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Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 20
Datum: 24.05.1912
Umfang: 20
hinaus, zu schauen, wie es die Mutter hat.' — — — Die Knechte brachten nach ein paar Stunden die Leiche der Bühler-Rosl. Als man den Knaben sagte, die Mutter sei hin aufgegangen zum lieben Gott im Himmel, da fing der Jörgl an zu weinen und zu jammern, daß es einen Stein hätte erbarmen mögen. Er lief hinaus in das Hintere Stübchen, wo die Tote lag; dort schlang er die Arme um die Leiche und wollte nicht mehr auslassen. - Der Hänsele wußte nicht recht, um was es sich handle, aber weil der Bruder weinte

Wiefen. Der Jörgl schaute lange zum blauen Himmel und SU den lichten Wolken empor. Plötzlich sagte er zu semem Brüderchen: ! «Du, Hänsele, schau', da oben ist unsere Mutter.' »Wo denn?' „Da oben im Himmel, hinter den Wolken.' . „Geh', Jörgl, steigen wir auf den Berg, es ist gar ntt weit, dann können wir hineingehen.' ! Hänsele,' bemerkte der Jörgl, „da oben auf em Berge ist's noch weit in den Himmel; aber es mint schon bald die Mutter und führt uns hinauf; nachts von der Mutter geträumt

. Als sie denselben auf .Grabe semer Mutter fanden, war er bereits kalt und starr. Die Mutter war gekommen und hatte ihn abgeholt. Jetzt liegt er neben seiner Mutter-begraben auf dem Friedhofe zu Erlbach. Auf seinem Grabe steht ein Kreuzl und an dem Kreuzl sind folgende Reime zu lesen: Verlassen von der ganzen Welt, So einsam auf dem weiten Feld, ' Schleicht sich ein armer Woaselbue Zuv Winterszeit dem Friedhof zue; 'Er schaut zum Himmel traurig 'nauf. Spricht, lieber Gott, bitt', nimm mi auf Und führ' mi in dein Paradies

, Wo g'witz mei Muetterl z'finden iS. Und wie er so zum Himmel fleht, Falt't er die Handlan zum Gebet, l l' , Sinkt auf der Muetter Grob hinein, ' ! Vor lauter Kälte schlaft er ein. Kaum hat er a Weil die Aeuglein zue, ^ Da träumt er schon, der Woaselbue:/ ^ Viel Engel sein z' ihm obag'flog'n, Hab'n ihn in' Himmel aufi'trog'n: Da drob'n, da war der Bue nit fremd. Denn alle Engel hab'n ihn 'kennt. Auf einmal, da ist's aus und g'scheh'n, ' Er hat sei Muetterl ob'n g'seh'n; . Da juchazt auf der Bue voll

Freud: ' „Mei Muetterl, du mei Seligkeit! . ' — I bin koa Woasel, bin dei Kind. Hab' g'wüßt, daß i her ob'n di find'.' Kaum schaut a biß! der Mond Herfür, Da sieht man neb'n der Friedhoftür An' Hügel, zu'deckt , ganz mit Schnee; - A ganz klein's Handl ragt in d' Höh'. > - Es ist der arme Woaselbue,. Der nächtens in des Friedhofs Rueh - Dem lieb'n Gott, hat 'klagt sei Laad, Er ist erfror'n, er ist jetzt toat. Der Herrgott hat sein' Wunsch erHort; — Weil an Engel 'nauf in' Himmel g'hört

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Tiroler Volksbote
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Seite 10 von 24
Datum: 28.08.1910
Umfang: 24
Seite 10. „Tiroler Volksbote.' Jahrg. XVIll. Bergpredigten. ... Der du bist in dem Himmel. Da kommt einer, hat eine rote Krawatte an und trägt eine rote Nelke im Knopfloch, der redet ein freches und zugleich pudelnärrisches Wort. — „Ach was, Himmel,' sagt er, „den Himmel uberlassen wir den Engeln und Spatzen. Unseren Himmel müssen wir uns auf der Erde einrichten!' — Ja, mein lieber Freund, fang' nur einmal an und richt' ein, wir wollen sehen, wie weit du kommst. Viele Tausend uud Millionen

und Ansehen dagestanden und wenn irgendwo was los gewesen ist, hat müssen der Jakoponi dabei sein und den Kapo spielen. Bei der Gestalt der Sachen ist ihm der Weltdunst schwalldick in den Kopf gestiegen und er hat gemeint, er braucht keinen Herrgott und keinen Himmel, es sei nirgends feiner und lustiger als auf der Welt. Und einmal war wieder ein großes Fest, wo der Jakoponi die erste Geige gespielt hat, und seine Frau hat mit anderen Noblessen von einer Tribüne herab zu geschaut. Da mitten im Festjubel

ist er in einem Kloster ge landet, hat den Faden mit dem lieben Herrgott wieder angeknüpft und hat sich an diesem Faden zum richtigen Himmel emporziehen lassen Doch angenommen, so ein Erdenhimmel, den sich ein Mensch ausgebaut hat, bleibt stehen, dann ist er doch über und über locherig und bei den Löchern schauen häßliche Gespenster herein mit feurigen Augen: Furcht, Angst und Sorgen — und dem närrischen Menschenpilz ist es unheimlich in seinem Himmel. Nach und nach wird's ihm auch zu eug darin und es paßt

— und wenn es damals Zeitungen gegeben hätte, wären alle von ihm voll gewesen. In all dieser Pracht und Herrlichkeit und Weisheit und Ehre und Lust und Wonne, wie war denn dem König Solomon zumute? Recht schal und langweilig. Einmal ist er in der Nacht aus seiner Kammer hinausgegangen auf den den Söller, hat laut angefangen zu weinen und ein tiefer Schrei ist ihm aus der Brust gestiegen: „O Eitelkeit der Eitel keiten, alles ist eitel!' Ja, ja, der schönste Erden himmel verblaßt über Jahr und Tag und das süßeste

Erdenglück wird eitel und blöd und fad wie eine blitzblaue Wassersuppe, wie eine Topfenmilch, wie ein abgestandener Kaffee Und zu einem richtigen Himmel fehlt diesem locherigen, flatterigen, wässerigen Erdenhimmel die Hauptsache — er hat keine Dauer. — Schau, da gibt es Menschen, die haben Reichtümer und Mittel in solcher Fülle, daß sie sich die Erde so schön einzurichten vermögen, als es nur immer tunlich ist. Das ganze Jahr haben sie die feinsten Kleider, das beste Essen, sind überall dabei

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Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 20
Datum: 18.11.1910
Umfang: 20
sehr zu dringlich waren. Als wir abfuhren, hatte sich der Himmel durch schwarze Wolken verdüstert und man wurde das Gefühl nicht los, daß jetzt Nacht werden müsse, um so mehr, als der Stundenzeiger auf S Uhr wies. ^ Allein es blieb immer das gleiche Helldüster. Dieses Harren auf die Nacht, welche doch niemals eintritt, überspannt die Nerven und löst eine eigen artige Empfindung aus. - ^ . . Am nächsten Vormittag liefen wir Hammerfest an, das ist die nörd lichste Stadt der Erde (70 Grad 60 Minuten 11 Sekunden

im Vaterunser hersagt, denkt es vielleicht nichts anderes vom lieben Gott zu erlangen, als den Himmel. Meinetwegen kann es ruhig bei die sem Glauben bleiben, nur recht verstehen muß es die Sach'. Schauen, wir uns das Ding mit einem scharfen Gucker an und drehen .ton. .-die. Nußwenig.. — Da hat einmal em roter Sozmllftenhauptlmg stolz unh frech in eine Versammlung hin- elngeschrien: .„Den überirdischen Himmel überlassen wir den Engeln uiiö Spatzen, wir wollen uns einen Himmel auf der Welt einrichten

!' — So lästerlich diese Rede klingt und so bös sie auch vom roten Maulhelden ge zielt war, enthält sie doch in ihrem zweiten Teile ein ganz schönes und fruchtbares Kornchen. Ich sage gerad' soviel: Wenn du einmal in den übet« irdischen, herrlichen Gotteshimmel kommen willst, so mußt du dir schon auf dieser Erde ein bißchen Himmel anrichten. — „Ist bald gesagt', wiH eins denken, aber ich möcht grad' wissen, wie ich mit meinem Gezappel und Gestrappel, mit einem wackeligen Häuschen, mit einer Stube voll schreien

-« der Kinder, mit einem schwindsüchtigen Geldbeutelchen, mit krummen Haxen und starren Fingern, mit einem.Hopf voll Grillen und Grollen und wu. serigen Sorgen mir auf der rumpligen Erde einen Himmel aufstellen soll!' — Ganz so, wie du die Sache anschaust, ist sie nicht gemeint. Du. darfst dir deinen irdischen Himmel nicht gar zu stark mit eitlem, funkelndem Zierat austapezieren, will sagen^ du darfst dir denselben nicht mit glän zenden Häusern, dampfenden Bratenschüsseln, vollen Glasern, mit Pinggel

- dicken Geldsäcken, mit üppigem Faulenzertum, mit Dudelsack und Baß geigen vorstellen, sondern mußt das Ding etwas feiner und geistiger auf fassen. Der Katechismus sagt: „In der zweiten Bitte des Vaterunser bit ten wir um ein dreifaches Reich, nämlich: 1. daß Gott in .uns herrsche durch Glaube. Hoffnung und Liche'. — Also verstehst du? Zuerst muß der Himmel in dein Herz einziehen, es muß darin die heiligmachende Gnade himmelhell und klar erglänzen, du mußt dir auch Mühe geben,, auf der „Tiroler

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 24
Datum: 08.11.1912
Umfang: 24
schon bis über das Kinn oder gar bis übers Knie herabgezogen, die Wiesen sind katzgrau, die Bäume glätzkahl geworden, — Allerseelen? Ünd Ab schiedsstimmung klingl durch die Natur. Wie ich jüngst zu Allerheiligen über die Gräber gewandelt bin, ist mir ein Verslein rech: ausdringlich geworden, ^>as ich einmal in einem Volksbuche gelesen Hab'. Es stimmt akkurat zur gegenwärtigen Zeit und lautet: „Wahrlich wahrlich, sag' ich euch, > Himmel und Erde sind sich gleich. Spricht der Himmel: Werde! - Da grünt

und blüht die Erde; Spricht die Erde: Sterbe! So wird der Himmel ihr lachender Erbe.' Legt euch den Reim selber aus — er ist nicht ganz lustig und nicht ganz traurig. —> Soviel jedoch bleibt sicher, daß das warme, wachsende Leben im Freien, die schöne Zeit, zu Ende ist und das Länd chen schlafen geht.. . . Eine schöne Zeit? Di e haben wir Heuer wohl nie gehabt. Den ganzen Sommer ist. nie ein richtiger blauer Himmel zu sehen gewesen, nie ein Sonnenleuchten und nie ein Alpenglühen. Die Berge sind immer

kühl und gefühllos dagestanden, der Himmel hat alleweil die Augen voll Wasser gehabt und hat auch nicht gespart, es nach Ungnaden auszu lassen. Und hinterher hat dann der kalte' Boreas (Nordwind) gepuste: und räsoniert. Ich Hab von Woche zu Woche auf eine gute Besserung gehofft, aber Monat aus, Monat ein hat sich das Wetter verstockt wie eine saure Milch; darum Hab' ich auch alle Land- guckerei und alles Wetterschmecken ausgegeben, wie ihr im „Bötl' innegeworden seid ... Ein hoch- studierter

mentarer, ganz absonderlicher Sturm diesen frostigeij, trotzigen Nebelknollen auseinandersprenge, sei kein schöner Himmel und kein Gleichgewicht der Wetter zu > erhoffen. Bis dato ist der Knollen immer noch gesutH und wohlbehalten und ihr könnt euch daraus Meine Wetterprophezeiung für die nächste Zukunft ableite». Im übrigen schreibt auch der Hundertjährige: „Wenn's zu Allerheiligen schneit, halte deinen Pelz bereit.' Außer dem Brenner hat's an diesem Tage die Schneeflocken wacker gereUtert

und leiblichen. Schätzen verliehen und ihn zu einem berühmten Kirchenlehrer gemacht. ^ Kannst mir's glauben, lieber Leser, nicht- ?aV etwas gefällt dem lieben Gott so sehr als Mildtätig keit und Barmherzigkeit unter Menschen und nicht bald etwas, zieht den Segen Gottes so sicher und kräf tig, gleichsam wie ein Magnet, vom Himmel herunte^ Und damit du gar nicht zweifelst, will ich dir^öch ein ganz sicheres Zeugnis hersetzen. Der heilige Geist selber sagt im Buch der Sprüchwörter: „Wer g e« n.'eigt

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 16.01.1918
Umfang: 16
'!' — Im Kalender hat man früher viel geschaut auf den „regierenden Planeten' des Jahres, K h. auf eines der großen Gestirne am Himmel, das je weilig den gewichtigsten und stärksten Einfluß auf das betreffende Jahr ausübt; z. B. die Sonne, der Jupiter, Neptun usw. Für das christ liche Jahr bezeichnet uns die heilige Kirche all jährlich den „regierenden Planeten' am Himmel, und es ist der vornehmste, einflußreichste und glückverheißendste von allen. Denn alljährlich, wenn um Neujahr das kurze Evangelium vorge

lesen wird: „Sein Name ward Jesus genannt' -- siehe! da geht am Himmel der Kirche die Sonne des heiligsten Namens Jesu auf, und segen- und regen- und leben'pendend gießt sie ihre milden Strahlen über den Erdkreis dahin. Ja, diese Sonne bringt alljährlich dem frommgläubigeu, gottesfurMigen Volke in reicher Fülle zeitliche und geistliche Wohlfahrt, natürlichen rmd über natürlichen Segen, Heil, Gliick^ und Gnade. Da erfüllt sich dann die Verheißung Gottes durch den Propheten

, die im Finstern und Todesschatten sitzen, und unsere Füße auf den Weg des Friedens zu leiten'. (Luk. 1, 78.) In vollem Glänze ist end lich diese Sonne aufgegangen, als sich erfüllte, was das Evangelium von Neujahr -und vom Namen-Je'ufest so kurz und gut erzählt: „Sein Name ward Jesus genannt' (Luk. 2, 21). So prangt denn dieser Name am Himmel und all jährlich steigt diese Sonne wieder anss neue am Himmel empor, und erfüllt sich das glorreich herrliche Wort des Propheten: „Siehe, ein Mann wird kommen, Aufgang

ist sein Name; unter ihm wird es sprossen (grünen, blühen, wachsen, ge deihen und Früchte tragen) . . .Er wird die Herrlichkeit tragen, und sitzen und herrschen aus seinem Thron, und Rat des Friedens wird sein.' (Zacharias 6.) Oft schon, liebe Leser, ist die'e Sonne des Namens Jesu am Himmel eines neuen Christenjahres euch aufgegangen, von der es heißt: „Aufgang ist sein Name', und vielleicht ist es euch noch nie recht zum Bewußtsein gekom men. So freuet euch denn jetzt und in Zukunft dieser GnadenKonne

wir alle Christen auf dem weiten Erdenrund zu dieser Namenstagfeier vor dem lieben Jesukind ein; den Weisel zum Lied macht euch nur selber: Glorreich tonet dieser Name, Hm bis an das End' der Welt; Durch ihn blüht des Glaubens Sonne, . Und die Kirche sich erhält. > Heil den Völkern, die ihn preisen Aus dem ganzen Erdeuruud, L-^b und Ehre ihm erweisen, Mit dem Herz und mit dem Mund. Aber mcht bloß schön und freudenvoll strahlet diese Sonne des Namens Jesu am Himmel, son dern auch segenspendend und gnadenreich

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Tiroler Volksbote
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Seite 13 von 16
Datum: 05.09.1903
Umfang: 16
, Prediger in Auer und Kurtatsch; ?. Georg nach Klausen, Schatzmeister; Eligius nach Braunau Werfen: Jos. Calasanct. nach Salzburg; p. Floribert nach Mals. Martin Hornsteiners Himmel- fahrt.*) (Verfaßt von Konstantin Gppel zu einer Fest versammlung des Zäzilienvereins in Hall.) Willkommen hier, verehrte Gäste, Heut'an unsrem Freudenfeste, Ihr lieben Freund' von fern und nah! Hoch lebe St. Zäzilia! — — In uus'rer Mitte da weilt einer. Es ist Herr Martin Hornsteiner, Der hat am Fest den größten Teil, Drum

Gedicht begrüßt. — Run dürfen die Leser «twa nicht glaube», daß der „Martl' schon in den Himmel gefahren ist — die Himmelfahrt ist nur vorau»grnommen — der gut» alte »Martl' lSt und leibt «och immer in Hall «l» . Pfarrsänger und Salztrüg«. Zäzilia hört den Bariton Und öffnet auch die Türe schon: „Getr.uer Martin, sei willkommen, Mit Freuden wirst du aufgenommen; Für deine Müh' hast du zum Lohn Alljetzt die ew'ge Himmelskion'. — Nun höre, Martl, was ich sag': Es wird an deinem Namenstag Konzert

dem Martl gar nicht taugen, Man sieht's ihm an an Gesicht und Augen. „Was braucht's die Harfen? Man kunnt ja eben Mit der Gabl wohl auch den Ton angeben!' Der Ma>tl dachte sich justament, Im Himmel, da sei kein Jnstmment, Dort würde nur allein gesungen. Das Spiel, das hätte ausgeklungen. Jetzt sind die Sänger all vereint Und Martl, der Getreue, weint. — Es fängt nun an der Sänger Chor, Der Martl ist ganz Aug' und Ohr; Da öffnet sich noch ein großes Tor Ach,. Gott, wer tritt denn da hervor? Eine Schar

? DaS will ja fast an Tollwut streifen, An einem Engel dich vergreifen!' „Dem Sloau ist g'wiß nit z'viel g'schöch'n, I hun ihn spöttisch lachen g'föch'n, Und döS tut uacher öpper weah, . Wenn man krevzfuchtig ist mneah Dös hat mi müss'n gonz verblüffen, Drum hon i mi halt a verglisfen: Was im Verein ist ganz verboten, Dös habt's ös aufg'führt jetzt nach Noten. Mir scheint, dö. Sach' war abgekartet. Dös hätt' i im Himmel nie erwartet. Du hast mi könnt in Himmel führen, Jetzt mach', daß ich kun existieren

!' „Geduld, mein lieber Martl, ich bitt' — Es hat ja auch mein Meister Witt*) Einst eine Messe komponiert, Mit Instrumenten arrangiert.' Der Martl sagt: „Dös woaß i schoan. Er hätt' dös gar nöt sollen toan; I hun's ihm amol wöll'n schreiben, Er soll's in Zukunft lassen bleiben' ..Jetzt, lieber Martl, sei doch g'scheit, Du gehst in dem Punkt viel zu weit; Die Sache muß sich 'immer rächen, Wenn man alles übers Knie will brechen . . . Im Himmel mußt du dich gedulden — Denn jeder Mensch hat Sund

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 20
Datum: 31.10.1917
Umfang: 20
. (Fortsetzung folgt.) Äm Rofenmonat unserer Lieben Frau. - v. „ ' , ' , Von größter Wichtigkeit, ja das einzig Wich tige für den Menschen ist, daß er einmal sein Ziel, die Heimat des ewigen Glückes, erreiche. Und wiederum kommt ihm der heil. Rosenkranz zu Hilfe, indem er sich als ausgezeichneter Wegweiser und Führer zum Himmel darbietet. Warum kommen denn die. meisten Menschen schncckenlangsam oder gar nicht vor wärts auf dem Himmelswege? Weil sie gleich den Schnecken mit aller Kraft an der Erde haften

und kleben, ihre Fühler, will sagen ihre Gedan ken und Begierden nur auf das Irdische hin aus strecken und in Sinnenlust und Erdenglück ihren Himmel suchen. Gibt es doch eine große Klasse von Menschen, die es offen aussprechen, einzig auf Erden sei der richtige-Mückshimmel zu fin den. — Ein netter Himmel, wo es nichts gibt als Jammer, Elend und Not, Krieg, Krankheit und Tod, ein erbärmlicher Himmel, der im höch sten Falle 60, 70 Jährlein dauert, der aber jedem Augenblick zusammenkrachen 5ann

, wie ein Glashaus, wenn ein Stein darüber rumpelt! In der erdenkr-allenden Weltsucht, in der sie' brigen Jagd nach Sinnenfreuden und Weltglück liegt jedoch eine schwere Gefahr für den Menschen, daß er den Weg zum Himmel gänzlich verliere und um sein ewiges Glück komme. Ein vor treffliches Mittel, diese Gefahr zu bannen, ist der heilige Rosenkranz. Er reißt durch die Betrach tung seiner Geheimnisse, namentlich der fünf glorreichen Geheimnisse, unsere Sinne und Ge danken vom Irdischen los und lenkt

, Gewalt zu gebrauchen gegen Sinnenlust und alles gern zu leiden, damit wir einmal dieses wahre Leben er langen! Wenn wir mit Christus leiden, werden wir auch mit ihm verherrlicht werden (Rom. 3, 17.) —^ Nicht weniger kräftig wirkt das zweite Bild des glorreichen Rosenkranzes'^ ^Christus, der in den^ Himmel aufgefahren ist.' Wir sehen den Heiland dahinziehen, um uns eine ewige Hei mat zu bereiten. Heimat, Heimat.... wie schlägt unser Herz bei dem bloßen Wort! Als eure lieben Väter, Söhne und Brüder

vor. .daß sie später gar nicht mehr zu kennen waren. Die gleiche wunderwirkende Gnade steht auch uns zur Seite, wir brauchen nicht mutlos zu sein und dür-en mit dem Apostel ausrufen: „Ich kann alles, in dem. der mich stärkt'. Die zwei levten Bildchen führen uns wieder in den Himmel. Wir sehen die Gottesmutter Maria in unausspre-)' licher Wouue, in unendlicher Pracht gen über olle Scbaren der .^eiligen, über Chöre der Engel bis unmittelbar vor den

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 20
Datum: 01.04.1906
Umfang: 20
Rabatt; so genannte Wirtschafts-Inserate (nur gegen Vorausbe zahlung in Marken) für jedesmalige Einschaltung mindestens 60 Ii oder 5 k per Wort. , . Alle Nachrichten und Berichte sowie Rezensionsexemplare von Seitschriften sind stets zu richten an die Redaktion des „Tiroler Volksboten', Baumiirchen bei Hall. Nr. 7. Brixen, Sonntag, den April MS. xiv. Zahrg. Der Himmel um eine Krone! „Ueberrafchend! ^ Der. Himmel auf Erden! Preis 1 Kr.!' So war einst auf roten Zetteln ein Buch angekündigt

. -> DerHimmelfür eineKrone! Dieses Kunststück bringen natürlich nur die sozialdemokratischen Hexenmeister fertig. Den Himmel auf Erden versprechen sie schon Jahrzehnte und Jahr zehnte dem armen, geplagten Arbeiter, „dem Packesel der Reichen und Mächtiges, der Faulenzer und Ausbeuter', wie der sozial demokratische Katechismus sich nett ausdrückt. Und welch einen Himmel! Höre und staune! Da gibt es dicke Goldsäcke und lange Würste, viele Sonntage und wenig Werktage, da regnet es Jubel uud Freude alle Tage

. Herz, was begehrst du noch mehr? Du lachst vielleicht darüber! Aber, lieber Leser, das mußt du glauben; denn wer das nicht glaubt, ist nach Dr. Stern „ein großer Philister'. Aber — wann kommt dieser Himmel? Pst! Das darfst du nicht fragen. Solch unangebrachter Vorwitz macht die sozialdemokratischen Führer nervös. Da steckt nämlich der Haken. Es war im Jahre 1891, da stand Bebel auf der Rednerbühne zu Erfurt und verkündete mit mächtiger Stimme: „Ich bin überzeugt, die Verwirklichung unserer letzten

Ziele ist so nahe, daß wenige in diesem Saale sind, die diese Tage nicht erleben werden.' Der sozialdemokratische Zukunftsstaat hat jedoch auf sich warten lassen und die Führer werden immer kleinlauter, je mehr man sie an ihre früheren pomphaften Ver heißungen erinnert.— Aber wird der rote Himmel nicht doch einmal kommen? — Vielleicht. — Wenn er aber kommt, wird's kein Himmel, sondern eine Hölle sein; denn das letzte und wirk liche Ziel der Sozialdemokratie ist eine schreckliche Gewaltherr schaft

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Tiroler Volksbote
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Seite 11 von 22
Datum: 20.12.1908
Umfang: 22
Jahrg. XVI. „Tiroler Volksboke.' Seile!l. und tat nichts als mit verklärten Blicken starr auf das Christ kind schauen, bald lachen, bald weinen — und er kam sich just vor, als ob er schon im Himmel sei und mitten unter den Engeln — eine solch himmelwarme Lust und Seligkeit trug der Seppl im Herzen. Dann begann er auch wohl mit dem Christ kinde laut zu diskurrieren, wobei er sich selber Rede und Ant wort gab. — Das Gespräch ging beiläufig so: „Du lieb's Himmelsbübl, sei doch nit gar

aufmerken und im Himmel zu deinem Lohn zusetzen.' . „Nein, nein, Schatzl, da wird nix d'raus! — Die Kleinig- sttt mußt mir einmal ganz umsonst annehmen, dafür will A keinen Pfennig haben....Das tu' ich einmal aus purlauterer ^ieb' und für die Lieb' läßt man sich nicht zahlen.' Der Seppl schaute lauge Zeit wie entrückt auf das Christ- tmd, dann begann er wieder: »Aber, gelt, du Herzenskind, in den Himmel komm' ich 'W ganz gewiß?' . ., »Ja, ja, Seppl, in den Himmel kommst schon.. Wo sollt

' V denn sonst meinen Krippenseppl hintun? An einen andern wie in den Himmel tät' der Seppl nicht passen.' »Vergelt's Gott zu tausendmal — jetzt bin ich der glück- Hste Mensch auf der Welt und so leicht ist mir wie einer ' aumfeder. Wenn dn's selber sagst, dann muß es wahr sein! '' - Und im Himmel droben werden wir einander erst recht gern haben- gelt, gelt?' - - »>, So und ähnlich redete der Seppl mit dem Christkind. — ^nn die Glocken zur Mette riefen, stieg er hinunter in nmkt He ''ö feierte dort eine ebenso innige und fromme

- und Goldfäden wanden sich von Zweig zu Zweig. Zwischen den beiden Fichtenstämmen in einem Bettlein von grünen Taxen, von einem Lichterkranz umgeben, lag ein großes, wunderschönes Christkind!,, das seine Hände gegen den Seppl auszustrecken schien. Es war ein Glänzen und Funkeln wie im Himmel. Zu beiden Seiten des Fensters standen gar zwei lebendige Engel, die mit den Flügeln schlugen und hereinlachten. — Die ganze Herrlichkeit war vom Lehrer in Tiefenbach veranstaltet und die beiden lebendigen Engel

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 03.01.1909
Umfang: 20
Seite 2. „Tiroler Volksbote.' Jahrg. XVII. vögelchen erst kürzlich in einem Bauernhause gesehen — dort hat's ein zen-issems Höschen angehabt. Ueber dem Grübchen steht geschrieben: „Ich bin euch sicher und aufgehoben Bei der Himmelmutter und den Engeln oben; O laßt mich g'rad' im Himmel sein! Dort bleib' ich euer Schutzengelein.' Ein weiteres Blatt zeigt überschüttete Felder, zerstörtes Hab und Gut. Darüber in den Wolken jedoch öffnet sich ein herrlich grünes Tal, mit stattlichen Palmen, Blumen

und Frucht- väumen, ein förmliches Paradies. Auch hier ist eine Schrift, sie lautet: „Der Herr hat's genominen, um euch zu geben Ein reicheres Gut im ewigen Leben.' Und da kommen jetzt viele Leute, kleine und große. Sie weinen, daß ihnen g'rad' die Tränen über die Wangen kugeln und zu Boden fallen. Dort aber, wo die Tränen aufgefallen sind, sprießen wunderschöne Rosen hervor und hinterher schreiten Engel, die pflücken die Rosen, machen prächtige Sträußlein daraus und fliegen damit zum Himmel

. Auch da ist eine Schrift, die heißt: „Was wir unter Tränen säen, Werden wir in Wonnen mähen.' Und dort unter einer finstern Wolke duckt sich ein angst volles Menschenhäuflein zusammen wie eine gescheuchte Herde. Sie heben die aufgereckten Hände zum Himmel. Mitten durch die Wolke aber steigt der Heiland und schlägt seinen roten Mantel um die zitternde Schar. Darunter steht geschrieben: ,.Je größer die Not, Desto näher bei Gott.' So geht's Blatt für Blatt. Je länger wir blättern, desto weiter gehen mir die Augen

' ich. — — „Ich reise jetzt in den Himmel,' ent gegnet es, „um mein Buch vorzuzeigen und Rechenschaft abzu legen.' „So, in den Himmel? Dann tust mir den lieben Gott schön grüßen und die Engel und alle meine Lieben, die schon droben sind.... Halt, wart' noch ein bißl! — Die früheren ,Volksbotem-Leser, die du etwa droben antriffst, mußt mir auch , grüßen, aber recht kräftig! Sag', g'rad, der Michl habe keinen vergessen unter ihnen: mit dem ,Bötl' gehe es alle weil gut und wenn sie vom Himmel ans ein bißchen mithelfen

in sein Quartier ' Ein Tintenfaß, ein' Pack Papier, Daß er noch ein Jahr kann reimen Und viel Stücklein zusammenleimen, Bald zum Weinen, bald zum Lachen, Ganggerle zum Speiben machen; Jedem Haus ein' frischen Prinzen, In den Beutel schwere Münzen, In die Heizen g'sundes Blut, Helle Lichter untern Hut, Neue Kraft dem Bauernstand — Gottes Schutz dem ganzen Land — Gottes Lieb in alle Hütten, — So schließt mein Wünschen und mein Bitten — Daß wir von einem Tag zum andern Ein' langen Schritt zum Himmel wandern

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 18
Datum: 24.12.1905
Umfang: 18
Seite 2. „TLvolev Wolksboie.' Jahrg. Xlll. Dörfer und Weiler, die einzelnen Häuser hoch droben wie auf ein' Pfeiler — darüber hin zieht sich rund durch das Land vom stämmigen Hochwald ein schwarzes Band —. und da und dort heraus gucken und schaugen die.Alpenseelein mit himmel- blau'n Augen; am Waldfirst schließen die Almen und Wiesen sich an und wölben und decken das Ganze schneeweiß mit Porz'lan — dahinter und drüber steigen und blinken die Eisbergtürme und die Gletscherzinken

am Himmel, wie von Silberglöckchen hört man ein Gesumm' und Gebimmel; — es fängt an aufzuleuchten und -zubrennen, Millionen Sterne, man kann sie nit zählen und nennen: — die fliegen und wandern, es zündet einer den andern — und die tausendmal tausend goldigen Funken tun den Himmel in Licht und Feuer tunken ; — und alleweil neue erscheinen, die großen drucken und drängen die kleinen — die kleinen tun wieder andere wecken, man kannt' ehe schon kein' Nadel mehr zwischendurch stecken. — Der Himmel

>in der Lust wie schneeige Feuerflocken und tut auf Dächer und Giehel und Türen d'raufhocken —; es schlieft und kriecht durch Türen und Spalten in die Häuser hinein und guckt und zwinkert durch alle Fenster heraus mit seinen' Glanz äugelein. —,Das vipert und vapert über Berg und Tal und zippert und zappert Strahl auf Strahl — als wär' in all den blinkenden Sternkristallen ein lebfrisches Englein vom Himmel oberg'fallen. Jetzt kommt stber'n Felbertauern ein tagheller Schein, wenn's nicht g'rad' Mitternacht

schlaget, müßt's wohl die Sonne sein; — und schon sieht man's flammend in die Höhe steigen, am Himmel tut sich ein glänzender Sonnenring*) zeigen — in allen sieben Farben ein flimmernder Kranz, mit blitzenden Strahlen, als wär's ein' Monstranz; — und mitten im Ring, da sitzt das hochheilige Christuskind, im blühweißen Kleid, mit leuchtenden Aeuglein, so süß und lind; und außen herum, im Sonnenring drein, da knien und spielen Hieltausend silberne Engelein — und schupfen und drehen und treiben halt g'rad

und kein Berg hätte die guten Hirten aufzuhalten vermocht — über Stock und Stein wie der Sturmwind ging's über die Felder und Wiesen von Bethlehem hinauf, immer heißer und brennender wurde die Sehnsucht und das Verlangen, nur möglichst bald zum Messias, zum göttlichen Kinde, zu kommen. — Und wie sie nun endlich den Stall erreicht hatten, da nickte ihnen das göttliche Kind schon von zweitem freundlich entgegen und lächelte ihnen mit seinen goldglänzenden Aeuglein einen ganzen Himmel voll Selig keit ins Herz

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Tiroler Volksbote
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Seite 9 von 24
Datum: 17.02.1915
Umfang: 24
, daß sie der Nordwestwind zu den Tiroler Bergen hinübertrage und Ihr davon erfährt. Wir hofften um Weihnachten einen Waffenstillstand oder gar den lieben Frieden; aber das Gegenteil war der Fall. Es gab bei Tag und Nacht eine solche Schießerei, als ob Himmel und Hölle mit einander im Kampfe stünden. Kein Mensch glaubt, was man für Nerven haben muß, wenn selbst das Eisen zersplittert wie ein Hafen oder ein Fenster. Doch, liebste Anna, Hab wegen meiner keinen Kummer und laß den Mut nicht sinken. Der liebe Gott

wieder auf den rechten Weg, daß man eifriger an die ewige Heimat denkt . . . Wir kommen gewiß wieder zusammen, wenn es Gottes heiligster Wille ist — er wird Dir Deinen Karl erhalten. Sollte es aber bei ihm anders be schlossen sein, brauchst auch nicht allzu traurig zu sein. Dreimal selig sind diejenigen, welche den Himmel mit ihrem Blute erstreiten. . . . Ich hoffe bald auf ein siegreiches Ende. Der Sieg fällt jedenfalls unserm Vaterland Oesterreich zu. Man siebt auffallend, daß der liebe Gott mit uns in den Krieg

N. GtemmgedankW. Da kenn' ich ein süßes, heimwehiges Lied, Hab' es selber oft gesungen — das heißt: „Am Himmel dort die Sterul?m steh'n, Sie leuchten durch die Nacht so schön Und funkeln und funkeln und funkeln Und seh'n mich wie mit Augen an. Daß ich den Blick nicht wenden kann — Nicht wenden kann, nicht wenden kann, nicht wenden kann. Der liebe Gott im Himmel thront, Weiß auch, wer in den Sternen wohnt: Die Sel'gen, die Sel'gen, die Sel'gen. Die Sel'gen schauen dort heraus Aus ihrem schönsten Vaterhaus

, einen treuen Bräutigam geraubt hat. Ihr würdet dann wohl laut aufweinen, aber eure Tränen waren nicht bitter, sondern lind und weich, sie würden wie Balsam auf die Wunden eures Herzens rin nen. Es ist ja tatsächlich so, wie das Lied singt. Eure den Heldentod gestorbenen Lieben schauen vom Himmel auf euch nieder und sie kommen jeden Tag zu euch. Da will ich eine Geschichte an fügen. —Lebte irgendwo in deutschen Landen eine Mutter, deren einziger Sohn ein junger Student und auf dem Kirchenchor des Städt

auf der Welt gar nicht, wir sind auch gar nicht imstande, so recht tief und heiß und ganz stark zu li'Ken. Die wirkliche, große Liebe, welche Herz und Seele ganz ausfüllt, baben nur die .^eilineu im Himmel, dai't 5snbt das Vlümlein Liebe im goldenen, unsterblichen Reiz und gibt einen himmlischen Duft. Das Herz eures seligen Helden schlägt jetzt in viel hei ßerer Glut, in viel gewaltigerer Kraft euch ent gegen, — es gehört euch jetzt stärker an als je mals. Und weil Gott seinen Auserwählten keine Bitte

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Tiroler Volksbote
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Seite 8 von 20
Datum: 24.12.1919
Umfang: 20
? und hergerichtet ha ben, die mit den-Kostbarkeiten dieser Erde so wenig verglichen werden können wie die helle Mittagssonne mit dem Glosen eines Irrlichtes über dem Nachtsumpi. Die Kostbarkeiten im Himmel wird man nicht Gold und nicht Sil ber und nicht Edelgestein armen, sie haben mit diesem armseligen Tand auch nichts ge mein. sondern sie werden hunderttausendmal schöner und kostbarer und wertvoller sein als diese. Sie werden nicht wie das irdische Gold nur einen mittelbaren Wert haben, son dern

sind. Sie gehen nie verloren und ver sinken nie und verfallen nicht durch die ganze Ewigkeit. Sie machen' uns wahrhast und! wirklich reich: denn für Geschöpfe, die für die Ewigkeit geschaffen - sind, hat nur. das einen Wert, was ewig dauert» alles andere ist wert los. Und fetzt kann ich euch auf die Frage, warum das hochheilige Christkind in solch« Armut und Dürftigkeit wollte geboren wer den, eine zweite Antwort geben, nämlich: „Auf Erden ist er kommen arm» . Auf daß er unser sich erbarm Und uns im Himmel

^atbei» ten für den. Himmel und,, auch .ein bißchen Handel treiben für den Himmel. Das erste' Hab ich euch schon ein paarmal ausgelegt; darum bleiben wir bei dem zweiten stehen., Und weil zur Zeit der Tauschhandel . so -in Blüte steht, will ich einmal wie ein Tausch händler sprechen. ' Denkt euch, es wäre' irgendwo eine Stelle, die alles eintauschen würde» was die Leute bringen, Geld und Waren, und sie ließe ihre Kunden außerordentlich gut, ja geradezu stau-- nenswert gut zukommen. / Für einen alten

und ein mal hinüberkommt und der Herrgott drüben d^V Türlein eures Kästens aufmachtlieber Himmel —, da würde euch des Herz lachen! Die Augen werden? euch fast herausspringen vor Freude und Wunder» wenn ihr da den un geheuren Reichtum und die unschätzbaren Kleinodien erblicket» die samt und sonders euch gehören. Und dieser Reichtum vergeht nicht mehr, ihr könnt ihn besitzen und ge nießen durch die ganze Ewigkeit. — Darum säg ich: Seid geizig, hamstert und^ tausche!!, a b e rsürde n Himmel! Das ist löblich

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Tiroler Volksbote
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Seite 11 von 16
Datum: 27.08.1919
Umfang: 16
. Erst als er wieder zu den Men schen kam, fiel sein morscher Körper zusammen und starb. ' Meine lieben Leser, obige Geschichte ist eine bloße Sage, aber sie birgt einen tiefen Inhalt; in der Sage liegt eine große Wahrheit. Die kleinwin zigste Freude des Himmelreiches, ein dünner Licht strahl aus dem Himmel, ein schwacher Ton von den Engelchören wäre schon imstande, den Men schen so umzuwandeln, daß er sich nicht mehr kennt, ihn so zu verzücken; daß er Erdenlust und -leid, Welt und Zeit

und alles vergißt und förmlich aus geht in unendlicher Wonne. Was wird das aber erst für eine überschwengliche Seligkeit, für ein Leib und Seele verzehrendes Glück sein, wenn der. Mensch in die volle Herrlichkeit des Himmels ein gehen darf und wenn ihm der ganze Himmel als Heimat geschenkt wird! St. Paulus durste ein mal einen kurzen Blick in den Himmel hinein Wer sen und er'rief aus: „Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr hat es gehört und in keines Menschen herz ist es gedrungen, was Gott denen bereitet

schöpfen sollte. Und doch soll diese unendliche Herrlichkeit einmal unser Anteil fein: Jesus Christus ist in den Himmel aufgefahren, uni uns allen dort eine Heimat anzuschaffen. Von dem ewigen Heimatsglück können wir uns hier aus der Welt gar keine leise Vorstellung machen, Magst du auch auf einem Berge zu Hause sein mit weites prächtiger Aussicht, magst du die schönste Erden« Heimat besitzen, gegen die Himmelsheimat ist sie nur wie ein enger, dumpfer, modriger Talwinkel in stockfinsterer Nacht. Gott

wie dich selbst . . ... . tue daS. so wirst hu ewig leben.' l (Das heißt leben tn der ewtgen Heimat.) (Luc. 10» 27. u. .28.) Und ein qnderSmal sagte der Heiland:. »Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote!' (Matth, 19. 17.) Wenn du d a s tust, ist d!r,der Himmel sicher. Und ich.will dir noch etwas sagen. ES wird dir umso leichter, die Gebote zu ballern im Gefeye dcs Herrn, in sei ner Liebe zu wandeln, je öfter du an d'en Himmel denkst. Der Gedanke an den HtMmel gibt Uns nicht nur Trost und Zuversicht

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Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 16
Datum: 09.04.1919
Umfang: 16
. auf gießen, zweiräderigen Karren, auf Eseln ^ und Maultieren. Immer voller wurde der Kirchplatz.es summte und surrte wie in einem Bienenstock und die vielen Tausend Leute warteten alle darauf, daß die Kirchtore ausgemacht werden. Das dauerte aber noch ein paar Stunden. Um neun Uhr wurden auf dem Platze ein paar Lampen angezündet, aber sie gaben nicht soviel Licht wie die Sterne, die am Himmel funkelten. So eine- prächtige Sternnacht wie damals Hab ich nicht oft ge sehen. Mir ist vorgekommen, die Sterne

schweben tief vom Himmel herunter und hän get fast über unseren Köpsen. Hunderte von Leuchtkäfern sind in der Lust herumgeflogen, die waren aber nicht so winzig wie unsere Iohanniskäserchen, sondern groß wie die Maikäser und gaben einen hellen, grünen und blauen Schein. Alles hat gesunkelt und geflimmert, und man hat gemeint, die Leucht käfer sind Sterne, die zwischen Himmel .und Erde auf- und niedertanzen. Trotz dem Schim mern und Leuchten ist mir's gar nicht weih nachtlich vorgekommen

, daß man hätte meinen mögen, man ist im Himmel. Drei Zeilen^von brennenden Kerzen gingen durch die ganze Kirche an den Wän den Herum, vom Gewölbe hingen sechs ge waltige Kronleuchter herab, von denen jeder hundertzwanzig Kerzenlichter trug, kleine Kronleuchter mit zwanzig und dreißig Lich tern Hab ich mehr als ein Dutzend gezählt. All die Massen Lichter spiegelten sich hundert- und tausendfach in den blanken, fein geschliffenen Kristallgläsern, und die gläsernen Zieraten funkelten und schillerten

, so ist das viel zu wenig gesagt: sie war himmelhell. Das Schin» mern und Flimmern der Lichter durch di< Baumzweige und Schlingpslanzen hindurch das fangen und Glänzen der Blumen- int Lichterschein ist nicht zu beschreiben und z« erzählen. Auf dem Hochaltar stand mitten i» den Blumen und Lichtern em wundersreund« liches Christkind im goldfunkelnden Kleids mit ausgestreckten Aermchen. Es war anzw sehen, wie wenn es eben aus dem Himmel heraustreten würde; ich war ganz geblendet vom Hinschauen und konnte doch meine Auge

zu besichtigen^ Wir haben auch viele Kripen angeschaut, die alle prächtig beleuchtet waren, und in mehre ren Häusern hat man uns zu essen und K» trinken gegeben.. In der Früh um 8 Uhr gingen wir wieder zur Kircke Nossa Senhora. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und es war sehr heiß, aber rund um die Kirche herum und in der; Vorhalle drinnen lagen Hunderte von Leuten, Männer und Frauen, in ihre Mäntel und Schals oder in Decken eingewickelt aus dem bloßen Boden und schliefen wie die Murmel tiere

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 20
Datum: 22.09.1911
Umfang: 20
. ' Von Reimmichl. ^ . - ' ^ . ^Nachdruck verboten.^ ' ' Die Schmalznüdeln. - ^ > Der. Sprossen Philipp war ein guter Kerl -> aber der Suff, der leidige Suff! —- Wenn er beichtete, dann war seine Sündenlitanei immer die nämliche: vom Suff, vom leidigen Suff. — Der Pater hatte ihm schon alle Vorhaltungen' gemacht von Himmel und Hölle, von Ehre und Gewissen; aber der Philipp fiel immer wieder Zurück in den Suff, in den leidigen Suff.— Da dachte der Pater, als Philipp wieder zur Beichte kam: „Eine Buße

wieder guten Mutes werden.' ' i. . . >, Und Philipp saß dahinter, verklärte sein Antlitz, griff'nach dem Löffel und wollte tapfer dreinhauen und' lustig durch die Nudeln reiten. . . . Indessen war . aber eiMchweres, schwarzes Gewitter am Himmel aufgezogen und ... .« prrrr . .prrrr ^ . . .- .fing es an zu don nern, daß die Stube bebberte. — „Heiliger St. Fritz!' rief der Philipp, zu Tode erschrocken, und schob seine Schmalznüdeln mit der Schüssel so weit zurück, als er nur langte. — — Und es blieb

zwischen die Zähne. In dem Augenblicke aber — krrrrrrrrdautz — tat es einen fürchterlichen Schlag, Blitz und Donner zugleich, daß die Pfosten wackelten und der Boden über ihm knatterte. „Gott sei uns gnädig und barmherzig!' rief entsetzt der Philipp, spie die Nudel aus, stieß die Schüssel weit von sich, daß sie über den Tisch hinausflog und zu Scherben sprang; dann sagte er: „Das weiß unser Herrgott! Ist doch gleich ein Lärm und Spektakel da droben im Himmel wegen so ein paar armseliger Schmalznüdeln

auf das Reich Got- tesüber uns und klingt in die Bitte aus, daß uns Gott endlich nach diesem Leben das. Himmel-- reich verleihen wolle. Nach diesem Leben! Da glaubt manch eitler Fant, welcher noch Ju gendgesundheit und Leibesstärke genug in sich spürt, um recht kräftig an die Erdscholle sich anzu kleben wie die Sumpfschnecke an den nassen Lehm» man brauche ans Himmelkommen erst zu denken, ^ wenn einmal die Herbstnebel des Lebens daher- ziehen, wenn das Gehwerk torkelig geworden wie ein alter Schusterstuhl

baufällig geworden ist und nicht mehr parieren will. — Das. ist ganz falsch gerechnet. Wie ich schon einmal gesagt habe, fängt das Himmelkommen mit der ersten Stunde an, da der Mensch ins Leben tritt und das ganze Leben soll eine Leiter sein, die zum Himmel führt. Nicht bloß alle Tage ein bißchen an den Himmel denken muß der Erdenmensch, sondern jeden Tag einen Staffel an der Himmelsleiter sich hinauf schnellen und den lieben Herrgott bitten, daß er ihn nicht hinunterpurzeln und das Genick brechen läßt

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 03.10.1917
Umfang: 12
einflußreiche Kreife und gibt es heute noch, die glauben es mit Eng land und namentlich mit der englischen Hcm- delsweit, nicht ganz verderben zu dürfen, die glauben, England bringe man am ehesten zur Einsicht — durch Güte. Wie verkehrt diese An sicht ist, bHarf wohl keines Beweises, die drei Kriegsjcchre sprechen laut genug für das Gegen teil. Am Rosenmonat unserer Lieben Frau. I. Bin einmal Gät abends von einem hohen Berg joch herunter gekommen, das Tal lag schon in schwarzer Dämmerung und am Himmel

vrperten bereits die ersten Sterne. In der Nähe des ober sten Berghofes glaubte ich mit einem Male, ich > Hove singen. Wie ich aber zwischen den Baumen hinaustrete, sehe, ich auf dem Bühel vor dem Hause die ganze Hossamilie unter freiem Himmel knien, und merke auch bald, daß sie Rosenkranz beten. Dies klang so wundersam traulich und hei melig über Berg und Wals, die hellen, frischen M überstimmen. mit den tsetzren und dumvlen der Alten bildeten einen feinen Chor. Bald tönte es wie harmonisches

Glockengeläute, bald wie ein Vespergesang in der Kirche. Ich blieb stehen und lauschte und lauschte, betete auch ein wenig mit. Und da kamen mir allerhand Gedanken. Wenn man doch Augen hätte, so l'chte und scharfe wie die Engel, daß man durch Firmament und Wol ken hindurchschauen könnte bis in den Himmel! Tort würde man die Himmelskönigin auf ihrem Thron sitzen fzehen, angetan mit dem blauen, ster- nenschimmernden Mantel, der sich ausbreitet über das ganze Land, ihr göttliches Kind auf den Ar- men, den Blick

liebevoll zur Erde gerichtet auf die betende Familie neben dem Berghof. Und Engel ziehen aus dem Kreis der Betenden einen Kranz von frisch aufgeblühten, wunderbar duftenden Ro sen hinauf zum Himmel und führen ihn in die Hände Mariens, während zur anderen Seite das Jesukind eine funkelnde, goldene Kette auf die frommen Beter her<Agleiten läßt. So habeich mir es vorgestellt, und ich glaube kaum, daß ich Haus-. weit die Scheibe gefehlt habe. Der heilige Rosenkranz ist das Lieblingsgebet der Muttergottes

heißt; : „Es blüht der Blumen eine. Auf ewig grüner Au. Wie diese blühet keine. So weit der Himmel blau. Und wer vom Feind verwundet. Zum Tode niedersinkt. Von ihrem Duft gesundet. Wenn er ihn gläubig trinkt Die Blume, die ich meine, Sie ist euch Wohl bekannt. Die fleckenlose, reine, Maria wird genannt.' Der tote Soldat. Eine Geschichte aus dem Weltkriege von Reimmichl. -^I. ' V ' - . Mütterleius Bub. Zuäußerst im Bergdorflein Flains stand das Plattnerhäuschen und Hchaute neckisch in den ei.' gen

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 26.04.1916
Umfang: 16
erhalten. — Früher wurde Triest von den Italienern mit besonderer Schonung behandelt. Daß sie nun auch diese viel gehätschelte Stadt mit Bomben bedenken, ist ein Zeichen, daß sie keine Hoffnung mehr haben, Triest in die Hände zu bekommen. Ein Ostergruß aus dem Himmel. Vieltraute Ehegattin! Heute ist Ostersonntag. im Himmel und auf Erden. Meine Seele hat schon mit denen vieler tausend braver Kriegskame- raden, die wie ich für Vaterland und Heimat ge storben sind, Einzug gehalten ins Reich Gottes. Heute

feiern wir unsere erste Auferstehung im Himmel. Von der Erde her dringt ein dumpfes, aber millionenstimmiges Glockenklingen und eilt Millionen- und milliouenstimmiges, ganz leiseS Flüstern, aus dem ich nur die halb traurigen, halb frohen Worte: „Alleluja, Alleluja!' vernehme. Aber du solltest einmal den unendlichen Jubel, da? jauchzende, entzückende Alleluja hören, das heute durch den Himmel rauscht. Nimm allen Gesang der Erde, auch den herrlichsten, zusammen, nimm dazu die schönste Erdenmusik, nimm

alle Erden freude, allen irdischen Herzensjubel, alles Her zensglück, und lasse es in einen einzigen Laut zu sammenklingen, so ist es gegenüber dem himm lischen Alleluja nur wie das Weinen eines Kindeß neben dem rauschenden, schmetternden Festchor der Kaiserkapelle. „Alleluja' ist heute der Gruß im Himmel. „Freu' dich, Himmelskönigin, Alleluja!^ so grüßt heute der auferstandene Heiland sein6 Mutter, mit Meluja grüßt er alle seine Ge treuen, die Engel und Heiligen, und diese grüßen! ihn hinwiederum

mit brausendem Lllleluja. Am» uns, mich und meine Kriegskameraden, grüßt dev ganze Himmel immer wieder von neuem mit einend' unendlich freudigen und herzlichen Alleluja. HeubH ist unser besonderes Fest und sie überschütten unZ. förmlich mit Wohlwollen und Ehre. Solltest es grcK sehen. Dein Bruder Lois ist auch da und des Nach-« bars Hans und der Mesnersohn und des Ber« hubers Jörg und vom Hofermütterlein der BÄj und noch viele, viele Tiroler. Mir kommt's gras vor wie damals, als wir beim großen Fest in Wiew

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Seite 3 von 18
Datum: 10.06.1906
Umfang: 18
Jahrg. XIV. »Tiroler Volksboke.' Seile 3. ihn dir, dm Loisl, und sein Lebtag soll er dein gehören, aber g'rad' sehen mußt ihn lassen ... er wird schon gut und fromm bleiben — ganz gewiß!' „Gelt, Loisl,' wandte sie sich an den Knaben, „du tust alleweil die Himmelmutter gern haben und unschuldig und brav sein, auch wenn du einmal groß bist?' „O ja, wohl brav,' versicherte der Knabe, „dann flieg' ich hinauf zum Schutzengel in den Himmel und die Himmelmutter hat mich gem.' Die Rosl fingerte

des Augenlichtes ent schädigen. „Loisl, lieber Loisl,' sagte sie, „es wird wohl so uuserm Herrn der Will' sein.... tust nicht weinen, gelt, Loisl?... Wenn dir unser Herr die Welt nicht anschauen laßt, so wird er dir im Himmel droben deine Aeuglem doppelt weit aufmachen, daß d' viel mehr siehst und viel Schöneres als die andern Leut'... da wirst schauen, Loisl — o im Himmel wird's schön sein, Loisl!.. Da ist alle Schönigkeit der Welt nichts dagegen!' Weiter drinnen im Tal nahm die Frau den Knaben

!' „Wenn mich unser Herr fortnimmt in den Himmel hinauf zum Vater ...' „O Muetterle, dann geh' ich mh' fiel der Knabe ein; „gelt, Muetterle, du trägst mich schon mit?' „Ja, Loisl,' schluchzte die Frau, „unser Herr wird's schon machen, wie's recht ist.' Sie kamen hinauf zu dem Plätzchen, wo man das letzte Mal die Kirche von Trens sieht. — Die Mutter stellte den Korb nieder und sagte: . „Loisl, bet' noch einmal hinunter zu Unser' Frau — da sieht man das letzte Mal ihr Haus.' ' „O Muetterle, ich bin soviel durstig

: „Bist dn's, Muetterle? — Bist wohl da? - O — o — o — o! Was ist denn jetzt gewesen? . . . Was ist denn das? — Etwas Großes, etwas Liebes, etwas Gutes steht da auf mir ... Heb' mich,, heb' mich, ich fall' hinunter!' Sprachlos vor Schrecken drückte die Mutter den Knaben an sich. Sie wußte nicht, was dem Kinde passiert war, und suchte es mit liebkosenden Worten zu beruhigen. Der Knabe jedoch schrie wieder: „O Muetterle, wo sind wir denn? — Sind wir im Himmel? ... Das da, das Große, das Liebe, das Warme

. Da schrie das Weib in wahnsinniger Freude auf: „O mein lieber Loisl — du siehst — du siehst! — Du bist nicht mehr blind!... Unsere Liebe Frau hat geholfen!' „Wo ist denn Unsere Liebe Frau?' forschte das Kind. „D i e ist im Himmel droben, d i e kann man nicht sehen,' erklärte die Mutter, „da drunten aber ist ihr Haus, die Kirche von Trens — schau' das Weiße da, wo ich hinzeig'.' „Das Kleine, das Weiche? — Darf ich's angreifen?' fragte der Knabe, indem er unbeholfen mit dem Blicke dem Arm > ^er Mutter

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Seite 10 von 16
Datum: 01.01.1900
Umfang: 16
Seite 10. „Tiroler Volksbote.' Nr. 25. Pflanze, kein Gras — alles ist nackter, öder Stein. — Es herrscht auf dem Monde auch vollständige Ruhe, die Ruhe des Grabes. — Es gibt keinen Wind, keinen Sturm, nie steht am Himmel eine Wolke, nie liegt im Thal ein Nebel, es fällt kein Regen; dem Mond fehlt das, was wir Wetter nennen. Das alles kommt daher, dass die Luft fehlt. 350 Stunden (das sind 14 nnsrige Tage) lang brennt die Sonne auf den kahlen Stein hernieder und verursacht eine unerträgliche

abgefeuert wird, die Kugel würde langsam aus dem Rohr herausrollen und dann gleich zur Erde fallen, ohne jemand zu verletzen/ — Die Sonne steigt höher, aber neuuundzwanzigmal langsamer als auf der Erde kriecht sie über den schwarzen Himmel. Nach sieben unsrigen Tagen ist auf dem Monde Mittag. Auf allen Seiten, den schwarzen Himmel ausgeuommeu, sehen wir jetzt blendende Klarheit. — Ebenso langsam, wie sie heraufgestiegen, sinkt die Sonne am Himmel hinunter, es gibt wieder Schatte»; nach weiteren sieben

Tagen geht die Sonne unter: es gibt keine Abendröthe, keiue Dämmerung, auf einmal ist stockfinstere Nacht. Der Mondtag ist jetzt vorüber. Nur droben in der Höhe lenchten aus der pechschwarzen Finsternis blendend helle Kreise nnd Streifen, wir glauben, es seien Sterngebilde, es sind aber die Spitzen und Kanten der Mondberge, die noch von der Sonne beleuchtet werden. — Auch diese verschwinden, und jetzt beginnt die Mondnacht. Der Himmel ist mit glühenden Sternen besetzt. Mitten am Himmel glänzt

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Seite 1 von 18
Datum: 22.12.1907
Umfang: 18
und sieben. — Hochsei'rliche Christnachtsstille liegt überall auf Wiese und Feld, über. Berg und Tal. — Der Himmel, der hat sein'. Sternmantel ausgehangen und alles, alles ist schlafen gegangen: — das Raspeln im Schnee und der Wind auf der Höh' — das Knistern und Fl tern im Kirchendach, der schauernde Wald und das Wasser im Bach. — Nur ein geisterhaft leises Singen und Klingen scheint tief heraus aus dem Boden zu dringen. Auf einmal — potztausend jetzunder, was g'scheh'n denn für Zeichen und Wunder

? — Das Landl fangt an zu wieg'n und zu neig'n und langsam, lang sam in d' Höhe zu steigen; — und kaum zähl' i eins, zwei und drei, geht's schon an Sternlein und Wolken vorbei — und alle weil' wird's noch g'schoben und gehoben — jetzt gleim unter m Himme! droben; — nnd tunkt seine Berge und Spitzen hmein in den himmlischen Glanz-und Farbenschein. Aber ganz gewiß kann i 's wohl nimmer sagen, wie das Ding sich richtig zu hat getragen — ob das Landl in die Höhe ist g'flogen oder ob der Himmel sich g'senkt

hat und heruntergebogen. — Nur soviel ist sicher, der Himmel stund offen und 's Landl ist halb in den Himmel einig'schloffen. Und wie der himmlische Glanz auf den Bergen tut stehen, so was Hab' i mein Lebtag nit g'sehen; i sag', auf Erden der hellichte Sonnenschein ist da gegen g'rad nur wie ein putziges Kuappenlichtlein. — Und alle Minuten im Wechsellauf zieht eine andere Farbe auf. - Jetzt strahlen die Berg' wie von Silber umflossen, dann wieder, als war' das reinste Gold drüber'gossen — und nächstens brennen

, dies ist der König der Herrlichkeit!' Noch murmelt in Klüften und Schlnchten der letzte Widechall, da ist auf ein mal der ganze Himmel aufs Land oberg'fall': — es ist ein einziges Funkeln und Glühen, ein Demantblitzen und Farben- sprühen — von nie gesehenen Farben ein tausendfältiger Strahlen kranz und mittendrinnen das Christuskind, schneeweiß, wie in einer Monstranz. — Die Engel, die haben Gloria g'sui'gen und dazu hat vom Himmel die Musik geklungen — so süß und so weich und so leise, eine herzergreifende

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