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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 18
Datum: 13.10.1907
Umfang: 18
Seite 2. „Tiroler Volksboke.' Iahrg: XV. die vollständige Trennung von Oesterreich durchzuführen. — Der wirtschaftlicheAnsgleich umfaßt mehrere große Gruppen von Fragen. Die hauptsächlichsten sind: 1. Wie sollen die gemeinsamen Ausgaben (für Militär, Kriegsschiffe, für die Vertretung nach außen zc.) auf Oesterreich und Ungarn ausgstM werden? Die Bestimmung, wieviel Prozent Oesterreich und wieviel Prozent Ungarn zu den gemeinsamen Ausgaben zu zählen hat, heißt man die Quote. 2. Uuter

welchen Bedingungen sollen Oester reich und Ungarn als gemeinsames Zollgebiet einge richtet werden? Wenn Oesterreich und Ungarn, ein gemeinsames Zollgebiet bilden,. dann bestehen auf allen österreichischen und ungarischen Grenzen die gleichen Zölle gegen das Ausland; zwischen Oesterreich und Ungarn besteht aber kein Zoll. 3. Wie soll in Oesterdeich und Ungarn, die geme i n s a m e, gleiche Geldwähr u n g und die geme in s a m e S t a a t sban k, welche das Geld ausgibt, geregelt werden^ 4. Wie söll

^ der gemeinsame Zolltarif geregelt werden/ das heißt, wie hoch sollen die Zölle gegen das Ausland festgesetzt und wie sollen die Handelsverträge mit dem Ausland abgeschlossen werden? — Alle diese Fragen müßten zwischen Oesterreich' umd Ungarn jedes zehnte Jahr durch Verträge geordnet werden und hierin besteht der wirtschaftliche Ausgleich. — So oft'nun die Zeit für emen neuen Abschluß' des wirtschaftlichen Ausgleiches wieder herankam, gab es gewaltige Reibereien zwischen Oesterreich und Ungarn

. An allen politischen. Wirren iler- letzten, 'zehn. Myre' 'un^'an der Arbeitsunfähigkeit des, Reichsrates in Oesterreich ist einzig und > allein der Ausgleich schuld. — Hl'eWigarn Mren keine redlichen Partner und suchten Oesterreich auf älje Weise zu übervörtillen/' — Fast 30 Jahre.laug zahlte Oesterreich die ungerechte Quote von 70 Prozent, Während Ungaru nur ^O Prozent zahlte, das heißt, Oesterreich mußte bei den gemeinsamen' Ausgäben von je 100 Gulden 70 Gulden, Ungarn brauchte nur 30 Gulden zu zahlen

. Und doch ist Ungarn nicht soviel kleiner als Oesterreich. Ungarn hat 21 Millionen. Einwohner, Oesterreich 26 Millionen. (Der Fläche nach ist Ungarn sogar größer^)'—- Erst in den letzten Jahren wurde die Quote etwas günstiger für Oesterreich, sie ist aber immer noch ^lugerecht. Ocstelreich zahlt nämlich .gegenwärtig 65°/, „ Prozent, Ungarn -54^/, „ Prozent. — Auch bei Festsetzung der Zölle gegen das Ausland wurde Oesterreich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer mehr übervorteilt. — Ungarn ist ein Ackerstaat

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 30.07.1919
Umfang: 16
; an Stelle Dr. Sternbachs ist Herr Kraft getreten. — Wir bemerken noch, daß Dr. Bauer die ganze Anschlußgeschichte an Deutschland jetzt nicht mehr freut. Er ist ein echter Bolschewik. In Deutschland hat aber der Bolschewismus zurzeit wenig Aussichten^ also zieht es sein Herz nach Rußland und nach Ungarn. Er betätigt seine Liebe zu Ungarn -auch werktätig. Die,von den Rumänen am -26. Juli den Ungarn abgenommenen Kano- nen stammten aus — Oesterreich! Es gingen -also Waffenfendungen nach dem bolschewisti

schen Ungarn, von denen jedermann wußte j und niemand wissen wollte und es wurden hingegen dem tschechischen Nachbarn Muni- tionslieferungen. auf die er als österreichischer Nachfolgestaat einen gewissen Anspruch hatt^, verweigert, obwohl wir dadurch uns die Ab- sperrung von der böhmischen Kohlenzusuhr ! als Vergeltungsmaßregel zuzogen. Kür bie Gewinnung Deutsch-Westungarns» d^. volk- lich und wirtschatftich sür das kleine, arme Deutschösterreich von höchster Bedeutung ist, geschah gar

und kein Paktieren wie seinerzeit bei den Ungarn und Siebenbürgen, die sich manchmal soweit vergaßen, daß sie selbst die Türken herbeiriefen gegen Kaiser Und Reich. Im Jahre 1848 waren es die Kroaten, die mithalfen, die Revolution in Ungarn niederzu werfen. Seit 1366 bildete Kroatien einen Teil des ungarischen Königreiches. Es war zweifellos ein großer Fehler, daß man Kroatien an Ungarn an gliederte. Die Ungarn hätten nie diese erbärmliche Erpresserrolle spielen können, die sie fort und fort gegenüber Kaiser

und Reich spielten, wenn Kroa tien und Slavonien ein österreichisches Kronland geblieben wäre. .Die Ungarn taten in Kroatien das, was sie überall taten: sie suchten das Land ungarisch in Sprache und. Sitte zu. machen. Daher das Bestreben der Kroaten, von Ungarn loszukom men, ein selbständiges Königreich unter Habsburgs Szepter zu bilden. Leider hatte man in Wien nie den Mut, die Kroaten von Ungarn loszulösen; man schaute in aller Gemütsruhe zu, wie die Un garn die Kroaten nach jeder Beziehung elend

be handelten. Hätte man in Wien den Mut gehabt, Kroatien und Slavonien mit Bosnien, Balmatien und vielleicht auch mit Krain zn vereinigen und dem Gebiete eine gewisse Selbständigkeit zu geben, so hätten wir den Krieg nie verloren und waren auch mit Nahrungsmitteln besser versorgt gewesen. Man hat hier den gleichen Fehler gemacht wie init Böhmen. Was für Ungarn recht war, wäre auH für die Böhmen und Kroaten billig gewesen. Aber man tat es nicht. In den Köpfen gewisser Politiker herrschte nur ein Gedanke

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 02.07.1919
Umfang: 16
Die Vorgänge in Angarn Es gibt kein Land von den früher zu Oesterreich gehörigen Gebieten, das seine Kriegssünden so schwer büßen müßte,, als nne Ungarn. Ungarn hat wesentlich dazu beigetra- gen, daß bei uns das Kriegsleid so schwer drückte, Ungarn hat wesentlich dazu beigetra-. gen, daß der Krieg mit einem solchen Krach geendet hat. Wir wollen nicht aus alte Sünden und Unterlassungen wieder zurückgreisen, nur eines sei erwähnt, daß die Ungarischen Macht- hab^BmLOguptschulb trifft, daß wir zuMe

-Ä gmn des Krieges so schwach Und schlecht ge- rüstet waren. Um eme möglichst große Selb ständigkeit von unserem alten, ewig nach- hebenden Kaiser zu erzwingen, hat Ungarn mit ungeheurer Zähigkeit jede zeitgeinäße Ausgestaltung der Wehrmacht trotz der allseits drohenden Gefahren zu hintertreiben verstau den. Ungarn traf alle Vorbereitungen, um sich bei günstiger Gelegenheit vom Reiche los- Zusagen. Schon zu Friedenszeiten liebäugelten die ungarischen Freimaurer fort und fort mit der italienischen

Freimaurerregierung. Un- garn verstand es, vor detn Kriege und auch während des Krieges seine dem ungarischen Staate eingegliederten anderssprachigen Völ kerschaften ständig zu drangsalieren, so daß sie schließlich nicht - bloß dem ungarischen Staate, fondern dem Reiche feindlich wurden, ^chon im Jahre 2916 hat mir persönlich ein- ^al ein rumänisch-ungarischer Soldat gesagt: ,.Wenn wir doch einmal gegen Ungarn ziehen konnten! Mit Freuden würden all die unter- drückten Nationen in Ungarn einrücken.' In heilloser

Verblendung hat Ungarn uns so ^lend mit Lebensmitteln beliefert, daß bei uns Tausende Hungers starben, hat es die Armee, deren Versorgung'es übernehmen mußte, so ^end versorgt, daß den Leuten die Lust zum Kampfe und zum Aushalten vergehen mußte. der Stunde der äußersten Gesahr, im Oktober 1918, da es galt, den letzten Ansturm 'er Feinde abzuwehren, hat es seine Truppen pon der Piave abberufen und damit den ent- Michen Zusammenbruch der Front verur- Mt. Dafür büßt nun Ungarn hart und Alwer. Auch im Leben

der Völker ist Gottes Arechtigkeit nicht selten augenscheinlich zu ? 5?! Ungarn wollte uns schnöde verlassen ^Nd sich den Gegnern anbiedern, um sein gan-< As Staatsgebiet zu sichern und zu retten. Die ^gner ließen sich aber durch dies schnöde Vor- do?? davon abhalten»/Ungarn alle an- ^?.'pkachigen Gebiete zu entreißen, ja sogar ^ete mit rein magyarischer Bevölkerung zu besetzen und den Grenznachbarn zuzuspre chen. Ungarn wollte sich vorzeitig und in ver^ räterischer Weise den Frieden sichern, zog

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 06.08.1919
Umfang: 16
KMvoih, den S: Altgust 191?. Tiroler Volksvote- vrr. s?. Vene s. . Schllmmer erging es seinem Genossen ^ Szamuely. ^ ^ ^ Szamuely kam im Automobil in Gesellschaft zweier russischer Bolschewiken, die bis an die Zahne bewaffnet waren, nach dem bekannten, an der ungarischen Grenze gelegenen Kurorte Sauerbrunn. Im Automobil führte Szamuely Handgranaten mit. In Sauerbrunn nahm er einen Arbeiter aus, der sich prosessionsmWg mit dem Hinüberschmuggeln von Ungarn nach Deutschösterreich befaßt

ansetzen und einen Schuß gegen sich abseuern, der Schuß war tödlich; die Ku- gewiss ins Herz. Auf dem Weg ins Spital hauchte er seine verbrecherische Seele aus. Gott gnade ihm! Bei Szamuely 'würden .Bar geld im Betrage von 138.000 Kronen, aus- schließlich in blauen Banknoten, sowie bedeu tende Summen in amerikanischer, englischer und schweizerischer Währung geftinden!! Der Mann hieß in Ungarn allgemein der Blur- Hund. Er hat diesen seinen Namen reichlich verdient.. Nach Blut lechzte er wie ein Tiger

. Schon in Rußland ließ er als Freund Lenins M österreichische Kriegsgefangene erschießen, weil sie sich nicht bewegen ließen, in die rote Armee einzutreten. .Wie viel Menschenleben A in Ungarn auf dem Gewissen hat, weiß Vott allein; es geht sicher in die Tausende, 'iun ist an dem Manne das Wort der Schrift 'm Erfüllung gegangen: Wer. Blut vergießt, dessen Blut wird vergossen werden. Eine ^nischenbemerkung sei gestattet. Wir haben m KUnem der sozialdemokratischen Blätter, ^uch in keiner roten

Versammlung ein abträg- uches Urteil über die von der ungarischen bol- !chewikischen Regierung unnötigen Kriege gehört, nur gelesen, der Krieg, den wir fuhren mußten zur Verteidigung unseres Va- terlandes, der war schlecht und verdammens- ^ert. In Ungarn herrscht natürlich ungeheure ^rmde über das Verschwinden der jüdischen Scheusale. Als der Sturz der Bolschewiki-Re- Verung itn Lande bekannt wurde, machte man ur vielen Orten kurzen Prozeß; man jagte die vm der roten Regierung eingesetzten Stadt

- und Ortsgeivaltigen entweder zum Tor hin- «Us oder erschlug sie. Die Armee stellte sich Huiweilers in den Dienst der neuen Regie- Mg. Die eigentliche Regierungstruppe, die ^genannten Leninbuben, mit der die eigent- i<tzen Schandtaten ausgeführt wurden» wurde ^«vafsnet und tnterniert. Der rote Selig- «ettstraum ist in Ungarn vorläufig einmal . N^veträltmt. Es war allerdings ein böser mit noch böserem Erwachen. Was den ' -Abyt geblieben, ist ein wirtschaftliche» ^^erfeld. Teld und GeK>e«vert sind ge- Rnd

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 13.08.1919
Umfang: 16
in die zweite Schlacht bei Lem- berg ein. Der Erzherzog focht siegreich bei Stary Sambor. Zum Generc^der Kavallerie ernannt, übernahm er das Kommando des 7. Korps, das er seither als Heereskomman- dant geführt hat. Er trieb bei Sztropko die Russen zurück und hinderte deren Eintritt ' nach Ungarn. Nach der Kriegserklärung Jta- liens übertrug ihm Kaiser Franz Josef die Or- ganisation der Landesverteidigung in Ober- Kärnten. Bei den Kämpfen am Doberdo- plateau hielt sein Korps den Vormarsch der Italiener Legen

seine Truppe geführt und für dieselbe Sorge getragen. Unbeküm- mert um das feindliche Feuer, besichtigte er persönlich und vielfach ohne Begleiwng die Stellungen, sprach mit jedem Mann, erkun- digte sich nach deren Verpflegung, Bedürfnis- sen, Anliegen usw., schrieb sogar manchem die Feldpostkarte usw. Seine Sorgfalt galt aber sast nur dem ungarischen Soldaten. Er zeigte sich auch hier als Ungarn und fast nur als . Ungar. Als er in Südtirol im Sommer 1913 nach dem Abgang Hohendorfs kommandierte, konnte

, so daß wir beim Zusammenbruch eigent lich ohne .Oberkommando im .Lande dasta^ den. Als nun auch Ungarn zu wanken begann, ersuchte dA Kaiser den Erzherzog, einzugrei- fen, um noch zu retten, was zu retten war. Es gelang ihm nicht, da die Führer der Um sturzbewegung hinter dem Rücken des Erz- Herzogs ihre Ränke fortspannen, bis die Zu stände unhaltbar wurden. Erzherzog Josef war der einzige von der ganzen kaiserlichen Familie, der im Lande blieb und sich mit der Revolution abfand, allerdings in einer Weife

, die vielfach Anstoß erregte. Er trug der Volks- stimmung in etwas zu auffälliger Weise Rech nung. Sofort legte er den Erzherzog-Titel nie der, nannte sich Josef Habsburg und später nahm er gar den Namen seines Besitzes als Schreibnamen an. Weiters ließ er eines Teil seiner Ländereien austeilen usw. Doch hätte ihn das alles nicht vor der Verfolgung der Bolschewiki gerettet. Einzig seine ungeheure Beliebtheit, der er sich in ganz Ungarn er- freute» verdankte er es, daß die.Bolschewiki- regierung

ihn nicht anzutasten wagte. Die Mit- glieder der neuen Regierung hielten Freitag abends im Ministerpräsidium den ersten Mini sterrat. Es wurde beschlossen, den Erzherzog Josef als Verweser von Ungarn anzuerken- nen, der bis zu den Wahlen für die Nationale Versammlung im Amte bleiben wird, damit es in dieser schweren, verworrenen Ueber- gangszeit einen festen Punkt im Lande gebe. Auf Bitte des Ministerpräsidenten Friedrich erschien nach diesem Beschluß Erzherzog Jo sef im Ministerrat, um den Ministern den Eid

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Seite 14 von 16
Datum: 18.10.1900
Umfang: 16
Farbendruckbild : „Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit' von M. Fuhrmann, mit ker nigen Erzählungen und kurzen Belehrungen aus dem Leben und für das Leben, Märkte-Verzeichnis u. s. w. u. s. w., sowie mit einem Gratis-Wandkalender. Preis 50 Pfennig oder 65 Cts., in Oestei reich Ungarn 60 Heller. Donauworther Heil.-Kreuz-Kalender. II. Jahrgang. 17 Bogen stark, mit einem prächtigen Titelbild in lithograph.Farbendruck, schönen Erzählungen und Illustrationen, ferner einem Gratis-Wandkalender, Märkte-Verzeichnis

u. s. w. Preis 50 Pfennig oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Kalender fnr katholische Lehramts- GouV ert: Heiligenbilder, (100, sortiert). Preis li. S.—« WucHHanölung des Kath.-polit. Pressvereins, Brixen. Kandidaten. ^ Jahrg. Illustriert. Ein vorzüg- liches Taschenbuch für alle, die sich auf den Lehrerberuf vorbereiten. In eleg. Leinwandband. Preis Mk. 1.— oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. Kinder-Kalender. Jahrg. Mit hübschen ^^ Geschichten, Märchen, Ge dichten, Räthseln

u. s. w., vielen Textbilderu und einem farbigen Titelbild. Preis 20 Pfennig oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn 24 Heller. XXIII. Jahrgang. Illustriert. Mit Kath. Lehrer-Kalender. Lehrer-Biographien und Abhandlungen für und über den Beruf. In eleg. Leinwandband. Preis Mk. 1.— oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. UotburgaKalender AH Dienstmädchen. XXIII. Jahrgang. Mit lehrreichen Erzählungen, vielen Textbildern und einem hübschen Farbendruck-Titelbild. Preis 20 Pfennig oder 25 Cts., in Oesterreich

-Ungarn 24 Heller. Ravkael-Kalender fürjnugeAröeiter. X.Jahr- gang. Mit einem farbigen Titelbilde, schönen Erzählungen und lehrreichen Ab handlungen. Preis 20 Pfennig oder 25 Cts., in Oester reich-Ungarn 24 Heller. Der Soldatenfreund. XVI. Jahrgang. Enthält hübsche Bilder, sowie nützliche Schilderungen aus dem Soldateuleben und für dasselbe. Preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterr.-Ung. 24 Heller. Taschenkalender fiir die studierende ÄNaend XXIII. Jahrgang. Der Inhalt ist für ^1 Studierende äußerst

belehrend und wert voll. Der Kalender kann zugleich als Notizbuch benützt werden. Einband in Leder-Imitation. Preis 40 Pfennig oder 50 Cts., in Oesterreich-Ungarn 48 Heller. Deutscher Thierschntz-Kal-nder. ^ Mit unterhaltenden und belehrenden Geschichten aus der Thierwelt und vielen Bildchen. Preis 10 Pfennig oder 13 Cts., in Oesterreich-Ungarn 12 Heller. Her; Jesu-Wandlmlender. Farben ausgeführt, mit verschiebbaren Monatstafeln mit Raum für kleine Notizen' Preis 50 Pfennig oder 65 Cts., in Oesterreich

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 24.10.1917
Umfang: 12
-Seite 2. Nr. 43. natürlich einen ziemlich hohen Preis haben. Höchstpreise sind in Ungarn für Rinder picht fest gestellt, aber es stellt sich der Preis per Lebend gewicht ungefähr auf 6 bis 6 k. Dadurch erklären sich die außerordentlich hohen Rinderpreise bei uns. Was die Schweine anbelangt so bekommen wir ein Kontingent von 12.000 Stück im Monat und wir sind jetzt daran, die Erhöhung dieses Kontin gents auf.16.000 zu erwirken. Es sind Höchst preise festgestellt, die 5 bis 6 T ausmachen

ist nicht immer das volle Kontingent zu haben. Es entsteht dadurch ein Überzahlen der Höchstpreise, das sich namentlich in der letzten Zeit, wo die Futternot eine so außer- ordentlich große ist, noch erheblich gesteigert hat. So komtm es, daß die Ware zu uns zu — man kann sagen — exorbitanten (ungeheuerlichen) Preisen auf den Markt kommt. Es kommen auch gewisse Unzukömmlichkeiten vor und, wo uns st»lche bekannt sind, haben wir uns an die unga rische Regierung gewendet.' So derMinister. Wie Ungarn tatsächlich

mit unS verfährt, darüber gab der Abg. Fink Aufschluß. Er führt folgendes aus: »Während deS Krieges sind die Preise agrarischer Produkte in Ungarn mehr als in Oesterreich von Monat zu Monat gestiegen. Das hat im August 1916 dazu geführt, daß Verhandlungen zwischen den beiden Regierungen über den Bezug von Vieh und Fett aus Ungarn gepflogen wurden, welche vor etwa 10 Monaten zu einer Vereinbarung zwischen den Regierungen geführt haben. Als Preise für die vereinbarten Kontingente wurden die in Ungarn einen Monat

vor Abschluß der Vereinigung in Uebung befindlichen Preise fest gesetzt. Diese Preise waren schon so hoch, daß sie für die österreichischen Konsumenten eine Mehr belastung von 1 Vierte! bis 1 Drittel gegenüber den österreichischen Preisen bedeuteten. Die Ver braucher haben sich mit dieser Tatsache abgefun den. weil sie glaubten, es sei eine verbindlicheVer* einbarung und es werde den Preissteigerungen endlich eine Schranke gesetzt werden. Durch ein oder zwei Monate kannten die Arti kel aus Ungarn

Kronen mehr an Ungarn gezahlt werden müssen Die Preise sind aber rapid weitergestiegen und im September und Oktober dieses Jahres konnte nur um den Preis von 32 X per Kilogramm Fett angekauft werden, was eine Mehrzahlung von 140.000 X per Waggon oder 11,000.000 X monat» lich für 77 Waggons ausmacht. Dazu kamen, noch die Mehrzahlungen für Schweinespeck, Rind vieh, Schweine und andere Artikel. Der Minister versprach dann für radikale Aenderung zu sorgen Wir haben schon vor mehr als. 2 Jahren

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 18
Datum: 13.10.1907
Umfang: 18
Megtaubigte Auflage - S7.SVO Mit 4seitrger ZSeitage: „Zier Arbeiter'. Vrgan zur Belehrung und Unterhaltung des katholischen Volkes. Verwaltung: Vrixrn, Siidtirol, ZVrifzelllurmgasse Erscheint alle 14 Tags am Sonntag und kostet, nur negen Vorausbezahlung, ganzjährig mit Post für Oesterreich- Ungarn I< 2.—, für Deutschland !< 3.- (Mark 2.SV), für die übrigen Länder des Weltpostvereins K3.SV (Franken 4.—). Einzelne Numniern Ivli. Zille Bestellungen, Geldsendungen und liellamatkonen sind stets

-Ungarn ist der Ausgleich. Um den Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn wird gerade gegenwärtig wieder von den beiderseitigen Regierungen eifrig verhandelt, über den Ausgleich wird in allen Versamm lungen gesprochen, in allen Zeitungen geschrieben — der Aus gleich übt den größten Einfluß auf unsere. politische Stellung und wirtschaftliche Lage aus. Und doch. wissen vielleicht' die' wenigsten Leser so recht eigentlich, was der Ausgleich ist. Ich will versuchen, das Wesen des österreichisch

-ungarischen Aus gleiches in seinen.Hanvtzügen so gemeinverständlich wie nur möglich darzulegen. , Der österreichisch-ungarische Ausgleich ist im Jahr 1867 ins Leben getreten. Man unterscheidet einen doppelten Ausgleich: eiuen staatsrechtlichen und einen wirtschaftlichen. Vor dem Jahre 1867 waren Oesterreich und Ungarn mitsammen ein vollkommen einheitlicher Staat wie Rußland oder Frankreich und dieser Staat hieß Oesterreich. Schon im 16. und 17. Jahrhundert hatten die Ungarn oder Magyaren

, wie sie sich in ihrer Sprache nennen, immer wieder gegen die Herrschaft der Habsburger rebelliert und ein selbständiges magyarisches (ungarisches) Königreich aufzurichten versucht. Diese Ausstände wurdeü größtenteils mit dem Schwerte niedergeschlagen. Neben bei gesagt, waren die Ungarn Oesterreich zu großem Danke verpflichtet; denn nur durch die österreichischen Wassen wurde Ungarn aus der drückeudsten Knechtschaft der Türken errettet. Seit dem Revolutiousjahr 1848 wurden die Selbständigkeits- besirebuugei, der Magyaren

immer stürmischer und gefährlicher. Nach dem unglücklichen Kriegsjahr 1866 kam Oesterreich in eine große Zwangslage und glaubte dem Drängen der Ungarn nachgeben zu müssen. Man gewährte Ungarn eine gewisse Selbständigkeit. Das Reich wurde in Zwei Staaten geteilt: Oesterreich und Ungarn. Beide Staaten erhielten ihren eigenen Reichsrat und ihre eigene Regierung (Ministerium) — österreichische Minister und ungarische Minister. — Das Reich bestand nur mehr in der Zusammenfassung zweier selbst ständiger

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 18
Datum: 16.04.1905
Umfang: 18
Seile „Tiroler Volksbole.' Ighrg. XIII. reichischen Reichsrat erklärte man aber, wenn die unberechtigten ungarischen Ansprüche erfüllt würden, so wolle man das ganze Verhältnis mit Ungarn lösen und sich wirtschaftlich vollkommen von Ungarn scheiden. Unsere Reichsregierung dachte, überlegte und sann, wie aus dieser Zwickmühle herauszukommen wäre. Und richtig fand sie ein überaus „schlaues Mittel'. Sie sagte den Herren Magyaren: „Lassen wir einmal zwei Jahre lang alles beim Alten! Stellet

einmal auf zwei Jahre eure Militär forderungen zurück, dafür wollen wir (die Regierung) auch während zwei Jahren keine neuen Gelder und Leistungen für das Militär wesen verlangen. Nach zwei Jahren könnt ihr dann eure Wünsche und Forderungen wieder vorbringen.' Nun, das Ding schaut sich auf den ersten Blick ganz reputierlich an, in Wahrheit hätte es aber für uns Oesterreicher eine schändliche Falle bedeutet, in die wir hätten eingetan werden sollen. Es hätte geheißen: „Die Ungarn haben nachgegeben und ihr müßt

jetzt den Ungarn entgegenkommen; ihr müßt die Handelsverträge bewilligen und den Ausgleich mit Ungarn wieder abschließen.' Den Bock in der Rechnung sieht jedes Kind. Wir wären wieder auf weitere zehn Jahre den Magyaren ausgeliefert gewesen, hätten wieder zehn Jahre lang unser schönes Geld nach Ungarn hinunter- schmcißen und die nimmersatten Herren Magyaren aufmästen müssen; die Ungarn aber wären nur aus zwei Jahre gebunden gewesen, hätten nach zwei Jahren ihre unmäßigen Forderungen aufs neue

und viel stürmischer vorgebracht, die Regierung hätte natürlich dann die Forderungen der Magyaren vollinhaltlich bewilligt und wir Oesterreicher hätten uns nicht mehr dagegen wehren können, da wir das letzte Verteidigungs- mittel, nämlich den Ausgleich, bereits aus der Hand gegeben. Nach zwei Jahren hätten die Ungarn ihren heißesten Wunsch: die Trennung der Armee sicher erreicht, sie hätten ihre eigene ungarische Armee erhalten, wir hätten mit unserem Gelde diese ungarische Armee durch eine Reihe von Jahren

noch ausrüsten und kräftigen helfen mögen und sobald sich'die Ungarn stark genug gefühlt, hätten sie die Monarchie zertrümmert; wir hätten dann Krieg führen müssen gegen eine Armee, die mit unserem schönen Gelde ausgerüstet und mit unserem Schweiß aufgepäppelt gewesen wäre. Das ist ist das wunderbare Kunststückchen unserer hochweisen Reichsregierung — es erinnert lebhaft an die Wunder kuren des Doktor Eisenbart, der seinerzeit einem Manne gründlich vom Kopfweh geholfen, indem er ihm einfach den Kopf kurzweg

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Seite 15 von 16
Datum: 13.12.1900
Umfang: 16
oder 65 Cts., in OesterreichUn arn 60 Heller. Donanwörther Heil.-Kreuz-Kalender. II Jahrganq. 17 Bogen stark, mit einem prächtigen -«.nelbild in lithograph. Farbendruck, schönen Erzählungen und Illustrationen, ferner einem Gratis-Wandkalender, Märkte-Verzeichnis n. s. w. Preis 50 Pfennig oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Kalender siir katholische Lehramts- eandidaten. ^ Jahrg. Illustriert. Ein vorzüg- — liches Taschenbuch für alle, die sich aus den Lehrerberuf vorbereiten. In eleg

. Leinwandband. Kr^i Lv^' oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Rinder-Kalender. J^rg. Mit hübschen 777- Geschichten, Märchen, Ge buchten, Räthseln u. s. w., vielen Textbilderu und einem tarbtgen Titelbild. Preis 20 Pfennig oder 25 Cts., in .Oesterreich-Ungarn 24 Heller. Zach Lehrer-Kalender. Z?? Jahrgang. ^--7—! --2- Illustriert. Mlt ^eyrer-Biographien und Abhandlungen für und über ^ In eleg. Leinwandband. Preis Mk. 1.— ^ ^ Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. slotvUrga -Kalender sür die reifere weiöliche ''177

—-> — Jugend, vesonders für ^tenkmidchen. XXlll. Jahrgang. Mit lehrreichen Erzählungen, vielen Textbildern und einem hübschen ^A^nick-Titelbild. Preis 20 Pfennig oder 25 Cts., M Oesterreich.Ungarn 24 Heller. Uaph ael-K alender ^ür jnnge Arbeiter. X Jahr- ^777-7—^ gang. Mit einem farbigen ^nelbilde, schönen Erzählungen und lehrreichen Ab- Handlungen. Preis 20 Pfennig oder 25 Cts., in Oester- reich-Ungarn 24 Heller. Der Soldatenfreund. XVI. Jahrgang. Enthält hübsche Bilder, sowie nützliche Schilderungen

aus dem Soldatenleben und für dasselbe. Preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterr.-Ung. 24 Heller. Taschenkalender für die studierende Äuaend XXlll- Jahrgang. Der Inhalt ist für ^1 Studierende äußerst belehrend und wert voll. Der Kalender kann zugleich als Notizbuch benützt werden. Einband in Leder-Imitation. Preis 40 Pfennig oder 50 Cts., in Oesterreich-Ungarn 48. Heller. Deutscher Thierschnh-Kalender. Mit unterhaltenden und belehrenden Geschichten aus der Thierwelt und vielen Bildchen. Preis 10 Pfennig oder 16 Cts

., in Oesterreich-Ungarn 12 Heller. Herz Jesu-Mandkalender. Farben ausgeführt, mit verschiebbaren Monatstafeln mit Raum für kleine Notizen. Preis 50 Pfennig oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Jefu-Wand» «-Vilnius elsl kaiender, Herz Jesu-Wandkalenders können jedes Jahr die Monats tafeln hierzu eigens nochbeziehen. Preis 15 Pfennig oder 20 Cts., in Oesterreich-Ungarn 18 Heller. Katholischer Abreißkalender hegenden anf der Aückleite der Hagesvtäiter und 12 ^inkecköildern, in ff. Farbendruck. Bisherige

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Seite 2 von 16
Datum: 11.10.1916
Umfang: 16
der magyarisch?!? Parlamentarier in einer .Stunde von weltgeschichtlicher Schwere gezwun gen sieht, dann braucht man um einen Maßstab zur richtigen aeschichtlichen Wertung solcher Vor fälle nicht mehr m Verlegenheit zu geraten. In der Tat, wie würdig wurden in Oesterreich alle ^Wechselsälle des Krieges hingenommen! Und es hat hier an Heimsuchungen von der Art, wie sie Ungarn jetzt in Siebenbürgen erlebt, wahrhaftig nicht gefehlt. Noch heute ist der Umfang des ! österreichischen Gebietes, das vorübergchender

feindlicher Besetzung überlassen bleiben muß, ein Mehrfaches von dem, worauf in Ungarn ein tückischer Feind die Hand legen konnte. Mit Recht verwies Tisza auch darauf, baß ohne M Entblößung der siebenbürgischen Gren zen ein Sieg von Gorlice undenkbar gewesen wäre und daß der Armeeleitung der endliche Sieg vor Äugen schweben müsse und nicht einzig der Schutz eines jeden, auch des kleinsten Stück chens ungarischer Erde. Ganz drollig nehmen sich von dieser Seite auch die beweglichen Kla gen

gedacht habe, auch nur einen Fußbreit ungarischen Bodens abzutre ten, deutete er anderseits an, daß man durch recht zeitige Opser auch Rumänien hätte auf unserer Seite halten müssen. Da er unter diesen Opfern doch kaum die innerpolitischen Zugsständnisse an die ungarländischen Rumänen gemeint haben dürfte» um die sich die zu den Mittelmächten hal tenden Konservativen im Königreich Rumänien so lange bemühten, auch wohl Bessarabien nicht, dessen Abtrennung von Rußland kein Opser für Oesterreich-Ungarn

Oesterreichs noch die andern) Wlker Ungarns für ein selb st ä n d i g e s, . unabhängiges Königreich Ungarn ihr Blut und Leben- in' den Karpathen eingesetzt haben und noch einsetzen, sondern für die Erhaltung 'des Gesamtreiches. ^ Dar über wird man nach dem Kriege einmal ein ernst liches Wörtchen reden müssen. Immerhin ist die- fortwährende Betonung des Zusammengehens» und Zusammenhaltens mit Oesterreich Ln der^ Stunde der Gefahr ein Zeichen, daß man end lich in Ungarn zur klaren Einsicht ^kommen

ist, und zwar in allen Kreisen, daß Ungarn auf sich selbst angewiesen ein Spielball der Nachbarstaa ten wäre und bildet diese Betonung des festen Zusammenhaltes auch bei dieser Gelegenheit, wo man so scharf gegen die Regierung Stellung nahm, eine große Enttäuschung für das feindliche Ausland. Man muß nämlich wissen, daß man sich in manchen Kreisen des feindlichen Auslan des fortwährend Hoffnung macht, mit Ungarn einen Separatfrieden schließen zu können. Da mit ists nichts. Noch weit erfreulicher ist das Ver halten

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 23.10.1918
Umfang: 12
Seite 2. Nr. 43. wollten Tschechen ausgeliefert sein. Ganz unschuldig viag der ungarische Einfluß wohl auch daran nicht gewesen sein, daß die Böh len mit ihren staatsrechtlichen Bestrebungen aus keinen grünen Zzveig kamen. Sie fürch teten wohl, daß die Umgestaltung in Oester reich auch auf Ungarn übergreifen könnte und das könnte der Herrschaft der eigentlichen Ungarn (Magyaren) über die anderen in Un garn wohnenden Völker ein Ende machen. Das mag wohl mit einer der Ursachen gewe sen

also nichts anderes, als daß es die naturnotwen digen Folgerungen aus dieser von uns selbst geschaffenen und angenommenen Rechts grundlage zieht. Das kaiserliche Manifest er kennt also den verschiedenen Volksstämmen in Oesterreich das Recht zu -oder gibt ihnen dasselbe, innerhalb ihres Siedlungsgebietes, d. i. innerhalb der von ihnen bewohnten Ge biete und Länder, ein ^eigenes Staatswesen zu bilden. Diese Staatswesen oder Staaten sollen dann zusammen einen Bundesstaat bilden. Das wäre so ähnlich wie heute Oesterreich unb Ungarn zusammen

ja auch nicht. Emen Haken hat aber das Ding. Das kaiserliche Manifest nimmt Ungarn aus. Es heißt, die Ungarn hätten sich die Aus nahme mit der Drohung erzwungen, daß sie sonst keine Lebensmittel mehr liefern würden in dieser Kriegszeit. In Ungarn will nun die gegenwärtig herrschende Nation den Zusam. menhang mit Oesterreich gänzlich lockern und nur als vollständig selbständiger Staat mit MtiwoH, den 2S. Oktober 1913. Oesterreich zusammenhängen, und Zwar so, daß sie mit uns nur mehr den Kaiser gemein sam hätten

; .man nennt das Personalunion. Nun wollen aber die Tschechen auch die Slo waken in Nordungarn in ihren Staat einbe ziehen und die Südslawen die Kroaten, die Bosniaken und Serben in Südungarn und umgekehrt. Ebenso wollen die Rumänen und Ruthenen Ungarns die Vereinigung mit ihren Landsleuten in Oesterreich bewerkstelligen. Ich denke, Ungarn wird sich dieser Bestrebun gen kaum erwehren. Würde Ungarn auch in Nationalstaaten zersallen, so wäre das für eine Neuordnung des Gesamtstaates ein wah res Glück

hat, die Tschechen und Slowaken bereits als selb' ständigen Staat anerkannt, es steht ihm da her nicht mehr zu, sich da einzumischen. Oester reich und Ungarn sollen sich mit denselben selbst ins Einvernehmen setzen und sebsn, wie sie damit fertig werden. Das gleiche gilt auch von den Ansprüchen der Jugoslawen (Südsla wen. Kroaten. Serben usw'). Mit der Frie- denssrage, sagt Wilson weiter, könne er sich

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 26.03.1919
Umfang: 16
BatkanBaltaollwe.Aanonceo Sro. «. S.Sofia. Ave Ra«v»«d»e>. ZZertchte lowte andere RtMettuage.i ftad »u f-?»»aea an „LZrolrr Dott«bote', »a>m»ir<»ea (LlMerlaakas». >re».Naumktrche». Nr. is. Innsbruck, Mittwoch, 26. März 4919. xxv». Zahrg. Neuerliches Umsturz in Llngarn Ungar» erklärt der Entente den Krieg. Man möchte wahrhaft schadenfroh lachen, wärs nicht so unheimlich, wenn man hört und liest, was sich in den letzten Tagen in Ungarn Kugetragen hat. Ungarn erntet jetzt, was es gesät hat. Die Ungarn haben wesentlich

dazu beigewagen^ daß der^^ieg für ^uns-einen so traurigen Ausgang genommen hat. Durch mehr als ein halbes Jahrhundert ging das Bestreben der herrschenden Kreise in Ungarn — Adel und Juden — dahin, sich von Oester- reich gänzlich loszureißen; sie wollten mit Oesterreich das sie seinerzeit mit seinem Blute aus der jahrhundertelangen türkischen Knechtschaft befreit hatte, nur mehr die Per son des Herrschers gemeinsam haben. Mit unendlicher Zähigkeit strebten sie dem Ziele Su. Eines der beliebtesten Mittel

, um aus den alten Kaiser einen Druck auszuüben und ihm das eine oder andere Zugeständnis abzu pressen, war die Verweigerung der Erhöhung des Nekrutenkontingentes und die Verweige rung der Mittel zur Ausgestaltung der Ar- nuerie. Die Ungarn trugen wesentlich daran Schuld, daß wir mit so schwacher Artillerie den Krieg beginnen mußten, sie trugen we- «entlich daran Schuld, daß schön so bald die alten Landwehr^änner einberufen werden MMukien. da unsere aktive Armee zu gering Zwei Divisionen haben uns am 8. Sep

der reichen Ernte vorräte litt die arbeitende Bevölkerung in den Städte^ Mangel und die Landbezirke hatten Uebersluß. Zu uns herüber aber ließ er die Sachen nur zizerlweis'. Ter Mann wurde auch durch die Not nicht gescheiter. Die Freiheit der Meinung und der Presse wurde in ärgster Weise geknebelt, die Kirche in elendster Weise sekkiert. Ein Hauptmißstand ist in Ungarn der riesige Großgrundbesitz. So ging er daran, diesen auszuteilen. Das ging aber den Leuten zu langsam, sie begannen

einigten Sozialisten und Bolscheiriki über geben müssen. Bezeichnend ist, daß die Bol schewik!- oder Räteregierung, wie sie sich nennt, sich sofort an Lenin und Trotzki ge wendet, denselben freudestrahlend ihren Sieg telegraphisch mitgeteilt und denselben ein Schutz- und Trutzbündnis angeboten hat. Als ihr erstes Ziel erklärt die Räteregierung don Krieg gegen die Entente, die die Ungarn so ''chmäblich verlassen und versckackert Zu diesem Zweck haben sie sich die Hilfe Ruß lands erbeten

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Tiroler Volksbote
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Seite 6 von 20
Datum: 24.12.1919
Umfang: 20
ve« o. «r. »2. und deren Diener in Ungarn ew eigentliches Mar tyrium durchgemacht. Allmählich kommt die Grau samkeit ans Tageslicht mit der die BolschewM ge gen die Kirche und deren Diener in Ungarn gewü tet hat. Es werden wenige Geistlich«, Kloster frauen und Ordensleute ausgenommen sein, die nicht mehr oder weniger für den Glauben gelitten haben; nicht wenige haben Blut «nd Leben hinge geben. Schon früher haben wir auf einzelne Fälle hingewiesen, nach und nach kommen immer mehr ans Tageslicht

. In Ungarn werden nämlich ge genwärtig die bolschewikischen Mörder, soweit man deren habhast werden kann, vor Gericht gestellt und da kommen die schrecklichsten Dinge ans Tageslichte Wie das Agramer Tagblatt, Nr. 249, berichtet, sind ganz entsetzliche Dinge vorgekommen, so entsetzlich, daß sie selbst in der Flut der taglichen Greuel grell abstachen. Es sind z. B. Leichen von Geistlichen ausgefunden worden, denen diese Unholde die Ba rette (Kappen), die Priester zu tragen pflege»^ a n den Kops genagelt

, wo er sich als Häftling unter strengster Bewachung befand; ganz ähnlich ging es dem hervorragenden Bischof von Stuhlweißeitburg, Dr. Ottokar Pro- chaszka, der seinerzeit den ersten Antrag in Ungarn aus Landesverteilung gestellt htch serner dem Bi schof von Veszprim, Dr. Ferdinand Rott, und dem Bischof von Raab, Anton Felser. Das ärgste Schick sal ereilte aber den energischen und tätigen Bischof von Steinamanger, Graf Johann Mikes. Er wurde zuerst, gleich einigen Ministern'früherer Regierun gen in ein Kloster gesperrt

. In keinem Lande Europas ist jetzt das Volk seines Christentums sich so bewnßt geworden als in Ungarn. Das ganze Volk Hai sich nach Abfchüttelung deS Bolschewismus ein mütig und mit Freuden zum Christentirme bekannt Es ist der einmütige Beschuß deS ungarischen Vol kes, sich auch in politischer Beziehung auf den Boden des Christentums zu stellen. Diesen Entschluß hat hoch urH nieder, ja die gesamte Regierung offen und feierlich kundgetan. Die Juden mrd ihre An hänger haben darairfhin alles getan

, ja sogar Maschinenteile, Tele phone und dergleichen im Werte von mehreren Mil liarden nach Rumänien verschleppten. Ungarn mochte verarmen, mochte zugrunde gehen, wenn nur keine christliche Regierung kam. Es hat alles nichts genützt. Die Ungarn ließe« sich nicht irrs machen. Nun ist alles vorbei. Wenn 55e christliche Bewegung «-Halt, was zu hoffen ist, d««» hat Ungarn eine bessere Z«w»ft vor sich. >«»n wer für dMelbe die issu^se Bsksch^siScherrschait Nicht sie Wird Ts-s«, 8-nchsy.. ist man auch

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Tiroler Volksbote
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Seite 10 von 16
Datum: 12.12.1917
Umfang: 16
Feite ZV. Nr. 5V. „Ti,oler VolfSbote.' Mittwoch, den 12. Dezember 1St7. vorhanden sind, werden die Toten in den Park anlagen übereinander geschichtet. Vom ReWsrat. Der Reichsrat hat sich in den letzten Sitzun gen in sehr ausführlicher Weise mit der provi sorischen Verlängerung des Ausgleiches mit Un garn auf zwei Jahre beschäftigt und schließlich derselben auch zugestimmt. Wie wir schon oft dargelegt haben, besteht unkr Reich aus zwei wirtschaftlich getrennten Staaten, Oesterreich und Ungarn

. Das gegenseitige Verhältnis wird seit dem Unglücksjahre 1866 alle zehn Jahre ge regelt, man heißt das Ausgleich. Heuer hätte es die Verlängerung wieder getroffen; man konnte aber darüber nicht schlüssig werden. Ter Krieg hat nämlich gelehrt, daß beide Staaten aus ein ander angewiesen sind wie Mann und Weib. Zu dieser Erkenntnis ist man in allen ernstdenken den Kreisen sowohl bei uns als auch bei den Ungarn gekommen. Vor dem Kriege war es anders. Da gab es sowohl bei uns als noch mehr bei den Ungarn Leute

, die glaubten, es wäre das Beste, es ginge sowohl Oesterreich als auch Ungarn in wirtschaftlicher Beziehung seine eigenen Wege und die zwei sollten mit einander stehen, z. B. im Zollwesen, 'wie zwei fremde Staaten. Daß das der Anfang einer gänzlichen Trennung gewesen wäre, ist sicher. Nun denkt man zwar anders, wenn auch das wirtschaftliche gegenseitige Verhältnis im Kriege durchaus nicht befriedigend ist, wie wir ja leider alle wissen. Daß das Verhältnis für spater einer besseren Re gelung bedarf

, und zwar einer für längere Zeit als von zehn zu zehn Jahren, ist heute jedermann klar. All die langwierigen jahrelangen Verhand lungen haben aber noch zu keinem Ergebnis ge führt.. Deswegen sand eine vorläufige Verlänge rung des Ausgleiches auf zwei Jahre statt. Mitt lerweile wird man wohl ans Ziel kommen. Einige besonders scharfe Abgeordnete waren dagegen und oerlangten schon für diese ?wei Jahre eine Besse rung des gegenseitigen Verhältnisses, das heißt: Ungarn sollte zu den gemeinsamen Leistungen mehr herangezogen

werden. Daß sich das bei einer bloß Provisorien Verlängerung nicht durchfüh ren läßt, ist selbst klar. Die Folge wäre gewesen, daß wir setzt während d^s Krieges in ein gegen seitig unhaltbares Verhältnis gekommen, das noch sMimmer wäre als das gegenwärtige, zu einem Verhältnis ohne gegenseitige Verpflichtun gen; gefährlicheres könnte es aber jetzt während des Krieges nickt geben. Dagegen mackte der Abgeordnete Athanas von Guggenberg mit Recht darauf aufmerksam, es war? viel vernünftiger, wenn man die Ungarn verhalten

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Tiroler Volksbote
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Seite 9 von 16
Datum: 14.11.1903
Umfang: 16
über die diesjährigen ReichSrats- uud Landtagssitzungen, Tätigkeit, einge brachte Anträge, Arbeitshinderung im Par lament durch die Jungtschechen mit ihren Dringlichkeitsanträgen, im Landtag durch die Förderungen der Italiener. Die letzteren gaben endlich nach, als sie einsehen mußten, daß wir Deutschtiroler nicht mehr nachgeben. Dann sprach Schraffl über die Verhältnisse in Ungarn und den Ausgleich mit Ungarn. In Ungarn rücken die Rekruten nicht ein, die Drittjährigen kommen nicht nach Hause, daS Volk murrt

, in den Kasernen sind fast täglich Militärrevolten und es ist zu be fürchten, daß dort die Revolution ausbricht und die Regierung genötigt ist, die Reserven einzuberufen. Ungarn ist eben ein Spieldall in den Händen der Juden und Freimaurer, die Oesterreich als katholischen Staat zugrunde richten wollen und zugrunde richten durch Ungarn. Im Parlament ist mit Ausnahme der Jungtschechen keine Partei mehr, die für einen schlechten Ausgleich mit Ungarn stimmen würde. Wir Tiroler haben schon gar keinen Grund

, die wirt schaftliche Gemeinschaft mit Ungarn aufrecht zu erhalten. Im Gegenteil, durch dm Bruch mit Ungarn käme das ungarische Viey nicht mehr zollfrei über die Grenze und unser Viehexport nähme infolgedessen einen großen Aufschwung. Besprochen wurde auch der neue Zollvertrag. Dringend notwendig ist auch für Vinstgau, eine Begünstigung für den Viehexport nach Bayern zu erlangen, ebenso eine Regelung mit der Schweiz; Herr Schraffl wird sich dafür verwenden. In Angelegenheit unserer Bahn erklärte

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Seite 2 von 16
Datum: 22.11.1916
Umfang: 16
Königen, drei englischen hat er regiert, hat Frankreich als Republik, Aufstieg und Absturz des kleineren Napoleon mit angesehen, war an all diesem Geschick beteiligt. Sardinien wurde zu Ita lien^ der Feind schien zum Freunde zu werden, um sich nun wieder als Feind zu enthüllen. Im Wider stande gegen ein aufrührerisches Ungarn fing seine Herrschaft an« und die Söhne und Enkel jener Re bellen kämpfen heute sür Habsburg auf galiziicken, görzischen, Polnischen, serbischen und rumänischen Schlachtfeldern

, die er beauf sichtigte. grüßte, lobte, dahingehen sah, er, der Blei bende, der Schicksalsmann seiner Völker, ihr ei gentlicher Vertreter, wie noch nie Völker sonst in einem Manne vertreten waren. Ihm war der schwierigste Teil, die mühsamste Arbeit bestimmt, u. er dachte nie daran, sich ihr zu entziehen, auch nur für kurze Fristen sich selbst zu leben. Dies war es, tvas Oesterreich-Ungarn von ihm Wußte, was alle die Länder wußten, die jetzt feind lich sein uraltes Reich zu zertrümmern suchten. — Der Kaiser

als jeder andere ihre inneren Kräfte, ihren inneren Auftrieb, ihren verborgenen Willen, ihre unzerreißbare Zähigkeit. Viele haben an unserem Siaate zweifelt, draußen in der Welt und in der Monarchie selbst. Er aber zweifelte nicht, und wie immer sich dieser Krieg entscheidet, schon jetzt wissen wir, daß der alte Kaiser recht hatte. Denn es gab keinen einzigen Menschen auf der Welt, der. ge glaubt hätte, daß Oesterreich-Ungarn mehr als ein Jahr lang diesen Krieg hätte aushalten können, daß es durch ihn nur fester

und geschlossener würde, keinen, der prophezeit hätte, es würde, unterstützt von seinen Verbündeten, die größten Heere zerrei beil und an zwei weiten Fronten mit geringeren Kräften wohlgerustete und erbitterte Feinde zurück halten. Franz Joseph jedoch vertraute seinem Oesterreich-Ungarn, er kannte es besser als die Spötter. Ztveisler uud Zager, und so wurde die un geheure Prüfung glemHeitig doch zu einer Art Gnade für ihn. Er konnte sehen, daß er sein Leben nicht vertan und verschwendet, nicht an Unmögliches

er; die anderen konnten das ja nicht so genau wissen wie er, der zwar sicher nicht allein dies ge schaffen hatte, aber doch immer dabei tvar, sorgend, hoffend, sich freuend, es grüßend. Eines langen Lebens Arbeit und Sinn AÜt es, galt es nun zu verteidigen. Er ivollte dies Oester reich-Ungarn. die Feinde wollten es nicht. Ga- lizien und Bukowina die einen, Banat. Herzego wina und Bosnien und Kroatien die zweiten, die dritten den Garten von Südtirol, die Küsten seines einzigen Meeres, die vierten wohl dies, die fünf

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Seite 2 von 36
Datum: 08.09.1911
Umfang: 36
, da erklärte die ungarische Regierung, wir lassen kein Argentinisches mehr ins Reich. Sie wiesen dabei aus einen Geheimvertrag hin, den der Liebling der Sozi, Ministerpräsident Beck, mit- ihnen (den Ungarn) geschlossen hatte, dem zufolge ihnen das Einspruchsrecht für solche und ähnliche Fälle zugestanden wurde. (Der Geheimvertrag mit Ungarn wurde vom Ministerium Beck am 8. Oktober 1907, also zu einer Zeit abgeschlossen, wo noch kein einziger Christlichsozisler Minister war. Erst einen Mo- n<rt später

in diesen Tagen in England gezeigt, das infolge des Rie senstreiks vor einer Hungersnot stand. Um noch mals auf das Argentinische zu kommen, so muß noch mitgeteilt werden, daß die Ungarn absolut einmal nicht mit sich reden lassen wollen, infolge dessen bleibt das Argentinische einmal draußen. Die Sozi und Liberalen machen darob einen 'Spektakel, als ginge deswegen die Welt unter. Wir glauben aber nicht, daß ihnen damit arg » Arnst ist. Die Liberalen sind die Partei der Fabrikanten und die brauchen Ungarn

notwen dig als Absatzgebiet für ihre Waren, sonst können sie ihre Fabriken sperren und die Arbeiter sind brotlos. Das wissen die Ungarn gut genug und Wissen destvegen auch gut, wie hoch sie all den Lärm der Sozi einzuschätzen haben — als leeres .Geschrei. Beweis hiefür, daß, wie schon vochin gesagt, die Ungarn sofort nach dem Ausfall der Wahlen die weitere Fleischeinfuhr aus Argen tinien verboten. Beweis hiefür, daß die Sozi nicht gegen die Ungarn Hetzen, sondern gegen die Christlichsozialen

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Seite 1 von 20
Datum: 11.11.1906
Umfang: 20
MegLaubigte Auflage: 24.ZLW. ' Wrnfcrng: 20 Seilen unö „St. Wonifcrtius' Llr. 11. Organ zur Belehrung und Unterhaltung des katholischen Volkes. Verwaltung: Vrixen, Südkirol, Domplatz Nr. )V8. Erscheint alle 14 Tage am Sonntag und kostet, nur gegen Vorausbezahlung, ganzjährig mit Post für Oesterreich- Ungarn X 2.—, für Deuischland Mark 2.SV, für die übrigen Länder des Weltpostvereins Franken 3.25 oder K 3.—. Ein zelne Nummern Iii Ii. ' Alle Bestellungen, Geldsendungen und Reklamationen

. — — — In den letzten 14 Tagen sind in der österreichisch-ungarischen Reichsregiernng wichtige Ver änderungen erfolgt. Der gemeinsame Minister des Aeußcren Graf Goluchowski ist gegangen und ein paar Tage später ' auch der Reichskriegsminister v. Pittreich. Als neuer Außen-' minister wurde Baron Aehrenthal bestellt und als neuer Kriegsminister Feldzeugmeister Schönaich. Die beiden ent lassenen Minister sind um die ungarische Ecke gestolpert. Graf Goluchowski war den langschnauzigen Herren Magyaren (Ungarn) seit

einiger Zeit schon verhaßt, weil er gegen ihre maßlosen Forderungen sich steifte. Er wurde buchstäblich den Magyaren geopfert. Die Ungarn hofften auch, einen ihrigen auf diesen wichtigsten Negierungsposten zu bringen, haben sich dabei aber eine ellenlange Nase geholt. — Minister Pittreich ist der magyarischen Niedertracht und Unredlichkeit zum Opfer gefallen. Als vor mehr als einem halben Jahr um des Friedens willen vom Kaiser ein Vertrag mit den Ungarn abgeschlossen wurde, hat der Kaiser den nimmersatten

Magyaren, weitgehende Forde rungen erfüllt, zugleich aber auch gewisse Bedingungen über militärische Leistungen gestellt, die- von den ungarischen Unter händlern zugesagt und unterschrieben wurden. Als nun Minister Pittreich diese Leistungen betreiben wollte, da ging ein Höllen spektakel in Ungarn los. E^ stellte sich heraus, daß die unga rischen Unterhändler ihren Leuteü daheim von einzelnen Bedin gungen des Vertrages nichts gesagt hatten. ' Der Reichskriegs minister mußte nun aber der Lügner

und Betrüger sein, obwohl die Lumpen und Schelme nur unter den Führern des alten Rebellenvolkes zu suchen sind. Mit blutendem Herzen mußte der Kaiser auch diesen Minister gehen lassen. In Ungarn ist man schon so weit, daß man mit österreichischer Duldung in öffent lichen Staatsakten nicht mehr „R e i.ch s kriegsminister' schreibt wie wir in Oesterreich, sondern nur mehr „gemeinsamer Kriegsminister'. Vom „Reiche' wollen die Ungarn nichts mehr wissen und sie sprengen die Klust immer weiter auseinander

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Seite 1 von 18
Datum: 10.06.1906
Umfang: 18
Iiegl'aubigts Auflage: Z4.ZVV. Mrnfang: 18 Seiton unö „St. ZKonifakius' Wr. 6. Organ zur Belehrung und Unterhaltung des katholischen Volkes. Verwaltung: Vvixen, Südlirol, Domplatz Nr. )VS. Erscheint alle 14 Tage am Sonntag und kostet, nur gegen Vorausbezahlung, ganzjährig mit Post für Oesterreich- Ungarn K 2.—, für Deutschland Mark 2.SV, für die übrigen Lander des Weltpostvereins Franken 2LS oder K 3.-. Ein zelne Nummern II) k. Alle Bestellungen, Geldsendungen und Reklamationen ... sind stets

Woche sind wir Oesterreicher nun tat sächlich an die Ungarn ausgeliefert worden. Der Kaiser hat abermals den Ungarn nachgegeben und zwar in einer überaus wichtigen Sache, welche den Zusammenhang der beiden Reichs hälften betrifft. Die Ausgleichsgesetze sind damit durchbrochen, Ungarns wirtschaftliche Selbständigkeit ist eröffnet. . Der volks tümliche und volksfreundliche österreichische Ministerpräsident Hohenlohe, der sich kaum auf den Ministerstuhl niedergelassen hat, würde vom Kaiser fallen

gelassen, die Wahlreform ist be graben. Das Ding kam so: Die ungarische Regierung beschäftigte sich mit einer Frage, die von ungeheurer Bedeutung ist. Der österreichische Reichsrat hat den gemeinsamen österreichisch- Ungarischen Zolltarif (das heißt die Bemessung dtr Zölle gegen das Ausland) und die wichtigsten Zoll- nnd Handelsverträge zwischen Oesterreich-Ungarn uud den betreffenden Reichen des Auslandes beschlossen und der Kaiser hat die Beschlüsse be stätigt. .Der neue ungarische Reichstag

soll nun das Versäumte nachholen und den. gemeinsamen Zolltarif und die Verträge nach träglich ^genehmigen. 'Die ungarische Regierung erklärte nun, gegen die einzelnen'Sätze des Zolltarifen nichts einzuwenden, den Tarif aber nicht als österreichisch-ungarischen,' sondem nur als selbständigen ungarischen Tarif dem Reichstage. vorlegen zu wollen. Sie verlangte. für diesen Schritt die Zustimmung der österreichischen Regierung.' Durch dieses Zugeständnis würde Ungarn als selbständiges Zollgebiet anerkannt

zu einer „wilden Sitzung' und sprach beinahe einstimmig seine tiefste Mißbilligung über das Oesterreich angetane Unrecht aus. Die Stimmung des Hauses gab sich in den Worten Doktor Luegers kund, der unter anderem sagte: „Es existiert keine k. k. Regierung mehr, es existiert nur eine königlich unga--. ris che Regierung (Lebhafte Zustimmung), die über uns verfügt, als ob wir Sklaven dieser Asiaten (der Ungarn) wären» (Zustimmung.) An einem Tage wie heute muß jedem Oesterreicher das Herz überlaufen

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Seite 3 von 18
Datum: 19.03.1905
Umfang: 18
an diesem Herd Dein Hausgenoss' im Himmel werd'!' KiiiMchau In Ser Aelt. » s » Aus Oesterreich-Ungarn ist diesmal wenig zu berichten. Unser Neichsrat arbeitet'immer noch flott weiter; es scheint ihm jetzt wirklich Ernst zu sein auf dem Wege der Besserung. — Gegenwärtig stehen einige für den Gewerbestand sehr wichtige Vorlagen in Beratung: eine günstige Aenderung des Gewerbegesetzes, ein neues Hausiergesetz usw. Am 22. Februar, bei Verhandlung der Rekrutenvorlage, hielt Bauern bundsobmann Abgeordneter

Schönaich erhalten. — In den nächsten Tagen wird im Reichsrat auch einmal über unser Verhältnis zu Ungarn ein scharfes Wörtl geredet werden. In Ungarn drunten ist man immer noch nicht über den toten Punkt hinaus — immer noch kein Ministerium, keine Regierung! — Der Kaiser scheint diesmal den Ungarn unbeugsamen Widerstand entgegenzusetzen und die neuen Militär forderungen unabänderlich zurückzuweisen. Die Anhänger Kossuths, welche die Mehrheit im Reichstag besitzen, aber wollen kein Ministerium gelten

lassen, das nicht die militärischen Zugeständnisse von Wien in der Tasche mit sich bringt. Der Kaiser hat letzthin eine Menge von ungarischen Abgeordneten und Parteiführern nach Wien berufen, aber, wie es scheint, ganz umsonst. Das Rad steht stockstill und dreht sich weder vorwärts noch rückwärts — die Regierungs- und Verwaltungsgeschäfte haben dermalen in Ungarn Vakanz — es dürfen keine Rekruten ausgehoben werden; aber auch die Bedürfnisse des Landes leiden gewaltig in der regierungslosen Zeit

. — Wie lange Ungarn das noch aushält, ist eine ernste Frage. — Kossnth, der alte Schlauchian, streicht bereits ein wenig die Lunte und meint, man solle das Land keiner Gefahr aussetzen und gewisse Forderungen auf eine spätere Zeit verschieben; aufgeschoben sei nicht aufgehoben und was man heut' nicht könne besorgen, verschiebe man auf morgen. — Der alte Fuchs hofft wohl darauf, daß im österreichischen Reichsrat bald wieder Sturmwetter einfällt und alles Wirrwarr durcheinander geht

und daß man dann den Herren Ungarn alle Zugeständnisse auf einem silbernen Teller freiwillig nach Ofen-Pest hinunterbringt. Veäeremo! Zu deutsch: Verschon' uns, o Herr! — So viel ist gewiß: Wenn unser Reichsrat nicht arbeitet, so sind wir Oesterreicher schonungslos den Ungarn ausgeliefert und werden von den schnauzbärtigen Werwölfen zu Mittag verspeist, wobei die Juden eine lustige Tafelmusik besorgen. Aus dem Kreisel von Suropa ist diesmal auch wenig Neues zu vermelden. Die Kriegspläne und Kriegsrüstungen drunten

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