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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 8
Datum: 07.03.1891
Umfang: 8
Zeit ohne weiters der konservativen Partei zurechnet. Dagegen ist es vollkommen wahr, was wir behauptet haben, daß die liberale Partei in der kurzen Zeit ihrer Herrschaft diese Schulden um 320 Millionen vermehrt hat. DaS liberale Blatt gibt das selber zu. verschweigt jedoch zwei wichtige Umstände, welche zusammenge nommen die liberale Schuldenvcrmehrung von 320 Mil lionen verdoppeln. Das ist erstlich die Zinsen-Reduktion der Staatsrente von 5 Perzent auf 4.20, was einer theilweisen Bankerott

-Erklärung gleichkommt, zweitens die Verschleuderung ausgedehnter sehr kostbarer Staats güter. Das juden liberale Blatt beliebt in Nachäffung der bekannten Bescheidenheit seiner Partei, unS Tirolern auch das Jahr 1866 in Erinnerung zu bringen und versucht, uns weiß zu machen, daß in jenem UnglückS- jahre die deutschliberale Partei so ganz und gar gegen ihren Willen als Staatsretterin berufen wurde. Hat man denn die Geschichte schon ganz vergesten oder rechnet man auf unsere Vergeßlichkeit

Steuerträger vortrefflich sorgten. Dafür wurde den Herrn Magyaren, welche nur 30 Perzent zu den gemein samen Staats-Auslagen beitragen, das politische Ueber- gewicht im Gesammtstaate fast ganz eingeräumt und zwar zu dem Zwecke, in unserer Reichshälfte der liberalen Partei auf künstliche Weise die Herrschaft zu sichren. Wenn jetzt das liberale Blatt meint, die konserva tive Partei hätte in den letzten Jahren diese Todsünde des Liberalismus korrigiren sollen, so ist das mehr als Bauernfängerei. Die Herren

liberale Schwindel zusammen und begrub unter den Klängen der Todtenglocke des Börsengebäudes Tausende von Existenzen. Das Volks vermögen erlitt eine kolossale Einbuße; daS gegenseitige Vertrauen und das Vertrauen des Auslandes auf unsern Kredit wurde auf viele Jahre hinaus gründlich ruinirt. Die liberale Partei errang sich damals den Titel „Krachpartei". In dem Prozesse Ofenheim-BanhanS- Giskra erschien die liberale Geschäfts-Moral mit photo graphischer Treue im Gerichtssaale und die Partei hieß

nun „Trinkgelder-Partei". Heute den Wählern vorsagen, die liberale Partei hätte keine Schuld an jener entsetz lichen wirthschaftlichcn Katastrophe, heißt wirklich frevel hast auf deren Gedächtnißschwäche sündigen. Die Gleichstellung der 106 Millionen an Galizien und der 80 Millionen an nie bekannt gegebene Krach ritter beweist neulich die Unredlichkeit der liberalen Kampfesweise. Für die Abschreibung der 106 Millionen an Galizien spricht ein klares Kaiser Wort, das die liberale Partei in der Minorität

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 14.09.1868
Umfang: 6
der Verfassung, welche die Völker Oester reichs wollen, nicht bestehen. Allein mit welchem Rechte, nach welchem Denkgesetze erhebt die Partei gegen die Opposition den Vorwurf der Verfaffungsfeindlichkeit überhaupt? Wollten wir Gleiches mit Gleichem vergelten, wir könnten mit viel mehr Recht den Vor wurf der Verfaflungs- und Freiheitsfeindlichkeit gegen die deutsch- liberale Partei erheben, die zur Zeit des Februarpatentes das Ok toberdiplom bekämpfte, die zur Zeit des Februarpatentes die Rechts

- verwirkungstheorte gegenüber den Ungarn predigte, die zur Zeit der Sistirung des Februarpatentes zwar über die Sistirung schmähte, aber doch mit Ungarn Verhandlungen einging, die das Februar patent Wirten und den Dualismus zur Folge hatten. Oder ist es etwa nicht wahr, daß die deutsch-liberale Partei nach allen diesen staatsrechtlichen Wandlungen doch noch immer auf dem von ihr erst aufgegebenen, dann wieder reklamirten und endlich revidirten Boden des Patentes vom 26. Febr. 1861 steht? Und warum dieser häufige

gewonnen? Nichts, gar nichts — Beweis die thatsächlichen Zustände in Oesterreich; oder sind diese jetzt besser als zur Zeit Schmerlings, oder gar zur Zeit Belcredi's? Das wird doch kein Freund der Wahrheit behaupten. Es wäre daher an der Zeit, sich ernstlich die Frage vorzulegen: Wie erklären sich die Zustände von heute? Die Antwort ist nicht schwierig, wenn man vorurtheilsfrei denkt und spricht. Die deutsch-liberale Partei hat den Grundsätzen des Oktoberdiploms, an welchen die Opposition seit

als sie früher bestanden hatte. Das Oktoberdiplom baute das verfassungsmäßige Oesterreich von unten nach oben auf. Umgekehrt wollte die deutsch-liberale Partei erst ganz Oesterreich von oben nach unten aufbauen und als dies sich für ganz Oesterreich unmöglich erwiesen hatte, gelang es ihr denselben Bauplan noch einmal für Cisleithanien in Angriff nehmen zu kön nen. — So wie diese Partei das historische Oesterreich nicht als die Grundlage ihres Baues anerkannte, ebenso wenig ist es ihr mit der Spitze

, dem Reiche Oesterreich Ernst, denn sie stellt ihre Natio nalität obenan und baut sich ein Haus, wie es ihr paßt. Aus dem ergibt sich, daß die Verfaflungskämpfe in Oesterreich ganz an derer Natur sein müssen, als die in England oder Preußen, dort drehen sich die Kämpfe um eine Nebensache, hier in Oesterreich um die Hauptsache — um die ganze Verfassung. Wie die deutsch liberale Partei das Oktoberdiplom und das Patent vom 2. Jänner 1867 bekämpfte, so bekämpft die Opposition das Patent vom 4. Febr. 1867

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 05.02.1891
Umfang: 4
Gerüchte, mit welchen die liberale Presse arbeitet, um Stimmung zu machen, tragen da» Gepräge der Erfin dung offen an fich. Da» Gerücht, als ob eine Hälfte des Ministerium» mit dem Etichentscheid de» Grafen Taaffe sich für die liberale Partei ausgesprochen hätte, hat eine öffentliche Widerlegung bereit» gefunden. Da» hindert ober gar nicht, daß die liberale Presse im glei chen Sinne fortarbeitet und ihren gläubigen Lesern als unfehlbare Wahrheit verkündet, daß das Bündniß der deutschliberalen

nur dadurch in den Kampf fortgeriffen werden kann, wenn der Sieg in sicherer Aussicht steht und lockende Beute winkt Derhalb fühlt man auch das Bedürfniß, die Sachlage so darzustellen, als ob die Regierung ihr Heil in einer Annäherung an die deutschlibcrale Partei suche, während die Wirklichkeit sich etwas ander» anficht. Denn die liberale Partei verlebt zur Zeit bange Stunden und hat nicht einmal die Hoffnung, ihren Besitzstand voll in'» ueue Parlament hinüberzurrtten. Don allen Seiten drohen

Reformen im Sinne der Verbesserung der Lage der Arbeiter und der Erhal tung, Hebung und Organisation des bäuerlichen und städtischen Mittelstände» auf ihre Fahne geschrieben. Daß gerade diese Partei in Nordböhmen und Mähren, sowie iu Steiermark und Kärnten den Deutschliberalen manches Mandat wegnehmen wird, darüber ist heute schon kein Zweifel mehr. Am ärgsten bedrängt fühlt sich die liberale Partei in Ober- und Niederöster reich, sowie in der Hauptstadt selbst. Man hofft in Wien auf einen Erfolg

nur dann, wenn es gelingt, Liberale und Demokraten zu geschlossenem Vorgehen zu vereinigen; vorläufig sind aber die Aussichten dafür un- günstig, da die Demokraten bereits vier Kandidaturen aufgestellt haben, welche von den Liberalen bestritten werden. Bange Sorgen laden sich also bei dem Partei tag zu Gaste, den die Deutschliberalen für den 8. Febr. ausgeschrieben haben. Denn selbst, wenn es der Partei gelingt, ihren Besitzstand bei den Wahlen zu wahren und selbst, wenn in Folge dessen ein Koalitionsmini sterium

Partei mit der Regierung bereits abge schlossen sei. Es gehört zum Ganzen, daß dieselben Blätter zur selben Zeit denselben Lesern das gerade Gegentheil verkünden, und ihren Parteigenossen zurufen, der Regierung gegenüber ihre Stärke und Entschlosien- heit zu zeigen. Diese Haltung der liberalen Presse hat ihre gute Begründung; man weiß, daß die Menge vom Liberalismus nicht» mehr wissen will, daß Zaghaftigkeit in die Reihen der Partei fich eingenistet hat, und daß demnach der Troß der Partei

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Seite 1 von 6
Datum: 22.04.1910
Umfang: 6
, nicht sein Werk. Die Geschichte der Partei und Luegers ist einer Pa rallele zu vergleichen, bei welcher die beiden Linien sich gegenseitig bedingen. Die Bildung der christlich sozialen Partei war ebenso wie die Entwicklung der politischen Persönlichkeiten Luegers aus einer reak- tionierenden Bewegung entsprungen, welche durch die wirtschaftlichen Schäden der liberalen Aera hervor gerufen worden war. Weit mehr waren es aber die schädigenden Aeußerungen, welche die Bewegung bewirkten als die liberale Doktrin

, ja daß in den Vertretern der Reaktion selbst „liberale" Grundsätze zurückblieben, weiter wurzelten und auch nach außen sich geltend machten; wir wollen hier bloß des Standpunktes der Partei in der nationa len Frage, ihres Zentralismus und des Be strebens der Erhaltung des Volksschul- gesetzes als dreier Beispiele unter andern Erwäh nung tun. Dieses inkonsequente, oder genauer ausge drückt nicht ganz konsequente Vorgehen hatte die antise mitisch-christlichsoziale Bewegung mit jeder andern durch Druck entstehenden

. . 'K 6 ' — Vierteljährig . & .8*— monatlich . . K 1*— Mr OrsterreiHMvgaru mit Postver- seLlduNg: aanZjcchrig . L 16 — Halbjährig . . L 8— vierteljährig . ^ 4*— monatlich . . ^ IM WiAZelNe 1.0 HeLer. RetLamatLouen sind portofrei. MarZurc 23, April ; MdaLbert J. Freitag, t%. Ap-il 1M0. Die christlichsoziale „Reichs"-Partei und ihr verstorbener Führer. „Zur Erinnerung an Dr. Luege r" bringen die hochangesehenen „Historisch-politischen Blätter" (Heft?, Jahrgang 145) eine Würdigung, ein Urteil über Dr. Lueger als Politiker

und über die Entstehung der schließlich zur „Reichs"partei ausgestalteten christlich- sozialen Partei von Wien. Wir drucken den Artikel ab; er ist nichts anderes als eine Billigung und Be stätigung der von uns bis heute eingenommenen Hal tung im öffentlichen, besonders im politischen Leben. Das Urteil des Schreibers dieses Artikels über die christlichsoziale Partei und Reichspartei stimmt überein mit den Urteilen der katholisch-konservativen Partei presse. Nach einer allgemeinen Würdigung des ver storbenen Führers

schreibt der Artikel: Das politische Leben ist es, welches Lueger zu einem öffentlichen österreichischen Charakter stempelte, und man braucht nicht an Wien allein, zu denken,, wenn man von einer „Aera Lueger" spricht. Es wäre aber falsch, historisch unrichtig, und man würde dem Toten nicht gerecht werden, wollte man ihn ge radezu mit der von ihm geführten Partei identifizieren. Die christlichsoziale Parlament spartet be klagt in Lueger entschieden ihren größten Führer, aber sie war nicht sein Kind

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Seite 2 von 4
Datum: 10.01.1895
Umfang: 4
Die „N. Fr. Pr." schreibt: „Wenn Graf Khuen keine andere Aufgabe hätte, als ein Ministerium Wekerle aus anderen Personen zu bilden, dann hätte er dieselbe wahrscheinlich schon gelöst. Für diesen 'Fall hätte die . liberale Partei mit Einschluß der gestürzten Minister ihm ibre Unterstützung bedingungslos zugesichert, und es wäre unerfindlich, welche weiteren Bürgschaften Graf Khuen für das Gelingen seines Unternehmens noch Vev langen könnte. Aber es wird immer deutlicher, daß die Aufgabe

gewesen, und die Konferenz ist resultatlos ge blieben. Die liberale Partei steht nach wie vor auf dem Standpunkte, daß Jeder, der ihr Programm vor behaltlos akzeptiren und in ihre Reihen eintreten will, ihr willkommen ist, aber die Fusion lehnt sie ab, weil diese mit der Integrität des Programmes nicht verein bar ist. Darin aber liegt allem Anscheine nach das Hinderniß, welches der Kabinetsbildung durch den Grafen Khuen immer noch im Wege steht.". . . „Beharrt die liberale Partei auf diesem Standpunkte

, dann ist nur Zweierlei möglich: entweder der zur Kabinetsbildung berufene Staatsmann verzichtet auf die Parteien-Bereinigung, oder er entschließt sich, die Unter stützung seines Ministeriums außerhalb der liberalen Partei zu suchen. Das Erstere dürfte nach allem Ge sagten bei der Krone auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen, das Letztere aber würde einen vollkommenen Um sturz in der traditionellen ungarischen Politik, den Kampf gegen die liberale Partei, die Anlehnung der Regierung an ganz neue Elemente bedeuten

Kabinet auch den Parlamentarismus aufrecht zuerhalten und die liberalen Ideen weiterzuentwickeln berufen sein. Diese Broschüre, welche mit großer Objektivität der politischen Auffassung, durchaus liberaler Gesinnung und mit klarer, kerniger Sprache geschrieben ist, wird hier in allen politischen Kreisen berechtigtes Aufsehen erregen. Die eigene Partei Buschbach'S, die liberale Partei, bekommt manche Wahrheit zu börcn und die Opposition wird manche Passage der Broschüre als will kommene Gelegenheit

in vor- urtheilsloser, sehr zutreffender Darstellung.darzulegen sucht. Der Autor beginnt mit den letzten Tagen des Tisza-Regimes, als dessen Hinterlassenschaft er eine große kompakte Partei und geordnete Finanzen bezeichnet. „Doch", fügt er hinzu, „war in den letzten Jahren dieses Regimes auch die Krankheit des Streberthums ausgebrochen, dessen wuchernde Ranken das gesunde Leben erstickten und dessen traurige Anzeichen im ganzen Lande Befremden hervorriefen." Was das Kabinet Szaparh anbelangt, so legte die liberale

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Seite 2 von 4
Datum: 01.09.1868
Umfang: 4
- lienversicherungs- und das Schul-Comite aufgenommen ward. Die Wahlergebnisse haben wir gestern mitgetheilt. Nächste Sitzung am 9. September. Innsbruck, 31. August. Schon oft ist die Frage aufgeworfen worden, warum die deutsch-liberale Partei in Oesterreich und nur sie im Gegensatz zu allen anderen mit allen möglichen Mitteln Opposition gegen die Politik des Patents vom 25. Sept. 1865 und gegen den außerordentlichen Reichsrath machte? Weil sich diese Partei heutzu tage im Gegensatze

, um verfaffungs- mäßige Zustände zu kommen! Weil das nicht gesagt werden kann, darum kann sich die deutsch-liberale Partei mit Recht der Ansicht nicht hingeben, daß sie die Verfaffung gerettet. Denn die Februar- verfaffung war von ihr im Juli 1865 bereits aufgegeben worden und eine neue sollte an ihre Stelle kommen, allerdings nicht eine oktroyrte, auch nicht eine nur von einer Partei gewünschte; die gleichgewichti gen Stimmen aller Länder sollten gehört werden und daher der außerordentliche Reichsrath

. Hieraus folgt, daß die Parteien, welche heutzutage in Opposition stehen, wenigstens ebenso sehr ver fassnngSfreundlich sind, als die deutsch-liberale Partei.—Die deutsch- liberale Partei thut sich ferner auf ihren Freiheitssinn bekanntlich sehr viel zu Gute und erklärt seit dem 26. Februar 1861 jeden, der nicht mit ihr Ueberzeugung wie einen Rock wechselt, als Ver- faffungsfeind und deßwegen als einen Feind der Freiheit. Bleiben wir aber bei den Patenten vom 25. Sept. 1865 und 2. Jänner reitungskomitv

mehr um das Wort Freiheit als um die unbehinderte Ausübung des einem Jeden zustehenden Rechtes zu thun. Solches herrschsüchtiges Auftreten einer Partei verletzt alle andern, die weil sie als gleich verpflichtet behandelt werden sich als gleichberechtigt mit der Einen Partei an sehen; solches Vorgehen verbittert, weil es keiner Partei zustehen kann, bestehende Rechte anzuerkennen oder auch nicht anzuerkennen und die „Freiheiten" wie Gnaden auszutheilen. Dahin ist die deutsch-liberale Partei gekommen

Schützen fest ihre Zusammengehörigkeit mit Deutschland proklamirt offen bar zur Befriedigung ihrer nationalen Wünsche! Wäre diese Partei frei sinnig, wäre sie von österreichischem Patriotismus erfüllt, sie müßte allen anderen Nationalitäten eben das Recht lassen, das sie für sich so ausgiebig ausbeutet und zwar bis zur Stunde für sich allein. Will die deutsch-liberale Partei im Ernst eine Verfassung und wahre Freiheit, will sie Oesterreich zuerst, — dann thue sie einen Schritt zurück, sonst glauben

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Seite 3 von 4
Datum: 08.10.1873
Umfang: 4
bis zum letzten Augenblicke eures Lebens. trumpft und bestraft jetzt im Interesse der Disziplin an seinen Gegnern, was er früher am Königthum selbst gethan und ge lobt hat. Korrespondenzen. * Innsbruck, 7. Oktober. (Die Regelung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat.) Wenn die liberale Partei gar kein anderes Schlagwort unter die Massen geworfen hätte, als nur dieses, es läge eben damit schon der Kern ihres Programmes und der Grundzug all' ihres Sinnens und Trachtens der Art klar zu Tage, daß sich kaum

, als die Parteien, welche ihn geschlossen, davon nicht von freien Stücken abgehen, was bis zur Stunde nicht der Fall ist. Wer bei uns trotzdem nach der „Regelung" verlangt, läßt diese Thatsache unberücksichtiget und höhnt eben dadurch das Recht. Allein, so weit die katholische und die liberale Partei in Oesterreich in der Frage um das Recht voneinandergehen, so ist es doch bei weitem nicht diese Frage, welche die unüberbrückbare Kluft zwischen beiden Parteien aufgerissen hat. Jeder Ausgleich in Rechtsfragen

ist nur deßhalb unmöglich, weil die religiöse Frage die bei den Parteien von einander trennt. Ueber diese Thatsache gibt das neueste Schlagwort vollständige Aufklärung. Unter der Regelung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat versteht die liberale Partei eingestandenermaßen nichts Anderes, als daß der Staat, d. i. die liberale Partei „regelt" und daß die Kirche von ihr „geregelt" wird. Dieses Bestreben nun bekundet denn doch offenbar nicht etwa blos die äußerste Verachtung der Kirche

, sondern die vollständige Läugnung des Wesens der selben, als der von Gott gestifteten Heilsanstalt, als der Braut Jesu Christi. Dieses Bestreben, in klaren Worten ausge sprochen, sagt: „Ja, es gibt einen Gott, aber dieser Gott muß mich, die liberale Partei, als seinen Herrn gelten lassen, ich, als absoluter Staat, will ihn behandeln wie meinen Diener!" Mag sein, daß manche Mitglieder der liberalen Partei dieses furchtbare Verbrechen mit Bewußtsein nicht begehen, weil sie nicht die mindeste Kenntniß vom Wesen

und dem Ursprung der Kirche haben und mag auch sein, daß manche Liberale dieses Verbrechen nicht begehen können, weil ihnen das Gottesbewußt sein vollständig abhanden gekommen, — gleichviel, die Führer der liberalen Partei stellen unter dem Titel „Regelung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat" dem Christen thum die Existenzfrage, suspendiren damit das Rechtsprinzip und alles historische Recht und proklamiren durch ihre Lehre vom absoluten Staat ihre Willkür als das G esetz. Das bedeuten die Worte

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Seite 2 von 4
Datum: 18.05.1907
Umfang: 4
V. Tirol (25 Mandate): Christlichsoziale 12, in Stichwahl 1 Katholisch-Konservative 1, „ „ 1 Katholische Italiener 7, » „ 2 Deutsche Volkspartei —, „ „ 2 Sozialdemokraten —, „ „ 2 Liberale Italiener —, „ 1 Gewählte Abgeordnete 20, „ » 5 VI. Vorarlberg (4 Mandate): Alle vier christlichsozial. VII. Steiermark (30 Mandate): Christlichsoziale 2, in Stichwahl 6 Katholisch-Konservative 8, „ „ 1 Katholische Slovenen 4, „ „ 1 Deutsche Volkspartei —, „ „ 4 Deutschradikale 1, „ „ — Alldeutsche

—, „ „ 1 Sozialdemokraten 5, „ „ 2 Liberale Slovenen 2, „ „ 1 Gewählte Abgeordnete 22, „ „ 8 VIII. Kärnten (10 Mandate): Ehristlichfoziale 1, in Stichwahl 4 Katholische Slovenen 1, „ „ — Deutsche Volkspartei 2, „ „ 5 Sozialdemokraten 1, „ „ 1 Gewählte Abgeordnete 5, „ „ 5 IX. Krain (12 Mandate): Katholische Slovenen 9, in Stichwahl 1 Deutsche Agrarier 1, „ * 1 Liberale Slovenen —, „ „ 1 Gewählte Abgeordnete 10, „ „ 2 X. Görz und Gradiska (6 Mandate): Christlichsoziale 2, in Stichwahl — Katholische Slovenen

2 , „ „ 1 Liberale Italiener 1, „ „ — Liberale Slovenen —, „ * 1 Gewählte Abgeordnete 5, „ „ 1 XI, Istrien (6 Mandate): Katholische Italiener 1, „ „ 1 Slavisch Nationale 2, „ „ 1 Slovenisch-Nationale 1, „ „ — Liberale Italiener —. » „ 2 Gewählte Abgeordnete 4, „ „ 2 XII. Triest (5 Mandate): Liberale Italiener —, in Stichwahl 3 Slovenen 1, „ » — Sozialdemokraten 1, „ „ 3 Gewählte Abgeordnete 2, Im Starrsinn verharren. ; b uraer PostMtuna". wei s»» währen d d-s WahMWM' ofyrs in sehr gehäßtger, einseitiger Weise

gegen uns bedient wurde, ist das erste ausländische Blatt, welches sich berufen erachtet über die Niederlage der kon servativen Partei in Tirol zu spotten. Speziell unsere Bemerkungen am ersten Tag nach der Wahl findet das Blatt „kleinmütig" und „ängstlich". Es zitiert aus den „N. T. St." die Stellen, von da, wo wir erklären, datz wir diesen Ausfall nicht erwartet hätten, bis wo wir die Ueberzeuguug ausdrücken, daß die Notwendigkeit und Existenzberechtigung der konservativen Partei, der pro grammatisch

katholischen Partei, durch den un glücklichen Wahlausfall nicht geschwunden ist und daß wir auf Zeiten hoffen, wo der konservative Geist im Lande wieder Anerkennung finden wird. Dazu macht das ausländische Blatt die Bemerkung: „Die Tiroler Konservativen scheinen also in ihrem Starr sinn verharren zu wollen. Sie haben aus den Wahl niederlagen nichts gelernt". Der Verfasser dieses Be richtes an die „Augsburger Postzeituug" dürste auf den Ehrentitel eines grundsatzfesten Charakters nicht viel An spruch

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Seite 2 von 4
Datum: 02.04.1869
Umfang: 4
nicht so ganz behagt und daher die Klage: Zwangslage! Zwangslage! — Es ist kein Zweifel, daß sich die deutsch-liberale Partei durch den Ausgleich eine Zwangslage bereitet hat, an der selbstverständlich Cisleithanien mitleiden muß/ sowie daß andererseits die Deak-Partei außer auf Ungarn auch auf die „übrigen Länder" bestimmenden Einfluß übt. Diese Erscheinungen entsprechen eben ganz genau dem Machtver- hältnifle der beiden Parteien, welche den Ausgleich abschlössen, besten nothwendige Folge die beiden

staatsrechtlicher, sondern nur nationaler Natur Haben; die verfassungstreuen Deutschösterreicher halten sich eben für so außerordenttiche Wesen, daß sie selbst einen Magyar als österreichischen Reichskanzler nicht vertragen. Hätte die deutsch-liberale Partei Grund, von Andrassy fürchten zu muffen, daß er in Cisleithanien staatsrechtlich eingreife, d. h. ihren Sturz wolle, so wäre nicht zu erklären, wie die „N. Pr." dem Grafen Andraffy neuestens sogar ihre Hilfe anbietet. — Diese Nichtbeeinfluffung

in Folge der erlittenen Schlappe um somehr ab und darüber ist die deutsch-liberale Partei hoch erfreut — denn sie glaubt daraus folgern zu dürfen, daß ihre Basts noch fest ist. Die jüngsten Ereigniffe in Ungarn könnten aber sehr wohl die Deak-Partei zwingen, in rascherem Temp> ihrem Ziele zuzugehen. Geschieht das, dann könnte die deutsch-liberale Partei Schritt zu halten nicht mehr im Stande sein und durch die Zwangs lage zur Einsicht kommen, daß ihr magyarischer Gesellscha-ter

auch gegen sie keine Rücksicht mehr hat. Die deutsch-liberale Partei er hielte den Todesstoß von der Seite, von welcher sie ihn am aller wenigsten erwartet und dann stünde Oesterreich wieder dort, wo es war im Jahre 1865. Die Politik der Deak-Partei ist nicht groß- österreichisch, sondern exklusiv magyarisch. Von einer solchen Politik hat Oesterreich noch weniger zu erwarten, als von der Schmerlings. s s Vt\ Pe\ Av Al Mo fio Ca m Tr La S. Sj N< Au Br 3g Bll At: W Cli Br Fr Gr Fr St« Go Sc Br Sr S4i

auf den ersten Anschein meinen sollte, von der Opposition, sondern von der deutsch-liberalen Partei erhoben. So viel sich diese Partei auf die Rechtrkontinuität zu Gute thut, daraus sie ihren Einfluß in Cisleithanien den übrigen Parteien gegenüber ableitet und ihr Verhältniß mit den Magyaren rechtfertiget, so kann doch gerade sie nicht umhin von Zeit zu Zeit .das Geständniß abzulegen, daß der Boden, auf dem sie steht, den sie frei gewählt und dm sie von Rechtswegen einnehmen will, ihr durchaus

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Seite 1 von 4
Datum: 24.05.1895
Umfang: 4
portofrei. — -M 118. Jahrgang XXXV. Johanna [ Morgen 25. Mai 1 Gregor VII. J IreiLag 24. Wai 1895 Die Vorbereitungen für die Gemeindewahlen bringen seltsame Dinge zu Tage. Das liberale Blatt hakte sich neulich mit bitterm Spotte über die Gewerbe partei ausgesprochen; trotzdem hat die liberale Wühler- versammlung den Vorsitzenden der gewerblichen Wähler versammlung Herrn Gfall als Kandidaten Proklamirt. Diese Versammlung der Gewerbetreibenden hat von den Kandidaten verlangt, ausdrücklich und wiederholt

, daß sie in kommunalen Dingen von der politischen Partei absehen und das gewerbliche Programm vertreten. Trotz, dem will das „Tagblatt" den Gewerbetreibenden den Herrn T h e u e r l, welcher diese Bedingungen abgelehnt hat, aufzwingen. Herr Theuerl hat allerdings sicht lich unter dem Drucke der liberalen Parteileitung ge handelt; ob er wie ein Ghmnafist zur Abgabe eines Ehrenwortes genöthigt wurde, läßt sich nicht konstatiren. Jedenfalls spielte dieser liberale Kandidat in der Mitte von zwei Parteifreunden

seinen Parteigenosien Nor er gemeint habe, der allerdings bei der Rede des Herrn Rößler Bauchzwicken bekam und schleunigst den Rückzug antrat. Herr Greil war so unvorsichtig, auch die Schulfrage zu streifen. Wahrhaftig für einen liberalen Gemeinberath „eine unglückliche Idee"! Solche Blamagen deckt man doch sonst lieber vorsichtig zu. Seine sophistische Beweisführung von der Gewerbe freundlichkeit dieser liberalen Schulaktion bedarf keiner Beleuchtung, sie ist nur für Dummköpfe berechnet. Dir liberale Partei

schmeichelte sehr den Deutsch- nationalen, welche gleichzeitig versammelt waren; diese Partei wurde als „sehr sympathis ch", „anti klerikal^ u. s. w. gepriesen und die liberalen Herrn verhandelten damit wegen eines Kompromisses. Dieses Liebeswerben der Liberalen bei dem kleinen Häuflein die Deutschnationalen soll sehr rührend gewesen sein. Zuerst lud man die Herrn ein, in die liberale Ver sammlung zu kommen. AIS daS abgelehnt worden, bemühten sich der hochmögende Herr Kapferer, Herr Edlinger

und andere Mitglieder des liberalen General- stabes zu den Deutschnationalen, stellten ihnen die Gefahr eines „klerikalen" Sieges vor und was der gleichen Schreckgespenster mehr find. Trotzdem hat sich die liberale Partei nur einen Korb geholt. All' der Liebe Müh' und die schönen Redens arten Greil's waren umsonst verschwendet. Der Vor schlag Neurauter's, beim Handelskammer »Präsidenten Schumacher anzufragen, wurde schroff abgelehnt; der Mann ist noch immer mit dem großen Bann belegt. Der Landtags-Abgeordnete Payr

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Seite 1 von 4
Datum: 26.03.1877
Umfang: 4
nur zu sehr und daß die thätigen Führer fehlen. In Rattenberg wurden 4 konservative Stimmen abgegeben. (Im Jahre 67 war dort 1 abgegeben worden, nämlich die des Servitenkonvents, später 7 und 1871 war die konservative Partei in Rattenberg mit 10 Stimmen auf ihrem Glanzpunkte angelangt.) Der liberale Kandidat erhielt dort 61 Stimmen. Man schreibt uns von Rattenberg 24. März: „Heute in aller Früh hatten die Liberalen ihre Wahlplakate angeschlagen; die Konservativen wollten es auch thun; aber der Bürgermeister Atzwanger sandte

einen Polizeimann, ließ die Zettel herunterreißen und der Mann konnte vonGlück sagen, d a ß e r ni cht arreti rt wur d c. Sind Sie so gütig durch Ihr Blatt ganz Tirol wissen zu lassen, mit welchen Waffen die liberale Partei zu kämpfen nöthig hat. Wahrlich eine faule und feige Partei muß das sein, welche heuch lerisch die Freiheit im Munde führt und im Herzen den Polizei stock liebt! Allerdings gehören hier zu dieser Partei aktiv und passiv auch solche, welche ihrem Berufe nach die Aufgabe hätten

wegen nicht erhaltener Nummern sind vortofnn. — Manuikrivte werden nid man nicht zurückgestellt. M 69. Jahrgang XVII. Ludgerus HEÄH Montag, 26. März 1877 Die Städtewahlen. op. Der zweite Theil der Wahlschlacht ist geschlagen. Er konnte an dem Endresultate nichts Entscheidendes mehr ändern; denn die Wahlen in den Landgemeinden hatten der patriotischen Partei bereits die Mehrheit im Landtagssaale gesichert, so daß es sich nur um Eine oder die andere Stimme mehr oder we niger handeln konnte

. Wir haben bei den Städtewahlen vor Allem eine Nieder lage zu verzeichnen, nämlich in den Städten und Orten O b e r- innthals. Unser Kandidat Tamerl unterlag gegenüber dem liberalen Postmeister Stubmayr inImst um 10Stimmen. Dazu trug vor Allem die Abnahme der Stimmen in Imst bei, wo Tamerl 86 und Stubmayr 83 Stimmen erhielt; während 1871 der liberale Kandidat 29 und der konservative 179 erhalten haben. Es sind also viel weniger Stimmen abgegeben worden; vielleicht war man auch zu sicher, und endlich dürften die Imster

etwas Kirchthurmpolitik getrieben haben. Es fehlen uns noch nähere Nachrichten. Ferner hat diesmal Landeck mit einer Mehrheit von drei Stimmen sich für den Liberalismus ausgesprochen. In Reutte erhielt der konservative Kandidat 38 Stimmen und der liberale 60, in Nils der konservative 34 und der liberale 22. Besser stand es in einigen Städten des Unterinnthals, wo diesmal die Wahlbetheiligung eine viel größere war als früher. Besonders brav hat sich Hall gehalten — das als so liberal verrufene Hall wählte Wild

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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1897
Umfang: 4
vor sich. Unter der gemischten Partei waren, Liberale. Deutschnationale und Sozialdemokraten. In Lienz find nach einem gestern eingelangten Telegramm die Sozialdemokraten mit 48 Stimmen in der Minorität geblieben, besonders Dank der energischen Arbeit des Schustermeisters S trag an z. Feldkirch, 27. Februar. Heute hat die konserva- tü»e Partei die alte liberale Hochburg Feldkirch bei der Wahl der V. Kurie erstürmt. Gewählt wurden mit 149 St. 8 konservative Wahlmänner gegen 132 liberale und 15 sozialistische Stimmen

Seite 2 Nr. 48 Neue Tiroler Stimmen Wahlmännerwahlen. Die Stichwahlen in Willen sind zu Gunsten der Sozialdemokraten ausgefallen, welchen, wie es scheint, Liberale und Deutschnationale hilfreich beigesprun gen find. In der IV. Kurie in Willen wurde Herr Anton Eller gewählt, die andern 13 liberal-nationalen Kandidaten kommen mit den Konservativen in die S t i ch- w ah l. Tarrenz, 28. Febr. V. Kurie: Pfarrer Huber, Lehrer Donnemiller. IV. Kurie: Pfarrer Huber, Lehrer Donnemiller, Altvorsteher

: 1. Johann Geisler, Bauer auf der Aue. 2. Sebastian Wibmer, Pfarrer, b. IV. Kurie 1. Johann Wechs-el- berger, Hoferbauer. 2. Josef Erl er, Stockbauer. Sämmtliche Wahlmänner werden für die vorgeschlagenen Kandidaten Förg und Mayr stimmen; aber auch erwarten, daß dieselben zur Bildung einer kathol. Partei von Unseligen sich herbeilassen. Kramsach, 27. Febr. V. Kurie: Johann Georg Stöger, 117, Franz Wolf, 117, Alois Kurz 113 Stimmen von 150 Stimmenden. IV. Kurie: Nikolaus Stöger, Vorsteher, 48, Joh

. Es herrscht großer Jubel. Dornbirn, 27. Februar. (Nachtrag zur Wahl.) Erst gestern Abends konnte man das genaue Stimmenverhältniß erfahren, das ich Nun berichte. Markt: Konservative 266, Liberale 164, Sozi 95. Hatlerdors: Konservative 183, Liberale 35, Sozi 34. Oberdorf: Konservative 204, Liberale 72, Sozi 28. Hasel stauben; Konservative 103, Liberale 17, Sozi keine. — Alle Ehre den Herren Fabrikanten, welche ihren Arbeitern volle Freiheit ließen. Welcher Kontrast gegen Bludenz, wo man die Arveiter

in feinen Vor trägen und Wahlreden bewiesen, daß er gerade auf diesem Gebiete kein Neuling ist. — Jedenfalls gibt ein solcher Mann mehr Gewähr dafür,, daß er im Reichsrath seine ganze Kraft ukentwegt für die Sanierung, der Lage des kleinen Mannes einsetzen werde, als der Kandidat der liberalen Partei. Uebrigens klingt es wirklich komisch, wenn das „Tagblatt" der autorisirte Vertreter des Groß kapitalismus in Tirol, nun auf einmal gegen Dr. Kapferer als Kapitalisten Stellung zu nehmen sich be rufen fühlt

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 4
Datum: 03.07.1879
Umfang: 4
Presse zusammengebrochen ist. und auS dem „Volkswirthschaft- lichen Aufschwung" unter der vollkommenen Herrschaft dersel ben „liberalen" Partei im Niedergang mit Ach und Krach ge worden ist, nun ist dir „liberale" Partei hieran unschuldig. DaS wagen Sie den Wählern in's Gesicht zu sagen? Sie reden vom niedrigen Stande des Silberkurses? Wissen Sie denn nichts von Goldwährung und Goldkurs? Man behauptet nicht, daß die „liberale" Partei aus lauter Schwindlern bestehe, aber es ist genugsam erwiesen

, daß die BolkSwirthschaft in Oesterreich sich im letzten Dezennium nicht in guten leitenden Händen befunden habe, und daß man dieselbe dieser „liberalen" Partei nicht mehr mit Beruhigung zur Lei tung überlaffen könne. Sie weisen auf die Zustände in Amerika hin und fragen: Ist dort auch die „liberale" Partei schuld? Ich frage entgegen: Wird in Amerika nicht auch die herrschende Partei für die von ihr geduldeten, oder protegirten und ausgenützten Miß bräuche verantwortlich gemacht? Sie sagen, schwer sei

, welche sich mit der Be schaffung von billigem Kapital für den Gewerbebetrieb ihrer Mitglieder ganz ohne Beabsichtigung und ohne Erreichung von eigenem Erwerb beschäftigen, der drü ckendsten Besteuerung überantwortet! Nun weiß ich nicht, hatte die „liberale", „verfaffungstreue" Partei bei diesem Beschlusse nicht die Majorität gebildet, oder gehören die Gewerbe treibenden, welche Mitglieder dieser Vorschuß- und Kreditvereine find, nicht zum Mittelstand, oder macht die „verfaffungstreue" Partei nach Ihrer Mittheilung

auf die czechische Partei über, ebenso verlor die liberale deutsche Partei den Wahlbezirk Littau. In der Bukowina wählte der Landgemeindebezirk Wisznitz den Nationalen Dr. Zotta gegen den Bezirksrichter Stobinski. Telegraphischer EourSbericht #on Wien am 2. Juli >879 Kinheitliche Staallschuld 66.90 . „in ©Übet 68.39 Gold Rente 78 05 1860er StaatS-Anleben 127 — Bank-Aktien per Stück 820 — Aktien der österreichischen Kreditanstalt . . . 284 90 London für 10 Pfund Sterling l* 6 - — Rapoleond'or ... H 22 Äranffurt

es, die wirklichen Ursachen unseres volkswirthschaftlichen Niederganges zu erforschen und Abhilfe zu schaffen. — Ja. das haben wir bemerkt, daß es dem verflossenen Abgeordnetenhaufe schwer fiel, die wahren Ursachen zu erforschen und wir sind überzeugt, daß es dieser „liberalen" Partei nie möglich sein wird, Abhilfe zu schaffen. Sie sagen nun, der „verfaffungstreuen" Partei, — ich schreibe diese Bezeichnung mit Anführungszeichen, weil sie als überlebt, sinnlos ist, denn wir sind so wenig Absolutisten

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 21.04.1864
Umfang: 4
396 kann ich jedes Aederchen nach Muße betrachten. Nun so hören Sie. Nach der selbstverständlichen Anschauung unse res Politikers ist die „liberale Partei" in Tirol das wahre alleinige große Ich, die berechtigte Potenz. Zuerst und zuvörderst sind die Liberalen, sie find die vorzüglichsten Geschöpfe, das Bildei, der Kern im Lande, der edle Ansatz der Zukunftbevölkerung. Die Gründe dafür find durchschla gender Natur. Denn 1) versteht sich die Sache von selbst und kann von keinem Halbweg

angesehen werden. In zweiter Linie steht dann die Regierung, welche die große Aufgabe bekommt — die „liberale Partei" zu unter stützen. In dritter Linie hätten die Beamten nach den ge wünschten Weisungen die Plane der „Liberalen" weiter zu verbreiten. Was aber klerikal, ultramontan, konservativ ist, kurz nicht zur „liberalen Partei" gehört, ist Gegner und Feind, also zu bekämpfen und zu vertilgen. — Aus welchen Gründen soll aber die Regierung die „liberale Partei" un- terstützen oder lieber gleich

selbst mit ihr „Partei" werden? Die Partei führt viele Gründe an. 1) Die liberale Partei ist die beste Freundin der Regierung und dieß, weil sie: a) „Noch nicht mit einem Worte", d) „noch nicht mit einer That" gegen die Regierung in Oppo sition getreten und e) „ihre einzige verläßliche und wirksame Stütze" ist. Natürlich selbst ungestützt, und Stützen bettelnd, sich zum letzten Male stützen wollend und wegen Mangel an Stützen verzweifelnd sind sie wahr haft eine einzige Stütze. 2) Die Liberalen waren stets brav

, loyal, gemäßigt und echte Freunde der Verfassung. Wer denkt hier nicht an den stets braven nicht verlornen Sohn in der Parabel vom verlornen Sohn. 3) Trotzdem daß die Regierung die „liberale Partei" nicht als ihre Freundin an'erkennt, sie für gefährlicher hält, als die Klerikalen, ihr keine Unterstützung angedeihen läßt und ihre „beste" Freun din mißkennt, trotzdem hängt sich die „liberale Partei" mit dem „ganzen unbedingten Vertrauen," mit „der ganzen Hingebung und Begeisterung" an die Re gierung

sich unmöglich über das Licht streiten. 5) Wer nur eine Idee von Freiheit, Humanität, Aufklä rung, Triumph der Wissenschaft, Fortschritt, Forderung des Jahrhunderts und civilisatorischer Aufgabe der Zeit bekom men hat, ist in seiner Ueberzeugung von der Oberhoheit der liberalen Partei fest begründet. Aus diesen und vielen an deren Beweisen steht obige Wahrheit sicher; und wer noch zweifeln sollte, lese die Gründe von vorne noch einmal durch; denn weiteres Beweisen müßte eher als ein Zeichen des Zweifels

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 28.12.1894
Umfang: 4
—, verlange von unseren Gemeindcliberalen „noch besondere Rücksichten". Das ist in der That interessant! Wenn wir verlangen, daß das Geld der Frauen Ärsulinen gleich gut sein olle, wie das eines „liberalen Doktor", so ist das eine Gegner nacheinander Persönlich verunglimpft. Dem „großen Hirn" wird ohne allen Beweis „klerikale Heuchelei" vorgeworfen, Herr Wopfrier,'den seinerzeit die liberale Partei auf den Schild gehoben, wird als Hirn's „redeschwacher Parteigenosse" geschmäht. Handels- kammer-Prästdent

Schumacher wird als „verschämt halbklerikale Seite" gepriesen; vielleicht ist darunter auch Herr Neurauter verstanden, weil ihm die „besonderen Rücksichten" doch etwas zu rücksichtslos waren. Er hat die Umkehrung der Begriffe noch nicht ganz erlernt. Das liberale Blatt behauptet weiter „d<e Gegen» Partei" habe „in der absichtlichsten Weisede» Frieden gebrochen". Ueber diese Leistung werden selbst di- Freunde dieses Blattes nicht wenig erstaunt sein, denn fie stell! die vor Aller Augen liegenden That

des Bundespiüstdenten zu seinen Politischen dem Untergange bewahrt werden konnten; er vergaß Gegnern nur dienlich sein; dieselbe wird ferner wahr- endlich, daß er selbst vor siebzehn Jahren zurücktrat, fHeinlich im Schoße der konservativen Partei sich dahin'weil er damals die Stellung des Ministers des Innern wrrksam zeigen, daß, wie schon eine oben erwähnte Pnß stimme sich äußert, der föderalistische Gedanke überhaupt von dem zentralistischen zurückgedrängt wird. K. V. Cavallotti über Crispi. Rom, 26. Dezember

ange rufen wird, um gemeine Leidenschaften und Gemaltthaten zu beschönigen und zu verhüllen." „N. Fr. Pr." Inland. Liberale Begriffsverwirrung. Unser Organ ür Fortschritt uno Deulschtyum dringt einen Artikel über die „Truhschule". Es freut uns, daß auch die Liberalen diese Terminologie akzeptirt haben; denn es liegt darin ein interessantes Geständniß. Das liberale Blatt behauptet, „die klerikale Sippschaft" — man letzt die Redaktion hat von der burschikosen Sprache >er Parteileitung profitirt

Wohnungen in Innsbruck verboten werden, daß fie nach der Meinung des liberalen Papieres nur mehr in Kellerlöchern wohnen dürfen und daß Jeder, der eine hübsche Wohnung beziehen will, vom Gemeinde- hebräer gestempelt sein muß. Das sind freilich „be sondere Rücksichten". Nach diesen Leistungen ruft der liberale Goliath aus: „Wenn die Schwarzen den Krieg wollen, sollen sie ihn haben." Gut gebrüllt! Theater löwe! Der Krieg mit solchem Gegner ist zwar keine besondere Ehre, aber fü.chten wird solche Helden

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Seite 2 von 4
Datum: 07.07.1890
Umfang: 4
Handwerkes hinweg, als ob sie in Wirklichkeit gar nicht bestünden. Großer Schrecken erfaßte die liberale Partei, als plötzlich verlautete, daß im Großgrundbesitze eine ge mäßigt liberale Richtung den Katholiken ein Wahlkom promiß in dem Sinne anbieten wolle, daß ihnen von den 12 Mandaten desselben zwei eingeräumt würden. Vor sechs Jahren stimmten im steierischen Großgrund besitze für die liberale Liste 107, für die katholische 58, so daß also den Katholiken ein Drittel der Sitze ge bühren

erscheinende deutsch national-antisemitische „Obersteirerblatt" schreibt, daß „im Interesse der nationalen Solidarität der Deutschen das Kompromiß zu begrüßen gewesen wäre". In diesem Sinne hat die liberale Partei bei dieser Wahl thatsäch lich gezeigt, daß alle ihre schönen Redensarten über die

nicht zu getroffen; die Stellung des Zentrums vor Allem, welches im neuen Reichstage die nach Zahl und Festigkeit be deutendste Partei repräsentirt, habe sich während der wichtigsten Verhandlungen des neuen Reichstages, in den Berathungen der Militärvorlage, in erfreulicher Weise geklärt. Die fortwährende Verstärkung der fran zösischen Armee habe die deutsche Heeresverwaltung zu einer unaufschiebbaren Steigerung ihrer Ansprüche an die Mittel des Reiches gezwungen. Die Genehmigung aller Ansprüche

ge wesen als die Erwägungen einer engherzigen Partei politik. „Von starkem Interesse — so schließt das Blatt seine Bemerkungen — war die abgelaufene Reichstags session dadurch, daß sie zum erstenmale den neuen Reichs kanzler auf parlamentarischen Boden zeigte. General v. Caprivi ist, wie es scheint, rasch heimisch auf dem neuen Terrain geworden; er ist dem Reichstag mit einer gewissen einnehmenden Liebenswürdigkeit entgegengekom men und hat den Standpunkt seines verantwortungs reichen Amtes sachlich

. Spanien. — Die Ministerkrists ist überstanden. Das neugebildete Ministerium ist folgendermaßen zu sammengesetzt : Canovas del Castillo: Ministerpräsident, Herzog von Tetuan: Auswärtiges, Cosgah: Finanzen, Silvela: Inneres, Mllavarde: Justiz, Jrasa: Handel, Azcurruga: Krieg. Beranger: Marine, Fabie: Kolonien. Zwei Mitglieder des neuen Ministeriums gehörten un längst noch der liberalen Partei an und geben dem Kabinet eine gemäßigte Fassung. Der Kabinetswechsel entsprang der eigensten Initiative

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 03.02.1892
Umfang: 4
Neujahrsartikel brachte, der ja in weiten Kreisen mit Befremden gelesen worden ist: wo will diese Partei hin? Ich sah es nicht, ich war nicht im Stande, es zu er kennen. Es betrübte mich die Haltung, aber ich fand keine Motive dafür. Jetzt, nachdem neulich die große liberale Partei proklomnt, oder wenigstens von ihren Anfängen der Welt Kunde gegeben worden ist. da kann ich mir Manches eher erklären. Ich glaub, ich sehe jetzt klarer. Ich bin überrascht worden durch diese neue Partei

. Es ist mir vollkommen klar, daß. wie an einer anderen Stelle neulich gesagt wurde, mein genialer Amtsvorgänger dieser Partei bedurft hat, um Deutschland zu machen. Das erkenne ich vollkommen an. Mir ist nur fraglich, ob die Partei auf dem Standpunkte, den sie jetzt einnimmt, weiter zu beharren gewillt ist, ob sie es können wird. Zwei Dinge machen das Wesen der Partei aus: das Nationale und das Liberale. Ich möchte glauben, daß national zu sein jetzt nicht mehr ein charakteristisches Kennzeichen einer Partei

ist. (Sehr richtig! rechts und im Zentrum.) National ist, Gott sei Dank, ganzDeutschland. (Bravo! rechts und im Zentrum.) Also auf diese Eigenschaft hin kann man Parteiunter schiede nicht mehr gründen. Wenn die Partei weiter existiren will in der Weise, wie sie bisher existirt hat, so muß sie nach meinem Dafürhalten den Liberalismus mehr betonen, als sie es gethan hat, und ich lege mir auf diese Weise die Erscheinungen zurecht, die in den letzten Tagen hier vor uns getreten sind. Der national liberale Redner

mich nicht zu irren, wenn ich annehme, daß die könig lich preußische Regierung ihre Stimme gegen die Wiederzulafsung der Jesuiten abgeben wird, was ich hiemit zur Beruhigung nach dieser Richtung hin, soweit ich es vermag, angeführt haben will. (Beifall rechts.) Ich erkenne in dem, was ge sprochen ist, um die große liberale Partei einzuführen, auch das vollkommen an: es hat in der nationalliberalen Partei immer ein gewisser Idealismus gelegen, und das ist einer ihrer schönsten Züge gewesen. Durch die Be festigung

. Ein Abgeordneter von jener Seite (rechts) hat gestern geweint, er habe das lange kommen sehen. — Ich habe diese Voraussicht gar nicht gehabt. Ich will an sich gar nicht sagen, daß, wenn die nationalliberale Partei sich durch Hinzuziehung eines Theiles von Abge ordneten von der anderen Seite verstärkt, daß mir das unerwünscht gewesen sein würde; nur die Art und Weise, wie diese Parteibildung zu Stande kommt und wie jetzt die Herren Redner der nationalliberalen Partei von der bestechenden Rede des Herrn Hobrecht

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 8
Datum: 28.11.1891
Umfang: 8
Betonung uns als „Klerikale" bezeichnet. Wenn man weiß, welchen Hohn, welche Verungliu pfungen die liberale Prcffe durch Jahre hindurch auf den Nomen „klerikal" zu häufen ge wußt, so muß diese Bezeichnung im Munde des libera len Parteiführers uns umso mehr befremden, als unsere Partei diesen Namen nie von sich gebraucht hat, sie nannte sich „rechtes Zentrum, katholische Rechtspartei, konservative Gruppe" u. s. w. — aber niemals „die Klerikalen". Wir haben übrigens nichts gegen diesen Namen

dazu nicht die Zehn Gebote Gottes, die ihr gestern ein Redner in's Gedächtnis ge rufen, sie habe Gebote auch im neuen Testamente, wo es heißt: „Was Du nicht willst, daß man Dir thue, das thue auch einem Anderen nicht." Wir hoffen, daß für die Linke, wenn auch nicht in ihrer Gänze, doch wenigstens zum Theile auch dies Gebot des neuen Testa mentes Geltung finde. (Heiterkeit!) Und so bedauern wir auch die Vorwürfe, die die liberale Partei und ihre Presse uns wegen der gestrigen Abstimmung cntgeqen- schlcuderte

Abg. Baron Di Pauli sagt beiläufig: Dem Berichterstatter Dr. v. Plener hat es gestern beliebt, unserer Partei schwere Vorwürfe zu machen, er hat selbe zu verdächtigen gesucht wegen des Verhaltens gegenüber dem de Prctis'schen Personaleinkommensteuer-Entwurfe. Diese Vorwürfe weisen wir zurück als ungerecht, als nicht der Wahrheit entsprechend und werden dies noch aus den stenographischen Protokollen beweisen Wir schämen uns unserer damaligen Haltung nicht, ja wir find stolz darauf

, und Oesterreichs Völker könn-m uns danken, daß wir beigetragen haben, jenen Entwurf zum Falle zu bringen, den der liberale Neuwirth selbst als eine Belastung der Mittelklafien zum Schutze der großen Kapitalisten gekennzeichnet hat. Redner geht nun die Protokolle durch, weist nach, daß vorwiegend Liberale damals Anträge auf Rückwrweisung an den Ausschuß stellten, was man uns so Übel nehme. Ja, Dr Heils berg hot den Antrag auf Vertagung auf unbestimmte Zeit gestellt. Baron Hackelberg ähnliche Anträge

wir nicht glauben können. Tie katholisch-konservative Partei sei ober weder damals noch heute prinzipielle Gegnerin der Pcrsonaleinkommensteuer, sondern damals mit Recht Gegnerin eines rein kapitalistisch angehauchten Entwur fes gewesen und heute darauf bedacht, daß eben die Personalcinkommensteu.r dazu verwendet werde, daß die kleinen Steuerträger entlastet werden können aus dem Erträgnisse der Mehrbelastung der Großen. Es sei zwar richtig, daß viele Fachmänner auf steuerpolitischcm Ge biete fich für. es seien

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 08.02.1910
Umfang: 6
mit größerem Interesse zugeschaut, als es sonst eine Land tagsersatzwahl beanspruchen darf. Zum Ueberfluß hat ten liberale Blätter darauf hingewiesen, daß sich in Tirol ein Umschwung vorzubereiten scheine und daß die Altkonservativen nicht bloß nicht tot, sondern sogar die rührigste Partei im Lande seien. Der Land- und Reichsregierung wäre nichts ungelegener gekom men als ein konservativer Sieg in Meran. Denn dadurch wäre handgreiflich bewiesen gewesen, daß mit den konservativen noch aus lange Zeit

haben darum eine begreifliche Angst davor, welche Folgen ihre Judastat für die christlich soziale Partei in Tirol noch haben könnte. In Tirol haben die Christlichsozialen die Wählermassen doch da durch der Partei gewonnen und bis dato erhalten, daß man denselben vormachte, es gelte den Kampf gegen Liberalismus und Sozialdemokra tie. Und nun zeigte sich bei der letzten Wahl die christlichsoziale Partei als der wertvollste und aus schlaggebende Verbündete der Liberalen und Sozial demokraten. Die Liberalen

in Verlust gebracht hätten, stellen wir als einzigen Beweis die eiserne Tatsache hin, daß der konservativeKandidat im ersten Wahlgange mehr Stimmen ans sich vereinigte, als der liberale und der sozialdemokratische Kandidat zusammen genommen. Hätte es keine christlichsozialen Stim men gegeben, so wäre Dissertori schon im ersten Wahl gange gewählt gewesen. So wenig war das Mandat vom Liberalismus bedroht, so leicht wäre das Mandat für die Katholiken zu behaupten gewesen, so wenig hätte die Bürgerschaft

, weil er einen ganz ungeeigneten Kandidaten in der Person des „Kälterer Weinbauern" Dissertori erzwungen habe. Die liberale und sozialistische Presse stehen sonst gegen seitig auf dem schärfsten Kriegsfuß, denn das Proleta riat haßt und bekämpft das Mastbürgertum. Aber so bald die Parole lautete: „Hie freisinnig, hie katho lisch!" vergaßen die Sozialdemokraten alle vergange nen Preßfehden und Versammlungskämpfe und agi tierten und stimmten mit Begeisterung für Doktor Huber. Nur die Wählerschaft

des Christlichsozialen stellte sich gegen die mitunter so betitelte „Bruder partei" und gab zum Großteil die Stimmen dem Liberalen. Aber der Kandidat Dissertori und Pfarrer Schrott, welcher diesen Kandidaten aufgestellt haben soll, müssen trotzdem am unglücklichen Ausgange die Schuld haben. Dagegen muß betont werden, daß Herr Dissertori der denkbar beste Kan didatwar, um das Mandat zu retten, daß dieser Kandidat auch schon im ersten Mahlgangs Libera lismus und Sozialdemokratie geschlagen hätte

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Seite 2 von 8
Datum: 17.11.1894
Umfang: 8
neuerdings ablehnen sollte, so soll der gegenwärtige Reichstag diese beiden Entwürfe nicht mehr verhandeln; ferner soll die Regierung und die liberale Partei den Kultus des zweiten Koffuth in demonstrativer Weise verurtheilen. Ausland. Deutsches Reich. — In einer i ersammlung der Sozialdemokraten im zweiten Reichstagswahlkreis in Berlin sprach Bebel in zweistündigem Vortrag über den Frankfurter Parteitag uno erklärte, dieser habe auf ihn den peinlichsten Eindruck gemacht. Noch nie, so lange die Partei

und des Spitals ») Bote für Tirol und Vorarlberg. 1888. Nr, 4S. Inland. Klosterhetzen. Das bleibt halt doch das Lebens- element des Liberalismus, und damit unterstützt er seinen ungerathencn Sohn, den Sozialismus. Auch das hiesige liberale Blatt pflegt den Mangel an eigener Originalität durch Zusammensuchen aller möglichen Klostergeschichten aus fremden Blättern zu ersetzen. Sie spielen das eine Mal in Neapel, das andere Mal in Agram u. s. w. Vielleicht will das Blatt dadurch die Aktion der liberalen

Gemeindeväter von Innsbruck unterstützen. Wir haben nun wiederholt die Klostergeschichten des Blattes durch Anfragen an Ort und Stelle kontrolirt und sie regelmäßig als erlo ene Kulturtämpfe» Phantafien erwiesen. Das liberale Blatt hat auf unsere Vorhaltungen weder versucht, seine Angaben zu stützen, noch hat es der Pflicht der Ehrlichkeit gehorcht, welche gebietet, die Verläumdungen zu widerrufen. Es will offenbar seinen sozialdemokratischen Freunden durch Wahrheitsliebe nicht zu nahe treten. Das Blatt

." Nach einem Drahtberichte vom 15. d. M., welcher uns von einem kundigen Herrn aus Bludenz zuging, ist auch diese Nonnengeschichte buchstäblich erl ogen. Vielleicht kommt die liberale Redaktion nach so vielen Mißerfolgen doch auf den Gedanken, ihre Spalten mit etwas geistreicherer Waare zu füllen. Fs gäbe doch so viel zu thun. Der liberale Gemeinderath ist infolge seines letzten Beschlusses so vielfach angegriffen worden und findet nirgends eine Vertheidigung. Die Herren sind über ihre journalistische Vertretung gar

nicht gut zu sprechen. Wozu haben sie denn ein Blatt in Innsbruck? Also da wäre ein Thema, an welchem man mit mehr Ehre seinen Witz üben könnte, anstatt arme Kloster frauen zu verläumden. Die Kloster- und Pfoffenhetze ist denn doch auch für sehr viele Liberale antiquirt und wird nur mehr von zurückgebliebenen Geistern betrieben. Nachklänge zum Wiener Katholikentage. Das „Deutsche Volksblatt" *) bezeichnet es als einen Mißgriff, daß Graf Sylva-Tarouca und Doktor Hasslwandter beim Katholikentage

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Seite 2 von 4
Datum: 01.10.1890
Umfang: 4
Wahlsystem zu suchen ist, welches verhindert, daß die liberale Partei die ihr gebührende Vertretung im großen Rathe erhalte. Der Bundesrath gab im Nationalrath betreffs der Wiedereinsetzung der früheren Regierung im Tessin die Erklärung ab: Wir hoffen nach Feststellung des Ab stimmungsergebnisses im Tessin den Kommissär beauf tragen zu können, die Regierung wieder einzusetzen. Das ist unsere Absicht, aber die Vorsicht erlaubt uns nicht, heute einen endgiltigcn Entscheid zu fassen, welchen ge bieterische

mit Erstau nen die Nachricht zur Kenntniß, daß das hiesige Päda gogium eine liberale Anstalt sei. Soll das heißen, daß diese Schule auf Grundlage der liberalen Gesetzgebung bestehe, so wird dasselbe wohl von allen Staatsschulen und städtischen Schulen in gleicher Weise gelten. Oder soll das Pädagogium ganz extra liberal sein, eine Anstalt, welche im Jntereffe einer Partei existirt? Das wäre uns neu und wir sind begierig, ob die Direktion dieser Anstalt sich ausdrücklich oder stillschweigend

Umstände uns zu widerrufen zwingen könnten. Serbien. — Das Resultat der serbischen Wahlen ergibt als gewählt 313 Radikale, 18 Liberale und Garaschanin; ferner sind zwei Nachwahlen erforderlich. Korrespondenzen. ? Innsbruck, 30. Sept. (Liberale Schul meister-Politik.) Ein Lehrer beschwert sich im hiesi gen liberalen Blatte erstens darüber, daß das Pen- stonsstatut, welches der Tiroler Landtag beschlossen, nicht sanktionirt worden sei. Er macht jedoch dafür keines wegs die Regierung

. Wir müssen vor Allem das Märchen zerstören, daß das Volk Tirols mit den neuen Schuleinrichtungcn so ganz unzu frieden ist. Die Regierung hat daran doch auch ein Interesse und die Organe derselben werden uns dabei eher fördern, als hindern. Dazu ist die Festung über haupt so stark nicht, seitdem genugsam bekannt ist, daß die Führer der Klerikalen in Innsbruck, ja so gar Dr. Kathrein aus Hall, ihre Söhne ohne Furcht für deren Seelenheil in's — „Pädagogium, in eine „liberale" Anstalt schickten." Wir nehmen

mit dieser Klassifikation der Schule einverstanden erklärt. Doch hören wir weiter, was der liberale Lehrer von dem Berufe seiner Kollegen denkt: „Die Lehrerschaft der Städte soll sich noch enger, als bisher an die liberale Bevölkerung anschließen. Ueberall auf dem Lande aber sind gegenwärtig unabhängige Bauernvereine in Bildung, oder es wird deren Bildung besprochen. Da müffen wir fleißig fördern und durch Verbreitung der betreffenden Blätter mithelfen, ja solchen Bauern, die schwer lesen, die Zeitungen vorlesen

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