— oder wie sie es nennen „schismatische" — Zeremonien und Weihen betrifft, sind sie ungemein vorsichtig. Ein Mädchen, das der Sette an gehörte, war unter dem Dache ihrer Schwester, die Kon vertitin war, erkrankt und gestorben. Nun kamen die Louisets zahlreich herbei, um an der Leiche zu beten, aber keiner wagte es, dem zu Füßen der Leiche aufgestellten Weihwasserbecken zu nahen und das darin liegende Buchs zweiglein zu ergreifen, denn das Wasser war ihrer Meinung nach von einem „schismatischen" Priester geweiht
, er habe bei seinem Amtsantritt in seiner Seelsorgsgemeinde ein altes Ehepaar gefunden, das zur Sette gehörte. Der Mann wurde bedenklich ttank. Der Pfarrer eilte zu ihm, wollte ihn bekehren und seine Beichte hören. Allein man ließ sich auf nichts ein, auch auf keinen Disput. „Sie haben studiert, Herr Pfarrer, und wir nicht", hieß 'es; „wenn wir aber noch unsere Geistlichen hätten, die wüßten Ihnen schon die rechte Antwort". Auf die Frage, wie sie denn meinen könnten, ohne Sakramente selig zu werden, erwiderte das alte
der 'Verfolgung ist, sei es, daß sie selbst fühlen, daß etwas Groteskes, Lächerliches ihren gottesdienstlichen Handlungen anhaftet. So lebte, um ein Beispiel anzuführen, in einem bretonischen Dorfe eine Witwe namens Modeste mit ihrem zehnjährigen Knaben. Sie war eine eifrige Anhängerin der Sette, die einzige in der Gemeinde. Jeden Sonn- und Feiertag wurde fleißig „Messe" gehalten, aber ohne daß es jemals dem erfinderischen Vorwitze der Nachbars leute gelang, einen Einblick in diese religiöse Handlung