,23.AstilI877 Rede des liocbwürdigften Herrn Bischofes von Linz in der Schuldebatte des heurigen ober-öster reichischen Landtages. (Aus den stenographiichen Berichten.) Ich werde heute nur Eine Seite der Schulfrage genauer besprechen und auch diese Seite nicht nach dem ganzeu Umfange, sondern mit Beziehung auf ein großes Ereigniß gerade in un serem Kronlande. Ich sage genauer besprechen. Ich weise nur kurz hin auf die materielle Seite der Schule. Ich war Mitglied des hohen Landtages und viele
will ich auch nur ganz kurz berühren — die Leistungen in der Wissenschaft. Ich habe schon einmal aufmerksam gemacht, im vergangenen Jahre, und mache wieder aufmerksam, daß die alte Schule ihre Kinder so weit geführt hat, daß die Kinder ganz wohl in die Mittelschule eintreten konnten, befähigt waren zu diesem Eintritte. Bei einem großen Theile unserer Mittelschulen finden wir jetzt Vorbereitungsklassen; Knaben mit den besten Zeugnissen wissen fast nichts und müssen im Vorbereitungskurse beinahe das Ganze lernen
, was nothwendig ist, damit sie in die Mittelschulen ein treten können. Und doch sind eben in den Mittelschulen fast lauter Männer nach dem gegenwärtigen Geiste der Schulgesetze, die also gewiß kein Interesse daran haben, die Leistungen der Schule herabzusetzen, sondern ein Interesse daran haben, diese Leistungen der Schule, wo sie da sind, anzuerkennen und höher zu stellen, als wie sie etwa in Wirklichkeit sind. Auch will ich nur kurz berühren eine andere Seite der Schule — die Sittlich keit, die Disziplin
müsse noch bestehen. Wir sagen: A. E. I. O. U. Oesterreich muß immer be stehen. Der Mann hat gesagt, noch muß es bestehen. Das ist der Geist der neuen Schule. Das berühre ich nur kurz. Ich komme aber auf diejenige Seite der Schule, die ich von Auswegen im Auge zu halten verpflichtet bin, das ist die religiöse Seite. Was leistet die Schule da und was muß sie leisten, das heißt, was wird ste nothwendiger Weise leisten auf der Grund lage. auf welcher sie ruht? Zerstörung der Religion! Ich habe gesagt
, und ich wollte diesfalls hinweisen auf ein Ereigniß, auf ein großes, unendlich schmerzliches Ereigniß, das in Oberösterreich vorgekommen ist. Ich weise da etwas genauer auf das Ereigniß hin, das der Herr Pfarrer Binder bereits kurz angezogen hat, auch, wie ich glaube, der Herr Dechant Lechner. In Oberösterreich bestehp'ein Lehrerverein, dieser Lehrerverein begreift viele Lehrer in sich, wie ich höre, die meisten Lehrer seien in diesem Vereine und es sei für einen Lehrer schwer, außer diesem Vereine zu bleiben