetreten, wie noch nie dagewesen. In Philadelphia hier sind gegenwärtig circa 50.000 Personen arbeit-, verdienst- und brodlos, die müssen unterstützt werden, um den Ausbruch

der Revolution zu verhindern. Aehn- liche trauige Zustände hört man in Amerika allgemein beklagen. Die Arbeitslöhne sind so herabgerückt, daß sie das Fortkommen nur schwer ermöglichen. Auch über Geldmangel werden viele Klagen laut. Diesen trauigen Zuständen gegenüber bilden sich unter den Vermöglichen Gesellschaften, die sich verschwören, keinen katholischen Arbeiter mehr anzustellen und selbst schon angestellte zu entlassen, die katholische Religion aus Amerika zu verdrängen, sich von Rom zu trennen

und eine ameri kanische Kirche zu bilden. Am Ende dürfte selbst eine grausame Verfolgung den Verschworenen nicht zu schlecht sein.' Die in Amerika eingetretene, ja noch nie dagewesene Arbeit- und Verdienstlosigkeit bestätigen die fort und fort in die Heimat zurückkehrenden, früher nach Amerika ausgewanderten Arbeiter mit dem Beisatze: „Es lasse sich nicht absehen, wie lange diese Krisis noch dauern wird.' —Trotz aller Ueberzeugung vonZdiesen Zuständen hört man andererseits wieder von Auswanderungen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 30.05.1925
Umfang: 8
werden würde, so werde es sein Anerbieten des Sicherheitspaktes zurückziehen. Der Pakt ist also in Gefahr. Inzwischen sei es be deutungsvoll, daß Amerika seinen Druck auf Frankrei ch und dessen Anhang in der Frage der Rückzahlung der Schulden und die Wieder aufbauanleihen verdoppele. ^ Wenn Frankreich gewußt hätte, daß es zahlen muß , In einer Korrespondenz der „N. Zürch. Ztg.' aus Paris ist zu lesen: Nachdem Amerika an Frankreich eine energische Einladung gerichtet, Vorschläge zur Regelung seiner Schuld zu ma chen, erfährt

man, daß offiziöse Besprechungen schon begonnen haben oder bald beginnen wer den. Wie schon vor einigen Tagen gemeldet wurde» haben die Anspielungen und Drohungen von amerikanischer Seite in Frankreich üble Aufnahme gefunden. Ein Ausfluß davon ist in einem heftigen Ar tikel der „Information Financiere' zu sehen, der sich mit dem ProbleÄ beschäftigt, wie und womit Frankreich eigentlich zahlen solle. Das Finanzblatt schreibt, wenn Amerika während des Krieges klar erklärt hätte, es wünsche die Rückzahlung

der Kriegslieferungen in fremden Devisen oder Gold, so hätte sich Frankreich ohne Zweifel lange besonnen/ die Lieferungen anzu nehmen, und hätte vielleicht die österreichischen Friedensvorschläge den Alliierten zuliebe nicht als „Fallen' betrachtet. Denn es hätte voraus gesehen, daß Amerika das Ziel verfolge, Frank reich durch die „finanzielle Entwaffnung' all mählich zur militärischen und diplomatischen Entwaffnung zu führen. Weil die Forderung der Rückzahlung in Devisen oder Gold nicht gestellt worden sei

, scheine Frankreich nur dazu verpflichtet, Amerika die Kriegslieferun gen zurückzuerstatten (Waffen, Munition, Le bensmittel, Uniformen usw.) Frankreich würde sich mit Deutschland ins Einvernehmen setzen, damit dieses Material auf Konto der Da- wes-Sachlieferungen nach Amerika geliefert werde. Frankreich aber könnte sich auch bereit finden, andere Sachlieferungen zu leisten, und zwar könnte es dazu außer einem Teil der deut schen Sachlieferungen einen Teil des Über schusses der Handelsbilanz

mit Amerika ver wenden, sofern sich diese anormal verbessern sollte; um diese Verbesserung der Handelsbilanz herzustellen und damit die Zahlungen zu ermög lichen, brauchten die Vereinigten Staaten bloß gewisse französische Produkte, wie Weine Seide, Automobile usw. zollfrei einzulassen! Der Artikel der „Information' stellt sich die französische Schuldenzahlung recht einfach vor. Deutschland sollte an Amerika auf das Schüld- konto Frankreichs Waren liefern. Auf diese Weise könnte Frankreich seine Schulden

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