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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 22.08.1883
Umfang: 4
Nach mittags als sicher gelten, daß die Arbeiter jeder Demonstration ferne stehen. Die Garnison welche bereits 36 Stunden unter Waffen stand, mußte auch am 19. in den Kasernen bereit stehen. Weiters war noch die Vorsorge getroffen, daß für den Fall des Bedarfes von Wien ein Bataillon mittelst Separatzuges ein treffen könne. — Aus Brünn wird vom 19. ds. gemeldet: Heute fand hier eine vom politischen Arbeiterverein „Eintracht" veranstaltete, „Studien zur Anthropologie Tirols und von Sette Comuni

von Dr. Franz Tappeiner", mit 40 Tabellen versehen, aufmerksam. Der Verfaster hat sich, wie aus diesem Buche zu entnehmen, seit Jahren mit anthropologischen und ethnographischen Studien be schäftigt und dieselben nicht nur auf ganz Tirol, sondern auch auf die Einwohner der im Vicentinischen Gebirge gelegenen Sette Comuni, über deren germanischen Ursprung und Sprache eine Literatur besteht, ausgedehnt. Da nach der Ansicht der meisten Fachgelehrten, wie Virchow, die Basis des anthropologischen Studiums

auf den Schädelmestungen beruht und nur auf Grund einer bedeutenden Anzahl solcher Meffungen sichere Schlüffe auf die Abstammungsverhältniffe gezogen werden könnten, hat Dr. Tappeiner 4935 Schädel- und 3385 Kopfmeffungen vorgenom men, bei denen alle Landestheile verhältnißmäßig und die Sette Comuni vertreten waren. Inwieweit die von ihm an diese Meffungsresultate geknüpften, mitunter bezüglich des in Wälsch- tirol am meisten hervorragenden germanischen Typus überraschend klingenden Abstammungshypothesen begründet

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 21.08.1903
Umfang: 4
— oder wie sie es nennen „schismatische" — Zeremonien und Weihen betrifft, sind sie ungemein vorsichtig. Ein Mädchen, das der Sette an gehörte, war unter dem Dache ihrer Schwester, die Kon vertitin war, erkrankt und gestorben. Nun kamen die Louisets zahlreich herbei, um an der Leiche zu beten, aber keiner wagte es, dem zu Füßen der Leiche aufgestellten Weihwasserbecken zu nahen und das darin liegende Buchs zweiglein zu ergreifen, denn das Wasser war ihrer Meinung nach von einem „schismatischen" Priester geweiht

, er habe bei seinem Amtsantritt in seiner Seelsorgsgemeinde ein altes Ehepaar gefunden, das zur Sette gehörte. Der Mann wurde bedenklich ttank. Der Pfarrer eilte zu ihm, wollte ihn bekehren und seine Beichte hören. Allein man ließ sich auf nichts ein, auch auf keinen Disput. „Sie haben studiert, Herr Pfarrer, und wir nicht", hieß 'es; „wenn wir aber noch unsere Geistlichen hätten, die wüßten Ihnen schon die rechte Antwort". Auf die Frage, wie sie denn meinen könnten, ohne Sakramente selig zu werden, erwiderte das alte

der 'Verfolgung ist, sei es, daß sie selbst fühlen, daß etwas Groteskes, Lächerliches ihren gottesdienstlichen Handlungen anhaftet. So lebte, um ein Beispiel anzuführen, in einem bretonischen Dorfe eine Witwe namens Modeste mit ihrem zehnjährigen Knaben. Sie war eine eifrige Anhängerin der Sette, die einzige in der Gemeinde. Jeden Sonn- und Feiertag wurde fleißig „Messe" gehalten, aber ohne daß es jemals dem erfinderischen Vorwitze der Nachbars leute gelang, einen Einblick in diese religiöse Handlung

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