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Tiroler Volksbote
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Seite 13 von 16
Datum: 23.04.1919
Umfang: 16
»ot. Den Kürbis zum Frühjahr an zupflanzen ist jedem Bescher eines Gartchens drin gend zu empfehlen, da sein Anbau für unsere Er nährung besondere Bedeutung hat, weil man aus seiner Frucht nicht nur eine schmackhafte Marme lade herstellen kann, sondern auch ein nahrhaftes Brot, das Man schon um die Mitte des letzten Jahrhunderts geschätzt hat. Wenn das Kürbis fleisch, nachdem man es in Stücke geschnitten hat, mit wenigem Wasser bei fleißigem Umrühren zu einem Brei gekocht ist, läßt

Futtermittel für Hem«n und Mast mittel für Schweine. Sie gedeihen überall. Kartoffelstürke. Die Kartoffelstärkeberei tung ist gang einfach. Man reibt rohe Kartof feln möglichst sein,, verdünnt diesen Brei mit Wasser und schüttet ihn auf ein feines Haar sieb. Das Kartoffelmehl geht mit dem Wasser durch das Sieb, natürlich muß man dieses auf ein Gefäß setzen. Bei längerem Stehen sinkt das Kartoffelmehl zu Boden; nun gießt man das obenstehende Wasser ab und frisches Hin- SU, läßt die Stärke wieder setzen

und wieder holt das drei- bis viermal. Zum Schluß gießt Man das Wasser vorsichtig ab und das Mehl auf ein recht großes Blech, das man irgendwo ms Warme, Trockene stellt, damit die Stärke schön trocknet. , Magenverschleimung ist meist mit allerlei langwierigen Verdauungsbeschwerden ver bunden, wogegen die Aerzte nur selten etwas SU tun vermögen. Personen, die damit behaf tet sind, müssen viel frisches Wasser trinken Und sich täglich öfters damit gurgeln. Ein Volksmittel gegen Magenverschleimung ist ver

tägliche Genuß einer Tasse Pfeffermünz- tee. Hiezu werden eineinhalb Gramm Pfeffer- ^tinzkraut mit kochendem Wasser übergös sen und das Kraut nach einer halben Stunde abgeseiht. Bei Drüsenanschwellungen der Kinder lei tet als unschädliches Mittel ein Absud von Eichenrinde ganz vorzügliche Dienste. Zu die len, Zwecke kann foivohl frische, wie die ge- j^ocknete Rinde junger Eichen Verwendung nnden. Auf 1 Liter Wasser gibt man 2 Liter «oll davon, läßt eine halbe Swnde langsam Medeckt sieden, taucht

in die durchgeseihte Mssigkeit Leinentücher, die Mm. als Wickel „Tiroler Bolnsoote bei den Drüsenanschwellungen ' verwendet. Meist lösen sich diese schon bei einigen An wendungen völlig. Läuse beim Rindvieh. Man wasche die mit Läu sen behafteten Rmder mit Kartoffeltvasser ab, das heißt mit Wasser, in welchem Kartoffeln abgekocht sind. Die Wirkung dieses Wassers beruht aus dessen Gehalt an So Kanin, einem giftigen Stoffe, der aus den Kartoffeln in das Wasser übergegangen ist. Auch gegen Näu-dennlben

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 24.05.1912
Umfang: 20
. Das Geleise hängt an meh reren Stellen direkt in der Luft. Der Zugsverkehr ist auf mehrere Tage unterbrochen. Die Ache hat eine große Fläche Feld vom Grieswirt und Schmidbauern weggeschwemmt. Die Wege sind völlig überall zerstört und die Brücken sind weggerissen. Am Freitag ist die Pillersee-Ache ins Grieswirtsfeld ausgebrochen und rinnt jetzt zum Grieslederer heraus. Das Grieslede- rerhaus steht bis zum 1. Stock im Wasser. Die Be wohner mußten das Haus räumen und sind beim Gaß reiter einquartiert, wohin

auch das Vieh und die Ein- richtUngsZegenstände gebracht wurden. Das Heisen- feld ist vollständig überschwemmt und der Stall steht mitten im Wasser. Am Freitag ist Militär in der Stärke von 70 Mann unter dem Kommando einiger Offiziere hier angekommen. Der Talmühlbach, ein Seitenbach der Pillersee-Ache, fließt über die Felder, da das Bachbett ganz mit Steinen und Schotter ange füllt ist. Beim Stoffenbauer hat er die obere Haus seite ganz eingesandet. Auch der Alpbach fließt über das Mühl- und Schmidfeld

und, richtet dort argen Schaden an. Kirchdorf bei St. Johann, Unterinntal. Erst jetzt zeigt sich so recht die Verwüstung welche das Hoch wasser hier angerichtet hat. Das ganze rechte Ufer der Großache von Erpfendorf bis Kirchdorf ist vernichtet. Schon am 8. Mai trat die Ache über die Ufer und ver- . wandelte die Felder in einen See. In der Nacht vom 8. auf den S. Mai brach bei der Eindämmung des Loigbaches auf der rechten Seite der Damm durch und die Fluten der Ache überschwemmten die Felder. Meh rere

auf dieser Seite Wohnende mußten sich flüchten. Der Weg von Kirchdorf zur Reichsstraße ist unpas sierbar. Nun wird unermüdlich gearbeitet, die Ache wieder in ihr Bett zu zwingen, was nach harter Mühe hoffentlich bald gelingen wird, da der Schaden natür- „Ttroter Aottsdote.' lich mit jedem Tage größer wird und die Wasser um so schwieriger in ihr Bett zu bringen sind. Litzlfelden ist direkt in Gefahr. Waidring, Unterinntal, 9. Mai. Der Haselbach ist aus seinen Ufern getreten und hat die ganze Gegend unter Wasser

. Der Schaden ist um so größer, weil die Bauern wegen Futtermangel demnächst Vieh auf die Alpen treiben wollten, nun aber eine Zeitlang daran verhindert sind. Auch ander weitig richtete das Wasser Schaden an. Am meisten getroffen ist wohl der Besitzer der Brandlmühle, Josef Fuchs, dem eine im letzten Monat ganz neu aufge< führte Arche vollständig zerstört wurde, ebenso erlitt der Damian Cologna großen Schaden. Langkampfen, Unterinntal. Das Unwetter ist auch bei uns nicht vorüber gegangen, ohne ein Denk

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Tiroler Volksbote
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Seite 6 von 16
Datum: 03.10.1903
Umfang: 16
Seite 6. „Tiroler V o lksbot e.' Nr. 20. Hans' ganz weggerissen. Andere haben l stark gelitten. Ebenso waren die Bahn- j stationen Habachtal, Mühlbach usw., wo das Wasser bei den Fenstern aus- und einfloß, arg bedroht. Mit der ganz ent fesselten Salzach wetteiferten im wilden Toben die Wildbäche mit ihren furchtbar daherbrausenden Wogen in diesen oberen Gegenden, z. B. der Habach und Dürn- bach. Die riesige Mühe und Anstrengung, die man sich allerorts gab, um den ent fesselten Elementen

zu begegnen, vermochte das Unglück verhältnismäßig nur wenig zu mildern. Bei Hollersbach, wo natürlich alle Gründe überschwemmt waren und der ebenfalls wild tobende Hollers bach das Dorf und die nächsten Ortschaften ganz zu vernichten drohte, gelang es, dies Aeußerste abzuwenden. Bei diesen Arbeiten, bei denen man oft bis an die Schultern im Wasser stand, waren aber auch genug Menschenleben gefährdet. So z. B. wurden sechs Weierhosknechte bei Neukirchen fort gerissen und konnten sich nur durch An halten

noch um fast Vz Meter tiefer im Wasser stand als das früheremal, so daß nun auch der am linken Ufer gelegene Teil desselben inundiert wurde mit Ausnahme der Bahn station und der Post, dm einzigen Ge- . bäudm im ganzen Markt, die über Wasser blieben. Da das Wasser sehr reißend durch den Ort floß und auch der Felberbach gegen den Markt ausgebrochen war und seine gewaltigen Wogen in denselben wälzte, war der Ort ungleich mehr bedroht als das letztemal. Dazu war er am 14. September ganz abgeschlossen

Vogelreiter und seiner zwei Retter, die alle drei ins Wasser, fielen und nur einem günstigen Geschick ihr Leben ver danken. Die Stubai richtete im Stubaital gegenüber Stuhlfelden und weit ins Salzach tal herein sehr große Verheerungen an. Von Mittersill wälzten sich dann die Wogen über die Gründe nach Niedernsill, wo auch die ganze Umgebung und die Bahn statton unter Wasser standen und die Brücke in größte Gefahr kam. Am 15. Sep tember wurde dort eine Leiche angeschwemmt, bei der man 266 Kronen, Karten

. Da eine Unzahl Heustadel voll Heu auf den Gründen des ganzen Tales sich befanden, erleiden die Bauern auch besonders großen Schaden an Hm. Nach Mittersill kamen am 16. September zwei Kompagnien Pioniere, nach Wald 200 Jäger. Das Wasser ist größtenteils wieder in seinem Bett. Mittersill ist trocken gelegt, aber bei Wald ?c. geht die Salzach noch über die Fluren. — Auch das Raurisectal wurde hart mitgenommen und in Rauris an Gebäuden besonders das „Maislau'-Gasthaus schwer beschädigt. Unterhalb der Station

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Tiroler Volksbote
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Seite 7 von 12
Datum: 08.08.1917
Umfang: 12
die Usermauer und mit schrecklichem Un gestüm stürzten die Fluten in die weiten, grü nen Neustifter Möfer hinein; drei Viertel davon sind unter Wasser gestanden, etwas 40 Stadel stehen darin und heute noch rinnt die halbe Ruez übers Feld. Die Straße nach Neustift ist auf langer Strecke unterbrochen. In der Neder und weiter heranßen erreichte der Bach meh rere hundert Meter Breite, indem er von einer Talseite zur andern reichte. Auch da sind Brücken weggerissen. Im Oberbergertale wurde beson ders Oberiß

herausgeschleppt. Noch ärger wüteten die Elemente in der Meraner Gegend Von dort wird berichtet, daß am 1. August ein Hochgewitter das andere ablöstte, worauf um 8 Uhr abends ein überaus schwerer Regen einsetzte. Nach Mitternacht schwollen Etsch und Passer stark an. Gegen halb 1 Uhr stieg die Etsch bei der Mar linger Brücke fast Plötzlich um einen Meter, doch nach kaum mehr als einer halben Stunde sank das Wasser wieder. Es mußte im Töllgraben, im Schnals- oder Zieltal etwas gebrochen

sein, so daß ein gewaltiger Schuß Wasser zutal kam und den Pegelstand so ruckweise erhöhtem Unterhalb der. Wiesen beim Prack war der Etschdamm gebrochen und strömten die schwarzbraunen, erdigen Fluten stadtwarts; es war ein See gebildet, bis zum Schießstand und zu den Deluganschen Material- schuppen. Die Fabrik Müsch und Lun, die Fär berei Krämer und die Oekonomie Pohl standen tief im Wasser. Bei Müsch und Lim kamen eine schöne Kuh und acht junge Schweinchen um. Die übrigen Tiere konnten durch ein Loch in der Stall decke

gerettet werden. Ans den beiden letztgenann» ten Gebäuden brachten Feuerwehr, Sicherheits wache, militärische Hilfsmannschaften und Gefan gene um 10 Uhr vormittags die Bewohner aus dem ersten Stockwerke auf unterdessen rasch herge stellten Blockbrücken und Plätten aufs Trockene. Die zahlreichen Anbaugärten der minderbemittel ten Bevölkerung, schöne Obstwiesen liegen weithin' unter Wasser. ' ^ Aus dem Pohl-Häuschen auf der Pos^ granz wurde die dreiköpfige Familie erst am 2. August vormittags dreiviertel

elf Uhr durch daK dasAnwesen rings umfluteudeEtschwasser heraus getragen, und zwar wateten der beurlaubte. Obev- jäger R a t h und Karl N ägele bis hoch an die Brust durch das Wasser hin, um die drei Einge sperrten auf dem-Rücken aus ihrer beängstigen«' den Gefangenschaft zu befreien.' Die Frau er? zählte: Sie schliefen, als starkes Rauschen unge^. fähr 3^ nachts sie weckte. Sie sahen ihr Häus-' chen bereits im Wasser, das von der Etsch her kam und rasch und.ununterbrochen stieg. Ihre. Hilferufe

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Seite 5 von 16
Datum: 27.06.1913
Umfang: 16
^ Freitag den 27. Juni 1913. .. ^ schon von den Sturzwellen unterspült wurden, hätte man ihn jedoch gefällt, wäre er sicher ins Wasser ge- stürzt und von der reißenden Strömung fortgerafft worden. Die Rainbichlerknechte hielten das Vieh, die Frauen standen jammernd da, Plötzlich schrie die Bau- rin grell auf: . „Loisl, mein Kind! — Wo ist der Loisl?' ' ' Und gleich daraus wimmerte Trine, die Groß- magd: - / „Jesus, Maria,, ich hab's vergessen! — Das Bübl liegt noch drüben in der Stube

.' . ^ „Alle heiligen Nochelfer!' riefen der Bauer und die Bäuerin fast aus einem Munde und beide stürmten zur Wasserrunst hin, sie wollten um jeden Preis hin über. Mit Gewalt mußten sie von den Leuten festge» halten werden, sonst wären sie unmittelbar ins Wasser gegangen. Die Nachbarn redeten, ihnen zu, es wäre ihr sicherer Tod, sie müßten doch auf sich selbst und die anderen Kinder denken, dem Loisl werde der Schutzengel helfen. Aber keine Zuspräche wollte ver fangen. Der Bauer zitterte wie ein ins Mark

ge troffener Stamm und suchte sich immerfort loszu reißen, während die Bäuerin in den kläglichsten Tönen hinwinselte. Plötzlich tauchte eine lange, biegsame Ge stalt zwischen den jammernden Frauen aus. Es war der S lasen Zyper. „Was tut denn der Unnutz da?' fragte feindlich eer Mmann;'„wo es ein Malär gibt, ist der Kund sicher zu treffen.' - Der Bursche achtete nicht auf die kränkenden Worte,, sondern fragte hastig: 'Ist jemand tot? Hat das Wasser einen Menschen fort?', , ,, ' ^ . „Mein Kind — mein lieber

, lieber Loisl das Wasser vertragt ihn, das schreckliche Wasser — mein armes, liebes Bübl!' stöhnte der Rainbichler. „Wo ist das Kind? Wo denn?', stürmte der Zy per. - ,,, . . ^ ^ v - ,,.,, - „Es ist drüben im Haus vergessen worden,' sagte die Npllin, „in der Stube liegt's.' Mit Luchsaugen schaute der Zyper am Wasserlauf k>m. Sein Auge blieb auf dem Fichtenstamme dies seits .unk aus einem gleich hohen Lärchenbaume,.wel cher am jenseitigen Rande schräg abwärts, etwa süns Aastern entfernt, stand, haften

, mit weitaufgerissenen Augen gefühllos da. Von Minute zu Minute wuchs die Spannung, der Zyper blieb ausfallend lang aus. „Mein Gott,' sagte dumpf der Bauer, „am End' ^ d^s Wasser beim Haus auch schon durchgebrochen und er kommt nicht hinein.' Wahrend aller Augen nach dem kühnen Retter ausschauten, bemerkten sie nicht, daß der große Fichten- bäum am diesseitigen Ufer bedenklich zu wanken be gann. Die scharfen Sturzwellen leckten und fraßen nnm'er gieriger an seinen Wurzeln, auf einmal ließ ein schauriges Aechzen

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Tiroler Volksbote
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Seite 13 von 16
Datum: 05.01.1894
Umfang: 16
landwirtschaftliche Rundschau. Beilage zum „Tiroler Volksboten'. Wr. 1. Brixen, Freitag, den 5. Zänner ^8^. II. Icrhrg. Verwendung des Ammoniaks im Haushalte. Ein wenig Ammoniak in lauem Wasser er weicht und reinigt die Haut. Messingene Thür platten, Klingelzüge u. s. w.kann man am schönsten putzen/ wenn man ein Stück Tuch mit Ammoniak und Wasser befeuchtet und damit abreibt. Um Teppichen wieder ihre frische Farbe zu geben, kehre man sie mit einem reinen Besen ab, der zuvor in warmes Wasser

getaucht wurde, in das man einige Tropfen Ammoniak hat fallen lassen. Ein oder zwei Esslöffel voll Ammoniak zu einem Eimer Wasser hinzugegeben, reinigt die Fenster besser, als man es mit Seife vermöchte. Einige Tropfen Ammoniak in warmem Wasser entfernen, wenn man recht sorgfältig dabei zuwerke geht, Flecken von Gemälden und Farbendruckbildern. Fettflecke lassen sich mit einer schwachen Lösung von Ammoniak in Wasser entfernen; man lege auf den damit befeuchteten Fleck ein Stück Fließ papier und fahre

mit einem heißen Bügeleisen über dasselbe. Wenn irgend eine Säure an Kleidungsstücke gekommen ist, wird Ammoniakgeist dieselbe entfernen, worauf man Chloroform auf träufelt, um die Farbe wieder herzustellen. Nickel- und Silberverzierungen kann man glänzend erhalten, wenn man sie mit einem wollenen Tuche reibt, welches mit Ammoniakgeist befeuchtet wurde; altem Messing neues Aussehen geben, wenn man starken Ammoniak darauf gießt, mit einer Bürste reibt und schließlich mit reinem Wasser abspült. Gelbe Flecken

, welche durch Nähmaschinenöl im Weißzeug entstanden, sind zu entfernen, wenn man den Fleck mit einem Stückchen Tuch reibt, welches mit Ammoniak benetzt worden ist, und dann mit Seife, auswäscht. Gleiche Theile von Ammoniak und Terpentin nehmen auch Anstrich farbenflecke aus Kleidern, selbst wenn dieselben schon trocken und hart geworden sind. Man muss nur den Fleck so oft als möglich damit sättigen und dann in Seisenbrühe auswaschen. Ein Ess löffel voll Ammoniak, in ein Liter Wasser ge schüttet, dient dazu, Haarbürsten

und Kämme zu reinigen und von Staub und Fett zu befreien, wonach man sie in Wasser ausspülen und an der Sonne oder am Feuer trocknen muss. Flanell- und Wolldecken in einen Eimer Wasser getaucht, welches einen Löffel Ammoniak und ein wenig Seifenbrühe enthält, macht dieselben ohne vieles Reiben weiß und rein und verhütet das Ein schrumpfen derselben. Ein Theelöffel Ammoniak ans einen Esslöffel Wasser reinigt Gold- und Silbergeschmeide; einige Tropfen klares Ammoniak wasser auf die untere Seite

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Tiroler Volksbote
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Seite 6 von 8
Datum: 06.11.1918
Umfang: 8
gege« die - Mpa Nische.) Hier wird folgende Behandlung der ' Meipp« ^el und mit Erfolg angewendet.' Ist Kopf- - »eh und Unwohlsein vorhanden oder Hai»» und Wivstschmerze» und Parker hohler Husten» s^rell ins ZDett^ Da» Zimmer ««K geheizt »»erde», ganz un- - WMngt. BiÄ HÄundev- und Lindenblütentee und hei- chHe« Kampferwasser trinke«, nie Kalle» Wasser. Hat Kranke vi«! Fieber, «,iÄ» ihm alle S Stunde» ^ «t» Krenzwicke! gegeben, Kall oder lauwarm. Das 5.»acht man fo: Man nimmt ein Leintuch, legt

es dop- »ett zusammen, windet da» Wasser aus, legt es im Meeieck zusammen» gibt'» dem Kranken am Rücken HD»ff Kloße» Leibe, so daß zwei Enden über die Schul- gehen» kreuzt a» auf der Brust. dann eine Decks »der Schahl darüber und fest zugedeckt, emeinhalb St»tnde» fo Regen, bau» den Wickel fort, das Leintuch »U zwei Wasser auswaschen, dann erst darf da» Dich wieder gebraucht weisen. Essen: Milch und Eier, , »lchta oder nur wenig vo« Fleischspeisen. Bei starkem Nasenbluten, was bet Grippe ost vorkommt

, gibt man -de« Kranke» eine» kalte» Fußwicke! mit einem Leintuch bis über die Knie oder Hüfte. Reine Bett- Wäsche ist unb^ingt notwendig. Also nochmals schwit ze». schwitzen; wer das nicht bann, ist verloren. Die Krankenwärterinne» sollen täglich L Schluck guten Mchnap» trinke» oder 10—15 Kranabit-(Wachholder- Heeren) esse». Schützt vor Ansteckung. Ein gutes Ge- HeSnk für den Kranken ist Rum in Wasser oder Mognak t» Milch. Tritt am Merten Tage keine Bes. ^Zerung ein» muß der Arzt gehcckt werben

oder während des Tages essen und Hollundertee trinken. Wirkung: am nächsten Morgen oder tagsüber 36.S Grad, so daß sie das Bett nach einem Tag wieder ver lassen konnte und bereit» hergestellt ist. Die Haupt wirkung liegt tvobl im Essig. (Es sind 20 Gramm EM —nicht ganz V« Liter — auf 1 Liter Wasser imstande, in 1 Stunde selbst TyphusboMen zu töten!) Die Verwendung der Zuckerrübe. Die Zuckerrübe kann verschiedener Verwendung zugeführt »»erden. Feigenkassee: Die Zuckerrübe wirb geschÄt und i» dünnen Schnitten

im Bratrohr oder auf de» Herd getrocknet und wenn braun» spröde» sofort in einem Mörser zu Feigenkaffee gestoßen und a!» solcher ver wendet. Als eingebrannte» Genwse: Die geschalte» Zuckerrüben werden in Würfel oder nudelig geschnit ten» in wenig Wasser weich gekocht, mit Mehl ange- . staubt «kir eine Einbrenn daran gegeben. Zuckerrübe als Süßmittel: Bei allen Gemüsegerichten, wie Kohl rabi, Blaukraut usm, wo diese füß zubereitet werden, 5 Können an Stelle von Zucker etwas Zuckerrüben mit- ^gekocht

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 29.03.1912
Umfang: 20
in den Bergwerken erfolgten, jedoch nicht in solchem Maßstabe wie in England. Uebrigens herrscht unter der Bergarbeiterschaft der ganzen Welt große Unruhe und man weiß nicht, wie die Dinge noch ausgehen. Für den Mai sind Riesenstreiks in Frank reich und Amerika angekündigt. Zu Wasser und zu Land. Eine Geschichte von Reimmichl. (Nachdruck verboten.) Es War zu Mitte März und die Schneeschmelze in vollem Gang. Von allen Hügeln und Lehnen ström ten Bächlein, aus jedem EiSstock und jedem Maul wurfsloch sickerten

Brünnlein und Quellen. Die große Au neben Grünbühel war vollständig über schwemmt. Gut einen Meter tief stand die Flut über den Wiesen und Feldern und das Wasser rann lang sam, langsam zum Inn hinunter. In diesem ^ ^ «»K-Aich spät .ln°-s-bt. ain nun zu „Latare' kam er bürstendick. Jeden Morgen schwärmte eS förmlich von Wildenten, WUdgSnsen Blachälsen und anderen Sumpfvögeln — die Wasser' fläche üver der Au schimmerte weiß von dem unzäh. ligen Geflügel. Da galt es füt die Jäger zu springen zu rennen

. ..; aber da bei uns gibt'S keine Enten, das sind nur ein. Paar verirrte und versprengte Schwänzlein. Drunten in Ungarn Wohl, dort gibt's Enten. Dort hocken sie oft bürstendick auf dem Wasser, daß man keine Nadel dazwischen hineinstecken kann ja nicht bloß einfach, sondern drei- vierfach übereinander hocken sie. Wenn sie auffliegen, ist's eine ganze Wolke und der Himmel wird kohlschwarz, daß nicht mehr zum Zie len siehst. Da nmßt's g'rad' dreinschrenzen lassen und dann.gragelt's nur so herunter, wie wenn's schauern tät

aus der Wiege gefallen bin -- schwimmen kann ich wie ein Frosch, wie ein Hecht . », Hab' ja dm ganzen Plattensee dutzendmal in der Lärtge und in der Quere durchschwömmen.' „Ach was, den Plattensee! — Das ist keine Kunst,' schürte der Mosthans; „der Plattensee hat ja kein Wasser, ist ganz ausgetrocknet... Da auf dem Stubenboden kann ich auch schwimmen.' „Was? Kein Wasser hat der Plattensee? Was hat er denn nachher? Krautsuppe oder Kaffee?' er boste sich der Kaspar; „wenn dir aber der Plattensee zu wenig

Wasser hat, will ich dir was anderes erM- len . . . Ich bin einmal durch das ganze Adriatische Meer geschwommen, von Trieft nach Venedig und wieder zurück . . . Der Erzherzog Johann hat in Venedig seine goldene Schnupftabakdose vergessen ge habt und hat's erst in Trieft bemerkt... Da bm ich hinübergeschwommen, um die Dose zu holen ,»» Hat das Adriatische Meer auch kein Wasser, ha?' ^ „Auf dem Meer zu schwimmen ist kewe Hexer«, gab der Märzenmuch darauf; daS Meerwasser ist badlwarm und salzig

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Tiroler Volksbote
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Seite 14 von 20
Datum: 24.12.1919
Umfang: 20
- ^ yen Abnützung der Glühlampen abgesehen, gleich' viel, mag eS mm täglich eine halbe oder mag es täglich 10 Stunde» brennen. Denn das Wasser, durch dessen Kraft der elektrische Strom erzeugt Wird, fließt immer vorbei» und wenn das Elektri zitätswerk einmal gebaut ist. ist eS ganz gleich, od vaS Basset im gewöhnlichen Rinnsal abläuft oder ob es durch die Maschine fließt und dort elektri schen Strom erzeugt. Anders wäre daS in Mach ender», die keine Wasserkräfte besitzen, wo infolge

, eine brachliegende Wasser kraft auszunützen und das Wasser, statt es nutzlos abfließen zu lassen, znr Erzeugung elektrischen Lieh- teS und elektrischer Kraft heranzuziehen. In wel cher Weife nun da vorzugehen wäre» daS soll im Folgenden gezeigt werden. ^ Zuerst wird es einmal gut sein» Von HauS zu Haus eine unverbindliche Un^srage zu halten, um herauszubringen, wie viel Rampen angeschlossen werden dürften. Dabei merke man. sich, daß ma» mit einer Pferdekraft etwa 3V Metallfadenlampen zu 24 Kerzen speisen

Gefälle gib'» bei gleicher Wasser- »menge doppelte Kraft imd ebenso gibt bei gleichem dftvv-fte Waffermenge ai'ch doppelte Kraft. -55m allaemeinen find iene Werke dilliger auSm- bauen, die wen'ger Wasser» dafür ab« ein recht großes /«-s^lle haben - . ^ Me Wassermenge wm mißt man w Sekunden- litern-, das bei ^t man mi^t die Anzahl der Li ter. die in ieker M»?,mde varbeisl»eßen. Bei einem kleinen Bächsein könnte man daS so machen daß m^n d<»« aanze Wasser in einen aroßen Z-ber. in einen WafchboMch

l<n»k?n lä^t. ?md aenan die Zeit heoba-^tet. in der derselbe voll wird. W^rde er zum Veisvicl pav Li»er fassen nnd in S'k'»nd-»n voll w-rden. so wNrde daS Böchlein aleich ?5 Sekun^enMer führen. Bei arößevn W^^r« menaen mi'ß man ein entsvri'chend-s. kleines W hr. einen »rebe^s^ll einhalten imd an demselben dann d^e Wasserh ^h? messen. Daraus kann dann ^in Fachmann di» Wassermenae loscht aufrechnen Am wichtigsten sind die ^^^^-meuae« im Winter, den» da braucht man am meisten Licht und ist am wenig sten Wasser

sich nur durch beständige, vielleicht ein Jahr lang fortgefetzte Beobachtungen und Messungen erzielen. ^ ^ ^ Neben der Wassermenge muß dann auch noch das Gefälle ermittelt werden, was für einen Fach mann ziemlich einfach ist; ein Richtfachmann muß sich mit einer ungefähren Schätzung b'gnügen. Er muß sich von der Stelle, wo das Wasser gefaßt werden soll, eine genaue wagrechte Linie gegen die Stelle hin gezogen denken, wo das Elektrizitäts werk zu stehen kommen wird: von dieser wagrech ten Linie aus muß er dann senkrecht

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Seite 5 von 36
Datum: 25.07.1913
Umfang: 36
. In AlberZ» dorf und Steinau stand die ganze Gegend unter Was- se5 In der Kirche von Steinau w-a-r das Wasser 25 Zentimeter hoch. Kühe, Schweine, Rehe und Hasen wurden vom Hochwasser mit fortgeschwemmt. Weite Felder sind fortgerissen, die Ernte . ganz verloren. — In Ungarn schaut's noch schlimmer aus. Dort sind die meisten Flüsse aus den Ufern ge treten. Die Stadt Zilah ist vollkommen über schwemmt. In Manchen Straßen stand das Wasser «1^/2 Meter hoch. Sämtliche. Brücken wurden von den Fluten

fortgeschwemmt. In.zahlreiche Geschästsladen und Wohnungen ist das Wasser eingedrungen. Bis her sind 25 Häuser eingestürzt; mehrere Häuser drohen einzustürzen. Die Berggemeinde Ronaszek, die in einem Talkessel liegt, wurde auch überschwemmt. Die Fluten erreichten eine Höhe von vier Metern. Zehn Wohnhäuser wurden samt den Nebengebäuden fortgeschwemmt. Zahlreiche Haustiere sind ertrunken. Mehrere Personen werden vermißt. — Am ärgsten tobte das Wetter in der steirischen Landeshauptstadt Graz. Eine Reihe

, der Straucher, Gerätschaf ten, weggerissene Zäune einherwälzte. Vor der Herz-Jesu-Kirche stürzte der Grazboch in das Gewölbe, unter dem er durch die Stadt fließt. In wenigen Augenblicken war das Ge wölbe verstopft, die Flut staute sich und ergoß sich, einen Meter hoch, durch die Sparbersbachgasse und breitete sich bis zum Dietrichsteinplatz, Brockmanngasse und Münzgrsben aus. Die Wasser rissen das Pflaster auf, zerstörten vielfach die Kanäle, riefen tiefe Stra ßensenkungen hervor, überschwemmten die Straßen

mit Lehm und Steinen und noch gegen Mitternacht stand !^s Wasser in vielen Straßen einen Fuß hoch. Der ganze Verkehr der Stadt stockte, die Stra- ßenbahnwagen mußten bis zum Boden der Wagen im Wasser bleiben. Schrecklich hauste d i e Flut um die Herz - Iesukirche, die aus einem et was gesenkten Boden hervorragt. Die Fluten stürzten in diese Senkung und am nächsten Tage noch war die Kirche von einem tiefen See umgeben. Die ganze Un- terkirche war bis zum Gewölbe hinauf unter Wasser, das Gvabmal

Fürstbischofs Zwerger und alle Altäre waren unter den Fluten verborgen. Die Wasser kamen so reißend und plötzlich in die tiefer gelegenen Wohnun- gen, daß sich die Leute nur mit Mühe und unter Hilfe des wacker einschreite^en Militärs retten konnten. Mehrere Personen sind ertrun« t e«z Bei ber Leonharhkaserne,. die ponr Masser gänz<.

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Seite 8 von 20
Datum: 05.07.1912
Umfang: 20
. Er arbeitete nun daran, diesen loszukriegen. Der Prügel schnellte endlich auch Plötzlich heraus, aber ebenso schnell rückten die Steine zusammen und hiel ten den Tauserer, der mitten im Wasser stand, an einem Fuß sest. Der dergestalt Gefangene konnte sich allein nicht losmachen und schrie um Hilfe. Bei dem Brausen des Baches hörte ihn fast zwei Stunden lang niemand. Endlich hörte ihn der Huberbauer Josef Gasser von Pardell und befreite ihn mit unsäglicher Anstrengung. Tauserer war halb ohnmächtig und mußte

. Uns Bauern in der trockenen Höhe käme das sehr zustatten. Mit 150 Prozent Gemeind.e umlagen und sonstigen Steuern möchte es uns fast verdrießen, Angehörige von Gries genannt zu wer den. Wir gönnen unseren Mitbürgern in der Ebene ganz gerne die Bequemlichkeit. Sie haben Hochdruck leitung, Hochdruck hätten wir auch, aber kein Wasser und keine Leitung. Sie. besitzen elektrisches Licht in Hülle und Fülle, wir begnügen uns mit der Laterne am Himmel oder mit papierenen von Flaas. Die Herren im Tal habe» breite

in öen See. Er ging aber nicht unter: die lodenen Hos- lein und ie hölzernen „Knospen' an den Füßen und daS Hütchen auf dem Kopfe trugen ihn ober Wasser; überdies schlug er mttvillkürlich mit den Händen und hielt den Mund brav geschlossen. Die jüngere Schwe ster trieb unterdessen die Kühe durch den Gatter, was sie jetzt einmal für das Wichtigste erächtete; dann erst besann sie sich auf ihren Bruder auf dem Wasser. Sie reichte ihm die Geißel hin. Allein die Wellen hatten ihn schon so weik

, im stillen betend, zum See hinunter. Da sahen sie mit Schrecken, daß wirklich der Bube im Wasser war, aber auch mit stiller Freude, daß er nicht untersank. Flugs riß die Mutter eine Stange vom Zaun, stieg ein paar Schritte ins Wasser und reichte sie ihm hin. Wohl war er schon fast drei Klafter vom Ufer entfernt, aber er konnte die Stange just noch erfassen und ließ sich, so wie er war, mit den Knospen an den Füßen, dem Hute aus dem Haupte, wie ein Holzblock aus dem Wasser zichen. Er zitterte vor Schreck

und auch wegen Kälte, da er länger, als sonst Vater Kneipp für die kalten Bäder vorschreibt, im Wasser war — 3 bis 10 Minuten. Aber er ging doch noch am selben Abend mit seinem Vater, Pferde und Füllen von der Alm zu holen und am nächsten Tage zum Latzfonfer Kreuz. — In diesem Ereignis steht man das Walten der göttlichen Vorsehung, die alle natürlichen Umstände und den Schutz des Engels zum Besten der Lieblinge ordnet und leitet. Kalter», Etschland, 1. Juli. (Unglü ck.) Am 27. Juni fiel ein Maurer namens

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Tiroler Volksbote
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Seite 12 von 16
Datum: 11.01.1900
Umfang: 16
durch die Verwitterung (Zerfallung) der Gesteine. Diese. Verwitterung wird bewirkt durch die Einwirkung von Luft, Wärme und Kälte (Tempe ratur), Wasser und von Pflanzenwurzeln. Der Sauerstoff der Luft greift die Gesteine an, er verbindet, sich mit denselbendadurch ^werden sie mürber und zerfallen leichter. (Der Sauerstoff der Lust greift 'z. B. auch Eisen an, er verbindet sich mit demselben, das Eisen wird dadurch schlechter, es Zerfällt langsam, wir sagen, es rostet.) Wärme dehnt die Steine aus, Kälte zieht

sie zu sammen; dadurch entstehen dann Risse und Klüfte in den Gesteinen. In diese Risse und Klüfte dringt dann Regen- oder Schneewasser ein und gefriert drinnen zu Eis; das Eis braucht mehr Platz als das Wasser; so werden dann die Steine auseinandergesprengt. (In früheren Zeiten, wo das Schießpulver noch nicht bekannt war, sprengte man ja auf diese Weise die Steine. Man bohrte Löcher, goss in die selben zur Winterszeit Wasser, verstopfte sie fest und ließ dann das Wasser gefrieren, wodurch die Steine

gesprengt wurden. Auch gefüllte Wasserflaschen werden gesprengt, sobald das Wasser gefriert u. s. w.) Das fließende Wasser reißt auch Steine mit sich fort, reibt sie gegeneinander ab und zerkleinert sie auch auf diese Weise. (Mechanische Wirkungen des Wassers.) Weiters ist Wasser, welches Kohlensäure enthält, auch imstande, Gesteine aufzulösen (chemische Wirkung des Wassers), z. B. kzhlensäurehältiges Wasser löst Kalksteine auf, fließt dann so weiter, die Kohlensäure entweicht nach und nach in die Luft

, und der gelöste Kalk wird wieder fest und lagert sich an kleinen Gesteinen, Pflanzen, Holz resten n. s. w. ab; es entsteht der sogenannte Kalktuff oder Tuffkalk. Kohlensäure ist in der Luft und im Boden vorhanden und wird vom Wasser aufgenommen. Die Pflanzenwurzeln endlich wirken dadurch zerstörend auf die Gesteine ein, dass sie' 1. in die Gesteinsklüfte ein dringen, dieselben größer und weiter machen, 2. gewisse

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 31.05.1916
Umfang: 16
, also auch im PustertalundKärnten, bis an die Ausläufer der Gebirge, also bis an den Rand der Tiefebene, zurückgenommen werden. Estm und Hiakob. Eine Erzählung 6on Neimmichl. (Nachdruck verboten.) Er wollte zurück, doch unmittelbar hinter ihm warder Grund noch tiefer, und das Wasser reichte ihm fast an die Achseln. Einzig nach vorn war Rettung möglich. Er versuchte am Schneedamm, VielgereuLH. Jach un5 eroberten die südlichen Höhen. . Dadurch wird der italienische Sammelraum Arsiero nach ^Siiden hin überflügelt

. — ^ der das Wasser absperrte, hinaufzuklettern, aber es ging nicht. Wohl gelang es ihm, mit döm rech ten Fuß eine Stufe in den Schnee zu treten, so bald er jedoch den-linken Fuß nachzog, rutschte die ganze Stufe wieder in den Tümpel hinab. Da faßte er seine Schaufel, rannte sie mit Kraft der Verzweiflung in den Weißen Damm hinein und stemmte die Schneemassen auseinander.- Das Wasser klatschte, schnalzte und sank ein- bißchen, doch sofort stieg es wieder. Der tapfere Bursche stach und. bohrte jetzt noch wilder

und grimmiger in den. Schnee hinein. Mit einem Male borte er ein Gurgeln, ein Brodeln, ein bartes Schlürfen, und der ganze Schneewall samt oem See kam in Bewegung. Bei einem Haar wäre Leopold von der Strömung mitgerissen Wörden, doch konnte er sich noch rechtzeitig mit der Schaufel am Rande festzwängen. Die Wasser flössen» rasch ab und der wagemutige Jüngling stand nur mehr bis an die Knie im Bache. Sollte er jetzt nicht umkehren und sich weiteren Gefahren entziehen? — Nein, nein, jetzt mußte er erst recht

der Anstrengung, die seinen ganzen Körper erwärmte, nicht viel von dem eiskalten Wasser, das ihm durch alle Kleider sickerte und ihn vom Kopf bis zu den Füßen durchnäßte. Er schritt kräftig > aus; doch plötzlich stieg ihm das Wasser neuerdings bis über die Brust, und er merkte, daß sich ein zweiter See gebildet hatte, der ausgedehnter lvar als der erste. Nach einigen Versuchen.gelang es ihm hier, an de? rechten Böschung hinaufzukrabbeln, allein das Weiterkommen im Schnee bot ungeheure Schwie rigkeiten

, das . sich langsam in der Ferne verlor und tausendfach im Walde nachklang.^ — War eine Lawine niedergegangen? Das konnte nicht 'sein. Der Bannwald, hielt, ja den Schnee fest, uud zudem fiel . hier ^ außen der Berghang nicht mehr so steil ab. Während Leopold noch grübelte, gab die Schneelage unter seiuen .Füßen nach und er schoß hinab in den Grund, so daß das Wasser hoch aufspritzte. Aber das Wasser reichte ihm nur halb an die Beine herauf, und er merkt«; bald, daß auch' der zweite See ausgelaufen wan Jetztäappte

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Tiroler Volksbote
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Seite 9 von 16
Datum: 18.07.1917
Umfang: 16
Mittwoch, den 18. Juli „Tiroler Volksbote»' Nr. 29. Seite 9. Lebens- und ErnShmngö- fmgen. Merkblatt für das Obstkonservieren ohne Zucker im Haushalte. In jedem Haushalte.können mit den zur Ver fügung stehenden einfachen Mitteln, wie Trocknen oder Dörren, Entziehen von Wasser durch Ein dicken, Erhitzen (Sterilisieren) und luftdichter Verschluß bei nachheriger fachgemäßen Aufbe wahrung aus Obst auch ohne Zucker haltbare Pro dukte hergestellt werden. . Man unterlasse bei dem Mangel an Zucker

in . eine V2A>ige Kochsalzlösung (auf ein Liter Wasser ein halbes Deka Salz). In die sem Bade sollen sie nicht länger als höchstens 20 Minuten bleiben, dann werden sie auf die Horden ausgelegt und zum Trocknen auf die Herdplatte oder besser in die offenbleibende Brat röhre gestellt. Das Dörren ist soweit durchzufüh ren, bis sich die Ringe und Schnitte lederartig trocken anfühlen. Von Birnen werden die kleinfrüchtigen Sor ten, ganz so wie sie sind, gedörrt als Kletzen oder Hutzeln. Ein Entfernen

, weil diese den gesündesten und besten Ersatz für Fett als Brotaufstrich geben. Zur Marmelade läßt sich alles Obst, auch die Wildfrüchte, für sich allein, gemischt und mit den angeführten Streckmitteln vermehrt verarbeiten. Die Früchte werden gewaschen, wurmige und an gefaulte sauber geputzt und ausgeschnitten, mit wenig Wasser oder in eigenem Safte weich gekocht und nur im Falle der Notwendigkeit passiert. Das Eindicken des Fruchtmarkes soll nur-kürzere! Zeit und nur bis zur Streichfähigkeit erfolgen,- um Geschmack

, so wie, sie sich nach ihrer Erntezeit ergeben, solche Halbprodukte zu bereiten. Diese werden erst zu eiuem späteren Zeitpunkte fertig-. gestellt werden, unter einander gemischt oder mit Streckmitteln vermehrt. Zu Mus ohne Zucker lassen sich am besten! Aepfel allein. Aepfel mit Birnen gemischt/ Zwetschgen und Pflaumeu verarbeiten. Die-' Früchte sollen hiezu gut reif seiu, sie werden ge waschen, Aepfel und Birnen zerteilt, mit-wenig Wasser weich gekocht, grob passiert und unter flei ßigem Rühren genügend lange eingedickt

, bis an dem Rührlöffel keine Masse mehr hängen bleibt. Noch heiß in die Aufbewahrungsgefäße gefüllt, soll sich oben eine feste Kruste bilden, die mit zur Haltbarkeit beiträgt. Die Haltbarkeit wird bei Mus durch Entziehen von Wasser durch das Ein kochen bewirkt. ' Ungezuckerte Fruchtsäfte stellt man! aus Aepfelu, Birnen und Weintrauben her. Die reifen Früchte.werden gewaschen, roh zerquetscht,/ ausgepreßt» oder, um klaren Saft zu erhalten, zerteilt, mit wenig Wasser weich gekocht und der Saft durch ein Tuch ablaufen

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Tiroler Volksbote
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Seite 13 von 16
Datum: 08.01.1919
Umfang: 16
an den sporsußen und wünscht nicht sehnsüchtig davon befreit zu werden. Nm dieS zu erreichen, nimmt man S Eß löffel voll gestoßene« Alaun für einen halben Liter Wasser, das Basser wird kochend, an den Alaun ge- gössen, sobald der Alaun etwas aufgelöst «S man es der Si^e wegen aushalten kann, kommt die Beule, das Hecht der Vorfuj mit dem entzündeten Knöchel deS Vorfußes hinein und läßt ihn so lange drinnen, bis das Wasser Lall geworden. Dieses Verfahren wiederholt man zweimal täglich und die Beulen ver

schwinden in kurzer Zeit. Reine» Tabak z» tereite». Man nimmt eine Menge inländischen Tabak in Blättern von gelber und brauner Farbe, schüttet sie .in ein hölzernes Gesäß, gießt so viel Flußwasser auf, laß eS über denselbu? steht, wenn er durlt' einen Stein etwas beschwert tmrd und läßt ihn so dreimal 24 Stunden im Wasser^ Hierauf nimmt man ihn heraus, spült ihn m reme» Wasser so lange aus, bis das Wasser mcht mchr gefärbt wird. Dann druckt man die Blätter auS vnd hängt sie zum Trocknen auf. Hiedurch

ist er mm vom Narkotischen oder Gif tigen befreit^ Aus 1 Pfund des so behandelten trocken gewordenen Tabaks koche man ein hatbeS Lot gepul verte Cascarilla und ein viertel Quart Wasser meh rere-Mal stark auf imd begießt mit dieser heißen Abkochung den Tabak und mischt ihn mit demselben so lange, bis solche in derselben eingezogen ist. Hier auf schneidet man ihn in feuchtem Zustande und breitet ihn dann zum Trocknen auf. Das Trocknen soll an einem luftigen Orte geschehen. Gegen Blasenkrampf. ° Man nehme L bis 10 Tropfen

Kampherspiritus auf Zucker, nötigenfalls alle Viertelstunde wieder holen. Kinder erhalten nur ein bis drei Tropsen. ^oda gegen Brandwunden. .Als ein vortreffliches Heilmittel Hegen Verbren nungen wird von Dr. Bamberger die gewohnliche Soda empfohlen, wie sie in jedem Haushalt vorhanden ist. Die Anwendungsweise-ist set)r einfach: Man nimmt einen Kristall Soda, taucht ihn in Wasser und bestreicht die verbrannte Stelle einige Mal. Die Wirkung soll verblüffend sein, der Schmerz höre nach kürzester Zeit, oft

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 24
Datum: 28.11.1913
Umfang: 24
!' Ueber einen solch närrischen Zanskaspar würdest du dich halb krank lachen. Allein viel närrischer ist es, zu sagen, das wunderbare Far- bengemalde einer Frühlingslandschaft, das herr liche Kunstgebilde der Welt sei durch den Zufall hervorgebracht. . Ich will noch einige Naturwunder hervor heben. Am dritten Schöpfungstage trennte Gött das Wasser von der Erde; auf der einen Seite schuf er das trockene Land, auf der anderen Seite das Meer. Er wollte aber die trockene Erde nicht ohne Wasser lassen

, denn sonst wären die schö nen Grasböden, die fruchtbaren Aecker, die rei zenden Blümlein, die herrlichen Bäume jäm merlich verdurstet, verschmachtet und zugrunde gegangen — da- ganze Land wäre bald wieder ein kahler, heißer Sand- und Steinslötz geworden; darum stellte Gott eine kunstreiche Wasserleitung Her. Er läßt die Sonne glühheiß aus das Meer hernieder brennen, dadurch fängt das Wasser an zu dunsten, zu kochen; winzig, winzig kleine Was- sertröpfchen, die man mit dem Auge nicht sehen kann, lösen

die durstigen Gräser, Kräuter, Blumlein und ^ Bäume. Dann sickern sie noch tiefer in die Erde hinein. Tief drinnen in den Bergen, tief drunten im. Erdboden aber hat der. liebe.Gott seine Keller große Höhlungen und Steinge? wölbe, weitverzweigte Gänge; dort reinigt er das Wasser, mischt .es gesund durcheinander; frischt es eiskalt auf und läßt es durch die verschlün? genen Erdröhren hübsch langsam als klare Brünn lein wieder aus dem Boden hervorquellen. >. An dem köstlichen Naß laben sich Menschen und Tiere

gehört; kunstvolle Wasseranlagen eingerichtet, mächtige Pumpwerke, durch welche das Wasser emporge hoben, lange Kanäle, , durch welche es fortreitet und auf die wüsten Flächen verteilt wird. Niemand kann sagen/ diese Wasseranlagen seien von selbst entstanden; denn tausend.Hände haben daran gearbeitet und Hunderte Millionen hat's, gekostet. Die größten menschlichen Wasserwerke sind aber .das rejnste Kinderspiel gegen die gewaltige, erd- umfassende Wasserleitung unseres Herrn- Fe ' sind nicht soviel

; als wenn Kinder aus den Tisch Wasser ausgießen und mit .dem Finger kleine Sträßchen- ziehen. -- Und dieses ungeheure Was serwerk der Erde soll von selbst entstanden sein?- Nur ein Tollhäusler kann das behaupten. Ihr HM oft gesehen, eine Mühle, eine Sä^ oder irgend eine Maschine bauen, die dann durch ^ Wasser oder Dampf, oder. Elektrizität getrieben werden. Sobald man das Wasse?, den Dampf, Pe Elektrizität ausschaltet, steht, das ganze Werk ' still. Die feinste, kunstreichste, verwickeltste Ma schine

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 29.01.1919
Umfang: 16
^ stehenden Besen in einen Knecht den er sofort um Wasser sandte» um sich selbst den Gang zu ersparen. Augen blicklich griff de? Besen-Knecht zum Wasser kübel und trug zum Gaudium seines Auftrag gebers Wasser in Hülle herbei. Als der Bursche sich genügend Wasser sah, wollte er den Knecht wieder in einen Besen verwandeln, aber ver gebens; er wußte die Zauberformel nicht mehr. So schleppte der Besen-Knecht unverdroßen Wasser herbei und goß es ununterbochen aus. so daß das Haus vollends . überschwemmt wurdet

Wütend nahm der -Bursche das Beil und, hieb den Besen-Knecht in . Stücke. Zu seinem Entsetzen standen nun viele Wasserträ ger auf, wie viel Stücke aus dem Besen gewor den waren und trugen ohne Unterlaß Wasser. Ratlos stand der Bursche da; der Geister, die er rief, wurde er nicht mehr Meister. Aehnlich ergeht es der Welt mit den Umsturzgeistern. Vor eineinhalb Jahren hat sie England nach» Rußland gerufen. Sie kamen pünktlich und gössen das Wasser der Revolution und tzes allgemeinen Umsturzes

über das weite rus sische Reich aus; der Zar und alles was.frie densfreundlich war, wurde weggeschwemmt. Nun wäre es England recht gewesen, wenn der Nevolutionsknecht wieder Besen oder besser gesagt, Soldät geworden wäre und weiterge kämpft hätte. Allein der Revolutionär kehrte uicht mehr in die Ecke zurück und wurde nicht wehr Pesen oder Englands gefügiges Werk zeug. -Er trug unverdrossen das Revolutions wasser weiter>und goß und goß ununterbro chen, bis das Revolutionsgewässer das ganze russische Reich

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 03.10.1903
Umfang: 16
! — Ich meine, Ihr tut zu wenig trinken, ist's nicht so?' „Herr Doktor, Ihr seid ein Millionen kerl, Ihr versteht Euer Geschäft von Grund aus! — Das hat mir noch niemand ge sagt, daß ich zu wenig trinke — und doch kommt meine Krankheit vom Durstleiden.' „Ja, warum trinkt Ihr Euch nicht genug?' Der Kranke zwinkert mit den Augen und sagt mit pfiffiger Miene: „Ja, weil der Geldbeutel oft nimmer hustet und das Weinl alleweil teurer wird.' „Langsam, langsam, Freund! Vom Wein ist keine Rede — warum trinkt Ihr nicht Wasser

?' „Wasser? — Wasser?' — spricht der Kranke traurig — „weil... ja, weil un^er Hansbründl gar so viel dünn fließt und wir das Wasser allein für die Ochsen brauchen.' „So, so? Jetzt weiß ich genug — jetzt will ich Euch meine Kur verordnen. — . . Ihr habt die Lungenbleichsucht im höchsten Grad, da hilft nichts als Wasser. — Trinkt Wasser in der Früh beim Ausstehen und abends beim Nieder legen, trinkt Wasser den ganzen Tag hin durch so viel Löffel voll, als Ihr wollt; trinkt meinetwegen Euren ganzen Biunnen

ans und wenn das Wasser für die Ochsen nicht mehr langt, so kauft ihnen Wein! . . Ihr werdet sehen, in einem Jahr seid Ihr vollkommen hergestellt, das Hinfallende' und die Tobsucht, der üble Humor und der Verdruß mit den Knechten ist verschwunden, der Geldbeutel wird dicker und das Hausen geht aufwärts — wenn Ihr nicht gehorcht, seid Ihr unrett bar verloren! . . . Und noch etwas — hätt' ich bald vergessen — das viele Kirchengehen ist für Euch von Schaden; am Nachmittag bleibt Ihr zu Hause

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Tiroler Volksbote
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Seite 12 von 18
Datum: 30.10.1904
Umfang: 18
es, auch aus weiter Entfernung, zur Mittagszeit am Zwölferbrünnl zusammen, um gierig das frische, kalte Wasser zu schlürfen. Von zwölf ' Uhr bis zwei Uhr nachmittags fließt das Brünnl ununterbrochen in gleicher Stärke, dann wird es plötzlich dünner und dünner, bleibt bald ganz aus und dann fließt kein Tropfen mehr bis zum nächsten Mittag. Den Leuten im Steubtal kommt diese Naturerscheinung völlig wie ein Wunder vor; sie können sich dieselbe nicht erklären, die Geschichte des Zwölferbrünnls jedoch glauben sie zu wissen

. Vor mehreren hundert Jahren, so er zählen sie sich, war hinter der Eiswand noch nicht der See gletscher. sondern ein himmelblauer, abgrundtiefer Bergsee. Dann kam aber das Kees von den Bergen herunter und schob sich immer tiefer in dm See hinein, verdrängte nach und nach alles Wasser und füllte den ganzen Bergkessel aus. Seitdem der See verschwunden und dafür der große Gletscher geworden ist, fließt auch das Zwölferbrünnl unter der Eiswand. Früher ist das Brünnl nicht gewesen. So vermelden die alten

gekommen. Item ist der Brunnen während der ganzen Wochen ausgeblieben und der See im Kees wiederum gewachsen. Am Freittag in der Nacht, als am 1. Julii, hat das Eis hinter den Wänden fürchterlich gekracht und geschossen. In der Früh um Gruß Läutten ist das Wasser ausgebrochen. Hat ein Hausgroß Loch zuvörderst im Kees aufgesprengt, viel Wiesen und Weiden vergisset, zehn Stadel und vier Käsern auf der Allm mitgenommen. — — Von bannen wälzet sich der Strom unter DonnergetoS und starkem Saußen und Praußen

mit Stein und Bäum und viel brauner Erd ins Tal herunter, hat das Friller Hauß und das Bacher Hauß fortgerissen und das ganze untere Dorf verschwänzet, allwo samt Friller und Bacher vierzig Menschen elendiglich im Wasser und Betten zu grunde gegangen. Folgen anmit die Namen: Johann Wald hart und seine Ehefrau Barbara Krenn, Franz Pichler usw. usw. R. I. ?. Der Zwölferbrunn 'st nach dem großen Unglück wiederum gerunnen.' — So erzählt das Pfarrbuch. Damit sind aber die Schrecken des Bergwassers

noch nicht erschöpft. Im Jahre 1780 versiegte das Zwölferb!ünnl wieder und brachte große Furcht und Angst über das Tal. Man versuchte rück wärts, wo die Gletscherzunge aus dem Einschnitt hervorragt, das Kees anzubohren und das Wasser abzulassen. Allein dort war das Eis viel zu dick und das Bohren gefährlich, weil das Wasser plötzlich mit Macht ausbrechen konnte. Ein Schwazer Bergknappe, der gerade im Tal sich aufhielt, stieg nun mit höchster Lebensgefahr über die Eiswand zu den Eislöchern empor

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Tiroler Volksbote
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Seite 11 von 40
Datum: 24.07.1914
Umfang: 40
, die mit Ketten „an der gefährlichsten Stelle' eingehängt wird. Die Allgemeinheit — zahl, zahlt, zahlt . und zahlt wieder. Die Geißel haben wir, da nutzt nix anderes. ? Im Pfitsch liefen mir einmal aus frisch verschütteter Hütte Kinder zu, sie zeigen auf die HüttA und dann bergwärts . ^ . . und im ver fallenen ^Fenster bluten Blumen. ' Im Ahrntale watete ich einmal eine halbe Stunde barfuß durch Schlamm und Wasser, von der Straße war nichts mehr zu sehen. Mit Schrecken nur erzählt die Mutter vom Jahre 1882

- f: a l l e n den Wehren aus Holz und Stein, öie nichts zinsen, L e b e ndw ehr e n: Weiden, Eschen, Erlen, anbringen, die einmal schlagreif werden, Geld geben und flott zinsen. Besonders die^ Esche verdiente für Niederläufe besondere Beachtung und Verwendung. So eine Esche greift viel tiefer als Erle und Weide, wirft von ihren weitragenden Aesten den Fischen , mehr Kleintiere ins Wasser, gibt der Gais Winter laub, liefert Werkzeug, Schlitten, Wagen . . . ^ fängt mit ihrem breiten Blattdache Sonnen kraft

ab, die sonst nutzlos bachab zieht, saugt aus dem Wasser das beste, was sonst weit drunten in Ungarn die Weizenböden düngt oder im - Meer verdirbt. So ein breiter, slacher Kiesel stein aus dem Inn, der Sill und Etsch ist etwa nicht ein lebloser Stein, sondern über und über mit Hünderttausenden von kleinsten Pflanzen überzogen, die in einer Schleimsulze sich zusam menhalten und ernähren; das Wasser aus den Bergspalten ist ganz außerordentlich fruchtbar und wertvoll und wird durch die Erlen- und Weidenkleinbüsche

Aufschluß holte, wer da weiß, wie die letzten Wurzelspitzen mit einem Haarbüschel feinster Seidenhaare Sändkrumen und Ufererde umspinnen, wie in vielgestaltigen Kleinkanälen im Holz vom Stamm und Zweig die Wasser ansteigen, sich im Blattwerks verkeilen, durch die Blattkleinspalten in Wasserdampf nach außen dringen, besonders wenn etwa ein Wind Blatt um Blatt biegt und wiegt, wie die Gesamtheit der Blätter wie ein großes offenes Berieselungsbeet die Bodenwas ser hoch oben wie in einem Schwamm festhält

. Und wenn es Kuppelwieser gelang, aus Brioni, einer verfallenen, vergessenen Insel um serer Küste, ein Paradies zu machen, sö ist es auch möglich, an Millionen Stellen in Tirol Zirbenhochwaldgürtel zu schassen, die an Wert, Größe, Schönheit ihresgleichen auf der Erde suchen und unendliche Wassermengen,, schon „ganz oben' im Gebirg, wo das Wasser noch we nig Reißkraft hat, festhalten. Bei all dem vergesse man nicht: Der Berg quell, der sich schmutzig aus dem Mutterarm und der Gletschertore ans Licht zwängt, von Stein

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Tiroler Volksbote
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Seite 11 von 12
Datum: 04.12.1914
Umfang: 12
t «>' ^ « ^ V ^ ^».V »>1u »^.» Rauchentwicklung stattfindet. Sie WnnenMnters die Meeresflache tauchen, indem - eine gewisse Menge Wässer ins Schiff eingelassen pird, oder übr den Meeresspiegel aufsteigen, indem dieses Wasser wieder ausgepumpt wird. Die .Besatzung desteht aus einem od« zwei Offizieren und aus' 10 bis 20 Mann. ^Dannt dieselben Älch untÄc Waffer atmen kännem wM eiH' große - Menge frische Luft mitgeführt, die in MetM^ylindern fest eingepreßt ist u. je nach Bedarf indieSchiffs

- kammern. ausgelassen wird. Auch daß Untersee boot Ht ein oöerMe^rete LanzierrWe Mlch< tungsrohre),'jedoch nnmet unter Wasser, 5 durch welche Torpedos auf . feindliche Bchiffe ' abge schnellt weMy könW. ^ Da ein ünmitMbares Sehen unter Wasser nur auf hoMms 30 Meter- jEnsermmg MgliH iMso dieAMtersWW Mit besondeten ÄussDu- oder' SehvorrichtmMN> ausgestattet,Mäwüch mit. eigens hergerichteten! Spiegelfernrohren, .die währem> d^rünteüvasser- fahrt ^ ein paar Meter über Kis Meeresflache emporragen

) führt Hie Unter- seeboote uber Wasser in derNWWQ:Gsgend, wo sich der Feind befindet. Hieraü'f zieht er sich zurück uM'die Unterseeboote fahren allein^ wei» ter (über Wasser), in dem sie, die ihnen ange bene Richtung einhalten. Haben sie den Gegner gesichtet und ihr Angriffsziel genau erfaßt, so daß ein Hrrtum ausgeschlossen erscheint und nur mehr eine verhältnismäßig geringe Strecke zu rückzulegen ist, so tauchen sie unter, der art, daß nur mehr ihre Veriskope (Fernrohre) ubex Wasser ragen

noch einmal blitzschnell, für ein paar kurze Augenblicke das-Periskop (Fernrohr) aus dem Wasser ^auf, damit der Unterseeb^otskommandant sich über zeugen kaM^ daß er richtig das ausersehene feind liche Schiff vor stinet TorpeWlanzWHr? Iat, Sodann wird das Torpedo gegen oenseinollchen Panzer geschnM und richtet so schreckliche Ver heerungen an, daß das gegnerische - Schi ff bäld in den Wellen versinkt. — Meistens wird aber zetzt auch das Unterseeboot bemerkt vom Feinde hütend beschossen. Um sich nun vor dem gegneri

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