kamen sie nach Pfunds, wo sie bei einem Bauer übernachteten. Am 13. Mai gegen halb 9 Uhr zogen sie gegen Nauders weiter, nachdem sie schon zuvor verabredet hatten, den ersten besten, der ihnen begegne und der Geld zu besitzen scheine, niederzuschießen und auszurauben. Unweit der Kajetanbrücke begegnete ihnen unglück seligerweise der dem Simperl bereits seit Jahren von Steyr aus bekannte Tischler Anton Wieser aus Herzogen- bürg in Niederösterrcich, der durch einige Zeit in Meran in Arbeit gestanden
hatte und nun in seine Hcimath wanderte. Man blieb stehen, begrüßte sich und erzählte verschiedene Erlebnisse. Hiebei trachteten sie das Gespräch mit Wieser etwas in die Länge zu ziehen, bis ein Bauer, Namens Sebastian Netzer, der in der Nähe Holz auflud, mit seiner Arbeit fertig war und sich mit seinem Wagen entfernt hatte. Kaum war dieser fortgefahren, zwickerte Saßmann dem Simperl mit den Augen und nickte dazu mit dem Kopfe, welches die Zeichen für denselben waren, auf den Wieser zu schießen. Simperl feuerte nun sofort
von rückwärts einen Schuß gegen den Kopf des Wieser ab, und traf aber den Hals desselben. Wieser stürzte zu Boden, sprang aber sofort auf und rief: „Bäck ich bitt', dich, laß mich gehen, ich bin selbst ein armer Teufel!» Allein, als Wieser sich anschickte, seinen Mör dern in der Richtung nach Pfunds zu entlausen, feuerte Simperl den zweiten Schuß auf ihn ab, der den armen Wieser abermals zu Boden streckte, worauf Simperl noch zwei Schüsse auf den bereits am Boden Liegenden abfeuerte und dabei die Aeußerung
that, „daß er den Freund nicht leiden lassen wolle». f icrauf warf Simperl den bereits todten Wieser ie Straßenmauer hinab, wo er noch eine kleine Strecke weiterkollerte, und nachdem er liegen blieb, stieg ihm Simperl nach und nahm ihm die goldene Uhr sammt Kette und den Geldbeutel mit, nach Aussage des Simperl, — nur 27 kr. Inhalt ab, und Saßmann beschäftigte sich während dieser Zeit damit, die auf der Straße zurückgelassenen Blutspuren mit Staub zu be decken. Während Saßmann damit beschäftigt
sich der Gerichtskommission gegenüber, daß er Max Leichtl heiße und aus Donaustauf seiundserzählte, daß er die Nacht vorher gemeinsam mit dem Gemordeten, der Anton Wieser heiße und ein Tischler aus Niederösterreich fei und noch einem dritten in Pfunds bei einem Bauern genächtiget habe, und daß an dieser Stelle hier der Andere seinen Freund erschossen und auch auf ihn ge schossen, jedoch nicht getroffen habe. Der Bezirksrichter erklärte ihn jedoch demungeachtet für verhaftet. Hier auf wurde die Leiche des Anton Wieser