; „Sie können es von hier sehen, es liegt in der dritten Häuserreihe auf der linken Seite'. „Habt ihr schon nach einem Arzt geschickt?' „Nein, mein Herr', entgegnete der Knabe, „ich hatte kein Geld, weder den Arzt, noch um die Arznei zu bezahlen'. „Hier', sagte der Fremde, indem er einige Geldstücke aus der Tasche zog, „hier sind drei Dollars, nimm sie und lause schnell zum Doktor'. Heinrichs Augen flammten von Dank- . barkeit aus; er nahm das Geld mit stotternder und heinahe unhörbarer Stimme an, und mit ^ einem Blick
der Fremde näher an das Bett der Kranken, und indem er sich stellte, als ob er der Arzt wäre, fragte er nach der Natur der Krankheit. Die Symptome waren in wenigen Worten erklärt, als die Witwe mit einem tiefen Seufzer hinzufügte: „O, meine Krankheit hat eine tiefere Ursache, und zwar eine, die keine ärztliche Kunst Heilen kann! „Ich bin eine Mutter, eine unglückliche Mutter. Ich sehe meine Kinder täglich tiefer in Not sinken und habe nicht die Mittel. ihnen zu Helsen. Meine Krankheit liegt am Herzen
, und nur der Tod kann meine Sorge lindern. Aber gerade der Tod ist schrecklich für mich, denn er erweckt in mir den Ge danken an das Elend, in welches meine Kinder sinken würden, wenn ich —' Hie^ erstickte ein Strom von Tränen ihre Stimme und floß unaufhaltsam -von ihren Wangen. Wer der vermeintliche Arzt sprach so tröstend zu ihr und zeigte ein solches Mitgefühl für ihre Laße, daß das Herz der armen Witwe von einer Freude schlug, die ihr ungewohnt war. „Verzweifeln Sie nicht', sagte der Fremde, „denken
für Sie sein. Wenn es nötig ist, verschreibe ich Ihnen mir ein zweites. Ich habe große Hoffnung auf Ihre Genesung'. ^ - Er legte das Papier auf den Tisch und ging weg. Kaum war er fort, da trat der ältere Knabe herein. ^ „Fasse Mut, liebe Mutter!', sagte er, indem er näher trat und sie küßte. „Sich, was ein gütiger Fremder uns gegeben hat; es wird uns während einiger Tage reich machen. Es hat uns in den Stand gesetzt, einen Arzt zu bekommen, und er wird so gleich hier sein. Beruhige dich nun, lieb.e Mutter, und fasse Mut