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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 8
Datum: 03.06.1911
Umfang: 8
: ohne Zustellung K 8.— mit Zustellung L 7--S mit Post . . . K 9.— SLnzjährig: ohne Zustellung N 12.- mit Zustellung L 14« tnit Post. . . K 18.— Einzelne Nummern 10 Helle«. Reklamationen sind portofrei. Die Christlichsozialen als Antisemiten. ii. Ein anderer Protektor und Geldgeber der anti semitischen Partei war der jüdische Sektionschef und Lytiqe Bankgouverneur Sieghart. Diese Tatsache bat unter anderem der christlichsoziale Abgeordnete Ernst Schneider bestätigt, indem er am 16. No vember 1910

. Ich bin aber doch von den Fünshausern gewählt worden und nicht von diesen Herren". (Da sieht man, was die große Partei und der große Klub wert sind. Sie legen dem Abgeordneten die Maulsperre an und verhindern ihn, für seinenBezirk zur rechten Zeit das Wort zu ergreifen. Diese Worte des christlich sozialen Abgeordneten Schneider mögen sich unsere Tiroler Christlichsozialen gut merken. Anmerkung der Redaktion.) Abgeordneter Schneider fuhr dann fort: „Merkwürdigerweise hat man sich darüber nicht, wohl aber dagegen, aufgehalten

noch von der Regierung Wahlgelder nehmen, sondern alles aus eigenen Mitteln leisten. Anmerkung der Redaktion.) Bei der gleichen Wählerversammlung zeichnete der christlichsoziäle Abgeordnete Schneider das Treiben des Juden Sieghart, des großen Geldgebers für die Christlichsoziälen, noch folgendermaßen: „Der Un terrichtsminister sei von Siegharts Gnaden Unter richtsminister geworden. Er sei es aber nicht allein, den Sieghart protegiert habe. In einem anderen Ministerium hätte ein Jude Sektionschef werden sollen

besitzt. Anmerkung der Redaktion.) . Der Abgeordnete Schneider hatte also auf dieser Wählerversammlung den gleichfalls christlichsozialen Abgeordneten Kemetter aufgefordert, über die Ju den Sieghart und Sonnenschein eine Geschichte zu erzählen. Abgeordneter Kemetter kam dieser Auf forderung nach und erzählte, daß man im Eisenbahn ministerium gleich fünf neue Zenträlämter schaffen wolltLr«An. die Spitze eines dieser neuen Aemter sollte als Sektionschef Jude Sonnenschein gestellt wer den. Dort hätte

, und zwar war sein Taufpate ein gewisser kaiserlicher Rat Zier Hut, der auch noch nicht zu lange getauft war. Und dann hat man auch noch andere Mittel und Wege gefunden, um die Sache vorläufig zur Muhe zu bringen, und jetzt, meine Herren, bin ich aber still. Es haben sich nämlich noch verschie dene interessante Sachen zugetragen, welche ich zu er zählen mir Vorbehalte. (Rufe: Heraus damit!) Abgeordneter Schneider: Der Chef der anti semitischen Partei Dr. Teßmann hat seine Hand dabei im Spiele gehabt! Trotz mehrfacher

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 30.11.1910
Umfang: 6
" nicht dieselben seien, da Jenny sich nach Bedürfnis als Jenny oder „Wastl" ausgebe. Theaterkomödie — ein Gemütsmensch. Nach der Verlesung ergriff Dr. Schneider das Wort mit einer Anödung des Verteidigers Dr. Greiter, die der Noblesse des jungen Vertreter Jennys keinen Glanz verlieh, beginnend, um mit der Pauschal- _Verdächtigung einer ganzen Bevölkerungsgruppe- los zudonnern. Er fei überzeugt, daß die gegenständliche „Wastl-Nummer", die beim Kreuze mit einem Stein beschwert gelegen fei, aus Haß dorthin gelegt

hiehergebracht, um ihn vernehmen zu lassen. Er glaube, daß es sich hier um einen Fall handle, der in der Geschichte Tirols merkwürdig bleiben werde. Der mit so kräftiger Stimme begabte Redner Dr. Schneider schrie nun derart, urwild, daß ihn der Vorsitzende streng verwies, sich der Würde des Ge- richtssaales angemessen zu verhalten. Dr. Schneider aber meinte, er könne, weil er so gefühlvoll sei, nicht anders reden, er müsse diesen Fall mit Leiden schaft vertreten, ihm koche das Blut. Redakteur Gufler

ausgegossen hat." Herr Gufler stellte den Antrag aus Verlesung von sechs konfiszierten Artikeln und betonte, es sei verlesen worden, daß der „Tiroler Wastl" die Prie ster als diejenigen hinstellt, die das Evan gelium Christi fälschen, worauf der Ver treter Jennys, Herr Dr. Schneider, gesagt habe, daß dies ein anderer geschrieben habe. Herr Jenny identi fiziere sich eben nur dann, wenn es ihm passe, mit dem „Tiroler Wastl"; wenn es ihm nicht passe, sei er wieder nicht der „Tiroler Wastl

". Der verhängnisvolle Schreibfehler. Dr. Schneider bezeichnet nun die Priester beschimpfung, die Redakteur Gufler festgenagelt hatte, als Schreibfehler, was allgemeines Gelächter her vorries. Nachdem noch die als Zeugen vorgeladenen Chef redakteure Tschugmell und Prechtl vernommen worden waren, wurde die Sitzung, ungefähr um 12 Uhr mittags, auf halb 4 Uhr nachmittags vertagt. Die Nachmittagsverhandlung. Dieselbe begann gegen 3 s / 4 Uhr. Der Gerichts hof verkündet die Beschlüsse hinsichtlich der im Laufe

des Zeugen Kaltschmied. Dann fragt der Vorsitzende den Privatankläger, was der im Auto mobil herbeigeschaffte neue Zeuge Otto Stein eigentlich aussag en soll. Dr. Schneider bemerkt, daß es ihm in letzter Stunde gelungen sei, die Motive aufzudecken, auf die der Patscher Kreuzfrevel zurückzuführen ist. Der ab gesägte Chr'istuskopf sei dem Arbeiter Stein vor die Türe gelegt und dann von Feinden in seine Behausung getragen worden. Am nächsten Tag ließ man ihn zwar ganz ruhig in die Fabrik gehen, aber sofort

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 29.04.1896
Umfang: 4
Cathrein: „Der löbl. Stadt magistrat Innsbruck hat mich mittelst Dekret Nr. 9475 vom 24. April 1896 aufgefordert dem Karl Schneider die Leitung der Restauration bei Vermeidung der gesetz lichen Zwangsmaßregeln zu entziehen. Nachdem sich Karl Schneider meinen mündlichen und schriftlichen diesbezüg lichen Anordnungen widersetzte, war ich auf Grund obiger Weisung des löbl. Statmagistrates nach vorhergegangener Anzeige bei demselben gezwungen die zur Schließung des Restaurationsgeschäftes nothwendigen

Schritte zu unter nehmen, welche in der Weise bewerkstelliget wurden, daß zu einer Zeit, in welcher keine Gäste anwesend waren, die Restaurationslokalitäten abgesperrt wurden. Trotz dieser Absperrung drang Karl Schneider durch das Fenster in das Lokal, welchem Beispiele mehrere Gäste folgten. Die Letzteren entfernten sich dann durch die gewaltsam geöffneten Thüren. Nachdem ich durch dieses Vorgehen Schneiders zur Einsicht gelangte, daß durch die Schließung der Thüren allein die mir behördlich

aufgetragene Ein stellung der Restaurationsleitung Schneiders nicht erreicht werde, wiederholt verlangter polizeilicher Beistand aber nicht erschien, war ich in die Zwangslage versetzt, mittelst Dienstmänner die Möbel aus dem Lokale hinaustragen zu lassen, worauf sich Karl Schneider mit Frau und Dienstpersonale entfernte. Schließlich mache ich noch ins besondere darauf aufmerksam, daß Karl Schneider nicht Pächter, sondern nur Leiter der Restauration war, und als solcher seine Pflichten in gröblicher Weise

Zuschrift erhalten, auf Grund genauer Erkundigungen Folgendes: „Als Herr respektive Frau Cathrein im Dezember vorigen Jahres unter Sequester gerieth, drangen die Gläubiger darauf, daß die Leitung der Restauration in andere Hände gelegt werde. Dies geschah, es wurde in der Person des Herrn Karl Schneider mittelst Dienstvertrag auf 5 Jahre ein „Restaurationsleiter" eingesetzt, jedoch ohne die in den §§ 55 beziehungsweise 19 der Gewerbeordnung geforderte Bewilligung der Gewerbebehörde. Durch ein Inserat

des Herrn Schneider in den „Innsbrucker Nachrichten" vom 2. April auf diesen ungesetzlichen Stand der Dinge im „Habsburgerhof" aufmerksam geworden, schritt der Stadt magistrat als Gewerbebehörde ein. diktirte der Frau Cathrein eine Geldstrafe von 15, Herrn Schneider eine solche von 10 fl. und forderte beide auf, diesen unbe fugten Gewerbepacht einzustellen, beziehungsweise aufzu geben. Da nun die Cathrein mit Schneider seit einiger Zeit in Differenzen lebten und letzteren aus Grund des Dienstvertrages

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 10.03.1893
Umfang: 4
und andere hervorragende Persönlichkeiten äußerten sich im nämlichen Sinne. Lord Randolph Churvill erklärte, er werde seinerzeit sein Möglichstes thun, um Balfour in seiner Eigenschaft als Führer der Konservativen im stnterhause zu unterstützen. Die Stimmung der Ver sammlung war eine gehobene und einmüthigr. Korrespondenzen. Aus Vorarlberg, 7. März. (Dr. Anton Schneider.) In Nr. 1 und 2 der in Bregenz er scheinenden Monatsschrift: „Der treue Kamerad", ist eine kurze unvollständige Biographie

des bekannten vorarlberg'schen Patrioten Dr. jur. Anton Schneider (geb. zu Weiler 19. Okt. 1777) erschienen. In dieser kurzen Lebensbeschreibung wird die politische Thätigkeit Schneider's geschildert, aber von seinem Privatleben ist beinahe nichts erwähnt und sind wohl wenige Mit theilungen auf uns gekommen, obwohl Schneider erst seit 62 Jahren unter der Erde ruht. Schneider scheint in religiöser Beziehung ein Kind seiner Zeit gewesen zu sein. Manche Zeitgenossen waren auf Schneider nicht gut zu sprechen

, da sie ihm eine Hauptschuld an der Aufhebuung der alten Mererau beilegten. Am 7. Dezember des Jahres 1808 sollte der Thurm an der alten Kirche in Mererau zu Boden gefällt werden („Weizenegger-Merkle's Vorarlberg" II. Theil, S. 313). Damals erließ Dr. Schneider und fein Freund, der ebenfalls nicht im besten Andenken stehende Adlcrwirth Braun in Bregenz, nachstehenden gedruckten Ausruf: „Bekanntmachung. Nachdem der so prächtige Thurm im ehemal Kloster Mererau. bey Bregenz, der circa 150 Schuh hoch und 104 Quadrat-Schuh

allda einsinden werden, und verbürgen sich, nicht nur für die Bedienung in Speis und Trank; sondern auch für Pferde, die beste Besorgung zu veranstalten. — Mererau bey Bregenz den 1. Dbr. 1808. Doktor Schneider. Jos. Anton Braun. Gastgeber zum gos- denen Adler in Bregenz." Der Thurm fiel, wie be kannt, gerade im Augenblicke, als die herbeigecilten „Festtheilnehmer" zu früh überrascht, im ehe maligen Refektorium am Zechtische saßen. — Schneider war vermält mit Maria Anna, geb. Sauser, der schönen

zu be freien; an beiden Orten besuchte sie ihn öfters, tröstete und richtete ihn auf. Auch bei Metternich, dem da- maligen allmächtigen Minister, hatte sie Audienz wenn auch ohne wirklichen Erfolg. Nach dem Ableben Schneider's (16. Juli 1820) vermälte sich Maria Anna Sauser mit dem kgl. bayer. Landrichter Leixel zu Obergünzburg. Sie starb zu Bregenz den 17. März 1870 im 82. Lebensjahre- Die Nachkommen Schneider's leben in der Schweiz und sind Protestantisch. Das einzige Kind desselben, Marie Schneider

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Seite 4 von 8
Datum: 21.01.1911
Umfang: 8
. In diesem Jahre war dies ein sehr angenehmer Spaziergang. Man wird kaum jemals eine solche Temperatur verzeichnet finden. Am 19. ds. zeigte das Thermometer selbst abends um 9 Uhr noch -ft 10" C. Heule fühlte man in der Sonne Frühlingswärme. Darum war der Besuch der Wallfahrtskirche außerordentlich groß. Nachwehendes„TirolerWastl"-Prozesses. Die exzessive Art und Weise des Auftretens des „Wastl"-Anwaltes Dr. Schneider im Preßprozesse vor den Geschwornen hat für den überhitzigen Herrn gestern ein unliebsames

Nachspiel gezeitigt.' Herr Dr. Schneider war am ersten Prozeßtag, am 13. September des Vorjahres, so etwas nach Mittag, gerade am besten an der Arbeit, die Psassen ohne Kraut auszusressen, Ten famosen Schlager: „Wer die Pfaffen nicht ver achtet, ist kein anständiger Mensch!" hatte er bereits in den Saal gebrüllt. Die aufregende Szene, die in -Auditorium und Geschwornenbank folgte, war vor über. Herr Schneider fuhr fort, in seiner famosen Art zu beweisen, daß sein Auftraggeber die Priester ehre

die Anzeige bei der Advokaten- kammer und als diese eine Zeitlang nichts hören ließ, lreß er die Klage bei Gericht überreichen. Vor dem Bezirksgericht wurde der Angeklagte, Dr. Schneider, freigesprochen. Dr. Greiter legte Berufung ein. Ge stern war unter dem Vorsitz des Herrn Oberlandesge richtsrates Dr. Stesani die Verhandlung. Doktor Greiter hielt seine Konstatierung aufrecht. Da sei ;nichts erlogen. Er müßte ja auf'den Kopf gefallen sein, wenn er vor einem hnndertköpfigen Auditorium

und vor dem Gerichtshofvorsitzenden,' der die Sache kannte, hätte eine Unwahrheit sagen wollen. Wenn Dr. Schneider meinte ,daß Dr. Greiters Behauptung nicht der Wahrheit entspreche, hätte er eine Richtig- stellung machen können. Dem Verteidiger einfach den Vorwurf der Lüge ins Gesicht zu schleudern, dazu hatte er nicht das Recht. , Herr Schneider und sein gestriger Verteidiger sotvie^ Kanzleichef Dr. M o r i z vertraten auch gestern den Standpunkt, daß man so was als Parteienvertreter im Prozeß schon sagen dürfe. Im übrigen brachte Schneider

habe: ^,Das ijt erlogen!" und daß derselbe auch in der Schwurgerichtssession Ende November wieder dem Dr. Greiter Unwahrheiten vorgeworfen habe. Warum werde nur Schneider geklagt, nicht auch der „Tiroler Wastl"? Man möge über den „Tiroler Wastl" denken, wie man will, versichert Dr. Moriz, aber gerade: „Es ist erlogen", sich nachsagen lassen, ist auch von drefer Seite nicht fein. Dr. Greiter erwiderte sehr mhl, daß er sich die Leute anschaue, auf deren Belei- diguüg er überhaupt zu reagieren sich die Mühe

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Seite 1 von 4
Datum: 08.01.1897
Umfang: 4
, wo" ein GeMkter ünheilschwättger aufstieg,' alle Parteien haben sich aber geeinigt unter dem Banner „Gewerbepartei", und dieses Banner solle hochgehalten werden. Ueber Antrag des Herrn Sattler wird sodann Herr Böheim, der eine Wahl in die Parteileitung ablehnt, zum außerordentlichen Vertrauensmann der Partei ernannt. Er ist in dieser Eigenschaft zu jeder Sitzung des Partei rathes einzuladen. Herr Böheim erwähnt jenes Beschlusses des Kon gresses in Troppau, wonach Herr Schneider aus Wien wegen Beleidigung

des Kongresses (er nannte denselben eine Judenagentie. Anm. d. B.-E.) von sämmtlichen Be rathungen des Kongresses ausgeschlossen wurde und nicht mehr als Delegirter zuzulassen sei; er theilt mit, daß der Parteirath in der gestrigen Vorbesprechung über An trag des Herrn Jedlitschka beschlossen habe, dem Kongreffe den Antrag vorzulegen, es sei Herr Schneider wieder in den Kongreß aufzunehmen, wenn er die dem Kongreffe zugefügte Beleidigung zurücknehme. — Präsident Herr Faber bemerkt hiezu, es handle sich darum

, die Einig keit mit den Wiener Gewerbetreibenden herzustellen und diese Einigkeit nicht durch eine Personenfrage zu ver hindern. Herr Schneider hätte nur die Erklärung abzu geben. daß er die in Troppau gemachten Aeußerungen bedauert und zurücknehme. In Linz sei Herr Schneider nicht eingetroffen. — Herr Br adatschek meint, es könnte die Sache auch als erledigt betrachtet werden, wenn Herr Schneider die erwähnte Erklärung schriftlich dem Präsidium abgebe. — Herr Eder (Kindberg) ist mit diesem Vorschlage

nicht einverstanden. Nachdem Herr Schneider den Kongreß öffentlich beleidigt habe, seine Worte auch in die Presse gekommen seien, so sei es die Pflicht des Herrn Schneider, auch öffentlich vor der Ver sammlung Genugthuung zu leisten. — Herr Sattler erklärt sich für die Anschauung des Herrn Faber, ebenso auch Herr Wögl, welcher sagt, man solle die Sache nicht auf die Spitze treiben, denn es handle sich nicht um die Person oder das Interesse des Herrn Schneider, sondern um die Einigung mit den Wiener

Gewerbetreibenden, welchen der Kongreß die Hand bieten wolle. — Herr Eder wünscht, daß über diese Angelegenheit erst später unter Punkt 7 der Tagesordnung abgestimmt werden solle. — Herr Buttler stimmt dem Vorschlage des Prä sidenten zu. Bei der Abstimmung^ wird der Vorschlag des Prä sidenten, daß die Angelegenheit erledigt sei, wenn Herr Schneider die bezeichnete Erklärung abgebe, einstimmig angenommen. Weiters wird ein Zusatz des Herrn Bradatschek, 'dahingehend, daß für den Fall, als Herr Schneider vor

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 04.02.1896
Umfang: 6
sein. Dr. Anton Schneider. AuS Vorarlberg, 31. Jänner. Der „Verein der Tiroler und Vorarl- v erg er* in Wien erließ kürzlich einen Aufruf zur Er richtung eines Denkmals für Peter Mair, Wirth an der Mahr. In diesem Aufrufe heißt es: „Tirol und Vorarlberg hat Vorbilder. Märtyrer wie kein anderes Land, denn auch der Oderkommandant Dr. Schneider von Vorarlberg war zum Tode verurtheilt, nur blieb der Vollzug dieses Urtheils unter dem Schutze des Königs von Württemberg unausgeführt." Bezugnehmend

auf die in Nr. 57 (10. März 1893) der „Neuen Tiroler Stimmen" enthaltenen Notizen über Dr. A.ton Schneider möchte bei dieser Gelegenheit noch nachstehende von Zeitgenossen Schneicers erzählten Vor- kommniffe in Erinnerung gebracht werden. Schneider soll durch seine Umgebung gedrängt wor den sein, den im Juni 1809 in Hofen bei Buchhorns am Bodensee fich aufhaltenden König und Kronprinzen von Württemberg gefangen zu nehmen. Hiezu sollten in nächtlichem Marsche über tausend Vorarlberger von Bregenz in Bewegung gesetzt

und der Angriff von mehreren Sch ff n unter dem Kommando des Schiff- meisters Reiner *) unterstützt werden. Der Abmarsch wurde durch Schneider verzögert und der Plan den Bedrohten verrathen, worauf der könig liche Hof flüchtete. Zeitgenossen beschuldigten nun Schneider den ürttemberg'schen Hof gewarnt zu haben. Schneider soll sich hiezu eines jungen verwegenen Bre- genzers mit Namen Mrlz^) bedient haben, der die Sach lage einem Vertrauten (Baron Ramsch wag*) aus Bregenz) im Hcmp q iartier berichten mußte

. Thatsache ist, daß nach Beendigung der Erhebung stch der Kron prinz von Württemberg Schnnders besonders annahm und fich weigerte, denselben dem französischen General Beaumont auszuliefern. Schneider wurde beschützt und auf den Hohenasperg in Württemberg in stcheren Ge wahrsam gebracht, eruffäll-g bleibt immerh'n die Gunst des württemberg'schen Hofes und der Umstand, daß Oesterreich den Patrioten Schneider auf den Spielberg b ingen ließ, um ihn dort ein Jahr als Gefangenen schmachten zu lassen

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 12.05.1900
Umfang: 6
sein, wir verweisen auf den begeisterten und empfundenen Text des Heftes, das auch im illustrativen Theil sowohl in Text, wie in den Tafeln vorzüglich genannt zu werden verdient. Dr. C. St. Mvchliche Aachvichtsn. t Infolge der Wahl des bisherigen Kapitelvicars Dr. Katschthaler zum Erzbischof wurde als neuer Kapitel- vicar Domherr Dr. Kaltner gewählt. ff Der neue Bischof von Paderborn Dr. Wilhelm Schneider ist am 4. September 1847 geboren, steht also im besten Mannesalter. In den Tagen des beginnenden

Culturkampfes (am 28. Juli 1872) empfieng Schneider die hl. Priesterweihe. Bischof Konrad Martin, der die Alumnen seines Priester seminars oft aufsuchte und ihnen regelmäßige Vortrüge hielt, war auf den talentvollen Theologen aufmerksam geworden und hegte den Wunsch, dass der junge Priester feine Studien fortsetzen möchte, um einstens an der bischöflichen philosophisch-theologischen Lehranstalt, der er als Schüler angehörte, als Lehrer wirken zu können. Er sandte ihn daher nach Haus Lohe bei Werl als Haus

geistlichen in der Familie des Herrn v. Papen, woselbst sich Gelegenheit zur Fortsetzung der theologischen Studien bot. Als die erste Frucht derselben erschien 1875 eine Schrift über das Leiden Christi. In weiteren Kreisen wurde Schneider aber als Schriftsteller bekannt durch seine Arbeit über „Das andere Leben" — ein Buch, welches seit 1879 in vier Auflagen aufgelegt wurde und vom streng wissenschaftlichen Standpunkte aus die kirchliche Lehre vom Leben im Jenseits gegen die Einwürfe aus alter und neuer

Zeit siegreich vertheidigte. Der apologetischen Ten denz blieb Schneider auch in seinen späteren Veröffent lichungen über den „Geisterglauben" 1882, (2. Auflage 1884) und namentlich in seinen religionsvergleichenden Forschungen treu. Wir nennen von letzteren hier nur die 1883 erschienene Studie über „Die' australischen Eingeborenen", die wertvollen Untersuchungen über die „Culturfähigkeit des Negers" (1885) und die „Naturvölker" (2 Bände 1885/86), sowie die „Reli gion der afrikanischen Naturvölker

" (1891). Als das letztgenannte Werk erschien, war Schneider bereits in der ihm vom Bekennerbischof Konrad Martin zugedachten Stellung eines Professors an der bischöflichen Lehranstalt seiner Heimatdiöcese, welche im Frühjahr 1887 wieder eröffnet war. Vorher noch hatte er vor übergehend an dem Lehrerseminar zu Rüthen gewirkt. An der Paderborner Hochschule übernahm Schneider das Fach der Moraltheologie. Seine drei letzten Schriften („Allgemeinheit und Einheit des sittlichen Bewussseins

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 01.12.1910
Umfang: 6
mich, daß Heilige in einer solchen Art und Weise in die Debatte hereingezogen werden. Alles ist vor gebracht worden, obwohl der Gerichtshof diese Be weisanträge ausdrücklich abgelehnt hat. Doktor Schneider behauptet, er habe die Moraltheologie des Alfons von Liguori studiert und sogar selbst über setzt. (Vorsitzender: „Dieses Thema lasse ich nicht zu!" Dr. Greiter: „Der Herr Präsident hat den Privatankläger darüber sprechen lassen, sonst wäre ich nicht darauf gekommen.") Dr. Schneider

hat also die Moraltheologie selbst übersetzt. Ich bezweifle sehr, ob er die nötigen Theo logiekenntnisse für dieses Werk besitzt. Ich kann nur das eine wiederholen, daß der heilige Alfons von Liguori ein sittenreiner, heiligmäßiger Mann war, der im hohen Alter von 96 Jahren, von allen ver ehrt, gestorben ist. Alle diese Angriffe des Doktor Schneider sind nur aus der Luft gegriffen. Es wurde weiters der „Knabenraub" der Jesuiten herangezogen. Es wurde einfach, behauptet, „es sei ein Verbrechen verübt worden

Wastl' wird die Kirche nicht umbringen." Nun nahm Dr. Schneider das Wort zur tat sächlichen Berichtigung; aber tatsächlich war es wieder ein kleines Plaidoyer. Hauptsächlich paßte ihm die von Dr. v. Wackernell angeführte Plenarentscheidung des Obersten Gerichtshofes nicht und er bemerkte, es sei zwischen der heutigen und der der Entscheidung zu grunde gelegten Beleidigung ein wesentlicher Unter schied. Dann bedeutschte er die Herren Geschwornen, daß sie der Oberste Gerichtshof gar nichts angehe

gegenüber Dr. Schneider, welcher behauptet hatte, daß Dr. Wackernell die Ent scheidung des Kassationshofes nicht richtig wiederge geben hätte. Dr. v. Wackernell fährt fort: Wenn Doktor Schneider sagt, der Oberste Gerichtshof gehe die Ge schwornen nichts an, so könne er wohl darüber seine eigene Auffassung haben. Er sagt auch, die Kon- fiskationserkenntnisfe des Landesgerichtes gehen die Geschwornen gleichfalls nichts an. Da kommt es schließ lich heraus, daß die Geschwornen nur das angeht

, was Dr. Schneider sage. Dr. Schneider warf ein, daß Dr. v. Wacker nell nicht die ganze Entscheidung verlesen habe, wor auf letzterer erwiderte, der Ausspruch des Obersten Gerichtshofes gehe dahin, daß eine Zeitung über haupt nicht Gegenstand der Ehrenbeleidigung sein kann. Hierauf übergab Dr. v. Wackernell den Band dem Vorsitzenden zur Nachprüfung des Verlesenen. Nun folgte die Schlußrede des angellagten Redakteurs Gufler. Der Herr Ankläger Jenny hat sich dagegen verwahrt, daß er für einen gewissen Artikel

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 6
Datum: 25.02.1909
Umfang: 6
Vortreffliches. Zell a. Z., 23. Februar. (Ein Ehrenbürger.) Heute wurde im Gasthof zum „Bräu", dessen Saal für diese Feier schön dekoriert war, dem Ehrenbürger Herrn C. Schneider das Ehrendiplom überreicht; die bestge schulte Musikkapelle brachte dem Jubilar zuerst ein Ständ chen, worauf Herrn Schneider durch dem Gemeindeaus schuß mit Worten des Dankes für sein bisheriges Wirken die Ehrenurkunde feierlich überreicht und ein „Hoch" ge bracht wurde. Die rühmlichst bekannte Kirchensängerschar brachte hierauf

unter persönlicher Leitung des Regenschore einen Fest- bezw. Gratulationschor mit gewohnter Prä- zission zum Vortrage. Eine kleine Kinderschar aus dem Verwandtenkreise brachte ihre Gratulation in Veisenzum Ausdruck und überreichten einen Silberpokal. Herr k. k. Bezirkshauptmann A. Kneußl von Schwaz, der eigens zu dieser Feier hieher geeilt war, feierte in Worten der Anerkennung Herrn Schneider als einen echten Ehren mann. Herr Richter P. Steinlechncr brachte die Gratu lation der Beamten, Herr geistl. Rat Can

. Peter Troger jene des Ortsklerus zum Ausdruck. Die Obmänner der hiesigen Vereine, deren Mitglied Herr C. Schneider ist, brachten ebenfalls den Dank für sein bisheriges Wirken oder geleistete Spenden zum Ausdruck. Ebenso dankte Kapellmeister Hechl dem Ehrenbürger Schneider für seine der Musikkapelle stets bewiesene Sympathie. Diese Feier, zu der auch Verwandte des Herrn Schneider aus weiter Ferne herbeigeeilt waren, trug einen recht herzlichen Charakter, welche noch erhöht" wurde, als Herr Schneider

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 15.06.1897
Umfang: 4
Vertreter der Cacilia Cathrein gegen Karl Schneider hingestellt und beschul diget wurde, daß er als ihr ehemaliger Vertreter in gleicher Sache ihr Gegenvertreter wurde und hiedurch seine Standespflichten verletzt habe, durch welches Einge sandt Dr. Eder fälschlich einer unehrenhaften Handlung beschuldiget wurde, die geeignet ist, ihn in der öffent- liehen Meinung verächtlich zu mach n oder herabzusetzen. Die Angelegenheit hat folgende Bewandtniß. Der An leger ist seit längerer Zeit Vertreter der Firma

Vertrag wurde abgeschlossen Wschen Frau Cathrein, bezw. deren Sequester Heinrich Äunh und dem Karl Schneider, Restaurateur aus Wien, der die Restauration um einen jährlichen Pachtschilling M 4000 fl. übernommen hatte. Als nun bald darauf rs den Eheleuten Cathrein gelungen war, einen Geldgeber zu Men, der die Forderungen ihrer Gläubiger einlöste und sie °aher momentan aus der Geldverlegenheit befreit waren, Men sie am 26. April 1896 den Schneider einfach mit Mstmännern aus der Restauration hinaus

, beim Publikum für Frau Cathrein «mrnung zu machen und den Dr. Eder und seinen -. Schneider in der öffentlichen Meinung herabzu- Jv , 8 eingangs erwähnte Eingesandt mit dem inkri- Schlußsätze. Thatsächlich sind die Angeklagten Dr daß Frau Cathrein die Veröffentlichung des an jf rl . , er gerichteten offenen Brieses veranlaßt, das Manu- trnn ^"verschrieben und dem Heinrich Jenny den Aus- m s,^^en, dasselbe zu veröffentlichen. Josef Cathrein ^.„^.Vemit einverstanden und hat das Schreiben

, er habe nie die Cathrein vertreten und bei Errichtung jenes Vertrages zwischen Herrn Cathrein und Schneider lediglich als Unparteiischer im Interesse seines Klienten Nagele intervenirt. Der Vertheidiger bestreitet, daß überhaupt eine Ehrenbeleidigung vorliege, und erklärt den Wahrheits beweis seitens der Angeklagten erbracht, weil Dr. Eder die Abfassung des Vertrages zwischen Frau Cathrein und Schneider am 11. Dezember v. I. durchgeführt, somit auch damals die Frau Cathrein vertreten habe, deren

Gegenvertreter er im Prozesse Schneider-Cathrein gewor den sei, was nach 8 10 der Advokatenordnung unzulässig sei. Die Geschwornen (Obmann Herr M. Obexer, Kauf mann hier) bejahen die Schuldfrage hinsichtlich der Ehe leute Cathrein mit 9 gegen 3 Stimmen, die Frage wegen Erbringung des Wahrheitsbeweises verneinen sie mit 8 beziehungsweise 9 Stimmen. Die Schuldsragen gegen Heinrich Jenny werden einstimmig verneint. Nachdem der Ankläger die Vertheidigung der Ehe leute Cathrein ohne Milderungsgründe

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Seite 2 von 6
Datum: 30.11.1910
Umfang: 6
•Stile Sir. 278. ,Neue Tiroler Stimmen' Mittwoch, drn 30. November ifc'M. erkenntnisses verlesen hatte, wendete Dr. Schneider ein, daß der seinerzeitige Staatsanwalt Dr. Tschnr- tschenthaler wohl ein äußerst tüchtiger Jurist, aber kein Historiker sei und seine Konfiskationsbegründung aus den Ausführungen des Wiener Staatsanwalts Dr. B o b i e s geschöpft habe, welcher aber damit eine unglaubliche Blamage erlitten hätte. Der konfis zierte Artikel stamme aus dem Buch des Grafen Hoensbroech

, betitelt: „Das Papsttum in seiner sozial-kulturellen Wirksamkeit" und sei nichts anderes als ein ehrlich zusammengetragenes geschichtliches Ma terial. Weiters glaubte Dr. Schneider, sich auf das Werk des Hofrates v. Pastor, „Geschichte der Päpste", 2. Band, 1889, S. 545 ff., und dessen Erörterungen über die spanische Inquisition berufen zu müssen; jedoch der Vorsitzende des Gerichtshofes erklärte dem immer hitziger sich geberdenden Vertreter R. Ehr. Jennys, daß die verlesene Begründung der Konfiska

die Moraltheologie des heil. Alfons. Bei Nr. 53, welche ebenfalls wegen Ver brechens gegen § 122 b konfisziert wurde, erhob sich Dr. Schneider trotz der vorhin erhaltenen Ver warnung neuerdings zu einer Kritik des landesge richtlichen Erkenntnisses, verlas Stellen aus der Moraltheologie des heil. Alfons und be hauptete, daß die Anwürfe gegen dieses Werk auf Wahrheit beruhen. Als die Verteidiger der Ange klagten, Herr Dr. Greiter und Herr Dr. v. Wacker- nell, gegen die Vorlesungen aus dem Buche Einspruch

einlegten, schlug Dr. Schneider unaufhörlich mit der Faust darein und schriet „Die Herren wollen einfach nicht hören!" Der Vorsitzende forderte den stürmischen Mann auf, am Schluß der Verhandlung seine Beweisanträge zu stellen und jetzt einfach die Nummern und Seiten der von ihm anzuführenden Stellen aus der Moral theologie anzugeben. Man brauche jetzt keine Details. Aber Dr. Schneider wollte sich nicht recht dazu ver stehen, übergab aber schließlich das Moralbuch mit der Forderung

werde n." Bei Nr. 150, welche ebenfalls das Verbrechen gegen § 122 b beinhaltete, verlangte Dr. Schneider wieder die Zulassung eines Gegenbeweises. Der Ge richtshof zog sich — es war inzwischen 5 Uhr abends geworden — zur Beratung zurück und der Vorsitzende verkündete dann als Ergebnis derselbeir, daß die sei tens des Dr. Schneider vorgelegten Beweisanträge als unzulässig zurückzuweisen seien, da die Ge- schwornen in der Lage seien, aus der schon erfolgten Verlesung der Konfiskationserkenntnisse sich ein Ur teil

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 29.11.1910
Umfang: 6
, über die Moraltheologie des Alfons von Liguori zu sprechen. Dr. Schneider hat sich hier außer ordentlich abfällig geäußert. Ich habe vor acht Jahren emeu Prozeß geführt, in dem auch ein Doktor der Philosophie der Universität Wien als Sachverständiger geladen war und der hat folgendes Urteck über die Moraltheologie des Alfons von Liguori gefällt: „Die Moraltheologie des Alfons von Liguori ist ein höchst wissenschaftliches Werk, erfüllt in höch st e m G r a d e vonsittlichemErnstund Wahr heitsliebe." (Dr. Schneider

hat aber mit dem heutigen Fall nichts zu tun. Die gericht liche Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Im übrigen ist der so oft genannte „Jesuit" Braun kein Jesuit. (Dr. Schneider springt erregt auf und ruft: „Was dann?" Dr. Greiter: „Ein Theolog!") Dr. v. Wackernell schließt sich bezüglich der Beweisanträge den Ausführungen Dr. Greiters an und bemerkt, daß die Anträge sich aus jenes Material beziehen müssen, das Gegenstand der heutigen Ver handlung sei. Daher habe die Verlesung aller jener Artikel zu entfallen

Advokaturskonzipient Dr. Schneider, beantragte noch die Vorladung der Frau Marie Jenny, des Steinmetzmeisters Josef Linser und der Frau Cäcilie Heindl als Zeugen, sowie die Verlesung zweier Briefe des Privatanklägers R. Ehr. Jenny an Restau- ratenr Brabetz und Kaufmann Julius Zambra, Heren Durchschlüge er vorlegte, sowie die Einvernahme des Untersuchungsrichters Dr. Rasim bezüglich der Ge schichte des angeblichen „Jungfrauenraubes" in Zams, welche Anträge der Verteidiger der angeklagten Redak teure, Herr

Dr. v. Wackernell, aber als belanglos erklärte. Nun erfolgte die Verlesung der genannten Stellen aus den 15 „Wastl"-Nummern. Dieselbe er folgte durch die beiden Schriftführer Dr. Pollaczek und Dr. Fritz Elsler. Der durch die Verlesung der inkri- minierten Stellen aus den „Wastl"- Erzeugnissen ge reizte Herr Dr. Schneider benützte jeden Anlaß, um womöglich noch einige überflüssige Bemerkungen ein zuflicken, die jedenfalls bissig und niederschmetternd sein sollten. Hierauf wurde vom Vorsitzenden, Oberlandes

des „Tiroler Wastl". Der Rechtsanwalt Dr. Schneider, der infolge der Ablehnung der von ihm mit soviel vermeintlicher Schlauheit und Pfiffigkeit gestellten Anträge blaß und blässer wurde, erhob sich und erklärte, er be halte sich wegen der zurückgewiesenen Beweisanträge natürlich die Nichtigkeitsbeschwerde vor. Dann reckte er sich und schleuderte mit Stentorstimme in den Saal: „Der Angeklagte Gufler hat im offenen Ge richtssaal gestern gegen Herrn Jenny die Anschuldi gung der Revolverjournalistik erhoben

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Tiroler Stimmen
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Seite 6 von 6
Datum: 30.11.1910
Umfang: 6
. Nach der üblichen Verwarnung an die Zuhörer schaft, sich jeglicher Aeußerung von Beifall oder Miß billigung zu enthalten, fragte er noch die Parteien- vertreter, ob sie in ihrem Plaidoyer auf die konfis zierten Artikel Bedacht nehmen, weil da die Oeffent- lichkeit auszuschließen wäre. Die Parteienvertreter be jahen dies. Nun begann das Plaidoyer des Dr. Schneider, worin die Angeklagten gleich Anfangs in den höchsten Tönen der Entrüstung beschuldigt wurden, daß sie erbärmlichen Gerüchten die Spalten ihrer Zei

ge bracht habe. (Der Vorsitzende ermahnt den Redner, diese Sache nicht hereinzuziehen, da sie nicht Gegen stand des Prozesses sei.) Im Automobil habe er (Dr. 'Schneider) gestern den protestantischen Arbeiter Otto Stein aus der Stickstoff-Fabrik in Patsch holen lassen, jenen Mann, der mit einem Kolle gen der Verübung der zweiten Kreuzschändung ver dächtigt worden sei, aber Nachweisen konnte, daß er und sein Kollege zur Zeit des Verbrechens in der Fabrik gearbeitet hätten. Gottes Fügung — der zweite Stein

der Angeklagten und der Vorsitzende erklärten wiederholt, daß all diese Dinge nicht zur Anklage gehören. Hierauf erwiderte Dr. Schneider in hochgradiger Erregung: „Geschichte, Bibel, Liguori ist den Herren sehr unangenehm!" Dr. v. Wackerncll fragte: „Ist der Schwurgerichtssaal ein Freiplatz für Be schimpsungen der Kirche und der Päpste?" Dr. Schneider entgegnete hierauf: „Wir leben doch nicht im Mittelalter!" Und dann ging's wieder weiter über Papst Alexander VI., die spanische Inquisi tion, die „Greuel

der Ketzer Verfolgung in Tirol zur Zeit der Reformation", über die „Vertreibung der protestantischen Zillertaler", über die päpstliche Un fehlbarkeit, das „große Vermögen der Kirche in Oester reich und in Innsbruck", über die Verurteilung der interkonfessionellen Gesetze durch Papst Pius X. Als der Vorsitzende endlich energisch betonte, daß dies alles nicht hieher gehöre, schlug Dr. Schneider wiederholt kräftig aus den Tisch, und sagte, er werde auf die Gasse gehen und dort reden. Mehr als einsperren

könne man „Neue Tiroler Stimmen" Mittwoch, den 30. November 1910. ihn doch nicht. Nun wurden Bravorufe aus der Zuhörerschaft laut. Der Vorsitzende befahl darauf die Räumung der Zuhörerbänke, worauf das Plaidoyer Dr. Schneiders bei geschlosse nen Türen seine Fortsetzung fand. Nachdem Dr. Schneider geendet hatte, sprach Dr. v. Wackernell. R«s dem WMtsNstte z-rm „Gste« f. T,. «. B." Vom 29. November. Die z wangs msise Versteigerung wurde bewilligt be treffend die LiegensMasten des Michael Pfister

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 6
Datum: 03.12.1873
Umfang: 6
und gewerbliche Zwecke Singer Lit. A für Familien und Gewerbetreibende. Singer Lit. B (groß) für Schneider, Hutmacher, Kürschner und Sattler. Singer-Cylinder (groß) für Schneider, Hutmacher und Kürschner. Singer-Cylrnder mit Perlstich.Apparat für Schuhmacher. Grover # Bäcker, Nr. 19, für Schneider, Hutmacher und Kürschner. Grov r K Backer, Nr. 24 (Schnurrstich) für Damenschneider und Tam- bourirarbeilen. Howe C für Schneider und Schuhmacher. Cirknla^-Eiastkc (Cylinder.Maschine) für Schuhmacher. Große H.dl

(Leipziger) für Lcderarbeitcn überhaupt. Große Hebel (Leipziger) für Herren-Schneider. 268/3 Säulen-Cylinder (Leipziger) für Schuhmacher. AmerlkantscbeS Clott für alle schwere Arbeiten. Kaiser K Planer für schwere Arbeiten. Imperial für schwere Arbeiten. Bindfaden- (genannt Riesen-) Maschine für die schwersten Lederarbei ten sür Sattler, Schneider und Filzsckuh-Fabrikanten. Wilcox K Gibbs, großes und kleines Format. ) Tajtor (Schiffchen) > Handmaschinen. Wheeler K Wilson, gerade Nadel (Greifer). J The

,,Little Wanzer" zum Fuß- und Handbetrieb, sehr praktisch zur Land schneiderei, um dieselben zur Arbeit außer dem Hause mitzunehmen. Zierst,ch-Apparare zur Wheeler-, Wilson- und Singer-Maschine. Besonders sei bemerkt, daß die Leipziger Muschinen aus der Fabrik von Robert Kichle geräuschlos gehen, dieselben sind groß und elegant; es sind dieses die besten Maschinen, die bis jetzt existiren, für Schuhmacher, Schneider, Sattler, Hut macher und Kürschner; dieselben sind nur bei mir allein

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 4
Datum: 26.11.1873
Umfang: 4
Lit. B (groß) für Schneider, Hutmacher, Kürschner und Sattler. Singer-Cylmder (groß) für Schneider. Hutmacher und Kürschner. Smger-Cylinder mit Perlstich-Apparat für Schuhmacher. Grover & Backer, Nr. 19, für Schneider, Hutmacher und Kürschner. Grovcr Ls Backer, Nr. 24 (Schnurrstich) für Damenschneider und Tam- bourirarbeiten. Howe C für Schneider und Schuhmacher. Cu kular-Elastic (Cylinder-Maschine) für Schuhmacher. Große Heb.l (Leipziger) für Lederardeiten überhaupt. Große Hebel (Leipziger

) für Herren-Schneider 268/2 Säulen Cylinder (Leipziger) für Schuhmacher. Amerikanisches Clott für alle schwere Arbeiten. Kaiser & Planer für schwere Arbeiten. Imperial für schwere Arbeiten. Blnvfaden- (genannt Riesen-) Maschine für die schwersten Lederarbei ten für Sattler, Schneider und Filzschuh-Fabrikanten. Wilcox K Gidbs, großes und kleines Format. 1 Tajlor (Schiffchen) 1 Handmaschinen. Wheeler K Wilson, gerade Nadel (Greifer). J The ,,Littte Wanzer" zum Fuß- und Handbetrieb, sehr praktisch zur Land

- schneiderei, um dieselben zur Arbeit außer dem Hause mitzunehmen. Zierstich-Apparate zur Wheeler-, Wilson- und Singer-Maschine. Besonders sei bemerkt, daß die Leipziger Maschinen aus der Fabrik von Robert Kichle geräuschlos gehen, dieselben sind groß und elegant; es sind dieses die besten Maschinen, die bis jetzt existiren, für Schuhmacher. Schneider, Sattler, Hut macher und Kürschner; dieselben sind nur bei mir allein, in keiner zweiten Niederlage in Innsbruck zu haben. Unterricht wird gratis ertheilt

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 24.04.1869
Umfang: 4
Großes für sich herausschlägt; Preußen erscheint als das, was es von jeher war, als das alte länder süchtige Reich, das da den Schein, deutsche Nationalgröße zu be zwecken, von sich abgestreift hat, und ungefähr das Umgekehrte von dem darstellt, was in der Fabel der Esel mit der Löwenhaut vorstellt. JnnsbruÄ, 23. April. Die Generaldebatte über das Volksschulgesetz hat im Abgeord netenhause am 22. d. begonnen. Gegen das Gesetz sprachen Schneider, Greuter, Grocholski und Toman; für dasselbe: Bauer

(protestantischer Pastor), Groß und Schindler, der sich gegen jede Konfession erklärt und gegen den Peterspfennig zu Felde zieht. — Greuters Rede wurde vom Hause und den Gallerten mit großem Beifall aufgenommen; er erklärte gleich den Abgeordneten Grocholski und Toman für den Uebergang zur Tagesordnung zu stimmen. — Besonders aufgebracht sind die Offiziösen über den Abgeordneten Schneider. Dieser Zorn ist nur zu erklärlich, war doch Schneider bisher einer der entschiedensten Gegner des Konkordates

, einer der Liberalsten unter den Liberalen, und jener Mann, der im Abge- ordnetenhause mehr als einmal den Rechten der kathol. Kirche feind lich gegenübertrat und jetzt? Greuter ist es, der die wichtigsten Sätze in der Rede Schneiders zum Volksschulgesetz mit Beifallsrufen begleitete! Bemerksnswerth bleibt es trotz der leidenschaftlichen Erregtheit, an der die „Presse" leidet, was sie zur Rede Schneiders schreibt: „Den Abg. Schneider leitete der konfessionelle Standpunkt. Wenn es gilt, die Schule wahrhaft

konfessionslos zu machen, da gehen eben die Orthodoxen aller Kirchen miteinander Hand in Hano und wir werden morgen wahrscheinlich vom Pro fessor Greuter die Fortsetzung der heutigen Rede des Superinten denten Schneider hören." Noch verletzender und zwar gleichfalls vom Standpunkte der „Presse" gesprochen, klingt das, was die „N. Pr." gegen Schneider sagt: „Aus der konfessionslosen Schule könnte eine katholisch-konfessionelle werden, darum garantirt uns nicht die konfessionslose, sondern die evangelisch

-konfessionelle." So lautet die Argumentation Schneiders." — Doch daraus wird nichts werden, versichert die „N. Pr." und noch ein drittes offiziöses Blatt, das „N. Frdbl.," indem es sagt: „Der Beifall, den Herr Schneider bisher von der liberalen Partei fand, scheint in ihm die Meinung hervorgerufen zu haben, daß der Liberalismus im'Allge meinen die protestantische Kirche (!) der katholischen vorziehe. Einer solchen Parteilichkeit hat sich der Liberalismus nicht anzuklagen. Der Liberalismus, der sich im Staate

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 09.04.1914
Umfang: 6
ein gelangt ist, daß die Kandidatur des Herrn Josef Demetz für die Zensuskurie des Wahlkreises von der Äundes- leitung freigegeben worden sei. Infolgedessen besteht nun neben der Kandidatur des Rittner Gemeindevor- den bei den stattgesundenen gerichtlichen Verhandlun gen gegen ihn beschwert, darauf hinweist, daß in den gegen ihn vorgebrachten Beleidigungen System zu lie gen scheine, und daß ihn Dr. Moritz durch die oben er wähnten Aeußerungen verhöhnt habe. Ferner bringt er das Verhalten des Dr. Schneider

bei einer in der eingangs erwähnten Schwurgerichtssache im Novem ber 1910 fortgesetzten Schwurgerichtsoerhandlung zur Anzeige, wobei er dieses Verhalten als ein „uner hört exzessives Benehmen" und ein Vorbringen des Dr. Schneider betreffend eine Hypothek des Ursuliner- hauses auf dem verrufenem Bade „Kaiserkrone" als einen „Ausdruck ganz besonderer Rohheit" bezeich net. Bei Besprechung des beleidigenden. Benehmens des Dr. Schneider fügte Dr. Greiter noch hinzu, „anders läßt sich das Benehmen Dr. Schneiders tat sächlich

nicht erklären, wenn man nicht überhaupt an nehmen soll, daß man mit einem pathologischen Zu stand rechnen muß". Mit Rücksicht daraus, daß außer Dr. Schneider auch der damalige Privatankläger Rudolf Christoph Jenny dem Dr. Greiter bei der Schwurgerichtsverhandlung am 13. Septentber 1910 den Vorwurf der Lüge gemacht hatte, führte Dr .Grei ter in seiner Anzeige aus, daß es ihm „selbstverständ lich nicht einsalle, einem Herrn Jenny die Ehre einer Klageführung zu erweisen." Wegen dieser in der Anzeige

und als diese in der sechsten Woche kein Ergebnis zeitigten unter loyaler Verständigung des Gegners Klage gegen Dr.. Schnei der erhoben. Man wird anerkennen müssen, daß die beleidigende Haltung des Dr. Schneider und des Moritz gegen Dr. Greiter an sich die Eingabe des letzteren an den Disziplinarrat rechtfertigte. Es stand Dr. Grei ter gewiß das Recht zu, gegen die vermeintlichen Beleidigungen durch die Anzeige an die Disziplinar behörde Abhilfe zu suchen, ja er war, wenn er sich nicht dem Vorwürfe aussetzen

: Die parlamentarische Kommission des christlich sozia len Reichsratsklubs beschäftigte sich vorgestern mit den Meldungen und Gerüchten, wonach die Regierung beabsichtige, aus Grund des § 14 oder durch einfache Verordnung die italienische Rechtssakultät in Wien ein nach seiner Ansicht disziplinarwidrige Verhalten des Dr. Schneider zur Anzeige zu bringen, wenig einwenden. Man muß deshalb wohl -annehmen, daß die Eingabe des Dr. Greiter an die Advokatenkammer unter Nötigung durch besondere Umstände im Sinne des ß 489

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 17.10.1891
Umfang: 6
, sondern auch über dies dem Verdachte ausgesetzt werden, ein geschlossenes Kompromiß nicht eingehalten zu haben. (Lebhafter Bei fall und Händeklatschen im ganzen Hause) Schneider sucht sich nun in einer langen häufig unterbrochenen Rede, die aber sehr wenig sagt, zu recht fertigen. Er erklärt sogar, daß er bei einer nächsten Wahl wieder so thun und Alles aufbieten werde, den Parlamentarismus zu diskreditiren. Dafür erhält Schneider den Ordnungsruf, wiederholt aber das Gesagte. Abg. Graf Hohenwart: Die Mitglieder meiner Partei

im ganzen Hause. Schneider zieht die Uhr hervor und beobachtet höhnisch, wie lange der Applaus dauert.) Es sprechen noch die Antisemiten Schlesinger, Geß- mann, Lueger, ferner Plener, welcher die Reform der Geschäftsordnung sehr urgirt und den Antrag stellt, das Haus möge zur Erklärung des Präsidenten seine Zustimmung geben und seine entschiedenste Miß billigung über das Vorgehen Schneider's aussprechen. Abg. Dr. R. v. Madeyski erklärt im Namen des Polenklubs, daß Schneider's Behauptung

des Polenklubs, mich demselben aus vollem Herzen und vol ler Ueberzeugung anzuschließen. (Lebhafter Beifall.) Abg. Morre: Da es überflüssige Zeitvergeudung ist, in dieser Sache, welche Jeder hinlänglich zu beur theilen im Stande ist, noch weitere Worte zu verlieren, beantrage ich den Schluß der Debatte. Es folgen thatsächliche Berichtigungen. Abg. Schneider erklärt, es sei konstatirt, daß die klerikalen Abgeordneten Schorn und Thurnher be wußt Stimmzettel mit dem Namen Muth abgegeben haben. Abg

. Dr. v. Plener konstaiirt gegen Geßmann, welcher gesagt hatte, die Linke habe gleichfalls wieder holt von der Majorität aufgestellte Kandidaturen nicht akzeptirt, daß dies geschehen sei, als die Rechte Kandi datenlisten aufstellte, ohne diesbezüglich eine Vereinbarung mit der Linken zu treffen. Abg. Graf Hohenwart: Ich habe in meiner früheren Erklärung nichts zu ändern (Lebhafte Zustim mung), da der Abg. Schneider selbst erklärt hat, daß er drei oder vier Stimmzettel von Anwesenden geändert hat; ich halte

Würde be trachten, wenn derartige Angelegenheiten wiederholt in diesem Hause verhandelt werden. Wir sind der Anficht, daß vorerst eine Untersuchung der ganzen Sache einge leitet werden muß, ehe die Mißbilligung über den Ab geordneten Schneider ausgesprochen wird. Wir werden daher an der Abstimmung über den Antrag Plener nicht theilnehmen. (Beifall der Jungczechen.) Es folgt die Abstimmung. Die Jungczechen ver lassen den Saal. Der Antrag des Abg. v. Plener wird mit 159 gegen 9 Stimmen angenommen. Dagegen

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 26.01.1892
Umfang: 4
während der letzten Wochen eine Untersuchung wegen Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung nach 8 308 St.-G. (Verbreitung falscher beunruhigender Gerüchte). Die Untersuchung wurde nun über Rücktritt des öffentlichen Anklägers eingestellt. * (Aus dem Gerichtssaale.) Vor dem Schwurge richtshofe in Wien begann am Montag den 25. ds. die auf 5 Tage anberaumte Verhandlung gegen das des meuchlerischen Raubmordes, beziehungsweise der Mitschuld an diesem Verbrechen beschuldigte Ehepaar Franz und Rosalia Schneider

. Schon aus den Jahren 1880 und 1885 liegen zwei Fälle der gewaltsamen Beraubung von Dienstmädchen durch Franz Schneider vor. Derselbe wird in der Anklageschrift ferner des vollbrachten und versuchten Verbrechens der Nothzucht und dreimal als unmittelbarer Thäter des Verbrechens des meuchlerischen Raubmordes, und seine Gattin Rosalia, geb. Capellari, des Verbrechens der Theilnehmung am Raube und zwei mal als unmittelbare Thäterin des meuchlerischen Raub mordes beschuldigt. Die Anklageschrift schließt

mit den Worten: „Schneider und seine Gattin bekundeten bei ihren Thaten eine ungewöhnliche Gefühllosigkeit, sie waren nach Verübung derselben immer bester Laune und ärgerten sich nur über die Geringfügigkeit ihrer Beute, welche allerdings zur Größe ihrer Verbrechen in schreien dem Mißverhältnisse stand." Die liberalen Blätter bringen bereits ausführliche Berichte über diesen sensatio nellen Prozeß. Wir enthalten uns solcher Berichter stattung. * (Folgen gemischter Ehen.) Das „Vaterland" veröffentlicht

abgebrochen wurde. Der Abgeordnete Thurnher und Genossen bringen einen Dringlichkeits antrag ein, betreffs Unterstützung der nothleidenden Vor arlberger Stickerei, damit sie sich vom Schweizerhandel unabhängig entwickle. Derselbe wird dem Budgetausschusse zugewiesen. Der Abgeordnete Eiani und Genoffen inter- pelliren wegen des Conto—Briamosco-Durchstiches bei Trient behufs der Etschregulirung. Die nächste Sitzung ist morgen. Wie«, 25. Jänner. Der Prozeß gegen das Ehe paar Schneider hat begonnen

. Die zuerst vernommene Frau Rosalie Schneider leugnet jegliche Schuld; Franz Schneider aber wälzt alle Schuld auf seine Frau, welche in der Konfrontation mit ihm seine Aussage als Lüge und Betrug erklärt. Beide beharren auf ihren Aussagen. München, 25. Jänner. Die Erzherzogin Max ist an Influenza mit Lungenentzündung erkrankt. Der Zu stand ist bedenklichst. München, 26. Jänner. Die Herzogin Max von Bayern ist Nachts um 3^4 Uhr gestorben. Sofia, 25. Jänner. Das Befinden Stambulow's ist zufriedenstellend

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Seite 4 von 4
Datum: 19.11.1873
Umfang: 4
-Lager des Gottfried Unterer in Innsbruck, Neustadt, „Hotel Sonne", wird hiemit bestens empfohlen. — Dasselbe enthält die besten Systeme wie folgt: Wheeler £>' Wilson, Nr 1, mit de» nöthigen Apparaten für Familien und gewerbliche Zwecke. Wheeler 85 Wilson, Nr. 2, mit allen Apparaten, mit Chatulle und ge schweiftem Nußbaumtisch, für Familien und gewerbliche Zwecke. Singer Lit, A für Familien und Gewerbetreibende. Singer Lit. B (groß) für Schneider, Hutmacher, Kürschner und Sattler. Sin^er-Cylmder

(groß) für Schneider. Hutmacher und Kürschner. Srnger-Cylrnder mit Perlstich-Apparat für Schuhmacher. Grover $5 Backer, Nr. 19, für Schneider, Hutmacher und Kürschner. Giov r 85 Backer, Nr. 24 (Dchnurrftich) für Damenschneider und Tam- bourirarbeiten. Howe C für Schneider und Schuhmacher. Cr kular-Elastrc (Cylinder.Maschine) für Schuhmacher. Große H.bel (Leipziger) für Lederarbeiten überhaupt. Große Hebel (Leipziger) für Herren-Schneider. 268/1 Säulen Cylinder (Leipziger) für Schuhmacher

. Amerikanisches Clott für alle schwere Arbeiten. Kaiser 55 Planer für schwere Arbeiten. Imperial für schwere Arbeiten. Bindfaden- (genannt Niesen-) Maschine für die schwersten Lederarbei- ten für Sattler. Schneider und Filzschuh-Fabrikanten Wilcox 55 GibbS, großcS und kleines Format. 1 Tajlor (Sckiffcken) > Handmaschinen Wheeler 85 WNson, gerade Nadel (Greifer). J The „Lrttle Wanzer" zum Fuß- und Handbetrieb, sehr praktisch zur Land schneioerei, um dieselben zur Arbeit außer dem Hause mitzunehmen. Zierstich

-Apparate zur Wheeler-, Wilson- und Singer-Maschine. Besonders sei bemerkt, daß die Leipziger Maschinen aus der Fabrik von Robert Kichle geräuschlos gehen, dieselben sind groß und elegant; es sind dieses die besten Maschinen, die bis jetzt existiren, für Schuhmacher, Schneider, Sattler, Hut macher und Kürschner; dieselben sind nur bei mir allein, in keiner zweiten Niederlage in Innsbruck zu haben. Unterricht wird gratis ertheilt, und verkaufe ich auch gegen Ratenzahlungen, bei Barzahlung gebe

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