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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 08.05.1912
Umfang: 6
die für die spätere Opera buffa wesentlichen musikalischen Elemente, das schnelle Par lando-Rezitativ (recitativo secco) und die Ensemble- 'zenm^als Finale, vor. Inzwischen errang die nalrenische ernste Oper die Weltherrschaft. In ihrer übermäßigen^ und unnatürlichen Betonung des bel canto trug sie schon den Keim des Unterganges und der RMtion in sich. Die Komponisten waren größten- wus zu Dienern der prim' uomini oder Primadonnen Yerabgesuuken. Ari dem später sich vollziehenden Ber- fungurlgs

- und Vereinfachungsprozeß hat die opera vuffa ein nicht geringes Verdienst. Zuerst begann man ui Neapels zwischen den einzelnen Akten, der Oper ! großen Stils sogenannte Jntermedien, Stücke komi schen Inhalts, meistens aus dem Bauern- und Land- s leben genommen, einzuschieben. Absichtlich verwen-s j beten hier die Komponisten zum Unterschied von den ! schwülstigen Arien -einfache, natürliche, volkstümliche i Melodien, oft sogar Volkslieder. Me Stücke gefielen ' und bald machte P e r g o l-e s i den Versuch, sein Jnter

- medium „La serva padrona" von der opera scria losznlösen und als selbständige Opera buffa (buffo ----- komisch) herauszugeben. Dieses Vorgehen fand viel seitige Nachahmung. Es bildeten sich sogar eigene Schanspielgesellschasten, die nur komische Opern gaben. Im Jahre 1752 machte eine solche in Paris auf tretende Buffonisten-Truppe auch die Franzosen mit der Lustspieloper bekannt. Der frische Geist, der in diesen Werken lebte, erregte bald allgemeinen Ge fallen und führte schließlich zur Entstehung

der franzö sischen „Opera comique". Es ist ganz verständlich, daß der Naturphilosoph Rousseau sich sogleich dieser Gattung bemächtigte und eine komische Oper „Le devin du villags" komponierte. Wenn auch die Kom position an sich nicht von großem Werte war, so wirkte sicher diese Tat ermunternd und anregend. Wie bereits von der italienischen Opera buffa er wähnt, waren die Stoffe mit Vorliebe aus dem Land leben genommen. Nicht ungern stellte man Bauer und Städter eiirander gegenüber, oft auch bildeten

als Singspiel. Später schrieb er „Lottchen am Hofe" und „Lisuart und Dariolette" in der Art der französischen Lustspieloper. So wurde die von Eng land ausgehende Richtung mit dem deutschen Sing spiel und der französischen Opera comique" vereinigt. Größtenteils hatten alle diese Werke parodierenden Charakter. Es wurde darin das unnatürliche Pathos der Heroenoper lächerlich gemacht. Nicht ungern ließ man z. B. hochgestellte Personen schwülstige Arien singen, den Bauer aber ein einfaches Volkslied

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 13.02.1902
Umfang: 6
der christlich-demokratischen Partei zurückgetreten ist. haben die übrigen Häupter^ dieser sozusagen jungkatholischen Partei vom hl. Stuhl' die Weisung erhalten, ihre Partei der sogenannten Opera del congresso anzugliedern. Diese Opera del congresso e r ist der geschäftssührende Ausschuss der italienischen Katho- ^ fanden nicht statt, likenversammlung, welcher nach dem Willen des hl. Stuhles die Thätigkeit der Katholiken Italiens organi sieren und centralifieren soll. Nachdem aber nun bereits im vorigen

Jahre zwischen dem conservativ-katholischen Ausschuss der Opera del congresso und den Häuptern der besonders in socialer Beziehung sehr radicalen christlich- demokratischen Partei sich weitgehende Differenzen ge bildet haben, welche zu unliebsamen Auseinandersetzungen innerhalb der katholischen P esse beider Richtungen An lass gaben, hat der hl. Stuhl sich vor die Pflicht gestellt gesehen einzugreifen. Die nicht misszuverstehenden Worte und Friedensermahnungen Leos XIII. in der Allocution

er der liberalen und socialistischen Presse oft Anlass zu Freudeausbrüchen über diesen katholischen ' Bruderkampf gab. Die jetzige Anorgnung des heiligen Stuhles betreffend die Eingliederung dieser Richtung in die Opera dei gongresso bedeutet daher einen völligen Sieg der conservativ-katholischen Richtung über die radi cabdemokratische. Der hl. Stuhl selbst hatte bekanntlich die Parole ausgegeben, dass die Katholiken vor allem berufen seien, eine führende Stellung in dem socialen Kampf der Gegenwart

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