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Tiroler Volksbote
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Seite 17 von 20
Datum: 10.03.1898
Umfang: 20
ckle sein Töchterlein zur Volksschule; „denn,' sagte er, „dort ist eine echt christliche Erziehung die Hauptsache, und diese ist mehr wert als aller eitle WissenLkram und Weltklugheit, die beide oft dem Menschen zum ewigen Verderben gereichen.' aufgeklärte Orkonom aber meinte, die. Volks schule sei für das Proletariat, und darum heiße' m ja auch Volksschule. Ihr Ziel sei, dumm- sromme, unterwmfige Menschen zu bilden, und das sei ja auch gut und nothwendig; denn wo her sollten sonst die Gebildeten

ihre Dienstboten nehmen? Für „besser geborene Menschen' sei die Volksschule jedoch zu gemein; sie müssen eine bessere, höhere Bildung genießen, um dem Volke Zu imponieren und es regieren zu können. Dies gelte aber nicht bloß für die Knaben, sondern °uch für die Töchter; denn die Hausfrauen, wo zu doch alle Mädchen berufen seien — Nonnen Aid sonstige barmherzige Schwestern hätten ihren Beruf verfehlt — würden durch ihr vornehmes Walten die Familie erst auf die Höhe des durch Zeitgeist bestimmten Standpunktes

erheben. Kurz, die Töchter vornehmer, vermögender L-ute müssten der höheren Töchterschule übergeben kerben, weil sie allein jenem Zeitgeist Rechnung trage. Fein herausgeputzt, gieng Anna jeden Morgen nach der Stadt, während Marie in ärmlicher Kleidung ihren Weg nach der Volksschule ein schlug. Anfangs bestand zwischen beiden noch ein leidliches Einvernehmen; aber dieses erkaltete witner mehr und verschwand ganz, als das junge ^ Fräulein schon wusste, wie der Schmetterling. °er Käfer, das Veilchen

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