" nicht dieselben seien, da Jenny sich nach Bedürfnis als Jenny oder „Wastl" ausgebe. Theaterkomödie — ein Gemütsmensch. Nach der Verlesung ergriff Dr. Schneider das Wort mit einer Anödung des Verteidigers Dr. Greiter, die der Noblesse des jungen Vertreter Jennys keinen Glanz verlieh, beginnend, um mit der Pauschal- _Verdächtigung einer ganzen Bevölkerungsgruppe- los zudonnern. Er fei überzeugt, daß die gegenständliche „Wastl-Nummer", die beim Kreuze mit einem Stein beschwert gelegen fei, aus Haß dorthin gelegt
hiehergebracht, um ihn vernehmen zu lassen. Er glaube, daß es sich hier um einen Fall handle, der in der Geschichte Tirols merkwürdig bleiben werde. Der mit so kräftiger Stimme begabte Redner Dr. Schneider schrie nun derart, urwild, daß ihn der Vorsitzende streng verwies, sich der Würde des Ge- richtssaales angemessen zu verhalten. Dr. Schneider aber meinte, er könne, weil er so gefühlvoll sei, nicht anders reden, er müsse diesen Fall mit Leiden schaft vertreten, ihm koche das Blut. Redakteur Gufler
ausgegossen hat." Herr Gufler stellte den Antrag aus Verlesung von sechs konfiszierten Artikeln und betonte, es sei verlesen worden, daß der „Tiroler Wastl" die Prie ster als diejenigen hinstellt, die das Evan gelium Christi fälschen, worauf der Ver treter Jennys, Herr Dr. Schneider, gesagt habe, daß dies ein anderer geschrieben habe. Herr Jenny identi fiziere sich eben nur dann, wenn es ihm passe, mit dem „Tiroler Wastl"; wenn es ihm nicht passe, sei er wieder nicht der „Tiroler Wastl
". Der verhängnisvolle Schreibfehler. Dr. Schneider bezeichnet nun die Priester beschimpfung, die Redakteur Gufler festgenagelt hatte, als Schreibfehler, was allgemeines Gelächter her vorries. Nachdem noch die als Zeugen vorgeladenen Chef redakteure Tschugmell und Prechtl vernommen worden waren, wurde die Sitzung, ungefähr um 12 Uhr mittags, auf halb 4 Uhr nachmittags vertagt. Die Nachmittagsverhandlung. Dieselbe begann gegen 3 s / 4 Uhr. Der Gerichts hof verkündet die Beschlüsse hinsichtlich der im Laufe
des Zeugen Kaltschmied. Dann fragt der Vorsitzende den Privatankläger, was der im Auto mobil herbeigeschaffte neue Zeuge Otto Stein eigentlich aussag en soll. Dr. Schneider bemerkt, daß es ihm in letzter Stunde gelungen sei, die Motive aufzudecken, auf die der Patscher Kreuzfrevel zurückzuführen ist. Der ab gesägte Chr'istuskopf sei dem Arbeiter Stein vor die Türe gelegt und dann von Feinden in seine Behausung getragen worden. Am nächsten Tag ließ man ihn zwar ganz ruhig in die Fabrik gehen, aber sofort